Pester Lloyd, November 1871 (Jahrgang 18, nr. 254-278)

1871-11-25 / nr. 274

J .­ ­ . macht, dab er einen Ausgleich zu Stande brachte, der nur seinen eige­­nen politischen Plänen entsprach, und dessen Ausführung er, unfähi­gen Leuten in die Hände gab. Schließlich fegt das Blatt seine Hoff­­nung in den Grafen Lónyay, und spricht auch von Neuffenich, der nicht musikalisch sei, wenigstens von Staatsnoten gar nichts verstehe. Schlösse sich Löngap dem Grafen Anpräfig an, so wäre das Fiasco unausbleiblich. Pest­ 24.November. «Die gesem­mte Wiener Presse hat das Ministerium Auersperg einhellig acceptirt und auch sonst scheinen die fünf­zehn Mitglieder der Verfassungspartei,mit welchen Fürst Auersperg konferirt,sich als wirkliche Mandatare ihrer Partei betrachten zu dürfen,denn in der That la­­fen alle Kund­­gebungen aus diesem Lager auf ein mehr oder weniger pro­­nonciertes Vertrauensvotum hinaus.Dem Tadel und der Opposition quandmäme scheinen die Zustimmung und die Willigung quandmême folgen zu sollen und unseres Erachten­s ist"dan k ein übles Symptom.Ihre Regierungsfähigkeit beweist eine Partei dadurch,daß sie eine Regierung,dies aus ihrer­­ Mitte hervorgegangen,zu unterstützen und zu halten versteht, und dazu ist Disziplin­,Schulung und Selbstbeschränkukng in erster Linie nöthig.Das Geist reicht hun auf eigene Faust,­da exs unproduktive Kritisk­en,das schließlich zu politischem­ Nihilis­­mus führt,ist hinlänglich genossen worden,besonnenere und, ernstere Arbeit runß an die Stelle treten.Der Einigkeit der Negation runß die Einigkeit im Positiven folgen.Keine Partei kann sich Selbstzweckse im Berechtigungsyat sie nur insofern, als sie in einem Korrelat zu den Negierungsmöglichkeiten des Staates gedacht werden kann. Vor Allem aber­—so scheint es«—muß der Gedanke gründlich aufgegeben werden,daß die wiederkehrende zierliche Quadrille föderalistischer Lehrmeinungen unbczechischer Staats­­rechtssätze allemal nur durch ein deutschverfassungstreues Solo ersetzt werden kann.Wenn­ der Wechsel die einfache Rückkehr zum Alten bedeu­tet,bleibt es besser ungethan.Die deutsche Partei muß selbst zur Erkenntniß gelangen,daß sie nicht gleich­­­eitig den Kampf gegen Alle unternehmen,nicht eine bedingungs­­lose Herrschaft über Alle führen kann.Frühert­at sie dies vom liberalen Standpunkte,in letzter Zeit leitete sie dasselbe, sagen wir übertriebene Selbstbewußtsein auf nationalem Ge­­biete.Wie sie damals die Waffen gleichzeitig gegen Aristokratie,Klerus,Militär 1«,also gegen­ alle konservativen Kräfte erhob,gleichgiltig ob sie in ihnen in der einen oder anderen Frage die natürlichen Bundesgenossen­ fand,so glaubte sie späterhin die staatsrechtlichen Forderungen der Czechen,die Autonomiebestrebungen der Polen­,Slowenen,Tiroler u.s.f. nicht minder gleichzeitig mit parlamentarischen Streitäxten niederschmettern zu können.Die so einfache Devise Punapräss Pautre fehlte stets in dem politischen Hausschatze der Partei. »Die natürliche Folge davon wass­aß sie sich stets künst­­lichen­ Allianzen gegenüber befand und kaum durch die äußersten Anstrengungen ihre Existenz retten­ konnte. Wir billigen es vollkommen,wenn die deutsche Verfas­­sungspartei nicht mit Faktoren paktirt,die sich außerhalb der Verfassung stellen.Forderungen,wie die der czechischen Fun­­damentalartikel,waren alseine zurückzuweisen.Aber unter einen anderen Gesichtspunkt fallen­ die Ansprüche der Parteien, die den Rechtsboden­ der Verfassun­g angenommen,ohne Vor­­behalt angenommen h­aben und innerhalb­ des Rahmens der Verfassung ihre Anschauun­gen zu praktischer Geltung zu­ er­­heben bemüht sind.Diesen ein schroffes Nein entgegenzusetzen, erscheint uns unbillig und als ein Wagstück.Man darf nicht vergessen,daß es vorwiegend das Bürgerministerium,ein rein deutsches Ministerium war,unter welchem sich der Vorwurf der Einseitigkeit,der Intoleranz gegen die Deutschen erhob. Der Vorwurf mochte immerhin ein Ü­bertriebener sein,aber eine­ gewisse Rücksichtslosigkeit,eine gewisse Geringschätzung der übrigen Parteien wird sich gerade der offiziellen Vertre­­tung des cisleithanischen Deutschthums gegenüber nicht bestrei­­ten lassen.Und die Deutschen scheinen alle Ursache zu haben, nicht ein zweites