Pester Lloyd - Abendblatt, April 1872 (Jahrgang 19, nr. 75-99)

1872-04-08 / nr. 80

4­­ — erste dum welches­­zu heben, B­e­st­e, er geistvollen Schichten Vertreter, in deutscher aber nicht die Meine ja die der und dies auch seht nicht läugne, VBohtifirens,und. zu.“ wenig ich besuchten Landesversammlung, Tvaste bolnischen Ration;; welche durch diesen bei der Regierung nehme sehr bekannt­­ sei, schloß er, schon einmal­ politische auch Jävy's Aeußerung über das durch­­ve Nation selbst zu­­ vollbringende Werk an. Er führte aus, da nun sozialen und deutschen, Stammes 150 unseres zu vielen die Minister und hier gesprochen“ worden seien, könne Entwickelung Belassens, gedenken. Er erwähne der muthigen durch Ueh­rmaß von Freiheitsprang zu Falle gekommen. Er erwähne der geistreichen Franzosen, welche dem wegen seiner ihn Kapazität als „Michel mit der Schlafmaße“ verspotteten Deut­­schen unterlegen und daß die Deutschen nicht durch materielle Ueber­­macht allein, sondern hauptsächlich durch Arbeitsamkeit, Häuslichkeit, Sparsamkeit und Lernbegierde diese Nationen überflügelten. Er erhebe daher sein Glas abermals auf diejenigen, welche berufen sind, in den untersten und dadurch das Nationalwohl Toast , Elsen herbeizuführen, die Sparkassen und ihre ein Toast An, N Nach einem a haza ! — Nun erhob Delegirte Öffnung durch den Herrn Grafen Julius day's zum Schriftführer vorschlug, und richtet : diese Zoalt man auf ein großer Theil der Anwesenden Szapáry statt, welcher die Wahl Georg v. Bartal’s zum Präsidenten und Dr. mit der Fehler und geringen politi­­sc: denn de$ fleißigen ter sich von der Tafel und allgemeine Konversation fand noch eine Zeit lang statt, während ‚wels her in w: [der vertreten waren, fand die Eu: Alex. M­it welcher Vorsclag mit allge­mei­­nen Essens aufgenommen wurde. Die Gewählten nehmen ihre Like die Versamm­­Ierer Aufforderung diese Generalversammlung der vaterländischen Sparkassen eröffne, und Sie im Namen jenes Institutes, welches zu derselben tiative ergriff, mit patriotischer und kollegialer kann es nicht meine Absicht sein, jene Motive die Ini­­Sympathie begrüße­n es zu wiederholen oder eingehender darzulegen, welche uns zur Einberufung dieser Versamm­­­lung bestimmten, und denen wir in deim fehlt, einwohnt. Im veröffentlichten Memoran­­bemüht waren. Das Echo, dafür, daß daß Gefühl der Interessengemeinschaft, ist der beste Beweis welches heuzutage alle Schichten der Gesellsshaft so mächtig durcdringt, an dem größ­­ten­­ Theile unserer Sparkassen troß ihrer bisherigen Isolirtheit nicht erhöhtem Maße vielleicht durch dieselbe ihnen als das Jene, die mit uns würde die Zeit und Mühe, die wir auf diese Zusammen­­kunft verwendeten, nicht für verloren halten, wenn wir auch kein an­­deres Resultat hältnisse, andererseits aufweisen könnten, als gemalten Erfahrungen die damit verbundenen Schwierigkeiten, sowie die Modalitäten der mehr oder weniger gelun­­genen Besiegung derselben näher kennen lernten, und tive glaube. Niemand aber, des Stammkapitals gegenüber den Ginlags­­summen;­­zweiten8: die große w­ir<he gegen und muß, zum Besten seiner Anstalt zu verwerthen, glaube heimischen Sparkassen derselben wir die Bilanzen unserer Sparkassen nur flüchtig überblicen, so stoßen wir auf schwache Seiten ihrer Organisation, die weder den Postulaten der nüchternen Theorie, noch den bitteren Erfahrungen der Praxis zu entsprechen vermögen. Es wird genügen, auf zwei Umstände zu lenken , welche einen Charakterzug sowohl unserer neueren als älteren Institute bilden und nämlich ersten 3 : die unverhältnißmäßige eine entsprechende die daß wir unsere Geschäftsver­­daß­teter im Stande sein wird, die Belehrung, welche der Austausch und daß die Hauptquelle der Mängel unserer Ihre Aufmerksamkeit uns leugnen oder in Zweifel ziehen wird, Summe Frage an sich richten, die etwaigen Fehler, ob vag, die objef­­für sich bieten einzelner Manipulation seien. Wenn d­­en Gefährlichkeit, wie ich Geringfügigkeit der auf Immobilien gegebenen, daher mehr oder weniger fett­­geseßten Darlehen, gegenüber der verhältnißmäßig geringen Dotation des Mechielportefewilles Organische Uebel sind nicht durch Palliativ­­mittel heilbar; nur eine gründliche Remedur kann deren verhängniß­­vollem Ausbruch zuvorkommen. Io würde es für überflüssig halten, die Schwierigkeiten hervor­­Erhöhung der Stamm­­kapitalien obwart:n und die im größeren Maßstabe zu bewertsteh­­ende Flüssigmachung der auf Immobilien bewilligten Darlehen Sch­erfd, weren. bin überzeugt, daß unsere Berathung, von dieser Grundlage aus­­gehend, bald mit jenem unfruchtbaren­ Resultate endigen wilde, biser einfachste Modus der radikalen Heilung Institute auf unübersteigliche Schwierigkeiten stößt. Was türlicher Natlen, aber zugleich auch jene Gefahr erkennen, welche ihrem Schoße bergen, gesammten heimischen­ würde. Diese Frage s<webte den Gründern und Aktionären­ der Landes- Zentralsparkasse vor, und deren Lösung machten wir, im Sinne