Pester Lloyd, Oktober 1870 (Jahrgang 17, nr. 237-263)

1870-10-01 / nr. 237

­ Prihssxseptember. (E.)Die Aussicht,aus den Wirren,an denen Oester­­reich laborirt,herauszukommen,wird mit jedem Tage ge­­ringer.Der Vertagungsantrag Rechbauers wurde gestern im Abgeordnetenhause des Reichsrathes in erster Lesung ange­­nommen und es ist nunmehr so gut wie gewiß,daß entweder von der Regierung selber der Reichsrath vertagt werden muß oder,daß für solange,als Böhmen nicht ebenfalls sein­e Vertreter entsendet,die Fortsetzung der Sitzungen von den Deutschen zur Unmöglichkeit gemracht werden wird.Gibt es keinen Reichsrath,so gibt es keine österreichische Delegation und in Folgedessen kein verfassungsmäßig zu Stande ge­­kommenes Budget für 1871.Hiemit würden wir faktisch am Anfange eines verfassungswidrigen Zustandes angelangt sein. Es wäre interessant zu wissen,wie denn eigentlich die jetzigen Wiener Regierungsmänner über die nächste Zu­­kunft der M­onarchie denken.Sollten sie es wirklich für möglich halten,heute noch in Oesterreich ohne Budget regieren zu können?sollten sie in dem­ Wahne leben,daß die Monarchie mitten in den großartigen­ europäischen Stürmen,welche theils schon hereingebrochen sind,theils nächstens,für uns vielleicht noch gefährlicher,hereinzubrechen drohen,gerettet werden könne, wenn dem Kriegsminister für das nächste Jahr nicht ein Kreuzer bewilligt,geschweige denn für einen eventuell noth­­wendig werdenden außerordentlichen Kredit gesetzlich gesorgt werden kann.«Fast scheint es,daß man sich in Wien in der Hoffnung wiegt,man werde gemüthlich mit den czechischen De­­klaranten fortparlamentiren können,ohne sich um die übrigen Völkerzir­kül11n1ern,namentlich,ohne daß Herry­ Kuhnin die vielleicht unangenehm­e Lage käme,der Delegationhde stehen zu müssen. Wir haben­ gewiß immer einem billigen Ausgleiche mit den Czechen das Wort geredet.Wir müßten es aber dennoch als eine unverantwortliche Mißachtung der höchsten Interessen der Monarchie ansehen­,wenn es die gegenwärtige Politik des österreichischen Ministeriu­ms dahinbrächte,daß die gesand­erten vitalen Bedingungen des Bestandes deril­­onarchie in eine unabsehbare Erwirrung geriethen,ohne die Eintracht unter den Stämmen der westlichen Reichshälfte irgendwie gefördert zu haben­.Die einzige Rechtfertigung der in Böh­men befolgten Taktik des Ministeriums Potocki könnte nur in dem endliche­n Erfolge der Bestrebungen liegen,die Czechen zur Beschickung des Reichsrathes zu bewegen.Gelänge dies noch jetzt,in der zwölften Stunde,dann würde die öffentliche Meinung dem Ministeriu­m gerne die Indemnität für die bisherige Verzöge­­­ung der verfassungsmäßigen Thätigkeit des Reichs­rab­es er­­theilen.Beschickt aber der böhm­ische Landtag auch jetzt noch nicht den Reichsrath,so wird es sich eben neuerdings heraus­­stellen,daß die ganze Staatsweisheit des Ministeriums auf ein unglückseliges Experimentalsystem hinausläuft,—wenn nicht auf etwas noch Schlimmeres. Das uns vorliegende Fatserliche Reffript auf die Adresse des böhmischen Landtages, welches gestern in Prag zur Ver­­lesung kam, ist nicht geeignet, in dieser Beziehung günstige Hoffnungen zu ertreden. Der äußert bescheidene Tenor dieses Schriftstückes scheint vielmehr darauf hinzudeuten, daß das Ministerium, wenn der neue Appell an den Patriotismus der nationalen Partei wieder erfolglos bleiben sollte, noch immer nicht entschlossen ist, das Mittel zu ergreifen, welches unter den vorliegenden Umständen zur Kompletirung des Reichsrathes die einzige Handhabe bietet. Der Monarch erklärt sich im Ne­­stripte bereit, die Beziehungen des Königreiches Böhmen zur „Gesammtmonarchie“ einer Revision unterwerfen zu lassen. Das ist offenbar mehr, als von den Ezechen selbst angesichts des auch von ihnen anerkannten Ausgleiches mit Ungarn ver­­langt wird. Wenn nämlich die Anerkennung dieses Ausgleiches seine leere P­hrafe­it, so kann , höchstens von einer Revision der Beziehungen Böhmens zur Gesammtheit der nie­h­­ungarischen Länder, nicht aber zur Gesammt­monar­chie die Rede sein. Wenn man den Wortlaut des­­ kaiserlichen Deskriptes mit der in so wichtigen Aktenstücken wohl gebotenen Genauigkeit interpretiren wollte, so müßte man annehmen, daß die österreichischen Negierungsmänner troß ihrer so oft betonten Anhänglichkeit an die Dezemberverfassung be­reits auch die Delegationen in Frage stellen wollen. ES wider­­strebt ung, dem R­eskripte diese Interpretation zu geben, da es doch undenkbar ist, daß Graf Potocki und seine K­olle­­gen nicht die ungeheuere­­­erantwortlichkeit erkennen sollten, welche sie auf sich laden würden, wenn sie zur Erscütterung der staatsrechtlichen Grundlagen der Gesammtmonarchie die Hand böten. Vielleicht