Mal in einen Fehler zu verfallen,der den Verirrungen des Hohenwart’schen Systems offenbar vorgear­­beitet hat und dieses in seinem Begim­e wenigstens äußerlich entschuldigter erscheinen ließ,als es fachlich war. Von diesem Standpunkte aus möchten wir auch die galizische Frage beurtheilt sehen.Wir wollen du­rchaus nicht bestreiten,daß das Ausmaß der in der Resolution angespro­­chenen Autonomie ein etwas hochgegriffenes ist, und deshalb wollen wir auch der Verfassungspartei das Recht des Herab­­handelns nicht verkürzt wissen. Auch sind wir völlig damit einverstanden, wenn das Ministerium Auersperg die Hände dabei zunächst aus dem Spiele lassen würde. So etwas kann ss richtig und Forrest nur zwischen den Parteien selbst voll­­ziehen. Aber wenn die Verfassungspartei dabei ein gericistes wohlwollendes Entgegenkommen beweist, so werden mir zu dieser Selbstverleugnung aufrichtig Glüc wünschen. Sie hat — nachdem sie mun den Angriff auf ihr positives Recht ab­­geschlagen und vernichtet hat — den Beweis zu führen, mag ihr Kampf nur dem Unrecht und der Rechtswidrigkeit, nicht aber Ansprüchen gegolten hat, die sich in den Normen des Rechtes bewegen und die Schöpfung neuen Rechtes bezireden. Sie hat den Beweis zu führen, daß ihre parlamentarische Majorität die Minoritäten nicht jeder Gewalt und Unbill preisgibt. Sie hat die moralische Pflicht, darzu thun, daß es ihr um das Wohl des Einzelnen nicht minder zu thun it, als um die Regierungsmacht über das Ganze. Dazu ist jet der geeignete Moment, wenn­­ auch die große staatsrechtliche Aktion insbesondere die Wahlreform mit richtigem Takte Hinausgeschoben werden sollte. Das Kapital von Selbstbeschränkung und Versöhnlichkeit, das die deutsche Verfassungspartei in diesem Augenblicke aufwenden soll, wird sicher nicht verfehlen, gerade in den Wahlreformfragen reitlh»­­he Zinsen zu tragen. Wir reden damit nicht Separataus­­gleichen Das Wort; wir sind heute mehr denn je davon über­­zeugt, daß die tiefen Verwirrungen Cigleithaniens nur durch eine staatsmännische Aktion im großen Style­­ gelöst werden können. Aber daß diese Röfung nur in versöhnlicer Stim­­mung erfolgen kann, daß der Verständigung selbst zunächst der Berfuc und gute Wille, sich gegenseitig zu verstehen, vorausgehen muß, ist nicht minder gewiß. Die Fadee des Ausgleichs darf prinzipiell nicht nur nicht aufgegeben, sondern sie muß gefördert werden und zwar nicht nur von der Negierung, sondern ge­­rade von der zur Stunde siegreichen Partei. Was die Regierung anbelangt, so glauben mir nicht, daß sie darin anderer Meinung sein kann, troß bey etwas zentralistischen Rufes, welcher der P­erson des Fürsten Adolph Auersperg anhaftet. Aber wir stehen nicht an, es offen aus­­zusprechen, daß wir es mit einer gewissen Genugthuung bet trachten, wie während dieser ganzen Zeit gewisse Professoren­­und Doktorennamen niemals als die möglichen Ministersandi­­daten genannt worden sind. So viel Selbständigkeit scheint die Öffentliche Meinung in Eisleithanien denn doch bereits ge­­wonnen zu haben, daß sie sic­h von den Herren Herbst und Gisfra nicht mehr ausschließlich am Gängelbande herumführen läßt. Es ist möglich, daß der nächte Neichsrath das uner­­hörte Schauspiel einer ministeriellen deutschen Partei sieht, in welcher die bisherigen extremen Parteiführer eine Minder­­heitsnuance im Sinne der Opposition vertreten. Damit wäre allerdings viel gewonnen ; es wäre der erste entscheidende Schritt nach Vorwärts auf der Bahn endlicher Schlichtung des cisleithanischen Verfassungsstreites. — Der Bericht des Kommunikationsminister über die Ver­­bindungsbahn zwischen West und Ofen und über die mit dexfelben verbundenen Bahnhöfe ist heute im Abgeordneten­hause zur Vertheilung gelangt. Der in diesem Berichte enthaltene „Gefek­­entwurf in Angelegenheit des Baues einer, die Beit-Ofner Bahnhöfe verbindenden Eisenbahn“ lautet : i 8. 1. Zum Zweck der Verbindung der in Best-Ofen befindlichen Eisenbahnhöfe wird der nach den vorgelegten Plänen auf Staatskosten auszuführende Bau einer Eisenbahn für Dampflokomotive, einer für diese Eisenbahn erforderlichen Donaubrüche, eines Negulirungs- und eines Bahnhofes für Personenaufnahme angeordnet. 8. 