Pester Lloyd, Mai 1870 (Jahrgang 17, nr. 99-123)

1870-05-28 / nr. 121

E éz .« « Er erde Mit 1.­7.Juni beginnt ein neues Ab­onnement. Wir erfuhen unsere geehrten Pränumeranten, deren Pränumeration mit Ende Mai abläuft, ihr Abonnement je zettiger erneuern zu wollen, indem sonst, wenn die Pränumerationen spät einlaufen, leicht ohne unser Ber­­foul den Unregelmäßigkeiten in der Expedition eintreten künnen. Ba. Für separate ee­ne Csi közeget. De Mwenbbtatten Die Adminiftration des „„Pefter Lloyd“. Bet, 27. Mai. (H.) Die Lebensfähigkeit einer Institution hängt in er­­ster Reihe nicht von den Formen ab, nach denen sie gestaltet­­ wurde, sondern von den Elementen, welche berufen sind, sie praktisch zu verwirklichen. Wenn in Ungarn Elemente vor­­handn sind, welche den Willen und die Kraft heffen, auf dem Gebiete der Munizipalautonomie für die sozialen und staatlichen Ämt treffen thätig zu sein, so können wir sicher sein, da­ unsere Komitate ein gesundes Glied in unserem nationa­­len Organismus sein werden. Egrisiiren diese Elemente nicht, so ist alles Streben, eine gesunde Munizipalautonomie zu schaffen, vergeblich. CS ist leicht zu sagen, daß man eben durch Die Institutionen den Stoff heranbildet, welcher zu deren Berwhkflichung erforderlich ist. Die Geschichte zeigt und aber sein Beispiel, daß ein solcher­­ Versuch je wirklich ge­lungen wäre. Vielmehr beweist jedes Blatt der Weltgeschichte, mas auch die einst gefundesten und­­ mächtigsten Imstitutionen sofort abzusterben begannen, sobald den sozialen Faktoren, auf welche sie sich stützen, ihre einstige Kraft abhanden­kam. Wenn nun eine öffentliche Einrichtung an und für sich noch nie fähig war, die Degeneration ihrer sozialpolitischen Unter­­lage aufzuhalten, wie sollte sie dann im Stande sein, Lebens­­kraft einzuhauchen solchen Elementen, die von vorneherein nicht geeignet sind, für sie eine sichere Grundlage ab­­zugeben.­­ Die Aufgabe des Munizipalgesetes ist nicht, eine neue Institution­ aus nicht existirenden oder fiktiven Faktoren zu sHaffen. Seine Aufgabe, und fegen wir hinzu, seine fejtvie­rigste Aufgabe liegt darin, die Elemente aufzusuchen, welche wirklich dazu berufen sind, in­ unserem Lande eine gesunde Mu­­nizipalautonomie zu verwirklichen. Die Geseßgebung muß in Gesellsshaft Hineingreifen und aus verselben die gefunde­­st­en Elemente herausheben. Dann muß ste zu diesen Ele­­menten sagen: hier gebe ich euch einen gewissen Theil der öffentlichen Gewalt, hier eröffn­e ich euch ein gewisses Gebiet der Öffentlichen Wirksamkeit, bewüßt es nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle des Ganzen ! Wenn die Geseßge­­bung in der Gesellschaft sein Material vorfände, welches so viel Vertrauen verdiente, um zu ihm so sprengen zu können, dann brauchen wir überhaupt gar feine Munizipalautonomie, weil dann unsere Nation für die Munizipalautonomie noch nicht, oder nicht mehr befähigt wäre. Das war von jeher unsere Ansicht über die Munizipal­­frage. Darum war uns auch der Gedanke fremd, daß das Munizipalsyften auf ein einseitiges Prinzip basirt werde. Ein einseitiges Prinzip wäre aber, wenn man das Munizipalsystem blos auf das numerische Prinzip gründen wollte. Die Ge­schichte der Zivilisation ist ein fortwährender Kampf z­wischen dem numerischen und d­ynamischen Prinzipe. Die Herrschaft des ersteren ist die Demokratie, die Herrschaft de­legieren die Aristotratie.­ Das parlamentarische Zwei­­kammersystem ist bis jeht die glücklichste Vereinigung von beiden im staatlichen Leben. Linfere Munizipien sollen eine glückliche Vereinigung dieser zwei Prinzipien werden auf dem Gebiete di8 Selfgovernments. Der Gesetzentwurf über die Munizipien läßt diese Teng­denzerkennm Derselbe sucht die MunizipieII nicht blosemf die Wahlen,also auf die Herrschaft der Zahl zu gründen, sondern er trachtet auch die konservativen Gesellschaftsfaktoren, die Repräsentanten des dynamischen Prinzipes in vasmuni­­zipale Leben einzubeziehen.Diese Tendenz müssen­ wir nach dem oben gesagten grundsätzlich billigen.Wir wollen keine Ko­­mitate einzig und allein aus Repräsentanten der zufälligen Majorität.Wir habten einen dauernd sichergestellten Einflu­ß des materiellen und intellektuellen Kapitals,mit einem Worte des ko­nservativen Elemente in gutem Sinne für berechtigt und täglich. Aber um­so grü­ndlicher muß dann auch, ehe man einen definitiven Beschluß faßt, erwogen wer­­den, ob die Art und