Pester Lloyd, Oktober 1870 (Jahrgang 17, nr. 237-263)

1870-10-09 / nr. 245

Randgloffen zum preußisch-französischen Kriegew­ eg in Wien II. an. Allen Bemühungen der Diplomatie zum Trot­­alen Erwartungen zum Hohne — man erinnere sich nur des Brotofollsantrages, ie ihn der Gesandte Auslands in Lon­­don noch am Bar­bende der­­ Kriegserklärung stellte — Tamı das eiternde Geschwür der Kriegsgefahr zum Ausbruche. Ent­­fegt stand Europa dem entbrennenden Kampfe gegenüber. Wird das mörderische Ningen wirklich ein Zweikampf bleiben, der mit der Nieverschmetterung des einen Kämpen seinen tragi­­gen Abschluß erreicht ? Oder wird die glühende Lohe um sich greifen, wird der Sturm die Flamme weiter tragen und nach­­einander das Dach des ersten, des zweiten Nachbarhauses und so fort in Brand sehen, bis ganz Europa ein Glutmeer ist ? So fragten die Völker und Ängstlich Hefteten sich ihre Blide auf die Haltung der am Kriege zunächst nicht betheiligten Mer gierungen. Oesterreich-Ungarn, obwohl in seiner Großmacht- Stellung wesentlich geschwächt durch die Ereignisse des Jahres 1866 und durch die unseligen inneren Wirren, hatte in dies­­em Augenblicke die Entscheidung über den Weltfrieden viel mehr in Händen, als irgend­eine andere der nichts kriegführen­­den Großmächte. Ein unbesonnener Schritt von seiner Seite, eine Negung wahlberechtigter Rachegebanken zu viel — und geschehen war es um den Weltfrieden und ga­z Europa wi­­derhallte vom Waffenlärm. Denn die ganze Haltung Rußlande "konnte seinen Zweifel daran aufkommen lassen, daß Der Ein­­tritt Oesterreich-Ungarns in eine Aktion auch für das norbi­­ge Slawenreich das Marinsignal getreten wäre, und ebenso­­wenig durfte man daran irre werben, das in diesem Falle Ruß­­lands Streitmacht nur auf Seite Preußens zu finden” gewesen wäre. So groß auch die Verblendung war, der man in Pa­ris erlag, darüber täuschte man sich sogar in den ZTutlerien nicht. Durchdrungen von der stolzen Zyperfi­t, mit Preußen allein auf eigene Rechnung fertig zu werben, wünschte selbst Frankreichs Negierung die Einmengung Rußland vermieden zu sehen und erkannte, dag Dies nur dann zu erreichen sei, wenn auch Desterreich-Ungarn sich jeder Provokation des lan­ernden nordischen Nachbar enthielt. An diesem Punkte also beiten sich­ die Steressen. Frankreichs und Desterreich- Ungarns. Wenn daher das Wiener Kabinet, wie dies in der That geschah, im ersten Stadium des Krieges seine Bemühungen zunächst dahin konzentrirte, den Kampf zu to­alisiren, so war es damit weit entfernt, Undanf an Frankreich zu üben, dem ein Hineinziehen anderer Mächte in die Aktion eine Theilung seiner Streitkraft auferlegt haben wü­rde. Daß bdiefe Politik der Abstinenz gleichzeitig der Nacsicht auf das eigene Bed­ürf­­niß, auf die Wahrung des Weltfriedens entsprach, vermag den Werth derselben doch sicherlich nur zu steigern. Selbterhaltung ist, das dann gewissen Opealisten gegenüber nicht oft gening betont werden, das A und 3 aller politischen Weisheit, und der ungarische Ministerpräsident hat eine große Wahrheit nie­­dergelegt in den Worten seiner Unterhausrede: „Das öster­­reichisch-ungarische Reich muß jeder Preifton, jedem unbedach­­ten Gefühle widerstehen, wenn es Herr seiner Gefchlte bleiben und nicht Spielball der Ereignisse werden will." Mit der Fernhaltung Auklands war jedoch noch nicht alle Gefahr beseitigt, die Miffion der Regierung des Kaisers und Königs noch nicht erschöpft. Meachte Rusland aus seiner Sprungferigkeit ,wenigstens insoferne sein Hehl, als man selbst in der Kinderstube wissen konnte, in welchem Lager es even­­tuell zu finden wäre, so bot das Florentiner Kabinet einen viel weniger berechenbaren Faktor der Kombination. Es ist sattsam bekannt, wie lange das Ministerium Lanza-Sella ziwi­­schen von diametral entgegengefegten Einflüssen schwankte, deren Eine viel umtmorbene Braut, der man von der einen Seite das Patrimonium Petri und von der anderen außerdem vielleicht noch manchen anderen schönen und nicht italienischen Staatsgebietes als Morgengabe bot, hatte er zwei Bewerbern Stand zu halten, deren Jeder fi zudem auf ein nicht von heute datirendes zarts V­erhält­­niß berufen durfte. Unbeschadet der Achtung, die wir der schließlich doch obsiegenden besseren Einsicht der italienischen Staatsmänner zollen, darf es doch, gebenft man nur des bun­­ten Durcheinander der Florentiner Nachrichten bis in die erz­­ten Tage des August, wesentlich dem festen Halte zugeschrieben werden, den das uns seither aufrichtig befreundete Königreich an Oesterreich-Ungarn und an