Pester Lloyd, Februar 1871 (Jahrgang 18, nr. 26-48)
1871-02-25 / nr. 46
. (L.) Die legte Ministerkrise hat den Namen b. Schmerling, nicht geworben, 528 die vielfachen Listen, neuesten Veränderungen doch eingetragen: er im Laufe der österreichischen Perrd ernannt Fülle von Gnade, die der Monarch, der Ansicht entgegenzutreten, allen seinen Ispirationen, denn wie und fimmert um dem gegenwärtigen Wirren hatte den Reichsrath ,legten" ist dei Ritter Staatsministerd der Ge fammtmonarchie, wieder ‚in den Vordergrund gedrängt; einige Blätter waren so gütig, auf welche Tag für Tag betreffs der Neubildung des Kabinets Tolportirt wurden, auch seinen Namen anzuregen. Minister aber ein hohes politisches Amt haben ihm die Verfassung, ist zum Sprecher durch die Menifterportefeuille für ihn irgendeinen Reiz; ihr Dasein er nun zwar Die Ernennung über das Haupt des neuen Präsidenten gigoffen, rührte ihn so sehr, daß er sich im seiner gestrigen Antrittsrede verpflichtet glaubte, aló hätte no ein Mier entsagt feierlichster Tennt ja „Imum ein höheres, schöneres Ziel des politischen Ehrgeizes“, als zur Leitung der hohen Versammlung berufen zu werden, welche sich das österreichische Herrenhaus nennt. Man wird nicht die Bewunderung versagen können, er e8 seit ,bieter Bescheidenheit wenn man bedenkt, was alle konstitutionellen Herrlichkeiten Oesterreichs; Landtag, Meiderath Jahre 1861 eigentlich Herrn D. Schmerling zu verdanken haben und nun begnügt er sich Doch mit der bescheidenen Rolle eines Herrenhauspräsidenten. Vorzeitfahren in den letzten Feiertagen überraschte der damalige Staatsminister die Völker Oesterreichs mit der neuen Reichsverfassung;fast erscheint es als der bitterste Hohn des neuen Ministeriums,de hnt er der Federverfassung zu bestellen,damit er Umscha11 halte über die verheerenden Folgen und Wirkungen seiner eigenen staatsmännischen Leistung. Schmerling fühlte diesen Hohn nicht heraus, er sang sein altes Tied, gewohnt war, unbebde einschneidendsten Ereignisse. Die tiefgehendsten Krisen und die drohendsten Gefahren, welche herbeiführen müssen, seine Beraffungsmäßigkeit, seine staatliche Auffassung bereits heraufbeschworen oder noch Dieber im die Leberverfafsung niedergelegt ; er war es, der den Staatsgebarken versümmerte, indem er zu einem Delegirten Ausschusse der Landtage machte, er, der das Sonder-Brmußtsein der einzelnen Nationalitäten und Länder wach rief, aber dasselbe Cody nicht befriedigte und endlich inaugurirte, (ing nicht in Abrede Zusammenhänge am besten sondern weil er, nie „bergilbte Der eine Beifaffung ohne Konstitutionalismus zu Stande brachte Ein heilloseres Experiment auf staatlichem Gebiete worden, als jenes, welches Die offenbarsten Thatsachen kann freilich auch Schmer„leider eine entschiedene Befseiung ‚denn die Thatsachen sprechen mit sprechen Bevölkerung förmlich Verhäliniffe find, haben Herr v. Schmerling reiches Staatsleben gewebt ; andere jüngeren Datums geben zu der nie verschlagenden Annahme Anlaß, daß sie wahrscheinerden. Das czechische Staatsrecht it nicht darum unpraftikabel, weil es auf vergilbten es dem österreichischen ist nie gemacht in der Federverfassung also zugeben, daß in den Zuständen der österreichischen Länder kaum noch eingetreten". Und wenn er noch so verblümte Wendungen gebraucht hätte, um dieses Urtheil recht zart zu formuliren, er hätte verständlich genug gesprochen, zehnjähriger Befolgung eines Systems muß je der Schöpfer bestehlen zu dem Geständnisse bequemen, daß eine Befseiung in den öffentlichen Zuständen nicht eingetreten sei; nun, wenn der Schöpfer 13 Systems so muß, fann man si da wundern, wenn die Opposition in ihrem abfälligen, abwehrenden Urtheile sein Maß zu halten versteht ? Die Begehrlichkeit der einzelnen fennt seine Grenzen mehr, das staatliche Bewußtsein ist bei einem beträchtlichen Theileher verpönt und auch die freiheitlichen Errungenschaften haben ihre Wirkung verloren. Die in seinen glänzenderen Ministertagen spricht auch der gegenwärtige Präsident des Herrenhauses mit hortrinärer Bezahlung von den „vergilbten Pergamenten“, die nimmer die Grundlage der Verfaffung bilden können. Die Güter einer Berfaffung und der günstge Einfluß derselben auf die staatlichen und gesellschaftlichen Pergamente" ist in gar feinem mit der Ausstattung der Verfassungsurkunden. Manche Berfafsungen, die auf vergtbte Pergamente zurückführen ein freiheitliches, entwickklungsfähiges, Kindheit nie hinauskommen, daher auch Pergamenten