Pester Lloyd, Dezember 1868 (Jahrgang 15, nr. 287-313)

1868-12-01 / nr. 287

Mit 3. Dezember beginnt ein neues Abon­­nement. Wir erfuhren unsere geehrten Po­st - Pränumeranten, de­­ven Pränumeration mit Ende Montember abläuft, ihr Abonnement je zeitiger erneuern zu wollen, indem sonst, wenn die Pränu­­merationen spät einlaufen, Yeicht ohne unser Berschulden Unregelmäßigkeiten in der Expedition eintreten können. Die daß auch Pränumerationspreise Ansicht über Ganzjährig 22 find? mit fl., neunmonatlich 18 fl. 50 fl., Halbjährig IR fl., dreimonatlich Sfl. SO tr, zweimonatlich 2 fl., monatlich 2 fl. mit für die gemeinsamen Pensionen separater Ver­­sendung des Abendblattes per Monat 30 fl. me­hr, Sr Loco : Für Welt-Ofen im Haus ganzjährig 20 fl., halbjährig 19 fl., monatlich 2 fl. 89 fl. So ward­ wie Kinderfrankheiten sie bereits vorübergegangen , vierteljährig 5 fl., Pet, 30. November. Fommen und vergehen, fam ımd verging auch unsere jüngste „M­inisterkrisis". Demn darf nun wohl angenommen werden, nachdem die Dealpartei beschlossen hat, in der Haupt­­sache dem Begehren des Ministeriums zu entsprechen und die alter Entschiedenheit ausgesprochen und diese Ansicht wenn Unsere Haben wir bereits vor Monaten mit sie hat sich seither nicht geändert. Durch den vorgeltrigen Konferenzbeschluß der Deal­­partei ist durchaus gerechtfertigt worden. Bon einer Verpflichtung Ungarns zur Beitragsleistung für sich auf verfassungswidrige Dienstleistungen Auch Billigkeits gründe er die größte Unbil­­eine lebenslängliche Straft zu gewähren, die an der Untergrabung unserer fraatlichen Existenz so eifrig täte gegen namentlich nicht geholfen; man macht sie jener deutsche Professor, nahm recht bald wieder mitgewirkt haben. Solche Arten­­die Freiheit Ungarns verdienen der das Geld ges­itt­ba­re lächerlich, dem Fraser den von diesem verlangten exorbitanten Suhrlohn mit hinreichte : „Hier haben Sie das Geld, aber seien Sie versichert, Sie in meinen Augen allen Anspruch auf Achtung verloren haben." Der Kutseher und münschte sich im Stillen guten auge, er auch darüber die Achtung von noch einem Dugend Gelehrter verlieren sollte. Die Rücksicht für den Monarchen, welcher den Betreffen­­den gleichsam im Worte steht, war das einzige Motiv, das sich zu Gunsten der Negierungsforderungen anführen ließ, und die­­ses eine Motiv die schien uns wichtig genug, um die Erfüllung jenes Begehrens zu befürworten, wodurch allerdings eine Rebuk­­tion an den ü­bermäßig großen Ruhegenossen einzelner notorisch wohlhabender Herren nicht geschadet, auch nicht ausgeschlossen worden wäre. Am diesem Sinne wäre die Sache auch wahrscheinlich fett erledigt worden, stände nicht der Schluß der Session vor der Zihäre, welcher für eine eingehende Erörterung der Frage kaum mehr nöthige Zeit gestattet. Am dessen hätte es vielleicht einem Abgeordneten vorgeschlagenen Summe als Nachtrag für einen Moment war höchsteng geschnnschte zur Civillifte vireft bem Monar­­hen zu votiven, ber damit weiter nach Belieben hätte verfü­­gen können. Was der Herr Ministerpräsident gegen diesen Vorschlag einzumenden wußte, ein geistreicher Einfall, um zu Blenden, aber sein stichhaltiges Argu­­ment, das eine ernste Kritik auszuhalten vermag. Jenz meinte, was Abgeordnetenhaufe leicht so gedeutet werden, ging der 400.000 und das sönnte in­ Ausgabe überhaupt man trintischen Akt Halte, die achtungsvolle gereifte Verpflichtungen selber für einen das könne man doc umso weniger dem Monarchen zuschieben. Hoffentlich wird Graf Andraffy die­­ses in der vertraulichen Prinzip, um mit Konferenz jen un wuchtigstes Argument vorgebrachte Argument nicht wiederholen bekannt war. So­­ illegalen und unpa­­lm seine Worte könnten als würde durch die Bewilfn­­fl, die Pensionsleistung selbst vom Abgeord­netenhause zu einem legalen und patriotischen Akte gestempelt eine neue und vielleicht verhängnißvolle Verwirrung bringen. Der Stand­­punkt, ist, kann eben mir der sein, daß man auf eine Prüfung des Aktes in Bezug auf Le­galität und Patriotismus n­ich­t eingeht, sondern darin ledig­­lich einen Akt des Vertrauens und der Dankbarkeit dem Meonarchen, einen Beweis der Achtung für das von dem­­selben einmal gegebene Wort erblickt und nichts weiter. Das stimmt dann auch vollkommen mit der Auffassung Deáfs, vel­­welcher von welchem