Pester Lloyd - Abendblatt, September 1869 (Jahrgang 16, nr. 199-223)

1869-09-13 / nr. 208

9 1869. — (Die einzelne Nummer Eostet 4 fr. d. 5.) N, M­­it­­­­­­tontag, 13. September. Originadepeichen des Pefter Lloyd. eufohl, 12. September. Ort Tomesin bei Thurdgz- Szent-Marton it mit Ausnahme zweier Häuser gänzlich ab­­gebrannt. Der Bizegespan hat daselbst Se Ben „75, Napoleon d’or 9.83%­,, Nordbahn —.—, Ung­stebital­tén ay SRoht, Anglo-Hungarian —.—, Bombarden 238.50 , Anglo-Austrian 508.--, 1860er 93­50, Franco 106.—, 1864er 110.—, Trammay 155.50, Galizier —. —, Wiener Bant ——, Scheihbahn —, Diskontbant —, Rarvubig ——, Volfsbant —.—, Geschäftsles­­ee Xombaros 503, Delft. per Tag 71.17, 4%/,°/, Rente 101.25, Italienische u a ARD, go Fa 320, Dell­ a ne értek naar: Anteihe 220, Ameritaner 94.25, Unger Ostbahn —,­iquidationsrente —. Sehr fest. BER Triest, 11. September. Spiritus prompt, per laufenden ona 16.75, per Oktober-Dezember 16.50, Per Oktober- März 16.50, per­­­­ April 16. 3 : none, 11. September. Getreidemarkt.­ Getreide fest. Weizen per September 115 °/,, per September:Oktober 118 °/s, per Oktober-November 118. Roggen per September 88, per September: Oktober 88, per Oktober-November 87. Der per Mai 26 °/,, per Juni [a Oktober 264, per per a 93­2 re Er­eleri (Getreidemarkt.) Meizen per September 674 . Herbit 67! a, Roggen per Herbft 51"/e, per NRovem­­ber: Dezember 50°,, per Frühjahr rübjahr 15"/9. 492. Hafer per Herbit 27°/,, Frühjahr 28. Gerste —. Del per Herbst 12%/,, per November­ Dezember 1279, per Frühjahr 12 °/e­ a ké kést 16"/,, per November: Set Negnerish. E h­­­a (We­ltmarkt) Mehl per September 4 exjten Donate von open: den 4 legten Monaten foll der vor Monaten fchon signalisirte Moment rehr eingetreten sein, wo der Minister des In­­nern, Baron Béla. Wendheim daran denkt, könnte Amt fortzuführen, wahlen werden, weil der , Breffe" mitgetheilt wird, nehmen. „Wenn Baron Wendheim, sagt die „Br.”, noch nicht formell um seine Demission eingenommen it, so­lt das nur dem Umstande zu­­zuschreiben, si die ungarischen Minister über einen passenden Nachfolger noch nicht geeinigt haben. Die Wahl schwankt zwischen dem Grafen BE yY, derzeit Kommissär in Siebenbürgen, und dem bekann­­ten ausgezeichneten Abgeordneten Gjengerd, sich übrigens wohl schwerlic bewegen lassen, sein schwieriges er an einem chronischen Uebel schon seit Monat in Hiesing darniederliegt. Ein Gerücht will ferner wissen, daß auch Graf Festetits, der Minister um die Verson des Kaisers, seine Demission nehmen solle." Lebtere Nachricht it nach der „Br.“ übrigens mit Vorsicht aufzunehmen, da für die Richtigkeit derselben gar sein Anhaltspunkt spricht. = Der Sachsengraf Konrad Schmidt hat dieser Tage aus Anlaß der Anordnung der Kreis- und Kommunitäts-Mitglieder, er ihnen einschärft, die Mahl­zeiten von Beamten ergeben sich streng an die Bestimmungen des provisorischen Statuts zu halten. Sigmund Kemeny spricht im „Maple“ die­ Ansicht aus, daß die Einführung der Elature kaum zu­ dermeiden sein sei eine leidige Gewohnheit Seitnerschwendung sie die eines nicht einmal Baron großen Theiles der Ab­­geordneten immer und über Alles lang und breit zu sprechen, sich in Dinge einzulassen, die zum Gegenstande ihres Stu­­diums gemacht, und bei jeder Gelegenheit mit den Wählern zu seferti­­gen, zum S Fenster hinaus zu sprecen. Heute, Reformen wo Xhaten und nit Morte verlangt werden, mo drängen, sei eine solche bintangehalten a 60.75, per November-Dezember 61.75, ber 2.—. 