Pester Lloyd, Mai 1872 (Jahrgang 19, nr. 102-125)

1872-05-30 / nr. 125

r.· 125. | .PESTER L Inferate und Ein­artungen für den Offenen Sprechf­u Expeditiong-Bureau angenommen, 45 Manuskripte werden in seinem Falle Iurüf VA | Donnerfag 30. Mai, a­u­ßen. Pränumerationd Bedingnisse : Neunzehnter Jahrgang, Inferate werden übernommen: In ber ha­ben ; ferner: Int. Annonzen-Ex­pedition u. Bremen; Haafenstein & Vogler im Hame ambur. n Bien bei n­­erlin, Frankfurt a. M., Leipzig, Basel, Zürich. oder agen: . . . Land-ForstwiabafkuquHJlluslvweim nMu-Forstwerthsch­affercivhus«g.Jllustri-teexiving« Die einzelne Nummer kostet 6 kr. dem Generalagenten Hrn. €. Engel, Rauhensteing. Nr. " N v. Leop. Lang, Beft,­­ Lübbentsche Annonzen-Expedition Stutts · a . 21.20 Ganzi. m. Postverf. fl. 23.20 . f. Beft:Ofen fl. 18.— Ganzi. m. Postverf. fl. 20.— 7, ben Hrn. Haafenstein , Bogler, Beft, . 18 t, Heilbronn, Reuthi ' im, af ei er a eh­. hú " t 11.60 San hé ir ng al. " In pr­au Redaktions- und Expeditions-Bureau tten, ar Merk Nr. a A je Graben und Son ein ugbun Sh­äfn un öltve 5 get SEL elj. sr „ 5.30 $iertelj. " 5.80 iertelj. = iertelj. apai nn 3 & ie, Wollzeile Nr.22, und Prag, Ferdinandsstraße Nr. 88; e Bu­ng in Frankfurt a. M. ©. 8. Daub «· 2 Monatlich » „ 1.60 Monatid . , 280 Dorotheagasse Nr. 14, ersten Stod name mileenurte IT Barlım­ Annden Auge Mit separater Postversendung des Abendblattes 1 fl. vierteljährlich mehr, ree. U. Niemen, Alternorstadt, Seeg. Nr. 12 und NR. Moffe, en Nr. 2. Im Ausland: den Herren N. ntE zei sch, ML Beilagen werden angenommen für 1 fl pr. 100. — Dieselben sind franjo an Die Expedition beg „Bester Mond“ zu senden. burg, Nü­rnberg, Wü­rzburg, Bern und Brüssel; Savas Zafites:Bulier und Comp., Paris, Place de lar. Bourse N. 7. Man pränumerirt für Personen im öfter $£ 10­4 b" (Morgen- und Abendblatt) nebst der Wochenbeilage : „Bo­ge­nblatt fir fand: Expebitiong-Bureau des’ „Wester Lloyd”; außerhalb Beil-Ofen mittelst Post­­an­weihungen durch alle Kostämter. aignergasse 15. — 3 Droste, in Berlin, München, Nürnberg, Frankfurt a. DR, Sr den „Berker Lloyd“ (Morgen- und Abendblatt) ]: Fir den kr . bstdeabcide etl ohenblatt­ für n. Gamalspurige Eisenbahnen. M. Welche Bedeutung die Anlage schmalspuriger Eisenbahnen in Oesterreich,Ungarn hätte, leuchtet wohl unter allen dem Eisenbahn­­fache Fernstehenden denjenigen am besten ein, welche Handel, Lan­d­­wirthschaft oder Gewerbe betreiben; denn diese vergessen es nicht, daß bei dieser Art der Anlage mit der mehrfeilen Herstellung des Baues auch eine Vermehrung der frachtzahlenden Ladung unter gleichzeitiger Verminderung der nichtzahlenden (tedten) Last, also eine Zerminderung der Betriebsforten und Vermehrung der Nettoeinnahmen verknüpft ist (indem der Fuhrpark viel Leichter sein kann, als bei ge­­wöhnlichen Bahnen) und daß sodann, theils in Folge des geringeren Binsenerfordernisses, theils in Folge der erzielten Betriebsersparnisse eine­ namhafte Reduktion der Tarife erfolgen könnte. 63 braucht nicht erwiesen zu werden, daß Oesterreich-Ungarn erst nur eine solche Reduktion in die Lage käme, seinen Beruf als Vermittler des Transitverkehres in eminenter Weise zu erfüllen ; fer­­ner, daß ihm die Verwerthung feines Montanreichthums, feiner Holz­­menge, feiner Baumaterialienfüle aus den gebirgigen Theilen der Monarchie — der Schäbe, welche der Mobilmachung harren — erst gelingen kann, wenn zu den em­ltivenden 1800 und projettirten 700 Meilen Eisenbahnen noch so viele gebaut werden, dab mindes­tens (wie in anderen Ländern als Norm angenommen wird) eine Bahn­­meile auf je 10.000 Einwohner entfällt, was es aber zu diesen fehlen­­den 1000 Meilen Gebirgsbahn nur gelangen kann, wenn ein wohl­­feilerer Bau und Betriebsmodus eingeführt wird. — In einer fachm­ännischen Broschüre,»Gedankenlese über die Wichtigkeit des Fairlie’schen Lokomotiv-Sy­­stems und der schmalspurigen Schienenstraßen für Oesterreich-Ungarn­«,tritt Dr.Amédie Demarteau neuerdings für diese durch Hofrath Nördling und B.von Wüllersdorf besprochene Idee in die Schranken.Der Herr Verfasser plaidirt für die Anlage eines zusammenhängenden,für sich bestehenden schmal­­spurigen Gebirgsnetzes,um den Transport der Güter und Reisenden in bestimmten Richtungen ohne Unterbrechung auf längere Strecken zu ermöglichen und die Umladekosten an jenen Punkten,wo das breit­­spurige Schienennetz mit den schmalspurigen Hauptbahnen und mit den schmalspurigen Flügelbahnen Knotenpunkte bildet,herabzumin­­dern Als normale,auf diesem ganzen Netze beizub­ehaltende Spur­­weite schlägt der Herc Verfasser einen Meter(statt der üblichen 