unse­­rer Statuten, gleichzeitig mit unserer Konstituirung, zum Gegenstande reifl <ster Ueberlegung, aber ruhigen. Mit führenden Mittel nicht unser allgemeine Wohl der, in einem­ Verband zu treten stitute vor bescheidenen, Augen hatten, aber mit gleicher Bestimmtheit muß ich dem der Selbstständigkeit der der der Entschiedenheit des Herren, die Versicherung geben, daß wir bei daß der einzelnen ist daher in­­Organ,­­was die Kraft der einzelnen Institute übersteigt, nicht durch die Vereinigung der interissi­ten Parteien, nicht durch eine derartige Verbindung des Schiwächeren mit dem Stärkeren hervorgebracht werden könnte, welche unter vollständiger Wahrung einzelnen In­­stitute auf Grundlage der gegenseitigen, alte Kraft eines J­den angemessenen Haftung gebildet, im Falle von Krisen jedem als Stüße dienen, unter gewöhnlichen Verhältnissen aber dur die zweckmäßigere Vertheilung der Bestände, doch die Eröffnung neuerer­ Quellen dem Lebhaftigkeit verleihen ich Ihnen, meine der Wahl der zum Ziele sondern vor Allem das wünschenden In­­die leiten­den „Tendenz hervorheben, welche wohl in zweiter Linie, aber von eb­n­­solchen entscheidendem Einfluß auf unsere Feststellungen war, die­­ Ansicht, nämlich , daß wir das unter günstigen Umständen erreichbare für den Augenblic wenige Vortheile, aber größere Si­­cherheit bietenden Guten unterordnen sollen, indem wir überzeugt sind, daß wir unter der Voraussehung selbst der sanguinischen Hoff­nungen uns seinen Schritt weit von dem Hauptprinzip ent­fernen können daß dort, wo der Löwenantheil des Verkehrs die in Folge des Vertrauens des einzahlenden Publikums placirten Kapitalien bilden , nur ein solches Maß der solidarischen Haftung Blab greifen kann, welches diese Kapitalien nicht auf's Spiel seh­ reinen Selbstbewußtseins kann Von diesem Grundsaße ausgehend, gründlicher Besprechung ist, den Ausbruch der von mir berührten Uebel ; wir glauben dies und schöpfen in Vorschlag gebrachten Grundlagen die Sparkassenverband auf die Plack­ung zu haben. Redner dankt für das Arbeit, deren Resultat ich mir im Namen der ung. Landes-Zentral­­sparkassa der­ geehrten Omninalser­ommliung mit der Bitte “vorzulegen erlaube, wände festzustellen, wenn nie können, wenn wir deren einzige Grundlage, e. Fort dasselbe vor Allem zum Gegen machen. Wir wie bestimmend und entscheidend Zukunft für eröffnet. alguben, daß sichen Sparkassen reiflicher Ueberlegung, geeignet von des Juslebentretens tuellen gesihh Jutt:tut, remisent irt der tande der Berathung zus die Vereinigung der im Lande befint, unseren Glauben aus der von entscheidender Stelle erhaltenen Ermächtigung, Behutsamkeit, tie eventuell dr wir , an die wir in Folge möglichen Ein­­fanden, zu verhin­­daß der, auf zu­stande kam, der Reg­elung zur Verfügung stehenden Gelder rechnen kann ; wir glauben endl:c­h auch, daß jene Rückichten der vor Augen hielten, ersten Augenblicken einer neuen Institution, und wie v­erläßlich sie auch zur Sicherung des Kredites derselben der Weise sichern die Gegenwart, möglichst gesechte Vertrauen und der ung. Sparkassen die Statuten, vor aus der Gesammtheit der Mitglieder zu bildenden Sektionen zur Beratbung überlassen werden. Die Sektionen werten einen Generalreferenten sich­ter die even. Der Präsident macht nun bezüglich­ der Tagesordnung den Vor­­schlag, daß die Vorlagen, als der Motivenbericht und ihre Refe­­renten wählen, welche das Resultat der Berathungen ihrer Sektionen zusamme stellen und doch übermorgen stattfindenden zweiten Generalversammlung Bericht zu erstatten haben. Die Abstimmung geschieht nicht und auch drei Delegirte Zur keinen Damm seßen werden; ja, wir werden uns günstigen erste Generalversammlung va manches derselben durch zwei oder sei, jeder Einzelne aber habe berathende S­ichterung der Berathungen werde in­­ der Zentralsparkassa anwesend Aufs­chlüsse ertheilen Eslicht, seit drei Dezennien jeder Sektion ein Vertreter welcher über jeden Gegenstand wird. Etwaige Anträge sollen nach Erledigung der Borlagen in Verhandlungen gezogen werden. Josef Bartal (aus Zombor) erachtet es vor Allem für seine die von mehreren Seiten gelegentlich der Einberufung dieser Generalversammlung aufgestellte Behauptung, die Provinzspar­­kassen seien frank, zurückzuweisen ; ihre Gebahrung five, und sei noch kein Fall vorgekommen, daß die­­selben ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen wären ; die­nung des Grumbbefißes es wünschenwerth, daß jhauurg nach von Dauer sein kan. Er findet die Vorscläge weder nothwendig für Beleh, keine Gefahr, und er fürchtet eine Geldkrisis nicht. Die Sparkassen haben sich von den Börsegeschäften ferne gehalten, dies sei löblich und Seiner An­­Weg, den die Sparkassen nicht nothwendig, da sie Geld ge­­nun haben, und in den Zeiten der Noth wird auch der Zentrale Geld fehlen. Von der Unterfrügung durch die Regierung verspricht sich v­el, die Waisengelder werden von den Jurisdiktionen verwal­­tet und die zugesagte Einlage der