Staatswesen volltändig widerspricht ; umgekehrt ist auch die Federverfassung troß der jungfräulichen Weiße des Papiers bald ihrem Entstehen unhaltbar geworden, weil niffehaupt ist ein der französischen Revolution. In Staaten, modernen Bedürftantsleben über fortwährendes Kompromiß der Parteien und der Bedürfnisse ; umso mehr die Verfassung, welche demselben die Form, die Möglichkeit der Bewegung und Entwickklung gibt. Nur in den sturmvollen Tagen einer Revolution tracitet die eine Partei die andere zu vernichten und einer ruhigen Entwicklung erfreuen, dient die Parteibefehlung zur Heranbildung eines tüchtigen Gemeingeistes, der nicht vergessen läßt, daß die Parteien vor Allem dem Staate dienstbar sein müssen. Es kann nichts Erbärmlicheres geben,als die formelle Ausflucht der verfassungstreuen Partei in Oesterreich,daß sie keinenneständnisse den Nationalitäten und den Ländern gegeben könne,da dies die Verfassung selbst hindere. Das heißt man wohl, sich die Hände selbst binden, um dann Hilfelos zu erscheinen. Unter Umständen flingt es einfach wie Gleimerei, wenn man von dem guten Willen spricht, „die vorhandenen Konflikte auszugleichen”. Der Präsident des Herrenhauses ist ein treues Echo des Staatsministers von ehedem,er kennt nur ein Gebot des Staatslebens und das ist,die selbstgemachte Verfassung wie einen Götzen zu ehren Natürlich geht er von der Voraussetzung aus,daß das neue Kabinet nichts Anderes zur Aufgabe haben könne, gönnen hatten. Kräfte. Schmerling folgen als fortzufegen, was Schmerling und Gistra beMit einer beispiellosen Bescheidenheit ruft er dem neuen Kabinett den Wunsch zu, daß es ihm gelinge, Aufgabe sich vergebens bemüht haben. Die Reihe dieser „eden" Kräfte eröffnete “ Schmerling selbst, ihm folgte Gisfra-Herbst u. deutschen Verfassungspartei ein. ist alleinige Grundlage des Staatsrechtes, torderstrebenden Elemente im Staatsleben soll man föhnen, sondern aber noch führte, liegt dem Präsidenten sehr fernein. Endlich ist nur es wohl um die ed few, und doch warb die Mühe „pergebeng“ gethan. Der Gedanke, bak eg benn doch an ber Methode over an ben wenn man nicht reufjiren Nein, bie Methode war unfehlbar, das ist ein Glaubenstag der Verfassungstreuen; wenn es daher bisher nicht gelang, das Ziel zu erreichen, so muß man nur die Anstrengung verdoppeln, und kann Tanıt eg nicht fehlen, fann zwar abgeändert werden, aber leben, die Verfassung allein Anhalt verselben; · Ein recht schöner Rath, die oppositionellen · Von der olympischen Höhe des Präsidentenstuhles schafft auf der Bahn gesprochen der Erster Sag: Die Berfafsung Zweiter Sag: Die nicht wer Die Verfassung sie noch mehr einer Partei allein dienstbar zu machen. Und diese schroffen Worte werden gesprochen von einem Staatsmann, der eben eingestanden hat, daß in den politischen Verhältnissen Öisterreichs Feine Befseiung eingetreten und bisher jede Bemühung zur Durchführung einer staatlichen Ordnung fruchtlos geblieben ii. Das Staatsrecht erschöpft noch nicht Das ganze Staat,genügender die Verfassung gibt nur die Formen, welche belebt werden müssen, zu bezwingen, aber woher die Macht nehmen zur Ausführung der eine schlecht angebrachte Taktik, wenn auch je noch von einem Fortschreiten zur bisherigen Krise angeblich immer an dem Aufbau des Staates gearbeitet und dann doch nichts erreicht zu haben als — den Nachweis der Absurbität eines doktrinären politischen Systems. — die Bank:Engquete-Rommiffien welcher die Mitglieder verfehlen über die ihnen vorliegenden Referate der Experten im Allgemeinen ihre Ansichten aussprachen. Ein definitiver Beschluß betreff3 der Angelegenheit, welche den Gegenstand der Berathungen bildet, wurde nicht gefaßt. — wissen — stellen, er Schmerling Ränder und Nationalitäten Sich über das erste Alter der auch nicht zu befriedigen vermag, er muß ihm. Das von,24.Feier, aufgezeichnet nach sie bie wirklichen werben. Nach Keime sollte aufzumsisen das ist, haben bie von ihr sonnte, zu reiften, Miönnern fühnen Rathschläger eine Lisung ab, an der bis Tiegen mußte, dem neuen bezwingen, jekt so „biele Ministerium das Dritter ist von politifchen Gedanken &8.ist eine traurige Konsequenz, Sag; wird, welche · Programm also noch fein Parteien ·· hielt heute Abends Bon . . . Aus dem Reichstage. 