Pester Lloyd, Januar 1871 (Jahrgang 18, nr. 2-25)

1871-01-14 / nr. 11

" Ba SE ket ÉL ße A TORE RELRTOR 9 Neoner schließt, indem er die Negierungsvorlage Kriegsminister angedeuteten die wollte er auf die Auseinandersegungen seiner Vorredner bemerkt haben. . Ueber die einzelnen MWoften wird Sektionschef Früh Aufschluß ertheilen, der Delegation zur Annahme empfiehlt. Sektionschef Früh gibt die vom Aufklärungen. Banhans empfiehlt noch einmal den Antrag des Aus­­schusses,welcher auch schließlich von der Majorität an­­genommen wird. Figuly macht eine Bemerkung auf den letzten,in höchst ent­­schiedenem Tone kundgegebenen Entschluß des Kriegsministers,wonach dieser die an der Spitze der Akademien stehenden Persönlichkeiten nicht zur Armee übersetzen werde. Der Kriegsminister erläutert diese seine A­ußerung da­­hin,daß er nicht getan haben wollte:er werde die Kosten,welche die­­ Leitung der Militäranstalten durch hochgestellte Offiziere verursachen muß,durch einen Nachtragskredit decken;er verspricht vielmehr die konstitutionelle Basis nicht zu verlassen,was auch nie in seiner Ab­­sicht gelegen war,und diese Mehrausgaben durch Einschränkungen bei anderen Ausgaben decken zu wollen. Oberst Tunkler gibt bei dem Titel 17 einige Ausschlüsse, worauf die Delegation die Titel 6—16 mit den Abstrichen,welche der Ausschuß beantragte,ohne Bemerken annimm­t Der Ausschuß beantragt nämlich:bei Titel 4:c)Mi­litär- Zu­hlwesen statt 269.995fl.blo«5250.000fl.zu bewilligen;b­ei itel5:Militär-Bildungsanstalten 12.955fl.in Abzug zu bringen und 1,063.442fl.zu bewilligen;bei Titel 6:Ver­­pflegs-Magazin­1e70.008fl.zu streichen und 475.000fl.zu be­­willigen ; bei Titel 7: Bettenmagazine zur Abrundung 997 fl. zu Streichen und 38.000 fl. zu bewilligen ; bei Titel 8: Montur­s­verwaltungs-Anstalten die von der Regierung begehrten 133.904 fl. zu bewilligen ; bei Titel 9: Artillerie-Beuge­we­g­en die von der Regierung angesprochenen 2.668.713 fl. ; bei Titel 10: F­uhrwesen3-Material:Deppot 91.239 fl.; bei Titel 11: Bronnier-Zeugs-Materiale 29.500 fl. zu bewilligen ; ferner bei Titel 12: Genie: und Militär: Baudirektion nach Abzug von 65.000 fl. nur 2,193.169 fl. ; und bei Titel 13: Militär-geograph­isches Institut 339.665 fl. ohne Abzug zu bewilligen ; bei Titel 14: Di­­en Sanität3unwesen 13415 fl. in Mitteilich zu bringen und 3,017.557 fl. zu bemilligen. , ·· Ueberdies wolle die hohe Delegation beschließen:»Das­ k.k. gemeinsame Kriegsministerium­ wird aufgefordert,dem Sanitätsperso­­nale bei der Truppe und den Generalkom­manden eine möglichst selbst­­ständige­­ Stellung,wie solche die Intendanten haben,zu ver­­affen. " Bei Titel 15.,Versorgunag­s­w­e­s­en" wird beantragt, nach Abzug von 1 Percent, 0. i. 91.468 fl., blos 10,669.063 fl. zu bes­tilligen. Werner wolle die hohe Delegation beschließen: „Das Tf. E. ge­meinsame Kriegsministerium wird aufgefordert, ebheb­enő einen Gejeß:­entwurf, betreffend die vollständige Regelung des Militär-Versorgungs? mejend und der P­ensionsbezüge zur verfassungsmäßigen Behandlung vorzulegen und bei Pensionirungen überhaupt, insbesondere jener­­ Offiziere, welche beim Avancement übergangen werden, mit aller Strenge vorzugehen.“ Bei Titel 16 :„Militärstrafanstalten“ beantragt der Ausschuß nach der Regierungsvorlage 69.095 fl. zu bewilligen. Bei Titel 17: „Beschiedene Ausgaben“ beantragt der Ausschuß nach Abzug von 24.676 fl. 190.000 fl. zu bewilligen. Kriegsminister Kuhn vert­eidigt die Regierungsforderung gegen den beantragten Abstich, die Delegation nimmt jedoch den Ausschuß­­antrag an. Bei Titel 18: „Militärgrenze, abzüglich der eigenen Einnahmen“ beantragt der Ausschuß die Ablehnung der Negierungsforderung per 968.571 fl. Kriegsminister Freiherr v. Kuhn wendet ich gegen die beab­­si­chtigte Streichung. Die Grenze i­ eine gemeinsame Institution die Grenzregimenter haben in allen Theilen Europa’s für die Monarchie gekämpft und geblutet ; sie bilden einen Theil der Wehrkraft, es ist also wir daß der Bedarf der Verwaltung dieses Landes gemeinsan aus der Quote gerecht werde. Der Ausschuß meist darauf hin, daß man aus den eigenen Einnahmen der Grenze die Ausgabe der Ver­­waltung dede und daß man v dieselbe endlich provinzialifire. Ich glaube auch, daß diese Institution auf die Dauer nicht zu halten ist, denn sie bildet eine Anomalie im Wölterleben ; sie soll deshalb allmälig aufge­­löst werden ; plößlich aber geht das nicht. Die zwei Regimenter, deren­­ Provinzialisirung angeordnet it, konnten auch noch nicht der Zivil­­verwaltung unterstellt werden und doch sind dieselben rings von Kroa­­tien umgeben, mit