50, den 4 eríten MRonaten 61.50. a New-Bork, ten Wien, 25, ZEÁT — Mie 13. = Baron September. (Bor börfe) 10. September. Mehl 67.5. Spiritus per September 63.25, da einen Erlaß faffen, worin wird. És von an die, großem in per Krevitaktien Paris, 11. September. (Shlußbör fe.) 3%, 26°), flau. 21 ‚Spiritus Scharen Dftober Rente 23%, j jeine Demifjion zu und mühe Wendheim Se R Kreuzchen an den Reiferod hinausgehängt und tragen es noch heute dort. Wenn diese Herren geglaubt haben, si durch ihren Orden An­­sehen zu verschaffen, so haben sie den Zweck verfehlt, denn dergleichen Skrlefanz flößt heutzutage nicht einmal einem Kellner mehr Nespekt ein. Und es waren sehr zahlreiche Or­densritter da, und damit nichts an der von ihnen veranstalteten Komödie fehle, hat einer von ihnen seine Dekoration verloren, und inwiewohl man dieselbe längst unter einem Tische gefunden, hat sich der Verhaftträger noch bis heute um sein Eigenthum nicht gemeldet. Schämt er si einen Orden zu befiken ? Die Lopd-Gesellschaft hat eingewilligt, daß wir morgen, den 11. September, Nachmittags 3 Uhr, auf ihrem hier stationirenden Dampfer direkt nach Triest reisen. Wir sehnen ung nach Hause, denn wir sind hier schon lange genug zur Rast gefallen ; allein den an Gast­­freundschaft unerschöpfligen Strumaner Bürgern it es sehr leid, daß der größere Theil der Gäste die Stadt blos gleichsam «als Absteigequartier betrachtete, und sogar die Mehrheit der Fachmänner blog bei der Eröff­­nungsfisung und den Unterhaltungen paradirte, blos beim Essen und Trinken zeigte, was sie könne, in den Tagen der Arbeit aber sich hübisch bei Seite machte und die Zeit mit Ausflügen verbrachte, oder direkt heimkührte. Szefrenyely’s Unternehmungsgeist hat uns Allen viele gute Stunden erworben; er hat die Bande Bunko’3 unter seine Protestion genommen und hiehergebracht, und die ungarische Musik hat ohne Zweifel viel dazu beigetragen, unter und" der italienischen Landsleute Vergnügen bedeutend zu erhöhen. Morgen findet die Schlußfisung statt, zu welcher folgendes Pro­­gramm ausgegeben wurde: 1. Die Sigung wird eröffnet. 2. Das Protokoll der feierlichen Eröffnungs - Situng wird verlesen. 3. Bericht über die Anträge, welche der Versammlung vorzulegen in den Fachsektionen beschlossen worden ist. 4. Bericht über die Prüfung der Rechnungen. 5. Bericht der zur Berathung der Geschäftsleitung entsendeten Kommission. 6. Bericht über die Preisfragen, deren Ausschreibung während der Versammlung beantragt worden it. 7. Zeftstellung des Ortes der fünftjährigen Versammlung und Wahl der Funktionäre. 8. Schlußrede des P­räsidenten. 9. Abschieds-Begrüßungen. Die XIV. Versammlung der Naturforscher und lerzte in Frie­­ den, hatten wir gestern einen sehr zu verlassen das Verbot, traurigen die Leiche eines Kellner aus dem Meere gezogen. Am Abende vor dem Ereignisse hatte der Kapitän der „Afrika“ seinen Leuten verboten, das Schiff und in die Stadt ging heimlich, Begleiter Anblick zu gehen, und aus im Es Land und fehrte um Mitternacht mit einem die Schiffsleiter steigen wollte, unrichtige Stelle und verlor das Gleichgewicht­ sich mit einer Hand am Geländer fest und erfaßte mit der andern den Hallenden an einem Rad­­flügel und hielt ihn so mit eigener Lebensgefahr einige entzwei und der Luft CS wurden sogleich Anstalten zu seiner Rettung getroffen, jedoch vergeblich, obwohl der Unglückliche selbst Ber­­fich durch Schwimmen zu retten. Heute Alltag erbot sich ein Fischer, die Leiche am Meeresgrunde winostiller Tag und der Meeres­ wollte das zu suchen. Spiegel im Hafen glich einer glatten Släche. CS Meer, nachdem es sein Opfer hatte, wer fühne Fischer untergetaucht war, fand versöhnlich er nach kurzem Suchen, in einer Entfernung von etwa 50 Kisten, vom Schauplan des Ereignisses, den Leichnam am Fuße des Molo, der dann mittelst eines legt, denn dergleichen pflegt ihm zu passiren. In Folge einer peenassoziation ermahne ich, daß es ein wahrer Skandal war, den einige unserer Reisegenossen­h ey— Wien, 12. September. Gestern Abends kam in In­­zersport in der Drass d­eiden Thonfabrik am Wienerberge Feuer aus welches in kurzem Zeitraume tieige Dimensionen annahm. Die Drasche’sche Thonfabrik besteht nämlich aus Fabriks­ und Wirthschafts­­gebäuden. Am linkseitigen Trakte befindet sich die Thonfabrik, der recht­­seitige besteht aus den an von Fleischhauer Neumaier verpacteten Wirthschaftsgebäuden in einer Länge von über 50 Klafter. Das Feuer, welches in den Stallungen zum Ausbruche kam, nahm mit solcher Schnelligkeit Verbreitung, daß man beinahe gar nichts aus dem Innern des Gebäudes retten konnte. Die Verwirrung