1 Belt, 24. Zeber. (7.) Als erster Gegenstand der heutigen Tagesordnung wurde die Spnberinitybill vor- und angenommen. Dieselbe wurde bekanntlich nicht in Folge eines etwaigen DVerschuldend der Regierung, sondern dadurch nothwendig, daß Die Abgeordneten dem Budget heuer eine dermaßen ausgedehnte und eingehende Diskussion widmen, die eine Sanktion desselben vor Ablauf der ursprünglich bewilligten Indernität durchaus unmöglich erscheinen läßt. Demgemäß fand er an Niemand angezeigt, diese nothgedrungene Gefeßesverfügung erst zu befürworten, noch weniger aber dieselbe anzugreifen. Die äußerste Linke lehnte die Annahme des Gefegentwurfes wohl ab, jedoch nur aus dem Äußerlichen Grunde, weil — wie ihr heutiger Sprecher sich mit großer Gereiztheit, aber dabei doch auch mit unendlicher, von dem Bemwußtsein der erhabenen Mole, die ihm zur heutigen Stunde geworben, getragener Behaglichkeit ausdrücte — die Äußerste Linie Alles perhorreszirt, was einer Bewilligung zu Gunsten „dieses die Unabhängigkeit und den Wohlstand des Vaterlandes an die gemeinsamen Angelegenheiten, biesen fremden und unersättlichen Moloch, verkauft und verrathen habenden Ministeriums” gleichsieht. Daß die gemäßigte Linke bei der Abstimmung ebenfalls figen blieb, ist hie» fegmal wohl nur als eine VWeußerlichkeit anzusehen ; innerlich erhob sich gewiß auch in ihr das Bemwußtsein, daß die Staatsmaschine nicht stehen dürfe aus dem bloßen Grunde, weil die Abgeordneten X und Y bandwurmigen Rebeffußanfechtungen unterliegen, denen sie nicht zu widerstehen vermögen. Dann i wirken die gestrigen Schiefübungen toleder aufgenommen. Zuerst kamen die Plänkler, die für und wider das Amenvement der Minorität der Zentralsestion ihr Pulver verspufften, ohne besonderen Nuten zu stiften und auch ohne bezonderen Schaden anzurichten. Die Neue August Bulkins war indessen gut gedacht und fleißig gearbeitet. hiernach aber ging eine sehr langiierige und heftige Kanonade 108. Koloman Tzipa sprach für den Minoritätsantrag in langer, antrefflichen „Knallpunkten" nicht außer Rede. Bei aller dialektischen Gewandtheit jedoch vermochte der Führer der „regierungsfähigen" Memorität seine nachhaltige Wirkung zu erzielen, weil er eben — um das einmal gebrauchte Bild festzuhelten — fortwährend über das Ziel Hinausschoß, indem er nicht zu erhörten vermochte, warum die Artillerie gerade für unsere Landwehr und schon Heute ein nicht zu missendes Bedürfnis wäre. Er wollte durchaus das politische Moment der Trage festhalten, dasselbe entglitt ihm jedoch fortwährend, wie ihm auch entgleiten mußte, da er doch zu viel Staatsmann ist, um sich der einzigen Handhabe, womit Kieselbe allenfalls festgehalten werden könnte: „das Mißtrauen gegen die Krone und die andere Reichshälfte”, offen zu bedienen. Ein ganz merkwiürdiges Sophisma des Herrn v. Tipe — einen Syllogismus cornutus, wie man ihn in den Schulen nennt — können wir nicht unerwähnt Taffen. Hr. v. gifa sagte: Der Ausgleich von 1867 war entweder populär oder unpopulär ; war er populär, so haben wir (die Linke), die wir unserer Ueberzeugung nach dagegen stimmten, bemieten, daß wir dieser Ueberzeugung die Popularität zu opfern bereit sind; war er unpopulär, wie sonnte die Rechte sagen, daß die Majorität im Lande diesen Ausgleich wünsche ? Fühlte Hr. v. Tiga nicht, daß sich Dieter Spieß einfach umkehren Lasse? War der Ausgleich populär, wie sonnte die Linke, wenn sie die Effent- The Meinung vertreten will, dagegen sein? War er unpopulär, so Hat die Rechte beriefen, daß Sie auch vor dem Inpopulären nicht zurchschrede, wenn er ihrer Ueberzeugung und dem Wohle des Landes entspricht . . Dad sind idiolastische Spielereien, deren sich ein Zipa denn doch nicht bedienen sollte. Anpräffg sprach geistvoll und fachlich so treffend, daß wir mit feiner Rede nicht? Anderes zu tun wissen, als sie der Aufmerksamkeit unserer Leser zu empfehlen. Eine heilsame Belehrung hat übrigens die Opposition am Schluffe der Situng durch eines ihrer eigenen Mitglieder erhalten. úronpoomanigky hat ihr treffend genug vorgehalten, wie sie die Linke in der Praxis dem Konzepthum gegenüber benimmt. Pormanigky kommandirt ein Bataillon des par excellence oppositionellen Hivefer Komitates ; in diesem Bataillon ist die Intelligenz der drei, fage drei Individuen übertreten, und diese Drei sin nicht im Hevefer Komitat zu Hause. Warum eifern die Herren für dies Honvédihum nur im Parlamente und nit au auf dem Erxerzierplage. ı Wir nehmen hiemit den Bericht über die heutige Sibung des Abgeordnetenhaales dort wieder auf, wo wir denselben im Abendblatte abgebrochen haben. BE Graf Ferdinand Zichy ist davon überzeugt, daß die Majorität start genug ist, um ihr Werk, das