Pester Lloyd - Abendblatt, November 1868 (Jahrgang 15, nr. 252-275)

1868-11-19 / nr. 266

Originaleprischen des pester cloud. Paris,19.November.Der Prinz und die Prinzessin Wales sind gestern hier angekommen und begaben sich nach Compiègne. London,19.Novem­ber.Bei dem­ gestrigen­ Wahlre­­sultat ergab sich ein Zuwachs von sieben Liberalen,der bishe­­rige Gesammtgewinn der Liberalen betr­ägt 30.Lord Stanley wurde gewählt,Lord Russell ist durchgefallen Agram,18.Novem­ber.(Sitzung des Lan­dtages.)Un­­ter großem Andrange des Publikums wurde der sanktionirte Ausgleich mit Ungarn paragraphenweise gelesen.Bei der Nen­­nung des Allerhöchsten Namens und bei Vorlesun­g der Salek­­tionsklausel brach das Hans in nicht enden wollende Begeiste­­rung aus.Morgen um 9 Uhr findet mis Anlaß des Nam­eIrs­­feste ihrer Majestät der Kaiserin ein feierlicher Gottesdienst statt;11m 11 Uhr ist Landtagssitzung. Wien,19.Novem­ber.(Vorbökse.)Kreditaktien226.—, Nordbahn—,Staatsbahn286.90,1860erLose87-80,1864erLose102.45, ·Napoleons9.32,Steuerfreies——,Loianrde 11185.—,ungar.Kredit­­aktien91.25,Franz-Josephsbahn——,Fünfkirchner——,Anglo-Hungarian­­—,Alföld—,Pfandleih—,Traiinvayth).50,Anglos Austrian—.—­, Rofongzer — , Bankaktien 818 , Elijabeth —, Rudolphsbahn 143.25, böhm. Nordbahn 139*,. Fest, belebt. · Frankfurt,18.åikovember.(Abendsozietät.)dicht­­aktien227«,«2,Staatsbahnaktien288.75,1860erLose­,1864erLose ——.­—,neue Steuerfreie—.—·,Elis(abethbah)n——.——,una.Kredit91.50, Lombarden188.25,Amerikaner—,cht·­·ikn­en828.Matt­uthien. Paris,18.November.(Schlufzkurse.)3perz.2)kente71.8(), 471kperz 101.75,italienische Rente·.-'.7.05,Staatsbahn­ 323,Cr·edit mobilier292,Lombar­d6398,österreichische per Tag327,österreichische auf Zeit324,Consols94,ungarische·Attreihe217.75.Fest. Triest,18.November.Spiritus unverändert Hamburg,18.November.(Getreidemarkt.)Weizen per November122,Per Dezem­ber12"),per»Fr­ühjahr117,Roggenper Novem­ber951s2,per Dezember95,·per Frühjahr92.Oelper Novem­­ber197X«,per Frühjahr207X3·Spiritu6221-2,fla11, Paris,18.November.((Lschreidemarkt.)Baissetendenz. Paris,18.November.istgiehlmarkt,Mehl per Novem­­ber62.75,per Dezember61.75,vier ersten Moimteisi59­—.Spiritu­s per November74,per vier ersten Monate­ von 186973,in den vier nachfolgenden Monaten 74.50. · Londott,18.Novem­ber.(Getreidemarkt.)Marktbisuch sehr schwach,geschäftslos,Preise nominell,unverändert Weizenzufuhr seit Montag 10.460,Hafer 28.220Qimrt.Trübe. ««-·-—s-:»-wk:. 1868. — Ez nun nun non amn PEST rasa - - - mie einzelne Arerımıer Kater & lu. G. BR werden. Erhält das Unterrichtsministerium einerseits an dieser Bersön­­lichkeit einen Zuwachs, so fol, wie man mir mittheilt, anderseits ein Abgang der Pensionirung der Ministerialräthe Kleemann und Herrmann maßgebenderseits in Erwägung gezogen sein. Doch zu an d­en Entschließung gelangte man in dieser Richtung wo nicht. ...i­n Wien, 18. November. Der Schwerpunkt der­ politischen Situation ruht gegenwärtig faktisch und räumlich in Pest, so daß wir auf die von dort kommenden politischen Nachrichten förmlich ange­wiesen sind. Hier herrscht geradezu saison morte, und wirft die jegige politische Stille um so ausgiebiger, al die legten Tage unserer Mehrdebatte ziemlich bewegte zu nennen waren. Zu dem materiellen Abschluß, den das dualistische Prinzip mit dem Wehrgefege fand, trat in den festen Tagen noch der formelle mit der Lösung der Titelfrage hinzu. So­weit es die hiesige Stimmung nach von Journalen beurtheilen läßt, ist jene stumme Resignation, mit der man den Dualismus hinnahm, ge­­genüber von Resultaten in der M­ehrfrage, gewichen, und hat man sich rasch damit befreundet, daß der Dualismus nunmehr auch im Kaiser­­lien Titel seinen berechtigten Anspruch finden soll. Etwas frappirt­et man hier über die spezielle Anführung Böhmens im persönlichen Titel Gr. Majestät des Kaisers, welche, wie die „Abendpost” ansprüch­lich betont, „offenbar im Hinblickk auf das ausgeprägte geschichtliche Bewußtsein dieses Landes“ stattfand. Man hat es hier mit einer Art Annäherungsversuch an die czechische Opposition zu thun, nur scheint es fraglich, ob diese Bevorzugung des „Königreiches Böhmen” den An­­fang oder das­­ Ende dieser „Annäherung“ bedeuten sol. Für das legtere erscheint die Konzession zu sein; sollte