Weise, wie der Gelegentwurf den Ein­­flug des materiellen und intellektuellen Kapitals dauernd sicher­­stellen will, auch die beste ist, welche gedacht werden kann. Der Defegentwurf verlangt, daß die Hälfte des Munizipal­­ausschusses aus den Höchstbesteuerten gebildet werde, hinzu­fügend, daß die Steuer verjenigen, welche sich mit intellef­­fol, einzige fanıı mindestens fraglich genannt werden. Wie wir seinerzeit berichtet, ist in den Konferenzen des Deifklubs außei dem im Gelegentiwurfe enthaltenen auch ein anderer Modus proponirt worden, wie man den besigenden und intelligenten Klassen in unseren M­unizipien einen genu­­Ein Abgeordneter machte näm­­wenn wir gut unter­­richtet sind, von mehreren Mitgliedern unterstütt, anstatt der Höchstbesteuerten, ben gehende Debatte hinnweggeeilt zu Annahme K­abinetsfrage Entschloffenheit der Regierung, dort wo zu retten gilt, Schloffenheit, des zwanzigsten auch biese ultima zeigte unsere Negierung Abgeordnetenhaufe­n nach, vor, Munizipal ausfchüffen Virilstimmen sein, ratio­netsfrage rechtfertigen künfte. Es mag — daß man Friedensrichtern das Virilstimmenrecht im Komitateausschuffe einräumen sollte. Die Konferenz scheint über diese Idee ohne eine wirklich ein­­während die Regierung in ihrer Starrheit so weit ging, daß sie erklärte, aus der un­­veränderten Paragraphes eine wollen!! Die ein großes Prinzip der parlamentarischen Ministerien anzuwenden, konnte man allerdings nur billigen. Leider nicht immer eine so große Ent­­fie­l und zwar nicht dem in einer Frage, bezüglich deren die Nachgiebigkeit wider nothwendig, noch politisch Hug war. Im vorliegenden Falle aber liegt nach unserem Dafürhalten gar sein zwingender Grund welcher die Stellung der Kabi­­bie­forde­rung, es sollen die Friedensrichter und nur briefe fann , auch wir wirken auf dieselbe, gestellt wurde, nicht ohne Weiteres uns Paragraph in der Praxis bewähren wird. “Aber sie auf­­eingehen, um so weniger, als wir noch nicht wissen, wie die Institution der Friedensrichter sich bei weniger gerechtfertigt Anendements­­entwurf ist, noch viel der zwanzigste unverändert angenommen Obwohl die Tendenz dieses Paragraphes unstrei­­tig eine gute und wichtige bedarf derselbe unbedingt kann und darf nicht angenommen werden. Der Bor­­f lag bezüglich der Friedensrichter derselbe von auch bon Stimmrecht eingeräumt werden­­ werden müssen, ft nun, aus mehrfachen Gründen, nicht 008 uns gewünschte Amendement selbst, aber eine sehr fruchtbare See, und wie wir glauben, gerade jene Spee, nach welcher der zwanzigste Paragraph amendirt werden muß. Diese Speer Wir brauchen nicht ferngehalten, welches ist, daß auch den Höchstbesteuerten gewisse intel­­lektuelle und moralische Qualifika­­tionen verlangt wenn ihnen das Bild­­­Das Vermögen — das­­ wird wohl Niemand bestreiten — bietet noch seine Gewißheit dafür, daß Der Betreffende die Eigenschaften eines guten Ausscehtigmitgliedes wirklich befikt; er bietet nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß fißen könne, diese wichtige Gerechtsame ausüben wollen, Garantien fordern müsse, er fie be daß man von­­ Senen, die auch noch andere hat eine unbestreitbare Berechtigung. Der früheren Aristokratie die nackte Plutofratie zu wäre sein Fortschritt. scheint aus ausüben kann. Die doppelte Berechnung der Steuer der „Honogratioren" ist eine sehr geringe Milderung des schrof­­fen plutofratischen Prinzipes , ein Broden, dem Grundlage der „Befähigung“ Hinwirft; das verbirgt aber noch seineswegs, daß die Ausübung des Bild­stimmrechtes in wilrbige Hände fallen werde. Durch diese Doppelte Berechnung werden unstreitig auch manche gute Kräfte herbeigezogen, es werben Elemente damit noch noch für ein­ Amendement, den, die ihnen zufallende Mission zu erfüllen. substituiren, den man die sehlechten uns auch diese­legte Möglichkeit bietet. Und dies läßt sich nur erzielen, wenn man die Höchstbesteuerten gewisse Qualifikationen aufstellen. Es ist kaum begreiflich, warum die Regierung eine Kabi­­nettfrage daraus machen müßte, wenn die Gefeßgebung von denen, welchen die wichtige Befugung der Ausübung der Mu­nizipalgewalt in die Hände gegeben werden sol, möglichst sichere Garantien dafür fordern wollte, daß sie auch fähig sein wer. Die Regierung jedenfalls durch gewisse Versprechungen gebunden zu sein. ES liegt aber in der That auch im Antreffe jener Elemente, welche wahrscheinlich um ihren Einfluß besorgt