2. Das Ministerium wird bevollmächtigt, die zu diesem Zwece erforderlichen, 8.920.000 fl. betragenden Kosten, nach Maß­­gabe der Vollendung der Arbeiten zu Lasten der Budget vom Jahre 1872 und der folgenden Jahre in Anspruch zu nehmen. »­­§.3.Das Ministerium wird demzufolge angewiesen,in Bezug auf die Expropriation des nöthigen Terrains un­d auf die Ausführung des Baues die entsprechenden Verfügungen derart zu treffen,daßa die im§.1 aufgezählten Bauten im Laufe von 7 Jahren,von dem Zeit­­punkte abgerechnet,wo dieses Gesetz Rechtskraft erlangt,vollendet und dem öffentlichen Verkehr übergeben sein solle11. §.4.Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes werden der Kommuni- Wiens­ und der Finanzminister betraut. =Die Öib­erichtskommission des Abgeordnetenhau­­ses hält am­ 25.d.,Nachmittags um 4 U­hr im Saale Nr­ 1 des Landhauses eine öffentliche Sitzung ab. Die in Makospek einverleibte Gemeinde Csik-Szeszts Matten ist bei dem Ministerium deannern um die Erlaubniß eingeschritten,ihren Voinamen»Mit-«in»Nyarad-«verwandeln zu dürfen,beziehungsweise statt,,Csik-Szent-Märton­«den Namen»Nyarad- Szent-Märton«führen zu können,weil es auch im Csiker Stuhle eine Gemeinde dieses Namens gebe und die Identität der zwei Orts­­namen sowohl in öffentlichen als auch Privatangelegenheiten wieder­­holt zu Mißverständnissen und Irrungen Anlaß geboten hat.­­2)Die Gefegentwürfe bezüglich Abstellung der Mißbräuche bei Assentirungen,und Aufstellung zweier Honved-Bataillone in dem durch Auflösung des Grenzinstitutes entmilitarisirten Bezirke Bellevar sind bereits an die einzelnen Fachminister versendet und werden in dem" nächsten Ministerrath ein Beratbung gezogen­­-2)Der wegen Ehrenbeleidigung zu dreimonatlichem Arbeit und 200 fl.Geldstrafe verurtheilte Mitarbeiter der,,Gelse«, Josef Stier,tritt am 26.d.M.seine Strafe in Waigen an.­­Die Vergm dek offiziöse»Jedinstvo«vom 19.d.­M. bringt einen Bericht aus Agram, welcher sich freudig darüber aus­­spricht, daß es Suhaj nicht gelungen sei, Herrn Krestics (Abgeordne­­ten der Stadt Agram) für die Verwirklichung seiner Pläne — Spren­­gung der Nationalpartei und Bildung einer Mittelparti­e zu ges­­innen. Der Abgang Androsig’3 habe nämlich der Herrschaft Bede fovich’8 ven Todesstoß verfeht und derselbe könne sich fortan nur er­­halten, wenn er die nationale Partei in seine Nebe bringe. Aber der Charakter Krestics’ habe jeden Versuch vereitelt. Nachdem das Blatt Heren Bfi­­ovics seine politische Charakterlosigkeit vorgeworfen, gibt es noch der Freude Ausdruck, welche die Livadische Reife des Fürsten Milan in­ Agram hervorgerufen, und schließt mit folgendem Gefalleader: Serbien wurde eine schöne Aufgabe zu Theil, das Zustandebringen der Bereinigung der Süpdslaven! = Der Ngrämer , Dbzor" vom 21. b. Mts. bespricht die Versammlung der Kroatischen Unions-Partei ; er hält dieselbe nicht für, fähig zum Entwurfe heilsamer Beischlüffe, sei es zum Wohle des dreieinigen Königreiches, oder auch nur Ungarns, am allerwenigsten aber zur „aulen Aufrechterhaltung der magya­­ronischen Bartei”, weil die Elemente dieser V­ersammlung Alles gerne acceptiren, was ihnen von Veit diktirt wird. Wenn der neue ungarische Premier — sagt das Blatt — so viel Klugheit be­sitt, wie wir von ihm vorausfegen, so können wir überzeugt sein, daß er die Unfähigkeit der „magyaronischen Partei” erkennen werde.” 63 wird dann in dem Artikel dem Grafen Andrásfy der E­rwurf ge: Pest,24­ November. §.In unserem­ vorhergehenden Artikel über die Novelle zum Wahlgesetze­s glauben wir zur Genüge dargelegt zu ha­­ben,wie sich der Autor des neuen Entwurfes hinsichtlich des Wahlzensus und der territorialen Eintheilung des Landes in­ Wahlbezirke in das Winkelchen bloßer Interpretirung zurücks gezogen,dem Satze getreu:»Wo ich nichts kann,da fang’ ich nichts an«.Es erü­brigt uns nur noch nachzuweisen,mit welch’überraschendem Muthe derselbe Autor dieses Winkel­­chen verlassen,sobald es sich um die Konskribirung und das eigentliche Wahlverfahren handelt,wie er das schonungslos mit gestaltender und umgestaltender Hand in das alte, morsche Gefüge des 1848er Wahlgesetzes eingegriffen.Es wird sich im Laufe dieser Erörterung herausstellen,ob dem Minister deannextn,als er diesen Modus für das