war eine allgemeine. Das Gebrülle der in den Stallungen befindlichen Thiere, die vom Slam­­mentode bedroht, vermehrte die allgemeine Angst. Nur dem glücklichen Zufalle, das­ ein gelinder Regen während des Feuers niederfiel, ist er zu danken, daß nit die ganze Ortschaft niederbrannte ; der eben herrschende Sturmwind trug die ganten nach allen Richtungen, doc erloschen dieselben im Niederfallen auf die nas­­sen Schindelrädder. Nach mehr als dreistündiger rastloser Arbeit gelang es der Feuerwehr, im Vereine mit den Sprigen­ der nachbarlichen Orte den Brand einzuschränzen. Die Wirtschaftsgebäude sind bis auf den Grund niedergebrannt , doch wurde die Thonfabrik, in welcher sich die bheuersten Marinen und merk­anlle Modelle befinden, bis auf einige Nebenlolalitäten gerettet. Mehrere Modelle und Ornamente, welche für das neue­ Diuseum bestimmt waren, gingen zu Grunde.­ Fünf Pferde, gegen 200 Schafe und ein halbes hundert Hornvieh fanden­ in den Stämmen ihr Ende. Leider sind auch zwei Menschenleben zu­ beklagen ; ein Suecht und eine Magd des Fleischhauers Neumaier begaben sich in die Stal­­lungen, um die Thiere zu retten ; da stürzten die­­ brennenden Balfen in den Stallungen zusammen, und begruben wahrscheinlich die Unglück­­lichen, die bis zur Stunde froh des­ eifrigsten Suchens nicht aufgefunden wurden. Die in der nächsten Nähe befindliche Kirche­ sammt Schulhaus, an die die Flammen bereits anzüngelten, wurden­ nur durch die große Mühe der Leihmannh­aft gerettet. Man nimmt den Schaden, welchen Herr Drafche erleidet, auf minimum 100.000 fl. an. Der Brad soll durc Unvorsichtigkeit entstanden sein. Bis zum frühen Morgen des­­ Tages war man mit dem Löschen der brennenden Balten be:­ästigt. Bolitifche Nundfehan, 13. September. Alle aus Paris eintreffenden Nachrichten sprechen von der merklichen Befreiung des Kaisers Napoleon, ja es werden bereit? Stimmen laut, melde nach „lauteren und unterrichteten Quellen” behaupten, man habe den ‚Zu­­stand der farserlichen Gesundheit viel zu schwarz‘ geschildert. Es wird aber auch mit ebenso großer Bestimmtheit die Welterzeugung ausge­­sprochen, daß der K­aiser Napoleon niemals so ganz genesen werde um mit seiner früheren Kraft von Staatsgeschäften vorstehen­ zu­ künnen: „Gr wird, heißt es in einem Berichte der „Nat. Ztg.“, nimmer in dem Mae seine Kräfte zu sammeln vermögen, um dem Kampfe gegen die Opposition wie gegen seine besten Anhänger, welchen die gegenwärtige Phase des Kaiserthbums unvermeidlich macht, gewachsen zu sein. Er wird einen Gesundheitszustand wiederfinden, bei dem er sein­ Leben erhalten kann, wenn er Freiheit und Muße bekommt, seiner Pflege zu leben. Diese Muße und diese Freiheit aber nimmt ihm das persönliche Regi­­ment.. Der Kaiser ist ein bejahrter Mann und er kann enth­af­­tender Nich­ten , wie die gegenwärtige nir mehr viele überste­­hen und zudem ist noch die Gefahr vorhanden, daß die Schwäche, die über ihn gekommen, wenn sein Zustand sich nicht befsert, in ein Exb­­übel ausarten kann, an dem die Königin Hortense und auch sein Halb­­bruder, der Herzog v. Morny, gestorben sind. Bis zur Stunde ist au­ nicht das leifeste Symptom dieser fürchterlichen Krankheit zu bemerken. 63 sei wiederholt, daß der gegenwärtige Zustand seine unmittelbare Ge­­fahr versündigt; aber die Möglichkeit allein. sollte bei­ einem Nam­e von den Jahren des Kaisers genügen, um Alle, die irgendwie berufen sind, an den öffentlichen Angelegenheiten theilzunehmen, zu unmittel­­barer Fürsorge für die Zukunft anzuspornen.B­ei Nicht ohne einige Bedeutung erscheint es nus unter solchen Ver­­hältnissen, dab die „Opinion nat.” und der „Moniteur”, welche beide in nahen Beziehungen zum Prinzen Napoleon stehen, die Regentschafts­­frage un Sprache bringen. Der „Moniteur” meint, daß heute, wo die Wiederherstellung des Kaisers keinem Zweifel mehr unterliege, es noth­­wendig sei, daß man Mairegeln für den Fall ergreift, daß der Kaiser wieder Tranf oder Kräufer werden sollte. Die „Opinion Nationale”, be­­kannt sich das Leiborgan des Palais, Royal, geht näher