aus allein der Majorität Nation umerfüllt ließ, dadurch wohl den vollsten ist somit auch durch den Vorschlag Dell’s vollständig gewahrt und des­­halb unwünschen und hoffen wir, die peinliche Frage nun min­­destens in diesem Sinne erledigt zu sehen. Ministeriums die Reihhen eine Bewilligung der erwähnten moralisch möglich Nachicht welches es darin bestand, bag der Monarch, Tag noch seinen einzigen Wunsch der Nation erworben habe. Das sich Hauptsächlich­es heffen ungeachtet, die nur Anspruch auf handelt, daß das Vorgehen des in diesen und in einigen ähnlichen Fragen eingehen mußte, der Fein glückliches gewesen. jedermann wußte von allem Anfange her, daß der Ausgleich Opfer fojte und daß das Ministerium, ehe die heutige Gestaltung der Dinge deren Umfang uns freilich nicht genau neue Erregung und gab der Opposition immer neuen Anlaß, Ach und Weh zu rufen über die entseh­­lichen, gar sein Ende nehmenden Opfer, J.J. K. Gehen Sie dort jene riesige Gestalt, aus der eine Stimme quillt, wie ferner Donner, das ist der Dr. Franz X. Groß, der merkwe­rdige Demokrat, der aus Opposition sich entrüstet von einem ministeriellen Theo­riegmwendet und aus „Pflichtgefühl“ für mi­­nisterielle Gelegenumwürfe Bericht erstattet. Seit dem Jahre 1861 dem hölzernen Hause vor dem Schotten­thore angehörend, wurde der Name des „Welfer Groß” erst im vorigen Jahre an die Oberfläche gemirbelt. a. Dr. Groß hat sich im vorigen Jahre hervorragend bemerte­n­d­ gemacht, sowohl im Abgeordnetenhause als in der Delegation. Seine Reden, kurz, schmuchlos, verständig und nüchtern, wirkten sehr gut gegenüber den Nhrafen Ayger’3s und besonders gegenüber ven Sch­wärmereien des Herrn v. Schmerling für stehende Heere überhaupt und für das österreichische Heer insbesondere. Deshalb vermerkte man es ihm heuer um so übler, als er in der Mehrgefevebatte im Ab­­geordnetenhause erklärte, er sei nur aus „parlamentarischem Pflicht­­gefühl” Bannerträger der Majorität geworden. Daß er dann mit die­­sem Banner in der Hand während der Debatte zwischen der Minorität und der Majorität hin und herschwanzte, bald für diese, bald für jene tritt, und daß er in der Restauration des Hauses der Gemeinen in Wien mit jener Ostentation, mit der er im Pester Kaffeehaufe Karten spielte, ausrief : „Derjenige, der behauptete, ich wolle Statthalter von Oberösterreich werden, ist ein Cujon !" — das Alles stellt das Ver­­trauen nicht wieder her, das Herr Groß sich im vorigen Jahre erhoor:­ben umb heuer, wenigsten zum großen Theile, wieder verscherzt hat. Im Gegentheile, man bentt sich: „um so schlimmer, wenn Dr. Groß für seine Schwentung nicht einmal Statthalter wird, oder mes Wenigstens Bezivish­auptmann, wenn er sich rein umsonft blamirt hat, a. h. Sanftion erhielt, oft nun herausrüd­e, ver­ursachte das immer dem Lande auferlege ; kaum aber war solch ein Lamento ber flungen, da zog richtig auch schon wieder eine neue „unerläß­­liche," „unabweisbare“ Forderung heran. Es war TRIO ab­ez braucht das Gleichniß auch sein mag — immer iwieder die Geschichte von dem Manne, der seinem Hunde den Schwanz stückweise abschnitt, um dem Thiere nicht auf einmal gar zu wehe thun zu müssen. Diese Aengstlichkeit war aber ganz un­nöthig. Heute kennen wir den vollständigen Preis des Ausgleiches; die Forderung bezüglich der Pensionen war — wie wir zuverlässig missen — die leßte Rate, welche wir zu leisten haben und gegt, da wir, wie ger sagt, den Breis rennen, dürfen wir offen gestehen, er war fein zu höher und wir würden ihn ohne Be­denken an sofort bewilligt haben, wenn man uns­­leich im Anfange gefragt hätte, wollt Ihr den Ausgleich um diesen Preis oder wollt Ihr ihn gar nicht ? Was uns auferlegt worden, ist nicht zu viel, im Bergleiche zu dem, was wir erreicht haben; nur daß es ung­ltückweise auferlegt wurde, daß — nachdem sich unsere Schultern bereit an eine getriffe fast gewöhnt hatten — immer wieder einige weitere Pfunde darauf gepackt wurden. Das allein war das Bergerliche an der Sache, das allein trägt die Schuld daran, daß die Regierung schließlich aus einer Bagatelle von 400.000 fl. eine Kabinets­­frage machen mußte, um ihre Forderung auch nur bei der eigenen Partei durchzufegen. Eine Kabinetsfrage ! Kann es denn bei uns unter den obwaltenden Umständen eine solche überhaupt geben? Kann es überhaupt