Wehrgefeth, auch aufrechtzuerhalten, nahmen sie es geschaffen. E38 ist also nußlos, einst Veränderung desselben im gegenwärtigen Augenblicke das Wort zu reden... Allein e3 ibt — teoß der gegentheiligenVersicherung des Grafen Andrássy — eitle Fragen, die ventilirt zu erden verdienen. Heisel ist meiner Ansicht nach jede Frage, welcher gegenüber die öffentliche Meinung seine richtige, der Natur des Gegenstandes entsprechende Stellung einnimmt. Das Mittel, einer solchen schiefen Stellung der öffentlichen Meinung zu einer Frage ein Ende zu machen, ist die offene Darlegung der Sachlage. Hinsichtlich der Honnep-Institution habe ich bei jeder Gelegenheit erklärt, daß ich sie nicht für vollkommen halte, daß sie nur Keime einer zukünftigen Entwickklung in sich birgt; daß ihre Organisation heute noch nicht jene Harmonie in allen Theilen, jenen Eingang vom Gemeinen bis zum Führer repräsentirt, der allein den Erfolg garantirt. Auf diesen Einklang wird nur dann zu rechnen sein, wenn nicht blos die leitenden Kreise, sondern auch das große Publitum über Aufgabe, Stellung und Berentung der Honvedarmee richtig und unbefangen werden urtheilen lernen. Daß das je eher geschehe, erfordert das Interesse der Monarchie, erheicht die gegenwärtige Lage Europas. Ich wünsche, dab der gemeinsamen Armee all jene Sympathien entgegengebracht werden mögen, welche das Land für die Honvedarmee hegt,denn die Honvedarmee ist ein ergänzender Theil des Heeres, und sie ist nur dann gut organisirt, sie wird nur dann den an Sie gestellten Anforderungen und an sie geknüpften Hoffnungen entsprechen können, wenn sie eben so organifirt sein wird, daß sie einen ergänzenden Theil der gemeinsamen Armee bilde. Wenn mir es aber so anlegen, daß sie eine kleine, selbstständige Armee werde, dann kann ich nicht erwarten, daß sie fähig sein wird, ihrer Aufgabe zu entsprechen. Damit indeß die Honboedarmee die gemeinsame Armee wirklich ergänzen könne, muß bei der Errichtung der Territorialdivisionen schon im Frieden darauf Bewahr genommen werden, dak sich die zur Ausung für den Krieg nöthige Artillerie im Divisionsbezirke öffne. Wenn das Amendement Györffyő nur dies bezweht, dann ist es zweckmäßig, aber dann ist es nicht mehr ein bloßer Wunsch , sondern eine Forderung, deren Erfüllung bereits eingeleitet werden soll. Wenn aber das Amendement mehr, wenn e3 die Errichtung einer selbstständigen Honved Artillerie bezweckt, dann gefährdet e8 die normale Entwickklung der ganzen Honved-Institution, die, wenn sie ihrer Aufgabe entsprechen sol, in Zukunft sich inniger an die gemeinsame Armee anschließen muß, als es bisher der Fall war. Ach nehme besten den Gelegentwurf in der Fassung des Zentralausschusses an. (Leb:after Beifall von der Rechten.) ‚Koloman Ti Ba reflektivt, bevor er zum Gegenstand im Allgemeinen spricht,auf die Rede August Pulpky’s.Dieser hat unter Anderung esate derjenige,wer die Mitrailleusen Landstreuer genannt, werde sich anm vor dieselben stellen.Vor Allem hat der Abgeordnete, der diese Aeußerung gethan(Ladislaus Tipa)damit nur meint,die Regierungstreue uns mit den Mitrailleusen Sand undieugen,damit wir nicht sehen,wie nöthig wir der Artillerie bedürfen.Dann aber träg·t der sicheber dieser Aeußerung auf seiner Stirne das unauslöschliche Zeichen,daß er dem Feinde zustehen weiß,ein Zeichen, welches der Herr Abgeordnete Pulpky erst noch in der Zukunft zwers werden haben wird.·(Lebhafter Beifall auf der Linken.)Redner übergeht sodann zur gestrigen·Rede des Ministerpräsidenten.Dieser hat gesagt,es sei eine Verdächtigung zu behaupten,daß fremde Einflüsse die Haltung der Regierung bestimmen. Nun, wir haben nicht vorausfegen können, daß diejenigen Mlänster, die bei jeder Gelegenheit die Nothwendigkeit der selbstständigen Honvedarmee , deren Entwickklungsfähigkeit auf Grundlage des Lands mehrgefäßes betont haben, heute deren Bervollkommnung nicht wollen. Wenn sie daher finanzielle Rücksichten anführten, um ihre Halstung in dieser Frage zu motiviren, so konnten wir nicht glauben, daß sie aufrichtig seien, da wir doch das Geld für Auschaffung von Kanonen für die Landwehr hergeben mußten, und nur die Kanonen nicht bekommen ; wir glaubten also an fremde Einflüsse, welche die Regierung in eine Zwangslage bringen. Jest sind wir allerdings von diesem Glauben geheilt; wir werden von nun an dem Lande und der Welt verfünden, daß nicht auswärtige Hindernisse die Ursache sind, sondern daß die Regierung die ungarische Honvedarmee, dab die