Pester Lloyd, Juli 1871 (Jahrgang 18, nr. 151-176)

1871-07-15 / nr. 163

· bei einem Angriff auf Galizien,m­üsste m­an diese Sunnm­e bewilligen. Bei Straßburg insbesondere habe sich die Nothwendigkeit von­ Vor­­werken gezeigt. « Graf Fallenhayn beantragte die vom Ausschusse gestri­­chene Summe der Regierugstklaeper 400.·()00fl.einzustellen­,un­d wurde dieser Antrag vom«Fürstenahlonovski unterstützt- Ti.Dem­erith-Zlctmushin-daß ich der Ausschuß stetsart die Information der alizischeleelegirten gealten habe,die in frü­­heren Jahren mit Hetigkeit die Einstellung dieser Wost bekäm­pften­- Der Kriegsminister erklärte,daß es sich nicht um fkühtzkg Ab­­stimmungen handle,und Mestuf die Nothwendigkeit,die Saulmie ge­­nügend zu sichern,hin­ Und diese Ansicht sei endlich durchgedrun­gen vakath Klacko erklärte,die früheren Bedenken bei diesen Posten rührten von dem Gefühle der Fietät geen die alte Königsstadt Krakau her,welche man vor der Gefar einesombardements schützen wollte.Dass man­ auch sonst in Polen Opfer für den Staat Oesterreich bringe,so habe m­an bei den Erfahrungen von der Nothwendigkeit von Vorwerken­ die bei Straßburg gemacht wurden,sich auch zu diesem Opfer entschlossen. « · Dr.Rechbauer betonte JMBPIEPVIeU durch Jahke die Befestigung Krakaus bekämpft haben,ohne je Pietstsgründe vorzubrin­­gen wie heute,sondern es wurden Gründe volkswirthschaftlicher und fortifikatorischer Art vorgebracht­­Noch bekämpfte­n Deniel die Befestiung Krakaus,welche jedoch vom­ Kriegsminister mit Hinweis auf dieichtigkeit der San­­linie aufrecht gehalten wurde.Nach dem Schlußworte des Berichterstat­­ters wurde der Antrag des Grafen Falkenhayn angen­ommen. Die Posten2unds wurden ohne Debatte eingestellt. Bei Titell K Post 1,,Bau des Fortngmand bei Komorn«« beantrat Graf Fallenhayn statt der 150.000fl.300000fl. einzustellen­ Der Kriegsminister befürwortete bei der Wichtigkeit dieses Forts die Einstellung dieser höheren Summe. Dc­erichterstatter hält dafür,daß diese Post nicht von Ein­­fluß auf die Wehrhaftigkeit der Armee sei,und daher gemindertt wer­­den könne.Bei der Abstimmung wurde der Ausschußantrag ange­­nommen. Bei Bost 4 „Infanterie-Kaserne in Stralau” beantragte Graf Salfenhapyn statt 100.000 fl. 200.000 fl. einzustellen, indem er auf die dortigen Sanitätsverhältnisse hinwies. Ich. v. Kuhn betonte ebenfalls die schlechten sanitären Verhältnisse, da die Infanterie in Krakau bis jegt in den fasten feuchten Fort 3 untergebracht sei.­­ Fürst Jablonowski erklärte,dies sei eine rein humani­­täre Frage,der man zustimmen müsse. Dieser Antrag wurde angenommen und 200.000fl.eingestellt; ebens wurde für die Kaserne in Pola 200.000fl.statt der vom Ausschusse beantragten 100.000fl.an Antrag des Grafen Falken­­hayn eingestellt. Die folgenden Posten wurden unverändert nach dem Ausschuß­­antrage angenom­­men,ebenso die Resolution angenommen,das Kriegs­­ministerium aufzufordern,seinen ganzen Einfluß dahin geltend zu ma­­chen,daß die Demolirungs-,resp.E­«ntschädigungsverzichtsreverse bei mit Bewilligung der Kriegsverwaltung unterhalb der Festungsrayons ’ausgeführten Bauten im verfassungsmäßigen Wege aufgehoben werden. Bei Titel 16, „Gebühren für Supernumeräre”, beantragte der Austduk, nur 800.000 fl. einzustellen. Graf Zalkenhayn wünscht 850.000 fl. eingestellt zu geben. 028 Dr. Herbst glaubt, was noch ein größerer Abstich möglich sei, da die Supernumerären an Zahl geringer werden und weil die Delegation für Grenztruppen nicht­ bewilligt hat, wodurch die Super­­numerären der beiden Grenzregimenter entfallen. Der Kriegsminister erklärt, daß der Abgang der Supernumerären sei langsamer vor sich gebe als früher und daß auf diesen Abgang bei der Berechnung ohnehin Rücsicht genommen worden sei. Mit man die Grenzer hier auch nicht berückiltigen, so möchte man wenigstens 840.000 fl. be­­willigen. Dr. Herb­st vertheivngt nochmals den Ausschußantrag. Graf Salfenha­n hielt seinen Antrag aufrecht und wurde bei der Abstimmung dessen Antrag abgelehnt und nur 800.000 fl. eingestellt und hierauf das ganze Kriegsbunget ohne weitere Debatte erledigt, worauf die Sitzung für eine Zeit lang unterbrochen wurde. Prag, 14. Juli. Original-Telegramm.) Heute begannen die entscheidenden Konferenzen zwischen den Artezechen und Feudalen, zu welchen auch Graf Leo Thun ge­­laden war. Triest, 14. 9ut. (Original-Telegr) Briefen aus Alexandrien zufolge sind daselbst große Waffen­­sendungen für den Khevive angelangt, obgleich die Pforte sich für die energischerten M­aßregeln rüstet um die militärischen Vorkehrungen des Bizelenigő zu verhindern. Berlin, 14. Juli. Originale Telegramm.