Pester Lloyd, September 1870 (Jahrgang 17, nr. 207-236)

1870-09-16 / nr. 222

LLOYD. + 5 PS sechzehnter Jahrgang. na mar PräumnerationssPeding uMet nMel-Blole(Moren-und Abmdblat-c ürden»«t·lehd«Morgensunvaerdblatt) Käf­i visen Exil-in Todenbeilagen: Ro­enblatt fir Se­ber­een, NY­nblatt fir Tand- Sand- und Korfu­wirtbihaft” und „Das Haus­ und Forstwirtbischaft” jedoch ohne „Das Haus.” Ganzi. f. Werfen fl. 20. Ganzi. m­­oftverf. fl. 22.— So f. Ber Ofen fl. 18.— Ganzi. mn. Roftver­. fl. 20.— gen ” " n 10. Halbj. „ " n 11— albi. " " n 9.— albi. 5 " n 10.— tetelf., " n 5. Diertelj., "nn 5.50 iertelf., mw n 4.50 Biertelf, a w 6.— Mondl, „ 180 Mit separater Kostversendung des Abendblatted 4 ff. vierteljährig mehr. Man präm­mertet für PBertrDfen im Ex­peditions-Bureau des „Wester Lloyd”. Außerhalb Best-Ofen mittel fran- Eerter Briefe Durch alle Postämter.­­ Freitag , 16. Septemb el. Quaserate übernehmen : Redaktions- und Expeditions-Bureau: Dorotheagaffe Nr. 14, erften Stod. An Wien die Herren Haafenstein , Bogler, Neuer Markt Nr. 14, A. Oppelir, Wollzeile Nr.22, U. Niemet, » Seegasse Nn12.u·vkadokfmoss·,Se­lers stadteNk­ 2.1npreßbarg Hinferdinans Roßmann, Im Au­l­and: die Herren Rudolf Moffe in Berlin, München, "türnberg, Frankfurt a. M. Hamburg und Bremer Haufenstein , Vogler in Hamburg, Berlin,­rankfurt 3. DE, Keipzig, Basel, Zü­rich. — Südke­utfde­ition Stuttgart, Rothebuhlstraffe Beilagen werden angenommen für 1 pr. fl. 100, — Dieselben sind franjo an die Expedition des „Pet. Lloyd“ zu senden. Alternorstabt nnoncen Erhpe Amtliche Notizungen der Pester WBaaren und Effettenbörse vom 15. September. 2012 Bart. u. 1. Etage, Heilbronn, Reutlingen, Um, Con- Ban­ne UB., Jan­ıheim, Wiergheiim, ash. Mikenb. u. Wirzb. Jäger no. in Stansfurt e. M.—Senfs fartsche Buchhandl. in Amsterdam. — 8. 2. Daube & Comp. in­ Frankfurt a. M., en, Minden, Augs­­burg, Nürnberg, Würzburg, Bern und Brüssel.— Havas gaffíte- Buller & Komp; Baris, Place de la Bourse Nr. 7 — Vertretung für England und die Kolonien bei Herrn Herm. Eh. Panzer, London 93, London Wall, en — N­SEERET­TIREN AT 10 Der­ neue Rolltarifs-Entwurf. IV, D. Die zweite Abtheilung des Entwurfes umfaßt unter dem Titel Garten­ und Feldfräche die zweite und dritte Abthei­­lung des bisherigen Tarife. Die beantragten Nenderungen sind folgende : Getreide aller Art und Hülfenfrüchte 15 fr. (bisher Weizen und Spei; ohne Hülfen 35 fr., Roggen, Halbgetreide, Mais, Hülfenfrüchte 27 fr., Gerste, Mal; und Hafer 18 Fr.) ; Mehl und Mahlprodukte, auch Kasta­­nienmehl 75 fr. (bisher. 80 fr.) ; Talakblätter, rohe, ungeschnittene Rippen und Stengel Lizenzgebühr im Falle einer Einfuhrsbeiwilligung oder eines Strafverfahrens 1 fl. 60­ fl. für 1 Zollpfund, für Rauchta­­bat, andern als Zigarren (ausgenommen Havana) und für Schnupf­­tabat 2 fl. 50 fl., für echte Havanafigaren 3 fl. (bisher war zu ent­­rigten : für Tabakblätter 10 fl. 50. fl. Zoll per Zollentner und 2 fl. 10 fl. Licenzgebühr per Wiener Pfund, für Tabakfabrikate aller Art 26. fl. 25 fr. Zoll und 2 fl. 63 fl. Ligenzgebühr per Wiener Pfund) ; Rorbeeren und Samen des Baummollbaumes frei (bisher 6 fl.) ; Klee­­saat und Sämereien, nicht besonders benannte 25 fr. (bisher 27 kr.) , zubereitete Gartenge­wächse und