damit jedoch die „Annäherung“ eingeleitet werden und wir hier vor einer ersten Konzession stehen, dann wäre der betretene Meg fein besonders glückicher, da die ansprüchliche Anerkennung der „historisch politischen Stellung Böhmens“ einen Aus­­glei auf der bestehenden­­ Verfassungsbasis von vornherein unmöglich­ macht. Am Wahrsceinlichten dürft uns, daß man mit dieser Speziellen Anführung des „Königreiches Böhmen“ der czechischen Opposition zu verstehen geben wollte, daß die Verfassung troß ihrer dualistischen Ge­­staltung den­ nationalen und historischen Aspirationen des Landes genügenden Spielraum bietet. Die Wahlen zum israelitischen Kongreß. (OOriginal-Telegramme des „Pelter Lloyd.“) get, 19. November. Die hiesigen Wahlen sind hier mit über­­wiegender Majorität zu Gunsten der vom Zentralfomu­s empfohlenen Kandidaten ausgefallen. Abgegeben wurden im Ganzen 1688 Stimm­­zettel — absolute Majorität 845 — davon entfielen auf Herrn Ignak Barnay 1659, Filip Baumgarten 1541, Rabbinats-Afjefsor 6. 2. Brill 1638, Direktor Heinrich Deuts­ch 1598, Samuel Deutsch 1624, Dr. Ignak Hirschler 1611, Filip Holit­­scher 1607, 3.3. Kohen 1482, Prediger Dr. ©. Kohn 1650, Satob Lányi 1648, Dr. Morik Mezev 1514, Mori; Munt 1511, Dr. Henrih Pollaf 1614, €.£. Bosner 1511, Dr. Hermann Schönberg 1472, G. B. Schofberger 1635, Her­­mann Schwarz 1580, Karl Ullmann sen. 1589, Morik Wahrmann 1626, M. A. Werth 1527 Stimmen. Klausenburg, 18. November. Die hiesige orthodoxe Ge­­meinde wählte Herrn Ysrael Grün zum Kongreß-Deputirten. Hohenau, 18. November. Die Gemeinden Bur und Geiring, welche heute in St. Johann zur Wahl versammelt waren, wählten deren Moriz Fleischmann zu ihrem Kongreß.Deputirten. Bartfeld, 18. November. Es wurde­n hier Herr Gustav Taub mit At­lamation zum Kongreß-Deputirten gewählt. Zapberendy, 18. November. Sektionsrath Ludafi wurde mit 117 Stimmen zum Kongreß-Deputirten gewählt. Sein Gegenkandidat Groß erhielt nur 16 Stimmen. Steinamanger, 18. November. Der Kandidat der Fort­­schrittspartei, Herr Dr. Norenstein, wurde zum Kongreß-Deputirten gewählt. folgung der bei den Postämtern vorkommenden Defranda­­tionen folgenden Exlap an die Gerichtsbehörden gerichtet : Es ist die Erfahrung gemacht worden, daß in den Fällen der Beschädigung, welche an den bei den Postämtern gehandhabten Gütern, sowie auch an andern, den Staatesc­ab betreffenden Vermögenstheilen verübt erden, das trafgerichtliche Verfahren ohne die genügende Vertretung der Postbehörde oder des Staatsihabeds durchgeführt wird. Nachdem aber Fälle verlommen können, deren Beurtheilung nur Sach­verständigen möglich ist, wird der Gerichtsbehörde, damit das Strafver­­fahren dem Geiste des Gesekes entsprechend gehandhabt und die Schuld­­frage so bald als möglich festgestellt, überhaupt die Staatsinteressen dem­ Gelege gemäß möglichst gewahrt werden, aufgetragen , in solchen Fällen das strafgerichtliche Verfahren immer im Beisein des Vertreters #68 Staatsshaßes durchzuführen und von der Einleitung des strafgericht­­s am Verfahrens dem betreffenden Neffortminister zur Ermittigung des Sachverständigen Bericht zu erstatten. — Das Kriegsministerium wird an die Mitglieder beider Dele­­gationen eine Denkschrift zur Vertheilung bringen, in welcher die ver: : ·­­ Meiner,18.November.Mit 260 Stim­men wurde derzzsort­­schrittsmann Moriz Löivy zum KongreßsDeputirten erwählt. Hidasnemeth,18.November.Im Gönczer Bezirk wurde Herr Moriz Fleischmann mit 279 gegen 78 Stimmen zum Kongresz- Deputirten gewählt. Szegedin, 19. November. Zu Kongreßdeputirten wurden ge­wählt: Dr. Rosenberg um Mor. Lichtenberg. — Der Justizminister hat hinsichtlich der strafgerichtlichen ver­­schiedenen Erfordernißtitel im Detail begründet werden. In dieser Denk­­schrift verwahrt sich der Reichskriegsminister gegen ein VBaufh­albunget, welches eben dadurch ein blos illusorisches wäre. Weiter beantragt der Kriegsminister die Aufhebung der Virement3 innerhalb der einzel­­nen Bosten. Das Extraordinarium, zu dessen Begründung ebenfalls ein eigenes Erpor& zur Vertheilung kommen sol, umfaßt die Summe von 6.593.000 fl. 5. ®. Diese Summe vertheilt sich auf folgende Titel: 8 1. Vervollständigung der Neubewaffnung der Armee CC ee en ee Ser er 96:05 2. Neubauten . ... 