Negierung die ungarische Honvedartillerie nicht will. Indeß, wenn selbst wirklich jemand von unserer Partei die Regierung verdächtigt hätte, so bleibt es noch immer ein ebenso unzichtiges, als unstaantsmannisches Vorgehen, die ganze Partei für diese Berdächtigung verantwortlich zu machen. Mit demselben Rechte, mit welchem der Herr Ministerpräsident der Opposition vorgeworfen hat, sie thue Alles nur der Popularist zu liebe, könnte die Opposition sagen, die Rechte thue Alles nur, um Art und Macht in ihrem Besege zu erhalten. Wohin muß es führen, wenn wir einander auf solche Weise verdichtigen ! Ich habe erst jüngst aus einem ähnlichen Anlasse hier im Hause erklärt, daß auch die Masjerität, wenn auch oft von unrichtigen Ansichten ausgehend, dennoch vom Interesse des Baterlandes und nur von Nebenrücksichten geleitet wird. CS ist gestattet und nöthig, die gegnerischen Ansichten bis in’s Ertrem zu bekämpfen, allein die Reinheit der Absichten verdächtigen wir nicht, denn sonst werden wir statt politischer Gegner persönliche arme . Und was wir zerstören werden, das ist die uns allen gemeinsame Heimath. (Lebhafter Beifall von der Linten.) Der Herz Ministerpräsident hat gestern auf die Rede des Baron Simonyi bemerkt, daß alle Mitraileufen und Gewehre losgehen, und wenn etwas nicht Losgegangen sei, so sei er der Wis Simonyi’s. Dieser hat aber vom Losgehen oder Nichtlosgehen gar nicht gesprochen, sondern er hat gesagt, daß eine Honvédarmee ohne Artillerie ebensowenig ausrichten kann, wie der arme Insurgent mit einer Feiersteinflinte ohne Feuerstein. Ob übrigens der 981 losgegangen ist oder nicht, darüber will ich mit dem Herrn Ministerpräsidenten nicht rechten Thatsachheit, das man auf allen Bänken des Hauses darüber gelacht hat; allein sicher ist, daß der Wis, wenn er au nicht Losgegangen ist, doch geruffen hat. (Lebhafter Beifall.) Der Ministerpräsident ist der beste Beweis dafür, daß der Wis getroffen hat. Denn er wei fehr gut, die Opposition die Honvedarmee nicht nur nicht angesgriffen, so: sie vom Augenblicke ihres Zustandekommens an — selbst im Gegenfage zur Äußersten Linken — immer unterfragt hat; er weiß, daß er niemals für die Honveds Geld verlangte, ohne daß wir es bereitwillig votirt hätten ; und da wir Alle wislen, daß er das weiß, da wir ferner wissen, hab er immer die Wahrheit sagt, da er aber trogbem behauptet hat, daß wir die Honvebinstitution mit Roth beworfen haben, so ist dies nur ich zu erklären, daß SimonyVa Wis ihn außer sich gebracht und er in diesem Momente der Unzurechnungsfälhigkeit die Neuerung gethan hat, für die ich ihn also vollständig absolvire. (Lebhafte Heiterkeit.) Und nun zu den anderen Vorwürfen, die Graf Anorásfy der Opposition gemacht. Er sagt, sie habe nichts gelernt und nichts verstessen. Allerdings, es gibt Vieles, was ich nicht Lernen und nicht vergessen kann. Ich kann nicht vergessen, daß es meine Pflicht st, ftet, die staatliche Ciistenz und die Sicherheit des Landes und Thrones zu fordern, ich kann nicht lernen, mich vor denen zu beugen, die die Grundlagen der staatlichen Existenz und Sicherheit des Landes angreifen. Möglich, daß sie in vieler Hinsicht weiter vorgeschritten sind, allein wenn ja, dann bevahre ich dies sehr. (Beifall von der Linken) Graf Andräsfy hat uns vorgeworfen, wir lasfen und einzig von der Sucht nach Popularität leiten. Ich will mich nun nicht entschieden das gegen verwahren, daß ich auf die Popularität ein großes Gewicht lege, denn die Achtung vor dem Volke befiehlt dies. Ja ich bin sogar überzeugt, daß derjenige, der in einem konstitutionelen Staate auf Popularität nichts gibt, entweder nicht aufrichtig, oder nicht sonstitutionell, sondern absolutistisch gesinit ist; allein so weit darf dies allerdings nicht gehen, daß man etwas Schädliches unterstoße, etwas Gefährliches nicht anzugreifen wage, weil es populär it! Webrigens haben wir manche Gejege angenommen, die zwar unpopulär waren, aber deren Nothwendigkeit wir einlahen. Weberhaupt: Sie auf der Rechten dürfen nicht sagen, daß wir der Popularität zu liebe Alles thun. Sehen wir ein Beispiel. Im Jahre 1867 haben wir gegen das Ausgleichsgefeg gestimmt. Nun müssen Sie entweder sagen, daß dieser Ausgleich bei der Nation populär war, dann haben mir ja gegen das Populäre, ohne Rücsicht auf die Popularität gestimmt ! Oder Sie müssen, um uns der Popularitätharperei zeihen zu können, zugeben, daß der Ausgleich unpopulär war, dann aber haben Sie sich prs Iekten Rechtstitels