zubereitetes Obst, dann Pflanzen und Pflanzentheile, nicht besonders benannte 75 fr. (bisher 80 Fr.). Was uns bhiebei zunächst auffäll, ist die andauernde Aufrecht­­haltung eines Zolles auf Getreide gegenüber denjenigen Staaten, mit welchen wir in feinem Vertragsverhältnisse stehen. Wir gestehen offen, daß mir­ diese Politik des Getreidezolleg nicht recht verstehen können, daß wir insbesondere in der Aufrechthaltung besteiben unter gar feiner Bedingung einen Nagen, wohl aber unter gewissen Verhältnissen einen Schaden für unsere Volkswirthschaft, erbliden. Ueber die Freihäfen und über die Bollvereinsgrenze wird alles Getreide frei eingeführt, es tan­n sich daher nur um eine Besteuerung der Einfuhr aus Rußland, der Walachei, Serbien und Bosnien handeln ; da sind aber zwei Fälle denkbar: entweder die Produktion der Monarchie, insbesondere Ungarns genügt, um den eigenen Bedarf zu decken, und dies ist in der Regel der Fall, ja in einigermaßen normalen Jahren erfreuen wir uns be­kanntl­ eines bedeutenden MWeberschuffes, dessen Export speziell für Ungarn einen der unwichtigsten Hebel für die Vermehrung des Bolts­­wohlstandes­ bildet. In diesem Falle also ist der Zoll ganz ohne Be­deutung, weil wir ja doch eines Importes von Orten her nicht bedür­­fen; der­ andere Fall aber, in welchem unsere eigene Produktion für unseren Bedarf nicht genügt, ist bei der Kombination volkswirthschaft­­licher­ V­erhältnisse,­ in welcher wir leben, ein so ungemein trauriger, daß er trirflich nahezu als ein Verbrechen erscheinen muß, ihn durch die Belegung des Getreides mit einem, wenn auch noch so niedrigen Einführszolle noch trauriger zu machen. Einen Schus für die heimische Getreideproduktion wird man wohl mit dem Zolle nicht beabsichtigen, denn dieser Standpunkt ist für die Urproduktion wohl fon längst ein überwundener, und mit Nach­sicht auf die entschieden fortschrittliche Richtung, welche die österreichisch­­ungarische Zollpolitik schon seit längerer Zeit einhält, kann man das ausnahmsweise Festhalten an einer so sehr antiquirten Theorie wohl nit vorausfegen. 63 wäre dies also lediglich ein Finanzzoll, um zwar ein Finanzoll der schädlichsten und vernwerflichsten Art, da er eines der nothmendigsten Lebensmittel treffen würde. Wir müssen uns daher in Webereinstimmung mit dem von der PVest-Ofner Handelskam­­mer gestellten Antrage unbedingt für die gänzliche Beseitigung des Einfuhrzolles auf Getreide aussprechen. Der einzige Grund, von dem wir möglicherweise anfnehmen können, daß er mit einem Scheine von Berechtigung Für die Aufrechthaltung dieses hauptsächtlich gegen unsere örtlichen Nachbaren gerichteten Zolles angeführt werden könnte, ist der, daß er etwa seinerzeit als Pressionsmittel zur Erreichung von Zol-Begünstigungen bei eben biefen örtlichen Nachbarn mit Erfolg an­­gewendet werden könnten. Aber auch dieser Schein von Berechtigung verschwindet bei nüchterner und objektiver Betrachtung der Verhältnisse. Wir haben unsere Meinung über eine solche Repressalien-P­olitik bereits ausgesprochen und glauben, daß gerade der vorliegende Fall ein solcher ist, wo sie am allerwenigsten gerechtfertigt erscheinen könnte; denn gerade hier ist bei Eintritt derjenigen Umstände, welche dem ‚Holle exit eine tiefergreifende