1,400.000 ,, 3. Hafenbauten in der Grenze 39.000 , 4. Truppen:Dislotationen . . 2... . . 200.000 , 5. Montursam­chaffungen auf den Kriegsbe­darf . 1,464.000 ,, 6 Gebühren für die supernumerären Offiziere und Parteien ......... 2,500.000 ,, a Das diesjährige Ordinarium ist um 179 Millionen höher als das vom Jahre 1868 und um 4,696.000 fl. höher als die von den Delegationen bewilligte Dotation ; werden aber auf das Budget von 1869 die Preise der Gerealien und des Montursmaterials ange­­wendet, so stellt sich das diesmalige Kriegsbudget um 80­­ 000 Gulden niedriger heraus als das vorjährige und um 2.380,000 Gulden d. W. höher als die von den Delegationen votirte Summe. Aus dem Unterhause. Best, 19. November. Der B Vorligende Vizepräsident Salamon G­a­r 3­ag­o eröffnete die Sitzung um­­ 1 Uhr. Als Schriftführer fungirren : Bujanovics, Emerich Csengery, Mihályi in Baifs Nach Authentisation des Protokolles zeigt der Präsident an, daß Graf Gabr. Bethlen aus der Delegation scheide. Er wird beschlos­­sen, das nächste Ch­aßmitglied einzuberufen. Ministerpräsi­dent Graf Andoraffy überreicht das von Gr. Majestät sanktionirte Gefeß über die Inartikulirtung des ungarisch: froatischen Ausgleichsgefeges. Das Gefek wird sofort promulgirt und dem Schriftführer Baifs behufs Weberreihung an das Doberhaus übergeben. Ministerpräsident Graf Andraffy überreicht hierauf einen Gefegentwurf in Angelegenheit bei Großwardein:Klausen­­burg: Kronstädter Eisenbahn. Sodann zur Hagesordnung übergehend wird die Nachtragskon­­vention zum Handelsvertrage in dritter Lesung genehmigt und sovann der Volksschulgefegentwurf in Verhandlung gezogen. Früher wird noch ein bieher bezüglicher Antrag Zsedényis verlesen. Wir geben denselben, s­owie den übrigen Theil unseres Ber­ichtes im Morgenblatte. Die gestrige Spiree beim Grafen Julius Andrasfy stand, was den äußern Glanz betrifft , ihren Vorgängern würdig zur Seite, allein sie hatte doch einen wesentlich verfiehenen Charakter. In Folge des Umstandes, daß die Mitglieder des ungarischen R­eichs­­tages nicht, wie sonst einzeln, sondern fumulativ geladen wurden, wa­­ren die beiden Häuser unsere­s Parlaments spärlich,, ja man könnte sagen, fast gar nicht vertreten. Damit fehlte eben jenes frische, heitere, ungebundene Element welches den Spirsen des Herrn Ministerpräsi­­denten bisher stets ein so lebendiges Kolorit verlieh. Desto zahlreicher waren die Mitglieder der österreichischen Delegation erschienen ; von den Delegirten des Wiener Herrenhauses dürfte kaum Einer gefehlt haben und das gab dem Feste einen für uns etwas fremdartigen, halb aristo­­kratischen, halb bureaufratischen Charakter, der übrigens Diejenigen, die vorwiegend aus Neugierde gekommen waren, gewiß vollständig bes­criedigte. Die gemeinsamen Ministerien waren, se­weit sie im Augen­­bliche hier vertreten sind, komplett erschienen; Baron Be­st, Baron Bede, General Benepolet, Oberstlieutenant G hy­ c 39, die Seftionsche Hofmann um Weninger u. s. w. hatten sich sammtlich eingefunden ; eben­so all’ vie Erzellenzen und Durchglauc­ten, die unser Feuilletonist kürzlich schilderte. Von den deutschen Mitgliedern der Delegation vermißten wir wenigstens feines der bedeutenderen (wir sahen Kaiserfeld, Nechbauer, Pratobevera, Kuranda, Figuly); von den Polen fehlte auch nicht Einer ; die Mehrzahl von ihnen war im Na­­tionalfortume erschienen. Allgemeines Interesse erregte die intelligente Physiognomie des B. Greuter, der sich in der Goutane, mit rothem Käppchen und rothem Gürtel (als päpstlicher Kämmerer) ganz stattlich ausnahm. Wir können dem hochmürdigen Herrn wiederholt die Versicherung geben, daß er hier nit nur seine Katenmusis bez­­ommt, sondern daß er sich sehr rasch die Sympathien als jener er­­worben hat, die mit ihm in persönliche Berührung zu­sommen Ge­­legenheit hatten ; im Parlamente stehen wir zu Herrn Greuter in ent­­schiedenster Gegnerschaft ; im Salon wird er uns als gebildeter Mann und heiterer Gesellschafter stets willkommen sein. Von unseren bheimischen Kirchenfürsten war nur Erzbischof Hajnald, von unseren Ministern: Eötvös, Gorove, Ló­nyay, Festetics anmefend. Graf und Gräfin And­raffy machten mit bewohnter Liebenswürdigkeit die Honneurs und wie immer ohne Berücksichtigung der politischen Stellung der einzelnen Persönlich­­keiten . Graf Andrásfy souvertirte ebenso lange und ebenso eifrig mit Herrn Kuranda wie mit Herrn Groholsk­; es war eben ein Ast der Courtoisie und nicht der Bolitit, wenn er die Mitglieder der Delegation in sein gastliches Haus lud, und wenn es wahr ist — mie in den Gar­ten­ St. Erzellenz erzählt wurde — daß ein deutsch-österreichischer Deles Hirter (übrigens cin deus minorum gentium oder eigentlich gar fein deus) gestern um die Guiréezeit absichtlich an einem öffentlichen Orte Karten spielte, um durch sein Fernbleiben von der Soph­ie zu „demonstrie­ren", so läßt sich fold ein Verhalten nicht besser charakterisiren, als es von" Seite eines polnischen Abg­ordneten geschah mit den Worten: „Mais ce n’est pas une d&monstration, c'est tout simplement une impolitesse!” F. Agrant, 17. November. Nach Authentizierung..ies­ Lisungsprotokolles eröffnet der Vorfigende, daß Se. Eminenz Kardinal Haulit Krankheitshalber verhindert sei, den Landtagsverhandlungen heiz­uumwohnen, und produzirt dessen ärztliches Zeugniß, was mit Heiterkeit zur Kenntniß genommen wurde. Die Ofsegger Stadtvertretung bittet um Demolirung der Festungswerke,­­ um Erlassung eines Volksschu­­lengefeges, Stadt Buccari wegen Nefrutirung u. s. w., was dem Reti­­tionsausschusse zuge­wiesen wurde. Mehrere Zuschriften der südflamischen Akademie der Wissenschaf­­ten wegen Einrichtung des Landesmuseums, wegen dem für dieses Mu­­seum zu adaptirenden Landesspitale und wegen Anlauf einer Natura­­liensammlung vom Herrn Brusina um 1700 fl. werden dem betreffen­­den Komite zugewiesen. Sodann erklärte der Vorfigende die Debatte über das gestern gelesene, heute vertheilte königliche Restript über die Austragung der Fiumaner Frage für eröffnet, worauf Obergespan Kraljevic in einer kurzen Nede die Annahme dieses Deskriptes befürwortet und wegen kürze­rer Zeit sowohl dessen Annahme als die Wahlen für den ungarischen Neid­etag beantragt. Dagegen erhebt sich Dr. Stojanovic und fritieirt diese allerh. Entschließung, namentlich in dem Britte, daß die Fiumaner Frage eben in diesem Deskripte als nicht dringend be­­zeichnet sei, deswegen von Abgeordneten Zeit gelassen werden müsse sich darüber zu berathen, und Wwűnicht vorerst das Gutachten eines Aus­­schusses zu hören. Dr. Subha replizirt auf Grund der Geschäftsord­­nung, will sogleiche Verhandlung wiesen Gegenlandes. Nachdem noch Bivfopics für den Antrag des Dr. Stojanopic sprach, entschied sich das Haus mit erlatanter Majorität dagegen. Dr. Stojanopic sieht im allerh. Reskripte die Fiumaner­­frage als bereits gelöst an, betont seine bekannte Zuneigung für die Union mit Ungarn, sieht aber in der Erledigung der Fiumanerfrage in diesem Sinne für die Zukunft nichts Gutes, Fonstatirt aus dem corpus juris, daß der angeführte Artikel 4 vom Jahre 1807 nicht rich­­tig aufgefaßt sei, da in demselben "von Fiume als separatum corpus vor St. Stephansfrone seine Medie ist, begreift nicht, was die Negrico­­lar­ Deputation gegen Fiume zu beschließen hätte, da, falls der Land­­tag vorstehends Nestript annimmt, Fiume ipso facto als unmittelbar zu Ungarn gehörig anerkannt wird , bestreitet Fiume das Necht, als selbstständigen Faktor mit Ungarn und Kroatien Verträge abschließen zu können — Fiume gehöre zu Kroatien, habe seine Vertreter in die­­sem ganotage, wohl aber Herrn, Radic in Veit — fönigi. Kommissär Efeb habe den Fiumanern verbissen, am hiesigen Landtane zu erscheinen — die frontische Selbstständigkeit ist nichts besser als jene der Fiuma­­ner. Er spricht sich gegen die übliche en-bloc-Annahme aus und wünscht dieses Netkript einem Ausschusse zuge­wiesen zu sehen. ‚In demselben Sinne spricht Abgeordneter Zivrovic und betont, dab die Annahme bereits im Stillen beschlossen sei, warnt vor Ueber­­stürzung. — S Hofrath Zi­tarovic, Noloman Berperopic, Bischof Betrovic sprechen für die Annahme des allech. Neskriptes. Nachdem sich noch Dr. Berlic als Mitglied der allerkleinsten Mino rität, die es je in irgend einem Parlamente gegeben hat (wie es sich selbst nennt) für den Antrag des Dr. Stojanovic erhebt, die Anführ­­ung des Art. 4: 1857 ein Falsifitat nennt, worauf Obergespan Kraljevic als Antragsteller replizirt, nimmt der Landtag mit allen ge­­gen 4 Stimmen das allerh. Deskript an, und beschließt die Wahl der