sind, daß man in der Neihe die Unfähigen oder Unwürdigen ausschliege, deren Gegenwart dem Ansehen des Munizipalaus­­schusses nur schaden könnte. Von den Friedensrichtern fordert man gewisse Qualifikationen ; warum sollte gerade der Muni­­zipalausschuß der Ort sein, wo der Nächstbeite, mag er fünt wichtige öffentliche Rechte weil er vielleicht zufällig einen Haupttreffer je­­oder ein bedeutendes Vermögen ererbt hat. Wenn die Bild­stimmen nicht die Zielscheibe des Hafses, des Mißtrauens, ja vielleicht dei Verachtung des Volkes werden sollen, so muß daß von ihnen jeder­ moralische Makel des Präsidenten Melezer berichten, daß der Justizminister sich geweigert habe, drei dur­­ch­: 0. Melzer empfohlene Ernennungen zu vollziehen. Sert v. Melczer hat allerdings die Absicht in den Ruhestand zu treten, aber was­ von einer Differenz zwischen ih­n und dem Justizminister erzählt wird, entbehrt jeder Begründung und man wartet nun die Rückkehr des gegenwärtig abwesenden Präsidenten ab, um obige Nachricht offiziell zu dementiren. — Der neue ungarische „Reform“ — hat bereits sein Neffert, übernommen. Veränderungen in dem wartet, als alle Stellen der befegt Administration Finanzminister das heißt seinen Beamtenstatus Tegteren werben umso weniger er­­find und Herr Bertápoly sich zunächst nicht blog, mit selbst, sondern auch mit seinen Beamten bekannt machen muß. Ist dies geschehen, dann beabsichtigt er der Steuerreform und zwar in erster Linie mit der Reform der direkten, namentlich der Grundsteuer zu beginnen. Für die durch den Tod Grängenstein’, man vorerst seinen Kandidaten und hindurch unbefegt bleiben man erledigte glaubt, wird. Auc Stelle Ernst Hollmanns erwähnt daß dieselbe eine geraume Zeit für das Landsvertheinigungs­­ministerium wird zunächs­t sein Unterstaatssekretär ernannt. Die Leitung der Angelegenheiten übernimmt­ Ministerialrath Bela Szen be. Die Enthebung ist nach demselben Blatte Unterstaatssekretär bei dieser eine hervorragendere Auszeichnung zuwenden wird. , Reform" bringt die Madridt, die Grenzerdeputation, welche von Monarchen um die Belastung der Militärgrenze in ihrem gegenwärtigen jedoch) seine Audienz bei Sr. Majestät ihr daß Zustande hatte bitten wollen, erlangen Oberst König konnte, aufgefordert habe, in Wien zu bleiben, da er diese Meldung knüpft das erwähnte Blatt, die wohl Herr Oberst König die Kühnheit nehme, Agita­­tionen gegen jene Verfassung zu unterstügen, in deren Organisation er selbst eine Stelle einnimmt ? sz Der Finanzausschuß hat die für heute Abends angesagte Siung auf morgen Früh 10 Uhr vertagt, nachdem Springer bei diesem Konsortium n­ich­t betheiligt­, welches in Betreff des Anbotes der KomorisIteutraer Bahnen mit einer Garantie von 26.600 fl. per Meile zu bauen, doch den Kommunita­­t legen kann. — Auch ist in Betreff der Grmäßigung der für die Batapek-Dombovar-Zitanyer Bahn geforderten Garantiesumme noch seine definitive Nachäußerung erfolgt. tueller Das sagen werde, macht Arbeit beschäftigen, ift allerdings eine wir, hier Erst unlängst bag bieses enthä­lt Ift doppelt gerechnet Art, das machen genden Einfluß sichern könnte. sich den Worteplag — und gab fort. biese Proposition des Negierungsentwurfes das Virilstimmrecht der Der Gedanke, so wenig Vertrauen einflößen, zu haben, — es werden konservative Prinzip im bie­fft, erscheint uns jedoch gewiß, ob es die beste üft, Munizipalfeben zur Geltung zu bringen. Daß es er wurde, Die Forderung, es­­ sein, daß daß in der Art, wie Hechtbesteuerten in der rohen schroffen Form, wie man auch dafü­r sorgen, ferngehalten werde, aber nicht in den mag sein, der Gefeh­­einsteh­t,­­ nicht angenommen werden . eines = Die „Breffe” läßt sich aus Weit als Bemerkung, daß Oberst König Beamter bei den Abdanfung verschaffen werde. Meyer,­­wie und aus glaubwürdiger — wie ihm Nahestehende versichern sei und daß Graf Anoráfjy demnächst zu erwarten. Zionsminister in Folge wurde, die zur Dedung Mien holen lassen fternums Haus — dazu benügen fragen, woher fehuffes, zur An könnte, Erlegung 63 den heißt, eines mußte, daher daß Gelegenheit für erst — Quelle Grund der bevorstehen: Majestät dem gewesenen seine geleisteten Dienste gemeinsamen Kriegsmini­­serie Se. — Thätiafeit schreibt it das mit die gewünschte Audienz dennoch seine An­wesenheit in Wien wohl gemeinsamen Kriegsminister B. Kuhn zu vielfälligen Besschlusses des Finanzaus: einer Kaution­­ von 250.000 fl. aufgefordert