­ In hiesigen diplomatischen Kreisen spricht man wieder für ernstlich von der Eventualität einer Wiederaufnahme der hei­­ligen Allianz , jedoch mit entsprechender Anpass­ung an die modernen Staatsverhältnisse. Die Offizieren sind ange­wiesen, die Ern­rierlichkeit eines Zusammenstehens der Kaiserreiche im Interesse Europas zu beleuchten. Berlin, 14. Juli. Original-Telegr) England und Italien lehnten die Betheiligung an einer euro­­päischen Zollkonferenz in Berlin ab, weil bei ihnen weitere Zaringerabießungen unmöglich seien. Berlin, 14. Juli. England und Italien lehnten den Beitritt zur europäischen SBolk­onferenz in Berlin ab. ( IM. Moltke richtete an die Kommandanten der deutschen Ossupationstruppen in Frankreich den Befehl, jedes gewaltsame Einschreiten verbietend, und solle, wenn Gr­eife vorfallen, nur der gesegerichtliche Weg betreten werden. Augsburg, 14. Jul. Orig-Telegramm.) Der König israelitischen von Batern Synode hat den telegraphischen Toast mit herzlichen Slücwünschen SE beant­­wortet. Dresden, 14. Juli. Origin -Telegra Die Erzherzogin Sophie ist hier zum Besuche der Königlichen Familie eingetroffen. Paris, 14. Juli. Es wird versichert, dass das Pariser Stadt­­anlehen im Betrage von 400 Millionen im Laufe des Monats August emittirt wird. Die Berufung der Kriegsgerichte wird, in Folge gemachter Enthüllungen der Gefangenen verzögert, wahrscheinlich auf 14 Tage verschoben werden. in . Paris, 14. Juli, Eine SR REN des Gouverneurs Lales­mirault gibt bekannt, daßs die öffentlichen Lokale wieder wie ehedem erst Mitternacht geschlossen werden müssen.­­ Bersailles, 13. Zul. Original-ZTelegr.) Der Marquis de Laferte und der Herzog von Blacas, die Hauptvertreter des Grafen Chambord in Frankreich, geben diesem ihre Demission. Nom, 14. Juli. O­riginal-Telegramm.) Personen, die dem Vatikan nahe stehen,, versichern, daß der Empfang, der dem König Viktor Emanuel bei seinem Ein­zuge in Rom zu Theil wurde, auf den Papst einen nachhalti­­gen und tiefen Einpruch gemacht habe; der heilige Vater habe sich selbst dahin geäußert, daß man einer so bewebten Kundgebung gegenüber unmöglich gleichgiltig bleiben , sondern ihr Rechnung tragen müsse. Florenz, 14. Jul. (Original-ZTelegr.) Der Finanzminister geht mit der Absicht um, die Finanzkom­­mission Der zweiten Kammer baldigst nach Nom zu berufen, um mit ihr das definitive Budget für 1871 und die Präli­­minaranschläge für 1872 zu berathen; er will im November die legislative Session mit der Diskussion dieses­ Gegenstandes in normaler Weise eröffnen. Laufenden Monat 96.—, per :August: 86.50, der hier Legte Monate 98.—, Spiritus per laufenden Ditonat 613.—, per August 65.--, per vier A­no. 61.50, Bruder . 88:1grabiger —.—, weiße Nr. 3 —..—, raffinirter —.—, Bredlam , 14. Juli. Weizen 91, Roggen 63, Unfer 37, Col per Juli 13%, Thlr., per Zermin 33— zble., Spiritus Info per 1000 Tralles per Juli 16”, Thle., per DYulis August 16%, Thle, per August­:September 16”/1a­­« Köln, 13. Juli. (Getreid­emarkt) Weizen­matter, per Suli 7.09—, per November 7.13”: , Romgen behauptet, per Suli fehlt , per November 5.14” , Del fert, per Juli 14%,,, per No­­vember 14999. . . Ste?3in,14.Juli.(Getreidemarkt.)Weizknpek lokpso--73,perTermin 73­—,Roggenpeslolo481s'«,pekTermin 49—, Del·,lolo, 28—, Termin 16 s. Norihadh, 13. Juli. Weizen, Hafer matt, Preife schwad behauptet. Prima ung. Weizen 32'/,—32'/g- Ss Antwerpen, 14. Suli. Petroleum 50 Franc per 100 ilo8. Newport, 12. Juli. Mehl 6.10. ber per sermin Löss spJ Spiritus solo 16’s­,per« - Bien, 14. Juli. (Eröffnungsbörse) Kredit-Aktien Sapoleon d’or 9.83—, Mordbahn ——, ungarische Kredit « Aktien mem, Staatsbahn — .—, Galizier —.—, Lombarden 176.50, Ynglo: Yuftcian 256.—, 1860er —— , Granlo —.—, 1864er 285.60, , Gram­ad—.-,Bank­ewin-.-,ungarische Lose—.-—, Boulevards Rente-.-,Straßenverkehr—.—-,Verkehrsbant—.-—-,Kreditlose —.—,Unionbant—.—,Karl Ludvigbahn-.—,Ungarische Boden­­reecht-—.—.Fest. Wien,14.Juli.(Offizielle Schaukurse»)Ung.«Grundentl. 79.80, ungar. Eisenbahnanlehen 107.30, Anglo » Hungarian 86.50, ung. Kredit 108.25, Franko-Hungarian 77.50 W., Alföld 176.50, Sieben­­bürgen 170.—, ung. Ostbahn 83.50, ung. Nordostbahn 162.—, Salgö- Zarianer 120.50, ung. Pfandbriefe 89.—,, Ostbahn-P­rioritäten 84.90, ungarische Zofe 93.30, preußische Klassenscheine 1.83 °/,, Franko-Huftrion — —, Theißbahn 244.—, Ung. Bodenkredit 142.80. — Wien,14.Juli.(Abendschluß.)Kredit-Alixen 285.—, Napoleon d’or9.83­,Nordbahn 211.30,ungar.Kredit-Aktien108.25, Staatsbahn408.-—,Anglo-Hungarian-,Lombarden177——ex,Anglo- Austrian255.40,1360er101.80, Tranke 118.—,18·64er129.20,Tram­­way216.—,Galizier246.25,aubank—,«Wiener­ Bank Theißbahn—.—-,Diskontobank—.—-,Par«dubttz.-—.-—, Volfsbanl—, Franko-Hungarian—.—,ungarische Prärienlose——-.-—,ungar.«svpp­­een —, A valt­­ori­ale Bedenktrevit —.