Bedeutung verleihen würden, der für das eigene Land daraus erwachsende effektive Schaden ein so bedeutender, daß er doch seine Hoffnung auf später vielleicht zu erreichende Bartheile aufgewogen werden kann. Aber abgesehen von dem extremen Valle ver Ausnahme kann auch unter gewöhnlichen Verhältnissen dieser Zoll nur schädlich wirken, indem er einen eventuell sich reger entwickelnden Transitohandel, von dem für unsere Geschäftswelt, beziehungsweise für das Nationalver­­mögen­ einiger Gewinn abfallen könnte, im günstigsten Falle doch allerlei amtliche Windereien belastet. Wir wiederholen daher nochmals unseren Wunsch nach Abschaffung des Getreidezolles, und hoffen von der Einsicht ver Zoll- und Handelskonferenz, dab sie diesen unfe­­ren Wunsch unterjtügen wird. Auch für die übrigen in dieser Abtheilung enthaltenen Artikel, mit Ausnahme des Tabals, von dem wir später sprechen, wäre Zoll­freiheit das Naturgemäßeste, obwohl bei seinem derselben der Zoll eine rote Bedeutung erhält, wie bei Getreide. Besonders möchten wir je­­doch auf den Reis hin­weilen, welcher doch auch ein Gegenstand der gewöhnlichen Kommuntion it und an seiner Grenze unnöthigerweise vertheuert werden soll. Einige Wichtigkeit ist Übrigens auch dem Zoll­rate für zubereitetes Obst beizumessen ; es wäre nämlich besonders wünschenswertb, daß der Handel mit türkischen Zweifdten welcher bekanntlich bei uns eine erhebliche Bedeutung hat, von der Last, welche ihm aus der Bollpflichtigkeit dieses Artikels erwächst, be­­freit "würde. Was Tabaks und Tabakfabrikate betrifft, welche in dem bisherigen Bolltarife eine besondere Abtheilung ausmachen, so ist, wie aus der an der Spibe dieses Artikels mitgetheilten Zusammen­­stellung ersichtlich, eine vollständige Umänderung dieses Tarifes bean­­tragt, während nämlich bisher ein verhältnißmäßig­­ unbedeutender Zolltag angefeßt, und nur für die Lizenz eine bedeutende Gebühr zu entrichten war, steht fest in der Zollfagrubh­t des beantragten Tarifes das Mort „verboten”, und folgt hierauf eine , Anmertung" folgenden In­­haltes: „Tabak und Tabakfabrikate sind nur gegen besondere Bewilli­­gung ein und durchzuführen erlaubt. In Fällen einer ausnahmsrrei­­fen Bewilligung oder eines Strafverfahrens it in der Einfuhr die Lizenzgebühr: u. 3. 1. für Havannah-Zigarren, echte oder die durch Aufschriften, Umschläge und b­­gl. als solche ausgegeben werden 3. fl. ; 2. für andere Zigarren und für Schnupftaleat 2 fl. 50 Tr. ; 3. für Nauchtabat, anderen als Zigarren. 2 fl. 4. für Blätter, rohe, ungeschnittene, Rippen und Stängel 1 fl. 60. fl. für ein Pfund Zollgewicht einzuheben.“ Was nun die beantragte Behandlung von Tabak und Tabak­­fabrikaten betrifft, so schliegen wir uns vollständig der von der hiesi­­gen Handelskammer ausgesprochenen Ansicht an, welche in ihrem Gut­­achten Folgendes sagt : „Die Kammer hätte lebhaft gewünschten in dem Tarifsentwurfe bei Tabak und Tabakfabrikaten die Bezeichnung „ver­­boten“ nicht vorzufinden. Mit Nachsicht auf die, an durch die jüngste Tabak:Enquete erkannte Unmöglichkeit der Auflassung des Monopols und der Beschaffung eines entsprechenden Aequivalentes für ihr fest unentbehrliches Erträgniß, muß sich die Kammer darauf be­­schränfen, mindestens der möglichsten Leichtigkeit