Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1869 (Jahrgang 16, nr. 275-298)

1869-12-01 / nr. 275

" zur Besichtigung aufgestellt. 63 is dies das Muster der für Dal­­matien bestimmten Blechhäuser mit Eisenverkleidung. Dasselbe hat die Form eines Kreuzes und besteht aus Theilen, welche von Menschen fortgetragen werden künnen, da jene Punkte, wo die meisten aufge­stellt werden müssen, m­t­eimal von Tragb­ieren erreicht werden kön­­nen. Dieses Blodhaus ist nach der Angabe des in weiten Kreisen bek­­annten Fortifikateurs R. v. Tunkler durch das technische Komité ausgeführt worden und geht in zwei Tagen nach Dalmatien ab, wohin die übrigen Blodhäuser innerhalb 14 Tagen nachfolgen. Gleichzeitig mit der Aufstellng der Blechäuser wird auch die Herstellung der Straßen in Angriff genommen werden und können, wie man an maßgebender Stelle hofft, die Operatin­­nen in Dalmatien in zwei Monaten wiederbe­ginnen. + Belgrad, 24. November.*­ Der , Bidovdan" läst sich aus Wien schreiben, daß das österreichisch-ungarische Kabinet neuerdings Gelegenheit ergriff, um zu versichern, daß seine orientalische Polität von Wohlwollen für alle legitimen Rechte und Freiheitsbestrebungen der benachbarten Völker durchdrungen sei. Das hiesige Blatt bemerkt hierzu: „wir glauben recht gerne, daß die kaiserliche und königliche Regierung einen Weg betrat, der sowohl unseren wie den österreichisch­­ungarischen Interessen am meisten entspricht, allein mir wünschten, daß dieser neue Weg nicht immer theoretisch vordem oonitiirt, sondern auch praktisch ung bewiesen werde.” — Der hiesige f. u. E. General- Konsul und diplomatische Agent, v. Kallay, gewenkt auf 14 Tage, einen ihm gegebenen Urlaub benügend, nach Ungarn zu reisen. (Sit bereit hier eingetroffen. D. Rep) Der „B. D." bringt die Zirkular-Note, welche (am 20. Oktober) der Fürst von Montenegro an alle in N­agufa und Skutari resilieren­­den Konsuln richtete. Dieselbe enthält die V­ersicherung Sr. montene­­grinn den Hoheit, dab er die strengste Neutralität bewahren wolle und werde. Nur kann der Regent der Gzernagorzen nicht gut stehen, haß der eine oder der andere seiner nicht „alle Zeit" gehorsamen Unter­­thanen der Disposition der fürstlichen Regierung zuwiderhandeln werde, namentlich wenn der Aufstand sich in die Länge ziehen sollte. Aber all in solchem Falle dürften seine gefahrvollen Konsequenzen fi einstellen, da der „regierende“ Senat alle Mittel in Anwendung bringen werde, um die Neutralität nicht wesentlich verlegen zu lassen. Da Tagesneuigkeiten. (Die VIII. Gerichtskommission) des Unterhauses hält am 7. d. um 4 Uhr Nachmittags eine Sichung, in welcher die beanstandete St. Andreer Deputirtenwahl zur Verhandlung kommt. Zur (Vol­szählung) Eine vom Magistrate der Stadt Veit zur Publisation vorbereiteten Kundmachung entnehmen wir Folgendes : Nachdem wahrgenommen wurde, daß im Gebiete der Stadt an mehreren Orten die­ Hausnummern fehlen, bei Neubauten aber diese nicht ergänzt worden sind, werden zur Vermeidung der aus diesen Mängeln entspringenden Schwierigkeiten und im Interesse der pünttlichen Durchführung der am 3. Jänner 1870 beginnenden Volkszählung die Hauseigenthümer in der rön. Freistadt Vest unter Androhung einer Geldbuße von 25 fl. aufgefordert, bis 15. Dezember ihre Hausnummern in Ordnung zu bringen, d. h. die bisher bewußten Hausnummern, wenn