auf die Frage ein, und da man deren heutigen Artikel als die Vervollständigung der Senatsrede des Prinzen Napoleon betrachten muß, so verdient derselbe jedenfalls eine nähere Erwähnung. Das Blatt weist zuerst darauf hin, daß ein Senatsbeschluß vom 17. Juli 1856 und die kaiserlichen Hand­­schreiben von 1. Februar 1858 für den Fall, das; wer Kaiser­ sterben werde, der Kaiserin die Regentschaft bei der Thronbesteigung des min­­derjährigen Kaisers übertrage. Diese Lösung sei vom geieglichen Stand­punkte aus unangreifbar. Man müsse sich aber fragen,­­ welchen Ge­brauch die Negentin von der persönlichen Negierung, die ungeachtet des fepten Genatsbeschlusses noch immer sehr­ groß sei, machen , und zu Gunsten welcher Sipeen sie dieselbe anwenden erde. _ .„Sterin herrscht“ — so meint die­ „Opinion“ weiter — „große Unsicherheit. Unsere politischen Sitten gestatten selbst den hochgestell­­testen Frauen nicht, ihre politischen Tendenzen im voraus fundzugeben. Man rennt an, Der Kaiserin nicht , als ihre persönliche Grazie, den Muth, welchen sie beim Attentate Oxfind’S und der Cholera in Amiens gezeigt. Ihre Bolität ist unbelaunt ; man glaubt zu wissen, daß eine albumarme Frömmigkeit sie den Rathschlägen der Geistlichkeit zu­­ge­­neigt macht, was in einem Lande, wie das unsere, weder wünschens­­werth mod Etig ist, und dieses besonders nach ver­langen Periode Ele­­k­talen Einflusses, welche wir duch gemacht. Die Lage it übrigens ernst ; das, Kaiserreich­ht im Verfall ; die Zeit der Erfolge. und des Brestiges ist vorbei ; es ist in der Umgestaltung begriffen ; dem Empire autoritaire soll das Empire liberale folgen. Ein Regierungswecsel ist in Frankreich übrigens schwierig. Wird die Hand einer Frau starr genug sein, um während dieser Krisis zu regieren ? Hier liegt mehr als ein Gegenstand. Der Besorgniß,­ und die wahren Konservativen sind die, welche verlangen, dab die von dem Senatsbeschlusse unvollständig begonnene Transformation schnell. und ohne Hintergedanken vollendet werde, so daß, wenn ein Negierungs­­mechtel eintritt, Stanfreic fi) im Besige erneuerter Institutionen, eines neuen Personals und bereit findet, vorausgesehenen und nicht voraus­­gesehenen Schwierigkeiten die Sorge zu bieten. Wenn der Kaiser alters­­schoch würde ! Dies ist eine Hypothese, die seit vierzehn Tagen Vielen vor den Geist getreten ist. Der Kaiser hat zwar erst 61 Jahre. Aber er hat das­ Gewicht gar vieler Arbeiten getragen ; sein Leben war be­wegt, mühselig, arbeitsam. Die Ereignisse haben ihm die Ermüdun­­g­ der Gewalt auferlegt und er hat nicht immer den Vergnügungen entsagt. « Es könnte da»hier kein Erstaunen erregen,wenn seine kräftige, aber ermüdete Konstitution die Staatsgeschäfte nicht mehr ertragen könnte-«Und wenn die vorausgeses­ene,fast gewisse Schwäche gerade dayyemtrexen würd,wenn die Nation erwacht«,wäre es nicht weise, politisch,die Exekutigewalt so schnell als möglich aller Attributionen zu entkleiden,w welche il­r nicht unumgänglich nothwendig­ sind,und das Land zur Th­eilungsgeister verantwortlichtests zu ‚berufen, "melde zu schwer, zu erprübend für einen Einzigen i­? Die, welche Bersuche machen, welche der Armee das Wort überlassen wollen, sind gefährliche Narren, die nicht wissen, was vorgeht und was sich vorbereitet. Der Bersuch muß gelingen, sonst neben wir einer Revolution entgegen, die dann eben so gewin­nt, als hätte sie s­chon ihren Anfang genommen. Kann man nur einen Augenblick lang zögern ? Sind die jlugen Leute, welche warten wollen, sicher, daß die Strantheit des Kaisers nicht wie­­derkommen kann, und daß sie warten wird, bis sie ihre kleinen Anord­­nungen getroffen haben­ werden ? Denjenigen, welche ein­e Revolution wollen, mag dieses Uropiforium ganz recht sein, ‚das weder die alte noch die neue Wolitif ist. Die, welche sich schmeicheln, hab der Bertud mißlinge, und man das per­­sönliche , Regime wieder herstellen Tönne, wenn es Niemanden mehr gibt, mögen den status quo verlängern wollen. Beide begreifen wir. Aber alle diejenigen, welche die Stimmzettel von Ziintenschafjen