1,436 Meter breiten Spur)vor,will bei Gebirgsbahnen mittelst der Fairlie’schen Lokomotive Steigungen und Krümmungen bewältigen, wie solche bei einer­ gut angelegten Gebirgsstraße zulässig sind(etwa Rampen bis 40 oder so pro Mille Steigung und Krümmungen von 40 bis 50 Meter)und schlägt für die Ebene beinahe vollkommenes Anschließen des Bahnkörpers an die Terrain-Oberfläche vor(nicht nur auf K­inalbahnen,sondern auch auf Hauptbahnen). Mittelst dieser radikalen Renderungen glaubt der Herr Ber­­fasser 80 bis 33 Prozent der Groarbeiten bei­­ Bahnen in der Ebene, 40 bis 50 des ganzen Unterbaues bei Gebirgsbahnen zu er­­sparen und falkulirt die Gesammtersparnisse an der Totalbausumme bei Gebirgsbahnen zwischen 24 und 37, bei Bahnen in der Ebene zwischen 18 und 23 Perzenten in Vergleiche mit breitspurigen Bah­­nen. Diese Kalkulation führt der Herr Verfasser in sämmtlichen Ka­piteln des Kostenvoranschlages mit technischer Motivirung durch und hat sich hiebei nicht auf eine an­alystische Untersuchung­ beschränkt, sondern ließ die Protette der mit den breitspurigen Bahnen zu ver­­oleibenden schmalspurigen Schienenstraßen nach Normalplänen, welche für diesen 3wed spiziell ausgearbeitet wurden, anfertigen und die betreffenden Kostenvoranschläge nach dem für breitspurige Bahnen aufgestellten Rechnungsschema berechnen. Außerdem wendete der Herr Verfasser die Untersuchung auch konkreten Beispielen zu; so be­rech­nete er die Strecken Hohenberg-Mariazell-Kapfenberg und Steeg- Aufsee,Rottenmann und fand bei ersterer durch eine­ Längenersparniß von zwei Meilen, während für breitspurige Bahn per­ Meile 966.400 Gulden entfiel, für schmalspurige blos fl. 531.600 bis fl. 695.800, für Teptere statt fl. 857.000 nur fl. 461.350 bis fl. 517.000. Außer­­dem lagen für die 5 Meilen ange Bahn Leibnig-Wies-Eibiswald in Steiermark fertige Projekte sowohl für breitspurige, als für schmal­­spurige Bahnen mit einer und derselben Trace vor und die Kostenzusammenstellung zeigt für letere ein Criparniß von 3141 Perzent der Baukosten. Der Herr PVerfasser kommt zu dem Schlusse,­ daß sich die Schmalspur, bei der Anlage von Bahnen zweiter und dritter Ord­nung mit großem Vortheile an­wenden . laffe, er bemerkt jedoch, dab, wenn die Transportfähigkeit einer schmalspurigen Schienenstraße nicht hinter jener einer breitspurigen zurückbleiben sol, bei dem Bestimmen der Spurweite nicht unter einen Meter (37 300 und 11 Linien) her­­abgegangen werden dürfe, weil es­ bei dieser Dimension allein noch möglich ist, einen Fahrpark zusammenzustellen, welcher alle wünschens­­werthen Sicherheiten für den Betrieb bietet, und das­­ Verhältniß der todten Last zur Nuslast mejend­s günstiger gestaltet als bei breitspurigen Bahnen. „Wird eine Fairlie'she Maschine,” heißt es in der Broschüre, „auf eine solche Schmalbahn gestellt, so wird man das Maximum bessen leisten, was im Gisenbah­nbaue und Betriebe geleistet werden kann. Nur durch das Kombiniren dieser zwei Syiteme wird es möglich sein, die Lokomotive in zwar shmal bevölkerte, dafür aber an Montan, und an sonstigen Naturprodukten reiche Gebirgsgegenden vorbringen zu lassen, um diese unbehobenen ‚Schäße dem allgemeinen Bertebre massenhaft zuzuführen.“ Für Oesterreich-Ungarn hält der Herr Berfasser an dem Brot­gramme fest, daß das schmalspurige Net hauptsächlich die Gebirgs­­gegenden Ungarn-Desterreichs dem Massenverkehr erschließen sol und sich, ein zusammenhängendes Ganzes bildend, an die im Flachlande vorhandenen­­ breitspurigen einschließen sol, sich hiebei der Konfigura­­tion der die Monarchie einschließenden und durchschneidenden Gebirgs­­fetten anschmiegend. In Folge dessen gelangt er zu dem Ergebnisse: Das Gebirgsweg Ungarn-D­esterreichs wird aus vier Hauptlinien bestehen müssen, von welchen zwei, nämlich die Linien: Sondrio, Rau­­derő (Tirol), Krakau und Raslau-Husiatyn eine westzestliche und zwei, das sind die Linien Budweis, Triest, Ragusa, dann Sofol, Lemberg, Orfova eine nord-füdliche Richtung verfolgen­ werden. — Die zwei ersten Linien entwickeln sich in dem ausgedehnten Gebirgslande und in den langgestrebten Gebirgsketten, welche das Reich gegen Norden und Nord: Westen einschließen ; von den zwei zulegt genannten Linien bewegt sich die eine: Budweis, Triest, Ragusa in den­­ unwestlichen, die zweite: Sofol, Lemberg, Orfova in den östlichen Gebirgsländern des K­aiserthums. Die beiden Linien, welche die Richtungen von Wetten nach Osten verfolgen, durchschneiden jene, welche sich von Norden gegen Süden entwickeln, im Westen bei Weitra und bei Eisenerz, im Nord­­westen bei Jjordanow, im Osten bei Stry. Von diesen vier Hauptlinien gehen dann Z­weigbahnen aus, welche den Kontakt des schmalspurigen Gebirgsweges mit dem beste­­hen­den Nebe der breitspurigen Bahnen herstellen. Die Länge der ob­­erwähnten vier Hauptlinien beträgt über 600, jene der Flügelbahnen zusammen an 360 Meilen.