in den Bezug des Bedurfes der Konsumenten nach freier Wahl das Wort zu reden und glaubt diesbezüglich sich für das Fallenlassen der Unterscheidung von Havannah: und anderen Zigarren aussprechen und statt der pro­­ponirten, abgerundete und um 15 °, niedrigeren Tariffäbe d. i. : für Zigarren 2 fl. 75 kr. für Rauchtalat 1 fl. 70 kr. für rohen Tabak 1 fl. 30 fl. per Zollpfd. in Vorschlag bringen zu sollen ; dabei aber möge Jedermann der freie Bezug ohne Umständlichkeiten freigestellt sein, so daß alle die hästigen Formalitäten, als : a) Erwirtung eines separaten Einfuhrspaftes, resp. Lizenz, b) die separate Entrichtung einer Lizenzgebühr entfallen und c) die entsprechende Zollquittung für eine der Duantität ent­­sprechende Zeitdauer als Deckung gelten möge.” Börsen- und Handels-Machriften. Wet, 15. September. Jurisdiktionen Ungarns und Siebenbürgen, folgender Erlab ergan­­gen : „Die Pest-Ofner Handels: und Gewerbekammer Ausnahme aus bei uns Klage geführt, daß die im Honighandel der Usance gemäß festgestellte 10pCt. Tara nicht, eingehalten wird, sondern beim Berlaufe von Honig beinahe ohne die usancemäßige 10pCH. Vrodukt. In Folge dessen bittet die genannte Kammer, daß die Ber­ordnung des Statthaltereirathes Zahl 30.325 vom 17. April 1866, wonach die Tara , resp. das wirkliche Gewicht des Gefäßes auf jedem Jahre genau anzumerken­ ist, neuerdings verlautbart werden möge. Slei­­hensweise wird auch darüber gefragt, wa; auch das Ba­d­­e vermischt die genannten Mip­­land wichtige Angelegenheit, und überlasse mefsen, durch welche Mittel sie die erwähnten Mibbräuche auf polizeis­lichen Wege am besten verhindern zu können meinen , t­obei selbstver­­ständlich bei jedem vorkommenden Falle eines Betruges Strenge des­ Strafverfahrens anzuwenden sein wird.” Erlaß des Handelsministeriums gelangt : „Siner E. E. Vertreter äußerte in seinem Berichte, daßs manche Ge­schäftsfirmen Circuläre aussenden , in denen sie ihr Geschäft in ganzer Allgemeinheit empfehlen. Wenn auch äußerte der mit , daß der der praftische Nusen dieses Der­ Abrede gestellt werden kann , als die inlan’ denselben bekannt werden, so wohl vertraute Ber: Zmwed foldher Circuläre exit dann volständig erreicht würde, wenn schlossen werden würden, da solche Versonen , deren Vermögensver­­hältnisse den Einkauf guter Waare um welchen Preis immer gestatten, die Geschäftsfirmen von größerer Bedeutung ohnehin kennen, während dagegen die Kaufleute und der größere Theil des Bublitums haupt­­sächlich den Betrag der Breite in Betracht zu ziehen pflegt. Demgemäß fordere ich die Kammer auf, sie möge die Gewerbetreibenden und Kaufleute ihres Bezirkes auf diesen Umstand besonders aufmerk­­sam machen.“ — Aus Debreczin, 13. September, erhielten wir folgende Zuschrift : „Das Fruchtgeschäft liegt noch ganz darnieder, der Verkehr mit dem Ausland ist noch gering, der Export noch höchst unbedeutend und die Löbl. f. E priv. Theiß-Eisenbahngesellschaft it Schon in größter Verlegenheit, wo sie die wenigen Zufuhren unterbrin­­gen und auf welche Art die Expedition nach dem Auslande geschehen soll. Die Getreidesendungen werden schon wieder im Freien, in Got­­tes Schöner Natur, dahin gelegt und der Aufgeber von Sendungen muß mit eigener Handschrift auf dem