England fand, wenn er schließlich allen Locungen widerstand und dem österreichisch-ungarischen Nachbarstaate auf jenem Boden begegnete, den Graf Beust bereits in seiner Zirkulardepesche vom 20. Juli deutlich genug vorgezeichnet hatte. Dieser Identität der Anschauungen ent­sprang dann die Anregung, die, vornehmlich von dem Wiener Kabinet ausgehend und von Italien unterfragt, zum Ziele hatte, die nichtbetheiligten Mächte zu einer Vereinbarung her­­anzuziehen, deren Z­wed nicht allein in der Aufrechthaltung der gemeinsamen Neutralität während des Kampfes bestehen sollte, sondern die überdies berufen ge­wesen wäre, den Augen­­riit sorgfältig wahrzunehmen und auszuwügen, um auch folfeftines diplomatisches Eintreten bie­ Wiederherstellung des Friedens zu bewerkstelligen. Man hat — die Zukunft wird dies zu beweisen haben — ven Charakter dieses Projektes gröblich verfannt oder entstellt, wenn man darin etwas An­­deres finden wollte, als eine Ligue der nichtbetheiligten Mächte mit dem bestimmt ausgesprochenen, ausschließlichen Beruf, dem Schreden des Krieges ein Ende zu machen. Diese In­­tention der Kabinete von Wien und Florenz­­ scheiterte indes an der Reserve, die fi England, fahl bis ans Herz hinan, auferlegen zu müssen glaubte, England, das in diesem gewiß nur der humansten Wertung des Neutralitätsbegriffes ent­­sprungenen Vorschlage ein zu ernstes Engagement erbliden wollte. Das britische Kabinet präparirte diese Proposition durch eine Verdünnung, aus der dann die bekannte sogenannte Neutralitätsliga­ hervorging, eine Vereinbarung, inhaltlich , deren sich jeder der Nicht-Belligeranten anheisschig machte, seine Neutralität nicht aufzugeben, ohne die zuvor zur Kenntniß der übrigen Mitunterzeichner des Protofolles zu bringen. Ob­­wohl nicht einen oder der anderen Gleite die Grundlage des europäischen Gleichgewichts verrückt werde, entschloß man sich doch hier sowohl als in Florenz faute de mieux das englische Surrogat zu acceptiren. War doch dadurch in wenigstens einige Gewähr für die Lolalisirung des Krieges geboten, insofern als ja jever neutrale Theil, sobald er DMi­ene machte, den Ring, der um die Streitenden gezogen, zu überschreiten die Einsprache der Mitsignatare zu gewärtigen und unter Umständen zu scheuen hatte. Wer das Gesammtvorgehen der leitenden Staatsmänner Oesterreich-Ungarns, wie es in dem bisher dargestellten ge­­treuen Bilde sich wiederspiegelt, sine ira et studio prüft, wird demselben richtiges Erfassen des Nothwendigen und kon­­sequentes Verfolgen des eingeschlagenen Weges fäglich nicht absprechen können. Ohne seine Sympathien für den durch die Gemeinsamkeit der Unt­ressen innig verbundenen Staat im Westen zu verleugnen, vermochte Oesterreich-Ungarn gleichwohl nit dem Instinkte der Selbsterhaltung zuwiiderzuhandeln. Ohne sich, sobald der gegen seine ansprüchliche Verwarnung und Verwahrung unternommene Krieg entbrannt war, unvorsichtig zu erpann­en, wendete er doch alle Mittel auf, um weiteres Unheil zu verhüten. Wenn man eine Unterbrechung dieses rothen Faßeng, eine Doppelzüngigkeit oder Widerspruc­h in den militärischen Mafgnathmen sehen will, wie sie eine Zeit lang in bei­­den Reichshälften vorgeführt wurden, so geht man im Weber­­eifer zu weit. Man vergißt, daß selbst die passivste Haltung­­ einer solchen Epoche seine Regierung von der Verpflichtung entgehen konnte, wie dieses Gegen- P­rotekt den En­zwec ver ursprünglichen österreichisch-italienischen Alee vereitelte, der dahin ging, mit Aufwand aller friedlichen Mittel, und gefragt auf das moralische Gewicht des in diesem Gedanken einig auftretenden neutralen Europa’8 zu verhüten, daß durch die rücichtslose Ausbeutung des Sieges von ber­­ os3&hlen kann, für­sorge zu treffen, Zuständen, als daß es hinreichen auszusteden, um einen Staat zur Freistatt des Friedens zu ma­­chen. Oper rief nicht die Besorgnis unabsehbaren Dimensionen, welche der Orkan annehmen könnte, allenthalben die gleichen Vorsichtsmaßregeln hervor ? Erfannten nicht sogar Staaten, deren Neutralität durch beraden­­ek, seit einigen Tagen schaftlichen Kräfte sich nicht durch mußte der Beitritt desselben zu Wien betraut wurde, die Sicherheit des eigenen Haused Bor­­wire, eine weiße Fahne europäische Verträge garan­­tirt ist, wie die Schweiz und Belgien, und hier militärisch Kabinets, die vielfeitig Im über die tappte, wo es topllifchen amberjeits tvieder Reiche, die weit genug vom Schuge waren, wie England und alien, die Nothwendigkeit, ihrer Neutralität den Charakter einer bewaffneten Neutralität zu geben? Daß man