den kroatischen Anschauungen und Verhältnissen vertraut, was bei den andern Regimentern nicht ver Fall ist. Die un­garische Regierung wird sich gar nicht herbeilaffen, fest diese andern Regimenter aufzulösen, da ihr hierurch große Verlegenheiten erwachsen würden. Redner bittet um die Woh­rung der Forderung. Delegirter Dr. Niehbauer stimmt gegen die Bewilligung. Man möge die Militärgrenze der Zivilverwaltung zurückgeben, dann werden die Kosten der Verwaltung geringer und außerdem auch nicht gemeinsam sein. Regierungskommissär Oberst Koenig leugnet nur die Ziwed­­mäßigkeit dieses Vorschlags, macht aber geltend, daß die Provinzialisi­­zung der Militärgrenze plöslich und unvermittelt nicht möglich sei. Referent Banban 5 vertheivigt den Antrag des Ausschusses. Die Bermaltung der Militärgrenze bedarf Feines Zuschusses; dort sind die ungeheuern Wälder, in denen riesige Schäße unbehoben liegen. Ich spreche hier nicht von dem jährlich zu schlagenden Duantum Holzes, sondern von jenem Hal, das schon längst hätte geschlagen werden müssen, und das zu Grunde geht, wenn man es nicht ausmäßt. Der Werth dieses Hal- 303 it von So $leuten auf 20 Millionen geschabt worden, allein dieser Schab vermindert sich von Jahr zu Jahr, die V­erwaltungskosten von da deben. Kriegsminister Kuhn: Diese 20 Millionen können nicht zur­­ Deckung der Verwaltungskosten verwendet werden, denn man muß ja zur Hebung der Militärgrenze auch etwas thun. Dieses Land hat keine einzige Eisenbahn;­ die Donau muß mit der Save durch einen Kanal verbunden werden, Sümpfe muß man entwässern und zu diesen Zweden sollen die 20 Millionen verwendet werden ; die Verwaltungskosten aber kann man daraus nicht deben. Referent Banhbans, nicht von Aerar, werben. Kriegsministr Kuhn: 39 habe das auch nicht so geglaubt, daß baz Nerar die Eisenbahnen bauen wird. Hiezu würden auch die 20 Millionen gar nicht genügen. Die Debatte wird geschlossen und die Abstimmung vorge­­nommen. Sämmtliche Delegarte mit Ausnahme des Fürsten Schwar­­zenberg stimmen für den Ausschuß-Antrag und lehnen die Forderung­­ der Regierung ab. Titel 19—21 sino gestern erledigt worden. Unter dem Titel 22 „Remontirung“ wurde heuer seine Forderung gestellt. Titel 23. „Zur Bestreitung der Dienstprämien der über die gefegliche Liniendienstpflicht fortdienendenlinterpoffiziere” Der Ausschuß beantragt, statt der von der Regierung begehrten ee fl. nach Abzug von 164.439 fl. blos 1,816.561 fl. zu be­willigen. a Referent Banhanz weit darauf hin, daß in Betreff des Stellvertreterfonds besonders berichtet wird. Delegierter Grodolsti hat zu diesem Titel einen Minori­­tätsantrag. Er bittet, die Delegation wolle hier seinen Abstrich vor­­nehmen ; denn es ist ein Hauptinteresse der Armee, gute Unteroffiziere zu haben, dieses Interesse aber wird durch einen solchen Abstrich gez­ädigt. Delegirter Freiherr v. Gablenz: Wenn der von ihm vor­­geschlagene Gefebentwurf über die Versorgung der Unteroffiziere ange­nommen sein wird, dann fällt die Nothwendigkeit weg, den Stellvertreter­­fonds zu bewilligen. Auch Reoner betont die besondere Nothwendigkeit eines Stammes guter Unteroffiziere ; heuer haben sich sehr viele gemel­­det, die nach vollendeter Dienstzeit bei der Fahne bleiben wollen. Es wäre sehr hig wenn man diese Anerbietungen zurückmeisen müßte, weil zu diesem­­wede eine zu geringe Summe votirt wurde. DVotiren Sie fest diese Forderung und gehen Sie nach Annahme des oben er­wähnten Gelegentwurfes umso­rigornfer vor. Kriegsminister Kuhn weist darauf hin,daß das Gesetz über die­ Versorgung der Unteroffiziere bei den Reichsvertretungen bereits vorliege.Es wird indes noch eine Zeitl andauern,ehe sich dessen Folgen praktisch geltend machen,und bis dahin muss der Steuertreter­­onds noch aushelfen. Es wird abgestimmt und nach Dr.v.Grocholski’s Antrag die Forderung der Regierun­g angenommen- Zu Titel 23 liegt folgen­deZ Resolution vor: »Das gemeinsame k.k.Kriegsministerium wird aufgefordert, den Stellvertreterfonds unverzüglich in die Verwaltung des gemeinsa­­men k.k.Finanzministeriums zu übergeben­.