­­ Auf Ungarn entfallen hievon im Ganzen 260 Meilen. Außerdem wird es oft Fälle geben, wo es am Plage wäre, eine eingeleisige breitspurige Bahn in eine doppelgeleisige Schmalspu­­­­rige umzugestalten. Dieser Umbau stellt sich um 50 bis 40 Berzent billiger als der Bau des zweiten Geleites einer breitspurigen Bahn. Der V­erfasser richtet auch an die Staatsverwaltung die Auf­­forderung, das einzuhaltende Baubedingungbett für schmalspurige Gebirgsbahnen bauen, Erleichterungen zu gewähren. Schliekli fordert der Verfasser Teidenschaftslose Bolemit und weist darauf hin, daß die Ziffern, welche er anführt, durch Erfahrung und spezielle Berechnungen begründet sind. Wir erkennen der Schrift außerdem, vor andern über diesen Gegenstand erschienenen, das Verdienst zu, mit einem deutlichen Bort schlage über ein nach diesem Prinzipe anzulegendes Net hervorgetreten zu sein und können endgültig über die technis­che Seite der Fragen noch nicht urtheilen, halten aber die volfswirtschaftliche für äußerst wichtig und stimmen der ausgesprochenen Ansicht, dab der Durchgangsverkehr auf den österr.­ungarischen Schienen ohne über­­große Opfer auf viele Weise seine volle Entwicklung erreichen könnte, vollkommen bei. NE­ETEERART Londoner Finanz- und Handelsberich­­ t London, 25. Mai. In der City, wie im M Westende bildet noch immer die Alabama- Angelegenheit den Mittelpunkt alles Interesses. Gleich dem ewigen Süden scheint es ihr nicht bestimmt zu sein, zur Ruhe zu kommen und das ersehnte Ziel der Wanderung zu erreichen ; denn so oft auch­ schon Kabelreperchen uns meldeten, daß die Differenzen zwischen dem „weißen Haufe” und dem Kabinett von St. James auf das befrie­­digenddste geordnet wären, entstanden immer wieder in der legten Mi­­nute unübersteigliche Schwierigkeiten. Dies hat denn das hiesige Publikum von seinem Sanguinismus etwas­­ abgekühlt, und die gün­­stigen Nachrichten, welche ung fest von jenseits des Ozeans kommen, werden daher mit etwas geringerer Zuversicht aufgenommen, als dies unter anderen Umständen der arl wäre. „Die Annahme des Supple­­mentarvertrages von Geiten der­ Genate 3 für gewiß“, dies ist die Essenz all­­er Depeichen, die von Newyork kommen; troßdem aber hat die Börse noch seine Anstalten zu einer Haufe gemacht und wird sie wohl auch nicht treffen, es sei denn, daß man im bestimmter­­ Weise meldete, der Senat habe den Supplementarvertrag ohne jeden den Rackhalt acceptirt. Hoffen wir im­nteresse der geschäftlichen Be­­ziehungen zwischen dem neuen Kontinente und dieser Insel, daß viele Nachricht uns bald wird; wären wir fest nicht so oft in dem lekten Momente mit einer ungünstigen , Mittheilung überrascht worden, hätte man wohl mit ziemlicher Sicherheit schon heute die glückliche Beendigung der Alabamadifferenzen annehmen können, wenn wie ge­­sagt, bei der in Amerika , besonders in Handelskreisen, herrschende Stimmung, ist fast an ein nochmaliges Zerschlagen der Verhandlun­­gen kaum zu deuten. Bei Ankunft dieses, wenn nicht früher, werden Sie wohl bereits über den Stand der Dinge in Washington unter­­richtet sein und deßhalb wäre es gänzlich um­aß heute weitere Hypo­­thesen über den möglichen Beic­luk des amerikanischen Doberhauses aufzustellen und wir beidräufen uns daher nur darauf zu bemerfen, daß bedeutende hiesige amerikanische Häuser die besten Nachrichten über den Fortgang der Verhandlungen im Senate haben. Die etwas günstigere politische Lage hat auch in einer geringen Burserhöhung der amerikanischen Staatspapiere ihren Anspruch ge­­funden, verfehlte jedoch irgendwie welchen Einfluß auf sonstige Fonds auszuüben. ES ist eben noch sehr in Frage, ob überhaupt die Börse ihrer Freude über die Klärung des politischen Horizontes Quft machen wird. ‚Alle Welt behauptet, daß, wenn einmal nur die Pfingstfeier­­tage­ vorüber wären, das Geschäft bei steigenden P­reisen einen leb­­er Aufschwung nehmen dürfte. Wenigstens in einem, und man kann wohl behaupten, dem Hauptdepartement unserer Börse, hat sich diese Prophezeiung nicht bewahrheitet. Nie sind, in ven sechten Mo­­naten die Kursaktionen in fremden Fonds geringer gewesen, als ge­­rade fest und die Stagnation der Geschäfte war die ganze Woche hin­­durch die Klere der Börse. Was jedoch dies besonders auffallend machte, ist der Umstand, daß die Geldverhältnisse für eine Haufle nicht günstiger sein