auch nur für einen Moment eine „Frage" sein, ob das gegenwärtige Kabinet gehen oder bleiben solle? Wir glau­­ben nicht ! Wenn Graf Anpräffg in feinem und seiner Kolle­­gen Namen erklärt : diese Verpflichtung war eine Bedingung des Ausgleiches; mit ihr werden wir daher als Ehrenmänner stehen und falsen müssen, wollt Ihr sie acceptiven oder nicht ? dam­­it die Antwort von Vorne herein gegeben. Siebes nachfolgende Ministerium müßte ja entweder dieselbe Verpflich­­tung erfüllen und dann hätte der Wechsel seinen Sinn oder er müßte dieselbe verweigern, dann aber stände nicht weniger als Alles wieder in Frage und die Partei, welche den Aus­­gleich geschaffen, wäre natürlich Die altevlette, welche ihr eigenes Werk einer solchen Gefahr ausfegen könnte. ... Und dann wollen die Herren jenseits der Leitha noch immer be­­haupten, nur sie befänden si fortwährend in einer, Z­wangs­­lage", wir aber — gar niemals. ····· Daß nach dem Gesagten die Denkpartei einstimmig für den Vorschlag ihres Führers einstehen werde und müsse,un­­terliegt wohl keinen Zweifel.Wie sich die Opposition zu der Frage stellen wolle,darüber verlautet noch nich­t das Mindeste. Den gemäßigten Elementen derselben-und diese befinden sich glücklicherweise in der Majorität-dürfte ein energischer Widerstand jedenfalls schwerfallen,wenn die Annahme des Desischen Antrages als ein Akt des Vertrauens und der Achtung gegenüber dem Monar­chen eingestellt wird. Bei den nächsten Wahlen könnte frei­lich nebst manchem Andern auch diese Frage als Agitations­­mittel herhalten mü­ssen. Indessen läßt sich ihr leicht die Spike abbrechen, wenn man dem Volke begreiflich macht, daßs sie 400.000 fl. nicht etwa als Belohnung für die Grafen Na­­daddy, Zip und Konforten zu betrachten seien, sondern bei­läufig so, wie die Tare für eine heilige Messe, die man dafür seien läßt, daß man von einem großen Weber befreit worden ist. a­­­<es sendung, wenn nur ausnahmsweise die Sache jene pensionen, beziehen , magte Niemand sonnten nicht geltend gemacht werden, da ligfert gegen uns Verfolgung sonst die zu werden. Mit seit Jahr und Wahr bleibt einer und verlangten 400.000 jé und zeitweilig, zu botiven, zu sprechen. Selbst wäre, die Verfassung in unserer realistischen Zeit auch mater­iel­l jest Modus einer jenen Herren die Gelegenheit noch zu blos moralischen Strafe und damit nur eben zu den acceptiven den Worten einem von und neuen „conditio sine qua non“ so die BPoftver gesandt: Se. Exzel­­gegenü­ber daß ichon die Negierung welche der Ausgleich Die ungarisc­he Westbahn und die ungarisch, galizische V­erbindungsbahn bilden den Gegenstand lebhafter Erörterung und erheblicher Meinungs­­verschiedenheiten in der Presse wie in Abgeordnetenkreisen. Nach Ansicht der Einen ist das Zustandekommen dieser beiden Eisenbahnen von so hoher Wichtigkeit für die Entwickklung der materiellen Interessen Un­­garns, daß sie eine Vertagung der vom Kommunikations-Ministerium dem Neichätage gemachten Vorlagen für die nächte Session aus han­­delspolitischen Nachsichten sehr bedauernsmwerth fanden, während Andere so wichtige Angelegenheiten nicht mehr knapp vor Thorsperre erledigen möchten. 3 ist wohl begreiflich, daß die aufreibende Thätigkeit, mit wel­­cher unsere Ablegaten seit Wiedereröffnung der parlamentarischen Sitzun­­gen ihrem Berufe oblagen, allmälig einer nur schwer zu besiegenden Ermüdung Blau macht ; aber Angesichts der unverkennbaren Bedeutung der beiden hier erwähnten Eisenbahnvorlagen, glauben an wir, daß für die verfassungsmäßige Erledigung derselben noch Zeit gefunden werden könnte. Er läßt sich leider nicht Alles sagen, was für die schleunigste Erledigung spricht. Wir können nur daran erinnern, daß die Eisenbahnverbindung Ungarns mit Galizien seit langer Zeit als ein unbedingtes Postulat unserer Handelsentwicklung nach der Ostsee und nach Rußland anerkannt wurde und sie ist überdies eine unerläß­­ige strategische Bedingung für die Vertheidi­gungsfähigkeit unserer nördlichen und nur östlichen andesgrenzen. Die Ausführung einer Verbindungsbahn z­wischen­ den galizischen Bahnen und dem ungarischen Bahnwege in der Richtung von Przemys nach einem Punkte der ungarischen Noxbostbahn bedeutet die Herstellung der durch­­ ungarisches Gebiet zu leitenden internationalen Teansite, Linie von der Ostsee, und aus