sie verschwunden sind, zu erregen und die so gar nicht numeritten Käufer mit Nummern zu versehen. In z­weifel­­haften Fällen haben si­che Haus- und Grundbefiger an das In­­genieuramt zu wenden. (Die Dienstboten: Ordnung), welche die Stadt Veit vor fast anderthalb Jahren dem Ministerium des Innern zur Geneh­­migung vorgelegt hat, ist endlich heute mit vielen Modifikationen ver­­sehen herabgelangt. Das gleichzeitig vorgelegte Statut für die polizei­­lichen Organe der Stadt, den Wirkungskreis der Stadthauptmannschaft, das Schulwesen u. dgl. hat die Genehmigung der Regierung nicht erhalten, weil dadurch Bestimmungen getroffen werden, welche zum Ressort der Gefeßgebung gehören und die Negierung demnächst ohne­hin darauf bezüglie Gefekentwürfe dem Reichstage vorlegen wird. Statistisches Bureau der Stadt Belt) Das Ministerium des Innern hat die Errichtung eines statistischen Bureau’s für die Stadt West, sowie die damit verbundenen Mehrausgaben der Kommune genehmigt. (Ein großer Unglück) hat sich gestern auf der Do­­nau ereignet. Der Heine Dampfer , Barcs" von 10 Pferdekraft, dem Herrn Raul Luczenbacher gehörig, remorquirt seit einiger Zeit Schiffe mit Sand und Schotter, welches Material für den Dualbau in Bett ber­­üßt wird. Gestern Nachmittags, kurz nach 5 Uhr, war der kleine Dampfer, , Bares" mit einer Schotterplatte von der Margaretheninsel aus in der Thalfahrt begriffen und begegnete vor der Pfarrkirche dem in der Bergfahrt befindlichen M­aaren-Dampfboote „Semlin“. Beide Dampfer­­ paffirten sich glücklich und , Barcs" machte unterhalb der Pfarrliche die übliche Wendung, um das im Schlepptau führende Schotterschiff ans Ufer zu bringen. Lebterer kam dabei in die von „Semlin“ verursachten starken Wellen, welche über das ohnehin sehr tiefgehende Schotterschiff schlugen, wobei dieses sammt den drei darauf befindlichen Menschen zu Grunde ging. An einen Rettungsversuch war nicht zu denken, da der kleine Dam­­pfer , Barcs" rash das Schleppseil abhauen mußte, um nicht selbst in Gefahr zu kommen, von dem sindenden Schotterschiffe und den Wellen mitgerissen zu werden. Die Namen der Verunglückten sind noch nit bekannt geworden. Aus dem Dnda:Thal­ im Zempliner Komitat schreibt man dem "ES. E.": „Wir, die wir nur drei Meilen weit von Góvár wohnen, haben, seit dem tag neue Gefäß über das Salzgefälle in’s Leben getreten ist, das Pfund Salz noch nicht billiger bekommen, als zum Preise von 10 fr., wohl aber haben wir es schon mit 10, 11, ja 12 fr. bezahlen müssen. Und weshalb ? Weil der arme Landmann, der sich von dort Salz holen will, damit abgefertigt wird, daß m­an nur an die in der Provinz bezeichneten Salzverschleißer Salz abzu­­geben gehalten sei, an welche man daher die Faufen Wollenden weilt. Der privilegirte Salzverschleißer aber, wissend, daß das Publikum allein auf ihn angewiesen ist, gibt vor, sein Salz vorräthig zu haben, an­­geblich, weil er in Sövär nicht das gewünschte Duantum erhalten konnte ; unter der Hand aber gibt er zu verstehen, er habe wohl noch etwas, das fünne er aber nur um 9—10 tr. geben, denn es sei dies noch ein Ueberrest von dem zu höheren Preifen gekauften Sal.” Gegenwärtig sei von irgendwoher Steinsalz eingeschmuggelt worden, das ungestraft um 10 fr. das Pfund feilgeboten werde, das Landvolf *­ verspätet, aber laufe es nicht, weil es sich wegen des