könnten. Dann ver Alabama­ grage — man sieht, daß sie sogar der Börse Günstiges bringen kann — hat, der Goldimport von Seiten Newyorks solche Dimensionen angenommen, daß der hie­­sige Geldmarkt den Export von einer Million Pfund Gold nach Ber­­lin kaum gespürt hat und sogar angesichts dieser Thatsache, welche zu anderen Zeiten eine Erhöhung des Bankfußes zur natürlichen Folge gehabt hätte, der Discontofa auf offenem Markte um ein weiteres viertel Prozent, d. i. bis auf 44/,—'/, für Primapapier zurückgegan­­gen ist. Ob diese rückgängige Bewegung eine anhaltende sein wird, hängt von so vielen Zufällen ab, daß es zu den Unmöglichkeiten ge­­hört, eine bestimmte Meinung darüber abzugeben. Auf jeden Fall aber scheint es gewiß, daß wenigstens für den Augenblick eine weitere Erhöhung des Bankfußes nicht zu befürchten ist, da einerseits die deutsche Regierung nur nach dem Maßstabe der Einfuhr Edelmetall von hier beziehen wird und andererseits immer zu Ende dieses Mo­­nates bedeutende Summen in den Provinzen in die Keller der Ban wandern. Wie der „Economist“ willen will, ist der Betrag, welcher das Guthaben des Berliner Finanzministeriums am hiesigen Plage vorstellte, ungefähr zwischen 272 und 472 Millionen und unter diesen Verhältnissen ist, so­­lange der Begehr für Deutschland andauert, kaum eine Ermäßigung des Bankminimums zu erwarten­­­ Der Bankfluß dürfte also stationär bleiben, Geld aber trug dem flüssig sein, denn die Wechselfurfe sind noch immer für London gün­­stig und daher ein weiterer Goldimport zu erwarten ; ebenso hat sich auch der Status des Banfausweises in der legten Woche besser ge­­stellt. — Die Neserve hob sich um Bfv. St. 300.000, der Baarshab um Po. St. 52.000, während das P­ortefeuille um fast 17­ Millio­­nen abnahm,­­ daß eine Erhöhung der Zinsfäse in Lombard Street sehr unwahrscheinlic­ht. Für Denjenigen, welcher jedoch nicht so sehr auf die augenbilckliche Verhältnisse des Geldmarktes Rücsicht zu nehmen hat, sondern die Tendenz im Allgemeinen im Auge behalten muß, sind zwei Umstände zu berücksichtigen, die nicht umhin können, Zirkulationsmittel mit der Zeit zu vertheuern: a) die Vermehrung der Geschäfte, b) die fontinairlichen Anforderungen an das Bublitum. Legtere haben insbesondere in den abgelaufenen zwei Wochen bedeutende Dimensionen angenommen und es ist fast nicht möglich, die Namen all’ der neuen Kompagnien aufzuführen ; es genüge daher, nur zu erwähnen, daß das Aktienkapital zwischen drei und vier Mil­­lionen Pfund beträgt. Außer diesen neuen Gründungen, welche ohne­­dies den Geldfach des Publikums in starrer Weise in Anspruch neh­­men, st noch eine große Anleihe aufgelegt worden, die, wenn erfolg­­reich, unseren Geldmarkt etwas erleichtern dürfte. Doch glückicher­weile ist aber der Erfolg noch­ keineswegs gesichert und er gehört schon heute nicht das Auge eines Propheten dazu, um vorauszu­­sagen, daß diese neueste Gmission eines totalen Miterfolges fid) zu rühmen haben wird. 63 hätte wohl sein Mensch fid­ überhaupt um diese Anleihe gekümmert, wenn nur die ungeheure Kühnheit ange­­staunt worden wäre, mit welcher man 15 Millionen Pfund, fage fünfzehn Millionen für die Republik Honduras verlangte. Mittwoch war der denkwürdige Tag, an welchem die Prospektuffe der neuen Honduras-Anleihe an der Börse vertheilt wurden. Die finanzielle Agentie der NMepublik Honuras, welche wahrscheinlich zur Abschließung dieser Finanzoperation eigens errichtet wurde (denn ein Haus fand sich nicht dazu), veröffentlichte, da­ sie Substriptionen auf eine 10 per­­zentige Anleihe von 150.000 Bonds a­ufv. St. 100 zum Emissions­­turfe von 80 annehmen würde. Das Kapital, so hieß es ferner, werde im Laufe von fünfzehn Jahren fur halbjährige Ziehungen al pari zurückgezahlt werden und das Geld sei zur Erbauung einer Schiffseisenbahn über den Sthmus von Panama bestimmt. Der Plan ist nämlich, eine Eisenbahn derart zu konstruiren, daß man Schiffe von höchstens 1200 Tonnen aus dem Wasser auf Waggons heben kann, um sie so zu Lande von einem Meltmeere ins andere zu transportiren. Der Neinertrag wäre ungefähr per Jahr 10 Millionen Pfund, denn von Großbritannien allein führen Schiffe von einem Tonnengehalt von 16 Millionen aljährlich um das Cap Horn. Nehme man nur an, daß die Hälfte über den Aíthmus ginge, so wäre der Neingewinn gesichert. In diesem Tone geht der Bericht über die glänzenden Aussichten des Unternehmens weiter. Um ihren Lesern das Schwindelhafte der Sache vor Augen zu führen, genüge die Angabe, daß der Tonnengehalt der Schiffe, welche im Jahre 1870 von hier um das Cap Hom gingen, kaum 2 Millionen beträgt. Der Reinertrag ist also reine Chimäre, es fragt sich nur noch, wie das Gouvernement Honduras seinen Verpflichtungen nachkommen wird, besonders da noch ungefähr alte Anleihen im Betrage von 5 Millionen 2­­erifu­ren und die Novenuen der großen Republik netto 2. 