Wahl­­verfahren aufstellte,das Ziel vor Augen schwebte,die Unge­­fälschtheit,Redlichkeit,einen schnellen aber doch ruhigen und ordnungsmäßigen Verlauf der Wahl zu sichern. Unter den Neuerungen begegnen wir an erster Stelle der Einführung ständiger Wähler listet wäh­­rend das alte Wahlgesetz für jede Wahl die Zusammenstel­­lung einer neuen Wählerliste nothwendig machte,soll jetzt nach Sanktionirung des vorliegenden Gesetzentwurfes in jeder Gemeinde eine Liste auf Grundlage des herrschenden­ Steuer­­systemes und dessensus ausgearbeitet werden­,die für alle künftigen Wahlen Giltigkeit hat,insoferne die alljährlich vor­­zunehmenden Rertifikationen ab­ derselben keine Aenderung her­­vorbringen.Machen wir un­s klar,was dadurch erreicht wird. Der einmal eingeschriebene Wähler wird dadurch für die Zu­­kunft der Mühe enthoben,sein staatsbürgerliches Recht dahin geltend zu machen,daß er in die Reihe der Wahlberechtigten aufgenommen werde.Die Konskribirung der Wähler und die Rektifizirung der Wählerlisten wird ferner zu einer Zeit be­­werkstelligt,wo in der Regel keine Wahlen­ und auch keine Wahlbewegun­gen­ stattfinden;sie stehen also nicht mehr unter dem drückenden Einflusse der in der schwulen Partei­­luft erhitzten Gemüther und können­ vielmehr mit größter Objektivität und alleiniger Berücksichtigung des Rechtsstand­­punktes ausgeführt­ werden­.Den Umstand aber,daß die Ein­schreibung gemeindeweise zu­ geschehen habe,halten wir nicht nur für eine Erleichterung in der Ausführung des schwieri­­gen Werkes,wir sehen darin auch den Anfangspunkt eines werthvollen,autonomischen Rechtes in der Entwickelung des ungarischen Gemeindelebens,und wirn schein1 er,die Zeit möge baldkommen,wo die Aufstellung der Wählerliste für die in ihrennchoßeweisenden Berechtigten gänzlich den Gemeinden anvertraut werden kann. Da soll mit der Eintragung in die Wählerliste noch nicht das faktische Wahlrecht, sondern nur erst die Möglichkeit gegeben sein, dasselbe zu erwerben. Nur derjenige in die Wählerliste Eingetragene soll thatsächlich als stimmberechtigt gelten, gegen dessen Recht gar keine Einrede erhoben werden, oder dessen angegriffenes Recht vor den hiezu berufenen Be­­hörden genügende Vertheinigung gefunden. Zu diesem Z­ede verordnet der neue Gefegentwurf, daß die Wählerlisten Jedere­mann zugänglich seien, daß sie in den hiezu bestimmten Fristen zur Einsicht des P­ublitums öffentlich aufgelegt werden; er ertheilt den Neu­amationskommissionen das Recht und legt es ihnen als Pflicht auf, gewissenhaft über etwaige erhobene Klagen zu urtheilen, sett endlich in der Kasifations-Ab­­theilung der fl.ungarischen Kurie in Bett einen über alle Parteien erhabenen Gerichtshof ein, der in legter Instanz über das strit­­tige Wahlrecht eines Individuums zu entscheiden hat, und behält es nur dem Zentralausschusse, beziehungsweise dem Ministerium des Innern vor, darüber ein Urtheil zu fällen,­­ inwieferne die Verlegung der vorgeschriebenen Formalitäten oder die Nichteinhaltung der festgefetzen Fristen auf die Gif­tigkeit des Wahlaftes einen Einfluß ausübt oder nicht. Wie sich der Minister des Innern die Berückichtigung derjenigen vorstellt, die in dem Zeitraume, welcher zwischen die Festlegung der Wählerliste und die Vornahme der Wahl zu Liegen kommt, des Wahlrechtes verlustig werden, oder dasselbe erst erwerben, dag wird aus dem Gefegentwurfe nicht ganz klar. Over sollte­­ man­ch wegen der großen Schwierigkeiten, die sich einer kon­tinuiriichen Offenhaltung der Wählerlisten entgegenlegen, mit der Berücksichtigung dieser Wähler nicht so genau nehmen? Wir möchten hier auf den Artikel 23 des Wahlgefekes der französischen Republik vom Jahre 1849 aufmerksam machen. Dieses Wahlgefeg ordnet ebenfalls permanente Wählerlisten an, die vom 1. Jänner bis zum 31. März eines jeden Jahres revidirt werden und von da ab bis zum 31. März des fol­genden Jahres in voller Giftigkeit bleiben. Aber der eben bezogene 25. Artikel nimmt doch volle Rücksicht auf die in der Zwischenzeit nothwendig gewordenen Veränderungen, indem *­ ©, 259, 260 und 263 des „PBester Lloyd”. ex sagt: Die Wahlliste bleibt bis zum 31. März des folgen­­den Jahres, so wie sie abgeschlossen worden it, jedoch m­it A­usnahme