schärferen Geldmachs ein­bildet, dasselbe sei vergiftet. Der Korrespondent bringt auf rasche Ab­­hilfe, weil unter dem Volke grobe Misbstimmung wegen der abgeb­il­­derten Weberstände herrsche, die von gemiisser Seite leicht ausgebeutet werden könnte. (Die erst­e P«ro­befahrt)auf der ganzen ZoJkany- Agramer Eisenbahnstrecke sollte gestern stattfinden. (Die Wölfe)m­achen auch schon die Kaschauer Umgegend Unsicher-Unlängst haben im Hyb­er Wald ein anölere Stück Schafe der ZichyTschen Heerde zerrissen. (Die orientalische Rinderpest)herrschte vom 1S.Oktober bis 12.November in Galizien in insgesammt 7 Ort­­schaften des Brodyer,Rohatyner,Stanislauer und Boroczaver Bezirkes, und hat sich in der Bukowina gleichfalls in 7 Ortscha­ften des Czerno­­vitzer und Koßmaner Bezirkes gezeigt.Die übrigen österreichischen Provinzen sind seuchenfrei. .­«» " " auftoniren könne. Er beantragt darum die Abstimmung über den Bisto’schen Antrag bis zur nächsten Generalversammlung zu vertagen. Bei der Entscheidung nimmt der Vizepräsident Graf Dubsty das Wort, um folgende Erklärung abzugeben: 63 wurde hier von mancher Seite der Rücktritt de­s Verwaltungsrathes angeregt. Ich kann versichern, daß diese Frage im Schooße des Verwaltungsrathes selbst die reiflichste Erwägung gefunden. Nur das Reventen, daß es nicht der Ehre entspricht, ein Schiff,das im Sinien ist, zu verlassen und daß unsere Ehre mehr engagirt war, als mir selbst geahnt haben, hat uns bestimmt auf unseren Bolten auszuharren. Heute aber erkläre ich Namens des Verwaltung­­rathbe8, daß derselbe seine Demission gibt, aber bereit ist, die Geschäfte bis zur nächsten ordentlichen Generalversamm­­lung fortzuführen. Der lebhafte Beifall, der dieser Erklärung folgte, mußte den Deren Verwaltungsräthen gerade nicht einschmeichelnd in8 Ohr­ingen. Es kommt hierauf zur Abstimmung und wird der vertagende Antrag Sharf’s einhellig angenommen, auch eine vom Verwaltungss­tab­e proponirte nicht sehr wesentliche Statutenänderung wird ohne Debatte acceptirt und hierauf die bewegte Sibung geschlossen. Außerordentliche Generalversam­mlung der Wiener­ Bank. seine Aktionär­e. (Original-Correspondenz des,,Pester Lloyd«­) D Wien, 30. November. Heute hielten die Doctoren über das strophulöse Kind der hie­­sigen Bankinstitute Consilium. Es ging recht lebhaft leer, an Meeri­­minationen fehlte es an nicht, aber Mittel zur Heilung w­urden gleichwohl nicht angegeben. Alles was erreicht wurde, war das Eine, daß der Verwaltungsrath, gedrängt von den auf ihn anstürmenden Angriffen, seine Demission gab und nur bis zur nächsten General­­versammlung die Geschäfte weiterführen wird. Die Verhandlung wurde vom Vicepräsidenten Grafen Dubsty (der Präfivent Graf Wratislaw hat bekanntlich vor Kurzem ein tragisches Ende­­ runden) geleitet, sein Souffleur aber war der Hof und Gerichtsadaptat Dr. Mauthner. Der Erstönig von Hannover, der fi mit 20.000 Stück Aktien an der Gründung des Unternehmens beteiligte, hatte anfäng­­lich drei Vertreter im Verwaltungsrathe­­ner, Weppern un Dr. Lichtenstern, mußten sich nach einigen unliebsamen Vorgängen, deren ausführlich Erwähnung geschieht, zurückziehen, und es blieb somit der legtere als alleiniger Vertreter des Er- Königs zurück. Der Bericht des Verwaltungsrathes, den der Präsident zur Verlesung bringt, be­­fennt offen, daßs der Er-König bei der Gründung 