—, Gömörer Pfandbriefe — fl. Aufgeld. Geschäftsinz. Ss Berlin , 14. Juli. Böhmische Westbahn 102"/2, Galizierbahn 101— , österreichische Staatsbahn 292", Breimiliges Anlehen ——, Metalliques 48—, National-Anlehen 56 °, Krevitlose 95—, 1860er 831/,, 1864er 70 °%,, Silberanlehen —, Krevitaltien 154"/a, Wien 81—, Rumänier 47—, Disfontbant —, Pardubiger —,­­österr. Bant­­noten —.— , Staatsbah­n ——, Rente —.—, Silberrente ——, Lombarden 95", , Raab-Grazer 79%, , Berlinerbant —. ‚Nordwest Ung. Eisenbahnpfandbriefe —.—, Französische Anleihe ——, Unionbant ——. Spekulationspapiere matt. Baris, 13. Juli. Mehr per laufenden Monat 75.50, per August 75.50, per vier legte Donate 76.—, Rübel 118.25, per laufenden Monat 118.—, per August 118.50, per yier legte Monate 121.50, Leinöl per Tagesneuigkeiten. Mittelst Generalsbefehles­ wurde aus Anlas erneuert vorgenommener Klagen den Truppenkörpern in Ungarn die stritteste Beobachtung des Erlasses, welcher Schonung aller fultivischen Territorien bei den Feldübungen zur Pflicht macht, neuerlich Streng itenz anempfohlen. Die Schulprüfungen­ in der Ofen­-Landstraßer Ge­­meindeschule werden am 27. Juli 8 Uhr in der IV. Klasse; am 28. Juli Bormittags 8 Uhr in ber I. a. Klafje; am 28. Suli Rad: mittags 3 Uhr in ber I. b. Kaffe; am 29. Juli Vormittags 8 Uhr in der II. Klafee; am 29. Juli Nachmittags 3 Uhr in der III. Klafse abgehalten. Während der diesjährigen Ferienzeit­ wird der­­ Zeichnenunterricht in der Schule des Professors Wilhelm Engerth in den Vormittagsstunden von 9—11 Uhr ertheilt. An dem Zeichnenunterricht können nicht nur Gymnasial­ und Real:, son­­dern auch solche Privatschüler theilnehmen, welche sich dem technischen Sache widmen wollen. Die Aufnahme geschieht im Schullokale, Maig­nergasse im v. Mocsonyi’schen Hause Nr. 12. Berichtigung. Die in unserem Blatte gebra­chte Notiz, betreffend den Sturz eines Hauptmannes des T. Tt. Ritter v. Mollinary 38. Infanterieregiments aus einem Fenster des 3. Stobwerkes im In­­validenpalais, Gittertraft, werden wir von kompetenter Stelle ange­­gangen, dahin zu berichtigen, respektive zu ergänzen, daß in seiner Hinsicht Motive eines beabsichtigten Selbstheorvdes vorliegen ; das Er­­eigniß ist ausschließlich in einem pröglichen Unmahlsein des Betreffen­­den, feinen häufigen Kopflongestionen und damit gänzlich unverschul­­deten Hinabgleiten, aus dem offenen Fenster zu suchen, und ruft der Vorfall um so lebhaftere Theilnahme wach, als wer Verunglückte die höchste Achtung und­­­erehrung von Höheren wie Niederen in gleichem Maße genossen hatte und die Armee wie seine zahlreichen Freunde in ihm einen der Würdigsten zu betrauern Hifache finden. Aus den gewerblichen Kreisen von PBef­ ist mit Rücksicht auf die zu Ende gehende Woche zu berichten, dab die Geschäfte in Diodeartifeln bedeutend nacgelassen haben. Die meisten Gewerbe hatten blos im Detailgeschäft einigen Verkehr und die Auf­­träge reichen nur für die allernächste Zeit aus. Nur Spengler, Schlof­­fer, Schmiede und die Maschinenfabriken haben genügende Aufträge, einzelne vertellte sogar überreiche Bestellungen zu effertuiren. Die Bau­gewerbe sind über alle Maßen in Anspruch genommen und müssen namentlich jene Neubauten spreiren, welche schon mit dem nächsten Zingquartal bezogen werden sollen. Die Ziegel Toften bereits 34 fl. das Tausend und wird der Mangel täglich fühlbarer. In Folge dessen können auch die vorhandenen Arbeitskräfte nicht gehörig verwendet werden und it an Maurergehilfen feine Noth. Steinwege haben Man­­gel an rothem Marmor. Die mit der Verwaltung des E. H. Albrecht­ Hildegarde-Stiftungsfonds für hilfsbedürftige Handwerker machte heute für zahlreiche Bewerber über 4000 fl. flüssig, wodurch von seinen Handwerkern einigermaßen Hilfe geboten wird. (Der Hab­bhausportier) sol nach dem Antrage der städtischen DOrganisirungsommission erst dann angestellt werden, wenn das neue Administrationsgebäude in der Leopaldgasse bezogen wird. Die Baukommission erhält den Auftrag, für die Herstellung einer Borz­tierloge in dem neuen Rathhause zu forgen. (Eine Szene im Aotobahnhof­e.) Seinerzeit haben wir gemeldet, dab die Stadt Pest an die Galgs-Tarjaner Steinkohlen: Bergwerksgesellschaft für Accife eine Forderung von 29.108 fl. hat, wegen deren evolutionsweisen Hereinbringung der Magistrat für heute den lizitationsweisen Verkauf von 80.000 Ztr. Steinsohlen, welche von der Gesellschaft im Nordbahnhofe mit Beschlag belegt wurden, anbe­­raumt hatte. Behufs Vornahme der Lizitation der gepfändeten 80.000 Zentner Kohle erschien heute Vormittags eine städtische Kom­­mission unter Führung des Chefs des Steuereintreibungsamtes, Jerrn Michael Arky, im Nordbahnhofe, wo die Vertreter ver­falge:Zarjaner Steinkohlengewerkschaft sich dem vorzuneh­menden Lizitationsakte wider­­festen, indem sie sich auf eine Verordnung des Ministers des Innern beriefen. Dieser Erlaß, der gestern auch der Stadtbehörde zukaß, sagt blos, daß die Gesellschaft trachten m­öge, die Sache vor der Lizitation auszutragen, nachden die­ Kommune in der evelativen Versteigerung der gepfändeten Sreinzohlen nicht gehindert werden künne. Die Kom. (Das Schützen-J«u«biläju­ minOfen)erregt immer größere Theilnahme,denn außer von den Schützenm­itgliedern werden auch freiwillige Beiträge von solchen Personen gespendet,welche mit dem Schützenwesen bisher in keiner Beziehung gestanden.