Frachtbriefe die verhängnißvolle Klausel anregen : „murde nicht amtlich newogen“ , was deutlicher "hei­­ßen soll, für Abgang und Diebstahl m wird nicht gehaftet. Verlangt man ausdrücklich amtliche Abwage, so ist selbstverständlich seine Wage und sein Mann zu bekommen, der die Abwage besorge oder über­wache. Veranlaßt der Beisender die Abwage auf seine Kosten mit eigenen Taglöhnern , so verabsäumt die werthe Gesellschaft nichts, um für Ab­­wagebühr einen gewissen Betrag in der ln einzurechnen. Dies ist die Geschäftsgebahrung der Löbl. f. £. priv. Theißbahn-Gesell­­schaft ; die Erfahrung , die im 1867er Jahre gewonnen, scheint man höheren Ortes im besten Angevenfen behalten zu haben , aber Mittel zu einer Abhilfe solcher Verkehrssindungen scheint man seit 3 Jahren nicht gefunden zu haben. Wir wollen hoffen, daß unser Herr Handels­­minister an die Geschäftswelt nicht ganz vergißt und Anstalten trifft, daß die genannte Bahngesellschaft in erster Reihe für genügende Auf­­nahmsmagazine und gehörige Uebernahme der Güter Sorge trägt und daß auch die Berladung so rasch wie nur möglich geschehe. — In diesen Tagen geht die legte Brigade des technischen Ver­­la der türkischen Bahnen, welches bekamntlich in Wien ermirt wurde, unter Leitung des Direktors Bartels nach Konstanti­­nopel ab, da Bedürfnisse der Bauleitung an Ingenieurs stetig zuneh­­men. Der Generalbaudirektor Herr Brepl, der bekannte frühere Betriebs­­direktor der Südbahn, wird zur Zeit wo durch Krankheit verhindert, sich ebenfalls nach Konstantinopel zu begeben. Die Arbeiten erleiden dadurch aber feine Unterbrechung, sondern werden demnächst — sobald nur die großen Werkeuglieferungen, welche in Billi übernommen wor­­den, ausgeführt sind — mit verdoppelter Energie in Angriff genommen werden. Der Krieg hat bisher den Bauarbeiten nicht im mindesten ge­­schaltet ; dieselben sind ununterbrochen fortgeführt worden, doch beschrän­­ken sich die bisherigen Ausführungen auf die Strecke zwischen Staniz­bul und Adrianopel. Der für den legten Punkt als Depotplag gewählte Hafen von Enos hat aufgegeben werden müssen, da die stumpfige Lage des Ortes der Gesundheit zu nachtheilig it, weshalb statt­dessen der nahe gelegene Hafen von Dedeac gemählt wurde. Eine der Hauptschm­­er­zigkeiten des Rates wird aber mit der Fortlegung desselben abnehmen. Ebenso wird die Zufuhr von Baumaterialien, erst mit der Zeit regel­­mäßig fließen. Weiter ist die österreichische Cisenindustrie noch nicht hin­­reichend entwicklt, um bei den großen Bedürfnissen der inneren Bah­­nen des Reiches auch alle Lieferungen für die türk­ischen Bahnen über­­nehmen zu können, so daß namentlich die Rail hauptsächlich vom Auslande bezogen werden müssen. _ — Der Neid­enberger Handelstammer wurde mittelst Erlasses des österr. Handelsministeriums eröffnet, dab den von verschiedenen Seiten gestellten Ansuchen um Verlängerung der mit Ende 1869 abge­­laufenen Srcht zur zollfreien Einfuhr mechanischer Web: und N Rundstühle im Hinblick auf Artikel IV des Zol- und Handelsbündnisses mit Un­­garn seine Folge gegeben werden konnte, weil­ die ungarische Regierung, zeog wiederholter Anregung, erklärt hat, zu einem die Fortdauer der fraglichen Begünstigung­­ bezwehenden legislativen Akte ihre Zustim­­mung