20.000 Stud An­ien übernommen habe, die als Kapitalsanlage bei der Bank selbst depo­­nirt wurden. Er constatirt dann, daß sich die Gesellschaft an mehre­­ren gewinnbringenden Unternehmungen betheiliget hat und sagt dann ausdrückich, daß an der eingetretenen Katastrophe nur das Vorgehen eines Miitgliedes des Verwaltungsrathes (Dr. Elstner) die Schule Berz trauen ni­cht rechtfertigte. Dies Mitglied so heißt es weiter — hat eine bedeutende Summe Wienerbank-Aktien angekauft diese Ankäufe den Kurs fünftlich gesteigert. Die Börsenverhältnisse jener Zeit und Ma &inationen in­ gewöhnlicher Art haben das Mitlingen dieser Opera­tionen beschleunigt und dies Miblingen, sowie der rasche, bürdb falsche Nachrichten präcipirte Sturz des Kurses der Aktien bedrohte die Bank mit bedeutenden Verlusten. Der Verwaltungsrath — wir, zith­en wo immer den Bericht — ergriff die Sturz abzumwenven. An die Gutmachung 80 angeführt von der Motte prüdlich sagen, daß ihm der Gr­önig u. zw. trage, welches das durch seine Stellung zum und die Herren Dr. Elst­er-König erhöhte durch des Schadens, Berichte energischerten Maßregeln, um den ihr das erwähnte Mitglied des Verwaltungsrathes (Dr. Elstner) zufügte, aus dessen eigenem Vermögen und mit barem Gelde war nicht zu denken. Der Verwaltungsrath acceptirte daher die von anderer nicht verpflich­­teter Seite zur Gutmachung dieses Schadens erreichbaren 10.000 Stud Ak­ten der Wiener Kank, welche dem Institute freieigenthümlich über­­tragen wurden. Zu deutsch heißt das wohl nichts Anderes, als dab­ei die Bank zur Entschädigung für den Nachteil , den zugefügt, vom Erlönig von Hannover 10.000 Wienerbank-Aftien oder 800.000. schenken Sie$. Auf diese Weise gelangte die Bank in den Befug von 10.000 eigenen Aftien, die sie bis fest natürlicherweise nicht losschlagen konnte. Auf dieselben Operationen führt der Verwal­­tungsrath eine Reihe von dubiosen Forderungen zurück, die er selbst auf 587.516 fl. 78 fl. beziffert, während das Revisionstomite, das sich mit der Prüfung der Bücher befaßte, dieselben auf 905.423 fl. anregte. Die Banfthätigkeit wird von dem­­ Verwaltungsrathe in seinem Berichte als eine sehr ersprießliche geschildert und, zum Schluffe die Hoffnung ausgewrüet, daß er der Wiener bant doch solide Geschäftsgebahrung ne jene Stellung zu gewinnen, welche ist. ‚Wie schon erwähnt, hat das Revisionskomits die Verhältnisse bezüglich der dubiosen Forderungen minder Verwaltungsrath, Entrüstung. shenft habe. 63 en von rofig vorträgt, fonstatirt, daß im Offertenfonto 10.000 Aktien zum Barnkurse von dwarnah angesehe sind, wah schon seit langer Zeit unter diesem Kurse steht. U und Rostgeschäfte findet sich eine größere Anzahl Bant, deren Auslösung nag Abwidelung des Ge von 61.000 fl..ergab, die vom Revisiongkomite ab mußten. Die Prüfung der Debitoren endlich gab zu gr­ben zwischen Revisiongkomite und Verwaltungsrath Anla­gen ergibt sich unbededter etrag von 243 000 fl. « «« Die nun folgende Debatte wird sehr lebhaft gefüh­rt. Aktionax Bauer(von der Firma Calm und Bauer)eraeht sich in sehr hefti­gen Vorwürfen gegen den Verwaltungswid Der Krebsschaden des Unternehmens sei nicht allein das schwindelhafte Börsenspiel geweseni, sondern hauptsächlich­ der Umstand-daß die Leitung«unkundi­­gen Händen anvertraut gewesen-In einer Zeih da eine Rotte ob­­scurer Menschen als