—Einem allgemein geäußerten Wü­nsche entsprechend,­werden jetzt auch vom Oberschützenmeister Herrn Franz Iszczhegyi(Festung,Dreifaltig­­keitsplatz)derartige Festspenden dankbar entgegengenommen.Folgende Beiträge sind bis heute eingeflossen:Fraanzczheginoff.,Nathan Schulsosh Sigmund Matulay 2011­,Anton Oßwald,Szök­­,Giergl, mission erklärte, sich an die vom Magistrate diesfalls erhaltene Mei­nung halten zu müssen und wollte zur­ Vornahme der Lizitation schreiz­ten, welchem Vorhaben indeß die Vertreter der Gesellschaft Widerstand entgegensetten. Der Swhschenfall nahm einen bedenklichen Charakter an und um jedem größeren und ärgerlichen Auftritte zu entgehen, hielt es die Kommission für gerathen, von der Lizitation abzustehen und über den Vorfall an den Magistrat zu berichten. Die Kohlengewerk­­schaft hat inzwischen heute ihre Bereitwilligkeit dem Magistrate ange­­zeigt, die etwaigen Forderungen der Kommune zu begleichen. Bauten für wissenschaftliche3riede) In dem alten botanischen Garten auf der Xandstraße, wo bereits das chemische Laboratorium der Universität erbaut ist, wird die Regierung noch zwei Gebäude aufführen lassen, wovon das eine das mineralo­­gische, das andere aber das zonlogische Museum der Universität sammt den nöthigen Lehrsälen aufnehmen wird. Z­wischen von beiden pro­­jektirten Gebäuden bleibt ein leerer Raum für einen Biergarten, w­o­­dur man an das südwärts stehende chemische Laboratorium sehen wird. Das anstoßende, vormals Kunewalver’sche Haus, wo si das Thierarznei-Institut und die Gebärklinik befinden, wird dem Poly­­technikum Plab machen; inzwischen wird die neue Klinik mit dem allgemeinen Krantenhaufe auf der Vellderstraße und das neue hier: Arznei-Institut erbaut. Die Direktion verungar Gtaatsbahnen­ hat an alle ihr unterstehenden Organe die gemessene Weisung erlassen, daß fortab die ungarische Sprache ausschließlich und ohne Ausnahme im schriftlichen Verkehr als Amtssprache zu gebrauchen sei, auf Aviso des Honvedarmee-Oberkom­­mandos) hat für den auf Urlaub abgegangenen Distriktskomman­­danten Obersten v. Dobay, Herrn Oberst Richard Gelid das Distriktskommando interimistisch übernommen. Zehntlicher Sturz. Der Sohn des Diner Milchmeier Faßberger, ein Knabe von fünf Jahren, ist gestern vom Heuboden herabgestürzt und hat sich das Genid abgestoßen. Er blieb toot auf der Stelle. "Die kleinen Hydrioten.­ Während des vorgestrigen Sturmes banden zwei ungefähr 10­ bis 11jährige Knaben in der Nähe des Proviantplages einen Kahn, welcher am Strande mittelst Ketten befestigt war, 108 und bestiegen denselben. Die am Ufer schon hochgehenden Wellen rissen den Kahn mit Blrgesschnelle fort, und wenige Minuten später trieb derselbe der Kettenbrüche zu. Ein Müller­­junge, Namens Kovács, eilte den verwegenen Jungen in einem Kahne nach, und war so glücklich,­ deren Boot noch zu erreichen und ans Ufer zu bringen. Wenige Minuten noch und das Boot wäre a Db­er Brüdenpfeiler zerschellt.­­ Grund-Scheich,Schwarszer,Wilhelm Kimnach je 15 fl·——Josef Ri­­bät­ v-Devan,Preiß,Renard,Orpag,Klemm,Delmedico,M.Ivanyi, Dilmaier,An­daházy,Nikola,Tomasek,Keritter,Schügerl,Vasnik, 4. Schäffer je 10 fl. — Til, Károlyi, Karl Kimnah, Pleßkott, Weiß, Horváthy, Zosef Steven, Szebenyi, Tarcsay, Behringer, Vlasiek, Dit, Träger, Mer. Neubold, Karl Fischer, Krömwil, Koperly je 5 fl. zusammen 425 fl. Dem Dfner Kirchenmusif:Berein) sind vom Sr. Majestät dem Könige 100 fl. gespendet worden. Der Dfner Bürgermeister Herr Franz v. Házmann­ ist zum Kurgebrauche auf kurze Zeit nach Parad ab­­gereist, und ist während seiner Abwesenheit mit seinen Agenden vor Magistratsrath, Here Konstantin Betropics betraut worden. (Eine Episode aus der Hermannstädter Weberschwemmung) wird von der „Herm. Ztg.