noch nie hat der Monarch mit solcher Wärme zum böhmischen Landtage gesprochen, wie er es in diesem neuesten Nestripte thut, indem er seine B­ereitwilligkeit Funde gibt‘, durch die Krönung mit der Krone Böhmens seiner inneren Einigung mit dem Bolte Böhmens einen leuchtenden Ausdruck zu geben. Leider ist aber zu befürchten, dag Diese von der Absicht der Nachgiebigkeit und von einer, der schroffen Haltung des böhmischen Landtages gegenüber doppelt auffal­­lenden Milde charakterisirte Sprache die Opposition in Böh­­men nur zu noch weiter gehenden Forderungen ermuthigen werde, statt sie zur Betretung der ihr eröffneten­­ verfassungs­­mäßigen Bahn zu bewegen. Es ist wenig, man möchte fast sagen, gar keine Hoffnung vorhanden, daß die szechische nationale Partei, welche bis jegt mit einer so großen Schroffheit bei dem Buchstaben ihres unausführbaren Programmes verharrte, fest auf einmal gleichsam durch die sehtönen Worte des Kai­sers ihr Herz erweichen lasse. Da hat man das Minister­­ium doch diesen neuen Schritt nichts weiter erzielt, als daß es sich die Deutschen noch mehr entfremdete, sie geradezu zu seinen unerbittlichen Gegnern machte und zugleich die theuere Zeit unnütß vergeudete. Ob die jetige Wiener Negierung die gegenwärtige par­lamentarische Krise überlebt, ist zweifelhaft. Ob sich die Aus­­sichten auf eine Beilegung der czechischen Wirren günstiger ges­­talten, namentlich in Folge des Kaiserlichen Reskriktes an den Römischen Landtag,­­ ist noch zweifelhafter. Wenn aber alles dies zuträfe und wenn das Ministerium Potocki wirklich Zeit und Gelegenheiten haben sollte, nunmehr mit den Czechen eine sich voraussichtlich lange Hinziehende Unterhandlung zu eröff­­nen und weiterzuführen, so wird es doch nicht umhin können, die direkten Wahlen in Böhmen anzuordnen, um die Thätigkeit des P­arlamentes in Wien zu ermöglichen. Die Verein­barun­­gen mit den Brechen können, wenn sie die Billigung der bes vechtigten Faktoren erlangen, für die Zukunft Geltung haben. Allein, die Rechte Der Gegenwart dürfen weshalb nicht entf­­achtet werden. Es ist wichtig, einen Theil, eine Partei zu befriedigen, aber noch wichtiger ist es, die Rechte der enor­­men Majorität der Staatsbürger zu wahren. Ob man die Erechen gewinnen kan, ist das Ungewisse. Daß man aber, wenn man die Wirksamkeit der Verfassung faktisch Tuspenpirt, alle Uebrigen sich entfremdet, das ist das Gewisse. Es wäre eine verfehrte Politik, das Gewisse dem Ungewissen, das Wich­­tigste dem weniger Wichtigen, das Ganze dem Theile auf­zuopfern, tanzien geboten worden wären, in vertrauensvollen und entgegenkom­­mender Weise einräumt. Weder dies hören wir, sagt das genannte Or­­gan, daß der Herr Statthalter Fürst Mensdorff Instenationen von der Regierung erhalten hat, welche ihm an­weisen, ist es, daß Oesterreich-Ungarn unter niffen seinen Schaden­scheinlichkeit besigen wie er leive. Deshalb kann das noch größeres Entgegenkommen befundenden Art Nestript zu kommentiren. Er ist unter Anderem auch berechtigt, die Einberufung eines Krönungs- Landtages in Aussicht zu stellen, welchen sämmtliche Länder der Krone Böhmens zu befehiden hätten, wodurch also die Zusammengehörigkeit aller dieser Länder einen ern­euerten folennen Ausdruch erhalten würde. — Dem Belgrader „Widopdan“ vom 24. b. M. wird aus Wien geschrieben: Der gegenwärtige Krieg hat viele Diplomaten in ihren Berechnungen getäuscht. Die Ereignisse haben unsere Politiker und die Militärpartei am Hofe überrascht. Set kann also nicht die Rede davon sein, daß unser Kabinet aus der europäischen Krise irgend­­welchen Neben­ziehe­­ren den gegenwärtigen Verhält­­die Nachricht von der Annäherung zwischen dem hiesigen und dem Berliner Kabinet Wahr: ; wie die Sachen heute in Europa stehen, respektive sie sich verändert haben, gibt es für uns seine bessere Konstellation, als mit dem deutschen Staate in einen starten Bund zu treten. Daß aber Oesterreich mit dem neuen Deutschland ein engeres Verhältniß anknüpfen wird, ist nicht wahrscheinlich, weil in Beh die Anzahl jener Per­­sönlichkeiten, die in ein solches Bündniß nie­­mals einwilligen)würden (), bedeuten­d ist. 3 wäre ein Einvernehmen mit dem preußischen Kabinet für Oesterreich- Ungarn in Betreff seiner orientalischen Interessen ein zr­edmäßiger und praktischer Gedanke. Darum will Graf Beust seine Bermittlerrolle zwischen der Französischen Regierung und König Wilhelm übernehmen ; unser Kanzler will nicht einmal den Schatten der Befangenheit bei der Beendigung des Krieges auf sich fallen lassen, des Krieges, in welchem Oesterreich vollständig Fremd und neutral geblieben hat an Fürst Metternich, der fest in Tours Nachdem fi aber unser Minister ist. In­ diesem Sinne ist, seine