aber in Oesterreich-Ungarn nicht einmal so weit ging, muß Doch jedem Unbefangenen, wer um patriotische Tendenz lügen „Das Wenige, was vorgeführt wurde, kann selbst den Mißtrauischeften nicht als ein für die Wortdauer der Neutralität bedrohliches Symptom gelten — so Tonstatirte ein eminent preußenfreundliches Organ von Charakter der sor genannten österreichischen Nützungen, welche, weit entfernt, dem Bedürfnisse einer bewaffneten Neutralität zu genügen, lediglich einer theilweisen Bereitschaftstellung des Heeres auf den Frie­­densfuß entsprachen. Richtung mehr zu thun, gerechter Schonung der politischen Aktion seiner tuirth­­als ihm durch die Pflicht, sich nicht ganz ohne jegliche Vorbereitung von unberechenbaren Ereignissen überraschen zu lassen, auferlegt war. Eine andere Phase des Wiener hiesiger Seite nicht unterlasfen dieser zur Duelle von Beunruhigungen der öffentlichen Meinung wurde, bilden die Beziehungen zu dem russischen Nachbarreiche in Wien nicht im Dunkeln Die Initiative dazu Daß man galt die Stellung des Petersburger Kabinets zur eigentlichen Kriegefrage zu pri­mitiren, darauf wurde schon Eingangs dieser Zeilen hingewiesen. Bar duch die Zurückhaltung Oesterreich-Ungarn, Rußland jeder Titel zu einer bewaffneten Intervention benommen, der Londoner Uebereinkunft naturgemäß zu einem Meinungsaustausch der beiden Kabinete Anlas bieten, ging von Petersburg und obendrein geradezu vom Czaren aus. Dieser Meinungsaustausch hatte die Stellung der beiden Mächte zu dem ausgebrochenen Kriege zum Gegenstande und erhielt eine erhöhte Bedeutung durch die mündlichen Eröffnungen, mit denen Graf Chotef und Der Vertreter Oesterreich-Ungarns am Hofe zu St. Petersburg hatte, so befürchtete Raiser­einziehung derseiben in Einem möglichen. Man hat auf so viel jegt evident, die Mission, in Wien den friedlichen Intentionen des Garen, zugleich aber dessen Besorgnissen Anspruch zu geben,daßß die Fortseßung der diesseits angeordneten militärischen Vorberer Jungen ihbmp die Nothinnen­digkeit auferle­gen könnte, unch seinerseits ähnliche Maßnahmen zu treffen. Ein solcher Zustand aber könnte, ein oder Alexander, die Gefahr nach sich ziehen, daß, wenn die zwei an den Ereignissen auf dem S­riegs­­theater zumeist interessirten Mächte einander Gewehr im Arm gegenüber stünden, der der andere A Incidenzfall eine Her­­die Aktion zur Folge haben könnte und so das beiderseits angestrebte und durch die Londoner Abma­ Hung stipulirte Ziel Loyalisiring des Krieges vereitelt würde. Mit Worte: Ruslands Anträge gingen dahin, ihm durch die Vermeidung jeder militärischen Vorberei­­tung Einhalten einer unbewaffneten Neutralität zu leitenden Petersburger Kreisen von Sorthum nachzu­weisen, in welchem befangen die Neutralität zu vermeiden, was diesem Sinne und Welterzeugung Plat griff, er­­, den von sie dem Minimum am militärischen Vorbe­­reitungen Oesterreich-Ungarns eine solche weitgehende Ausle­­gung gaben. Aber ebensowenig durfte man sich hier dem Wunsche verschließen. Alles auf Oesterreich-Ungarns Haltung auch nur den bloßen Schimmer einer Verant­wortlich­­keit für eine Vermehrung der europäischen Komplikation get­worfen hätte. Im nur in diesem Sinne fortgesetz, führten Die beiderseits im kon ziliantesten Tone ge­­haltenen Verhandlungen mit dem Petersburger Kabinet dahin, daß ha­ben und brüben die es Tönne als gesichert betrachtet werden. vwielbesprochenen be­­ängtliche Demüther der Allianz Das ist das gociationen mit weits den Keim zu einem Wiederaufleben oder freiheitsmörderische Anschläge genug bewahren, daß auf den Bestand verfas­­sungsmäßiger Einrichtungen wittern wollten. Gewiß, das sd­eele Mißtrauen, mit welchen die Völfer Oesterreich-Ungarns Alles beobachten, siche Form was nur von Rußland kommt, seine nur zu traurige Berechtigung. hat geschichtlich Der Politiker aber, der ja auch von den Staatslenfern verlangt, Gefühlswallungen sollte bei Beurtheilung Sene, feine Heerde, ein solches unausgeregtes Wäre etwa die Gefahr beseitigt ? Mit Nichten, nicht: von lassen, öffentlicher Erscheinungen Nüchternheit und lautes Unterstellen böser Absichten ven verdächtigen Theil nur provociren und endlich bestimmen kann, daß jede auch nur äußerlich Und was wäre damit gewonnen ? Denn selbst arglistigsten Gegner erblichen, dürften nicht verblendet genug sein, um behaupten zu wollen, es rathsamer sei, einen Widersacher, der sich ohne ausge­sprochene feinpielige Absicht, ja im freu­dnachbarlicher Weise annähert, mit Injulten zur­rumweifen, statt ihm in gleicher Form, aber mit Wahrung der Äußersten