Repnicolar-Deputation für die Fiumanerfrage, welche aus einem Mag­­naten und drei Deputirten bestehen wird Morgen Vormittags 11 Uhr Sikung. Te ENE öné E TNart mesárábemen ee Bra" ansehe ET HET A Wien, 18. November. Es laufen in neuester Zeit über ein aktives Eingreifen Oesterreichs in die Lösung der römischen Frage die verschiedensten Versionen um. Die Einen behaupten im einzelnnen, es werde der österreichische Einfluß sich geltend machen, um vor allen Dingen die Zurücziehung der französischen Ossupationstruppen zu er­­wirken, während die Elek­falen Organe wenigstens im Allgemeinen ver Vermuthung Raum geben zu dürfen glauben, Oesterreich sei in Folge seiner „jenigen innigen Beziehungen” zu der italienischen Regierung den P­apst vollständig Preis zu geben geneigt. Ich glaube, man wird das Richtige treffen, wenn man annimmt, war Oesterreich, gleichwies welcher Grad von Intimität seinen Beziehungen zu Italien­ zuzusprechen, an dem Grundfaß festhält, sich jeder wie immer gearteten Einmischung in die Verhältnisse der Halbinsel zu enthalten, daß er von diesem Grund­ fat weder zu Gunsten noch zu Ungunsten des einen oder bey anderen unmittelbar Beiheiligten abzu­weichen entfehloffen ist und daß diese sämmtlichen Betheiligten davon vollständig unterrichtet sind. Von Veit aus, wo sich der Reichstanzler befindet, wird die Meldung von einem Schritte, welchen derselbe dem päpstlichen Nun­­tius gegenüber gethan, um der Agitation gegen die konfessionellen Gefege ein Ziel zu legen, nachträglich, wie ich höre, in Abrede gestellt. Ich möchte indeß umso mehr annehmen, waß eben nur in unt­for­­meller Weise, wohl aber im Wege vertraulicher und gelegentlicher Mahnung das Auftreten des Nuntius zur Sprache gekommen ist, als ich bestimmt zu wissen glaube, daß Herr v. Beust mit der Ansicht nicht­ zurückgehalten hat, die Thätigkeit des Monf. Falcinelli habe die ihm in seiner Mission gestellten Grenzen mehrfach überschritten. —ad— Wien, 18. November. Was ich Ihnen neulich­ von dem „Präsent” an den Abgeordneten Gr­oß (aus Wels) — der Statt­­halterschaft von Oberösterreich — berichtet, hat Groß der offiziösen Dementi’S seine volle Richtigkeit ; in Aussicht gestellt wurde der Bosten und zwar in Jichere Aussicht, wenn auch nicht vom Minister des Innern, in dessen Refsort es allerdings gehört. Thut nichts, Herr Groß wird Statthalter in Linz „bei Gelegenheit". Se. Exzellenz der Her­reichskanzler bleibt ihm gewogen. “ Heute folportirt das „Zugblatt” das Gerücht, Herr Gistra habe dem steiermärkischen Landesausschußmitglide Dr. Stremayer — in der juristischen Welt Oesterreichs ein bekannter Name — eine Sektionschefsstelle ange­­tragen, aus alter Kollegialität von der Baulskicche her, Her Stre­mayer habe aber ausgeschlagen , so­­ann Sie auf das Bestimm­­teste versichern, daß ein solches Amerbieten gar nicht gemacht wurde, da Dr. Gistra alles andere näher liegt, al­ss mit „Freunden aus der P­aulskirche” zu umgeben, was aber das Ausschlagen anlangt, so glaube ich kaum, daß si Herr Stremayer gar so sehr ge­sträubt hätte , G Sektionschef zu werden, weiß man ja doch, daß Herr St. vor Jahren schon nach Wien ambitionirte. Dr. Gisfra’s Erklärung, die er neulich im Abgeordnetenhause abgab, er habe volles Vertrauen zu allen seinen Beamten und werde gegen seinen vorgehen, außer man liefere ihm Beweise zu Handen, drückte seine innerste Ueberzeugung in der Frage aus, und ich fürchte nicht durch Thatsachen vementirt zu werden, wenn ich sage, daß im Ministerium d­e Innern „Alles beim Alten“ bleibt. Auch in den an­­dern Ministerien werden seine erheblichen Personalveränderungen statt­­finden, nur im Kultus- und Unterrichtsministerium sieht man der Einführung des vom Minister Hafner hochgeschärten Brofeffjors Beer als Sektionäsrath entgegen. Der Here Bro­­fefsor, der sich im vollen Genisse des Vertrauens Sr. Ereellenz des Herrn Ministers befindet, it nämlich ichol­iert Längerem ein erter­­ner Mitarbeiter an den wichtigsten Reformplänen, die im Schoße vielen Ministeriums ausgearbeitet wurden und noch V. Wien, 18. November Der Wehrausschuß des Herrenhauses trat gestern Mittags zur ersten Ligung zusammen. Der Umstand, da­ die Mitglieder der Kommission hinsichtlich der Mittheilungen über die Vorgänge in der Kommission noch diskreter sind, als