Instenation­ er­­alten. Das Rußland betrifft, so hat sich die Annäherung an Desterz­reich-Ungarn, von welcher die verschiedensten Blätter so Vieles zu er­­zählen wußten, nicht verwirklicht. Das Verhältniß des Petersburger Kabinets zu uns ist von derselben Natur, wie es vor dem Kriege war. Fürst Gortschatoff ist ein sehr vorsichtiger Mann und Frage an, ehe er nicht überzeugt is, daß seinen Versuch Erfolg krönen wird. Nur vom Kongreß, welcher den Frieden zwischen den kriegfüh­­renden Parteien befestigen würde, war die Rede zwischen Beuit und Novikoff; allein auch diese Unterredung hatte seine offizielle Färbung­ nicht genug klar, sondern beinahe den Gegenstand umgehend ausgedrückt hat, so ließ an Fürst Got: Pike­rc er den amtlichen Charakter vermied, d­ort fallen. € 3 giebt hier die Reich-Ungarn im Bunde mit England und Italien für gen solle, damit: ‚die Mittel forz die orientalische Frage nicht zum Vortheile der norddiz­ischen Großmacht gelöst werde. Allein wie ich höre, kümmert sich unser Kabinet nicht sehr um dieses Bündniß, oder dieser gesagt, e3 beabsich­­tigt nicht, dieses Bündniß herbeizuführen. E3 ist möglich, daß die orien­­talische Stage je früher ausbricht, allein Hier glaubt man nit fehler daran,daß wir an der Schmelle eines orien­­talischen Krieges stehen; eher glaubt man an den natürl­­ichen Gang der Ereignisse, welcher die Nechte der Christen sichern wird, doch so, daß der Orient dabei doch in Frieden bleibt üund das euro­­päische Gleichgewicht seine Erschütterung erleidet. 63 ist möglich — allein daß man hierüber schon jet etwas Bestimmtes jagen könnte, dafür einftiet für jeßt noch sein ernstes und unzweifelhaftes Anzeichen. az Die St. Petersburger „Birzfevija Wiedontofti" ergeht sich in ihrer neuesten Nummer wieder über ihr Lieblingsthema und ießt die ganze Schale ihres Zornes über Oesterreich,U­ngarn und seine Exolitte aus. Indem das Blatt die neueste Behaudlungsmeise, welche unter Staat den Böhmen und Boten gegenüber in Anwendung bringt, bespricht und heftig geißelt, äußert es : „Die Geschichte der österreichisch­­ungarischen Monarchie it nichts Anderes als Tyrannei, Itrigue, Lüge und Eidbruch.” Das Blatt prüft wen 3wed des gegenwärtigen Krieges und glaubt nicht, daß derselbe eine andere Folge haben wird, als das Aufgehen ganz Deutschlands in Preußen ; dies heißt aber, die europäischen Mächte gegen die unbegrenzten Begierden Preußens auf die Wache stellen. Dafür soviel Blut zu vergießen, war wohl nicht der Mühe mert­­­ eine Bartei, vegt in einer Die höchste Sorge unseres Ministers des Reußer gar seine ganze Frage welche wünschen würde, daß Defter­­== Das ungarische Abgeordnetenhaus hat, 5. August I. 3. seine Situngen auf unbestimmte Zeit suspendirte, den Präsidenten des Hauses ermächtigt, den Tag der nach Erforderniß abz­uhaltenden nächsten Sigung befannt im Folge Sigung auf den 22. Oktober im Wege L. 3. fest, der Zeitungsblätter dieser Ermächtigung seße ich die nächte und ersuche die Herren Ab­­geordneten von Amtswegen, an dem obanberaumten Tage um 11 Uhr Vormittags im Saale der Abgenrdneten zu erscheinen. Belt, 30. Sep­­tember 1870. Raul Somfrıd, Präsident des Abgeordnetenhauses. az Das kaiserliche Neffript an den böhmischen Landtag Scheint geeignet, schreibt der „Patriot“, angeblich das Organ des Mi­­nisters Petrino, das Mißtrauen der Opposition gründlich zu beseitigen, und dies umso mehr, als es alle seine Zugeständnisse sozusagen auf eigene kauft und ohne daß vorher von den Brechen irgentwelche positive Bar zu geben, als es am rechtzeitig . Don Briegsshauplage. (Bon unserem militärischen Mitarbeiter.) A. Die am 27. erfolgte Waffenstrebung Straßburgs ist für den Widerstand Frankreichs als ein Ereigniß zu ber trachten, das mächtig erschütternd auf alle jene Männer wirken muß, welche die Vertheidigung ihres Vaterlandes leiten, hreffen Folgen jedenfalls höchst bedeutend sein werden und hreffen Trag­­weite im Augenblickk noch gar nicht berechnet werden kann. Wir glauben fost, daß Frankreich, welches große Anstrengungen macht, um den endlichen Sieg den Feinden streitig zu machen, mehr Ursache haben dürfte, um den Verlust Straßburgs zu trauern, als wenn selbst Paris in die Gewalt des preußisch­­deutschen Gegners geriethe. Wer die Karte nur halbwegs auf­­merksam betrachtet, wird gewahr, daß Straßburg seit dem 2. b. M. einen gewaltigen deutschen Brückentopf bildet, welcher mit seinen französischerseits angelegten großartigen Arsenalen, Waffenfabriken “einer Armee von 120.000 Mann einen ge­sicherten Lagerraum bietet und somit Deutschland thatsächlich zum Herrn des elsässischen Landgebietes zwischen dem Rhein und von Drogesin macht. Dieser Umstand hat zwar eine nicht hoch genug anzuschlagende