West-Rußland nach dem schwarzen Meere b. i. nach Galag und aus dem fernsten Osten nach dem adria­­tischen Meere b. i. nach Fiume. Diese Linie, deren Länge auf ungarischen Gebiete nur 15 Meilen beträgt, ist daher zum großen Theile auch ein Erhaltungs- und Belebungs: Faktor für unsere nach Siüdost und Süd­­weit führenden Bahnen. Ebenso wichtig wie die ungarisch galizische Verbindungsbahn ist die Ausführung der ungarischen Westbah­n von Stuhlmei­ßenburg und Raab nach Graz. Aljährlich wiederholen sich die befragenswerthaften Stodungen in unserem Exportverkehre­n­, welchen nur durch die Herstellung neuer Exportlinien abgeholfen werden kann, und wir glauben hier ist keine Zeit zu verlieren, denn jede Jahr der Berichleppung hostet dem Lande Millionen. Die Linie Ofen-Stuhlwei­­ßenburg Westprim-Graz und Naab:Papa-Graz eröffnet der Hauptstadt nächstens hierüber ganz erbauliche Daten veröffent­­lichen. 5. NR. *) Wir werden nn­­­ner, ar: ai­­­­­­­nen EZTET eft und überdieß dem zweitbedeutendsten Getreide-Stapelplage Raab den direkten Exportiweg nach dem Sü­dwesten Curopa’s, nach unserem konstanten Ber­­laufsrayon, nach der Schweiz und dem si­dlichen Frankreich, allgemeinen Verkehres dem Transporte in nördlicher Richtung mit der Staatsbahn Luft mach. € 3 darf fchlieglich nicht unerwähnt bleiben, ge­­gen­­bracht wurden. Kaus in späterer Zeit wieder erreicht er den günstigen Geldkonjunfturen war es mög­­lich, die ungarische Westbahn mit einer jährlichen Reinerträgnißgaran­­tie von 36.400 fl. und die ungarische galizische Bahn mit 44.500 fl. zu Stande zu bringen, ein Resultat, welches kaum vorher gehofft wer­­den konnte, wenn man bedenkt, das erstere Bahn sehr Kultiwirtes Terrain läuft und regiere die Karpathen von mehr als drei Meilen zu überschreiten hat. Nirgends aber ist die Volitis des „mir sünnen warten“ so ver­­werbli, als auf volfswirthschaftlichem Gebiete und mahnten Fragen, denn während wir „warten“, würde Rußland sein Bahnweg mit dem preußischen vielseitig verbunden haben und den Welthandel nach Dpeffa leiten, wir aber würden, wenn es gut geht, erst in sehr ferner Zeit und mit bedeutenden Opfern den allgemeinen Verkehr für unsere ungarischen Linien wieder gewinnen können. Am offene­r General Türr sendet uns das nachfolgende Schreiben an Heren Vapiu Slarianı in Bukarest. Berehrter Freund ! In dem Schreiben, welches Sie in Nr. 166 der „Leberationen” vom 6. November d. 3. an mi richten, berufen Sie sich auf unsere im Jahre 1863 stattgehabte Unterredung, bezie­­hungsweise Konferenz, und auf die daraus hervorgegangene, von Ihnen irethümlich „Appell” genannte, in Wahrheit aber nur meine subjektiven Ansichten enthaltende Schrift, und scheinen daraus den Vorwurf ableiten zu wollen, al würde ich mir durch den Standpunkt, welchen ich unter den gegenwärtigen Verhältnissen einnehme, eine Ia­­fensequenz zu Schulden kommen lassen. Da den Nationalitäten gegenüber die Befriedigung derselben auf Grund ihrer Gleichberechtigung auch heute noch gerade so wie damals mein politisches Prinzip it, kann der von ihnen zitirte lateinische Spruch : „tempora mutantur et nos mutamur in illis“ auf mich mohr nicht angewendet werden und zwar umso weniger, al­s ich unsere dar­malige Konferenz auf die See der Donaukonföderation und auf deren gemeinsam anzustrebende Verwirklichung bezog ; daß ich für die Rea­­lisirung dieses Planes bis zum Treten Augendliche thätig war, das werden wohl auch Sie nit leugnen können, während die Rumänen Siebenbürgens, Statt mit und Hand in Hand zu gehen, in den Weich­rath spazierten und d­ort mit den Zentralisten gegen uns arbeiteten- Im I­nteresse der Wahrheit wäre es übrigens vielleicht auch nicht überflügig gewesen, wenn Sie mit der Berufung auf meine da­­malige Erklärung gleichzeitig auch jene Expektorationen zitirt hätten, mit denen diese Erklärung in den r­umänischen Blättern Siebenbürgens angegriffen wurde. Unser damaliger Plan war direkt gegen Desterreich gerichtet, aber heute, wo Desterreich die staatliche Selbstständigkeit Ungarns an­erkennt, hat sich die Lage vollständig geändert. Heute sind die Feinde der staatlichen Existenz und Integrität Ungarns nicht mehr unter den Wiener Regierungsmännern, sondern ganz anderemo zu suchen, und es kann nun und nimmer meine Aufgabe sein, durch Unterfrügung solcher Forderungen