172.000 be­­tragen, während der jährliche Bedarf für Zinsen und Amortisation der neuen Anleihe allein 2 Millionen Pfund erreicht. Trogdem ist der Serie nominell 17­,—2­2. Prämie ; body ist dies eben nur fabrizirt, denn Gott sei Lob und Dant, so grün ist das Publitum hier noch nicht, um Honduras 15 Millionen zu kredititen. Von den anderen Unternehmungen sei nur im Kurzen erwähnt die auch Bischoffsheim und Golfchmidt herausgebrachte „Banque de Constantinople” mit einem Aktienkapital von einer Million Pfund in 100.000 Aktien zu £. 10, von denen jedoch nur 30.000 al pari hier aufgelegt werden.­ Näheres darüber dürfte ihnen dort bekannt sein. Ferner die „British and Soreign Water und Gasworfd Company" mit einem Kapitale von­­ 800.000, von denen fest £. 400.000 emittirt werden. Weiters eine neue Em­ion von 3 Millionen Dollar Prioritäten der Philadelphia Die­ Stimmung des Liverpooler Baummollmark­tes war ziemlich fest und Breife zeigen sämmtlich bei nicht unbedeu­­tenden Transaktionen eine Erhöhung gegen die vorige Woche. Sea Island bei nur nominellem Umlage unverändert. Amerikanische Sor­­ten zu %—!/, d. höheren Quoti­ungen begehrt, ebenso brasilianische. Egyptische theilweise */, d. höher. Gute Qualität oft indischer­­/, d. hesser bezahlt, ordinäre unverändert. Die Transaktionen umfaßten 78.040 Ballen, von denen die Manufakturdistrikte 58.180 nahmen. Der Import betrug 46.519, der Export 7256 Ballen und der heutige Vorrath wird auf 858.390 Ballen geschäft.­­ Börsen- und Handelsnachrichten.­ ­ Der Finanzausschuß des Abgeordneten­­hauses hat die Beratsbung der Regierungsvorlage wegen Bewilli­­gung der Aufnahme eines Lotterie-Anleh­ens für die Stadt Krakau beendet und schlägt dem Hause die Annahme folgenden Gefethes vor: „Der Stadt Krakau wird in Ausnahme von wen in Bezug auf die Aufnahme von Privatanlehen mit partial:Obligationen bestehenden gefeßlichen Bestimmungen die Kontrahirung eines Lotterie-Ansehens im Nominalbetrage von Einer Million fünfhundert­­tausend Gulden in der Art gestattet, daß Theilschul­ver­­schreibungen auf Mederbringer, jedoch nicht unter zwanzig Gulden, ausgegeben und bei der Rückzahlung mit Prämien-Berlofungen ver­­bunden werden dürfen.“ Das Anlehen ist zur Errichtung von Schul­­gebäuden, eines Siechenhauses, der Beendigung der Kanalisirung, der Herstellung von Wasserleitungen und der Regulirung des Mei­­selstromes bestimmt. Der Finanzausschuß legt ferner empfehlende Berichte vor, rücksichtlich des Handels- und Scifffahrtsvertrages mit Portugal und der Postübereink­unft mit Montenegro. — Glasfabriksbetrieb mit ungarischen Stein­­kobblen. Am 26. wurde nacht Salgs­ Tarjan in Puhta-C3Hfas die Glasfabrik der Herren G. und D. v. Yellenkly und E. Broth eröff­­net und erregte Interesse bei vielen Fabrikanten, deren Unterneh­­mungen mit der Glasindustrie in Verbindung stehen, da man bisher der Meinung war, nur böhmische, preußische, englische Kohle könne vortheilhaft in der Glasindustrie Verwendung finden. Bisher wird erst ein Ofen mit ungarischer Kohle geheißt, projektier it aber die Fabrik auf fünf Defen, und hofft man duch die neue Defenkonstruk­­tion die Konkurrenz mit dem Auslande bestehen zu künnen. — Im Laufe des Jahres 1871 sind in England nur weniger als neunzehn neue Bereicherungs-Gesellchaften ge­gründet worden. Acht versellten, sämmtlich Ak­iengesellschaften , be­­treiben die Feuerversicherung,, nämlich: „Belfast“ mit 250.000 Pfo. St, „British Moriman“ mit 50.000 Bfo. St., „British National“ mit 1.000.000 Bfo. St., ,Free Trade“ mit 2000 Bfo. St., „Great Britain“ mit 200.000 Bfo. St., „ Southern and Western“ mit 100.000 Pd. St., „Universal-Non:Tariff“ mit 250.000 Pfo. St. und „Western Alliance“ mit 100.000 Bio. St. Aktienkapital. Sechs weitere beschäf­­tigen sich mit Seeversicherung, nämlich: „Imperial“ mit 300.000 a. St., „Merchants“ mit 100.000 Pfo. St., „Realm“ mit 800.000 Pdl. St., , Standard" mit 1.000.000 fr. St. Anlagekapital und die beiden Gegenfeitigkeits - Anstalten „Menai Mutual“ und „Smad­­owners Mutual”. “Ferner , eine­ Lebensverficherungs - Gesellschaft auf Gegenfeitigkeit, die „Mutual Life”, eine für -Spiegelalas- Versicherung, die „Caledonian Plate Glap" mit 20.000 Pfund Sterling, eine für Hypothesen - Versicherung, die „Mortgage”, mit 250.000 Bio. Sterl.; eine für Unfallversicherung, die „Ocean Reilway und General