der Abänderung, die auf frie­densrichterliche Entscheißung befohlen­­ und auch mit Ausnahme der Ausstreichung der Namen der Verstorbenen oder der durc rechtskräftiges Wirtheit, ihrer bürgerlichen und politischen Rechte für verlustig erklärten Wähler. Hinsichtlich des eigentlichen Wahlverfahrens selber vere ordnet der in Rede stehende Gelegentwurf, daß alle Wahlen im ganzen Lande an einem und demselben Tage stattzufinden haben, wobei zu berücksichtigen ist, daß der Wahltag um 6 Uhr Abends zu Ende geht und sich im feinem Falle auch auf die Nachtstunden erstreden darf. Die Zeit, welche von Vorbereitungen zum Wahlafte gegönnt ist, erfährt in dem Gelegentwurfe überhaupt eine bedeutende Verkürzung, und wir glauben nicht irre zu gehen, wenn wir bie als ein wichtiges Mittel zur Niederhaltung der Parteireigenschaft, ansehen, mag der Erbitterung und Aufregung der Gemüther einen mächtigen Damm entgegen set und sie nicht zu jener vollen und unges­chinderten Entfaltung gelangen läßt, welche­­ die Ruhe­ und Dronung im höchsten M­nße beeinträchtigt, oft die zartesten Briefenschande zerreist und Haß und Nahe zur Ausführung tödtlicher Gewaltafte antreibt. ALs eine d­emselben Zweckk zusteuernde Meodifikation ist es ferner anzusehen, wenn der Gelegentwurf statt der früheren Konzentrirung der ganzen Abstimmung bei einer einzigen Kommission, für je­­ tausend Wähler die Sonstitairung eines eigenen stimmensammelnden Kollegiums festlegt, so daß der Wahlakt selbst in den wählerreichsten Bezirken nicht mehr­ als­­ zwei Tage beanspruc­hen wird. Auch bei dem Wahlakte selber ge­­stattet der neue Gelegentwurf den Gemeinden ein kontroliren­­des Recht, indem­ dieselben aufgefordert werden, jedem Wahl­­kollegium zwei Vertrauensmänner beizugesellen, die bei der gemeindeweiten Abstimmung wohl am ehesten­­ berufen sein dürften, über die Identität der an die Wahlurne herantre­­tenden Wähler die Oberaufsicht zu üben. Die Abstimmung geschieht aber nicht nur gemeindeweise, sondern aug — und bag it eine sehr wesentliche Abänderung des bisherigen Wahl­­verfahrens — Kanbiddatenmeife. ES soll nämlich für jeden ein­­zelnen Kandidaten bei einer besondern Kommission abgestimmt werden, und der Gefäßentwurf sorgt für den Fall, wenn die Zahl der Kommissionen die der Kandidaten übertreffen sollte, oder umgekehrt. Thatsächlich geschah dies an vielen Orten auch bisher schon. Die Wähler sammelten sich gleich vom Beginne der Wahl gruppenweise nach ihren Kandidaten und der Wahlpräses ,ek die Wähler dann auch gruppenweise zur Abstimmung gelangen. Da aber die Abstimmung Aller vor einer einzigen Kommission vor sich ging, so hing er nur vom Wahlpräses ab, welchen Kandidaten er bevorzugen wollte und wessen Wähler er zuerst zur Wahlurne heranzog. Das gab natürlich zu den verschiedenartigsten Mißbräuchen und Klagen Beranlassung ; demn Allen sol nun durch die gleichzeitige Ab­­stimmung für alle Kandidaten bei verschiedenen Kommissionen abgeholfen werden. Zum Schluffe können wir uns nicht der Bemänglung enthalten, daß der­ Wahlgelegentwurf Hinsichtlich der Abstim­­mung der Soldaten nicht die mindeste Bestimmung aufs weitet, was um so auffallender ist, als es sich sehr leicht ereignen kann, daß sehr viele Wahlberechtigte gerade zur Zeit des Wahlamtes den berbstlichen Feldü­bungen obliegen müssen. Wählen hiese auch an dem Orte, wo sie ihre ständige Woh­­nung haben, oder dort, wo ihr Bataillon liegt Stimmen sie dann in den Garnisonen oder ebenfalls am Wahlplage ? Das sind Fragen, die in Folge des G.­A. XLI. 1868 noch unbeantwortet bleiben dürfen. Wir haben uns bestrebt, eine möglichst objektive Dar­­stellung des neuen Gefegentwurfes zu geben ; somit mußten wir unsere Aufmerksamkeit natürlich nur auf die leitenden Sdeen dieses Hochwichtigen Aftenstückes beschränken ; eine des­tailfivte, die einzelnen Paragraphe und Bestimmungen behan­­delnde Kritik wollen wir uns für die Zeit vorbehalten, wo der Entwurf den Gegenstand eindringlicher Berathung der Regislative bilden wird. Möge dies doch recht bald ver Ball sein ! ma­ &$enilleton. Ein Gang durch das Wettofen der Zukunft. . L. H.1. 