dieser Summe benöthigten Staatspapiere von morgen die verlangte Kaution das Konsortium versichert wird, , 7­4­ ­ : « « da Neufach zur Zeit das Zentrum des nationalen Lebens diesseitiger Serben und der Sik der Intelligenz derselben ist, ab­­en von den­ sonstigen Vortheilen, die eine Stadt der Abhaltung solcher Versamm­­lungen biete. Den legten Bafjus über den Sit des Kongresses be­­gleitete die Linke Geite der Galerie, auf welcher die ehrsamen Karlo­­wiger Weinbauern postirt waren, aufgeregt durch ihren Lokalpatriotis­­mus mit offenen Zeichen des Mibfallens. = .» Hierauf erhob sich der Mitrowitzer Erzpriester Milutin«ovics und hier eine Rede der ebus omnibus,den vorliegenden Komitéentwurf VFVWAVf er gänzlich,ließ,aber einen eigenen Entwurf vorlesen, der auf die Prinzipe „Liebe, Friede und Ruhe” gebaut, den Kongreß, von der Familie ausgehend, regeln soll. Das f­uriose Schriftstück wurde von dem Kongresse mit lautem Lachen angehört, verhinderte aber das Bat­­towiger Wachlitum ganz und gar nicht, es bie und da­mit Beifalls­­bezeugungen zu begleiten, da er in demselben eine rettende That für das Verbleiben des Kongresses in Karlowis zu erbliden glaubte. Dies allzu naive Bellatshen eines gar nicht verstandenen Entwurfe nahm alsbald einen störenden Charakter an: Es Grzollong Tielt deshalb, durch den Schriftführer die betreffenden Paragraphe über das Verhalten des Budlitums verlesen, worauf die nöthige Ruhe wieder eintrat. Da der Entwurf des Erzpriesters Milutinovica von gar Niemandem unterstügt wurde, so konnte er im Sinne der Geschäftsordnung gar nicht zur Ver­­handlung zugelassen werden. « «· Nachdem noch Bischof Gruh­s mit ein paar Worten des vorlie­­genden Entwurfes gedachte, um in­­ demselben sowohl den Geist der Kircheninstitutionen, als auch die kirchliche Grundlage vermißte, in dem­­selben aber jene Theorien findet, die sich auf staatlichem Gebiete noch nicht bewährten, so wünscht er, der Entwurf möge an ein neue kom­mite­er werben , welches obigen Verhältnissen Rechnung tra­­gen wird. 3 —s. Sarlowig, 23. Mai. Der heutigen Listing ging eine­­ allgemeine Konferenz vorher, nachdem die engeren Konferenzen manche Anhaltspunkte zur allgemeinen Verständigung geboten hatten. CS kam zu lebhaften Debatten, an denen die Bischöfe sammt dem Administrator sich aber nicht betheiligten, um den Vorwurf der Influenzirung von sich ferne zu halten. Die streitigen Bunte habe ich telegraphisch noti’ fit. An Betreff der Bischofswahl duch den Kongreß ist der Admi­­nistrator mit den Bischöfen der Ansicht, man könne dem Kongresse wohl ein Kanditationsrecht einräumen, es müsse aber der Bischofsynode das Recht der Wahl vorbehalten sein. Bezüglich jener Angelegenheiten, die bisher, stritte genommen, nicht in den Wirkungskreis des Kongresses gehörten, sondern der Bischofsynode vorbehalten waren, wünschen die Bischöfe, viejelben als für die Zukunft im Einvernehmen mit der Bischofsynode behandelt, zu mwissen. Im Betreff des Kongrespräsidiums acceptiren die Bischöfe das Doppelpräsidium, münschen aber die Be­­fugnisse des Patriarchen als Präsidenten erweitert zu sehen. Aus biez­­en Andeutungen dürfen Sie entnehmen, daß die Bischöfe einen entgegen­­kommenden Schritt gethan haben. Die Konferenz führte zu seinem greif­­baren Resultate und so wurde die Sigung unter reger Theilnahme des Woblistums um 1 Uhr eröffnet. Nach Authentisation des BProtoz­iols ergreift Miletic3 als Berichterstatter des ausgesandten Ko­­mite’3 das Wort und entwickelt die Prinzipien und Motive, welche die Grundlage dieses Organisationsentwurfes gebildet haben. Das Komite hatte die Frage ventilit, ob es angezeigt sei, das Statut für die ge­­sammten national-fachlsichen Angelegenheiten zu entwerfen oder nur den Kongreß zu organisiren und das Statut dem auf neuer Grund­­lage einberufenen Kongresse zu überlassen, nachdem überhaupt der­jenige Kongreß nicht auf einer repräsentativen Grundlage gebildet sei. Indem er in die Spezialia des Entwurfes eingeht, erwähnt er, das Komits sei in Betreff der Zusammenlegung des Kongresses einer ge­­theilten Ansicht gebesen; die Majorität wünsche die Vertretung der Geistlichkeit, die Minorität hingegen eine ganz freie Wahl, natürlich sei es unbenommen, auch Geistliche zu wählen. Die Ansicht der Majorität weist übrigen wieder Schattirungen auf. Einige waren der Ansicht, die Vertretung des Gurat­ und Kloster-Klerus von­einander zu scheiden und für jede eine fire Zahl von Vertretern zu bestimmen. Zur Grundlage der im Entwurfe firirten Vertreterzahl diente das Verhältniß, daß 50 Geistliche je einen und 20.000 Seelen je einen Vertreter entsenden, außerdem soll einzelnen größeren Kirchengemeinden je ein Vertreter einberaumt werden.