Gründungsproletarier auftauchte und straflos den Leuten das Geld aus der Tasche zog,da wäre ein erfahrener gewandter Mann­ zur Leitung der«Geschäfte dringenv nothwendig gewese­n.Per Disponent Dieser Bank an der Börse sei nur ein­ Knabe gewesen wor niemals von einem der Verwaltungsräthe kontrollrtxworden. Redner erklärt daßestlichk des Verwaltungsrathes gewesen wäre, gle­ich nach Eintritt der Katastrophe seine Detmssion zu geben und da er dies versäumt,so solle er mindestens den gegenwärtigen Moment benügen und einen Mann Ansehen Gründungsproletariat, ihr Dr. Elstner sie einzunehmen be, und Erfahrung an sei das nicht? weiter als ein Geschent, Entschuldigungsgründe ersteren sittlicher Gründungsproletarier spricht ,muß es ich gefallen lassen, später von Herrn Scharf als ein „Satellit“ des von ihm verdammten bezeichnet zu werden, aus­­Altien­ges, für das man sich böflchrt bedanken müsse. Wenn der Vorredner von einem Knaben gesprochen, der die Börsendispositionen leitete, so müsse er erklären, hab­e dieser Knabe” die einzige Kraft der Direktion der Wiener­ Bank geimefen. Aktionär Dr. Histo sucht für das Gebahren des Bermaltungsrathes­en zu machen und wird dabei , von Dr. Joseph Kopp und Dr. Wellner, m wemn auch nicht sehr erfolgreich, unterstüßt. Br. Bisto beantragt direkt, die möge ihre Altin liberiren und Jute, dessen Stammkapital noch intakt mit einem anderen Syniti­­ist, zu fusioniren ruhen. Der Antrag wird aus formellen Gründen bekämpft. Dies Scharf führt an materiellen Grund dagegen in’S Treffen, er bemerkt nämlich, daß eine Gesellshhaft, die 10.000 eigene Ak­ien besiße, unmöglich ihre Aktien liberiren und ebensowenig sic Emit einer anderen Gesellshhaft Körsen- und Handelsnachrichten. T. Wien, 30. November. Die Thronrede des Kaisers Napo­­leon hat nit jene­ Wirkung hervorgebracht, die der Kaiser und die Pariser Börse davon erwartet hatten. So sehr der Imperator das schillernde Kleid der Liberalität heraushebt — es blicht noch immer die „persönliche Regierung” dar, und seine Stelle wurde so beifällig auf­­genommen als jene Worte, die ganz das Chatsepot:Bewußtsein aus­­drücken. Für die Ordnung bürge Sch ! Sowohl Barid wie Wien gingen nicht unbedeutend matter. Hier wirkte die flauere Tendenz meist auf Anglo-Aktien, die nahezu um 10 fl. billiger wurden. Krebitattien zeigen eine erfreuliche Fertigkeit, während Trammay heute wieder sehr offerirt schlossen. Fonds und Renten erlitten seine nennenswerthe Ba­llation. Die Geschäftslosigkeit, welche schon im Bürgerhäfte zur Er­mäßigung der Course beigetragen, hielt au an der Mittagsbörse en, und dadurch fanten Anglo-österr. Bank von 268 bis 263, Credit:­aktien bis 242"), zurück. Gegen Schluß jedoch erholten sich die letz­teren wieder bis 243"/2. Von anderen Effekten gingen Mechtelstuben bis 59, Bankverein auf 132 zurück. Auch Bahnen waren zum großen Theile billiger abgegeben. Renten und Lose waren so ziemlich bez­­auptet. Baluta 309 aus Bedarfsracfichten um '/,°/, an. Um 2 Uhr schlossen Credit 243”, Anglo 263 °­, Napol. 9.987/2. Eu Die Abendb­örse verkehrte bei geringem Geschäfte in ziem­­lich fester Stellung, und hoben si­che Kurse der leitenden Spielpa­­piere in erheblicher Weise, Anglos öfterr. Bautattien s bhesserten fi bis 266, Kreditaktien bis 244", Tramway in Folge größerer Deckungs­­läufe von 132 bis 136. Für 60er Lose sprach sich 95.30 Gelvcours aus. Andere Wert­e kamen nicht in Umfahr. Um 6 Uhr schlossen : Credit 2444, Staatsbahn 378, Lombarden 248 °/,, Franko 96%, Anglo 265, Tramway 134 °/, Napol. 