94 fehre soeben aus der Fremde zurück. Ich habe mir nämlich im Akademiegebäude die geheimen Pläne angesehen, nach denen unsere architektonisch demolitionistischen Benedet’s das heutige Pest­­er­n sobald als möglich vernichten und neu begründen wollen. Die wildfremden Weltmetropolen, die da an den Wänden als Zukunftsbilder Pestofens enthüllt werden, haben mich entzückt, bes geistert, hingerissen. Monsieur Haußmann ist da weit überhaußmannt, Bestofen hat Paris übertroffen. Mel eine Atmosphäre in diesen Sälen ! Boulevardsamen fliegt in der Zuft umher, Geifter noch ungeborener Vorstädte fhm wirren um das Ohr, Ringstraßen,Gespenster und Gürtelstraßen-Scheunen spufen in allen Winkeln, Donau,Seehäfen gähnen, Schornsteinwälder mim­­meln, schwarz, roth, grün, gelb, grau und blau auf Werk, so weit das Auge reiht. Ein großartiger Anbleid ! An der That, ich wäre sehr verlegen, irgend einem dieser Pläne den Vorzug vor den anderen geben zu müssen. Ich möchte sie am tiebsten alle ausführen Lassen, da es und ja auf ein paar lumpige Hundert Millionen und etliche irrene Quadratmeilen mehr oder weni­­ger nicht ankommt. Der sollte man etwa einen Plan, wie den mit dem Motto „Hazadnak rendületlenül" unausgeführt lassen können ? Hier wer­­den die fühnften Träume einer städtischen Phantasie erfüllt. Der Au­­tor geht wahrscheinlich von der Grundidee aus, Prestofen müsse vor Allem nach Räczköve verlegt werden, darum bezieht er auch die Insel Csepel in den Rayon der Stadt ein und legt daselbst (in Mailer­­farbe) etliche neue Vorstädte an. 34 bin damit ganz einverstanden, wenn ich sehe absolut seinen andern Grund, warum die allmeife Mut­­ter Natur sonst die Insel Csepel dahin gethan hätte, wo wir sie se­hen, und nicht nach Baja over Belgrad. Auch hat ja sehon unser Erzvater Árpád auf dieser Insel refivirt. Nicht minder glüdlich kann ich die Joee nennen, ganz PBeltofen in kleine Barallelogrämmchen von verschiedener Farbe einzutheilen, welche von Breismarien an Ma­­nufakturwaaren gleichen und somit die Bedeutung Bet’? als Manu­­fakturstadt in einer Weise betonen, die gewiß in erster Reihe auf den Beifall der B. T. Mitglieder der Vetter Kaufmannshalle berechnet ist. Besonders fühle ich mich ferner durch den leitenden Grundfach des Autors angemuthet, dab sämmtliche recht bestehende Straßen, Gassen, Bläge und Häuser Beftofend aufgelassen und durch neue erlebt werden müssen, obgleich ich es für allzu weit getriebene Bescheis­­enheit und Selbstbeschränkung erachte, wenn Verfasser für Pestofen nur die spottgeringe Anzahl von einundzwanzig Stadttheilen projet­­tirt, da doch ein geringer Mehraufwand von Kartenpapier und Waf­­serfarbe leicht die Mittel geboten hätte, noch etliche Vorstädte, etwa in der Gegend von Preßburg, Marmarns,Szigeth, Hermannstadt, Arad und Fünfkirchen hinzuzufügen, um den „metropolitischen“ Zu­­sammenhang der Hauptstadt und der Provinz ersichtlicher zu accentuie­ren. Um die öffentliche Sicherheit in dieser Riesenstadt aufrechtzuer­­halten, hat Berlaffer in sehr glücklicher Weise zwölf Forts rundherum disponirt, sammt sich auf dominirenden Punkten, von denen aus die Einbrecher und Taschendiebe der Schwesterstädte wirksam bestrichen werden können. Der Nuben solcher detachhirter Forts ist auf Stadt­­plänen sehr einleuchtend ; wo man nichts Anderes hinzufegen weiß, sink­t man ein hübsches Fort hin, welches den Raum immer anstän­­dig ausfüllt. Der Grundriß jedes Forts ist sternförmig wodurch auch den Astronomen, die ja einen so namhaften Theil unserer Bevölke­­rung bilden, ein wenig geschmeichelt wird, während die alte Zitadelle auf dem Blodzberg im Orundriß einem Schüffelohe gleicht und hiedurch auf unangenehm­ brutale Weise fortwährend verkündet, sie sei der­ eigentliche Schlüssel von Reitofen. Höchst angenehm berührt mich an die große Anzahl öffentlicher Monumente, welche auf diesem Plane wie von ungefähr verstreut sind und den zahlreichen großen Män­­nern, über die wir gottlob verfügen, eine standesgemäße posthume Be­­s­äftigung in Aussicht stellen. Eine starke Handvoll solcher Denkmä­­ler ist in den so belebten und eleganten Stadttheilen hinter dem Blodeberge niedergefallen, wo jechr verschiedene Ziegelbrennereien be­­stehen, in der Zukunft also mit Recht die Standbilder berühmter Ziegelschöpfer glänzen werden. Nicht verhehlen will ich übrigers — denn ich habe für den Autor seineswegs blos uneingeschränktes Lob — daß mir auf diesem Plane für die Kommunikation zwischen Belt und Oien zu wenig gesorgt zu sein scheint. Was­­ sind fünf Brüden für unseren Beftofner Zwischenverkehr ? Bei nur fünf Brüden müßte sich jeden Tag mehrmals der Fall ergeben, daß ein halb Dutend Bafjanten zu gleicher Zeit dieselbe Brüde bewüßten , welches kräftige Gepränge die Verkehrsstodungen auf die Tagesordnung fegen würde. So es wäre nicht unmöglich, dab an starken Verkehrstagen ein Fuhrwert gleichzeitig über irgendeine der Brüden fahren wollte. Kurz, fünf Brüden sind für Pestofen meines Erachtens viel zu wenig, obgleich natürlich diese bescheidene Meinung eines Laien seinen Anspruch auf unbedingte Berücksichtigung erhebt. Eine gar angenehme Ueberraschung hat mit Herr 3. Walser durch seine ausgestellte Idee zur architektonischen Umgestaltung der Dfner Bergbahn” bereitet. C3 ist eine merkwürdige Thatsache, daß der Mensch gerade auf das Leichteste und Natürlichste zu allerlegt ver­­fällt. Da steht dieser Festungsberg nun schon seit so und so vielen Jahren und Niemand hat dran gedacht, ihn rundherum mit schönen Dundelsteinen zu befrei­den, die Abhänge statt der Bäume mit Säulen­­reihen zu bepflanzen, die Ellipse durch ein System marmorner Zicyad­­treppen zu erleben ac. 2c Die so nahe liegende Spee, den Festungs­­berg in eine andere Form „umzuhauen”, nimmt so spät erst durch Herren 3. Walser greifbare Form an, während man bisher nur mit elendem Flidwerf an dem armen Berge herumgeschustert und Zeit und Geld verloren hat. Anstatt im Dfner Stadttheater kostspielige Reparaturen vorzunehmen und große Summen auf neue Gaulisten und Silopolsterungen auszugeben, hätte man lieber gleich einen 9. Walferscchen „T­heaterfestbau” über den Tunnel hinstellen sollen, wel­­cher den Dfner Theaterzwecken vielleicht nicht minder gut entsprochen haben würde wie der sebige Musentempel. Over hätten etwa die hoch­­tragenden Ministerpaläste, welche Herr 3. Walser mit so großer Leich­­tigkeit hervorruft, nicht besser wahingepaßt als der mühselig zusam­­mengeleimte Balton des Grafen Andrasfy ? Nur eine kleine Ver­änderung seines Projestes möchte ich Herrn 3. Walser noch zu gütti­ger Berücksichtigung empfehlen, nämlich die königliche Burg ein ganz Hein wenig nach rechts zu verschieben, so daß sie über den Tunnel zu stehen käme und für die Silhouette der neuen Anlage einen imposan­­ten Mittelpunkt gäbe. Bei der jebigen Mehrfeilheit der Arbeitskräfte und nach den jüngsten Fortschritten der Mechanik darf dieses kleine bauliche Amendement wohl weder zu kostspielig, noch zu schmwierig ge­­nannt werden. 2 Auch die unter dem Motto „Budapest“ ausgestellten Pläne ent­­halten manche beachtenswerthe 3 Idee. So sagt mir in denselben ganz besonders die „unterirdische Eisenbahn” zu, welche für unsere Stadt von zu einem Gegenstande brennendster Nothmendigfeit geworden ist, da die Todten auf unseren Friedhöfen noch immer jegliches unterir­­dische Kommunikationsmittel sehmerzlich entbehren. Bei der Rapivität, mit der von Jahr zu Jahr die Friedhofbevölkerung wählt, ist einem solchen Unternehmen gewiß das allergünstigste Horoftop zu stellen. Gar Manches wäre noch aus­­­iesem Entwurfe hervorzuheben, doch muß ich mich einigermaßen beschränken und erwähne darum nur den geist­­reichen Grundriß des mit den Ministerien vereinigten Parlaments­­hauses, welcher eine Moderateurlampe mit. . . vierediger Kugel dar­­stellt, ferner das ungarische Opernhaus in ungarischem Opernstyle, dann die zahlreichen Dods, Entrepots und Silos, in denen bei Regen­­wetter ganz Ungarn bequem untergebracht werden kann, endlich acht Brüden, deren Zahl also gegen die fünf des erstgedachten Blanes schon einen achtungswerthen Fortschritt auf­weist, dem wirklichen Be­­dürfnisse gegenüber aber wohl immer noch zu niedrig gegriffen sein dürfte. Nebenbei gesagt, begegne ich hier zu meinem leicht begreiflichen Vergnügen auch einem Versuche zur Verwirklichung meiner oben ausz­gesprochenen Spee der über den Tunnel verlegten Königsburg. Ber­­laffer hat er — gewiß aus triftigen Gründen — noth­wendig befun­­den, den Unterbau des verlegten Schlosses namhaft zu befestigen und daher denselben