die Abgeordneten, läßt es erklärlich erscheinen, daß ich mich bei Wiedergabe der mir ge­­wordenen Andeutungen auf diese beschränke; sie werden fang genug zugemessen, stammen jedoch aus so verläßlicher Duelle, daß sie einen vollen Blick in die Berathungen zulasten. Die Regierung gab dem Wunsch sehr bestimmten Anspruch, die Vorlage [chnell der Erledigung zugeführt zu sehen. Dies wurde zugesagt, jedoch mit der Reserve, daß die Kommission die Bedeutung ihrer Mission mir­ bige und unmöglich der Annahme Raum geben wolle, daß man mit dem Wunsche nach Eile irgendwelche Pression auf den Ausschuß üben wolle. In demselben stieß die allgemeine Wehrpflicht auf einigen Widerspruch. Schärfer wurde die Einheit in der Ar­mee von den Herren v. Wüllerstorff und v. John betont. Die Kommission dürfte mindestens zehn Tage bedürfen, ehe sie ihre Auf­gabe abges­lossen hat und der November wird zu Ende gehen, bevor die Debatte im Plenum beginnen wird. So viel man erfährt, stoßen Die an der Vorlage im Unterhause vorgenommenen Nenne­rungen auf seine allzu heftige Gegnerschaft, man erwartet sogar, dieselben werden vom S Herrenhaufe acceptirt werden. Für die Berichterstattung it noch Niemand gewählt. Politische Rundschau, 19. November. Die Kunde von einer in der ungarischen Delegation an Herrn v. Beust zu stellenden Interpellation bezüglich der Umtriebe in Rumänien scheint in Berlin einige Unruhe hervorgerufen zu haben, wenigstens beschäftigt fi­cie „Rovod. Allg. 3ta." allen Ernstes damit und sucht alle dieserhalb ob­­waltenden Befürchtungen so viel als möglich als unbegründet zu bes­zeichnen. Das Organ des Herrn v. Bismarc beschäftigt sich zuvörderst mit der Delegation im Allgemeinen, weist dann einige Bemerkungen des „Mem. Dipl.“ bezüglich des Nothbuches zurück, und erklärt dann das Gerücht von einem Bündniß zwischen Preußen, Rußland und Ru­­mänien zum Zweck einer Lösung der orientalischen Frage, und der gleichzeitigen Verwirklichung gewisser gegen Ungarn gerichteter Pläne rumänischer Phantasien „an sich für eine sinnlose Erfindung” und fährt dann fort : „Es ist kaum anzunehmen, daß eine derartige Kombination von ernsthaften Bolitifern überhaupt in Ermwägung gezogen werden wird. Da es indes möglich ist, dab dies Gerücht gelegentlich einer in der un­­garischen Delegation angekündigten Interpellation an das Gesammtmi­­nisterium wegen angeblicher rumänischer Umtriebe wieder erwähnt wird, so genügt es, darauf hinzumeisen, daß einmal Rumänien als einem Schulstaate das Bündnißrecht gegenüber seinem Schußheren völkerrecht­­li gar nit beiwohnt, und daß ferner Preußen, welches ver Konsoli­­dirung der staatlichen Verhältnisse ee seine Sympathie zugemen­­det hat, doch wahrlich die allerlegte Macht sein dürfte, welche die Herz­stellung eines dakosz rumänischen Großstaates in seinem Interesse finde. Wir haben schon früher darauf hingewiesen,­ daß die Erfinder eines solchen politischen Nonsens in dem Lager der verbisfenen Feinde Preu­­bense zu suchen sind. Sollten aber in der That in den Köpfen einzel­­ner phantastischer Politiker in Rumänien solche Seen gespurt haben, so würden dieselben unzweifelhaft­­ dem­­ eigenen „Lande einen Dienst erweisen, wenn sie solche Kindlsche Pläne für sich behielten.“­­ Wir müssen hierauf das entschiedenste konstatiren,daß der even­­tuelle Interpellant ein sehr ernsthafter Politiker ist und möchten an­­läßlich der Bemerkungen der,,Nordd.Allg.Ztg."überdies noch hervor­­heben,daß es­ wohl nicht gleichgiltig ist,wenn etwa der Minister Bras­tiano der Führer der»phantastischen Politiker Rumänien­s««ist,die von­ der Herstellung eines dako-rum­­änischen Großstaates träumen,und wenn diese Träumereien an dem Bukarester Vertreter einer fremden Gross­­macht angeblich ihre Unterstützung finden.Die dem­ Bism­arck’schen Or­­gane so unbegreiflich erscheinende Interpellation hat eben zumeeck wenn möglich Klarheit in diese verworrene Angelegenheit zu bringen. Die Wahlrede des Lord Stanley,deren wichtigste Theile wir unsern Lesern vorlegten, ist wie ein Bliß aus heiterem Himmel unter die französischen Politiker gefahren. Noch nie hatte ein fremder Staats­­mann mit so viel herber Offenheit die Unvermeidlichkeit der Einigung Deutschlands duch Preußen gleichsam als Dogma hinzustellen gewagt, und die Versicherung, daß binnen drei oder vier Jahren auch Frankreich fs in diese Nothwendigkeit werde fügen gelernt haben, nahm sich fa­n ERLERNTE UEHLNOESEANDEERT Jean de Chazol. von Marie Uchard. (30. Fortlegung.) Dritter Theil. XIII. Die Ankunft des Sir Clarence mußte nothwendig einen Waffen­­stillstand zwischen mir und BViergie herbeiführen.