Travellers", mit 200.000 Pfo. Sterl.; endlich eine zu Versicherungen von Reparaturen an Gebäuden aller Art, die „House Repairs Insurance”, mit 2000 Bio. Sterl. Kapital. Von diesen neuen Gründungen haben, wie eine Londoner Zeitschrift be­­richtet, einige alte Aussicht auf Erfolg, während andere von vorn­­herein als todtgeborene Kinder des Augenblickes bezeichnet werden müssen. Wenn man bedenkt, daß in England das nominelle Kapital mit dem Betrage der Zeichnungen nicht das Geringste zu thun hat, daß es ferner dort gefeglich genügt, wenn nur sieben Personen je eine Aktie nehmen, um eine Gesellschaft eintragen zu lassen und die Geschäfte eröffnen zu können, während das Aktienkapital auf Hunderte von Tausenden angegeben wird, so sieht man ein, wie noth­wendig es für Kapitalisten, Agenten und al­be it, ich mit dem Charakter und den Aussichten neuer englischer Affekuranz-Unterneh­­mungen genau bekannt zu machen, ehe man sich an denselben betheiligt. — Wie gewaltig der Versandt der böhmischen Braunkohle aus dem Tepliß-Dur-Komotauer Revier zugenommen hat, ergibt sich aus der Statistik des böhmischen Braunkohlenverkehrs. Hiernach haben die Kohlenverfrachtungen auf Stationen der Auffig: Tepliger Eisenbahn im Jahre 1860 betragen 3,878.400, im Jahre 1861 5,443.300, im Jahre 1862 5,903.200,, im 9. 1863 6,844.600, im Jahre 1864 8,387.700, im Jahre 1865 9,015.600, im Jahre 1866 (dem Kriegsjahre) 8,970.800, im Jahre 1867 13,490.600 , im Jahre 1868. 15,522.400, im Jahre 1869 18,558.700, im Jahre 1870 23,819.400 und sind im Jahre 1871 auf 27,830.420 Zollzentner ge­­stiegen. Die stärkste Verfrachtung des Jahres 1871 fand im Novem­­ber mit 2,722.730, die ihm wächste im Jänner mit 2,006.790 Zolltr. statt. Im­ Zagısdurchnitt aber war der Feiertage halber , an denen nicht verladen wird, der Dezember der stärkste Monat; in ihm wur­­den durchschnittlich per Tag 111.113 Zollgentner versendet. Nach einem Durhschnitt des ganzen Jahres sind täglich 470 Wagenladungen zu 200 Zollgentner versendet worden. Im Lokalverkehr , nach Auflig, nach eigenen Stationen der Auflige Tepliger Bahn, für den Mer­giebedarf dieser Bahn und an die Elbe sind 8,098.760 Zoll­­zentner verladen , davon­ allein an die Elbe 5,904.990 Zollzentner. Nach fremden­en des (Oesterreichischen) Inlandes sind im Jahre 1871 10.176.985 Bollzentner Kohlen versendet worden. Der Kohlen­­versandt nach Deutschland aber betrug im Jahre 1871 ohne die vor­­erwähnten Versendungen auf der Elbe 9,554.675 Bollzentner, 1,706.330 Bolentner mehr als im Vorjahre. Die stärkste deutsche Station war Dresden mit 1,487.400 Zollzentnern. Fast der gesammte K­ohlenver­­sandt nach Deutschland ging dorthin auf der sächsisch-böhmischen Staatsbahn, nämlich 9,425.275 Zollzentner. Von den ab Außig auf der Elbe versendeten Kohlen gingen die meisten, nämlich 2,451.100 Bolgentner nach Magdeburg, da ist die Versendung dorthin um 227.900 Zollzentner gegen das Vorjahr zurückgeblieben, während Dresden mit 985.100 Zollzentner des Jahres 1871 das Vorjahr um 55.600 überragt. Selbst nach Hamburg sind auf der Elbe 49.300 Boll­­zentner (9100 mehr als im Vorjahre) verladen worden. Nach Berlin gingen im Jahre 1871 188.600 Bollentner (53.700 mehr als im Vorjahre) auf der Elbe, während dorthin per Eisenbahn 986.200 Zoll­ Zentner versendet wurden. Die Gesammtzunahme des bireften Kohlenverkehrs nach Deutseland betrug im Jahre 1871 gegen das Vorjahr 21,7 Verzent. Bemerkenswerth ist die Tabelle XXIX : „Ausnweit der prozentuellen Leistung der Verbandsbahnen in der Wagen-Beistellung für den direkten Verkehr nach Deutsch­­land.“ Dann­ hätte vertragsmäßig die Oesterreichische Staats­­bahn 11 %, der für den direkten Verkehr bestimmten Wagen beistellen sollen, sie hat aber nur 9.4 "/,, also 1.6 %, zu wenig beigestellt. Die Aufig-Tepliger Bahn hatte ‚ebenfalls 11 "/, beizustellen, hat aber 16 "o, also 5 °, darüber, beigestellt. . Damit zerfallen alle die unver­­­ständigen Anschuldigungen wegen Wagenmangels gegen­­ diese Bahn. Die sächsischen Staatsbahnen hätten 40.3 "/, beistellen sollen, haben aber ber Militärtransporte halber nur 39.6 °/,, also 0.7 °/, zu wenig beigestellt, gewiß eine ehrenwerthe Leistung gegenüber den bedeutenden Ansprüchen, melche die Militärverwaltung in der ersten­ Hälfte des Jahres an die fächsischen Staatsbahnen stellen mußte. Die Leipzig: Dresdner Eisenbahn hat statt der vertragsmäßigen 19.5 °/,, 20.3 "/,, also 0.8 "o mehr gestellt, die Berlin-Anhaltische Bahn aber statt 10 %, nur 7.7 %, die Thüringische Bahn statt 4 °/, nur 3 ",, die re zi statt 3.2 °/, nur 2.1 %,, die Magdeburg-Halber­­städter statt 1 so nur 0.7 % Wagen beigestellt. Außerdem haben noch einige wenige Bahnen, die nicht zur Wagenbestellung verpflichtet waren, 1.2 "/, beigestellt. 