««» Regierungskonmissar Oberstlieutenant Horst hält dies für­­ unnöthig,nachde dee Verwaltung dieses Fonds doch unter Kontroll steht,allein die Delegirten Dr.Herbstm­an Wrestel sprechen für die Annahme der Resolution,die denn auch in der Abstimmung angenommen wird. « ·Die Delegation will über Antrag des­ Präsidenten,da das or­­dentliche Erforderniß des Kriegsm­inisterium­s nunmehr erledigt ist,zur en­gelung der vom Freiherrn v. Gablenz eingebrachten drei Anträge reiten. Dieselben lauten : 1. Die hohe Delegation wolle beschließen, das gemeinsame Kriegs­­ministerium werde aufgefordert zu veranlassen, daß ehestens den ver­fassungsmäßig dazu berufenen Korporationen ein Gefecht für strenge Bestrafung der Mannschaften, sowie der Amtsrepräsentanten, welche bei den vorgeschriebenen Einberufungen zur Erfüllung der Mehrpflicht sch faumig oder unthätig zeigen, vorgelegt — und das diesbezügliche Gefeg als dringlich angesehen, dass mit der verrasungsmäßigen Behandl­ung unterzogen werden möge. , 2. Die hohe Delegation wolle beschließen, das gemeinsame Kriegs­­ministerium werde aufgefordert zu veranlassen, daß ehestens den ver­­fassungsmäßig dazu berufenen Korporationen ein Pferde-Nonskriptions­­geieß vorgelegt — und dasselbe als dringlich angesehen, balingst der verfassungsmäßigen Behandlung unterzogen werden möge. ·­­'·Z,«»Die hohe Delegation wolle beschließen,das gemeinsame Kriegs­­m­inisterium erde aufgefordert zu veranlassen, da­ ehestens den ver­­fassungsmäßig dazu berufenen Korporationen ein neues wirksames Ges­teb zur Versorgung freiwillig fortdienender brauchbarer Unteroffiziere der gemeinsamen Armee vorgelegt — und das diesbezügliche Gefeth als dringlich angesehen, dalingit der verfassungsmäßigen Behandlung un­­terzogen werden möge. Zugleich spricht dieselbe den MWunich aus, dab auch ein Gleiches für die permanent im Dienste stehenden Unteroffiziere der Landwehr geschehen möge. Ueber Antrag des Freiherrn v.Gablenz wird­ beschlossen, diesen Anträge zuvor dem Budgetausschusse zur Berichterstattung zu­­zumeisen. Schluß der Geisung um 4,3 Uhr. Nächste Sihung: Morgen Vormittags 11 Uhr. Bon Kriegsschauplabe, Bet, 13. Sinner. Dem südöstlichen Kriegsschauplage­rt seine neuere Meldung ein­­getroffen. Dagegen lauten die Nachrichten von Bari und von der Sarthe für die F­ranzosen sehr ungünstig. So liefert die „Times“ zur Schlacht bei Lemans den Kommentar, daß dieselbe eine volltändige Niederlage für die Franzosen bedeute. Auch vor Paris gestalten sich die Dinge verzweifelt, seitdem die preußischen Bomben der Hauptstadt zu fliegen. Dagegen holt Faioherbe zu einem neuen Schlage aus, doch will er, ehe er wieder angreifend vorgeht, noch­ die 30.000 Mobilisäten an sich ziehen, die gegenwärtig in Lille organisirt werden. Seine In­­stellationen gehen bekanntlich dahin, Alles aufzubieten, um auf Paris zu marschiren. Ueber den­ Fortgang der Beschießun­g der Pariser Forts meldet ein Telegrahm aus Berlin vom 12d.:Die Beschießung der Süd­­front von Paris wurde heute aus neunundzwanzig Batterien fortge­­setzt.In die Stadt­ fliegende Brandgranaten haben neue Feuersbrünste verursacht.Sächsischerseits aus Osten in die Stadt geschleuderte Ge­­schosse richten namentlich in den Arbeitervorstädten große Verheerungen an;die Translozirungen der Bewohner dieser Viertel finden zahlreich statt;die Bewohner des lateinischen­ Viertels bringen die Nacht auf der Straf­e zu.Überall in Paris herrscht große Aufregung.In Ver­­saille s traf heute ein französischer Oberst neuerdings als Parlamentär ein.Das vom Bombardement verursachte Getöse ist so groß,daß in Ver­­sailles fortwährend die Fenster klirren. Aus einer brieflichen Mittheilung aus dem Lager vor Paris heißt es vom 9. b.: Am stärksten ist bis­het der Angriff auf Sort Jfiy gewesen, das von der Batterie recht bei St. Cloud und von der M­eudon- Schanze beschossen wird. Die Batterie St. Cloud nimmt Jfiy beinahe von hinten, Meudon wirft seine Geschoffe nach rechts, unte und nach der Mitte. Banyres und Montrouge werden nur in der Front beschof­­fen, soweit die Granaten und Bomben nicht derart einfallen, daß sie auch die rückwärts gelegenen Mauern oben am Kamin beschädigen. Das Ify nicht schon zum Schweigen gebracht ist, erwähnte ich bereits getern und während ich meinen gestrigen Bericht nie verschrieb, raffte sich Ifiy zu verzweifelter Gegenwehr auf. Er feuerte Nachmittags stürz­ter wie je und nicht ohne Erfolg, jedoch ohne die Meudon-Batterien am Feuern zu hindern. Unsere Berküste halten sich seit Beginn des Bombardements mit denen des Feindes das Gleichgewicht. Während den Baiern gestern gelang, drei Geflüge auf Yıry vollständig zu De­montiren, schlug eine französische Granate so unglücklich ein, hab sie einen bairischen Hauptmann bucstäblich in tausend Stüde zerriß. 