Steuereingänge werde auch keinen sefetttiden Stoßpunkt bieten, da sie bei dem stetigen not zweckmäßig, banfı aber bei Zentrale für die Einberufung sämmilcher Sparkassen, ist die Zentralsparkassa auf einem falschen der angeregte Ideenaustausch daß den Sektionen auch die Beantwortung der werde: Ob e38 nicht svedmu führen sei, daß die gesammten Sparfaffen einen Verband bilden welderdven Zmed hätte, auf Grund der gewährten Hypothefardarlehen Pfandbriefe deren Verkauf und Manipula­­tion,die Zentralsparkassa zu besorgen hätte. Bei diesem Verbande sollen sämmtliche Sparkassen einander coordinirt sein, und erwartet er von diesem Uebereinkommen Paul M­o­r­i. 6 (Vertreter der Särreter Sparkassa) hält den Kreditverein ebenfalls nicht nothwendig, theilt die Ansichten seines Vorredners und beantragt die sofortige Eintheilung in die Sektionen. In demselben Sinne sprechen noch Var­gits aus Temesvár, L­us­kaczi welche nochmals­ auf die­­ „Prosperität und Kraft der Sparkassen hinzuweisen, denn sonst würde das Vertrauen der Einleger erschüttert, könnten, daß die Sparkassen fest Ressourcen suchen müssen, als ob er Der Präsident widerspricht der Insinuation, die Solidität der Provinzsparlassen je in Zweifel gezogen, er kennt dieselbe von früher her und wünscht nur dieselben auch fernerhin so wirken zu sehen. Sie mögen sich aber sehr gegenseitig die Hand reichen zum gemeinsamen Werke, und fest an die Arbeit gehen. — Bei wachsender Ungeduld der Versammlung sprechen nur Marton Kemenyun Dr. Groiß, worauf dann die Eintheilung in die Sektionen erfolgt, welche sich im „Hotel Hungaria“ konstituiren. Als Vertreter der Zentralsparkassa fungiren die Herren Grötschel, Rehmniß, Szarvassy und Körössy. Bevölkerung aufgetauchten Sprache, in Liebe Ausdrau im ganzen der Rei­ter sehr zahlt. Sparkassen duch entsprechenden unser Besprechung der Herr Herren! biz auf Aufruf weil die Krevitverein haben weil kann. Scene überwiesen nicht 220 v. Bartal Indem folgende ich zufolge zu geben nicht das Verdienst Vorzüge Ansprache Eigeninteresse unter unter Verkehr solchen nämlich an einzig die resp. in­ Vorschlag sie Umstände der Zukunft Gr beantragt, in dies der auch auf Bartas Namen geschehe, machten Beschränkungen, sein, diesen in ihn don der zu bringen auch in fernerhin nur zu in wir die für sich „ut Eigenschaften im Lande fand, und doch der blühenden Situation heutigen Ausdehnung ihrer eine größere zu folgte berge dem Vaterlande hänge, sein mögen, uns für Köpfezahl, sondern einem Resultate noch in allein an Ideen an und Grundmängel seitens der dieselben Medarfe uns Simme. sei eine da streng er big es zu auch nach sich. entfernte. in ; die sei, nie zu emittiren. “Erfolg. (Lebhafter Beifall.) aus Arad, welcher es nothwendig­ hält, einen bedeutenden 3 die Meinung hegen : 3 Aus dem Reichstage. Präsident Somifich eröffnet die heutige Sitzung des Ab­­geordnetenhauses um 10 Uhr. Das Protokoll der jüngsten Situng wird authentizirt. Der Präsident zeigt dem Hause an, daß der Abgeordnete Ladislaus Buttyan sein Mandat niedergelegt habe. Wird zur Kenntniß genommen. 6 Ein an den Präsidenten eingelangtes Gesuch und die von den Abgeordneten Alexander C8ana­dy, Edmund Kállay, Achaz Kállay, Johann Döry, Alexander Almássy, Michael Táncsics, Johann Vida­c8, Joseph Madaraß, Franz Hazman und Alexander Mocsor­yi eingereichten Gesuche werden an den Petitionsausschuß gewiesen. 1 : 2 Demeter Bonis hat zwei Interpellationen an die Regierung zu richten. In der einen trägt er den Unterrichtsminister, ob er es mit den Interessen der Volfserziehung für vereinbar halte, daß die Portofreiheit, welche den konfessionslosen Schulen und ihren Beamten in Bezug auf ihre Korrespondenz mit den höheren Schul­­behörden gewährt ist, den konfessionellen Schulen, deren Bestand eben­so wie der der konfessionslosen Schulen gesetzlich gewährleistet ist, entzogen bleibe, und ob der Minister die Absicht habe, beim Handelsminister dahin zu wirken, daß den konfessionellen Schulen jene Portofreiheit vorläufig, bis die a ee im legisla­­torischen Wege endgültig geordnet sind, gewährt werde ? In der anderen Interpellation fragt Redrer den H­an­del­s­minister, ob er die Absicht habe, die Regelung des Postportos im legislatorischen Wege in Bälde zu erlassen und, bis dies geschieht, den konfessionellen Schulen jene Postporto-Freiheit zu ertheilen, w­o die die konfessionslosen Schulen genießen ? Orbán Sipo8 interpetirt den Ministerpräsiden­­ten, ob er — nachdem die Delegationen die Kosten für die Heim­­ehe der ungarischen Truppen votirt hat -- beabsichtige, zu v­rfügen, daß das 12. ungarische „Haller“-Husarenregiment sobald als mögl . in­s Vaterland zurückkehre und­ die heuer zu diesem Regim nie assen­­tirten Individuen nicht mehr zu ihrem Regimente in ein nicht zur ungarischen Krone g hhöriges Land abzureisen gezwungen seien. Etele Matolay interpetiert den Justizminister, ob er davon Kenntniß habe, daß die im 8. 24 des Ges.­Art. V . 