63 i­ fronach trug der Hemmnisse durch die­­ Militärtransporte die volle vertragsmäßige Wagerzahl im Jahre 1871 beigestellt und vorzugemeine ist dies: Durch die Anstrengungen der Auflig-Tepliger Bahn ermöglicht worden. "B­B..3." Geschäftsberichte. Pest-W.Mai.Witterung:regnerischJ Thermometer­ I­.14«, Barometer 28" 5", MWasserstand abnehmend, am Getreidegeschäfte nichts verkehrt. Effettengeschäft. Mir hatten auch heute eine recht ani­­mirte Börse, wenn auch der Verkehr nur auf einige Gattungen be­­grenzt­ blieb. Prämienlose begehrt, zu 1057,­—105%, gekauft, fdliegen 105%, Geld, Banken­fest, Ung.fresit, zu 156%/, getauft, blieben so­­ seld, Franto:ung. sehr lebhaft zu 116%/,—117 gehandelt, schließen 116%, Geld, um 1", fl. höher, Munizipal­matter, 90 Geld. Lokal­­bauten fest, Gewerbebant 515 Geld, Spar­ und Kredit hoben sich von 67", auf 68 Geld. In Sparkassen wenig Geschäft. Arlesuranzen fest, Hunnia, zu 239,240 gekauft, schließen fest 239 Geld, Haza 173 Geld. Straßenbahnen fester, zu 386339 gemacht, blieben 338 Gel, Dönner zu 117 gemacht, Dampfschiffe lebhaft zu 80%/,—82'/, in größe­­ren Posten gekauft, blieben 82", Geld, um 29, fl. höher. Mühlen, und zwar Louisen zu 100, Müller und Bäder zu 165, Walzmühl zu 625, Pannonia zu 400 gesucht. Von sonstigen Werthen wurden Stein­­kohlen- und Ziegelmerse zu 246 , Schlich’shhe zu 166 gemacht, Woll­­waldfabrik 110 Geld, Erste Nertienbrauerei feiter, 545 Geld , Athe­­näum 232 Geld. Valuten und Devisen wenig verändert, Dulaten 5.40, 20 ° F$tanzen 9.2, Silber 111,, KRafenscheine 1.68 Geld. An der Altenpdpbörse war das Geschäft schwach und wur­­den österr. Kredit zu 333.50, Franco:ung. zu 116­­,, Pester Straßen­­bahn zu 3404, bezahlt. R. ®eft, 29. Mai. Medienmarktbericht.) Der Auftrieb von Hornvieh bei Gelegenheit des am 29. Mai abgehaltenen Wochen­marktes war ihm ab; e3 wurden verkauft, und zwar: 428 Stüd Ochsen, das Baar von 150 bis 410 fl., 287 Stüd Kühe, das Paar von 125 bis 330 fl., 57 Mehtkühe, das Paar von 85 bis 204 fl. 152 Stüd Schafe, daz Baar von fl. 12.26 bis fl. 14.25, Rindfleisch pr. Ztr.­­von fl. 30—32. Der Markt für Schweinefleisch war im Laufe dieser Woche sehr schmal bestellt; es wurden 827 Stück Borstenvieh verkauft, und zwar lebend pr. Ztr. zu fl. 33—35, Schweine­­fett pr. pr . fl. 33—40, Sped pr. Ztr. zu fl. 36 bis 38. . Neuhänsel, 28. Mai. In den legten Tagen hatten wir nach so früher ungewöhnlicher Hite fortwährend Wind, der den Boden völlig austrocknete und die angesammelten Regenmotten stets ausein­­andertrieb. 3 trat nun plöglich ein sehr fahler Tag ein, der uns heute Nacht einen milden, mehrere Stunden lang andauernden Regen brachte, welcher für die Vegetation vollkommen genügte. Die Saaten stehen nicht nur in unserer Gegend, sondern auch im Ober:Reutraer Komitate, welches ich in den letten Tagen bereiste, ziemlich gut und ist, nachdem nun Regen eingetreten, eine gute Grute zu erwarten. — Unsere Wochenmärkte l­ießt, wie immer in dieser Jahreszeit, wenig befahren und wurde heute das wenig Zugeführte um 10 bis 20 fr. billiger getauft. M. G. Kecstemet, 23. Mai. Witterung milde, des Morgens eingezogen,gegenwärtig heiter·und windlos,mit Sonnenschein.Saa­­­tenstand. Seit meinem Berichte vom 24. hat am 25. b. ein Ge­­witter, und gestern den ganzen Tag hindurch fortdauernde ein Fühler milder Landregen, die lechzenden Felder und Fluren gut durchnäßt und neu belebt. Nunmehr wird sich ‚hoffentlich_mein bisheriger Bericht bewähren, womit ich bis heute ‚die Ernte in Weizen, Hafer, Mais und Croäpfel für befriedigend und gut beaufsichtigte, welches ich auch hiemit fonstallre. Getreid­ehand­el. Nach dem eingetretenenNegen­ war eine große Nachgiebigkeit von Seitenider­ Eigner zu folgern ; ‚dein , it : doch nicht ganz so, denn die fortanhal­­tende gute­ Bedarfs-Kaufluft ermuthigt den Eigner, Die noch wenigen Borräthe nicht unter Limito abzugeben und so kommt es, daß‘ sich die BVreife behaupten bei williger Kaufs- und BVerkaufsluft. Wir notiven bahnfrei per Wiener Gewicht: Weizen von fl. 6.30—6.60 per 89%, Bib... Roggen von fl. 3.45 bis fl. 3.50 per 80 Po. (mit 10 fl. billiger als in der Vorwoche). Gerste von fl. 2.75 bis fl. 2.85 per 72 Bfv. Mais von fl. 4.15 bis fl. 425 per 894, Bfo. ‚Hafer von fl. 2.10 bis fl. 2.20 per 50 Bf. Br. K. Groß:Kifinda,, 28. Mai. Wir hatten Samstag einen kurz andauernden Ge­­witter-Stricchregen mit sehr starrem Hagel und­ heftigem Sturm; zum Glücke war dieser nicht weitgehend, wirkte aber total verheerend