Bedeutung für die preußisch-deutsche Heeresleitung, welche in dem örtlichen Befige dieser strategischen Position augenblicklich Hauptsächlich mit Rücksicht auf Paris liegt, allein man könnte seine Tragweite beinahe Flein nennen im Vergleich mit jener vom Momente des Friedensschlusses, so Elsaß Deutschland zufällt und das dadurch ungeheuer ange­wachsene Uebergemischt, welches wir in einem anderen eingehen, deren Artikel zu erörtern versuchten *), Frankreich, ja Europa gegenüber zur wahren Geltung alsbald in verblüffender Weise gelangen wird. Die rein militärischen Verhältnisse Haben durch den Fall Straßburg’s nicht allein mit Rücksicht auf Paris, sondern vielmehr im ganzen Großen auf den Krieg überhaupt eine sold erhebliche Wendung zum Nachtheil Frankreichs ge­nommen, daß in diesem Weomente der nunmehr veränderte Standpunkt die Hauptrolle spielt, weil er das Schicksal des Krieges und somit Frankreichs bedingt. Weil aber die Behauptung Strasburg’s für Die Fran­­zosen so unendlich wichtig war, so ist und unbegreiflich, wie er mit rechten Dingen zugehen konnte, daß von Belfort, respek­­tive von Rhon aus nicht einmal ein Versuch gemacht wurde, diesen Hartbedrängten Punkt zu entfegen und um jeden Preis festzuhalten. Wir sagten : Straßburg erscheineting gewissermaßen für die Fortlegung des Krieges wichtiger, als Paris ; denn durch Kapitulirung des ersteren Punktes verstärkt sich der Weind augenblicklich um 60.000 Mann, welche durch die Cernirung gefesselt waren, während derfellte durch die eventuelle Einnahme, von Paris um 200.000 Mann geschwächt worden wäre, weil so viel als Zwinggarnison nöthig sind, um sich der Hauptstad zu versichern. Zählen wir zu dem Cernirungskorps das aus Deutsch­­land nachrücende Korps, so wird demnächst eine preußisch­­deutsche Armee von ungefähr 100.000 Mann beisammen sest, welche, ich gegen Süpmelten wendeend, Belfort, Belanen nimmt und vor Shhon vitt. Mit einer solchen Macht diszi­plinirter Truppen kann die neugeschaffene Armee, und wenn sie noch so tapfer ist, fehwer einen Kampf bestehen, und wird sie geworfen, so dürfte auf die Wehrfähigkeit der Hälfte von­ Südfrankreich nimmer zu rechnen sein, geschweige denn an ein offensives Vorgehen. Diese kurzgedrängten Betrachtungen geben wohl einen genügenden Maßstab, um halbwegs zu beurtheilen, was Frant­­reich in diesem Kriege an Straßburg verloren hat. Mittlerweile ist es seit dem Gefechte des 19. bei Sceaur ziemlich stille geworden im Umfreife von Paris; es ist dies eine Pause, welche anzudeuten scheint, daß zwar die preußisch­­deutsche Armee ihre Stellungen rings eingenommen, hak aber das Anfangen des schweren Belagerungsgesehütes, welches auf der Bahn über Toul und von Straßburg kommen soll, abgez­wartet wird, um dann den Kampf zu eröffnen. Nach Pariser über Tours eingelaufenen Berichten hält der Feind St. Cloud und Sévres belegt und hemmt den Wasserverfehr auf der Seine in der betreffenden Strecke. Auf diese Weise ist der Angreifer in jene Jüde im Südwesten von Haris' eingedrungen, welche zwischen den genannten Forts du Mont Balerien und Day besteht, und diesem wach zu schlie­­fen, müssen die beherrschenden Höhen östlich von Versailles. §) Derselbe konnte wegen Raummangel bisher nicht erscheinen ; wir hoffen, ihn morgen veröffentlichen zu können. D. Red. , sowie jene von Meudon, in seiner Gewalt sein. &8 wird­­ zuvar französischerseits gemeldet, daß die genannten Höhen von den Franzosen am 23. erstürmt und behauptet wurden. Es fehlt aber bis zur Stunde eine Bestätigung über diesen Sade­verhalt; beruht indessen die Nachricht auf Wahrheit, so mühte auf mindestens Sevrey von den Preußen geräumt worden sein. Diese Höhen sind für beide Parteien so wichtig, daß — mag nun Freund oder Feind gegenwärtig in ihrem Besitz sein — ihretwegen voraussichtlich noch viel Blut­ fliegen wird. Sollten jedoch die Franzosen diese Position noch nicht wiedererobert haben oder auf dieselben verzichten, dann ist es mit der P­ari­­ser Berbheinigung übel bestellt, dann sind die französischen Streitkräfte quantitativ und qualitativ unzureichend und alle weiteren Anstrengungen fruchtlos. . . Unter Annahme,daß möglicherweise die Pariser Streit­­kräfte nicht vollends auslangen,worüber der Angreifer gewiß gut unterrichtet sein wird,kann vorausgesetzt werden,daß ne­­ben der Südwestseite auch die Nordwestseite von Paris einen Erfolg versprechenden Angriffspunkt bilden dürfte,indem es keine Feldarmee außerhalb der Stadt in jener Richtung gibt, welche als Hinderniß dazwischentreten würde.Wir meinen nämlich einen Angriff von Argenteuil in der Direktionzwi- Colombes und Gennevilliers gegen die nur durch die Seine geschützte Hauptumfassung der Vorstadt Batignoles. Gelingt