der Nationalitäten, womit dieselben — vielleicht auch unbemwußt — auf unser gemeinsames Verderben hinar­­beiten, den Plänen unseres gemeinsamen Feindes zum Siege zu verhelfen. Schließlich wiederhole ich, was ich Ihnen schon 1864 geschrieben habe: „Von ihren Stammesgenossen vollständig isolirt, stehen die ungarische und die rumänische Nation wie zwei Inseln da, und sind durch die politische wie durch die geographische Lage und hundert andere Umstände zu freundnachbarlichem Zusammenhalten und brüderlicher Vereinigung angewiesen. Empfangen Sie meinen freundschaftlichen Gruß. Bet. 30. November 1868. Stephan Türr. = In Deputirtenk­reifen wird mit Bestimmtheit behauptet, daß das ungarische Landtweingefeg mit den Wehrgefeße gleichzeitig zur Allerhöchsten Sanktion unterbreitet wird, sobald die unbedeutenden Abmeidungen des Wiener und Peter Entwurfes ausgeglichen sein wer­­den, was, da unsere Regierung diesbezüglich dem Unterhause bereits einen Gefegentwurf vorgelegt hat, nächster Tage verschehen dürfte.­­ Bis zur Herstellung der in manchen Orten der untern Theiß­­gegend gefährdeten Öffentlichen Sicherheit hat das Handel amini­­sterium, wie bereits gemeldet wurde, für nöthig befunden, den Worttrange­port von Werthsendungen theib­weise einzustellen. So wurde die Ver­­fügung getroffen, daß auf der Linie Kecstemet-Kalocza ver­lei Sendungen bis auf weiteres nicht befördert werden sollen, und daß MWerthsendungen , welche für das Bestellungsgebiet der Ortschaften Jafát, Kiskörds, Vadkert, Dunapataj, Hajo um Safdsch bestimmt sind, in Kecskemet zurückbehalten und dur die Adressaten, welche von der an sie gelangten Sendung verständigt werden, vom legtgenannten Postamte abgeholt werden sollen. Gleicher­­weise wurde der Posttransport von Werthsendungen zwischen Sjegevin und Dorozsma , so­wie auf der Linie Szegedin-Holdomezo­­väfäarhbely-Mindhent-Sze­gvár interimistisch abgestellt und sollen die für die genannten Orte bestimmten Sendungen in Szer­gedin zurückbehalten und beim dortigen Bostamt an die hierüber ver­­stäidigten Aprelaten abgegeben werden. Das Handelsministerium hat zu gleicher Zeit die betreffenden Jurisdiktionen wiederholt in energische­­ster Weise ange­wiesen und hiefür aug um Unterftügung seitens des Ministeriums des Annern nachgesucht, daß sie dem immer mehr um sich greifenden Räuber anriefen, welches die Regierung zu folgen ven Han­­del und die Kommunikation begrühenden, im Interesse des schmer­zer­fährdeten Posturats aber unvermeidlichen Ausnahmsmaßregeln zwingt, unter eigener Verantwortlichkeit und meiyt nöthig mit Anwendung von außerordentlichen Mitteln Schrankfenjegen mögen. — Der Handelsminister, der im Sinne des neuen Handels­­kammergefeges dazu berufen ist, Zahl, Sit und Wirkungskreis der zu errichtenden Handels­ und Gewerbekammern zu bestimmen, hat — nachdem über seine Aufforderung die Konsfription der wahl­­berechtigten Kaufleute und Gewerbetreibenden in den meisten Orten des Landes bereits durchgeführt und die betreffenden Listen dem Mini­­sterium eingesendet worden, — ein neuerlicher Rundfchrei’ tisdiftionen erlassen, in welchem dieselben unter Hinweisv merkantile Bedeutung und Wichtigkeit der Kammern ange­ben, die zur Grei­tung der neuen Handelskammern noch Schritte vorzunehmen und die hiezu erforderlichen Kammerwähler­ zum 31. Jänner des nächten Jahres vorzunehmen. Es wurde bei Jurisdiktionen für das hiebei zu befolgende Vorgehen eine eigene In­­struktion zugesendet und dieselben beauftragt, den Tag, an welchem sie die Wahlen vornehmen wollen, dem Ministerium anzuzeigen.­­ Seit einigen Tagen werden im Handelsamte die in diesen Blättern Schon erwähnten kommissionellen Berathungen wegen Ueber­­gabe der Pf­erdezuc­htanstalten sowie die Enquetebesprechungen wegen Einführung der metrischen Maß- und Gewichtsordnung ge­­pflogen.