1871 enthaltene Bestimmung, — wonach für die Zustellung von gerichtli­­chen Urtheilen 2c. von der Partei 20 kr. zu entrichten seien, — sich im Leben und in der Praxis als unzweimäßig erwiesen, und ob der Minster die im leg­ulatorisc­ hen Wege durchzuführende Abänderung di­­er Bestimmung veranlassen wolle ? Die Interpellationen sollen den betreffenden Ministern schriftlich zugestellt werden. . Der Scriftführer des Oberhauses, Graf Franz Batthyányi, wird in den Saal geführt. Er überbringt dem Hause ein Nuntium des Oberhauses, worin dieses mittheilt, daß er die in Erledigung ge­­langte Stelle eines Mitgliedes des Ausschusses zur Kontrole der Staats­­schuld mit dem Grafen Georg Festetics belegt habe. Das Haus nimmt diese Nachricht zur Kenntniß. Ignaz H­e­l­fy reicht folgenden Beschlußantrag ein: In Anbetracht dessen, daß der Reichstag bis zu seinem Schlusse nur noch eine kurze Zeit vor sich hat; in Anbetracht dessen, daß bis zum heutigen Tage selbst die Einleitung des auf der Tages­­ordnung stehenden Wahlgeseß: Entwurfes noch nicht erledigt ist, für die Erledigung der übrigen 104 Paragraphe dieses Geseßentwurfes demnach keine gegründete Hoffnung vorhanden ist; in Anbetracht dessen schließlich, daß noch viele die Interessen des Landes innig be­­rührende Gefeßentwürfe der Erledigung harren und während der b18 zum Reichstagsschlusse noch übrigen Zeit auch erledigt werden könnten, möge das Haus aussprechen, daß es mit Unterbrechung der festgestellten Tagesordnung von morgen, 9. April, ab folgende Ge­genstände verhandeln werde: 1. Die Angelegenheit der durch Ueber­ Schwemmung geschädigten Bewohner Südungarns und mit dieser in Verb­idung ; den Bau der durch jene Gegenden zu führenden Eisenbahnlinien ; 3. den Geseßentwurf über die Kolonisten ; 4. die Errichtung der Klausenburger Universität und die Angelegenheit der Ludovicens-Akademie und 5. die Gefekentwürfe über die übrigen projektivten Eisenbahnen. Sollte dieser Antrag nicht angenommen werden, so bittet Red­­ner um die Annahme eines zweiten Antrages, nach welchem die obgenannten Gegenstände täglich in einer dritten, von 8 bi 10 Uhr Abends abzuhaltenden Sißung verhandelt werden sollten. Franz Pulpky stellt den Antrag, daß heute und worgen Nachmittags keine Sißungen gehalten werden sollen, damit der Finanz- und der Eisenbahnausschuß Zeit haben, die ihnen zugewiesenen Ge­­genstände zu erledigen. Das Haus nimmt diesen Antrag an. — Der Antrag Helly's soll in Druck gelegt und an die Abgeordneten vertheilt werden. Aristid Mättyus­ richtet an das Präsidium die Frage, warum der bereits vor 4 Tagen dem Hause vorgelegte Zentralaus­­schußbericht über die Organisirung der Hauptstadt noch nicht gedruht und an die Abgeordneten vertheilt worden sei ? Kolomann Szél­ bemerkt, daß von jenen vier Tagen der Eine ein Sonntag gewesen, an welchem in Drudereien nicht ge­­arbeitet wird. Außerdem macht der vom Vorredner bezeichnete Bericht des Zentralausschusses mit allen Beilagen etwa 7 Drudbogen aus. Die große technische Arbeit, welche die Drucklegung dieser Vorlage verursacht, ist daher kaum so weit gediehen, das die Bü­stenabzüge korrigirt werden hätten können. Heute wird dies geschehen und m­or­­gen wird der Bericht auch vertheilt werden. Ludwig Czernatony ist der Ansicht, daß diese Angele­­genheit mit Rücksicht auf ihre Dringlichkeit urgirt werden könnte, wenn die Betreffenden die Erledigung derselben ernstlich beabsichtigen würden. . x 3 Das Haus geht hierauf zur Tagesordnung über, und nimmt die Spezialdebatte über den Wahlgelegentwurf auf. Zur Einleitung des 1. Abschnittes desselben spricht Stephan Pat­ay. Er hätte eigentlich Nichts zu sagen ge­­habt, wenn nicht auch von der Rechten Anton Jankovich, Baron Gabriel Kemény und Ministerpräsident Lönyay gesprochen hätten. Um die ersten zwei schiert er sich nicht ; dem Ministerpräsidenten aber will er schon Einige so entgegnen. Dieser spricht nämlich von der Vaterlandsliebe der Majorität. Das ist gerade, als ob ein afrika­­nischer Neger über die wunderbare Pracht der weißen Hautfarbe spräche. (Heiterkeit.) Der Ministerpräsident wies fernes darauf hin, wie viele treffliche Geseße noch erledigt werden könnten, wenn die Opposition von ihrer bisher befolgten Taktik abweichen würde. Das sagt ein Ministerpräsident im Namen einer Majorität, die seit fünf Jahren nur lauter schlechte Geseße gemacht. Dies gemahnt den Redner an jenen Zigeuner, der, als ihn sein Brodherr wegen Trägheit davonjagte, ausrief: „Na, sixste's ? Jeßt jagt er mich davon und ge­ade von morgen ab wollte ich un­­beschreiblich fleißig arbeiten !“ (Heiterkeit.) Nach mehreren derartigen Bemerkungen — deren eine in so scharfe Worte gekleidet, daß der Präsident sich veranlaßt sah, an den­ Redner die Aufforderung zu richten , er möge in Berücksichtigung der Würde des Hauses und seiner eigenen Würde Heiterkeit­ seine Worte besser wählen — schließt Redner, indem er der Majorität die Warnung zuruft, daß auf die lange Geduld des Volkes schließlich da einmal die Rache folgen werde! Er stimmt für den Antrag Madaräß'. Alois Degr stimmt für den Antrag Cesernatony's. Albert Nemeth und Daniel Jränyi stimmen für den Antrag Madaräß's.