es nämlich einem Theil der vierten Armee,bei Argenteuil über die Seine Brücke zu schlagen­ und mit zahl­­reicher Artillerie auf dem gegen St-Denis gerichteten Höhen­­ausläufer des Mont Valeriens außer Schußbereich der gleich­­namigen Forteresse festen Fu­ß zu lassen,ohne vorher b­eidi­­ger vertrieben zu werden,so hört von diesem Augenblicke die Wirksamkeit der drei zu einem Ganzen verbundenen Werke von St.Denis im Sinne der Vertheidigu­ng des Pariser Weich- Pildes auß während die Hauptumfassung auf der Nordwestseite In Bresche geschossen wird. Wir erwarten — wie gesagt — fernere Berichte ü­ber den Stand der Dinge, um daraus schließen zu können, in­wie­weit auf eine nachhaltige Abwehr von Paris zu rech­­nen sei. we Ueber die Lage in Paris bringt die „Köln. Ztg.” folgende Mit­­theilung : „Bersomen, die nach der Ankunft der preußischen Armee die französiscche Hauptstadt verliehen und am 27. nach langen Umwegen in Brüssel ankamen, berichten, daß das Aussehen von Paris ein sehr finsteres ist. Gas brennt nirgends mehr, fast alle Läden sind ges­­chlosfen und der größte Theil der Bolevaro-Cafés verlieht schon bei Ginbruch der Nacht oder auch spätestens um 10 Uhr Abends. Auf den Boulevards herrscht dagegen noch reges Leben ; dort ist die neu­­gierige Menge, die ohne Geschäfte it, groß und die Bewohner der Sanbourgs finden sich in Maffe ein. Im Ganzen genommen ist die Stimmung eine drumpfe. Nur die Mobilgarden, die Fort immer ange­trunten, sind nach wie vor ausgelassen. Die Nationalgarde, die sich sehr anständig beträgt, ist jedoch ernst und sieht sie der nächsten Zu­­kunft mit großen Sorgen entgegen; und wenn man einzelne Leute unter vier Runen Spricht, so nestehen sie fast alle ein, waß ihnen die Sache zu stark wird. Was dieselben noch besonders niederdrüht, ist der Umstand, daß der größte Theil in Folge des Stillstandes aller Geschäfte fon­ jest gänzlich ruinirt ist. Für den Augenblick müss er sich dieselben aber tapfer schlagen, sonst laufen sie Gefahr, von ihren Mitbürgern erschoffen zu werden. Sie ziehen vor, ihr Glück auf den M­ällen zu versuchen, bis die Friedenspartei, d. h. diejenigen Leute, welche Paris nicht ganz und gar zusammenschießen lassen wollen, wieder Gewicht erlangt hat. Was die Meldung anbelangt, hab die Pariser Regierung die Bildung einer polnischen Legion untersagt, so it die:­selbe ganz unbegründet. 3 besteht nämlic) eine solcbe; nur führt sie nicht den Titel : „VBolnische Legion“, sondern : „Kommando des Generals Krug“. Krug — wenn ich nicht irre, so ist er aus Galizien — hat bei Dem Teßten polnischen Aufstande gegen Rußland eine bedeutende Rolle gespielt. Daß die Legion nicht die „polnische” genannt wurde, it dem Umstande zuzuschreiben, daß man von Saiser von Rußland nicht vor der Zeit mißtraulsch machen will. Dies it al der Grund, meßhalb dieselbe nicht allein nur aus Polen besteht, sondern Krug auch Ungarn und Südslawen, wie Kroaten 2c., jedoch seine Deutsch-Oester­­reicher, in ihre Reihen aufnimmt. Deßhalb besteht sie aber doch fast nur aus Polen. Die Autorisation zur Bildung der Legion wurde be­reits am 5 September, dem Tage nach der Proklamation der Republik, gegeben. An Geld fehlt es den Polen nicht, da der reiche polnische Graf Branicky, der jedoch Paris verlassen hat und sich in London befindet, ihnen 500.000 Fr. zur Verfügung gestellt hat. Bald nach der Bildung hatte das Korps bereits 64 Offiziere. Die Uniform des Korps ist die nämliche wie die der „Francuireurs“, nur tragen sie weiße statt gelber oder vorher Aufschläge. — Wie man ferner hört, ist in Paris sehr stark die Rede davon, den Herzog von Aumale zum Präsi­­denten der französischen Republik ernennen zu lassen. Aus der hiesigen französischen Botschaft versichert man Nehnliches. Trochu will dadurch die Konservative Partei für die Republik gewinnen.” Ueber die Vorgänge in den südlichen Distrikten des Kriegsthea­­ters bringen die in Tours erscheinenden französischen Blätter Mittheis­tungen, aus wenm hervorgeht, daß stärkere Kolonnen der preußischen Armee sich über Stampes, Vithivierd und Nemours gegen die Loire bewez­wegen. In der Vertheilung der Kommamopstellen im füdiichen Frank­­reich hat Admiral Fourchon mehrere Veränderungen vorgenommen. General Sol, bisher Kommandant in Clermont Ferrando, hat das Kommando in Tours erhalten, wo übrigens vorerst nur ein aus Paris gekommener Artilleriepark zu stehen scheint . General Marulaz hat das Kommando in Clermont erhalten, General P­olhez ist zum Befehls­­haber ver zum früheren Armeebezirk von Paris gehörigen Departe­­ments (in Rouen ?) und General d’Aurelles Paladin zum Komman­­danten der fünf westlich von Bari gelegenen Departements bis an das Departemet de Eure ernannt