­­ Nach einer durc das E. E. G­eneralkonsulat in Gibraltar an die Marinesektion des E. F. Kriegsministeriums gerichteten Depesche hat Admiral Per mit den Schiffen der ostasiatischen Expedition am 21. b. den Hafen von Gibraltar verlassen und den Kurs nach Tanger genommen. — Wir werden um die Aufnahme nachfolgender Erklärung er­­fügt : „Geehrter Herr Nevakteur! An der Spite Ihres Blattes von gestern bringen Sie in einem Berichte über die Konferenz der Desfpartei die Nach­­richt, wir Unterzeichnete hätten die Desfpartei um die Grlaubniß er­sucht, unser Wochenblatt mit der Devise „Organ der Deskpartei” zu versehen. Grlauben Sie und die thatsächliche Berichtigung, daß in un­serem , der MBarteikonferenz eingereihten Memorandum, dieser MWunsch und eine Devise überhaupt gar nicht erwähnt war. Wir stell­­ten einfach den Antrag, unter vollständiger Wahrung unserer mor­ralischen und materiellen Unabhängigkeit besonders der Regierung gegen­­über — wie wir die auch in unserem Menerandum betonten — mit jener Partei in fontinairlichen Kontakt zu treten, deren Prinzipien wir auch bisher vertraten und im Falle der Annahme dieses Antrages ersuchten wir die Partei zu diesem 3wede ein Zeitungsfomite aus ihrer Mitte zu ernennen. f­est, von 30. November 1868. Sofer sr­­­i. 3.0. Asboth.“ Aus der ungarischen Delegation. Pest, 30. November. Die heutige Sagung der ungarischen Delegation wurde um 2 Uhr, da Brásivent Somisih wegen Krankheit nicht erscheinen konnte, vom Vizepräsidenten Gr. Ladislaus Cjäty eröffnet. Bon Seite der gemeinsamen Regierung waren anwesend: Minister des Heußern Freiherr v. Beust, Kriegsminister Baron Kuhn, Finanz­­minister Baron Bede, Sektionschef Weninger, P Vizeadmiral Tegetthoff, Sektionschef B. Orczy, General Benedec,­­­berstlieutenant Ghiczy, Fregattenkapitän Ernst Gaal. Von den ungarischen Ministern sind erschienen Gr. Anpdräffly, Gr. Georg Festeticy, Finanzministr Lónyay. Bei der Authentisation des Protofoll8 bemerkt Gabriel Lator, daß der Anspruch „in Folge des Beischluffes der Reichsrathsdele­­gation“, der im Protofolle öfter vorkommt, dahin zu berichten sei, „übereinstimmend mit dem Besschluffe der R­eichsrathspele­­nation”. Das Protokoll wird mit dieser Berichtigung authentizirt. VRräsident: Auf der Tagesordnung steht vor Allem die Abstimmung über jene 35.000 Gulden, welche das Subsomu­s für eventuelle diplomatische Pensionirungen zu wotiren beantragte. Da in der legten Sitzung bei den Verhandlungen über vielen Bosten eine beschlußfähige Anzahl von Mitgliedern nicht zugegen war, muß die Abstimmung anträglich erfolgen.­­ Bei der Abstimmung werden die 35.000 fl.gestrichen. Gr.Anton Majk­ithükzerreicht den Beruf der Vorsitzenden und Berichterstatter der Subkommissioneni­·best die in Schwebs gelassi­ne Frage der Telegraphengebühren der gemeinsamen Ministerien. Derselbe wird gedruckt und seinerzeit auf die Tagesardung gesetzt werden. Auf der Tensordnung steht die Debatte ü­ber das Ordina­­rium des Budget der Landarmee. · · August Trefoct,Berichterstatter der Subkommission für die Landarmee,ver­liest die Einleitung des Sektion­nberichtes.Dieselbe sagt im Wesentlichen 1,,Die Subkommission bemerkt zunächst mit Bek­haltern,dafzes il­ r zur gründlichen Behandluung des Budgets an Zett­el n­ach Der Grund dieses­ Umstandes liegt jedoch in den Verh­ältniss­en. zudem h­ierachtete­ ZhieSchkommission als ihre Pflicht,dem berechtigten Muniche Ausspruch zu geben, daß die Delegation fünfzig hin zu einem solchen Zeitpunkte einberufen werde, daß­ sie ihrem­ «Berufes minde ÖSSZES REDE Gründlichkeit entsprechen könne, und vor der Gefahr der Medereilung, so wie auch vor dem durch die Kürze der Zeit aus­­geübten Drude bewahrt werde. Die Subkommission vermißt auch eine andere Vorbedingung der gründlichen Behandlung des Staatsvoran­­sschlages, nämlich die Rechnungen des Vorjahres. Es ist wohl wahr,­­ dass das Budget für 1868 erst im April 1. 3. votirt wurde, und dieses Jahr no nicht abgelaufen it. Jedoch hat das in der ersten Delega­­tionssession zur Behandlung des­­ Kriegsbudgets entsendete Subsomite, in der Voraussicht, daß das Kriegsbudget zu einer Zeit verhandelt werden dürfte, wo die Rechnungen für 1868 noch nicht der Delegation vorgelegt werden können, der Wunsch geäußert, daß die Rechnungen monatlich abgeschlossen, und soweit sie reichen, sc­hen der nächstkommen­­den Delegation vorgelegt werden mögen, was auch zugesagt wurde. Die­ Einlösung dieses Versprechens ist jedoch unterblieben. An dieser Beziehung äußerte sich der Kriegsminister dahin, daß, da der Abshhu der Rechnungen bei dem bisherigen mangelhaften Systeme der Staats­­buchhaltung vor Ende des Jahres unthunklt war, er dieser Forderung der Delegation nicht nachkommen konnte. Uebrigens wären die Rechnun­­gen wegen der Gruppirung des Voranschlages