beraubt, der Ihnen gestatten konnte, diese Institution dem Lande aufzuschrophen. Der Herr Ministerpräsident wirft nis vor,wir fürchten,daß die Regierung populär werden könnte, In der That, diese Furcht haben wir am allerwenigsten. Im Gegentheil, ich fürchte, daß nich nur die Regierung, sondern sogar die Jee der ungarischen Regierung im Lande unpopulär wird. Denn, wenn eine Nation, die nach einem einstigen Heil nach der ungarischen Regierung verlangt hat, nun, da sie dieselbe hat, sehen muß, daß die brennendsten Fragen uns gelöst bleiben, daß die Administration, die Justiz nichts taugt, so muß dies zulest dahin führen, daß die Nation zulebt ihren Glauben nit 108 an die gegenwärtige Regierung, sondern überhaupt an eine uns garische ung verliert, und wenn sie diesen Glauben verloren hat, dann ist die schlimmste Zeit über Ungarn hereingebrochen. (Beschwerung.) ‚Der Herr Ministerpräsident wirft und vor, daß wir die Negierung in vermeintlich heiteln Fragen an die Wand prüden. Allerdings, ich thue das, damit die Regierung gezwungen sei, die Wahrheit, hinsichtlich der Sachlage, ihrer Beweggründe und Absichten zu sagen. Das it uns auch diesmal gelungen, denn Graf Andraffy hat erklärt, da er die vorliegende Frage gar nicht für eine heifle halte, daß er die selbst ag care, Stimmen nn ämemnnennr mens nee nennen nein RER ee aaa nem sten Fran · —«....--»-z · .-«...» » --—-,.-»-.-—4·-»-·---.-—----—--....-.-.4««.-—«—...-—«—-.....»..-·, ...-H—3---....»—..—«,-...-«.«....-·«-z-.Jy,..z»· ...·-—»,«-·s.-..··. ««.---.-.- »»---. - ·· SF enilleton. VSefer Briefe Die Wiener neberfchwemmung in $eft. — Eine Hofwohnung als Geffenwohnung — Handberrideg. Ein antizipirtes Opfer der Mederhemmung — Vorbereitungen für die Sünd ute in ein Bolf,daß sich nicht( Identen läßt) L. H—i. Ein heutiges Telegramm aus Wien lautet: „Die Maffeigefahr ist hier völlig geschwunden”, es steht demnach zu erwarten, daß die große Weberschwenmmung von Pet längstens von morgen ihren Anfang nehmen wird. Wenn nämlich die Wassergefahr von Wien verschwunden ist, kann sie sich jedenfalls nicht stromaufwärts gegen Linz, sondern nur stromabwärts gegen Veit gezogen haben. Benütt die Wassergefahr als Reitegelegenheit den Wien-Retter gemischten Zug, so muß sie in acht, mit einem Cilzug aber gar nur in sechs Stunden die Strecke Wien-Reit zurücklegen, wir dürfen also immerhin der Hoffnung Leben, daß schon morgen ein interessanter Gast, die Wafsergefahr, in unseren Mauern weilen wird. Im Himmel oben scheint man, freilich zu glauben, Veit sei schon seit einigen Tagen überjwenmt, denn so wie es nach der Sündfluth geschah, daß „wer Herr einen Wind aussandte über die ganze Erde, der da trocnete alles Gewässer”, so hat auch heute der Herr einen Sturm über Bett entfeffelt, wen er besser für die Zeit aufgespart hätte, wo wir ihm wirklich eine kleine Lokal-Sinpfluth zum Trocnen werden darbieten künnen. Man sieht hier der Weberfäwendung mit sehr verschiedenen Gefühlen entgegen. Jeden Morgen steht man in erster Linie nur auf, um zum Fenster hinaussehend zu erfahren, ob man denn auch schon überschwemmt sei. Wie glücklich sind darum die Inhaber von Gartenwohnungen und wie unglücklich die von Hofwohnungen ! Wie apropos kommt aber zuweilen eine solche Wassergefahr, welche unter Umständen einem „Miether nach hinten“ zum Bewußtsein bringen kann, er sei eigentlich ein „Miether nach vorm“. Ein solcher Fall ereignete sich dieser Zage in einem Hause der Dorotheagasse. Eine Dame bewohnt dort, wohnungsnoth gedrungen, ein Hofappartement, das sie in dieser Eigen fast gemiethet hatte. Seitdem nun die Wassergefahr für Veit glücklich eingetreten ist, muste sich ihr nothwendig der Wunsch aufprängen, Morgens auf die Straße hinausbilden zu können, um den Stanu der grimmigen Fluthen auf dem Pflaster zu erfinden. Die Dame untersuchte also ihre Wohnung genau und entzecte endlich, daß man von ihren der Einfahrt gegenüberliegenden Kücenfenstern aus, wenn man sich nur gehörig büchte, über den Hof weg und unter der Einfahrtswölbung hinduch einen Streifen Trottoird nebst diversen darauf sich bewegenden menschlichen Fußbekleidungsftüden wahrnehmen konnte. 