9.987/e, 60er 95.30, 64er 119. Veit, 1. Dezember. Better Börse und Kornhalle. In Produkt n unverändert rub. Geschäft. An Effekten verkehrte die Börse in anifhinan ofen. Flnaran Baltıng, im Folge der Umfaß war sehr begrenzt. Ung. Eisenbahn Anleihe zu 105 getauft, 7 Straßenbahnen Petter matter 370 ©., 3. Cmission zu 111 gesälossen,­ blieben 110 °, ©, framway 134 ¥, Mann zu 86% geschlofen, Franco Sparlafe zu 37—40 von ung. Bank zu 44", ges gemacht. Mühlenpapiere ges­­chäftslos, Ofner Fabrikshof zu 62.50 geschlossen. Ung. Dampfsc­iffe drücten Depots-Verkäufen zu 108—100.50| auf 102 ©., Lloyd 99 6., Drajchefche zu 22 u. p. geihlofien. Baluten und Devifen jteifer, Dulaten 5887, ©, 5.90 W., Napoleonsp’or 9.96 ©., 9.98 W., Paris zu 49.65—49.85 geschloffen. Kwurfe blieben, wie folgt: Ungar. Eisenbahnanlehen 104 °­, &., 105"/, W., ungarische Affe­­turanz 570 6., 575 W., Haza 137 ©., 140 ®., Pannonia 210 6., 220 98., Velter DVerfiher. 230 ©, 235. W., Union 230 6., 235 D., Nationalverficherung — &, — W., Fünflichen-Bareser 176 ©, 178 W., Velter Straßenbahn 370 ©., 372 W., DOnner Straßenbahn 180 ©., 185 Œ., Mielo-Fiumaner 167.— G., 169.— 98., Nordostbahn 157.50 Geld, „158.50 a Mag. Oítbahn 86.50 ©, 87— Œ., Anglo-Hungarian 84— Œ, 86.— W., ung. Srevitbant 78.— Œ,, 79.— D., Hrancosung. Bank 44.— ©., 4450 W., Ungar. Hypo­­thesen­:Bant — G., — Œ., Freiburger Kredit — ©, — W., Belter Ortsbant 31.— ©., 33.— B., Ofner. Kommerzial- und Gewerbe­­bant 200 ©., 202 W., Pelter Kommerzialbant 660 G., 665 W., Pelter Gewerbebant 355 Œ., 365 W., Altofner Sparlasse 185 ^. 190 W., Vefter Sparlasfe 2420 Œ., 2425 W., Belt-Ofner hauptstädtische Spar­­tasle 126.— ^, 127.— B ®., Theresienstädter 30.50 ®., 31.50 99., Neupeiler 37 ^., 38 W., Arpad 315 G., 325 W., Blumide 250 ©., 255 W., Concordia 430 ©., 435 W., Ofner Königs 370 ©., 380 W., Louisen 135 G., 137 98. Müller und Bäder 175 ^., 185 W., Szegediner Export — 6., 5095., Union. 365 ©, 375 ®., Viktoria 200 6., 205 W., Walze­mühle 1050 ©, 1060 W., Erste Ofen-Better 425 6., 430 W., abritshof 62 ©, 63 W., Bannonia 735 ©, 745 W., Erste ungar. Bierbrauerei 730 ©, 735 W., Sönigabierbrauerei 132 6., 134 98., Bodmerei 160 ©, 165 W., Borstenviehmartital — 6., — 98. , Deutsch’sche Buchpruderei­ — ©, — 98., Peter Bucpruderei —­­ B., ung Dampfschiff 102 W., 103 6., Kettenbrüde 630 6. 635 W., Lederfabrit 150 ©, 160 W., Lloyd ung. 99 ©. 100 38., Maschinenfabrit 83 G6., 84 W., Mätraer Kuren 5, ©, 6W., Möbelmanufak­. 110 6., 115 ®., Dettl’sche Kaffenfabrik — ©., ‚DB, Omnibus 24 &, 25 98., Crite ung. Betroleum-Raffi­­nerie — ©, —BW., Pharmazeutische 100 6., 110 W., Salgo-Tar­­janer 94.50 Gelb, 95.— WB, Griffbau Pelt-Flumaner 105 6., 110 ®., Soda und Chemitalien — ©., — Waare, Spodium — ©, DW., ung. Spiritusraffinerie 330 Œ., 340 W., Neuperter Spiritus 375 G., 330 W., Tunnel 101 ©., 103 W., Ungar. Schweizer Industrie 1 126., 115 ®., Zarzepky’sche ee — 6,10 ®., St. Enpreer Ziegeli — ©,, . Steinbrucher Biegelei — &, — 98. 24 EIN und Geifenfabrik 136 Œ., 138 W., Gihmwindtsche — . Brandbriefe: Ungar. zu 57 °, 90.75 G., 91.25 W., Kom­­merzial-Pfandbriefe zu 6"/a 95 ©., 95 °, W., ung. Hypothesenbant 57/,%/. . .,88.Prioritäten:Pest-Obrer Kettettbrücke 91G., 911J,W.,Ofen-Pester Mühle 140G.,142W.Valuten:Randhut. 