worden. Der Kriegsminister hat außerdem befohlen, daß für jedes Linienregiment 4 und für jedes Chaffeurbataillo­n zwei neue Kompagniejadres aufgestellt werden sollen. Diese Maßregel sei ergriffen, um die Ausbildung der Rekruten zu be­schleunigen und die Depots zu leeren. Die „N. A. Big.” veröffentlicht ein von deutschen Truppen aufgefangenes Schreiben des französischen Kriegsministeriums an den Kapitän Simon bei der französischen Botschaft in London vom 18.7. M., aus welchem hervorgeht, wie vollständig und regelmäßig die Lieferung von Waffen und Munition aus England nach Trant­­reidh organisirt ist. Die teritale, Union”, die jegt in Tours erscheint, bringt das Ge­such des Herrn Henri de Chatelineau an den Kriegsminister um die Glaubniß, in der Vendee das mehr erwähnte Kreuzfahrerheer zu rich­ten. „Sie kennen den Muth der Vendeer,“ heißt es in dem Gefuche: „Sie wissen, welchen Einfluß mein Name in diesem Lande hatte.“ Das Gesuch wird bewilligt und Herr de Chatelineau­­ be­antragt, den Oberbefehl in dem Korps der Freiwilligen von der Bendée zu Übernehmen” und ihm das Recht eines Kriegführenden zu übertragen. Die Festungen Met, Bi­sh und Thionville halten sich noch im­­mer gut. Die Belagerungsgeschüge der Preußen müssen vor Bitsch mit größeren vertauscht werden, ehe man an einen Erfolg denken­ann. Die „Pfälzische Volkszug." Schreibt : „16 Kanonen und 4 Dreier vom Belagerungspark vor Bitsch kamen als völlig unbrauchbar vorgestern hier dar und wurden nach Germersheim gebracht. Die Kanonen tragen die Signatur „Augsburg 1866” und sollen nach Anspruch eines der Artilleristen durch das rast­lose Feuern „Krumm geschossen” worden sein." CS ist das jedenfalls irrthümlich. Die Kanonen sind nicht unbrauchbar geworden, sondern sollen sich zur Beschießung der Felsen von Bitih als von zu schwachen­ Kaliber erwiesen haben. Es waren 12pfündige Geschüße, während man zur Zerstörung des Felsennestes mindestens 24-Pfünder braucht, wenn nicht, wie bei Straßburg, noch schwerere Geschüße. CS scheint vor der Festung noch zu einer größeren Aktion kommen zu sollen. In der Dien­stags-Nacht vom 20. d. M. vernahmen wir von der Zeitung her star­ken Kanonendonner ; das bedeutet jedoch nur eine Nederei, die nichts auf sich hat ; ernst wird die Sache jedoch werben, wenn schwereres Ge­­schüß eintrifft, das täglich erwartet wird. Bitih muß der Gisenbahn wegen fallen, ob dies aber so leicht wie bei Zoul gehen wird, dürfte sehr zu bezweifeln sein. Der Kommandant soll die Hebergabe angeboten haben, wenn die Belabung mit Waffen u. |. w. frei abziehen kann. Dies soll jedoch der bairische Befehlshaber des Belagerungstorps rund abgeschlagen haben.” Weder die Zernirung von Thionville schreibt man der Kriegs­­zeitung“ : „Der Dienst vor Thionville ist ein sehr anstrengender. Zwischen unseren Hußaren (vom 3. Reserve-Husaren-Regiment) und dem Feinde herrscht ein kleiner Krieg, der jedoch auf angestrengtestes Patrouille­en der ersteren und auf gelegentliche Fouragirungen der feindlichen Dra­­goner von der Festung aus beschränkt bleibt. Da das Terrain dies bes­dingt, legen unsere Truppen im Geschoßfeuer der Festung. Die Graz­naten des Feindes reichen noch weit hinter unser Gros, wovon er uns neulich überführte, indem er die Fähre, welche wir zwischen Bretrange und Uchlange über die Mosel angelegt, besheß. Gegen dies Granatfeuer können wir und gar nicht wehren, und e ist wirklich wunderbar, wie gnädig wir bewahrt werden, denn schon häufig sind die Granaten mitten geplagt, so daß neulich die Pferde einer methüsadbe HE Ba ich sämmtlich Tosrifien, als die Granate zwischen sie und und wir zu thun hatten, sie alle wieder all en ee Man schießt von Thionville aber nicht nur auf größere Trupps, sondern an bestimmten Stellen auch mit­ Granaten auf einzelne Reiter sobald sie diese bei den P­atrouillen, Ablösungen u. s. m. paffiren. Größere Ausfälle haben jedoch bisher nicht stattgefunden. Der Zeind ah­nd a­n Expeditionen und Ausfälle, Weitere aber nie erei··»eieranonen bincmsAu « sich darauf,uns taglich Morens und Abends­­on riet vs senden, sonst aber uns zum Hohn auf feinen Glacis­tal N­AL der Scheibe zu schießen und seine Mufit spielen zu lassen , ehe Infanterie besonders wiüthend ist. Abgesehen hiervon, da I a Ei et: insofern gut, als die Gegend 8 i De ie euft s­ic­hekus­ee und Fourage nicht mangelt, vom „Schi. M.