63 ist von des braven Kriegmannes Leib nicht ein einzig Stüd aufge­funden worden. Die französische Negierung in Bordeaux veröffentlicht auf Grund von Ballonnachrichten, die aus Paris vom 10. d., 11 Uhr Abends, in Laval eingetroffen sind, folgende Einzelheiten : Der am 10. Abends veröffentlichte Militärbericht sagt, daß in der verfroffenen Nacht eine Nekognoszirung gegen die preußischen Borz­posten in der Umgegend der Straßburger Eisenbahn vorgenommen wurde. Unsere Truppen, mit Gewehrfeuer empfangen, griffen Den Send mit dem Bajonnete an, welcher die Flucht ergriff. Die Preußen hiel­­ten Häuser beseit, aus denen sie zu Schießen fortfuhren, und verweis­­erten die Wehergabe ; die Häuser wurden deshalb untermini­t und mit den Preußen in die Luft gesprengt. Eine andere Nelognoszirung er­­folgte gleichzeitig gegen Clamart, in der Absicht, die feindlichen Ar­­beiten in Moulin-la-Bierre zu zerstören. Diese Operation ist vollstän­­dig gelungen ; unsere Truppen brachten 21 Gefangene zurück; wir hatten 1 Zochten und 3 V­erwunete. Heute wurde das Bombardement gegen die Forts Banves und Montrouge weniger heftig, dagegen gegen Siiy heftiger fortgelöst. Ueberall erwiderten unsere Batterien kräftig. Das „Journal OfficieL" meldet, der Minister des Neußern sendete an die diplomatischen Agenten Frankreichs einen­­ Protest gegen das Bom­bardement. In der Nacht von Sonntag auf Montag schlugen Granaten in mehrere Spitäler, Ambulanzen, Museen, in die Kirche von St. Sul­pice, de la Sorbonne und Bal-de-Grace, sowie in zahlreiche Brivatz­häuser ein. Heute Abends erwartet man eine heftige Kanonade ; man versichert, die Preußen haben wieder angefangen, Granaten im Bogen? ihufje abzuschießen. Seit Donnerstag bombardiren die Preußen heftig die Südforts, sie werfen in vieler Richtung täglich gegen 2000 Granaten , moßen 400 bis 500 Bomben täglich in das Innere von Paris abgeschossen werden. In der Nacht von Sonntag auf Montag war das Bombarde­­ment von außerordentlicher Intensität. Man berechnet, daß in vieser Nacht 2000 Granaten in das Quartier des Jjardin des Blantes, des Luxem­­bourg, nach Dientrouge, V­ougirard Grenelle und Auteuil gefallen sind. Die Granaten reichten bis zum Odeon, der Nue Grenelle St.-Germain und den Ivaliden. Dne ziemlich große Anzahl von Weibern und Kindern wurde getödtet. Die Entrüstung ist eine allgemeine, aber das Bombardement macht nicht den Einbruch der Einschüchterung. Der Entschluß der Bevölkerung zum äußersten Widerstande wird energischer denn je. Alle unterstügen die Regierung, indem sie nichts, destoweniger zur Offensive drängen. Deleschurge und die Adjunkten haben ihre Demission gegeben, da die Versammlung der Maires von Bari es verweigert hat, sich dem Antrage Delescluzes beizugesellen. Die Nachricht von dem Siege Faidherbe’3 hat einen vortrefflichen Ein­­druck gemacht. Der den Forts duch das Bombardement verursachte Schaden ist unbedeutend ; derselbe wird jede Nacht ausgebessert. Die Gesammtzahl der duch das Bombardement in den Forts seit dem 27. Dezember verursachten Verluste beläuft sich auf 30 Todte und 300 V­erwundete. Das Bombardement gegen die Ditforts ist schwächer ge­worden. + Belgrad, 2. Jänner. Wie man dem , Bidovdban" aus Konstantinopel schreibt, ist die Lage der Dinge im „Olüdlichen“ Ara­­bien eine höchst precäre. Selbst ver­­uverlässigste aller Stämme des Norden Arabiens, die Hadramuthen, haben den Gehorsam dem Sul­tan gekündigt, und zwar wie es . scheint im offenen Widerspruche mit ihrem Klugen Scheit Ghalib. Darum werden Truppen fort und fort nach dem Infurreitionsschauplage gesendet ; lebthin sind sogar zwei Bataillone anatolischer Necifs dahin abgegangen. Da die S­pedition per mare und dazu noch auf gemietheten Schiffen geschieht, so ver­­schlucht dieselbe natürlich ungepeure Summen, für die die Pforte gerade fest eine bessere Verwendung wüßte. Die bulgarische Kirchenfrage macht noch immer viel von sich reden. Nachdem, es evident wurde, daß die Zusammenberufung eines ökumenischen Konzils doch im Werke sei, überreichte die bulgarische ger­mischte Kommission, welche seit Jahr und Tag in Konstantinopel tagt, einen sehr energischen Protest dem Großvezir mit der entschiedenen Erklärung, sich seinem Konzilsbeschlusse unterwerfen zu wollen Erstens, jagen die Delegirten, sind nie Konzile zur Erledigung von Fragen, die rein administrativer Natur sind, zusammengetreten ; es waren im Ganz­­­en 7 selcher Versammlungen (in den Jahren zwischen 325 und 783), die aber insgesammt ‚ft mit Definirung von Dogmen befaßten, nie aber mit Verwaltungsgegenständen. Sodann wird dem Stonzil sicher der Patriarch präfiviren und da dasselbe zum größten Theile aus grie­­chischen Prälaten besteht, uns terrorifiven. Selbst die paar flavischen Bischöfe, die anmwesend sein werden, werden aus Furcht, Veranlassung zu einem Schisma zu geben, nicht für unsere gerechte Sache stimmen können. „Die bulgarische Kirchenfrage it für unsere Nation