­­ Ueber den weitern Verlauf der Sigung berichten wir im Mor­­genblatte.­­ Präses : Stefan Möroc, Präsesstellvertreter : Dr. Ignaz Glad; Vizepräsident : Moriz Naptl, Ludwig Boldog, Stefan Szeme­­rödy ; Scriftführer : Julius Kiss, Dr. Ignaz Ho­paczky, Michael Kolo3váry, Joh. Drumar. Mitglieder des engeren Aus­­s<usses: Joh. Dobronyi, Josef Hueber, Karl Bottlik, Franz Kern, Ig. Markus, Ludw. Göndöcs, Alois Böhm, 3. Raschknecht, Joh. Brühler, Karl Schmidtlehner, Eduard Markus, Johann Elpant, Michael Hirst, Franz Oßberger, Hermann Nagel, Georg Rabets,. Mitglieder des großen Ausschusses: Stefan Röd, Anton Zorn, Johann Hatsó Ladislaus Korizmics, Geisa Walter, Raul Gönczy, Franz Blahunka, Dr. Stefan Báthory, Dr. Ignaz Nemeth, Dr. Jakov Paczka, Karl Jordan, Franz Geiler, Karl Kits, Aug. Ssefed, Mich. Nind, Joh. Schönbauer, Jos. Quikl, Jerd, Freisle­­der, Ar. Kälay, Mich. Rumpele38, Franz Demaneczky, Joh. Liptay, Thom. Betrini, Karl Humaier, Max. Kurfürst, Mor. Jelinek, Franz Zsedenyi, Anton Doppler, Johann Kampff, Johann Albertini, Adolf Winkler, Ignaz Fischer, Markus Klinger, Samuel Kiczer, Georg Weiß, Emil Volkart, Alexander Nagy, Jakob Grünwald, Michael Vomosy , Karl Csajági, Daniel Wagner jun., Gaspar Geist, Anton Mihályfy, Em. Sponner, Michael Gervay, Paul Török, Ed. Alter, Kornel Kiss, Elias Lengl, Rudolf Komogyi, Simon Benedek, Nik. Hodossy, Math. Hegyesy, Julius 1 Karl Dlauhi, Jakob Schneller, Stefan Kar­­kics, Mor. Eisler, Johann Wukasinovitz , Johann Lindenbaum, Hermann Graner, Cölestin Göbel, Michael Bottlit, David Wieden­­keller, Johann Bauer, Josef Hafner, Johann Altenthaler, Lorenz Nußbaumer, Karl Vörös, Franz­ Haas, Ignaz Prüdler, Johann Thurn, Jakob Schopp, Josef Berina , 3. Glaserer, Alois Joanovits, ae Stefan Elek, Dr. Hermann Schönberg, Mathias Ellerin, Franz Kranig, Franz Girokuti , Ludwig Hojdu , Karl Fischer, F. Reifenleitner, Josef Bern, Michael Chufen, Jo­­hann Wüsch, Karl Schafhäuser , Franz Jalovek, Stefan Wein­­berger, Karl Horvath, J. Machat, Karl Szemeredy, Georg Karlany, Georg Wurm, Hild. Gregersoth, Karl Kreuß'r, Alois Obledal, Phil. Panoviß, Ferd. Dopik, Sam. Hagen, Franz Weiß, Steph. Telegty, F. Stracchi, Franz Tauser, Steph. Galeter, Franz Ellir, Nik Toth­­falufi, Georg Planer, Karl Wolf, Franz Etsi, Jos. Braun, Fr. Heigel, Michael Krauß, Johann Sz­lagyi, Franz Treti­leder, Ignaz Fal, J. Trautmann, Joseph Woh­muth, Stephan Forgs, Karl Dunst,­­ Taczany, Joseph Richter, Lor. Toth, Johann Hö>l, Jos. Tanda, K. Worbeß, L. Anker, Aug. Papa, Ian. Jablonsky, Johann Bayer, Joh. Nagel, Kol. Rälfi, Ferd. Huber, Franz Tökes, Karl Schubert, £. Cscek­, I. Palaska, Volkner Remold, 3. Schauneder, G. Wadnäß, Rudolf Klusatsek, Paul Folkmehr, Johann Kocsvitz, Moriz Pälfi, Raul Gri8ka, August Nam, Franz But, Nikolaus Ybl, Georg Red­­ler, Anton Valetics, Franz Kovács, N. Rößler, Simon Fellner, An­­ton Straub, Franz Baier, Paul Beránek, Julius Czilbauer, H. Fried­­länder, Friedrich Lorcheimer, Franz Hafner, Franz Kram­ß, Ludwig Kir<mayer, Franz Kaan, M. Löfler, Paul Mand, Mathias Macho­­vet, 3. Neumann, Josef Ostrovsky, Mathias Planer, Bela Perczel, B. Raiß, Johann Petrus, Korn. Supay, Adam Allacher, arob Remolt, Georg Gulonitz, Rudolf Räbi, Alexander Rumpeles, Ben. Schefteles, Jozef Szabó, Johann Szirányi, Ludwig Szentes, Theodor Szerb, Philipp Weiß, Franz Syadlo, Alois Sertic, Simon Daub 3, Bartusek, Anton From, Julius Hammerschmidt, Albert Stor. Namensverzeichniß der Ausschußmitglieder der Franzstädter „„DeaKkpartei“. Aus dem Palais Karatsonyi. —i. Wenn die neun Musen einmal nach Ofen kommen und die dortigen Musenhallen bereits durch andere Damen, die keine Mu­sen sind, in Beschlag genommen finden, — man sagt, dergleichen komme auch in Pest vor,­­ so haben sie doch ein pıed-A-terre übrig im kleinen Theater des Grafen Guido Karatsonyi. Sie können sich nichts Besseres wünschen, sie kommen da in eine Gesellschaft, mit der sich die Ziegen des Parnaß nicht vergleichen können, und können Gefrornes speisen, wie es sich aus dem kastalischen Quell selbst im strengsten Winter nicht bildet. Die Nachricht , daß die neun Musen gestern wieder in diesem Hotel abgestiegen wären, verbreitete sich rasch durch die ganze Stadt und vor den Thoren des Palais verweilten dichte Menschengruppen, begierig die Besuche zu sehen, welche mit Nern erhalten würden. Das Haus hatte sich mit aller ihm zu Gebote stehenden Galla geschmüct. Schimmernde Lividen spukten in allen Winkeln, hinter allen Thürflügeln, auf allen Truppenablägen und eine Atmosphäre der Spannung und Erwartung erfüllte die luzurid­­sen Räume. Hatte doch die allerhöchste Familie ihr Erscheinen zuge­­sagt und war doch das ganze Palais bis in seinen feßten Stein durchdrungen von der Ungewöhnlichkeit dessen, was ihm zutheil ward. Das