als Sortirittsmittel vorziehen, die ihre „Interessen sicherstellen wollen, tönnen diesen unsinnigen Nachschlägen kein Gehör fcheifen. Man muß das dur, Senatsbeschluß begonnene Werk vollenden, und um es zu vollenden, muß man eine Negierung Eonstituiren, denn in diesem Augenblicke haben wir feine, und es ist dringlich nothwendig, eine zu fonstituiren.” Der beste Beweis von der vorschreitenden Besseiung des Kaisers liegt wohl darin, daß wieder sehr viel von der Orientreife der Kaiserin gesprochen wird. Die „Batrie” sagt sogar, die Reife komme wahrschein­­lich zur Ausführung. Es sollen in Uebereinstimmug damit Schon Be­­fehle nach Zoulon abgegangen sein, welche den 5. Oktober als den Tag der Neffe bezeichnen. Freilich nur nach Konstantinopel und auf der Nachreise nach Venedig. Tagesneuigkeiten. Amtliches. (Ernennungen) Joseph Gabor zum Professor der Weinbaus, Dobstzucht und Kellerwirthschaftstunde an der B.-Füreder Winzer­ und Obstgärtnerschule. — Johann Forberger zum Wald­­regulator bei der Lippaer Staatsgüter-Direktion. — Sigmund Csuthy zum Steueramtsoffizialen 3. Kl. und Nihard Horini­a zum Steuer­­amtsaffisienten 3. Kl. im Amtsgebiet, der Vreßburger Finanzdirektion. Ankunft Sr Majestät) Laut der von St. Ereell, dem Generaladjutanten des Kaisers, Herrn Generalmajor Grafen Bellegarde an das E. E. Generalkommando in Ofen herabgelangten Mittheilung werben, Se. Maj. der Kaiser am 19. b. Abends in Ofen eintreffen und am 20. einem Feldmanöver der in und bei Beit-Ofen zu den Massen­­übungen konzentrirten Truppen beimwahnen, worüber die näheren Mei­­nungen nachfolgen werden. (Fürst Karl von Rumänien) ist bekanntlich am 10. d. M. Nachmittags in Wien eingetroffen. Abends erschien er mit sei­­nem Gefolge, geleitet vom Freiherrn v. Werther im Volksgarten, wo er­­ mit den Gesandten von Frankreich und Italien, sowie mit dem Gra­­fen von Beust fonverficte. Am 11. 9. M. Mittags um 1 Uhr wurde der Fürst von Sr. Majestät empfangen und zur S Hoftafel um­ 5 Uhr Nachmittags geladen. An derselben nahmen Theil, Se. Hoheit vor Fürst Karl von Rumänien mit dem­­ Justizminister von Boeresco, dem Kriegsminister Obersten v. Mano, dem Hofmarschall von Phillipesco, den Adjutanten Major Greciano und Major Schena, Herrn Steege und Major Grafen Nertüll, Generalmajor Ellice, Oberstlieutenant Greaves, Major Waller, Mr. Dering, Mr. Samvrel, Kapitän Blunvell, Seelbert d. Derther, Conte Pepoli, Reichskanzler Graf Beust, Ministerpräsident Graf Taaffe, Minister Freiherr v. Kuhn, I. und E. Gesandter Ore f Chotek, Fürst zu Hohenlohe, Graf Grünne, Graf Grenneville, Graf Haller, Graf Bellegarde, Graf Traun, Staatsrath v. Braun, Oberst Bed, Flügeladjutant Major v. K­riegshammer. Ministermechfel: Gerüchte) Nach der „Augsbur­­ger Allg. 3ta." soll Graf Andrasfy die Absicht haben, das Portefeuille des Landes- und Vertheidigungsministeriums, nachdem dessen Geschäfte sich so bedeutend vermehrt haben, abzugeben und wird Baron Yojerh Becseny als einstiger Landesvertheidigungsminister genannt. Dies­e Gerücht mag begründet sein, meint „St. Egyb.", denn­ die Hebertra­­gung eines Minister-Portefeuilles an Baron VEczey wird in weiten Kreisen beinahe als gewiß angesehen. Auch für das vom Handels­­ministerium zu trennende Aderbauministerium werde ein Minister gesucht. (Eine Vorstellungsfoiree) fand dieser Tage im Stadtwäldchen (im Alemenz’schen Gartenlokale) seitens ‚des Richterper­­sonals der £. Kurie Statt ; da jedoch dieselbe auf einen engeren Kreis sich beschränkte, so wurde beschlossen, um zu gegenseitiger Bekanntwer­­dung Gelegenheit zu bieten, nächster Tage im Aumintel eine Zusam­­menkunft zu veranstalten, an welcher das gestammte ernannte Personal der Kurie sich betheiligen soll. Wie Oesterreich auf Hinefish beibt­ , mag nur ohne Interesse sein, die amtliche hinefische Be­zeichnung kennen zu lernen, welche, nachdem die beeten Autoritäten darüber zu Nathe gezogen worden, gegenüber der Regierung des Reiches der Mitte für die österreichisch-ungarische Monarchie­ festgestellt wurde ; sie heißt: Ta—Ao—Ssu—Ma—Kia—Kuo