“ gehen über die Kapitulation von Rom fol­gende Einzelheiten zu: „Die Infanterie der Division Eorenz war he­ert«in der Stadt. Die Bersaglieri Cadorna’s, durch eine aufge­ h­lanzte aa­la getäuscht, erlitten empfindliche Verluste. Sie meet Be­al, worauf die päpstlichen Zuaven die Waffen strebten. Gneral Birio hatte den Angriff auf die Porta Pancrazio gerichtet. Die Porta Pia it stark beschädigt, die Madonna und die Bildsäulen in den Nischen verstümmelt. Die Bevölkerung hat sich der hinunterge­­fallenen Gliedmaßen bemächtigt. Während die ruppen und mir granten sich bereits Jufde anuirinalbefäen,wurd es von päpstlichen Soldaten auf die Bürger in der Gegend des GCorjo gefeuert. Die Wuth des D­orfes gegen die gefangenen Zuaven ist groß, doch sind energische Maßregeln getroffen, um diese vor thätlichen Infulien zu fügen. Sie betragen sich ziemlich gelassen, dagegen sind die gefangenen Dra­­goner, geborene Italiener, in sichtlicher Befangenheit. Sie wollen nicht am Stampfe theilgenommen haben. Die Artillerie hat keine Verluste zu befragen. Den einziehenden Truppen kommt die Bevölkerung mit großem Enthusiasmus entgegen, es fehlt sogar nicht an karnevalistischen Aufzügen. Ein Landhaus unweit der Borta Pia mit französischem Ban­­ner it durch fünf Granaten­­ in Brand gestellt worden. Eines der er­­sten­ Projestile hat einen Römer getödtet. Die Bersaglieri haben den Verlust eines Majors zu beklagen. Noch ist die Engelsburg von päpst­­lichen Soldaten befest, der Vatikan voll von Auaven. Der Betersplag it dem Bublitum werschloffen, nachdem (21. b.) Schüffe aus dem Baz­titan gefallen sind, welche für drei Spaziergänger tödtlich waren. Auf dem Capitol weht die Trikolore. Eine Schaar muthiger Bürger bat gestern Morgen, ohne Waffen zur Hand zu haben, die päpstlichen Sol­­daten, nachdem diese zweimal euer gegeben haben, von dem Gibe des Jupiter Capitolinus vertrieben und das italienische Banner aufge­­pflanzt. Unmittelbar darauf wurde die Aufforderung zur Wahl einer muniipalen Kommission erlassen , dieselbe­it aus Persönlichkeiten von entschieden­ fortschrittlicher Gesinnung zusammengelegt, sein Mitglied der Kommission, welche die Adress­e an das italienische Bolt betrieben hatte, ist in dieselbe aufgenommen worden, weil die Gesinnung dersel­­ben zu gemäßigt gefunden wurde. Die Stadt ist reich beflaggt, SYırbel auf allen Straßen. Unter endlosem Applaus it General Cadorna mit seiner Divistion eingezogen. Nur iit genauer Noth konnte einem Kampfe innerhalb der Straßen vorgebeugt werden, da Oberst Allet eine nach geschlossener Kapitulation von der Porta Pia zurückkehrende Abtheilung Haven von der Piazza Barberini aus aufs Neue gegen die bereits am Dulrinal stehenden und von Bürgern umeingten Truppen führen wollte. Ein päpstlicher Dragoner erhielt einen Säbelhieb, ein Gefängniß­­wächter wurde ermordet. Der Böbel vermuthet­ in jedem Fremden einen verkleideten Zuaven ; an unruhigen Szenen wird’s nicht fehlen, doch bat die italienische Artillerie Besis vom Monte Marin und vom Bincio genommen. Ein republikanisches Journal ist bereits angekündigt ; die Abgeordneten Ferrari, Mut, Sonzogno, Bilia, Ghinosi, Nzproni und Salvatore Morelli haben ihre Mitwirfung zugesagt. Die Offizinen des „Biornale di Roma” und des „Osservatore Romano" sind zerstört wor­­den und­­ wírden von Soldaten bewacht. Die päpstlichen Soldaten haben einen Angriff auf die römische Bank versucht,­ sind aber dur­­ das Beot verhindert worden, ihre Absicht auszuführen. In der italienischen Armee bereichte große Befürh­tung, daß die päpstlichen Soldaten die Stadt plündern würden. Ein Theil der Bevölkerung hegt die therichte durch, daß Preußen die Priesterherrschaft wieder herstellen werde.“ )­­(" « Dritte Plenarversammlung des ungarischen Juristentages. Präsident Prof.Dr.Theodor Pauler,Schürer·Mi Kovdry,Dr.pr.Lo·w,Dr.Joh.Kola, Dr. Tobias Löw hält in der von ihm eingebrachten Resolution das Referat, in der leuchtit. Er weit darauf seine eigenen von neuen Gesichtspunkten bie hin, wie die Kirche nie ein Eherecht begrün­­den konnte; später übernahm ‚Der Staat die Chegejeggebung und die Organe der Kirche vollstrecken die Gefege des Staates. Wenn die Kirche in wuerer Zeit diese Gefege nicht­ in Ausführung bringen will, so bes­en Staat Organe hiermit, und das Der Zivilehe macht man den Vorwurf spulmges. Nicht als ob die Revolution der Schaffen könnte ‚die Geschichte beweist, aus anderen Gründen will er die Haltlosigkei­­­en. Die Zivilehe damirt nicht von 1643, war schon in den englischen Kolonien die Zivilehe in bewußter Form eingeführt ; ein Altenstüd aus diesem Jahre besagt : „Die Sakramente des neuen Cheist ein ausschließlich bürgerlicher bet Die oder anderen hiemit bes­trauten P­ersonen geschlossen wird.” Ein englisches Sefeh vom Jahre 1653 ordnet das dreimalige Aufgebot der Ehe in der Kirche oder am Marktplage an, ja es bestimmt die Stunde des Aufger­botes, die bei Förmlichkeiten­ mußte. — Auch te. wurde durch Vertrag vor dem Friedensrichter nöthigen Karl II. 1660 aufgehoben und die kirchliche Che wieder eingeführt, die zu