Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1873 (Jahrgang 20, nr. 225-251)

1873-10-25 / nr. 246

Bi . . : ABENDBLATT DES PE­STER LLOYD, (Einzelne Nummern Kosten 4 Br. d. 8.) SUSHOZDD Pest,25.Oktober. Zum Oberbürgermeister der vereinigten­­ Hauptstadt Buda-Pest ist soebenzzerr Karl Näth mit LW Stimmen gewählt worden.Herr Hazman erhielt 169, Har Havas 5 Stimmen. M.­Bajarhelger Zelefi’sche Bibliothek, die nach seiner Angabe ss. schlecht verwaltet wird und jeb! auch in wehrlicher Beziehung ge­­fährdet ist. Die Enquste wird den Minister auf diesen Umistand aufmerksam machen. : ··· · sengeryverxverstaui die LuckenIn der Klausenburger Universitäts-Bibliothek,d­ie unbedingt ausgefü­llt werden müssen. Es wurde auch die Vereinigung der Universite­ts·­und der Polytech­­nikumsbibliothek ausgesprochen;bei·der·Ve·reinigung müssten die theoretischen Werke in der Universitätsbibliothek zusammengestellt werden.Csengery bringt die Angelegenheit der staatswissenss­­chaftliche 11 Landesbibliothek·ze·trS·prache,welche die Bibliotheken des Reichstages und der hnisterien zu um­fassen hätte und neben den Lokalitäten des Erstern aufzustellen wolle. · Die Enquete wird diese osturgierte Angelegenheit bei der­­ Regierung abermals und zwar mit speziellen Symnets auf die Er­­sparungen,welche matt durch die Verewnigung machen könnte, ihren. · ug Zum Schlusse las der Präsident der­ zur Untersuchung der Museumsbibliothek ausgesandten Fachkomm­i swmnb­il S·zeche, seinen­ Bericht vor,aus welchen 1·ersichtlich ist,daß diese Bibliothek auf Grund einer älteren Regierungsverordn­ung,meinerden Traditionen und denI·Ber11f·ezuwider­ tausenden Weise geregeltttnd daß hiebei die Ungarlfche»81kekatu,knichtselbständig belassen un­d überhaupt ein den Umständen nicht angemessenes, sch­werfälliges System eingeführt worden. Die Kommission beantragt das Drd­­men auch nach diesem Systeme zu beenden, urgirt aber zugleich die Absonderung der Hungarica von den fremden Werken und glaubt, daß in er Bibliothek fernerhin nur Hungarica gesam­­melt werden sollten. » « ·· Nach der Sitzung besichtigte die Kommisson das Antiquitä­­tenkabinet. — Eine Deputation der Börse und Kornhakle, be­­stehend­ aus den Herren Kohmeister, Straßer um­­ Wahrmann, hat heute Vormittag dem Herrn Finanzminister ein Memorandum in Angelegenheit der Gebührenbemessung für die " börsenschiedsgerichtlichen Urtheile überreicht, in welches in ausführ­­­iger Weise jene Ansichten motivirt, an denen die betreffenden Kreise von allem Anfange her in dieser An­gelegenheit festgehalten­­ haben und marin um Nachgängigmachung der diesfälligen Ver­­fügungen des Finanzministeriums gebeten wird. Die Deputation hatte sich von Seite des Herrn v. Kertapokly der besten Auf­nahme zu erfreuen Der Herr Minister sagte, die Angelegenheit sei auch bisher seiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, er habe jedoch eine offizielle Darstellung der unmittelbar berührten Kreise abwar­­ten müssen, ehe er sich ein gründliches Untheil bilden könne. So­­weit ihm die Sache bis fest bekannt sei, könne er den Vorgang der Finanzbehörden nur als mit dem Gefege in Einklang stehend bezeichnen. Was die, über die gefeglichen Gebühren einge­­forderten Strafbeträge betrifft, so werde sich darüber immerhin noch reden lassen; allein die Gebührenbemessung selbst sei im Ge­­setz begründet. DB dieses Gejeg an gut und zweckmäßig, das sei allerdings eine andere Trage, so lange er besteht, müsse er aber auch strenge eingehalten werden. Der Minister erinnert an den Ausspruch Grant’: 68 gebe Fein besseres Mittel zur raschen­­ Beseitigung eines schledgten Gesetes, als dasselbe mit aller Strenge anzuwenden, weil dann seine Mängel sicherlich am grellsten hervor­­treten werden. Auch bezüglich des hier in Rede stehenden Gefäßes gibt der Minister zu, daß dasselbe ein für den Handel äußerst drühendes sei und einer­­ Verbesserung dringend bed­ürfe; diese könne jedoch nur im­­ gefeglichen Wege geschehen und er werde, ge­wiß nicht verabsäumen, seinerseits in dieser Beziehung das Nöthige­­ zu veranlassen. Schließlich gab der­ Minister die Versicherung, daß zwar mit der Ausfertigung der Zahlungsaufträge fortgefahren werden müsste, daß er jedoch vorderhand vom Grekationsverfahren absehen