Große Oesterreichishr ungarische Monarchie. übertent jedoch stande jurüd. suche machte, büllt, fest. ES Als er aus dem Boot auf feßte der Unglückliche den einen der Kellner stürzte ins Wasser. ten Gesellschaft ein Diner, wenn fiziren fih blos Orden befiser, unter großem ein Zudrang Fuß fi von Fiume, Kg. Nach so viel angenehmen Einpfüden, Tau befestigten Hadens heraufgezogen und in bracht wurde. Ritter Scarpa gibt heute Nachmittags auf eine hielt Sein Begleiter 10. September, die wir hier empfans ein Stüd Segeltud­­ges Zum Unglüc riß aber das leichte Gewand war herrlicher, er fic'3 war, Neugierigen wurde Der Kellner Sekunden in betrunfenen als Zu eingeladenen Zu­­zeigen. Nachdem ins Spital ge: an eimen um 4 Uhr einer gewähr­­bis dahin nicht anders über: quasi­­Das zur Unterfertigung des Freundschafts-, Handels: und Schiff’­fahrtsvertrages mit China nöthige Gesandtschafts-Siegel trägt unter dem Wappen die Inschrift : Ta—Ao—Ssu—Ma--Kia—Kuo—Ch’in— Ch’ai—pien—i—bsing—shih—ta—ch’en— kuan— fang. “(Der großen österreichisch-ungarischen Monarchie Kaiserlich-königlicher, zu Unterhand: "Tungen abgesendeter und autorisirter Minister.) (Cintleiner Irrthum) ist vorgestern, wie ein Augen­­zeuge dem „P. N.” erzählt, dem Moester Staatsbahnhof:Kaffier paffirt, welcher die Fahrkarten nach Wien um 4 fl. über den Tariftag fid bezahlen ließ, was das durch die vielen Agiraufschläge desorientirte Publik­um fid auch geduldig gefallen ließ, bis endlich ein Baflagier von Kaffier interpellerte, warum man denn fest mit einmal 16 fl. bis Wien zahlen müsse, worauf der Kaffier­ei entschuldigte, er habe sich geirrt und sowohl diesem als au) andern Passagieren die Mederzahlung zu­­rückgab. Die gräflich Hunyadysche Herrschaft Sze­­me3) ist, wie uns berichtigend mitgetheilt wird, nicht von Hrn.­­ Stein, sondern von Honig,Stein und Insel in Bacht genommen wo­rden. « Diebstahl-)Alexander Kohn,Diener bei der Witwe Frau Brüll,hat gestern mittelst Nachschlüssel einen Kasten seiner Dienst­­geberin geöffnet,daraus Werthpapiere im Belaufe von 4000 fl.ent­­wendet und ist hierauf­ flüchtig geworden.,Seine Verfolgung ist einge­­leitet. (Ein Rendezvous mit Koffuth) In „MU.“ seien wir, daß mehrere Ungarn, die zur Fahrt nach Fiume keinen Lloyd­­dampfer mehr bekommen konnten, nach Venedig gereift sind. Einige derselben fragten sich in einem Telegramm bei Ludwig Koffuth an, ob er geneigt wäre, einen Besuch von ihnen zu empfangen, worauf KRoffuth telegraphisch geantwortet haben sei, sie möchten sich nicht bemühen, er werde selbst nach Venedig kommen. (Löblich) Die verwitwete Gräfin Ladizlaus Bielinpfy hat auf ihrer Detveneser Herrschaft eine Schule eingerichtet, und mit sehr anständigem Gehalte einen gebildeten Lehrer angestellt, damit die 50 bis 60 Kinder ihrer Knechte und Gutebeamten nicht der Schulbildung entbehren müssen. 5 Revoltella’S Testament) Dem „Diav.“ zufolge hat der verstorbene Baron Revoltella folgende testamentarische Ber­mächtnisse gestiftet: Der Balast in Via del Lazzaretto gehe an die Kommune von Triest über und sollen darin das städtische Museum und die städtische Bibliothek vereinigt werden. Zur Erhaltung des Gebäudes bestimmt der­­ Verstorbene ein Kapital von 40.000 fl. Die Villa auf dem „Lager” soll die zukünftige Sommerwohnung des je­­weiligen Podesta von Triest werden ; der Garten bleibe der Benüsung des Publikums geöffnet und seien zu seiner Erhaltung 40.000 fl. aus­­gerecht. ‚Eine Summe von 300.000­ fl. sei zur Errichtung einer Han­dels- und nautischen Lehranstalt mit zwei Stipendien zu je 1000 fl. bestimmt. Die Verwandten sollen bis in’3 zweite Glied mit einer Summe von 100.000 fl. bedacht sein.