5.88«,­Geld,6.90 Waare,Napoleond­or 9.96G.,9.98W.,Silber 123114G.,124W.,Preuß.KassenscheineLs Ongelw1­85Wuare. Wechselkurse:Augsburg104.—G.,104.­50W.,Frankfurt 104G.,1041J.W.«,Hamburg92G.,2921J2W.,London124.7d G.,125.25W.,Paris49.60G.,49.80W. Junge Unternehmungen:Altonaer Kalk und Zie­­gelei—G.,—W.,Arader Bank­—G.,—W.,Athenäum-Buch­­druckerei—Geld,­Waare,Auwinkel——G.,­W.,Berg­­bahn—G­,—W.,Bodmerei N­.Em.—G.,—W.,Drasche’sche.Ziegelei 22G.,21W­ u.p.,Elisabeth 85G.,30W.u.p., Seifenfabrik—G.,—W.,Ganz’sche—G.,W Glasfabrik—G­—W.,Großwardeiner——G.,—W.,Hotel Floria Kerzensund 50G.,45W.u.p.,Hunnia—G«,—W»Land«-Dampfschifsfahrt —'-.-'W--Maisstärkefabrik—G»-aare,Pannonia- Ziegelei—G.,-W.,Pester Straßenbahn3.Emission110­,SG«« 111IJ,«W.,Rauber Gewerbeb.—G.,­—«—W.,Rastreranstal«t—G«,-W., Securitas4le.,420W.,Spiering’sche—G.,—W.,St.Endreer Sparkasse—G.,—W.,Steinkohlenbergbauung.allg.—G.,—W., Ausgebote blieben die Breite von Weizen und Roggen andere­ Körner wenig verkehrt,unverändert. —In der gestern abgehaltenen Versam­mlung der Gläubiger des Herrn J.J­ Kohen lag von Seite des Letzteren der Ausgleichg- 29 Perzent und Giroverbindlichkeiten mit 10 Perzent zu begleichen; die Hälfte der Summe wurde nach Aufhebun­g des Konkurses baut­­ antrag vor, die Accepte mit 30 Verzent, Contocorrentihulden mit­­ die Hälfte nach 6 Monaten bezahlt ; als Garanten treten Herr Sig­­mund Figdor und Frau Kohen ein;außerdem will sich Her­r Kohen brieflich mit seinem Ehrenworte verpflichten, nach und nach je nach Möglichkeit den Rest seiner Schule ganz zu­ bezahlen. Die anmwesenden Gläubiger und Gläubiger-Vertreter zeigten si­­ch Prinzipe mit dem Anbote einverstanden,doch zum Theile,weil die­ anwesenden Vertreter nicht genügend bevollmächtigt waren,zum Theile, um auch die auswärtigen Gläubiger zu beruhigen, wurde ein Komite zur Revistion des Status gewählt; Dieses Komité besteht aus den Herren Nebly, Dr. Apáthy und Sigmund Gold und hält morgen seine erste Sißung. J. L. G.­Kifinda, 27. November, rechtigt einen Herr Ladenburg, der das Spiel stellen. . Derselbe Nebner, die sich ber mit 10.000 Die­ß jo zei im bezügli Giüd, viel 0. Balaffy bemerkt, der Verwaltungsrath Stüd folle den er Gefelliaft ur euperter fid (Getreidegeschäft) Bei guter Kaufluft und mäßigem fell. Das Getreidegeschäft bee­wegt sidh fortwährend bei anhaltend flauer Tendenz in den möglicht engen tend regnerische Wetter hat auch die Straßen in beinahe fahrlosen Grenzen. Das seit einem Monate mit wenig Unterbrechungen anhat­ Zustande verfegt, und sind die Zuzüge in Zerialien kaum erwähnens­­werth. Unsere Desonomen haben mit der Bestellung der Winteraug­­saat, harte Arbeit und sind damit noch sehr zurück. Der eben stattfin­­dende Wintermarkt ist in Folge der schlechten Straßen sehr schwach besucht. Die heutigen , übrigens mehr nominellen Breite­ind: Weit­en 86—88pfündig, Fl. 4.60—80 pr. Zollegentner, Mais effektive .2.— pr. Bollegentner.