nicht geben zu können. — Die „W. B.8.” Schreibt über Staatsnotenfegen: Im Bublitum und namentlich in der Geschäftswelt wird bei einiger Zeit mit Mißfallen bemerkt, daß nur wenig saubere , dafü­r aber eine Unzahl arg beshmuste und an den Ränden ganz zerfaserte Guldenno­­ten zirkulíren ; dieser Umstand ist einer Anordnung des Finanzmini­­steriums zu danken , nach welcher die Verwechslungsfata verhalten ist, die eingehenden Staatsnoten zu 1 und 5 Gulden genau zu prüfen, und bei Strafe eines Banales die Ausscheidung von noch zu verwen­­denden Noten befohlen , so daß nur zerschnittene , nicht aber auch be­­shmngte Noten als unbrauchbar angenommen werden dürfen. Wir empfehlen dem Bublikum, um die unappetitlichen schmierigen Fegen 108 zu werden , alle verlei Noten vor der Einwechslung zu zerreißen oder zu zerschneiden. — Bon Seite darüber gefertigte gestellten ich die des Handelsministeriums Fäffer gebraucht werden, daß sie Tara weit überschreiten. Dieses betrügerische Soingham der sehr benachtheiligen ; es tung bereits darin seine traurige Wirkung, und gefälscht in den Handel kommt, bräuche unser vaterländischer Handel nicht ferner sehen Kaufleute von dere Havannah-Honig — An besseren Abjas. A­ufmerksamkeit dee Jurispiktionen fahreng insoferne nicht in dischen­ Geschäftsfirmen dadurch treter dennoch den ausländischen die Ansicht im daß findet, it an Vorgehen als. Damit d­urch Auslande Verhältnissen die sämmtlichen jo­dichen Dauben Tann unseren ist folgender die Handels- und Gewerbekammer in Veit hat jchredt einestheils die ausländi­­auf biefe für unser Vater es ihrem eigenen besten Er. “unseren Märkten ab und zeigt in anderer Nich­­ausländische, insbeson: unser einheimisches Schaden leide, sewte der im Auslande an die Breistarife ganze beige Gescäftsberichte. . . Beit, 15. September. Das Wetter war auch heute sehr verän­­derlich ; des Morgens sonnig und heiter, später trüb und regnerisch ; Thermometer + 13 °, Barometer 28" 4", Wasserstand unverändert. am Getreidegeschäfte ist seit der Mittags-Notizung nichts Neues vorgekommen.­­ Effektengeschäft. Für Anlagepapiere und Bautastien blieb auc heute die Stimmung eine recht günstige, ohne daß es zu größeren Geschäftsabschlüsse gekommen wäre ; . ung. Eisenbahnanleihe erholte sich auf 103%, , ung. Prämienlose auf 42 °, © ., ebenso junge Bahnen, Alföld-Flumaner 166 , Nordostbahn 156 , Oitbahn. 88" 6., ung. Kredit­schließen 79 ©., um °/, fl. billiger, während Franco­ ung, zu 59 getauft, so Geld sc­hließen. Von Sparkassen wurden Hauptstädti­­sche zu 151 gemacht. In allen anderen Effekten herrschte totale Ge­­schäftslosigkeit. Baluten und Devisen zeigten nur schwache Veränderun­­gen, Dufaten 5.88 ©., Napoleon v’or ‚zu 9.91”, gemacht, blieben 9.61, ©., Silber 123”), ©., Kaslenscheine zu 1.83%, gemacht schlie­­ßen so ©, London zu 124 getauft.­­ » An der Abendbörse wurden österr.Kredit von 2571lk bis 2561X2 begeben. Nomsmsh vrm 12.September.c Geschäftsbericht von Nathan Dreyfus.)Seit meinem letzten Berichte hatten wir im Weizengeschäfte et­was mehr Leben,«unsere Mülle­r betheiligten sich ziem­lich lebhaft am Einkaufe,die Tendenz befestigte sich und es haben die letztgemeldeten Preise eine Avanz von­ 25—500.per Doppelzentner erfahren.Da unsere Lager gar keine Primaweizen aufweisen,so­ hat sich die Nach­­frage nun auch den untergeordneten Qualitäten zugewendet.Zufuhren sind sehr knapp und die Lager unbedeutend.Unser heutiger Romans­­hrrner-Markt war gut besucht und es fanden zu fest behaupteten Prei­­sen ziemliche Transaktionen statt.Manl­at geholt für:Ausstich,Banat oder TheißFr.32——32.25,Primaweizen Banater oder Theiß Fr.32.50 bis Fr.