“ wie folgt erzählt : In der gefahrvollen Nacht vom 8. auf den 9. bestiegen der Gensdarm Hatos, dann der städtische Polizeimann Ludwig mit drei entschlossenen städtischen Straßenfehrern zwischen 11—12 Uhr Nachts ein nothdürftig zusammengezimmertes Floß, um naczusehen, ob in den am linken Ufer beprobten Stäufern seine Hilfe zu leisten sei ; allein bald zerschellte das Floß an einem Planfen und die fünf wadern Männer standen bis über die Brust in den Fluthen . Ludwig und Hajos konnten zwar schwimmen, doch moslten sie ihre drei Genossen nicht zurücklasfen , diese Schwimmend aufs Trockene zu bringen, war aber unmöglich, denn es mußten nebst der hochüberflutheten Straße auch die zwei Straßengräben, wo die Strömung überaus reißend war, passirt werden ; überdies waren die Yadeln, welche die Leute mit sich hatten, verlöscht. Auf ihren Hilferuf eilte der Sekundararzt der Landes­ Serenanstalt, Herr Dr. Béla Borcanyay in Begleitung des Haus­­snechten der genannten Anstalt, enttleidet, mit Fabeln und mit einem Rettungsstride versehen, die von von Fluthen einhergetriebenen Lebens, gefährlichen Schwellen, Planen u.­­. w. nit beachtend, herbei und warf das eine Ende des Geiles von bedrängten fünf Männern zu. Unter diesen entspann sich nun ein wahrer Streit der Courtoiste ; der Stadtdiener Ludwig wollte um seinen Preis der Crite sein; er wies auf die silberne Tapferkeitsmedaille an seiner Brust und ersuchte den Gensdarmen, sich hinüberziehen zu lassen, weil er den anderen Dreien bei der „Weberfuhr" beistehen wolle. So geschah es auc. Dr. Borosnyay 308 b’e fünf Mann nach der Reihe über die dreifachen Fluthen. Das Lied vom braven Mann hat noch immer seine Berechtigung. Gattenmord.­ In Nagybereny in der Somogy, ist un­­längst eine achtzehnjährige verheirathete Bäuerin, welche im achten Monate der Sch­wangerschaft sich befand, ermordet worden. Die öffent­­lie Meinung bezeichnet ihren eigenen Mann als den Thäter und ist derselbe ber­itf verhaftet worden. Mederschwemmungschronik­ Au Arad, Suli, wird berichtet : Der Maroswasserstand hat sich seit gestern bedeutend gehoben, so daß das Wasser an manchen Stellen aus den Ufern getreten und die Ufergegenden überschwemmt sind. Laut telegraphischen Nachrichten, die im Laufe des heutigen Tages bei dem hiesigen Stadthauptmann­ amte aus Deva und Karlsburg eingetroffen sind, it in den dortigen Gegenden das Wasser im Abnehmen begriffen. Bei Biski ist der Greyfluß wohl noch sehr angeschwollen, doch ist eine Gefahr unmittelbar noch nicht zu befürchten. (Kolossaler Niederschlag.) In den legten Regen­­tagen fielen bei Hermannstadt auf ein Joch Aderland wieder 63.000 s­iebenbürgische Eimer ; nach einer anderen­­ Berechnung, die fast mit der vorigen übereinstimmt, auf die Klafter Erde 4272 siebenbürgische Eimer. Welche ungeheure Mafsem­enge ! ! Berunglüdt. In Erlau ist ein 52jähriges Weib, das in die Sugar’sche Spiritus:Brennerei um Maishe gegangen war, beim Herausschöpfen in die mit etwa 100 Eimern gefüllte Maifhmwanne ge­fallen, und augenblicklich so verbrüht worden, daß sie, als man sie herauszog, bereits eine Leiche war. — In Arad ist ein Landwirth in von Spählichtbrunnen der dortigen Brauerei gestürzt, und bald darauf, nachdem man ihn herausgesogen hatte, gestorben. Marktliehtve­rleih­ung) Der Markt:Gemeinde 9­orró im Abaujvárer Komitat ist gestattet worden, jeden Montag — ohne Einhebung eines Standgeldes — einen Mochenmarkt ab­­zuhalten. · (Feuersbrunst.)Aus Zem­plin schreibt m­an dem,,Hau«: Am 6.Juli,Nachts um­ 12 Uh­r,brach im Dorfe Kolbasa Feuer aus und griff so schnell um sich,daß in ku­rzer Zeit zahlreiche Wohns­häuser un­d landwirthschaftliche Gebäude ein Raub der Flamm­en wurden.Der heftige Nordwind sachte das Feuer immer mehr an und das verheerende Element wüthete bis zum Morgenfor.Tags darauf lagen wo immer so viele rauchende Balfen auf der Gasse daß die Durchreisenden an ihrer Weiterfahrt verhindert waren. Die Schule, das Wohnhaus des gr.-lath. Pfarrers sind mit verbrannt, der Sammer der Unglücklichen, deren ganze Habe in jener Nacht ein Raub der Flammen geworben, ist unbeschreiblich. 9 Bert auf der „Flora“, lihen Vorräthen in Resik eines Konsortiums, Wie ist die in Liquidation befindliche hiesige erste ungarische Stearinferzen: und Seifenfabrik „Flora” nebst der vollständigen Einrichtung und fäumt: aus den Herren Alois &3 wird hierurch dem Blake vieses großartige Fabriks­­etablissement erhalten, indem die neuen Eigenthümer den Betrieb sei­­nen Moment unterbrechen, und alle Anstalten trafen, um denselben in ausgedehntestem Maße fortzuführen. 2 Unser Inserat für Arthbma,franke gütigst zu beachten, richteten Gesuche wird beschlossen, die Dringlichkeit der Borlage beide er un Reichstag dem Ministerium in einer neuerlichen Eingabe vor­­zustellen. Ueber den Verlauf der Enquete zur Reform des Eisenbahn­­transportwesens berichtet der Präsident, daß die Elaborate der verschie­­denen Sektionen theils ganz, theils nahezu fertig seien und nach defini­­tiver Annahme durch dieselben gedruct und den Ministerien beider Reichshälften unterbreitet werden­­w­ürden, damit bei etwaigen Ent­­s­ließungen derselben auf die formulirten Anträge Schon Rückicht ge­­nommen werden könne.