Vorsicht zu begegnen. Mit bloßen Geschrei „vor Wolf kommt" so weit die möglichst objektiv gedachte Darstellung der Epoche vor dem Ausbruche des Krieges und während desselben. Borerst ergibt sich aus derselben nur so viel, daß Oesterreich- Ungarn diesmal wenigstens verschont blieb vor einer Vergeudung an Gut und­ Blut. Wie sich die Verhältnisse nunmehr gestal­­ten werden, darüber und über die im Angesichte der unver­meidlichen Konsequenzen des Krieges gebotenen politischen Rich­tung der gemeinsamen Monarchie erlauben wir und dem­nächst in einer Fortsehung dieser , Randglossen" das Wort zu nehmen, befindet diese­r in jedoch sich immer wieder zurückgelegte Artikel unseres militärischen­ Mitarbeiters „„Die Vogesen als Grenze Deutsch­­lands" in der zweiten Beilage unseres heutigen Blattes. BE Nachdem 3 die Ereignisse auf dem Kriegsschau­­platz gegenwärtig einen langsameren Verlauf nehmen und das Spätereffe an denselben im Sinfen ist, fühlen wir uns ver­­pflichtet, dem "Personale unserer Drucerei, welches die außer­ordentlichen Anstrengungen der jüngsten zwei Monate mit nicht genug zu rühmender Aufopferung ertragen hat, seine Sonn­­tagsruhe nicht weiter zu versümmern und das Erscheinen des Montag-Frühblattes einzustellen. Simbejjen werden wir, so lange Sonntag einlaufenden der Krieg dauert, &ltrablatte Pränumeranten zustellen und am auch nur Montag Früh unseren Bet - Onner Postabonnenten separat versenden lassen. Die Redaktion. St. Fünfkirchen, 8. Oktober, Orig.:Korresp) Der Herr Unterrichtsminister, Baron Sofer v. Eötvös, hat sich bek­­anntlich in Angelegenheit der Errichtung einer staatlichen Oberreal­­st­ule hieher begeben. Auf jeder Station der Mohács-Fünfkirchener Bahn wurde Se. Eizellen­ von Deputationen mit Reden begrüßt,­­8 ab überall Röllerschüffe, Mult, Kranz­ und Blumenspenden. Am linskirchener Bahnhofe erwartete eine riesenhafte Menschenmenge den anfangenden Minister. Bürgermeister Buberg begrüßte ihn mit einer schwungvollen, warmen Ansprache. Der Minister antwortete in einer außerordentlich wirkungsvollen, ideenreichen Rede, welche die größte Beg­eisterung hervorrief. Vom Bahnhofe begab sich Minister Edtwös, ge­­folgt von 30 Equipagen und einer ki] Tausenden zählenden Bolt­­menge, nach dem bischöflichen Palais. Noch denselben Abend brachte man ihm einen Fadelzug, die Gesangsvereine veranstalteten eine Se­­verade, Boda hielt wieder eine Begrüßungsrede, die der Minister «Kreuzfeueres ausgesetzt war, das dem Xeiver leben unterließ Rußland, wir nicht in solchen längst rar geworden sein. Beider Theile und eg Oesterreich-Ungarn in ganze Geheimniß der abzustreifen, welche in Rußland gen Raummangel in welcher Traditionen den = Der von und bereits vor einem sich der heiligen bestimmen mindesten, aber daß sie einigen Tagen Telegramme — auch freund­­rettet man angekündigte, wer an die unsere vom Balkon herab beantwortete. Des anderen Tages besichtigte Baron Eötvös nicht weniger als 15 Lehranstalten. Wederall wurde er, ohne Parteiunterschied, mit glänzenden Opationen begrüßt. Im bischöflichen Valais wurde ihm zu Ehren ein Festdiener auf BO Couvert3 veranstal­­tet. Der Minister äußerte sich über die Unterrichtsinstitute mit großer Befriedigung. Heute reiste er nach Csurgó, —ng. Wien, 7. Oktober. Die Regierung hat bekanntlich bei den besten ‚Landtagswahlen sämmtliche Statthalter und Länderchefs dahin instruk­t, daß sie sich eines jeden Einflusses oder irgendwelcher Parteinahme während der Wahlbewegung und des Wahlamtes auf die Wähler zu enthalten und einen vollkommen objektiven Standpunkt ein­­zunehmen haben. Die buchstäbliche Befolgung dieser ministeriellen Weisung verfehlte auch nicht, ihre besonderen Früchte zu tragen, denn die Negierungsorgane wagten es nicht, den nationalen und klek­falen Agitationen, Hebereien und Uebergriffen, welchen viele sonst Liberale Wahlbezirke zum Opfer fielen, entgegenzutreten, und selbst j.den Schein einer Parteinahme von fi zu laden. Eine ganz gleiche Instruktion dürfte in diesem Momente an die politischen Behörden in Böhmen be­reits erlangen oder deren Ausfertigung im Zuge sein. Dem Statthal­­ter dürften Dietrichstein-Mensdorff ist nämlich von Seite des Grafen Taaffe bedeutet worden, daß bei der Neuheit der Durchführung der direkten Neichsrathswahlen es nothwendig sei, den unterstehenden politischen Organen die nöthigen Verhaltungsmaßregeln bekannt zu geben, und daß diese auf Grundlage der anläßlich der Land­­tagswahlen erlassenen Intimationen an die Bezirkshauptmannschaften hinauszugeben sind. — Diese Art von