­­63 heißt ferner, daß Baron Revoltella den drei Geschäftsführern seines Handlungshauses, welche mit der Liquidation der Aktiva ohne jede Kontrole beauftragt seien, Beträge von 20.000 bis 15.000 fl. hinterlassen habe. Das „Hotel de la Bille“, seit einigen Jahren ausschließliches Eigenthum des Ba­­rons, soll kapitalisirt werden, um mit dem Erträgnisse die verschiedenen Vermächtnisse auszuzahlen. Der Heft falle von Armen der Gemeinden von Venedig (Geburtsort des Baron Mevoltella) und Triest zu ; die Armen von Triest erhalten 20.000 fl. ohne Unterschied der Konfession; 20.000 fl. seien für die Erhaltung der Kapelle und für die Schule auf dem " Lager" bestimmt.. Auch habe der "Verschiedene eine ansehnliche Summe für arme Kinder hinterlassen, wobei er auch an eine jährliche Mie­derholung des Carnevalsfestes im Armenhause gedacht haben soll. Zähne des Mannes mit dem verkeinerten Hirzen. Roman in fünf Bänden . Und dann warf er ihm geradezu die Frage auf: — man also, feh­lc Fall, was werden wir machen mit solchen Mann, wie Dedön Baradlay, den wir und ganze Land schoßen und lieben ? Dessen Vater war so gute Freund von uns, dessen Mutter wir haben gelobt, daß ihre Kinder werden finden an uns jederzeit Ber­ichtiger,­ der, wenn hat was gethan, was wir nicht fünmen billigen, nigt aus Gigennut hat gehandelt, sondern aus Welterzeugung. Schd­­nes Talent, großer Geist , kann noch von großem Nugen werden für und Kann noch einmal Siüge werden von Thron. — Nun ? Statt eines lateinischen Autors zitirte nun Rideghgary dem Ze­­bulon das veutiche Hafftige Sprichwort : — Mitgefangen, mitgehangen. Bebulon sprach von da an sein Wort mehr auf der gan­­zen Fahrt. Al aber dann Beneditt Mideglováry am Abend jenes Tages unter den Bach-Blanketten, die er in einem Fach seines Schreibtisches aufgehoben hatte, herumsuchte, vermißte er gerade dasjenige, worauf er den meisten Werth legte. CS war dies ein englischer Bab, mit allen Nifa’3 perfeben und durch die Stempel aller Gesandtschaften der dazwi­­snenliegenden Staaten beglaubigt, nur der Name und die Personalbe: von Moriz Jókai. Sünfter Band — VI Kapitel, (116. Fortlegung.) — Und was geschieht dann mit Besiegten ? fragte Zebulon. — Vae victis ! (Mehe den Besiegten !) war die Antwort darauf. »Aber man wird ihnen doch nicht zu stark aus den Leibgw­aren?Ewhs rechte Wort wollte ihm nicht über die Lippen.­ ——Engereo­dendum immedio abilevulnus(die unheilbare Wunde mussnit dem Eisen herausgeschnitten werden) »L«­l’dich der Tartar mit deinen lateinischen Klassikern,«dachte Zkibislon bei sich,sprichss iit mir ungarisch heime Missionäre. — Den konnte niemand Anderer gestohlen haben als Zebulon. Riveghváry lächelte bei dieser Entwedung. Bei seinen Kreuz- und Querfahrten fuhr er immer mit Zebulon in einem Wagen, und fohlief mit ihm in einem Zimmer. Moher diese dide Freundschaft zwischen dem Exzellenzherrn und seinem­ Bekannten ? Das erklärt sich ganz leicht. Ribeghváry war der Sprache der Zandbewohner nigt mächtig, auf die man am meisten zählte. Zebulon aber galt dem Volke als ein wahres Orakel. Sie liebten ihn und hielten ihn für ihren Propheten. Wenn er sie darangui­te, war er der wahr­­haftige Aaron neben Moses. Man brauchte ihm bies ein Thema auf­­zugeben, das er dann herrlich den Leuten mundgerecht zu machen ver­­stand. Bei dieser Britischen Expedition war Zebulon dem Erzellenzheren so nöthig wie ein Bilsen Brot, um­­ die allarmirten Bevölkerungen, durch deren Mauern die rusische Armee hindurchziehen wird, durch unweite Belehrungen dahin zu bringen, daß sie die bewaffneten Gäste nir als Feinde betrachten, sondern als gute Freunde, als Brüder und Stammverwandte. Das war Zebulon’s Mission. Bebulon witterte sie heraus. Aber sein Namen sträubte sich dagegen. 63 war daher eine wohl angebrachte Vorsicht von Rideghoury, daß er seinen beredten Aaron mit sich in einem Zimmer schlafen ließ, er wäre ihm sonst schon längst durchgebrannt. Zebulon zerbrach sich schon genug den Kopf darüber, wie er seinen hochgebornen Protestor endlich einmal loswerden könnte. C3 ging aber nit. Er war so verliebt in ihn. Auch das hatte er fon versucht, ih mit ihm zu überwerfen und einen Bruch zu brügfiren. Vergebens; er konnte ihn nicht ernstlich erzürnen. € 3 fan gleich wieder zu einer Versöhnung. Riveghvarn behandelte ihr so rücksichtsvoll, daß es nit möglich war, mit ihm auf gespanntem Fuße zu bleiben. Seit dem legten Diefurs aber war Zebulon fest entschlossen, diesen feinen