­­ ‚Im September d. 9. werde dann das Plenum der Enquste über die Claborate der Sektionen die entscheidende Verhandlung vor­­nehmen, wonach die Veröffentlichung der definitiven Beschlüsse erfolgen und den Kammermitgliedern zur näheren N Kenntnißnahme derselben nähere Gelegenheit geboten werden mürde. Im Schluß der Sigung beantragt das korrespondirende Mit: De, Herr Körösi, daß die Kammer fi an ver durch die städtis­chen Organe vorzunehmenden Aufnahme einer Handels- und Gewerbe­­statistik der Stadt West durch Entsendung einer Kommission betheiligen möge, damit durch deren Einflußnahme nicht blos die vom Ministe­­rium vorgetcriebenen, sondern auch Daten von speziellem Interesse gesammelt erden mögen. — Nach längerer Debatte über die Art und Weise einer moralischen und eventuell materiellen Betheiligung der Kammer an den in Rede stehenden statistischen Erhebungen wird be­­schlossen, ein Komite zu entsenden, welches sich für den Fall einer Auf­­forderung seitens des Magistrates mit den Organen dessellten in Kon­­takt zu Seen hätte. In das Komite wurden die Herren Eichleiter Kollar, Müller, Deutsch, Custav Fuchs, Alois Straffer, Dr. Dorn und Bonny gewählt. Wegen vorgerückter Zeit wird die Verhandlung der auf Abänderung des Kam­mergefeges bezüglichen Ko­­miteanträge auf die nächste Sikung vertagt. Fleih, Moriz Flefh, Adolf Mahlup und übergangen. 12. wir vernehmen, Eduard Machlup bestehen, Wiewarfikung der B­eft­­ Ofner Handels- und Gewerbe- Kammer vom 11. Juli 1. 3. In Angelegenheit der Kammergebühren bringt wer Präsi­­dent in Erwähnung, daß dem Ministerium für Aderbau, Gewerbe und Handel bereits mehrmals vorgestellt worden sei, wie die mit dem gegenwärtigen Einhebungsmodus verknüpften umfangreichen mechani­­hen Arbeiten unverhältnism­äßig viel Zeit in Anspruch nehmen und die Arbeitskraft des Bureau’3 von der Erfüllung der eigentlichen Auf­­gaben der Kammer vielfach abziehen. Der Präsident erwähnt hierauf, daß der vom Plenum adoptirte einfachere und zwedmäßigere Mosus der Auswertung und Einhebung, insbesondere der Erfalt des ebenso unzwedmäßigen mie unbilligen perzentrichen Schlüsseln durch eine Klassensfala unter Berufung auf den Text des Gefetes nicht angenom­­men, sondern ein noch komplizirterer und noch größere Zeit in An­­spruch nehmender al der vorjährige verfügt worden sei. — Nachdem jedoch ein anderer Erlaß des Ministeriums für Oberbau, Gewerbe und Handel die Einberufung einer aus Delegirten sämmtlicher Kammern bestehenden Enquete für den Herbst in Aussicht stellte, in­­ welcher eine Revision des Kammerkrieges in Berathung gezogen werden solle und auch der Modus der Beschaffung der Einnahmen auf zwecmäßigere Basis gestellt werden könnte, so beantragt der Präsident, daß schon fest in einer Eingabe auf die erwähnten Schwierigkeiten aufmerksam ge­­macht und seinerzeit auf eine totale Men­derung des bisherigen Systems­en werben solle, welcher Antrag einstimmig zum Beischlusse erh­oben wird. Das Ansuhhen der Grernowiser Kammer , die Errichtung von Friedensgerichten zu befürworten wird als erledigt betrachtet durch den Umstand, daß die Vorlage eines auf Einführung dieser Institution abzielenden Gefegentwurfes von Seiten des Fen. ungarischen Justiz­­ministeriumd bereits vollständig vorbereitet sein sol. — Auf den uwei­­teren Wunsch dieser Kammer, sich den Bestrebungen nach Abänderung des Branntweinsteuergefeges anzuschließen, ist das Plenum deshalb nicht in der Lage einzugehen, weil die diesbezüglichen neuesten geießli­­chen Bestimmungen in Ungarn seinen Grund zur Klage gegeben haben und in den beiden Hälften der Monarchie auch seine absolute Gleich­­heit in der Anwendung dieser Steuergattung geboten sei. Dagegen schließt sich das Plenum der von gleicher Seite ausgegangenen Anre­­gung zur Betreibung von Erleichterungen im russischen Grenzverkehre und insbesondere zur Aufhebung des Sollausschluffes in Brody bereit­­willig an und entsendet zur meritorischen Verhandlung des insbeson­­dere von Herrn Herz als wichtig bezeichneten Gegenstandes ein aus den Herren Herz, Müller, De Maistre, S. Deutsch und Jakob Gruber bestehendes Komite. « Der Präsident erwähnt eine weitere Angelegenheit, welche in der Grernvwißer Kammer angeregt worden, und wenn auch die Veit,Ofner seine Verständigung erhalten habe, wer Aufmerksamkeit der­­selben im hohen Grade werth sei, nämlich die Frage des Zollver­­trages mit Rumänien. Das Plenum beschließt, sich mit der Angelegenheit näher zu befassen ,­ dieselbe zur Vorberathung dem obigen Komite zuzuweisen und die Gernowhser Kammer um gefällige ih a der auf