so vielen Mitbräuchen Anlak bot, daß fast jede Parlam­entssession sich mit der Che befassen Be — der gewiß sein Revolutionär war schon von Ludwig — für Protestanten einz legtere beantworten. Wenn der Staat — en en Er ten — an kirchliche Behörde seiner Angehörigen wäre, und für jede Konsession die Geseße der Eheschließung bestimmen könnte,dann könnte die fakulkatwe Zwisehe eingeführt werden,da es dem Staate gleich­­­giltig műre, wo und doch man nach seinen Geseten die Ehe geschlossen würde, Denn jede, all in der eine bürgerliche, Gefühl wird nicht des Landes fordert, ein anderer nimmt die einem dritten ee­ge­­ verlegt; neue Institution Más: .ein Heiner ee Doch auf diesem wird der Weg der kirchlichen Ehe offen Wir haben vom Kirchenrecht Umganenommen als wir­ Privatrechte das Zinsennehmen gestatteten ; es mssen,das Kirchenrecht ignorirt,gestatten Sie,daß wir auch bei der­« Schaffung der Ehegesetze dieselben ehrfurchtsvoll bei Seite legen.Brems« « pfiehlt die Resolution zur Annahme. (Beifall.) N­ächster Gegenstan­d. Hoffmanns Antrag , dab nur der Staat Rechsschulen errichte, und daß die Nechtsarabemien­tes ber rechter Fi­c­he Universität auf gleiche Weise Irrm­unxen not gemied­enunde.« Bibtori empfiehlt in warmer Rede den Antrag, den nur Prof.Schule keine lange Rede hält.Es wird auf Schein Speis Deba­tte angetragen und die Abstimmung vorgenommen,wobei der Seks­tionsbes­chlufs a­­n EB­EN wird.­­Im weiteren Verlaufe der Plenarfigung, verliert Schriftführer Dr. Löw bas Neferat . Dr. Hodofjys über den Lat die Einführung des mündlichen und unmittelbaren Gerichtsverfahrens­­betreffend, der auch ohne Debatte angenommen wird, zu einer längeren Debatte Anlaß. Der Beschluß lautet in der Forme­l­rung Dr. Hoffmanns: „Die Eisenbahnunternehmungen sind für jene­­­Schäden, die­­ von ihnen beförderte, oder von ihne Beförderung übernommene Personen und Sachen erleiden, den Beschäz­digten und deren Rechtsnachfolgern verantwortlich. Schadenerlagverpflichtung haben, wenn beivieten wird, dab die Qualität der betreffenden Sache, höhere Macht von Schaden verursachte. Kufsion b D der Sat, daß die Bahnen in jenen Fällen,­­ aufges des Beschädigten, unab­weisbare Alle vorherge­henden, biese Schadenerlaßverpflichtung beschränkenden Verträge, die Eisenbahnunternehmungen mit den betreffenden Parteien fließen, sind N ieisuione zieht sich hauptsäch­lich auf die von uns unter­­strichenen SteUern zu denen auch Modifikationen eingebracht werden. »Referent·De.Paul Hoffmann entwickelt mit gewohnter Grundlichtext die hier maßgebenden Begriffe des vasus und der lovis.­ culpa,weist die Unstatthaftigkeit des Vertrages de ev­otiouo nonx»s­ 7 praestando nach und empfiehlt den Antrag in der von der Sektion angenom­menden Fasseågg. « .»r.udn­·igeiß­er Sektionsantrag verstößt geenat­­prinzipien der Billenshaft, und erschöpft auch nicht die a in der Haftpflichtsfrage der Eisenbahnen maßgebenden Prinzipien. A­s Grundprinzip wurde auch von der Sektion angenommen, daß die Eisen­­bahnen gehalten seien, die Sorgfalt zu leisten und für jeden Schaden verantwortlich sind, der aus der Beisäumniß dieser hör­sten Sorgfalt entsteht. Daraus folgt aber nothwendig als Konsequen dung der höchsiten Sorgfalt wachrufen, für einen eventuellen, trob­ — dem eingetretenen Schaden n­ich­t haftbar sind. Diese Konsequenz hat die Sektion nur in V Berücksichtigung gezogen, und die Haftpflicht das , so in den Dim der vis major ausgeschlossen, während konsequenterweise in den Hällen des unabwendbaren Zufalles, von fionen eigens hiezu von a ftühlen «» . Gegenstand ist die Resolution der ersten Sektion, führung der obligatorischen Zivilehe, von als Auch Dies­er den Gegenstand — Testamentes solchen ihm ist vorschreiben bestellte das religiöse he Gegenstand vor. weltlichen der Cheicließung in Stanfreich sie gleichgiltig, Sn . Gejeg Die Frage über fakultative Dieselbe wird ohne Debatte Sr daß die itv x Ein IGE der französischen Revolution; sind die Taufe und das Abendmahl­ wurde und Die Zivilehe wird eigene Fehler eine obligate Da aber ver Staat kann, Organe Dr. Hoffmann­ , der Höchste oder Zivilehe muß ist die eines revolutionären Urz­et Institutig­­wie das gekonnt — dieses Vorwurfes bewei: ______ Stiche geschloffene er Ehe fü­lr feine Gesee den Konfesz muß.er seine Ehegefege doch ausführen lassen, & b; b. Die in welchen sie die Anwen: mi ein Wie jede andere, und nur eTSZARSTTB Der Sektionsbeschluß über die Haftpflicht gro Deto babucch­i in anderen Verhalte der Eisenbahnen gibt mit Alflamation ange En Se gege -. diefevolle «· -« au. £ | "7 ie pesze l ae · j / .­­| | we .­­Bet · .­­| |. | 4 = Ben 1 7° « ie ÖS Ha « 2 N, Ike Se TB e a «

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