theuren Freund von sich abzubeuteln, er sich eben aufhielt, durften die Gloden bei­­ einem Bem­äbniß nicht geläutet und die Leichen bei Tage nicht beerdigt werden. — Wenn Du mich nicht ehappiren läßt, so­n werde ich es so anzustellen willen, daß Du mir­­ehappt ist. Zebulon trug sich fon lange mit einem Plan herum. Dieser Plan dämmerte damals in ihm auf, als er den ersten Kojaten grüne, rohe Gurken auf nüchternen Magen offen sah. Der Rofat bi in die Gurke hinein, so wie er sie im Garten fich "abgerissen hatte, als wäre das irgend ein schmadhaftes Obst. Der Plan bei dem Anblick jener Kochzünfte, welche die our­­mands des russischen Lagers vor seinen Augen entalteten, indem sie Schweinsfürbis und Nunfelrüben untereinander schnitten, mit lete vermengten und siedendes Wasser var übergosfen. . Schwadhaft wurde das Gericht jedoch erst dann, als einer hinzukam, der ein Pfund der zur Beleuchtung vertheilten Unschlittkerzen in die obende Brühe tauchte; die Kerzen wurden davon zwar dünner, aber zum Brennen waren sie doch noch gut, das Bouillon aber war jegt perfekt. Zur völligen Reife gedieh Zebulow’s Plan, als in der russischen Armee die Cholera in seldem Maße ausbrach, daß eine verlorene Schlacht kaum größere Verluste ihnen hätte zufügen können. Sie hatten bereits achtzehnhundert bis zweitausend Todte, bevor noch ein Schuß gefal­­len war. Die ihrer Raststationen bezeichnete ein neuer Friedhof,­­ ein neues Spital für tausend Mann. In Riveghvarys glänzende Laufbahn mwarf dies einen dunklen Schatten. Er fürchtete ih vor der Cholera und mußte sie auf­ ihren Bogen begleiten. Dabei war er sich dessen nicht ‚ganz gewiß, ob denn der Gt. Mladimir,Orden seinen Träger vor der Cholera'zu fchngen vermag ? Deßhalb führte er auch beständig alle möglichen Präservative mit sich. Er trug an der Brust ein Sädhßen mit Kampher, band sich einen Shawl, als Gürtel um den Leib und schüttete Schwefelblüthe in feine Stiefelröhren ; sein Zimmer desinfizirte er mit Chlorsalz . Abends tranf er Rothmwein und am Morgen Arrat und unter Tags faute er Wach­holderbeeren. Er war streng verboten, ihm Bericht zu­ erstatten, wie viel Cholerafranse den Tag­ über gestorben waren. In dem Ort, mo Diese Schwäche des großen Herrn war Ralfo. Zebulon wohl bes­pannt und er baute darauf seinen Plan. Am Abend nach jenem Maifest­ ging­ Zebulon in die Apotheke des Städtchens und verlangte Brehmeinstein ; der Apotheker weigerte ss, ihm melden zu geben, aber Zebulon trumpfte ihn Ichön ab. —­est hat nicht Doktor zu befehlen ! Seht befehl ich! Sekt ist Ausnahmszustand. Wenn ich sag, muß sein, so muß sein ! Der Apotheker bekam Angst; in der That waren jet. außeror­­dentliche Zeiten. Die Herren Kosaken hatten ihm in der Apotheke die Vitriol-Auflösung, wie eine Delikatesse, bis zum legten Tropfen ausge­­schlürft ; wenn ihren Quartiermeister nach Brechweinstein gelüftet, nun so mag er ihn haben. Er­ gab ihm also den verlangten tartarus emeticus in fleine Dosen vertheilt. Haebulon steclte sie unter seine Flanelliade. In der Nacht dann, als er mit Riveghvary in einem Zimmer schlief, nahm Zebulon zwei Pulver davon ein. Meine Herren ! Ehre, vem Ehre gebührt ! Jeder Mensch hat seine besondere Art Heldenmuth. Bon Zebulon war es eine­ heroiscshe That, in einer so gefährlichen Zeit ii eine fünftliche Cholera auf den Hals zu jagen. Sein Plan gelang vollständig. Die Katastrophe, welche auf die zwei Brechweinstein- Pulver folg­­te, wehte Herrn­ von Midveghvarn aus dem Schlaf. Er machte einen Sprung aus dem Bette bis in die Mitte des Zimmers und lief mit dem Ausrufe: „hier ist die Cholera !” auf den Gang hinaus. Er ließ feine Kleider, welche er dort abgelegt hatte, im Zimmer zurück, und zog frische Kleider an; was er an Gepäck und Schriften im Zimmer hatte, mußte­ durchgeräuchert werden. Dann ließ er einspan­nen und­ eilte aus dieser Stadt davon. Er ließ nicht stillhalten, bis er nur das nächte Dorf erreicht hatte. So sehr war er über Zebulon erschroden. (Fortsetzung folgt.) . - .—.-»W-—

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