63 waltete hier also dersehene Umstand ab, daß, im Gegensat zur allgemeinen Bausitte, die Wohnung der erwähnten Dame aus lauter Hofimmern bestand, jedoch eine Küche... . mit Straßenaussicht besaß, mithin eigentlich eine Gartenwohnung war. Seit dieser Entwedung weiß die glückliche Dame jeden Morgen sofort, ob es in der Dorotheagafse bereits fünd fluthe oder nicht, sie hütet sich jedoch wohlweislich, davon dem Hausherren etwas zu sagen, da dieser sonst gewiß nicht ermangeln würde, ihre Miethe um eine dem Werth der neuen Entwedung entsprechende Quote zu erhöhen. . Ist es doch oft geradezu erstaunlich,welcher seltsamen Vorwände mancher Hausherr sich zu bedienen weiß,um seine Parteien zu steigern,als wären sie lauter Adjektiva und er der Zögling einer grammar school. So kam zu Anfang dieses Monats ein Hausherr, der eben seine Miethgelder eingetrieben hatte, in’3 hiesige Steueramt, um die fällige Steuer zu entrichten. Der Kaflier sab seine Banknoten durch und schied aus deren Seeerde ein räudiges Schaf aus, indem er eine Zehnernote als falsch bezeichnete und zurückwies. Dieser unvorhergesehene Unglücksfall erschütterte den armen Mann wie ein Blissschlag aus heisterem Himmel. Er wollte, er konnte nicht glauben, daß ein von ihm kommender Rehner falsch sei. Allein auch der zweite Kafsier des Amstes, dem man das Falsififat wies, erkannte die Natur desselben [cen von Weiten und es blieb somit dem blutarmen Hausheren nichts übrig, als den Falschen Zehner twiever einzusteden und durch einen echten zu erregen. Aber Rache schwur er, grausame, grimmige, barbarische Race. „Diesen Zehner”, rief er im Steueramt, „habe ich von einem meiner Miether bekommen, aber ich weiß nicht, von welchem. Mär’ nur ein Fünfer, so würde ich dafür alle meine Miethparteien nur um fünf Prozent steigern ; da er aber ein Rehner ist, so werden sie Aie ohne Ausnahme wo heute um zehn Prozent gesteigert !" Seine Parteien aber zerbrechen sich bs auf den heutigen Tag den Kopf darüber, warum sie Alle plöslich so stark gesteigert werden. 39 bin überzeugt, die Hausherren sehen dem Hereinbrechen der Donaufluthen mit vollklommenem Gleichmuth entgegen. Die Miethsleute sind ja verpflichtet, ihnen die gemietheten Wohnungen in demselben Auftandes wieder zu übergeben, in dem sie dieselben übernommen: 60 steht’s im Miethvertrag geschrieben, und wenn nun das Haus einstürzt, so kann ein Hausherr, auf den Buchstaben gestüßt, immerhin verlangen, daß die Parteien ihm sein Haus wieder aufbauen. Ohne Prozeß wird das freilich nicht ablaufen, darum hüttet er sie auch, Diesen Anspruch offen zu erheben, sondern erreicht seinen Zweck, indem er die Baukorten durch gesdicht angebrachte Steigerungen indirekt hereinzubringen trachtet. Einer seiner Bekannten ist Schon vorgestern das traurige Opfer der noch nicht hereingebrochenen Ueberschwendung geworden. In dem Hause, das er bewohnt, geht nämlich die schwere Eisenbüre des Bobens nicht gut zu, man muß sie immer etliche Male mit Gewalt zuschlagen, ehe sie ins Schloß fällt. Vorgestern nun kam eben wieder jemand vom Boden und schlug die Thüre dreimal mit gewaltigen Dröhnen zu, bevor er den Schlüssel umdrehen konnte. Mein Berus ist sehr schade,daß man noch nicht daran gedacht hat,in den verschiedenen Stadttheilen Archen zu erbauen,welche sich»doch bekanntermaßen an038,als die große Ueberschwemmung im ersten Buche Mosis stattfand so vorzüglich bewährt habenx Es ist dies umsomehr zu bedauern,als wir ja am Krönungshügel einen Bern Ararat besitzen,auf dessen(im Winter mit ewigem,weil niemals weggekehrten Schnee bedeckten)Gipfel alle jene biblischen Fahrzeuge sich seinerzeit so bequem festsetzen könnten,während Wien eines solchen Gebirges vollständig entbehrt. Nicht minderschade ist es,daß die mehr erwähnten Kommissionen aus der Wiener Ueberschwemmung so wenig Nutzen gezogen haben, launt er dört,in seiner warmen Stube sitzend,das dreimalige Gedröhne welches das Haus erzittern macht,und glaubt,das seien die drei Kanonenschüsse,welche vom Blocksberg aus abgefeuert werden,weil die Ueberschwemmung beginne.Aufspringen,sich in die Kleider werfen und zur Thür hinauseilen,war bei ihm Eins.Wie er aber vom Gang ins Treppenhaus umbiegt,stößt der Unglückliche auf einen Lehrburschen, der dem Nachbar gerade eine große Pendeluhr,welche der Uhrmacher eben reparirt hatte,nach Hause bringt.Der Zusammenstoß geschieht mit aller der Situation entsprechenden Behemenz und e in Scherben klirrt der kostspielige Zeitmesser zu Boden.Der Unheilstifter muß natürlich den Schaden tragen und...die Ueberschwemmung hat obendrein nicht einmal begonnen.Aus diesem bedauerlichen Unglücksfall wird gewiß Jedermann ersehen,das,wenn eine Ueberschwemmung durch die Donau zu erwarten steht,vor Allem die Angeln der eisernen Bodenthüren in den Häusern wohl eingeölt werden