dieselbe bezüglichen etwa vorhandenen Daten zu erfuden. In Zusammenhänge hiemit bemerkt der Präsident, daß die an von der Regierung bereit amer­annte Unzulänglichkeit der Kon­­sulate in kommerzieller Beziehung die Geneigtheit­ hervorgerufen habe, auf ein Auskunftsmittel, namentlich in Bezug auf die Donaufürsten­­thümer, bedacht zu sein, und daß er in Folge­­ Kenntniß vieles Umstan­­des das Ansuchen eines Bewerbers um eine materielle Subvention behuf3 genauer Informirung über die dortigen Handelsverhältnisse, unter Hinweis auf die Wichtigkeit des Gegenstandes der Beachtung des Ministeriums für Aderbau, Gewerbe und Handel empfehlen zu sollen geglaubt habe, was beifällig zur Kenntniß genommen­ wird. Mit Bezug auf die von der Kammer in Angelegenheit der Schaffung eines Handels­ und Konkursgesebe an die Regierung ge:­­­e Die ungarische Bücher - Verlagsgesellschaft „Corvina“. An der am 11. Juli I. 3. unter dem Vorsilte des Generals Stefan Zürr abgehaltenen Plenarversammlung der Gesellschaft legte vor Allem der Diretor Richard Szabó einen Bericht über die lite­­rarische Thätigkeit und den geschäftlichen Stand der , Corvina" vor. Demselben entnehmen wir, daß die an das Unternehmen geknüpften Erwartungen keineswegs in Erfüllung gingen. € 3 scheint, daß die der Gesellschaft anfänglich in gebührendem Maßstabe zugeweldete Auf­­merksamkeit mehr moralischen Motiven temporärer Begeisterung, als materiellen Interessen oder wohlüberlegter Beschlußfassung ihre Ent­­gehung verdankte. CS mag eine Emotion flüchtig erregter Phantasie f­ewesen sein, der leider nur zu bald die Alles beherrschende stoffliche Reaktion folgte. Die Gesellschaft, die sich am 11. April 1869 für fon­­stituirt erklärte, mußte schon bei der ersten und noch mehr bei der zweiten 28 °, und dritten 10 °, Ratenzahlung die traurige Erfahrung machen, daß ihre Aktionäre eine unverhältnißmäßige Theilnahmelosig­­keit an den Tag legen. Lediglich diesem Umstande ist es zuzuschreiben, daß der duch den neuen Direktor entworfene Plan, betreffend die­se verschiedener Bibliotheken, bisher nicht realisirt werden­onnte. Entsprechent den geringen und schwachen Einnahmsquellen­, als den zurückgebliebenen Aktien und dem Erlöse verkaufter Bücher, mußte auch der Wirkungstreis der Gesellsshaft ein ganz beschränk­et bleiben. Von der in kulturhistorischer Beziehung unversennlich eblen Richtung, die die „Corvina” planmäßig anzustreben hoffte, mußte lei­­der abgenommen und ein viel begrenzteres Terrain innegehalten wer­­den. Statt die Aufklärung des Volkes, die Verbreitung gemeinnüßiger Kenntnisse und die Entwickklung der Gesittung durch angenehm beleh­­rende Lektüren energisch zu betreiben, konnten dem wißbedürftigen Volke nur targe Brosamen gereicht werden. Doch müssen wir vorars theilsfrei bekennen, daß das, was gereicht wurde, den gediegensten Schöpfungen der ungarischen Literatur angehört. Im Ganzen wurden 31 Werke publiziert und wir finden unter den Autoren Namen, wie: Mári­ Jótai, Koloman Keneffey, Lulius Gregur3, Kal Szák, Wilhlm Györy, Karl Badnay, Conain Szigligeti, Johann Baida, Paul g$utács, Szentmitlóffy, Ludwig Szeberenyi, Mi­chael Borofa, Peofeffor Riell, Szabó, Alexander Heg­ez dbüs, Georg Kunfági, die jedes weiteren Kommentars entbehren. Ohne die einzelnen Werke speziell namhaft zu machen,wollen ka nur der mit der akademischen Prämie von soo Diskaten gekrönten »Alinog«vonni­l. Da­ß,die,,Naturbilder«von Julius Gregus·sind die,,ollslektüre«von Sentmiks lossy erwähnen,die in der tssgarischen Literatur ohne ganz erhabenen Standpunkt vertreten. Dem geschäftlichen Theile des Berichtes entnehmen wir ferner Folgendes: Die Verbreitung der Verlagsschriften geschah durch 128 Haupt- und 638 Unter: Agenten. Die Haupt-Bilanz beträgt 75.105 fl., der Büchervorrath 29.813 fl., Saldo:Gewinn 1905 fl, Bücherauslagen 24.026 fl., Spesen und Prämien 2048 fl., Beamtengehalte 10.191 fl., Abschreibung 196 fl., Gesammtlasten 38.704 fl., Einnahmen für Bücher 52.404 fl., wovon ab 35 Prozent der im Morrathe befindlichen Bücher­­summe von 45.866 fl. Hierauf brachte der Ausschuß den Ankauf einer Buchbruderei in Borschlag und motivirte den Antrag damit, daß Khievurh, da ihr dann auch die Unterfrügung seitens des „VWolfsbildpungs: Klubs“ und de­s Industrievereines" in Aussicht fände, eine regere Geschäftsanknüpfung eingeleitet werden könnte. Den Antrag unterftügte professor Beter 3­e­b­er — dagegen sprachen die Herren Gelléri, Szabó, Kai Ráth und Julius Noeseba­um miesen besonders auf die gedrückten finanziellen Verhältnisse der­ Ge­sellschaft hin. Schließlich einigte man sich in folgenden Buitten : 1. Möge eine 10 perzentige Ratenzahlung ausgeschrieben werden. 