wolle, bis er das ihm heute überreichte Memorandum einer genauen Prüfung unterzogen haben werde. " Wie , B. N." erfährt, hat der Justizminister beschlos­­sen, die Normen der Geschäftsordnung einer Revision zu unter­ziehen und überhaupt im administrativen Theile der Rechtspflege eingehende Nefom­en zu dem Zweckk durchzuführen, damit die Ma­nipulation sowohl im Wirkungskreise der Zentral, als auch der Provinz-Gerichtshöfe möglichst vereinfacht werde. Der Minister ge­­denkt in dieser Angelegenheit noch im Laufe des Herbstes eine ber­­ondere Enquete einzuberufen. ’ =«»PestiNaple«reproduzirt die von uns bezüglich des Ansehens gebrachte Mittheilung und fü­gt derselben hinzu:Was dieses Ansehen betrifft,so war der Erfolg niemals zweifelhaft und die Wiener Blätter irren,wenn sie Weninger darum nach London reisen lassen,weil der deutsche Geldmarkt für das Ansehen nicht geneigt war..Die Anleihe liefert die Rothschild-Gruppe,welche in Wien,Berlin­·1 und London Campagnons hat,und die Berliner­­ nehmen an diesem­ Geschäfte bedeutenden Antheil.Bleichröder’s Reise nach Wien galt dem Ansehen.­­»Ellen·ör«schreibt:Das»Korrespo·ndenz-Brreau«,wel­­ches die Pester Blätter für theines Geld mit Telegrammen ver­­sieht,ist so unnütz,daß man sein·Gebaren·nicht langer friedlich ertragenk,an11.GesternNachts schickt es·einTelegramm,welches bereits in den Abendblättern veröffentlicht war und meldet die Wahl Giskra’s«in Brünn,we­ sncan gestern schonthorgeanatte der Nsr.Pr.««lesen konnte.Die Telegramme,wel dhe die Wiener Blätter enthalten,schickt es den·Pester Blättern in einem so zuw­e zigen Ausz­uge,daß imnber die interessantesten Details w­egbleiben. Wenn es sich bezahlen läßt,sollte es doch wenigstens die Plätter anständig bedienen.Wir glauben,es wäre schon an der Zeit,daß­­ die Pester Blätter hierüber ernstlich konferiren,undi wenn die Er­­­richtung eines Konkurrenzinstitutes rptzlich unmöglich sein sollte, was wir übrigens nicht glauben, wenigstens für Mittel und Wege Sorge tragen, daß das „Korrespondenz-Bureau” seiner Verpflichtung entspreche. sz Die Engnete für Landessammlungen hat gestern im Museum­ ihre vierte Verab­ung abgehalten, in m welcher Georg Näth betreffs der Krönung und Sonderung der Landesbilder­­galerien nachträglich noch folgende Anträge stellte. Die Werke aus der Zeit nach 1700 sollen in der Esterházy-Galerie nach Schulen­eordnet werden ; über die Bildergalerien ist ein kunstgeschichtlicher analog anzufertigen. Die von Spolyi geschenkte Sammlung soll ebenfalls dort eingereiht werden. Die Sammlung von Kupfer­ ít­gen und Zeichnungen muß je eher aufgestellt und heraus­­gegeben werden. Die ungarischen Kupferstiche sind in dem Museum zu vereinigen und unterzubringen ; auch hinsichtlich dieser seien Bilichteremplare einzufordern ; die vem sache der Dekorations­­malerei angehörenden Gremplare sind in die Muster-Zeichenschule zu überführen. Die Sachbibliothek für Malerei ist in der Nähe der GShterházy-Halle aufzustellen. CS möge eine Kommission er­­nannt werden, welche die Kupferstiche-Sammlung zu ergänzen hatte. . Die Enquéte acceptirte alle diese Anträge. b. Szathlemary lenzt die Aufmerksamkeit der Enquste und des Ministers auf die Then Minister Pfeufer, den rumänischen, serbischen Ministerprä­­fleineren Staaten, wie dem belgischen Premier de Baur, dem Pos­­sidenten und Ressortministern gar nicht zu Sprechen. Der gestrige Tag der Wahlbewegung lieferte neue interes­­sante Resultate. So unterlag in Krain bei den Städtemahlen der Schöpfer der sloweniischen Frage, Herr Cotta, gegen den verfas­­sungstreuen Landeshauptmann Dr. Suppan, so daß mit den dort errungenen Erfolgen von 10 frännischen Abgeordneten 6 der Ver­­fassungs-partei angehören, während dieses Land bisher nur durch 2 im Reichsrathe vertreten war. In Dalmatien kommen bei den Wahlen alle Barteischattirungen zur Geltung. Bisher wurde Ca­­enna, der Vertreter der verfassungstreuen Italiener, Ljubija, der­epräsentant der gemäßigten Slawen, und Klaris, der Führer der feudalnationalen Elemente in diesem Lande, gewählt. Diese Resultate in Dalmatien bilden den schlagendsten Beweis, wie sehr die direkten Wahlen allen Minoritäten und Barteishaftirungen zur Geltung verhelfen. Smmlung den Oberbürgermeist , Unterschied der