­­ Frau v. Sonozan machte Schloß Monnière zu einem etwas stillen Auf­­­enthalt für einen fremden Gast, auch kurze Zeit war. CS­­ag mir daher ob, so spricht wenn die Pflichten der Gastfreundschaft zu erfüllen, einige Jagden zu arrangiren, welche einen Theil der Tages­­zeit wegnahmen, bgesehen von dem Phlegma, das ihn nie verließ, erfehren mir übrigens Sir Clarence als ein recht angenehmer Gesell­­shafter. Spricht er wenig­­er dafür gut, eine daß gegen deren Merth nicht nur das Ergebniß eines schon fertigen Urs theils seiner Nefferion war, die sich an dem geringsten Gegenstand übte, Entschiedenheit ausschloß, vielmehr machte, welche ihre Anstrengung genau nac abwägt. Den Zweck rennend, der Besuch auf Monniere zu Grunde lag, bemühte ich mich, für Geneviève zu erforschen, ich sah jedoch bald, er­ in diesem Punkte undurchdringlich war. Im Schlosse trat er mit derselben fiche: fühlen Ton feinen Anstands, der ihn nie verließ ; nur legte er in die Aufmerksamkeiten, welche er Viergie erwies, eine zuvor kommende Artig­­keit, die so ehrerbietig und zugleich so mürdevoll war, dab ich nicht umbin konnte, seine tastvolle Liebenswürdigkeit­­en für den Nebelprinzen, die du ihn nennst, Mas sagen Sie dazu ? sagte sie, yplöglic gegen mich gewendet, und mit jener hochmüthigen und spöttischen Ironie, aus der ich die feindliche Absicht mehr denn je herausempfanv. — Das wird Ihnen Sir Clarence besser sagen können, als ich, verfeßte ich in einer gereizten Stimmung, die ich mir selbst nicht erklä­­ren konnte. Bei dieser brutalen Antwort sah ich einen fahlen Blog durch ihre Augen zu den. — Ach, frieben wir so? . . . sagte sie mit herausfordernder Miene. Im Grunde haben Sie tot und ic danke Ihnen für den gu­­ten Rath. Genevieve sah darin nur eines unserer findlichen Scharmaßes, über die sie oft gescherzt hatte, und es war von Sir Clarence weiter nicht die Medve. Ich sollte jedoch bald eine Nenderung in dem Benehmen Viergie’s wahrnehmen, als würde sie mir zum Boffen Aufmerksamkei­­ten provoziren, welche sie bis dahin als einfachen Tribut der Sympa­­thie eines galanten Gastes hingenommen hatte. Anfangs lachte ich nur zu diesem leicht zu durchchauenden Strategem meiblicher Kriegskunst ; ich mußte aber bald die Entredung machen, daß troß meiner Vorfäße dies Spiel mich weniger unempfindlich ließ, als ic mir eingestehen wollte. Eines Abends saßen wir im Salon, Sir Clarence spielte mit der Marquise Shah , während die Mädchen am Klavier musizieren. Viergie sang, von Genevieve begleitet, Gounod’s „Ave Maria" zu dem Bach’schen Präludium. Bei den ersten Akkorden vieser Melodie und dieser Hang­ und ausdruckvollen Stimme hob Sir Clarence den Kopf und hörte überrascht zu. Als DViergie geendet hatte, trat er feier­­lich zu ihr hin. I­ch habe no nie,so singen gehört, sagte er, wollten Sie nicht die Güte haben, mein Fräulein, mir zu Liebe das Stück zu wiederholen ? Sie gab lüdhelno nach, ein wenig eingeschüchtert von diesem Lob. Er verlor sie nicht aus den Augen, als hätte er die Seele erhaschen wollen in den verklärten Zügen dieses jungfräulichen, jede Empfindung treu abspiegelnden Angebipts. Nach den legten Worten blieb er ganz in ihre Betrachtung verfunden ; dann ergriff er ihre Hand — Nein, ich habe in meinem Leben nit so singen gehört ; ich dante Ihnen, mein Fräulein — wiederholte er, und ging auf seinen Plab zurück. Viergie, ganz stolz auf ihren Erfolg, wendete sich zu mir. — Nun, ist es mir diesmal gelungen, jenen Anspruch hineinzulegen, den Sie wünschten ? fragte Sie mich halb spöttisch. Ich weiß nit, warum mich eine bittere Gereiztheit überfiel. — Nach den Lobe von Sir Clarence, antwortete ich troden, fann Ihnen an meinem Urtheile nicht viel gelegen sein. Bei diesem Worte warf sie mir einen Blick beinahe voll Hal zu. Ich fehrte in furchtbarer Aufregung nach Hause zurück. Ich konnte mich über diese Qualen nicht länger täuschen, denen ich den rechten Namen geben mußte. 