nach Personal­ und Konkretalauslagen bei der Beurtheilung des vorliegenden Budgets ohnehin nußlos gewesen. Für die Zufunft wird aber die Errichtung der Intendanturen und die abgesonderte Verrechnung der P­ersonal- und Konkretitalauslas­gen, sowie die Vorlage von vierteljährigen Ausweisen gewünscht, aus denen die Gebahrung klar ersichtlich und das Präliminare gründlich zu beurtheilen sein wird. Nachdem überdies aus dem, zur Motivirung des Kriegsbin­ders für 1869 vom gemeinsamen Kriegsminister der Deler­gation vorgelegten Erpojé und aus den, der Subkommission mündlich ertheilten Aufklärungen hervorgeht, daß der Kriegsminister in allen Branchen der militärischen Administration, mit Nachsicht auf die wäh­­­rend der ersten Session der Delegation gemachten Vorschläge, radikale Reformen in Angriff nahm, melde die Umgestaltung der ganzen mili­­tärischen Administration bezwehken, aber noch nicht ins Leben geführt sind; nachdem ferner daraus selbsterständlich sich ergibt, daß die für die einzelnen Titel des Budgets präliminirten Beträge nur annähe­­rngeweile angenommen sind, fann das Subsomite jene Ansicht des Kriegsministers nicht theilen, wonach derselbe bereit die Zeit genommen glaubt, wo die Delegation das Budget nach Titeln zu wotiren und ein so regelmäßiges Budget festzustellen in ver Lage­rt, dessen Rahm­en auch für die Zukunft aufrecht bleiben kann. ‚Sindersen anerkennt das Subsomité mit Freuden, daß das Prä- Iiminare für 1869, verglichen mit jenem für 1868, hinsichtlich seiner Form einen bedeutenden Fortschritt bekundet, denn da dasselbe die Per­­sonalauslagen von den Konkretalauslagen sondert, ermöglicht es nur eine systematische Zusammenstellung von Weberbiid. "Zugleich billigt das Subsomu­s den Wunsc des Kriegsministers, wornach die bisherige paus­chalmäßige Verhandlung des Budgets beseitigt werden soll, indem die­ses Vorgehen weder mit der verfassungsmäßigen­­ Verantwortlichkeit des Kriegsministers, no mit der Aufrechterhaltung der Schlagfertigkeit des Heeres vereinbar ist; die Subkommission­­ kann aber aus den bereits dargelegten Gründen diesem Verlangen nicht nachkommen, und muß den Vortheil, daß denn nur unter den­jebigen sie dur Vermittlung in und bietet der Länge eines Theile unter welchen­ die bezüglichen Konzessionsverträge des daß die Bedingung der Foupirtes und speziell in den er­ zu Stande dürften. — Delegations:Zeichnungen. IV. AS „Bollemann” kann er nicht mehr wirken, da ist 68 aus mit ihm, vielleicht hätte er als Amtschef Erklebliches Teisten können.” Und das will er jegt nicht werden, aus Opposition oder — weil ihn Niemand mehr dazu machen will›... Unweit von Dr. Groß­­ aus Wels fitt der Dr. Klier aus Tetschen. Dr. Klier ist ein Mann, dessen Bart an Schwärze nichts zu wünschen übrig läßt; er zählt sich zu den Liberalen (d. h. nicht der Bart, sondern Dr. Klier) und sieht trogdem sehr stolz auf das Bolt nieder, daß da die sogenannte Gallerie füllt; das haben sehen einige unserer Volksmänner, daß sie, berausht von den Schweifwebelungen ihrer Wirthshausfreunde, oder von servilen Schreibereien, die Existenz des Volles für weniger nothwendig auf den, als ihre eigene. G3 gibt winzige Persönlichkeiten, die ihren allfälligen Abgang gleich einer großen Lüde in der Schöpfung oder der Geschichte halten, die sich aus besserem Thon genietet dürfen, weil sie mit einer Majorität von fo und so viel Stimmen in die Lage gewählt wurden, mit den hohen und höch­­sten Herrschaften direkte zu verkehren, bei Schaffung von Gefäßen, wenn auch nicht bei der Debatte, so doch bei der Abstimmung, wenn auch nicht mit dem Kopfe, so doch mit dem Gegentheile thätig zu sein und dergleichen Vorzügliches mehr. Dr. Klier schreitet bei Sigungs-Unterbrechungen sehr majestas­tisch im Saale auf und nieder und wirft dabei seine Blide auf das Bolt da vor den Barrieren, dann macht er ein sinnendes Gesicht, als denfe er über eine nächste sehr große That nach, worauf er den Kopf erhebt und in die Höhe sieht, als wäre am Plafond seine ganze ruhm­­reiche Vergangenheit hingepinselt. Und Dr. Klier hat eine sehr schöne Vergangenheit, d. h. sie hätte sehr schön werden künnen, wenn er nicht stets sehr, großes , Reh" gehabt hätte. 