2. Eine außerordentliche Plenarversammlung einberufen werden, in der einige Paragraphe der Statuten abgeändert werden sollten. Namentlich wäre es angezeigt, daß die 100 fl.,Aktien auf 20 fl., even­tuell 10 fl .Aktien herabgefeßt werden möchten. 3. € 3 sollen Vorkehrungen getroffen werden behuf3 Acquisition Es Buchbruderei, doch darf dieselbe nicht über 15.000 fl. zu stehen­ommen. 4. Ein jever Ationär möge von nun an ein Freieremplar der Ausgaben der Korvina zugeshhcht bekommen. 5. Diejenigen, die ihre Ak­ien für die Zukunft nicht behalten haben, mögen hiezu speziell aufgefordert werden. Schließlich wurde der Ausschuk durch die Wahl der Herren Gellsri-56,zabH, Gabriel Barady und udmig Rózsa ergänzt, zu Rechnungsrevisoren hingegen Posner, Re Fi­nis und Kertsp gewählt.­­ Die in kulturhistorischer Beziehun­g nicht zst unterschätzende Ins­tentionen der»Corvina«,als da sind:»Die Förderung der Lite­­ratur durch schriftstellerische Unternehmungen,die Verbreitung guter und nützlicher Werke,die Anfachung bei­ Kultur und der Lust zur Lek­­türe durch billige Editionen und endlich auch die Sicherung eines Ges­­innes durch eine reelle Geschäftsgebahrung««—­sind doch gewiß allen LobeswürdigOer Bestand einer­ Gesellschaftnit solchen­ Tendenzen ist für unsere Kulturverhältnisse ein brennendes Bedü­rfniß, das­ zu unterhalten unser Aller Interesse erheib­t. Wir wünschen aber, da­ für die ungarische Bücherverlagsgesellschaft bald eine neue glücklichere Vera einbrechen möge, weiter einen­ iteratur. * Documenta ad illustrandum Concilium Valloci­­nam anunm 1870. Gesammelt und. herausgegeben von Dr. Joh. Friedrich, Professor der Theologie in München. I. Abth. Nörd­­­ingen, Bed’sche Buchhandlung. Unter den zahlreichen Konzilsschriften nimmt die vorliegende einen hervorragenden Blat ein. Dieselbe bringt nämlich eine Reihe wichtiger Dokumente, welche den Gang der Verhandlungen vor und auf dem Vatikanischen Konzil oft mit grellem Lichte beleuchten. Der größere Theil dieser Aktenstüde ist in Lateinischer, zwei Stüde in französischer Sprache abgefaßt. Wiewohl sämmtliche Dokumente ihren Werth haben, so werden sich die Nichttheologen vor Allem an Nr. II.: „La liberté du Coneile et L’infaillibilité halten. In diesem Schriftstück, das nur in 50 Gremplaren abgezogen und an die Kardinäle vertheilt wurde, schildert ein hervorragender Kirchenfürst Frankreichs alle­ine Intriguen und Machinationen der Unfehlbarkeitsfreunde, die Leiden, Duälereien, Drangsale und Demüthigungen, denen die Mitglieder der Konzilsmino­­rität ausgelegt waren und macht es bis zur Evidenz deutlich, daß auf diesem Konzil seine Freiheit, sondern die unerträglichste Knechtschaft gez­waltet hat. Von dem nahezu unerhörten Drude, unter welchem die Konzilsmitglieder gestanden, willen namentlich die ungarischen Bischöfe manches erschütternde Erlebniß zu erzählen. Auch in dieser Schrift finden sich über das Verfahren der gefügigen Konzilsmajorität gegen den Erzbischof Haynald von Kalocsa und den Bischof Stroh­­­mayer von Diajovár empörende Aufschlüsfe mitgethhilt. — Beson­­deren Werth haben auch die in diesem Buche mitgetheilten Originalterte ver­proteste, welche die Minoritätsbischöfe gegen die Geschäftsordnung, die Infallibilität und die Abstimmung vom 13. Juni 1870 an den­ Papst oder die Konzilspräsidenten gerichtet haben, die aber bekanntlich erfolglos blieben. Von großer iheologischer wie historische politischer Bedeutung in die hier sub Nr. II gewrudte „Rede“ des Erzbischofs Peter Richard Konrich von St. Louis in Nord-Amerika, worin der­­selbe ununnverlegbar nachweist, daß die neugeschmiedete Lehre von der päpstlichen „Unfehlbarkeit" weder in England und Ieland, noch in Noro-Amerika geglaubt werde, wobei er zugleich höchst interessante Belege aus jener Zeit mittheilt, als in England und Irland die Emanz­­ipation der Katholiken auf der Tagesordnung stand. Damals, im 3. ‚1825, erklärten eine Reihe der hervorragenditen tath. Geistlichen und Gelehrten, daß die Unfehlbarkeit des Papstes sein kath. Glaubenzjak sei und daß die Päpste oft ihre Macht überschritten haben. Der Ger­horsam gegen den Papst beziehe sich nur auf kirchliche Dinge und auch hier immer in den Schranken des ordentlich gebrachten SKicchengewebes. Zu bezüglich des Verhältnisses zwischen Bapftikum und Staat werden hier die Lehrreichsten Aufschlüsse geboten. Alles in Allem genommen können wir diese Dokumentensammlung aufs Beste empfehlen und sehen mit Spannung der Fortlegung entgegen. — Druck und Aus­­stattung befriedigen. i Pro. Shhwider. a" von dem im Verlag von A. 9. Payne in Leipzig er­scheinenden­ Sammelwerk­ „Deutschlands Kunstschäge” it soeben das 17., 18., 19., 20. und 21. Heft ausgegeben. Sortierung in der Beilage

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