­­ Singt­ sender. Ludwig Schönberger’s Pester Börsenbericht Nr. 50 enthält: 1. Die Situation der Börse ; Mitiern und Prioritäten ; die j ung. Dampfschifffahrts-Gesellsschaft ; außerordentliche und ordentliche Generalversammlungen ; die Franco:ungar. Bank; die Hotelgesells­­schaft; Aktionär-Meetings ; II. Zur Münzeinigungs-Frage ; II. az­teiotische Phantasien zum 1. ung. Müllertag ; die Eisenbahnen ; die Donau: Dampfseifffahrts-Gesellshaften — und Frosttarife ; IV. ein En, in Angelegenheit des Börsen-Schiedsgerichts ; Courg= abelle 3c, :c. Pränuumerations-Preis: Halbjährig fl. 2.50. Redaktion : Obere Donauzeile, Natasches Haus, 1. Stod. Chiffre Sz., (Brennholz.) 8770 1—* ‚Wollen Sie gefälligst die für Sie eingelaufenen Briefe in der Graedition übernehmen. Warnung. 3 beschuldigte Herrn Gustav Weiß hier, alte Wortgaste daß er nechte für echte Singer-Nähmaschinen Be eaik Ohne mich mit dem Herrn Gustan Aßeif fernerhin in eine Polemik einzulassen, wiederhole ich diese Anschuldigung, welche ein reeller Kaufmann unbegründet nicht über sich ergehen lassen dürfte. — Herr Gustav Weiß richtete sich dadurch selbst, dich er anstatt meine Anschuldigung zu widerlegen oder den Slechtssweg auf­­zusuchen, die Wahrheit verselben nicht einmal abzuleugnen versucht, sondern, von der Sache abgehend, er für gut findet , völ­­lig grundlose Anspielungen gegen uns vorzubringen. Gegen solche Handlungsweise muß gewarnt werden ! Dem geehrten Bublitum diene zur Aufklärung, daß die mm. echten Maschinen, welche Herr Gustan Weiß für fl. 129 verkauft, einen Werth von fl. 70 Hid SO haben und erbiete ich mich, jedes Quantum solcher Maschinen für fl. 70 bis 80 auf Verlangen zu liefern. En Generalagent der Singer Manufatturing & Comp. in 9758 2—* New­ York, Veit, Waignergasse Nr. 18, „Hotel National”, An großer Auswahl bei Adolf Welisch, PEST, Christofplatz Nr. 2, Winterröcke von f. 10 bis fl. 60, Stadt- und Reikepelze von fl. 36 bis fl. 300. 9528­5—20 auft man sehr [billig bei Feine Herrenkleider tob Rothberger, altes Theatergebäude 1. Stod. . 9179. Die füönften, besten, Billigsten und gut regulirter 9889 Gold- und Silber-Taschenuhren RAN und Damen verkauft der erste ungar Uhrenbazar bee­rg Comp., Franz Destaaffe Ne 5, unter zweijährig arai­e. Bestellungen aus der Provinz; werd n pro1 pt pe" Parkrohme en­eltuiet „Vene Welt“ Morgen, Donnertag, den 2. Dezember, erstes Auftreten der berühmten Pariser Chansonnettensängerinen Mlle. FKimette u. Fadette. 84 Das Nähere in den großen Plakaten. um EN > Verantwortlicher Redakteur: Dr. Mar Kalk. Wiener Börsenkurse vom 30. Eliabethan 200sl.CM... HAVE In King Hudweis, 200 fl. Silb. erdinande-Nordb., 1000 fl. EM. anze Spiessbahn , 200 fl. Silber ünffichen-Barcger, 200 fl. Silb. aliz. warl-Ludtwigsb., 200 fl. EM. Srazhöffacher Eisenb., 200 fl. . Kajdjan Sberb. , 200 fl. (500 Br.) auf 170 fl. 60 fl. einge. Sipnctipueliendrud vos­cher Schlöglm., Papierf., 200 fl., 40% Francp.Kerft ., allg., 200 fl., 40%o Maggons­­u. Wien, Privattelegr., 200 fl., 3090 Wr. jegel]: Wolfsegg-T Zuderf., 1. 8, u. A.B. 200 fl., 25% Böhmische Westbahn, 300 fl. Silb. Si = Mr 10 em: tjabeth.Bahn zu 590 f. 9 . ” úg 3 » "Sb, f. 100 fl. a4, Sofef8-Bahn, ram, 200 fl., 3099 aliz. Earl Lubw.-Bahn , 200 fl.500b­ u. Baug., Kohl. 1. €. 250 rauntb, Graz-Köflacher, 150 fl. . G. Pfandbriefe, 100 fl. gemb Szen uff 200 fl. Silber 198. ‘751 Allg. öft. Bod.-Ereb., verlosb. 5% HN edypothet.-Bant, 50­0 vexl. detto in 33 3. ri­dzahlb, zu 5% Galiz­­ke & ein, Dorotheagsie en vs. 200 fl. Silb, ünft,­Barcser Bahn, 200 fl. Sib. ” EZE » " 2. A, Slogginger Bahn fir 100 fl. EM. rc. —! ä EN

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