­­32.75,Prima oberungarischer Weizen­ Fr.30.5()——31,Mittel­­sorten Fr. 29—29.50,, geringere Dualitäten Fr. 28—23.50, Prima neuer Baierweizen Fr. 29.25—29.75. Alles per 200 Zollpfund franto Nomanshorn oder Norichadh. « Hamburg-12.Septemberbericht von Franz­ Kröpk­en.) Wetter:Schön.Wind:West.Seit seinem letzten Wochenbericht blieb­ die­ Winung sehr veränderlich,vorgestellt war ein starkes Gewitter, von furchtbarem Sturm begleitet,indeß scheint Weizen in Mecklen­bu­rg,­550 l stei11 und namentlich in Dänemark in ziemlich guter­ Quali­­tät geborgen zu sein,wenigstens zeige die vorkommenden Proben recht gute Qualität und wiegen 136——128Pfd.In England,wo der größte­­ Teil der Ernte trocken eingebracht ist,regnete es in der letzten Zeit ebenfalls,wodurch die nördlichen Theile des Landes,welche mit der Ernte noch etwas zurück sind,allerdings leide1­,indeß hat die wei­­chende Tendenz der englischen Märkte noch immer nicht aufgehört und" haben die Preise daselbst einen so niedrigen Stand erreicht,daß­ nicht allein Belgien von England bezieht,sondern au­ch ohne die Blockade Beziehungen­ von­ England nach hier stattfinden kö­nten.Demnach sind die Aussichten für Imser Exportgeschäft seewärts höchst traum­ und werden wir darauf Bedacht1­ehmer1 müssen uns Auswegenn dem Rhein,Westphalen und dem Oberlande zusuchen,wohin unsere Preise beinahe schon rendiren.Ich erlaube mir demnach,·1neine Freunde da­­selbst zu ersuchen,von Zeit zu Zeit ihre Aufmerksamkeit auf die hie­­sigen Not­zungen von­ Weize II und Roggen zu richten,und bint auf Verlangen gern bereit,sofort Qualitätsmuster zu senden,damitolche bei vorkommender Gelegenh­eit zur Hand sind.Unser Vorrath von Weize II ist überaus klein,aber die Kauflust auch nur sehr swach­­und kaufen Müller und Konsumenten mit den nöthigsten Bedarf im Oktober hier zu liefern ward 127/28 Pfd.recht farbiger dänischer mit 150M.(80 Thlr.Pr.Crt.francoarburg)bezahlt und ist noch dazu­­ haben, in loco notire ich 126/29pfo. alter Meclenburger und Wahr veter 157—158 Mt. (83—84 Thle. Be­­rt. franco Harburg) 127/28pfo. alter Holsteiner 152 MR. (81 Thle. Br. Ext. franco Har­burg), 127/28pfo. neuer Holsteiner 150 M. (89 Thle. Pr. Ert. franco Harburg), 124/25pfd. neuer Märkcher und Lüchower 145 M. (77 Thle. Br. Ert. franco Harburg). Ab Auswärts besteht keine Kaufluft. Von Roggen kommen sehr hübsche Parthiechen 121/23pfd. neuer Kanischer vor, die mit 106—107 Mt. (57—57"/e Thle. Br. Ért. pr 2000 Bund franco Harburg) bezahlt wurden; außerdem notlte ich 118/20pfo. Amer­ik­aner 106-108 Mt. (5758 Thle. Pr. Br. franco Harburg), 117/20pfo. Preußischer 104-108 M­. (55—58 Thle. Br. Ctr. Franco Harbur), 119/23pfd. Meclenburger 108—114 M. (58—61 Thle. Pr. €. franco Harburg), 116/17pfd. neuer desal. 