müssen. Ich bin überzeugt,diese hochwichtige Maßregel ist noch nirgends ergriffen worden,obgleich unsere verschiedenen Ueberschwemmungs- Kommissionen Wunder wie sorgfältig alles Nothwendige vorgekehrt zu haben vermeinen. Ale Kanäle, den Reitter Kanal ausgenommen, sind bereits verstopft worden: die namhaftesten Dampfschifffahrtsgesellschaften haben den Kommissionen für den Fall, das das M Wasser zu start über den Nullpunkt steigen sollte, zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes, ihre noch viel tiefer unter dem Nullpunkt stehenden Aktien zur Verfügung nettelt ; die Bäder baden bereits über Hai und Kopf Brot und die Syraeliten (mit Rücksicht auf die Möglichkeit, daß die Sandfluth bis nach Ostern dauern könnte) sogar Dfterfleden ; die Turner von Bel: Dfen haben sich erboten, an allen öffentlichen Orten Barren und Rede aufzustellen, damit die Leute sich aus einer eventuellen Lebensgefahr herausvoltigiren können ; einige der entlegensten Orte wurden zu Rettungsplänen ernannt, wozu sie vorzüglic qualifizier sind, da die wenigsten Leute wissen, wo sich dieselben eigentlich befinden ; die bes währtesten Seelenträuzer des Stadtwäldchenteiches werben sich die ganze Zeit über mit dem menschenfreundlichen Geschäft des Geelentränfeng befassen ; die Rudervereine endlich werden das P.T. publikum mit der Ausführung der romantischesten Rettungsversuche bestens zu unterhalten streben. « ——Nun,sich wünsche dem Leser,daß er während der Ueberschwemmung den hinterasiatischen Kahn ebenso wenig benöth als die Bitte Beethovens, dab sie z. B. die Leopoldstadt für einen sehr sicheren Stadttheil erflossen, während doc das oberflächliche Studium der Gewohnheiten der zu gewärtigenden Weberschmemmung sie belehrt haben würde, hak dies selbe fon in Wien die Leopoldstadt am stärksten heimgesucht hat, mit» bin gar seinen Grund haben kann, in anderen Städten, wo es ebens fals Leopoldstädte gibt, dieser Vorliebe zu entsagen. Möglich, bab in dem Momente, wo der Leser diese Zeilen zu Gesichte bekommt, det bereits in ein Venedig verwandelt ist. Vielleicht werden die Rettungsträgerinnen schon mit mächtigen Schwimmschlafen an den Schultern ihr wichtiges Geschäft besorgen, die Fialer werden sich mit Rop und Wagen in Maidzillen durch die Straßen fahren lassen, statt der Komfortable werden an den gewohnten Halter pläen lange Reihen von ein- oder zweiruderigen Badtrögen und Waschtrögen zur Bewübung eines p. t. Publitums breit stehen, jede Gaffe wird sich getrost den Namen der Donaugaffe hinter dem Stadthaufe beilegen können und die Ofner „Wasserstadt” wird stol; darauf fein, im hochmüthigen Pelz eine Namensbase gefunden zu haben. Wer aber Gemilfenschiffe haben wird, das ist jener Ruderverein, welchem Herr Xantus aus Borneo vor einiger Fett einen hinterasiatiscen Kahn zum Geschenk geschicht hat, den aber der Ruderverein ruhig in Hamburg verfallen Lich, ohne ihn auszulösen. Ein hinterirdischer Archipels:Kahn, wie große Erfolge könnte der während der Weber Schwemmung in Pest erringen, aber . . . wir Ungarn nehmen ein Geschent nicht einmal geschent und so ging es dem Kahne aus Borneo, wie es voriges Jahr jener Beethovensbüste ging. . . doch der Leser weiß vielleicht gar nicht? von dieser Büste? Ya, das war eine Originalbüste Beethovens, zu seinen Lebzeiten von einem namhaften Künstler modellirt wnd doch eine ganze Reihe von Zeugnissen mitlebender Notabilitäten als authentisch verifiziert. Diese Reliquie war das tostbare Eigenthum eines hiesigen Advotaten, der, als voriges Jahr überall Beethovenfeste gefeiert wurden, die Büste den hiesigen Beethovenfestarrangeuren für ewige Zeiten zur Verfügung stellte. Es wurde über die Sache bei Franz Licht verhandelt, aber man fand, die Sache passe nicht in den Rahmen des Festprogramms und lehnte daher — Tomders barer Beethoventultus ! — das merthvolle Geschent ab. Der Beliter der Büste dachte sich sein Theil und trug bei dem Komite der Londoner Beethovenfeier an, ob es die Büste zum Geschent haben wolle. Natür lich erfolgte augenblicklich die telegraphische Zustimmung nebst märmstem Dant und schon vier Tage darauf erschien der Direktor der Londoner philharmonischen Gesellschaft persönlicn Pet, um die Wüste in Emsfang zu nehmen. Der Direktor besuchte bei der Gelegenheit auch Herrn Dr. Lißt, dem er den 3wed seiner Anwesenheit mit ironischer Ansichtlichkeit unter die Nase rieb. a, stolz lieb’ ich den Spanier ; wir laffen und nichts schenten, eine für allemal ha «s | .