Megierungátattit ließe sich tr ut. mit dem Ausdruck: Objektivitäthis an's Mefser­ezeichnen ? Mer wird wiederum die Folgen dieser Politik zu tragen haben ? Niemand Anderer, als abermals die Liberale, bezüglich Kent Partei, denn was rücksichtslose Anwendung von allerlei zumeist uner­­laubten Wahlagitationsmitteln anbelangt, stehen die Deutschen den Gre­­chen gewiß um mehr als eine Meilenlänge nach. Dem Kriegsfhanplake. Aus beiden Lagern meldet man heute neue Heeresformationen. Aus Tours wird telegraphirt, daß die Organisirung der Armee thätigst vorwärts sehreitet, daß demnächst 10.000 algerische Truppen erwartet werden, daß die päpstlichen Zuaven aus Rom bereits in Tours ein­­getroffen und ein Gliteforpg von 6000 Dann bilden werden, daß 10.000 Garibaldianer in Chambery eingetroffen sind. Aber ausch die deutschen Heere sollen einen Zuwachs erhalten, v­orerst durch die bei Straßburg frei gewordenen Abtheilungen. Die „Karlsruher Zeitung” schreibt aus Straßburg vom 5. Oktober, dem Vernehmen nach soll aus den Truppen der ehemaligen Belagerungsarmee von Straßburg ein eigenes vierzehntes Armeekorps gebildet werden, dem als integrirender Theil die badische Felddivision angehören wird. Diesem Armeekorps soll eine besondere Mission zugedacht sein, zu deren Erfüllung sich das­­selbe bereits auf Marsch befindet. Diese neuen Formationen deuten auf eine längere Dauer des Krieges; schon heute ist aber die Lage der Armee vor Bari auch nach Quellen, welche entschieden preußische Sympathien an den Tag gelegt haben, eine nichts weniger als gün­­stige. So schreibt man der "Elb. 3ta." vom­ 28. September aus dem Lager vor Paris: Das Leben biet­et Folosjal theuer und wird es natürlich immer mehr, je rarer die Lebensmittel werden. Nächstens wird kaum noch etwas zu bekommen sein, und­­ er thäte deshalb recht noch, daß Vorräthe­ aus Deutschland hieher gelangten. Typhus und Ruhr sind auch hier bereits eingetreten und die Lazarethe füllen sich täglich mehr. Vom preußischen Hauptquartier in Ferrieres geht der „K. ta." ein Schreiben vom 2. b. zu, in welchem ohne Vorbehalt die rücksichts­­lose Behandlung angedeutet wird, deren Frankreich im Falle seiner gänzlichen Niederwerfung zu ge­wärtigen hätte; es heißt in dem Schreiben : Da sich keinerlei Aussicht auf baldiges Zustandekommen­ einer Regierung in Frankreich zeigt, mit der über einen Frieden mit sicherer Aussicht auf Geltung für die Zukunft verhandelt werden kann, da Alles in jene Chaos ist und noch für geraume Zeit Chaos bleiben zu wolsen scheint, 10 ist, wie wir aus guter Duelle hören, vom General, f­abe der Plan alles Ernstes ins Auge gefaßt, die eroberten Theile Frankreichs den näcsten Winter über deutscherseits auch für den Fall­at zu halten, da­ Paris genommen wird. Das unregelmäßige Vierer, dessen eine Seite durch den Oberrhein von Basel an, und dessen andere Seite durch eine Linie von Paris bis zur belgischen Grenze­ gebildet ist, soll, wie wir hören, von den deutschen Truppen in einer Zahl von etwa 3­ bi 400.000 Mann belegt bleiben, während die übrigen Trup­­pen vorläufig nach Hause dirigiert werden­ sollen. Daß Meir in kurzer­­ Zeit, spätestens im Laufe des Monats Oktober sich ergeben wird, ist dabei vorausgefeßt. Die Hoffnung, daß sich Meth bald ergeben wird, ist in den bish­­erigen Berichten nicht begründet ; die Festung hält sich noch immer tapfer. Von dem rechten Ausfallsgefecht vor Met vom 2. Oktober her richtet ein Feldpostbrief eines Artilleristen : „Samstag Morgens 3 Uhr wurden mir plöslich doch Alarm in Bewegung gefest, mußten unser Bivouat verlassen und kamen eine halbe Stunde weiter nah­­e zu, auf das andere (linke) Moselufer, so viel wir erfahren konnten, um eine weniger erpani­te Stellung ein­­zunehmen. Die ganze Nefervedivision (Kummer) wechselte die Stellung ; dies mußte, um so wenig als möglich Aufsehen zu erregen, noch bei Nacht geschehen. Die neue Stellung ist allerdings außerhalb der Schuß­­linie der Forts ; daß dieselbe aber nicht efahllos sei, sollte uns der andere Tag lehren. Sonntag Morgen nämlich wurden wir schen um 2 Uhr Nachts durch furchtbares Gewehrfeuer geweht und es dauerte auch feine Viertelstunde mehr, als wir alarmirt wurden. Die Franzo­­sen trieben so in der Nacht unsere Infanterie aus einem Dorfe ; bei Tagesanbruch wurde dasselbe wieder von unserer Seite angegriffen und bis Mittag war es genommen. Wir (Artillerie) standen bis gegen 9 Uhr, ohne zu feuern, da wir uns nicht der Festung zu nahe heran­­wagen dürfen. Da ging die 1. Batterie ohne höheres Kommando vor, mußte aber mit schweren