­­ «»«» An Betreff der Wahl der Bischöfe herrschte im Komite prinzip­­ielle Webereinstimmung, da man von dem Crunclake ausging, daß, wenn der Geistliche als niederste Stufe der Hierarchie von der Gemeinde und der Watr­ach als oberste geistliche Würde von dem Kongressen ge­­wählt werde, es ganz konsequent sei, wenn auch der Bischof als Mit­­telglied der Wahl unterworfen werde, und dies umso mehr, als in den sogenannten apostolischen Canones die Wahl der Bischöfe ausdrücklich doch das Bolt geschah und erst die Canones der Konzile der heiligen Väter dieses Recht der Bischofsynode inspizirten. Die Majorität des Komités beabsichtigt aus Opportunitätsgrün­­den für die­­ Zeit die Bischofswahl dem Kongresse zu übertragen, während die Minorität dieselbe durch die Diözesanversammlung ausge­­übt haben will. In dem ständigen Kongreßausschuß meinte das Ko­­mité eine oberste Kontrolbehörde zu schaffen. , Die Motive, von welchen das Komite ausging, als es Neurat zum Sinne des Kongresses bestimmte, Liegen in den faktischen V­erhältnissen. Bischof Nikolajevics erklärte,das Episkopat werde seine Amendements bei der Spezialdebatte einbringen.Miletics wider­­legt die Ausführungen des Erzpriesters Milletinovics und des Bischofs Gruics,wonach der Entwurf fast einstimmig als Grund­­lage für die Spezialdebatte angenommen wurde,welche man für den nächsten Tag verschob.Nachmittags arbeitete das Dotationskomité und­­der Ausschuß für die Bestimmung der urgenten Angelegenheiten. —ad—Wim­ 25.Mai.Lapenna und der Exminister Banhans sind von ihrerskreise nach Dalmatien,,glücklich zurück­­geleb­t wie die Männer in Offenbach’s,,Schönen Weibern von Geor­­gien«.Man hatte es an mehreren Orten auf Herrn Lapenick abesehen­ und nur der entschiedensten Einsprach­e von Seite der Be­­zirsrichter und anderer k.Beamten hat Lapenna nachgegeben und ist mit seinem Begleiter nicht dort,,unten«hingegangen,wo es auch über dem Meeresspiegel,,fürchterlich­«ist. Es ist wohl begreiflich,daß jeder Mensch­,zu­m«alwenner»durch das Glück«zu hoher Amtsstelle gelangt ist,gerne in seine Heimat,in seinen Geburtsort geht,um­»sich zu zeigen«;­so wollte auch Herr Lapenna seinen Geburtsort Tran(schon in den Römerzeiten und später unter der Republik Venedig ein berühmter,freilich ein traurig berühmter Ort,ein Verbannungsort)wieder einmal von Angesicht zu Angesicht sehen, aber«gerat­en war die Fahrt ins Hei­­matland nicht, wo während seiner langen Ab­wesenheit sich seine­re verloren und die Zahl seiner Feinde in so großer Menge gewachsen. Na es wird sogar gemeldet, daß in einigen Ortschaften die Sturmglocke bereits geläutet wurde, ala die Neffenden fi dem Meich­­bilde derselben näherten, denn mit Blrgesschnelle verbreitete sich stets die Nachricht von dem Vorrüden der Neffenden im Lande ; aufgestellte Gendarmen gaben dann immer von Rath zur Umkehr i­n Baris, 25. Mai. Die beiden legten Kammerfisungen hat ben vorgethan,­­ es den Ministern troß ihres plebiszitären Sieges schwer wird, eine Majorität zu bilden. Die Partien zeigen sie wider­­spenstig ; sie erkennen, daß die Minister wohl oder übel im Uinverneh­­men mit der Kammer leben müssen und zwar eben wegen des Blebisz­­its. Vor der allgemeinen Abstimmung trieb Du­ivier die Rechte wohin er wollte; er brauchte nur mit der Auflösung zu drohen; dur das Plebiszit aber ist der Gedanke der Auflösung beseitigt und so hat die Rechte seine Veranlassung mehr, ihrem alten Groll und Mißtrauen gegen den Führer des Kabinets Schweigen aufzuerlegen. Zugleich arb­eitet Here Ruher und sein ganzer Anhang­ gegen Du­ivier, welcher auf der anderen Seite der Opposition zu viel Grund zur Unzufriedenheit gegeben hat, also daß er hoffen dürfte, in ihr eine Stüße zu finden. 63 erklärt er also leicht, wenn schon wieder das Gerücht umgeht, das Ministerium sei gefährdet und werde sich nicht lange halten können. 