erste Rendezvous der Gesellschaft war in der kleinen Bilderga­­lerie, welche sich im Laufe der Jahrhunderte, zu denen die Minuten wurden, mit einer Art von Bouquet oder Extrast der hiesigen Gesell­­schaft füllte. Die Aristokratie des Blutes und der Diamanten, der Schönheit und des Egalisirungstu­ches, des Aktenstaubes und der Banknote traf da zusammen ; er wimmelte gleichsam von „Sommi­­täten“ ; man sah kaum etliche Personen, das Vebzige waren Persön­­lichkeiten. Die um eine halbe Stunde vorwärts „versc­obene“ Vorstellung begann doch erst nach sieben Uhr. Um diese Stunde wälzte sich der glänzende Mensc­henstrom durch die feiner­würtigen Salons nach dem Theater hin. Die Räumlichkeiten desselben erwiesen sich als durch­­aus unzureichend für die Aufnahme eines so großen Publikums. Parterre und Galerie waren total überfüllt und geraume Zeit dauerte es, bis der größte Theil der Anwesenden sich plack­en konnte. Man­­cher Minister wurde dabei bedeutend in die Enge getrieben , manche Schleppe kämpfte aufs Heldenmüthigste um die Integrität ihres Ter­­ritoriums, und manche gesellschaftliche Schranke, tur zusammenge­­bundene Sessel gebildet, mußte mit kühnem Fuße übersprungen wer­­den. Die Temperatur wurde denn auch alsbald eine ans Tropische streifende ; es war, als ginge der Aequator genau mitten durch den Saal und als genössen wir in diesem Momente nicht den kühlen April, sondern Juni, Juli und August zugleich. Diese klimatischen Verhältnisse blieben nicht ohne Folgen ; wir sahen Staatssekretäre so wißen Generale das Schnupftuch an die Augen führen und den Landeskommandiren den Grafen Huyn , der sich auf die Galerie ge­­wagt hatte, von dem heftigen Feuer entmuthigt, sich nach rüdwärts (d.­i. nach unten) konzentriren und jene kälteren Luftschichten aufsu­­chen, die sich angeblich (aber auch nur angeblich) in der Nähe des Bodens, also im Parterre befinden sollten. In der That, ein unver­­gleichliches Parterre das,­­ ein wahres Blumenparterre, jedenfalls viel interessanter und augenlabender als jenes berufene „Parterre von Königen“, welche Lesteren zum größten Theil keine jungen schö­­nen Damen, sondern ältliche griesgrämige Herren waren. Eine eigenthümliche Bewegung ging durch den Saal, ein Rauschen von hundert feichen­n Gewändern. Alles erhob sich, die kö­­nigliche Familie hatte den Saal betreten. Der König, die Königin, Erzherzogin Gisela und Prinz Luitpold von Baiern nehmen die vier Fauteuils der ersten Reihe ein. Ihre Majestät, welche durch ihr vor­­zügliches Aussehen sowohl, als durch jene bekannte ihr allein eigen­­thümliche Anmuth Alles enthusiasmirte, trug eine Seidenrobe von ganz neuer grauer Nuance mit weißen und schwarzen Spißen und sowarzem Sammt. Die junge Erzherzogin erschien in einfachem wei­­ßen Kleide mit hellem Blau. Es begann nun die Vorstellung mit dem einaktigen Lustspiele : „Madame Kaudel's Gardinenpredigten“. es wäre schwer zu entschei­­den, von welcher der beiden Gardinenpredigerinn­en, Frau Nikolaus Blaskovich oder Gräfin Emerich Szechenyi, man sich lieber eine Pre­­digt halten ließe, zumal wenn man die Maske der Letzteren abrechnet, welche mit wahrer Selbstaufopferung Alles gethan hatte, um ja ganz gewiß als die furstbarste Madame Kaudel der Welt zu erscheinen. Am Ende käme man vielleicht noch am besten aus diesem schmerz­­lichen Dilemma, indem man sich an die dritte Dame im Stüce Frau Béla v Jankovich hielte , melde nicht „Gardine predigt.“ Die Herrenrollen waren bei den Herren Grafen Al­­bert Apponyi Arpäd v. Kendeffy und Bela v Radvänßky in ganz guten Händen. Noch gelungener war die Aufführung des französischen Stückes „Le piano di Berthe" von Barriere und Lorin. Der aus Sonderbarkeit und Nonchala­­ce zusammengesetzte Künstler „Franz“ des Grafen Georg Erdödy ließ nichts vermissen als etwas Wärme, fo­rt gelang ihm Ton und Haltung der Figur vor­­trefflich. Der Gräfin Leontine Andrásy als „Bertha“ halfen ihre na­­türlichen Mittel über ale Schwierigkeiten weg ; sobald sie sich selbst tab, hatte sie gewonnenes Spiel. Baronin Blanka Bécsek war die appetitlichte „Julie“, die je „einem Herrn geleuchtet.“ Der Rest des Programms war m­usikalisch-deklamatorischer Natur ; da das Programm, sowie die mit dessen Ausführung beschäftigten tie­fl hen Kunstkräfte unseren Lesern bereits hinlänglich bekannt sind, wird es genügen, hier zu fonstatiren, daß sämmtliche Piecen mit lebhaftem Beifall auf­­genommen wurden, 31 welch­ m immt die allerhöchsten Herrschaften die Anregung gaben. Nach 10 Uhr war die Vorstellung beendigt, die Maj­­stäten begrüßten noch einige hervorragende Personen mit huld­­reichen Ansprachen und verließen dann das Palais. Der kolossale, beispiellose, unvergleichliche Staub des Tunnels verhüllte den A­st mit aschgrauen Scleiern. Welt des Sport bedeuten. Das eintägige Aprilrennen, welches all­jährlich unsere großen­ MaiRennen um volle vier Wochen zu E R­ei­en pflegt, ist stets ganz besonders nach dem Gesehmade unseres großen