dort, wo er eben niederging. Seitdem auffallender Witterungswechsel, — gestern mar es herbstlich fahl bei statt bewölftem Horizont, es begann auch gestern so recht bedächtig und rg HN zu regnen, ohne daß es der Kälte wegen zu einem Landregen hätte kommen können. Heute ist es wieder beiz­ter, warm, dem­ Saatenstande recht gel­e Witterung ; es wäre nur zu wünschen, daß diese weiter fruchtbar bliebe, um Ihnen entgegen den früheren Berichten‘ recht Erquidliches ob der anzuhoffenden Ernte melden zu können. Die Reisernte in unserer Umgebung ist nahezu­ beendet und auch glücklic eingeheimst, und wengleich das Er­ebniß nicht reichlich , so And mir doch andererseits durch gute Salität entschädigt. In Weizen und Mais geringer Bestände wegen ganz belangloses Geschäft. Stettin, 25. Mai. (Börsenbericht von Gebrüder Lomm­p.) Wetter: Nachts Regen, heute Bare Luft, Temperatur + 15 ° N, Barometer 28. 3. Wind: ND. Weizen­reiter, per 2000 Pfo. loco ae geringer 68 bis 71 Thlr., besserer 74 bis 78 Thlr., feiner 79 i3 81 Zblr., per Mais Juni 81, Thle. Go, 81%, Thle. Bf., per Ban 804, bis 81 Thle. bez., per Zuli:August 794, bis 80 Zhlr. hi per A­ugust:­September 79 bhlr. bez. u. Gb., per September: Oktober 75 bis 75%, Thle. be. Br. u. Gb. — Rogeen fester, per 2000 Bid. loco geringer 47 bis 48 Thlr., besserer 49 bis 50%), Zblr., feiner 52 bis 53 Tblr. besz. per Mai-J uni 52 Thlr. nom., per SuniJ­uli 52 bis 527, Thle. beg. per Juli August 529­, bis 53 Thle. bez., per September-Oktober 52", bis 537, Thlr. bez., 53 Thlr. Br. u. Ő. — Sommergetreide ohne Handel. — Winter rübren per 2000 Pfo. per September:Oftober 1017, Thlr. Br. — Betroleum per September:Oftober 6", Thle. Br., "­­ Thlr. 60. — Rüböl­feiter, per 200 Bfo. loco 25%­, Thle. Br., per Mai 24", T­hle. Br., per September:Oktober 23 Thle. bez. — Spiritus fest, per 100 Liter & 100%, Soco ohne Faß 23%, Thle. bez., per Mais Juni 23"­,, "s Thle. be. u. Gd., per Juni­ Jul 23%­, Thle. bez. u. 60., per Zulis August 237, Thle. bez., per Augusts:September 22", Thle. bez., per September-Oktober 20%, Tr. bez. u. Gb. — Heutiger Landmark­, Weizen per 25 Schffl. 84—88 Thlr., Roggen per 25 Schffl. 52—54 thle., Gerste per 25 Gdffl. 40-43 Thlr., Hafer per 25 Gdffl. 30—34 Thlr., Erbsen per 25 Schff. 52—56 Thlr., Kartoffeln per 26 Schffl. 16—19 Thlr., Heu per Bir. 224, bis 27%, Sar., Stroh per Schod 6—8 Tblr. Wellenmarkt. Die Zufuhren sind trog der günstigen Wits­terung sehr spärlich. Käufer sind sowohl vom In: als Ausland ziemlich anmesend, doch haben sie sich sehr reservirt und wollen erst die deutschen Märkte abwarten. Das bis fest verkaufte Quantum kann sich auf ca. 3000 Str. belaufen. Mittel-Einschuren von fl. 108 bis fl. 120, Gebirgs:Zweischur. von fl. 118 bis fl. 124, Baranyaer von fl. 92 bis fl. 96. Die BVreife stellen sich gegen Merdardi im Vorjahre um fl. 12 bis fl. 13 höher. Roggen,Gerste.. . „ Konfurse. Gegen den M­ester prot. Kaufmann Yosef D­az­vid (Königegasse 22), 26.—28. Aug., zum Pest:Ofner f. ung. Han­­dels- und Wechselgericht ; Litisturator Georg Dobos, Maflakurators­­wahl am 1. Juli. — Emil Banovits (Waignergasse 12), 21. bis 23. Aug., zum Pester f. Gericht ; Litisturator Josef Weiner, Mafla­­kuratorswahl am 21. Juni, Nm. 4 Uhr. — Gegen die „Gebrüder Herzog" (Dorotheagasse Nr. 5), 21.23. August zum Beiter: kön. Gericht; Litisturator Anton Szely, Mailakturatorswahl am 21. Juni, 9 Uhr Vormittags. Bewegung der Studfschiffe vom 28. Mai. Aungekommen in Beit-Ofen:z „Sophie” b. Samuel An­­drásy, bel. am Zais für Salamon Straßer mit 1768 Mesen Diversen. — Anna" bei Jat. Weiß, bel. in Szt. Tamás für Moriz Gold mit 5200 Meten Diversen. — , Száva" bei Jan. Braun, bel. in D.­­Höldvár­ib. Braun, Fischer und D. Bifdit mit 3132 Mes. Diversen. — an­" d. Fichtl, bel. in Tolna f. S. 3. Freund mit 3993 Meg. Weizen. — „Abony“ b. Adolf Scheiber, bel. in Verbaß f. Nathan Löbl mit 3120 Megen Weizen. — „Schlepp Nr. 23" o. D. Negro:­ponte, bel. in der Malachei f. e. R. mit 8325 Meben Mais. — „Schlepp Nr. 24" vesselben, bel. in der Walachei f. e. R. mit 8325 Mes. Mais. — „Juliana“ dv. Eganáder Gesellschaft, bel. in Szivas f. Oblatt: mit 208 Meten Weizen, 5200 Mes. Diversen. , €ransitirt nach Raab s: „Valentin“ des Ant. Fernbach, bel. in © tapár f. e. R. mit 7904 Mes. Weizen. — „Antal” ves Ei Schleicher, bel. in D.­Földvar f. e. R. mit 5200 Megen iversen. Bewölkt .Wasserstand: Witterung : ft, 29. Mai: 7 27 a. M. Bemölkt. Prepburg, 29. Mai : 5" 8" u. N. » M.-Sziget,28.Mai:1«11«ü.N. Trocken SzatmürLs-Mai:0'0«üxN. » Tokaj,2.Mai-3«2«ü.N. ,, Szolnot, 28. Mai : 3" 8" ü. M. H Szegedm,29.Mai:6«6«ü·N. » O

Next