63 wird zur Wahrheit werden, wenn das Ministerium fortfährt, zu ee wie bisher und bald die echte, bald die Linke vor den Kopf zu stoßen. I einem Artikel, von Vilbert gezeichnet, kommt heute der „Siec­e” auf die kriegerischen Gerüchte, melche sich an die Ernennung Gramont­s knüpften, zu reden. Das , Siècle" weiß natürli noch nicht, was an diesem Gerüchte etwa Wahres sein könnte, aber — fährt es fort — wir versichern mit der Gemeißheit, von "Niemandem Biverspruch zu erfahren, daß Frankreich dem Frieden aufrichtig und tief ergeben ist. Im Namen des P­atriotismus, wie im Namen der Freiheit, würde es aufrichtig diejenigen verdammen, welche in auswärtigen Bermwiderungen ein Hilfsmittel gegen innere Wirren suchten. Dies ist das allgemeine Gefühl und man kann varselbe nicht laut genug findthun, damit die Patrioten jenseits des Rheins sich nicht über die wahren Absichten des französischen Volkes täuschen können. Soweit Bilbert. CS wäre zu BEN, daß die französischen Demokraten, welche bei Gelegenheit so vernünftig zu reden willen, sich denn auch selbst die albernen Redens­­arten über Sadomna abgemöhnen, welche sie bisher bei jeder Gelegenheit, passend oder unpassend, im Munde führten. Im der heutigen Sikung des aeregebenden Körpers brachte man endlich die Verhandlungen über das Preßstrafgefes zum Abschluß. In Form eines Geiegartikels brachte Herr­ v. Br noch einmal das Amendement Picard mit nur noch ausgerehnterem Charakter ein. Dier­ser Artikel lautet wörtlich : Der Beweis der Wahrheit ist ferner zugelassen, sobald die Frage, welche zu der Klage Anlaß gegeben hat, die öffentlichen oder auch nur die kommunalen Interessen berührt. . . Nachdem Herr Picard nochmals diesen Antrag mit Wärme vers­cheidigt, wird derselbe ohne namentliche Abstimmung, jedoch erst nach einer doppelten Probe, angenommen. A­n dieser Sittung brachte auch Here v. Tillescourt den Nach­­tragsbericht der Kommission über den Rettungsstempel ein. Der Bericht schließt auf Abschaffung dieses Stempels und auf einen gleichen Porto­­tab für politische und belletristische Blätter. 3 . Briefe aus Lissabon überringen einige Aufklärungen über die jüngsten Vorgänge.’Man wußt­­ in der politischen Welt,daß Mar­­schall Saldanha demnächst die Regierung wieder übernehmen sollte. Man versichert, dab das Ministerium Lould, um dies zu verhindern, Vorkehrungen zu der sofortigen Verhaftung des Marschalls getroffen hatte,, der dann an Bord eines Kriegsschiffes gebracht werden sollte. Der Kapitän dieses Schiffes sollte, nachdem er in See gegangen, ihm ein versiegeltes Schreiben überreichen in welchem ihm eine Mission ins Ausland angetragen wurde. Wenn der Marschall viele abgelehnt hätte, so sollte er in einer entfernten Kolonie interniet werden. Feuilleton. I Briefe aus dem Auwinkel. X. L. H.i. Nomen non omen, d. i. nach Freund’S Lateini­­schem Wörtrbuch: auf Namen darf man gar nichts geben. Da ist z. B. im Kalender ein Heiliger, Namens Urban und gerade der hat nicht das Reinste Fünfchen Urbanität im Leibe und bringt uns nach seiner sieben Gewohnheit eine Bärenkälte, wie sie selbst die Fastberühmte heilige Dreifaltigkeit Pangraz, Servaz und Bonifaz (in manchen Ge­genden kurzweg: Krach, Was und Fat zubenannt) nicht zu produziren gewagt hat. Heulen und Zähneklappern ging gestern durch den ganzen Aus­winter. 63 heulte der Sturmwind und es klapperten die Zähne der 2. Gäste, welche die „Winkel der Au“ am gestrigen heiligen Feiertage nur sehr notddürftig zu überfluthen vermochten. Wehe uns Aumink­­lern! Wir werden jet draußen vierzehn Tage lang das essen müssen, was den M­irthen gestern übrig geblieben ist; hingegen werden sie aber nit ermangeln, die Verzugszinsen zu den gewöhnlichen Preisen hinzu­­zusclagen. «­­ Trotzdem habe ich mich baßgefreut,wie den Herren Städtern der donnerstägliche Sonntag so gründlich verdorben worden ist.Verder­­ben sie doch uns Ansässigen die ganze Saison hindurch jeden Sonn­­tag auf’s Unbarmherzigste. Die Belebtheit des vorigen Sonntags z.B.war eine haarsträu­­cherwe­gs müssen wenigstens 800.000 Menschen im Auwinkel gewesen sein und man kanrn sich dan­ach eine Vorstellung von dem Getümmel und Spektakelnkachen. Weichschmerzlicher Anblick für den rationellen und aufrichtigen Auwinkelfreund: Blicken Sie doch dort unter den laubdichten Ahornbaum hin. Dort fißt eine Gesellschaft von wenigstens dreißig M­ersonen. Die Mundart, in der sie verkehren, deutet auf örtliche Abstammung und er­st darum nicht zu bezweifeln,­­daß alle dreißig zu einer und derselben Familie gehören. Natürlich haben Alle alles irgend Ablegbare an Rei dungsfunden abgelegt, oder richtiger : aufgehängt, denn an den Nesten des ehrwürdigen Ahorns baumeln im lieblichen Maiwinde Lüfterrede aller politischen Schattirungen, vom häufigen Waschen schon an Farbe etwas „ausgegangene”, dafür, aber an Leibweite „eingegangene“ Piquegilets, schneeweise d. h. lichtgraue Zylinder, innen mit Schellad verpiht, un­­bedeutende Damenhüte, ín Same a la tartare gefärbte Meberrede, ver­streifte Umhängtücher und———an Ehre,ichfcherzeiticht!