durch den be­kannten faif. PFerman definitiv und unabängerlich gelöst, und wir werden nie zugeben, daß wer immer uns die doch jenen At zurück­­gegebenen Rechte wieder rauben. Das ist wohl eine entschiedene Sprache, die auf die Entschließungen der Pforte einen gemiissen Einfluß aus­­üben dürfte. Wahrscheinlich wird zeug der russischen Bemühungen das Konzil nicht zu Stande­ kommen , sollte dies aber doch geschehen, so kann man sich auf ernste Unruben in Bulgarien gefaßt machen. Die Leute werden nicht zugeben, daß sie die Bhanmatroten ad majorem ecclesiae gloriam maltraitiren, in ihren heiligsten firchlichen wie na­­tionalen Rechten verlegen und beständig kränten. · Die Verhaftung einiger hochangesehener·Männer in Bosnien gab dem«Vidvvdom«·Veranlassung zu einer scharfen,aber gerecht­en Kritik über die Wirthschaft der Pfortenorgane.Das Blut deIrotejtirt gegen Einkerkerungen der besten Patrioten,die gegen«die positiven Ge­­setze nichts verbrochen haben(wie der Archim­andrit PerovitH),·n·­as nur eine unselige Erbitterung zwischen Alltphaniedanern und Chrthen hervorrufe,t wodurch dem Regener­rungsprozeß aller Boden entzogen­ werde.»Vidovdan«verlangt abermals eine autonome Stellung für die Serben jenseits der Drina. . Die ut Br. Br." meldet: In Alencon herrscht große Ver­stürzung. Das „Journal d’Alengon” behauptet: Die Armee­­abtheilung des Großherzogs von Mecklenburg marschirte an­­­­geblich nordwärts, um gegen Habre zu operiren. Der „Kourrier de Duest“ sagt: Chanc’s Niederlage muß ung tief betrüben ; Paris muß fest auf jeden Entrag von der Westseite ver­­zichten. Wien, 13. Jünner. (Orig-Telegramm.) Graf Potocki reist morgen nach Bett ab. Hiemit hängen die Gerüchte Über entscheidende Schritte in Lösung der M­inister: Ir­fe zusammen und gewinnen theilweise Betätigung. Wien, 12. Yünner. Gestern Vormittags wurden auf der Westbahn 13.000 Stück von der Waffenfabriksgesellschaft in Steyer als Maschinenbestandtheile aufgegebene Chaffenots behördlicherseits mit Beschlag belegt; bieselben sollten an­geblich über Italien nach Frankreich befördert werden. Drag, 13. Zimmer. Orig-Telegramm.) Dem Veteranenverein, dessen Patronat der Kaiser ablehnte, weil verfelde­rtechiiches Kommando einführte, sind Fürst Karl Schwarzenberg, Fürst Paar und Graf Rol­iwrat beigetreten. Teplig, 13. dünner. (Original-Telegr.) Die Auffige Tepliger Bahn trifft Vorbereitungen für den Transport von Verwundeten, für deren Aufnahme alle An­stalten getroffen werden. Auch hat die Direktion des preußis­­chen Hospitals einige Nachbarhäuser für die Unterbringung von N Rekonvaleszenten in Aussicht genommen. Berlin, 13. Jänner. (Offiziel) Berfailles, 13. Jänner. Gestern Nachmittags nahmen das 3. und 10. Korps Le Mans, das 9. und 13. Korps dringen siegreich süd­­lich bei Corneille vor, große Vorräthe wurden genommen, nä­­here Details fehlen. Berfailles, 13. Jänner. (Offiziel.) Wegen anhalten­­den Nebels seit drei Tagen, wurde hier die Beschieung ver­­langsamt, obgleich das Feuer auf die Stabtenceinte immer heftiger wird. ( Heute Sonnenwintertag, 2 Grad Kälte, dennoch feine Fernsicht. Bordeaux, 13. Jame. Origin -Telegr.) Ein Dekret des K­riegsministers verfügt, daß alle Marodeurs festgenommen und je nach Umständen entweder kriegsgericht­­lich behandelt oder je nach Umständen der Armee oder der mobilisirten Nationalgarde einverleibt werden sollen. Fiorenz, 13. Jänner. (Originetelegram­m.) Die zwischen Italien und Oesterreich eben vereinbarten finan­­ziellen Stipulationen werden gleich nach der Eröffnung des Parlamentes demselben zur definitiven Sanktion vorgelegt werden. Außerdem wird das Parlament über die Entschädi­­gungen berathen, die Florenz als Erhauptstadt erhalten soll. Die Gebäudesteuer soll herabgefegt und die V­erzehrungssteuer für ein Vierteljahrhund­rt ganz nachgesehen werden. — In der Romagna ist die Öffentliche Sicherheit wieder in hohem Grade gefährdet. In Faenza zirkulit eine­ Petition, die außer­­ordentliche Maßnahmen begehrt und der bie Jtegierung zu willfehren gewenft. Turin, 13. Jönne. (Original-Telegr.) Die Postverwaltung geht mit dem Gedanken um, die Durch­­bohrung des Monteenis-Tunnels nächstens zur Bostverbindung mit Frankreich zu benügen. Madrid, 13. Jünner. Original-­Telegr.) Die Witwe des Marschalls Prim hat den Titel Herzogin er­­halten und it für sich, ihre Tochter und deren eheliche Nach­­kommen in den Grandenrang erster Klaffe erhoben worden ; ebenso it 008 Marquisat 268 Castellejos, gegenwärtig Eigen­­thum des jungen Prim, mit dem Grandenrang erster Klaffe ausgestattet w worden. Konstantinopel,13.Jul 111er.(Orig.