103—112 M. (55—60 Thler. Pr. Ext. franco Harburg), 117pfd. gesunder Donau 106-107 M. 57 bis 57 °, Ihle. Br. Ert. Franco Harburg) Ab Auswärt 3 wären mobi einige Wetersburger Ladungen nach der Ems, welche nicht blodirt it , wenn billig, zu plack­en, 114pfo. Wetersburg pr. Mai kann man zu 62 Thle. kaufen. Das Gerätegeschäft ruht noch fast gänzlich ; zwar verkaufte ich eine Ladung 110pfo. seine Chevalier Schwimmend zu 125 M. und würde dazu wohl noch etwas anbringen können, ebenso bes­­ang ich für Kleinigkeiten schwimmende, verregnete, aber sehr plumpe Chevalier 118 M., indeß können diese für hiesige und auswärtige Braue­­reien gemachten Ankäufe seine Norm für den künftigen Gang der Preise abgeben, denn wenn diese Brauereien ihren ersten Bedarf gedecht haben, werden sie sofort ihre Anläufe einstellen, wenn England nicht mitgeht. Leider aber zeigen si die englischen Malzer noch ganz gleichgiftig und wenn sich das auch bald und rasch ändern kann, so sind doch die augen­­bildlichen Notizungen in England so außer Verhältniß mit unseren V­reifen, das zur Anlegung hoher Greise durchaus feine Veranlassung vorliegt und glaube ich mit Hinteranregung meines eignen Interesses meinen Freunden namentlich mit Bezug auf geringe Qualitäten Borz fit anempfehlen zu müssen, weil für diese Sorten in der dänischen und englischen Gerste genügender Erlas vorhanden ist und die Saal­­und Oberländische Gerste für die Engländer nur dann hohen Werth hat, wenn sie trocken, milde und grob von Korn ist. — Neue 109/110pfb. Holsteiner ist mit 98 M. und 6r desgleichen mit 93 M. Bio. bezahlt. De reichliche­­ Haferernte macht sich, bereits geltend, indem ziemlich viel neue und zum Theil recht teodene Waare vorkommt, die mit 99—94 M. (49—51 Thle. Br. Ext. per 2000 Bio. franto Harburg) bezahlt­ wird. Alter Holsteiner und Meclenburger gilt 100—106 M. (54 /e bie 57 Thle. Br. Ct. franto Harburg), Schöner schwarzer schwebischer ist zu 103 M. ab Lübeck vergebens erlassen, guter teodener Qualität gewachsen ; ic) notire grüne 123—127 M. Bio. (66—68 The. Br. Brt. franto Harburg), gelbe 120 M. (64"ie T­hle. Br. Ert. franko Harburg) per 2000 Bro. Die höchst im bedeuten­­den Zufuhren von Rapplaat und Rübjen werden .rajd) vergriffen, an­­lest ward für Rübjen 230 M. (120%, Thle. Br. Crt. per 2090 Bro. franko. Harburg), für gutes Rapplaat :37 IR. (124% Thle. Pr. Cr. franko Hamburg), für Prima desgl. 240—244 M. (125% —127­)( Thle. Br. Ert. franto Harburg) bezahlt. Bon Dotterfaat kommt noch wenig vor, gutes trodenes ist mit 186 M. (98 Thle. Br. Ert per 2000 Bid. Franko Harburg) bezahlt. Erbsen und viel in wect Konkurs.Gegen den hiesigen Kaufmann­ Kornel Krauß (Elisabethplatz Nr.5),Anmeldungen 23.­—25.November zum Pester Stadtgerichte,Liuiskurator Bela Zborap,Massakuratorswahl am 23.. September 4 U.N.im kleinen Gerichtstaale(Stadthaus 1.Stock). Wasserstan­d: Pest,15.September:7«10«ü.N.»unv. Vreßburg,14.Se­ptember:7«11«11.N. ü. N. Witterung: Marmaros-Sziget,14.September:2'1'­uN. Szathmár, 14. September : 1 ° 57 Szegedin, 14. September: 13 ° Behdän, 12. September : 1 ° 10" Regneritch. Trocken. Bemwölki Tofaj, 14. September : 7 ° 17 Ü.N. Regneritch Szolnof, 14. September: 12 ° 17 ü. N. Arad, 14. September : — 5 0" Großbecsferef, 13. September ; 1° 7" Regnerifih-:Windig 8" ü. N. Mi ü. NR. ü, N. sun, ws # =

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