63 ging ihm, wie dem oft erwähnten „Genius von Deftecs reich“, entweder kam ihm etwas dazwischen oder er kam zu spät, wurde Dr. Klier im Jahre 1848 von einer V­ersammlung Deutscher in Prag in eine Deputation gewählt, welche dem damals einfticenden Na­­tionalsomu­­ mehrere Beschwerdepunkte vortragen und eine Vertre­­tung der Deutschen im Komite verlangen sollte. Er wurde hierauf mit den andern Deputationsmitgliedern in’s Komite gewählt, und wollte eben seine Thätigkeit beginnen , da traten, drei Tage nach seiner Wahl die andern Mitglieder aus und er an. Nun gründete er eine Zei­­tung und gedachte als P­ublizist der Menschheit unentbehrlich zu wer­­den, aber da wurde er Frans und mußte sich auf das Land begeben, um sich zu erholen ; dort wählte man ihn in den Reichstag von Krem­­sier, er eilte nach seiner Genesung dahin, kam aber erst in dem Mio­­mente dort an, als der Reichstag aufgelöst wurde. Was blieb ihm übrig? — Er ging nach Prag zurück, kam glücklicherweise nicht zu Spät zu einer Marokatenprüfung , wurde dann in Zeithen SLandesadvokat, und erwarb es dort um die Errich­­tung einer Sparkasse und einer Kettenbrücke „besondere Verdienste”, die aber sicher nicht so groß sind, als es jene ge­wesen wären, bie er sich zweifelsohne erworben hätte, wenn er aus dem Nationalfomu­s nicht ausgetreten , nicht Frank geworden und in Aremsier nicht so spät angekommen wäre... . und auf melde B­edienste er fest mit so viel Morde zurückblicht. . . . zwei blanke Uniformen winken uns unter den Delegationszivil­listen entgegen. An der einen steht Graf Degenfeld, der Kriegs­­minister unter Schmerling, in der zweiten Baron Gablenz. August Graf Degenfeld Schönburg ist Feldzeugmeister und so behängt mit Orden, daß man, nachdem doch jeder Orden mindestens ein Verdienst repräsentirt, in Verwunderung darüber geräth, wie bei einer solchen Maffe von Verdiensten eines Einzelnen noch immer 800.000 Mann erforderlich sind, um den Feinden Oesterreichs zu imponiren. Eigentlich sollte es gar keine solchen Feinde mehr geben. Bedenkt man wie viele Generäle es in Oesterreich gibt, die uns bei feierlichen Anlässen nicht weniger militärische Verdienste auf der linken Seite ihres Maffenrades zeigen und rechnet man nur 10 Feinde auf unsche Verdienst-so sehe ich nicht ein wie nur ein einziger Feind noch übrigbleiben konnte. Graf Degenfeld—ein Ehrenmann von­ Scheitel bis zur Zeche —ist seit dem Jahr erste Kriegey im Jahre 1821 war er bereits Hauptmann,im Jahre 1835 erst Major,im Jahre 1842 schon Oberst, im Jahre 1848 Generalmajor,im Jahre 1849 Feldmarschalllieutenant. Feldzeugmeister wurde er im Jahre 186(),als er zum Kriegsminister ernannt wurde.Im Jahre 1864 trat er aus dem Kabinett,,wegen geschwächter Gesundheit«und wurde in den Ruhestand versetzt,aus welchem er im Jahre 1866,als Oesterreich wieder einmal an dem »Re­nde des Abgrundes«stand,trat und,,durch umsichtige rastlose Thätigkeit" den Brüdenkopf von Floridsdorf in Stand sehen half. Lei­­der wurde er beauftragt am 26. Juli 1866 in Nikolsburg mit General Moltie die Waffenstillstandskonvention zu vereinbaren, auf welcher der Friede geschlossen wurde, er war also weder ihm noch uns gegönnt, das preußische Heer in Floridsdorf an dem Brüdentopfe zu Grunde gehen zu sehen. Damit war auch seine Thätigkeit wieder zu Ende ; er fügte um Nacverfegung in den Ruhhestand an, in welchem er sich bis auf etliche Herrenhause und Delegationzeigungen noch immer befindet, Baron Gablenz it Feldmarschalllieutenant und wir sehen mit Vergnügen im Herrenhause seinen intelligenten Kopf mit den Liberalen sich erheben, wenn es sich um eine Abstimmung über kein verfassungs­­freundliches Gefäß handelt, obgleich das noch immer niet sehr viel sagen will, denn auch Schmerling, Lichtenfels u. dgl. mehr gehören zu den „Liberalen“ der Pairstammer. Gablenz ist ein guter General, en tüchtiger Korpskommandant, das wird Niemand leugnen, der seine mili­­tärische Thätigkeit verfolgt, ob er jedoch auch ein so .. »... AUtek Feldherk malte-wie es schwärmerische Zeitungsschreiber öfter versicherten, darüber „weiß man nichts Genisses nicht.” Auch Benedet war ein guter Gene­­ral, an ihn haben dieselben bruderschwärzbeflifenen einem Hannibal gestempelt und er nur ein — | Warus. Schade um die Regionen ! Vielleicht bringt uns die Gablenz wieder So jedes militä­ schließlich mar er Schwärmer zu aa rer —_ » WI-

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