auf einer Unterlage von stärkstem Zeichenpapier auf­­geführt, ferner hat er — unwohl mit Rücksicht auf die [chwachen M Wöl­­bungen des Tunnels — für das Schloß ein eigenthümliches Bau­material gewählt, nämlich Schwarze Kreide (mit weißer Kreide gehöht), welche in der That sowohl durch Leichtigkeit, als schöne Licht­ und Scattenwirkung für diesen Bau sich besonders empfiehlt. Ich glaube, daß diese leeen, wenn erst einmal die Zeit der Verwirflichung heran­­gekommen ist, in jedem Falle als maßgebend bei der Ausführung be­­trachtet werden müssen. Mit einem aus Verwunderung und Befriedigung gemischten Gefühle habe ich über einer Serie anderer Pläne das Motto „Ich diene nebst drei Straußenfedern gesehen. Da sowohl Motto und Federn im Wappen des jeweiligen Prinzen von Wales­­ vorkommen, darf wohl nit mit Unrecht angenommen werden, das Se­­hen, Hoheit Prinz Albert Eduard von Großbritannien und Ireland sich höchst, selbst die Mühe genommen habe, feine Soeen über das zukünftige Pfestofen zu Papiere zu bringen. Der Grundriß, den Se­ ken­ Hoheit ausgestellt hat, gleicht von ferne einer großen Portion Tuttifrutti, in den zartesten Tinten gehalten, von welchen die als schwarze und rothe leden eingestreuten monumentalen Gebäude gleich den jenem Gefror­renen eigenthümlichen Zitronadelschnittchen, Korinthen­­, aufs Bor­­theilhafteste abstechen. Der Prinz von Wales, als Sohn einer eminent seefahrerisch angelegten Nation, scheint unserer Bevölk­gung viel Ta­­lent zur Marine zuzuerkennen, denn er bietet und vor Allem den Entwurf für eine „naval academy“, deren Mangel die Seeleute, von denen unsere Donau winkelt, schon lange bitter genug empfunden haben. Im Arschluß hieran weist die von ihm aquarellierte Donau eine Menge Yachten und anderer Seefahrzeuge auf, die also uadh bödriftfeiner Meinung im Zukunfts-Bestofen eine bedeutende Rolle zu spielen berufen sein mögen. Den Franz Josephsplat theilt Se. Fön. Hoheit in seltöne grüne Squares ein, deponirt den Krönungshügel im Archive der Stadt Belt und erhebt an dessen Stelle einen monumenta­­len Springbrunnen, dessen angenehmes Blättcern dem Personale der angrenzenden Frankobank gewiß zu großem Vergnügen gereichen wird. Ein besonderes Augenmerk richtet der englische Kronprinz auf unsere projek­irte Ringstraße, deren Durchschnitt er auf einem Bratte gibt, wobei die englische Straßenbaufunft sich aufs Glänzenvste bemähtt, denn troß bes jeßt herzschenden andauernd schlechten Wetters habe ich auf des Prinzen von Wales­ringstraße keine Spur von dem so lästi­­gen Straßenschmuße bemerken können. Nichts Rechtes scheint dagegen der Prinz aus dem Festungsberge machen zu können, den er ung von mehreren Reihen kleiner Villen beredt vorführt und links unvermerkt in den Blodeberg übergehen läßt, was selbstverständlich sehr bedeu­­tende Erdarbeiten vorangießt. Interessant ist es, daß das Bolytechnis fum nicht mehr auf der Berg­wand figurirt und auch das kaum auf­­geführte Lönyay’sche Valais abgetragen erscheint, welch’ Tektere That­ fahe übrigens vielleicht auf eine politische Mitstimmung des englischn Thronfolgers in Folge des jüngst geschehenen ungarischen Ministera mwechsels zurüczuführen wäre.­­ Sehr vorzüglich wäre es, wenn man biese englischen Kläng mit den unter dem Motto „Veritas“ figurirenden vereinigen Fönnie. Aus dem Reichstage. Welt, 24. November. Unser Bericht über die heutige Sittung des Abgeordneten­­hanfes reicht im Abendblatte bis zur vollständigen Erledigung des Gemwerbegefegentwurfes. Auf der Tagesordnung folgen die 88. 6 und 10 des Gefekent­­wurfes über die Kontraktualssterngemeinden, welche Paragraphe zur ns dermuli­ung an den Zentralausschuß waren zurückge­wiesen­den. Die $$. lauten in der neuen Fassung: ns. 6. Der abzulösende Befik wird zur Eicherung der ganzen ne Bretter Te­ei Sinne dieses Gefetes präf­erenter per jeder andern Forderung allivaler u­nd von Amts wegen als Hypothet ren. REEL Den dritten Theil der festgestellten Ablösungs-, resp. Rauf­­summe ist der zur Ablösung berechtigte Kontraktualist verpflichtet, dem bisherigen Grundeigenthümer nach einem Jahre von der an e Intabulation gerechnet in baarem Gelde aus­­zuzahlen. , / +

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