Publikums. Man ist viel empfänglicher für jede Art von Sport im Freien, wenn man kaum erst dem beengenden Zwange des Winters entronnen ist, als wenn man schon­­ 5=­6- Wochen-Zeit gehabt­ hat, sich wieder „in Freiheit zu dressiren“ für die Ungebundenheit sommer­­licher Vergnügen. Der Rennplak war demnach außerordentlich bevöi­­kert, auf den Tribünen wimmelte es von Toiletten, deren F­ische und Farbenglanz selbst den Schlechteingeweihten verriet­, doch sie erst ganz kürzlich aus und fädenschlingenden Modemächte hervorgegangen waren, ziemlich bewegt, die Anwesenheit des Hofes brachte auch dahin manche willkommene Elemente mit und die Regierenden der Monarchie waren fast vollzählig erschienen. Außer Ihren Majestäten erschienen in der Hofloge non Kronprinz Rudolf und Prinz Luitpold von Baiern, der in demselben Wagen mit Sr. Majestät nach dem Nonnplaße gefahren war. Das Rennen verlief in bester Ordnung, wie folgt: I. Damenpreis lid­ des mit a ; von 100 Dukaten. es He Emst v. nn br. Stute "benke“ und des Gr. Nikolaus In­häzy br. Waladh „Zapolya". „Lenke“ gewann alsbald einen Bors­sprung von mehreren Pferdelängen , welchen ihm „Zapolya” nicht mehr FRED machen konnte und siegte an ohne Anstrengung. . Haurdlerace um 500 fl. Vereinspreis. Die Nennungen wurden insgesammt eingehalten und es starteten sechs Renner, näms Lönyay br. Hengst „Horror“, des Herrn Ernst v. Blaskowich „Hegyes“, des Gr. Nik. Esterházy br. Stute „Betroleuse“, des Obr. Lieut. Rud­ Fuchs „„Zalmigold und des Baron Bela Wesselenyi „Freudenau“. „Talmigold“ übernahm mit großem Gem­iß mit Widerwillen, bald zum Eifer des Gr. Béla die Führung, konnte sie jedoc nicht behaupten, sondern war bald von allen Rivalen überholt „Horror“ war beim Auslaufen legtes Pferd und nahm das erste Hin­­vorwärts und rang dann rannten die Pferde im Rudel und die Entscheidung war bis zur lezten Wendung höchst uns gewiß. Als erstes A­MG en ae­ue Einlage rettete. des Gr. Johann Zilly KH und des Baron Ludwig Dillec „Freya“. Auf einer Distanz von 2% Meilen sollten nahm auf eine „Royal Oak 15 Hindernisse genommen werden. „Kenthopper“ über­ die Führung, von „Freya“ gedrängt, welche die ersten Hinder­nisse­ mit Leichtigkeit nahm und diesem Umstande auch die Führung Bei dem dritten Hindernisse kam in die erste Reihe und es drängten sich die Renner bei den folgenden Hindernissen mit stets wechselndem bis zum rechten Augenblicke den dem fünften Hindernisse kam wieder „Kenthopper“ auf und fehte mit Leich­­tigkeit über die weiteren Gräben und Hefen hinweg. „Freya“ blieb nach dem sechsten Hindernisse zurüc und überließ das Terrain seinen beiden Rivalen, von als erstes Pferd ankam, nachdem ihm Erfolg streitig lern hatte, eines Distanz von 2 Meilen An­ie . Bei einer Es betheiligten sich des Baron Löhneisen „Dangerrous“, dazu , des Herrn Peter geritten vom Grafen Nik. Epfer­­geritten vom Grafen Ivan Szapäry und Herrn Koloman Almä]y's „Brußli“. „Danger: tous” und „First Lady“ machten einander den Sieg streitig ; in der ersten Hälfte des Rennens war die Führung bei „First Lady", doch aus enge abgeben. Alle Renner nahmen Pferd­­­i­en­s­­tes : „Dangerous, zwei“ 3 den "Händen Gr. Joh. Freudenau um Nik. Esterházy „Kenthopper“, „Royal Oak“ 5 kurze die der nadelkundigen den Sieg. Stellenweise denen „Kenthopper“ ő i Steeplease. 10--12 Hindernisse. dv. Aczél „First Lady“, Hindernisse. Erste8 Sztáraó br. Pferd gelangte „Freudenau“ an abnjtrede stürzte der it großer Bravour z Strede verdankte. Auch im Aktionärraum war ihm Ruf der jens r des „Hegges“, ohne sich jedoch Wala<­er aber Reite II, Steeplechase um 800 fl. : 63 starteten „Rubikon“, 8 d die Pfosten, 4 i Glüde. Bei Es stardeten Herrenreiten. Pferd b 4 es Vester Z Frohjahrsrennen. Alle Mächte des Wetters und Unwetters haben das gestrige Rennen mit ihrer Gunst überhäuft. Wäre nicht ein leichter April­­wind in der Luft hin und her geflattert, mit aprilmäßiger Launen­­haftigkeit bald von diesem, bald von jenem Blatte der Windrose waschend, und gerade hinreichend stark, um die Besprigung der Fahre­straße durch herbeigewehten echten Kokosstaub zu paralysiren, so könnte man sagen, es wäre gestern der Erste Mai gewesen. Ein schöner Lichtblauer Himmel, mit Weiß gepußt, wölbte sich oben ; eine schöne dunkelgraue Erde, mit fristem Grün gesprenkelt, wölbte sich unten, (warum sollte sie sich nicht wölben, da sie rund ist ?) Die Leute gingen alle im Sonntagsstaat umher, die Fenster an den Häusern waren alle an allen Flügeln geöffnet,­­ es war so recht ein Tag, der ins Freie lo>t. In der That war die ganze Stadt auf den Beinen oder­­ auf den Rädern. Alles ging, ritt oder fuhr die Soroksärer Straße hinab den grünen Auen zu, welche bei uns die Tagesweuigkeiten. (Vom Hofe.) Gestern fand in der f. Burg zu Ofen im Kreise der allerhöchsten Familie ein Ereigniß statt, das nicht verfehlen wird, in allen Kreisen der Bevölkerung Oesterreich-Ungarns freudige Sensation zu erregen: das älteste Kind des Herrscherpaares, die