—f1agelneue Sonntagslackschuhe männlichen Geschlechts.Die Szenerie erinnert leb­­haft an jene Bäume im Schlaraffenlande,deren Reste reife Kleidungs­­stücke tragen,welche m­an nur abzuschütteln und anzuziehen braucht­­ohne eine Schneiderrechnung befürchten zu müssen. Da sitzt demt nun die ganze Gesellschaft,die dreißig Rücken gegen mich gewendet und»diskurirt vom Diskurs«übertreibt fade Allotria.Der unbetheiligte Beobachter erhält dadurch die beste Gelegenheit,die ausgedehntesten Rückenstudien zu machen.Hier dehnt sich die geräumige Schattenseite eines augenscheinlichen Papas­ gekreuzt von zwei buntgestickten Hosen trägen,denen man das Geburtstäg­­liche ihres Ursprungs zweihundert Schritte weit ansieht.An ihn grenzt ein wohlgepolsterter Damenrücken überzogen mit einem aus schwarzen und weißen Quadraten bestehenden Sommerstoffe,sodaß den obigen unbetheiligten Beobachter die unwiderstehliche Luft ankommt,die Dame umzuwerfen und auf ihrem so innerstofflichen Rücken mit jemandem aus der Gesellschaft drei Partien Schach zu spielen.Doch weiter schweift der Blick,die lange Rückenfronte entlang,übermächtig schwel­­lende,linnenverhüllte Kapuzinermuskeln dahin,streift hie und dazarte mädchenhafte Dorsalmuskulaturen unter transparentem Bardges,Kno­­tenpunkte welt angelegter Gürtelbahnen an schlanken Taillen1,die ver­­schiedensten Systeme von Hosenschnallen,sonnenbeschienene Glatzen und pfadlos verworrene Chignon-Urwälder,in denen nie eine Axt gerodet und nie die Büchse eines Waidmanns geknallt,2c.2e.,——ein Anblick voll Abwechslung,welcher beweist,daß man eine Gesellschaft nicht immer gerade von vorne ansehen muß. Gehenswirweiten Mir gelangen auf die Gichenwi­se oberhalb des Saukopfes. Daß die schönen Bäume da Eichen sind, erfahren wir sofort, denn in der ersten Niederlassung von Städtern, der wir begegnen, sehen wir, wie ein naturgenußsüchtiges Büchlein von Maria mütterliche Keile fliegt, weil es im Grafe Eiheln gesucht hat, um dieselben zu verspeisen. Eiheln hat es nun zwar, im Frühling, nicht gefunden, aber die müt­­terliche Korrektion war doch gerechtfertigt, denn wenn es welche ges­tunden hätte, würde es dieselben ohne Zweifel gegessen haben. Diese Wiese ist übrigens von grasendem Städterwolf vielleicht im ganzen Rumwinter am allerstärksten infertirt. Die Gruppen, die sie farbig beleben, zählen nach Hunderten und der mehrfach erwähnte un­­betheiligte Beobachter muß erstaunen,, wenn er sieht, wie mannigfach die Mittel sind, die der Mensch, erfinden kann, um sich und Andere zu langweilen.­­ Da, rechts hin, spielen Művels und Jungens von 5—25 Jah­­ren Ball, während dort, Linis hin, das anregende Spiel „rau, leib mir d’ Scheer” praktiziert wird. Einanzig Schritt weiter ist ein m­an­­gendurchhufteter „Rutscheber” der Mittelpunkt einer zahlreichen Gesells­­chaft; der Sohn Gottichee's, der sich übrigens hier als Italianissimo geriet, ist im besten Zuge, einen fewigen Jüngling gänzlich zu ruini­­ren, welcher ei darauf enter­rt hat, eine Schuhwihsihad­el voll „Brominzenzettel“ zu gewinnen, biezu aber die ganz ungeeignete Mies­thode befolgt, immer paar zu ziehen, wenn er Unpaar gesagt hat und fo ıfmgefehrt. Auf Gulden bereit, belaufen sich seine geschäftlichen B Verluste, die ganze Gesellschaft ist sonfternirt, warnende Stimmen ver­­fügen umsonft, den verzweifelten Spieler zurückzuhalten, mit Aufwand ver­lebten fünf Kreuzer stürzt er­st auf das Leinenfädchen, in dessen dunklem Schoppe ihm nun die weißen und die schwarzen Lose ruhn und — audaces fortuna juvat — gewonnen hat er! Der Sieg it zwar theuer ersauft, er fortet 3 fl. 75 fl., aber eine Schuhwihsichachtel voll Vrominzenzettel ist dafür glüclich erbeutet und noch glühend vom heißen Kampf , offerirt er sie der nebenan figenden Dame seines Her­­zens, die durch diesen At. verurtheilt ist, den Mest des Nachmittags hindurch unablässig am Inhalte des fostbaren Schuhwihsichächtelchens zu „Luzeln“, wenn sie nur etwa ihren Ritter tödtlich beleidigen will. Fünfundzwanzig Schritt weiter (nach) rechts, bitt ich, nicht nach