-Telegr.) Riaz Mustafa Pascha ist als außerordentlicher Gesandter des Vizekönigs von Egypten angekommen,um Aufklärungen über die Rüstungen zu geben.Die Pforte ist durch die Aufklärun­­gen zufriedengestellt. London,13.Jänner.(Original-Telegr.) Lord Granville besteht auf der Ansicht,daß die Conferenz ohne Theilnahme Frankreichs,welche nicht blos Signatar macht,son­­dern auch eine der drei Garanten der Türke, nicht tagen könne. 8 sind neuerdings Unterhandlungen mit der Regie­­rungsdelegation in Bordeaux eingeleitet, um dieselbe zu bele­­gen, einen Bevollmächtigten zu bezeichnen. Wien, 13. Jänner. (Eröffnungshärfe) Krenitaft. 249.40, Napoleon d’or 9.96, Mordbahn­­ —, ungarische Kredit - Nitien — —, Staatsbahn —.—, Gassier — —, Lombar­den 18460, Anglo- Austrian 199.20, 1860 —— , Fran —.—, 1864er ——, Zramwayn —.—, Bantverein ——, ungarische Lofe — —, Boule­­vardhente —.—, Anglo ——, Straßenverkehr ——, Berfehrebant —.—, Krepitlofe —. —. Sehr fest. Bien, 13. Jänner. (Offizielle Schlußkurse). Ung. Grundentl. 77.75, Ungar. Eisenbahnanlehen 103.50, Anglo - Hungarian 78.—, Ungar. Kredit 82.50, Franio- Hungarian 64.25, Alföld 169.—, Sieben­­bürgen 167.—, Ung.Ostbahn 86.75, Ung. Nordostbahn 157.75, Salgó: Zarjaner 102.50, Ungar. Brandbriefe 88.75, Ostbahn : Prioritäten ee Ungarische Lofe 91.70, Preußische Kaffenrheine 1.83", Fransa­­ustrian —.—. Wien, 13. Jänner. (Abendschluß.) Kredit = Aktien 249.30, Napoleon v’or 9.96—, Nordbahn 210, ungar. Kredit:Aktien 82.50, Staatsbahn 380.— , Anglo-Hungarian —, Lombarden 185 10, Anglo: Austrian 199.20, 1860er 94.30, Franky 99.10, 1864er 119.50, Tram­­way 171.30, Galizier 242.50, Baubant —.—, Wiener Bant ——, Zheißbahn —.—, Disfontobant —.—, Barbubig —.—, Boltsbant —, Kranky-Hungarian —, Ungarische —. Entschieden fest. Berlin, 13. Jänner. Böhmische Westbahn 99— , Salizierbahn 98 °/,, Oesterreichische Staatsbahn 206—, Freiwilliges Anlehen , Metalliques 46314-National-Anlehen 541-2,Kreditlose 87sl4,1860er 7'ZI-s,1864er 641-"2,Silber-anlehen—,Kreditaktien 135"14,5«jäkren 81—, Mumanier 51"/,, Disfontbant —, Bardubiker —, Dest. Bantnoten ága Staatsbahn —.—­, Rente --.—, Silberrente — —, $gombarden A) . Brantfurt, 13. Jänner. (Schlaf) Wed­elfurt per Mien 95%, 1859er E. Metalliques —.—, Amerikaner —.—, Nationalanle­hen —.—, Metalliques, alte ——, Neues Steuerfr. — —, Amerikaner per 1882er 95',, österr. Kreditaktien 237 °/,, österr. Staatsbahnaktien 363 °, 1854er Lofe 704, 1860er Lore 77 °, 1864er 113"/,, Franz. Lofefsbahn ——, österr. Bankaktien 704—, Lombarden 177—, Ga­­lisi­er 231—, GSilbercente —.—, Elisabethhbahn —.—, Rente ——, Aalfeld — —, Fest. Berlin, 13. Jänner. (Getreidemarkt) Weizen per laufenden Monat 75%, per April-Mai 75 °%/,, per Mai-Suni 76 °. Roggen Ioto per laufenden Monat 51's, per Jänner-Feber 51”s, per Apri­l-Mai 52"/,. Hafer per laufend. Monat 46.—, per April­ Mai 47, Gerste Info ——. Del foto 28"/e, per Yänn.ezeber 28, per April-Mai 28". Spiritus 16.07, per Jänn.Zeber 16.26, per April Mai 17.10, per Mai-Suni 17.13. Schneeluft. Breslau, 13. Jänner. Weizen 91, Noggen 62, Hafer 35. Del per Jänner 14" Thlr., per Frühjahr 13" Thle. Spiritus lofo per 1000 Zralles per Jänner 14", Thle., per Sinner = Feber 14" Thle., per Feber:­März 14", Thlr. Neimpyorf, 12 M­änner Mehl 6.25 Morsehadh, 12. Jänner. Getreidegeschäft ruhig, Preise fest. Verkehr Schwach. Prima ung. Weisen 33—33",. Mmsterdam, 12. Jänner (GC Stre­vemarkt) KRoagen pr März. ——, per Mai 204, per Herbit ——. Raps, per März ——, per Herbit —— per Mai ——, per Herbit ——. . e. Tageswenigkeiten. (Dastt Generalkomman­do hat die Verlegung der bisher in Pegel gelegenen Batterie Nr. 5 des 5. Artillerie­regis­mentes nach Sorofiar bewilligt, nachdem in Béczel die Unterbringung der Pferde sehr mangelhaft war. . Gräfin Julie Ap­ponyir) Se. Eizellen; den Gra­­fen Georg Apponyi hat durch das gestern erfolgte Hinscheiden seiner edlen Gemahlin ein fedeverer Verlust getroffen. Die Traueranzeige lau­tet wie folgt : Graf Georg Apponyi de Nagy-Appony, Großkreuz des Leo­­pold-Ordeny, I. f. Kämmerer und wirklicher innerer geheimer Mann zeigt in seinem, sowie im Namen seiner Kinder Georgina, Nonne des Ordens vom h. Herzen Jesu, und Albert betrübten Herzens an, daß seine unvergeßliche, heiß geliebte Gattin, beziehungsweise die Mutter der Genannten, Gräfin Georg Arponyi de Nagy, Ap­­pony, geb. Gräfin Julie Sztáray, Sternkreuz und­­ Balastdanıe, nach langw­ierigen Leiden und nach Empfang der Sterbesakramente im 51. Jahre ihres tugendreichen L­ebens und im 31. Jahre ‚ihrer glück­­lichen Ehe am 12. Jänner I. 3. verschieden ist. Die irdischen