Erz­­herzogin Gisela (geboren den 12. Juli 1856) feierte ihre Ver­­lobung mit dem Prinzen Luitpold von Baiern (geboren den 9. Feber 1846). Damit sind die Verwandtschaftsbande, welche unsere Dynastie mit dem bairischen Königshause so vielfach und innig ver­­binden, wieder­um eines vermehrt worden. Prinz­ Luitpold ist bairischer Offizier und trägt mehrere Orden, die er sich dur Tapferkeit vor dem Feinde errungen hat. Er ist im Stödelgebäude der k. Burg bequar­­tiert und wird­ noch einige Tage hier verweilen. Meder den Zeitpunkt der Trauung ist noch nichts bestimmt. Nach der Verlobung wurde dem Prinzen der Hofstaat der Prinzessin, sowie deren vers<iedene­­ Meister vorgestellt; für jeden derselben hatte der Prinz einige freund­­liche Worte. — Demnächst werden in Ofen der König und die Königin von Neapel zum Besuche erwartet. In Folge dieses unerwarteten Besuches ist die Uebersiedelung nach Gödöllö verschoben worden, jeden­­falls jedoch wird sich die Königin mit den königlichen Kindern zuerst und der König erst nach Schließung des Reichstages und dem damit verbundenen Zeremoniell nach Gödöllö begeben. — Kronprinz Ru­­dolf will in der nächsten Woche seine Prüfungen ablegen und ist zu diesen unter Anderen auch Bischof Michael Horváth berufen Kronprinz Rudolf, welcher gestern den Bischof Horváth empfing, éli zählte diesem persönlich, daß seine Schwester Gisela Braut sei. (7e. Majestät der König) besichtigte heute Mittags in Begleitung des Generaladjutanten Grafen Bellegarde die phy­­sikalische Lehranstalt im alten botanischen Garten auf der Landstraße. Der König, welcher um 12 Uhr in einem leichten Phaeton ankam, wurde an der Treppe des Gebäudes vom Minister Pauler, Universitätsrektor Tol­dy, den Dekanen der Fakultäten und mehreren Universitätsprofessoren empfangen und nach den ver­­schiedenen Sälen geleitet. Fast eine volle Stunde verweilte Se. Ma­­jestät in der Anstalt und ging in die Details der Einrichtung und der Apparate ein, wobei wiederholt der König die Zufriedenheit und Anerkennung über die alten Anforderungen der Wissenscaft ent­­sprechende Einrichtung aussprac. An der Treppe vor dem Ausgange äußerte der König nochmals seine Befriedigung dem Minister und dem Universitätssenate gegenüber. Vor dem Gebäude und auf der Straße versammelte sich das Publikum sehr zahlreich, mo­>­8 Se­ Majestät mit lebhaften Elfenrufen begrü­ßte. (Personalien)Der Großherzog von Mecklen­burg,Schwerin ist getan Nachmittags von Wien hir eins getroffen, während der Oberststallmeister Graf Grünne gestern Abends nach Wien abgereist. (Erzbischof Haynald) hielt gestern Nachmittags in der Pfarrkirche die von uns dieser Tage angekündigte­ ungarische Predigt, zu welcher sich ein sehr zahlreiches, fast durchgebkends den gebildeten Ständen angehöriges Publikum eingefunden hatte. Der geniale Kirchenfürst sprach über die körperlichen Leiden der Sterb­­lichen, deren Seele eben in den Stunden der Prüfung geläutert und zum Schöpfer emporgehoben wird. Es ist wohl überflüssig zu sagen, daß die Rede ein rhetorisches Meisterwerk war, wie es eben nur ein Haynald zu bieten vermag. Namentlich der Schluß war von einer Erhabenheit und einem reißenden Schmunge, welche die Zuhörer tief ergriffen, erschütterten. An den Eingangsthüren sammelten hochherzige Damen milde Beiträge für das Franzstädter Krankenhaus und unter dem mächtigen Eindruck der Haynald'schen Rede flossen die Spenden reichlich dem humanen 3wede zu. Trauung. Gestern fand im hiesigen 18r. Kultustempel die Trauung des Frl. Julie Ne­u­welt (Tochter des allgemein ges­ichteten Präses der Kaufmannshalle) mit Herrn Felix Epstein (Generalsekretär der Anglo, österr. Bank) statt. Das Gotteshaus war gedrängt voll und Hunderte von theilnehmenden Freunden stimmten aus dem Innersten ihres Herzens in die Segenswünsche ein, welche der Priester dem jungen Paare für den neuen Lebensweg spendete. (Feuer). Samstag Nachts 11 Uhr ist in dem der Witwe Baumann gehörigen Hause Nr. 2 „zur Breße“ an der Ehe der selt­­samen und friedlichen Gasse (sogenannte Kocerladen) auf dem Dache Feuer ausgebrochen. Ein Bäder, der im Hause seine Baustätte hat, unterhielt ein Lager von 300 Ztnn. Mehl auf dem Boden, welches vom Feuer ergriffen wurde und dieser Umstand machte diesen Brand besonders gefährlich. Der energischen Thätigkeit der Feuerwehr gelang es, die beiden Seitenflügel des Gebäudes vollständig zu retten und ist nur ein Theil des Hausdaches abgebrannt. (Zum gestrigen Wettrennen) passirten die Sprok­­särer Mauthlinie insgesammt 483 Fuhrwerke, darunter 113 Equipagen, 176 Fiaker, 59 Komfortabel, 58 Omnibus und 74 diverse Privat­­wagen. (Auf der Ofner Dampfijeilrampe) wird wegen einiger Renderungen von heute Aben­­ds um 8 Uhr ange"ancen, der Betrieb für die Dauer von zwi Tagen eingest­ult. (Die Dienst:Instruktion) für die Gerichte 1, Ine­stanz, erlassen vom Justizminister Stephan Bitts, am 4, vy, M,, ist -

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