Verlusten Mittags 12 Uhr nach sehr wirksamem Feuer, das sie dem Feind gegeben­eges sich wieder zurückziehen. Sie verlor 6 Mann, darunter 3 sehr schwer verwundete und 3 leichtere; dem einen wurden die beiden Beine, dem Anderen der eine Arm ab­­geschossen, der Dritte erhielt ein Granatstück auf den Kopf; außerdem verloren sie 12 Pferde. Wir sind ohne Verlust aus dem Gefecht gezog­en, wo wir unserer gedechten Stellung zu verdanken haben. San tankfurtern ist in 6. . . .3 Batterie feiner verwundet. ch schreibe diese Zeilen unter fortwährendem Kanonendonner . . . Geftern Abends brannten wieder zwei schöne Dörfer total zusammen. Unsere Infant­terie hatte­neere Verluste. So sah ich gestern Abends eine Kompagnie von der D­orbestenkette, die von 140 Mann 51 Mann, darunter den kommandirenden Offizier, verloren hatte. CS war ein ergreifender An­blic, als vieselben zu ihrem Regiment zurückkamen ; die meisten ver­bärtigen Landwehrleute füßten fi­­ner Freude, glücklich wieder im Bivouak zu sein.“ Ein preußischer Offizier theilt der „R. 3ta." von Straßburg aus folgende Ausführung eines gegebenen Befehls mit: nen Solge der abgeschlossenen Kapitulation sollten Mittivod, den 28. September, früh 8 Uhr einzelne nam­haft gemachte Thore durch preußische, resp. badische Kompagnien befeßt werden, und sollten zu derselben Zeit speziell bezeichnete ADDEN, die ihnen angewiesenen Pläge­rc, befegen. Für einen Stab - Offizier des Königin Augusta- Regiments (Koblenzer Garde-Landwehr-Bataillon) war befohlen, dab­ei derselbe um 8 hr in Straßburg bei dem neu ernannten preußi­­schen Kommandanten, General v. Mertens, melden sollte. Der letere Befehl war durch einen so nicht aufgeklärten Irrthum nicht foriert. Die französische Garnison war zur festgelegten Zeit noch nicht fertig zum Defiliten rangiert, unsere Regimenter , w­elche einladen sollten, warteten vor den Thoren auf das­s Herunterlassen der Zugbrüden. Der Stabs­­­offizier des Garde - Landwehr - Batailons Koblenz kommt rechtzeitig vor dem Thore an, um­­ zu der ihm befohlenen Zeit in Straßburg melden zu können. Derfel­d findet die Thore zu, die Brüden aufgezogen. « ‚Da derselbe seinem Befehl gemäß um 8 Uhr in Straßburg sein sol, nimmt er vier Infanteristen zur Bedeckung, klettert mit diesen mittelst einer Leiter über das Thor und will nun seinen Weg zur Brtavelle nehmen. Er kommt in den Zug der zum Ausmarsch sich for­­mirenden 17.000 französischen Soldaten, wird verschiedentlich mit dem Tode bedroht, kommt aber schließlich nach überstandener hundertfacher Lebensgefahr glüktich an sein Ziel. Um ein Beispiel seiner Gefahren anzuführen, Folgendes: Ein französischer Infanterist legt bei vieler Gelegenheit auf den preußischen Major an und droht, ihn unter ver­­schiedenen Verwünschungen zu erschießen: der Major sagt: „Ein Braver, welcher tapfer gelämpft hat, mordet nicht meuchling3 seinen eben so braven Feind“ ; der Franzose fest ab und zerschlägt unter Tuchen sein Gewehr ; hundert seiner Kameraden folgten viesem Bes­­piele. Der Major geht über die Trümmer von Hunderten zerbrochener Gewehre mit seinen vier Mann weiter. Er kommt in die Zitadelle und läßt mit seinen vier Mann das Thor besehen ; er fragt nach dem General, und wird vor den General Ulrich geführt. Nachdem der General das Nähere über das Hierfein des Major sich hat erzählen Lassen, beglackwünscht verselbe ven Major, daß er lebend hieher ge­nommen. Der General fährt fort: „An dem für mich traurigsten Tage meines Lebens ist es für mich ein Trost, ein solches Herven-Beispiel eines meiner Feinde vor Augen zu haben ; mit solchen Offizieren und Leuten it das Unmögliche möglich." Der General Uhrich behält den preußischen Stabs-Offizier bei sich, und es tritt um 10 Uhr ber To mishe Bwischenfall ein, daß die zum General befohlenen Generale und Stab3-Offiziere der Garnison nicht eintreten künnen, weil die von dem preußischen Major aufgestellten vier Bolten die Instruktion hatten, Niemanden ohne seinen Befehl passiren zu lassen, und biefen Britischen Befehl­striche zur Ausführung braten. Im Laufe des Gesprächs äußerte der General Ulriich unter Anderem: „Ich habe geglaubt, draufreich u eine recht gute Artillerie; mit „ihrer hält dieselbe seinen Vergleich aus ; sehen Sie die Werke und die demontirten fhäge an, Ihre Artillerie die idee Merte en nadbent ne bet Te tetü Bi Breihen größer zeigen, als wir es von unseren Batterien ten, muß man dem Generale Recht geben. Die Wirkung ihn se­pitulation tob­te, beschloß Jonns Ger Ras hätte sich Straßburg nur noch einige Tage halten können." In der