Ueber­­teste der Verblichenen werden Sonnabend am 14. b. M. Nachmittags 3 Uhr in dem Trauerhaufe Balatingasse Nr. 6) eingesegnet, und dann in der Jan­iliengruft zur ewigen u beigefeßt. Die Geelenmelsen werden in Pest, in der Serpitenlicc­e, Montag den 16. b. M. um 10 (Spiele nicht mit« Revolp»ern.) Der in Geschäft­­angelegenheiten aus Wien hier meilende Gierhändler Joseph Sebő, war vor einigen Abenden in einem Wirthshause auf der unteren Do­­nauzeile Nr. 1, wo er seinem Geschäftsfreunde Arton Nziha einen sehlläufigen Revolver zum Geschenke machte und die Handhabung der Schießwaffe erklärte. Mehrere neugierige Gäste umstanden den Expli­­fator, als plöglich beim dritten Abdrüden ein Schuß aus dem Re­volver losging und die Kugel den Hold-Merd-Vajarhelyer Inwwohner Aerander Égető auf die Brust, gerade in der Herzgegend traf. Zum Ölüde hatten die beiden Kleider, welche der Getroffene trug, die Kugel aufgehalten, welche zwar bis an die­ Haut drang, ohne jedoch denselben zu verlegen. Bropeller-Totalverkehr) Veit aus Sicherheitsgründen darauf besteht, daß die gegenwärtigen, der Kettenbrüche gehörigen Meberfuhrlähne abgeschafft und deren Verkehr zwischen den Ufern der Schwesterstädte eingestellt werden solle, geht ein Konsortium mit dem Plane um, mehrere kleine Propeller zu bauen, mit welchen der Lokalverkehr zwischen den beiden Schwesterstädten ver­­mittelt werden sol. Das betreffende Konsortium hat auch bei der Stadt Bejt um Zumessung von fünf Stationsplägen am Donauufer für diese Propeller angefuht und hat die städtische Uferkommission in der heutigen Gigung, mit Rücksicht darauf, daß auch die Staatsver­­waltung, als Eigenthümerin der Kettenbrüde, dem Bernehmen nach die Absicht hat, den Lokalverkehr, statt mit Weberfahrfähnen, mit seinen Dampfschiffen vermitteln zu Tasfen, das gedachte Konsortium ange­­wiesen, zunäcst die Konzession für den Betrieb der Dampfschifffahrt­­ vorzulegen, worauf die ganze Angelegenheit dem Ministerium unter­breitet wird. Kellerwechsel. Die fünfzigjährige Witwe Frau Anna Ne. Mayerhofer hatte sich siebzehnhundert Gulden erspart, da kam ihr vor Kurzem der unglücselige Gedanke, diese Summe gegen große Prozente auszuleihen. Den Plan hatte sie allerdings sehr nett aus­­gedacht : 10 Kreuzer per Gulden und Monat wären ihr eben recht ge­wesen; blos das Anlegen ihrer Kapitalien verursachte ihr einiges Kopf­­weh. Allein auch dieser Kummer wurde ihr durch­ die­ gütige Vermitt­­lung E3erny­’s behoben, der sich anbot, sämmtliches Geld der Anna Mayerhofer zweckmäßig an den Mann zu bringen. Und er that es auc). Vieles könnten die Wirthe der Akazien-, Feld- und Königsgaffe von dem Anbringungseifer Cserny 3 erzählen, noch mehr aber die Mayer­­hofer selbst, die endlich teiß der glänzenden Vorspiegelungen Cserny doch entweder ihr Geld oder wenigstens dessen Erträgniß forderte. An­statt des baaren Geldes übergab ihr nun Cserny nicht weniger als 104 Wechsel, welche die Unterschrift von­ nicht ernfü­renden Personen trugen. Die Betrogene klagte, der Betrüger legte ein reumüthiges Vez­ständnis ab und wurde gestern zu einjähriger schwerer Kefferhaft ver­­urtheilt. Grund­bu­chs:­Ausmeis3. Beim Ob­er­städtischen Ge­richtssenate ist die zweckmäßige Verfügung getroffen worden, daß seit 1. Jänner das Referat über fäm­ntliche Grundbuchs-Angelegenheiten dem Gerichtsrathe Herrn Sigismund v. Rupp übertragen wurde. Diese Anordnung dürfte im Publitum umso beifälligere Aufnahme fins­ten, als es nicht zu verfemnen ‚war, daß in diesem wichtigen und die­ zeitlichsten Interessen der Bevölkerung vielfach berührenden Geschäfts­­zweige eine Vereinigung der bis dahin getheilt gewesenen Referate nicht wünschenswerth, sondern sogar dringend nöthig war. — Um nur eini­­germaßen einen Mederblid über die Geschäftsgebahrung im Ufner Grund­buchsamte zu erlangen, genüge hier der authentische Nachweis, daß aus dem Jahre 1869 3, aus dem Jahre 1870 aber 467 derart Toms­pliziete Rechtsgegenstände übernommen und sammt denen im Jahre 1870 eingelangten 2912 übrigen Geschäftsstüden, zusammen daher 3379 Stücke bis heute ihrer Erledigung zugeführt worden und Rüdstände daher nicht verblieben sind.­­ (Todesfall) Borgestern ist in Ofen der allgemein geach­­tete pensionirte kön­ ung. Rechnungsrath Sofef Szelestey ve Alis- Szeleste, betrauert von Allen, welche den 71jährigen guten, alten Herrn fannten, zu Grabe getragen worden. Friede seiner Arche ! (Cinedrage an unsere Literarhistorifer.) Das „Term.