63 war Eifersucht, was an meinem Her­­zen nagte. Einige Tage verstrichen ; meine Beziehungen zu Viergie verbit­­terten si im Geheimen immer mehr. Sie sehten sich zu werden an meinem Schmerz und verdoppelte ihre Künste. Eines Morgens erfuhr ih, Sir Clarence sei nach Marseille verreist, wohin ihn eine dringende Angelegenheit abberief, und werde erst gegen Abend zurückkehren. Viergie litt an Migräne und kam nicht zum Vorschein. 63 war dies ein Vorkommniß , das nichts Auffallendes hatte ; dennoch witterte ich bar hinter einen zwischen den Beiden abgefarteten Plan. So absurd dies war, litt ich doch den ganzen Tag darunter. Am andern Tage, als ich in Morniere eintraf, fand ic­hies­manden im Salon. Ein Diener sagte mir, daß Sir Clarence mit Ge­­nevieve und Viergie im Bart war. Ih­i hiehte mir an, ihnen dahin zu folgen, als meine Tante mir sagen ließ, ich möchte so gut sein, mich zu ihr zu bemühen. Ich verfügte mich sogleich zu ihr, — Kommen Sie sehnen­, rief sie mir beim Eintreten entgegen; eS erwarten Sie große Neuigkeiten. Haben Sie Sir Clarence diesen Morgen sehen gesehen ? — Nein, ich wußte nit, dab er sehen zurückgefehrt Sei... Handelt es sich um ihn ? — Sa, um eine Bitte, die er an mich gestellt hat und die mich nicht wenig in Verlegenheit fett. Bei einer Stunde ließ Sir Clarence, da er erfahren hatte, daß ich heute mein Zimmer nicht verlassen werde, mich bitten, ihn bei mir zu empfangen. Ich dachte zuerst, er habe seine Abreise beschleunigt und wolle mir Lebewohl sagen. Nach seinen ersten Worten erriet­ ich jedoch, daß er in einem ernsten uaz gekommen war. Er rief mir die zwischen ihm und Herrn von Senozan enttworfe­­nen Pläne in Betreff Genevieve’s ins Gedächtnis und die Zusagen, welche sie sich gegenseitig gemacht hatten. — 30 weiß, Madame, fügte er hiezu, daß dieses Versprec­hen Ihrer Zustimmung noch entbehrte, und ich konnte damals die Vorent­­haltung derselben als einen Akt mütterlicher Klugheit, der durch das Alter Fräulein Genevitve’s vollkommen gerechtfertigt war, nur billigen: So sehr ich aber auch Ihren Willen respeftirte, hielt ich mich demun, geachtet für gebunden, wenigstend insolange, bis Sie sich entschliefen würden, auf meine Bewerbung, die von Seite meines Vetters des Herrn Marquis von Génozan bereits gebilligt worden, eine förmliche Antwort zu ertheilen. E­r ging nit wohl an, fuhr die Tante fort, zu einem neuen Aufschub seine Zuflucht zu nehmen; so peinlich eine abschlägige Ant­­wort auch sein mochte, so ist doch Sir Clarence seine von jenen Par­­tien, welche man mit richtigen Vorwänden abmessen könnte. Indem ich seinem Charakter volle Gerechtigkeit widerfahren ließ, sagte ich ihm doch­ frei heraus, daß ich zwischen ihm und Geneviève jene Ueberein­­stimmung der Neigungen und Gewohnheiten zu vermissen glaube, welche mir zu dem Glück eines Chebündnisses unerläßlic­­cheint. Diese Eröffnung schien ihn nicht zu überraschen ; er fragte mich, ob mein Entschluß so fest stehe, um ihm jede Hoffnung für die Zukunft zu bes­nehmen und ihn seines Bersprechens in einer Messe zu entbinden, daß das Aufgeben jeder weiteren Bewerbung nicht als ein Berstoß gegen die achtungsvolle Zuneigung erscheinen würde, welche er mir und Ges­nevieve bewahre. ch versicherte ihm, daß da mütterliche Besorgniß der einzige Beweggrund sei, der mich Leite, ich werde ihm nur danfr­bar sein für seine Hingebung und daß ich hoffe, er werde unser Freund bleiben. — So erlauben Sie mir also, andere Wünsche zu bilden, ohne befürchten zu müssen, Sie hierucdh zu verlegen? — Ohne, Zimneifel, erwiederte ich erstaunt, und glauben Sie mir, dab sich" Niemand Ihres Glückes mehr freuen wird, als ich. (Fortlegung folgt.) Roman ich nicht unempfindlich bin, seine anscheinende Apathie wundern. — Du hast an den Umsicht auf. Gegen nach der Vermuthung Sir Clarence eines Tages Genevieve zu Viergie. — H0!... ieifchen Bovelmannes imitirend , antwortete Die Kränklichkeit seines Verbleibens Sch merkte bald, daß der nur Eigenschaft, den Eindruck ruhiger Kraft der Schwierigkeit meiner Tante seinem und Courtoisie zu wie die beiden jungen Mädchen beobachtete er ben eine Eroberung ich bin ein viel zu feine Gefühle unscheinbares Wer gemacht, sagte Viergie, den gewohnten Ausruf des Mass. nm­m m

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