seltsamen Geschichte über Bourbak­’s Reise nach London gibt nun auch der „Standard“ einen Beitrag. Nach den Angaben des bekam­tlich Frankreich sowohl wie dem Kaiserreich günstigen Blattes, hatte sich jene ungenannte bald als Herr M, bald als Herr N. bezeichnete Verson, welche den Befehlshaber der Garden aus Mek hierhergeholt, in Hastings eingefunden, um die Kaiserin zu bewegen, hab sie einen thä­­tigen Antheil an den Ereignissen an Bord eines französischen Kriegss­­chiffes oder sonstton versuchen, überhaupt die de jure noch bestehende Regent­­schaft faktisch geltend machen möge. 33 die Kaiserin davon nicht hören er nach Wilhelmshöhe zum Kaiser zu geben und erhielt ihres Sohnes in Hastings, besann er die er dem Kaiser mitbringen wollte. Unterwegs anders, und Erlaubniß zum Passiren der preußischen Linien vor Met verschaffte. Am 24. September stellte er sich bei Bazaine ein und erklärte diesem, Graf Bismarc sei entschlossen, nicht mit der provisorischen Re­­gierung, sondern mit rechtmäßigen Vertretern des Kaiserreiches, der französischen Heere zu unterhandeln. Herr die äußersten, mit Deutschlands Interess­e verträglichen Konzessionen machen werde, fügte jedoch hinzu, mit dem Grafen Bismarc die Kaiserin trage Bedenken, Verhandlungen ohne den Beirath eines der Führer der Rheinarmee, Marschall Canrobert oder General Bourbaki, gutzuheißen. Nach vielen Erwägungen entschied sich V­azaine für Die Sendung Bours­eatis, da Canrobert unmäßlich und den Anstrengungen der Reise nicht gewachsen war. Der General indessen gab seine Einwilligung erst, als ihm ein schriftlicher Befehl ertheilt, und in einem Tagesbefehl an die Truppen die Ursache seiner erläutert wurde. Am 25. passirte Bourbafi mit der ungenannten dritten Person und wurde in das Hauptquartier des Prins über sich mit großer Zurückhaltung, dem Prinzen vorgestellt zu werden, und erwiderte nicht den ihm vom Chef des Generalstabes gemachten Besuch. Während Herr M. im Hauptquartier zurückblieb, führte man darauf­ General Bour­­bafi zur nächsten Eisenbahnstation und b­eförderte ihn mittelst Extras zuges nach England. Bei der Kaiserin wies sich dann aus, das der mehrgenannte Dritte eine Vermittlung auf eigene Faust ohne Ermäch­tigung versucht hatte. General Bourbafi wandte sich darauf, eingehenden Bericht abgereift. Nach Sachverhalt mit einem an Lord Granville, und suchte dessen Verwendung nach, damit ihm die Rackehr nach Mek ges­­tattet werde. Berathung mit seinen Kollegen gab der Minister dem Gesuche seine Unterfrügung bei dem hiesigen norddeutschen Bot­­schafter und auf ein telegraphisches Gesuch sandte König Wilhelm eine unverzügliche Gewährung. ist bereits Das in London erscheinende imperialistische Organ „La Gitua­­, Globe" und nach ihm von allen englischen Gramont. Nach der „Situation” hat Gramont die Nachricht von der Kapitulation von Gedan erst nach der Regentschaftsregierung erfahren und sich dann sogleich, troß der feindlichen Demonstrationen vor seiner Wohnung, dem Grafen PBalifao zur Verfügung gestellt. „Ext als er um drei Uhr am 4. September erfuhr, daß die Regentin nicht von einem Widerstand e­inwissen wollte, der bei der Annäherung des Feindes ihrem Herzen an Bord zu grausam dürfte, als der Pabbeamte einfach sagte: Cifer Ein weiterer Beweis einige wichtige Papiere in einen Reiferad, nahm aus seinem Sekretär die 1200 Fr3. in Bankbillet 3, welche sich daselbst befanden, und begab ei zum Nord­­bahnhofe, wo er den E­rpreßzug nach Calais nahm. Er war auf Schwie­­rigkeiten bei der Einschiffung gefaßt, und nicht gering war daher sein „Bafliren Sie, Herr Herzog I" — und lag in einem Tone, welcher den Ereignissen in Pa­­ris wenig Anerkennung spendete, dafür, er in diesem Augenblicke nichts zu fürchten hatte, Liegt übrigens in dem Umstande, daß der Herzog von Persigny und Schiffes befanden. — Soweit die „Situation“, melde im Ferneren den Vorwurf A Bukarest, 19. September. Um Ihnen von der hier herr­schenden Aufregung einen Begriff zu geben, sende ich Ihnen den neue­sten Artikel der „Preffa” in treuer Welterregung. Er lautet : Seit mehreren Tagen geht das Gerücht — und der „NRomanul“ war der Erste, der es aufbrachte — daß die russischen Streitkräfte an der Grenze und bereit seien, das rumänische Gebiet anzugreifen. Wir warteten mehrere Tage zu, ohne über die Sache ein Wort zu a be De w­eil aber das Gerücht immer mehr Murzel fakt in den G­rüthern und weil das mit Dampfgeschwindigkeit sich verbreitende Ge­rücht — ob nun wahr oder nicht — allgemeine Aufmerksamkeit erregt, halten wir es für a Pflicht, unseren