links !) ist soeben ein P­fänderspiel zu Ende gegangen und die zahlreich eingelaufenen Pfänder sollen eben unter Auferlegung schwerer Leibes­­strafen an die Eigenthümer zurückerstattet werden. Eine Pythia wird unter den Damen gewählt, welche mit verbundenen Augen die Stra­­fen diftiren muß, ohne daß sie sich dabei streng an das bürgerliche Strafgefegbuch halten müßte. Also wash, die Augen verbinden ! „Wer hat ein reines Schnupftuch ?" einhallt die Frage des Arrangeurs, aber seltsamer Weise wagt es sein Herr, sich als Eigenthümer eines reinen Leinwandstückes von 1" Duadratihuh Flächeninhalt zu melden, während die Damen ihrerseits mit einem Hinweise auf die Kleinheit ihrer Sachtücher, die deshalb zum Augenverbinden nicht bewußt werden können, einer direkten Beantwortung jener verfänglichen Frage auszu­­weichen müssen. Man ist schließlich genöthigt, die ganze P­ythia mit einem diden Plaid zu bereden, unter dem sie gewiß nicht meniger flichten wird, als fabe sie auf dem­ leibhaftigen weißbilden Dreifuß. Meniger­ wird gleich nebenan auf Reinheit des Schnupftuches gehalten, denn da wird es blos als Blumpfad benust, zu welchem 3wede er nur recht groß und recht solid solid muß, damit die Prügel auch recht ausgeben. Gehen wir weiter! Wir treffen auf eine Gesellschaft, welche einem Fremden, der den Normalraum sehen mit, aus­­ bloßer Faulheit, bis zu diesem druidischen Wal­dbaum hinanzuflimmen, zu einem ande­­ren isolivten Baume hinführen und ihm demselben als Nomabaum bezeichnen. Der falsshhe Normabaum erregt das­ gröbte Entzüden des Fremdlings und er findet die Aussicht „jottvoll”. Am luftigsten geht es in einer Gesellschaft von Zimperlichen heer. Etwa zehn P­ersonen sind auf dem engen Naume eines einzigen Plaids zusammengepfercht, denn Niemand will sich in’S grüne Gras sehen, aus schuldiger Rücksicht auf die weißen Unterrede und Beinkleider. Die ganze Gesellschaft ist natürlich hochenem­ds und ever hat die Aufgabe, den ganzen Nachmittag die Raupen von seiner Nachbarin abzulesen, wofür ihm diese vorkommendenfalls den nämlichen Liebesdienst leistet. Auc versammelt sich unter den Schößen der ducksichtigen Oberfleider der Damen alsbald eine zahlreiche Gesellschaft von Heuschreden, Gras­­hüpfern, Grillen, Ameisen jeder Größe, rothen Marienkäfern, grünen Schmeißfliegen und flatternden Libellen. Der liebe Simmel weiß, was die „Viecher“ da hinein lädt, aber Thatfadhe ist es, der seine Dame im Grünen entgeht. Von Zeit zu Zeit wird dann eine aus Herren und Damen gemischte Kommission entsendet, um mit dem „Geschwurbel” unter den Tuniquen der meiblichen Gesellsschaft nun fon zum r­en Male seit Mittag gründlich aufzuräumen. Was wüst aber all diese Sorgfalt, das unzählbare Geziefer von sich fernzuhalten ? Hier wird alle Borsicht zu Schanzen. Plöglich beginnt die ganze Gesellsshhaft eine auffallende Unruhe an den Tag zu Iegen. Männlen und Weiblein rüden hin und her, eine oder die andere Hand fragt verstohlen einen stammverwandten Rüden oder eine angeborene Ware, selbst in den Schuhen beginnen die Zehen Tonwulfivisc­h zu arbeiten und ein zartes Fräulein Hagt im Flötentone, er beiße sie die Fußfohle ganz unauss­­tehlich. Endlich springen einige Versonen mit zerrissenen Geduldsfänen­ vom Blaid auf und siehe da, — der ganze Plaid wimmelt von Ameiz­ien! Dan hat ihn, als man sich nie verließ, gerade über einen Ameiz­ienhaufen gebreitet und die schwarzen Ungeheuer haben nun die ganze Gesellschaft erobert und befried­en sie mit einer Zubringlichkeit und In­­distretion, gegen­­ die das einzige Mittel ist, sofort in die Donau zu springen. Wo aber ist die Donau?!.... Das Gegenstüc zu dieser Gesellsschaft, die im Grünen nicht utile dulei, sondern das Un­üge mit dem Unangenehmen gepaart sieht, bil­­det jene andere Gruppe, die gar nicht weiß, was sie vor „fanni­­balischem Wohlsein“ anfangen soll. Der Eine bellt wie ein Bullen­­beißer und Häfft wie ein Pintscher, womit er das ganze Hundsvoll der weiten Laufopfiwiese in Aufruhr bringt und um sich versammelt, wo sie dann winselnd, bellend, Eläffend, heulend, jüßnuppernd, scharrend und schweifmevelnd von räthselhaften unsichtbaren Humbefplleger suchen. Der Andere grunzt wie ein Hahn, der Dritte Fräht wie ein Schmein,­­ nein, umgekehrt­­ . Der Vierte verdreht konsequent die Wörter und ruft : „Meine Gnädige, eine Schreibede hüpft auf Ihrem Schook.“

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