­tud. közlöny" veröffentlicht ein Zitat aus Montucla’s „Histoire des Mathématiques” (Paris 1807), nach welchem ein Schüler Keppler’s, ein gewisser Martin Horky, der sich in Italien aufhielt, von Feinden Galilei’s in Bologna als Werkzeug zu Intriguen gegen den berühmten Mann bewaht wurde. Meber dieseg Stnpipivuum bez findet sich in dem berühmten Werk­ Joseph Bertramd’­ „Les fondateurs de lastronomie moderne” folgende Stelle: „L’un des contradicteurs les plus ardents de Galilei fut le Hongrois Horky”, (Giner ber hisigsten Gegner Galilei’3 war der Ungar Horty.) Der „Term,­tud, közl." richtet nun die Anfrage an unsere Literarhistoriker, ob dieser unglüdselige Horly mirffich ein Ungar gewesen, oder ob er nicht jenem Nachbarlande angehörte,auf das auch sein Name hinzuweisen scheint ? Der Breßburger Eisstof­ wird seit gestern bereits Todesfall) Aus Großwardein wird der am 9. b. erfolgte Tod des Kastellans des Biharer Komitates, Ludwig Nagy, gemeldet. Der Verstorbene war in den Jahren 1848 und 1849 Honope-Huparenz Major. Ludwig Nagy — jagt , Bihar" — gehörte zu jenen altungas r­ischen Typen, die immer mehr aussterben. Seines Amtes waltete er mit gewilsenhafter Pünktlichkeit, und als Privatmann hatte er ein gez­­winnendes Benehmen. Sein Begräbniß hat am 11­­. unter allgemei­­­­ner Theilnahme stattgefunden. (Wie gewonnen so zerronnen.)In Großwardein —schreibt»Nagyv.«­—werden sich Viele noch an einen jungen­ Mann zu erinnern wissen,der im Sommer biSs hierherumstolzierte und mit seinem Gelde kavaliermäßig aufhielt.Wir selbst sahen ihn mehr denn einmal,wie er in einem Fiacre durch die Gassen fuhr und in einem­­zweiten Wagen seinen Hund und in einem dritten seinen Plaid sich nachfahren ließ.Es hieß dam­als,derselbe sei ein Kellner gewesen,der einen Treffer von 200.000 fl.gemacht.Erzfcheint aber schnell da­­mit fertig geworden sein­,denn gegenwärtig befindet er sich in der be­­­scheidenen Stellung als Hajduk bei einem Stuhlrichter des Komitats,­«· und putzt seinem gestrengen Herrn täglich die Stiefel. Fortlegung in der Beilage, Der Kriegsm­inister möge Die Eisenbahnen pflegen hierzulande sondern von Aktien » Gesellschaften gebaut zu · .. Wien, "13. Ynner. (o­rigin­alette te­x) 1 Uhr Vormittags, sowie seinerzeit in den auf dem Territorium der Fa­­milienherrschaft gelegenen Kirchen abgehalten werden. (Populär­wissenschaftliche Vorträge.)­An««­ der Ofner Oberrealschule beginnen morgen,den 15.Jänner,die ersten»­« Vorträge für Erwachsene und zwar wird Professor A. Heller­us der Physik: über die allgemeinen Eigenschaften der Körper, über Mer fen ı und Wägen, Zeitmessung und Uhren; Professor A. Menphlit aus der Chemie: über chemische Prozesse im Allgemeinen, die vier Ele­­mente des Hristoteles und die Elemente der heutigen Chemie, Zeichen­sprache der Chemiker, die wichtigsten chemischen Operationen vortragen. Bei diesen Vorträgen wird Jeder gerne gesehen, der in den bezeichne­­ten, höchst wichtigen Gegenständen Etwas lernen oder nachholen will, wozu ihm, bis jet die passende Gelegenheit mangelte. Die einzelnen Vorträge dieser Gegenstände bilden je ein Ganzes und werden jeden Sonntag von 9 bis 12 Uhr im Gebäude der Dfner Realschule ab­­gehalten. Zurchgezoge­ne Klage.­ Bezugnehmend auf eine, die strafgerichtliche Anzeige gegen den hiesigen Handelsagenten Michail Engeleß betreffende Notiz im Morgenblatte von Donnerstag, bes merken wir, daß der Genannte in Folge der gegen ihn erhobenen Klage durch die Sicherheitsbehörde angehalten und auch die Anzeige beim Strafgerichte erstattet wurde. Nachdem jedoch der angebliche Beschädigte später die Klage zurü­ckzo­g, wurde Herr Engeleß sofort auf freien Fuß gelebt.­­Die Ernennung des Doktor Großmannss zum­ Honorar-Oberarzt für Augenleiden im Ob­erallgemeinen Kranken­­­hauses wurde von Seite des Ministeriums deannern bestätiget. (Die Kom­­munikation von strafze nach der Festung),in der Nähe des Szabö’schen Hau­s der Albrechh ses,wird vom Longauschen Neubau aus durch Anlage eines neuen Gäßchens s­nd werden. · (Im Ob­erallgemeinen Kranken­hau«se­s ist der Krankenstan­d gegenwärtig ein ungewöhnlich großer,Und zwar»·« befinden sich in demselben, obzwar es nur für 200 Patienten einger­­ichtet ist, 212 Kranke, wodurch die Nothb­endigkeit der Vergrößerung desselben bedeutend hervortritt, « einen praktisch angelegten Treppenweg erweitert auf Brettern passirt.­­ Nachdem die Stadt « » , Ecke gepepesch­en des Yesterescode Wien,13·Jänner­(Orig.-Telegramm.) Der Schluß, wen mehrere Blätter aus der Verzögerung des Konferenz-Zusammentrittes ziehen, daß die Konferenz über­haupt nicht zu Stande kommen werde, ist irrig. Alle diesbez­züglichen Meldungen sind falsch, 1 a N (7 Sn x - - Pe s,

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