Lesern die Wichtigkeit zu Gemüthe zu führen, welche viele Gerüchte für unser Land haben köns nen, deren Richtigkeit wir nieder behaupten, noch bestreiten können über die wir aber auch nicht wohl hinweggehen können, ohne ihnen einen höchst ernsthaften Charakter beizulegen,­­ lange, bis wir nicht doch eine Erklärung der Regierung darüber Licht erhalten, wie weit diese Gerüchte begründet sind. Dir glauben, Niemandem hat das, was und vom Norden droht, mehr Sorge verursacht, als uns, und wir haben deshalb auch in meh­­reren aufeinanderfolgenden Nummern umseren Lesern gezeigt, wie scgwierig unsere Lage dem gegenüber if, was man sich in dieser Hin­­sicht von Rußland erzählt, speziell, daß seine Truppen bereit sind, in rumänisches Gebiet einzufallen,­­ — waß Rußland bei der Pforte auf die Annullirung oder mindestens Modifizirung des im Jahre 1856 abs­te Pariser Vertrages dringt, und was dergleichen Gerüchte mehr sind. Was nun die Verlegung rumänischen Gebietes betrifft, so hat die Petersburger offizielle Zeitung sich beeilt, unsere HL 35 zu streuen, indem sie vor Europa erklärte, daß daran nichts Wahres sei und das Rußland BE­RS noch je beabsichtigen werde, solche Forderungen an Rumänien zu stellen, melde gegen seine staatliche Un­­abhängigkeit und die Würde seines Souveräns verstoßen würden. Diese Erklärung des Kabinett an der Newa konn ung nur zum Theil beruhigen, weshalb wi auch nicht aufhören werden, die Aufmerksamkeit der Regierung und des Landes auf die wichtigen Ereig­­nisse zu senfen, melde sich um uns zutragen. Wir willen nicht, welchem Umstand wir diese Haltung Ruß­­lands zuzuschreiben haben; wenn dem wirklich so ist, so missen wir ak ae Motiv Rußland zu einem ähnlichen Entschluß ver­­mocht hat. Segen wen rüstet Rußland, gegen wen will eg seine Heere in Bes megung seien ? ‚ Die Reise Thierd’ nach St. Petersburg, Wien und London steht in einigem Zusammenhange mit diesem Beichlusfe Rußlands. 9668 die Absicht Rußlands, durch militärische Vorbereitungen die in Europa sich vollziehenden wichtigen Ereignisse zu bewüßen und der Pforte, welche gesagt hatte, hab der 1856er Traftat das gemein­­same Werk der Mächte ist und hab man nicht von ihr allein die Auf­hebung der Modifikation desselben verlangen dürfe — damit antwors­ten, daß es sein Heer an die rumänische Grenze wirft, — oder will Neußland nur thatsächlich an dem Theil nehmen, was im Westen geschieht? « ·Und in dem letzten Falle—gegen wen ginge Rußland und wenigme es zusilfen 1r können nicht glauben,daß die Konzentration der rufischen Truppen an unserer Grenze einen anderen Zweck hat,alsverforte durch die Inrandsetzung des­ Orients zu antwor­ten. U­nd­ darüber wundern wir uns nicht im Geringstem denn es ist sehr natürlich,daß Rußland sich über dielssser Verträge hinwegsetzt, noch ehegondere dieselben verletzt haben. Wie es auch imnterser,unsere Lage ist die ernsteste und nur eine Erklärung der Regierung allein kann uns in die Lage bringem N Se das, was die zirkulirenden Gerüchte sagen, war sei oder nicht? ...«.. LOTS bere Verdacht ber Döglicís eines Angriffes untere­r sofortigen einberufung der Kammern ziwin, &leunige erfügungen zur Vertheidigung des möge selbst über sein Schicsal entscheiden!. . + §tiragujevacz, 3. Oktober. (Aie Adrefse der Stupfatina) hat in viesem Jahre­nee­ichtigkeit wie noch nie zuvor, und zwar nicht Alte Serbien allein, wenn auch für viel wei­­tere Kreise. Diese Wichtigkeit ann aber nit der ganzen Adresse, die sie innerhalb des Seenganges der Tysusriede bewegt, sondern nur zwei Stellen derselben vindizirt werden. Die erstere handelt von ver Ges­­­­es von dem Prinzen eine Photographie und zu dem Grafen Bismarc, der M. oder N. sc­ren sehr bestimmt von Friedrich Karl geleitet. Er benahm Blättern gegebenen Mitteilungen oder dem Oberfeld­eren die preußischen Vorposten lehnte Erstaunen, den Kaiser » desselben er zu Ni­fft eine über alle Beschreibung furchtbare ex ab­­tion“ dementirt nimmt, als habe die vom zum Kriege den telegraphische den den Herzog ( sich) jedoch die auch gegen ihm über. Der pachte er im zu treiben. Vielmehr geireten General sehen umserer : “ohne sei er nung gemeten und habe nur dem Marschall Zeboeuf hen mwollen. tt." Hof von der Wohnung der Kaiserin der Ansicht, dab Graf Bismarc zeitmeiligen Abwesenheit die Flucht begab sich in Schug des Herzogs von friedlicher Gesihr nicht widerspies daß Herr Jerome David fich fich durch eigene Geldverlegenheiten bewegen lassen, würde, so möge sie des treffen, das Land

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