Konfession, bestimmt, und wird diesen Fond durch mwählen zu lassen und von dem Mesultate unter Rückkchluß des f § Algem­einten. Aue. Bei DIEM­E Der Santibaten allerhöchsten Handschreibens mit gefälliget Bericht zu erstatten. Dien, 24 Oktober 1873, Graf Szapáry m. p. Zur Verlesung des allerhöchsten Handschreibens über die­­ Kandidaten für die Oberbürgermeisterwürde hatte sich die ganze Versammlung von ihren Siten erhoben und wurde die königliche Botschaft mit stürmischen Elfenrufen begrüßt. Auch der Gila des Ministers des Innern fand beifällige Aufnahme, worauf der Borz­eißende die Skrutinkommission zusammentreten läßt und die Mit­­theilung macht, daß, nachdem die Wahl des Oberbürgermeisters im Wege der geheimen Abstimmung zu erfolgen hat, diese dur die Kugelung, wie sie in Ofen seit uralten Zeiten in der Uebung steht, stattfinden wird . Es werden zu diesem­ Ende an der Wahlurne die Namen der·drei Kandidaten ersichtlich s gemacht und jeder Wähler erhält zwei schwarze und eine weiße Kugel. “Die weiße ist in jene Urne zu merfen, welche den Namen trägt, auf welchen der betreffende Wähler stimmen will, während je eine der Schwarzen Kugeln zu den beiden anderen N­amen gelegt wird. Die Generalversammlung gibt sich mit diesem Abstimmungs­­modus zufrieden und nachdem der Borfigende den Termin für die Stimmenabgabe bis zwei Uhr Nachmittags anberaumt und ange­­kündigt hatte, daß die Generalversammlung nach Ablauf dieses Termins fortgefest und nur für die Zeilchenzeit vertagt wird, be­­gann sofort die Abstimmung nach der besagten Modalität. Ueber das Ergebniß der Wahl und den weiteren Verlauf der Sigung werden wir im Morgenblatte berichten. Met = Wien, 24. Oftiber. Mit der gestern, erfolgten Abreise des deutschen Kaisers haben die Fürstenbesuche ihren Zenith über­ Schritten und in dem Momente, in welchem auf die noch hier wei­­lenden On Säfte unseres Hofes Wien verlassen haben werden, ihren vollständigen­ Abschluß gefunden. Nur in europäische Staaten sind es, die sich in den abgelaufenen sechs Monaten nicht in Wien haben repräsentiven lassen und unter, D­iesen wenigen nimmt der Orient Die hervorragendste Stelle ein. Weder der Sultan noch der sonst so weiselustige Khedive Haben Wien mit ihrem Erscheinen beglüht und obgleich man sich hier darüber sehr gut zu, trösten weiß, so entbehrt D­ieses ostentative Fernbleiben doc nicht des politischen Hintergrundes. Man k­­am Bosporus gegen Oesterreich-Ungarn verstimmt und da der Großherr nicht nach Wien geht, so wollte au­f ein vornehmster Suzerän, der Khedive, seine Anhänglichkeit an die Pforte auf Die billige Weise Due daß auf der Vize-König von Egypten unserer Großstadt fernblieb. Sonst waren nur noch Frankreich und Spanien durch­ seinen­­ Beet obersten Machthaber hier vertreten, man­ müßte denn dem etuche des französischen Handelsministers die Bedeutung einer akalen Repräsentation der französischen Gesammtregierung zur ernennen ; a und Portugal waren in gar feiner Form re­­präsentirt. Von den leitenden Staatsmännern in den großen Staaten wr fi fast alle in Wien Nendezvous gegeben. Wien gab den Fürsten Bismarc, Fürsten Gottschroff, Minghetti, Bis­­conti-Benotta u. A. in seinen Mauern, von den Ministern der Die vereinigte Hauptstadt Buda-Ves. + Budapest, 25. Oktober. So wűre denn endlich auch der heißersehnte denkwürdige Tag erschienen, von welchem die that­­sächliche Vereinigung der Fön. Freistädte Bejt und Ofen und des Kronmarktes Altofen zur einheitlichen Hauptstadt des ungarischen Reiches dati­en wird, an welchem Tage der Gesebartikel XXXVI. vom Jahre 1872 über die Organisirung und Regelung des haupt­­städtischen Munizipiums Buda-Beit in’s praktische Leben tritt und durch die Konstituirung des aus der freien Wahl der Bürger her­­vorgegangenen Munizipalausschusses und die Wahl des Oberbür­­germeistes seine Weihe erhält. Namentlich in Bezug auf die legtere herrschte in der Kingsten Woche eine lebhafte Bewegung, melde nicht blos Die mit dem geieglichen Stimmrechte­­ bekleideten Mit­­glieder des Munizipalausschusses, sondern auch die weiten Kreise des großen P­ublikums in einem ungewöhnlichen Grade interessirte. Allenthalben fühlte man es, daß schon heute, bei der ersten öffentlichen Funktion der neuen Munizipalität, bei dem Eintritte der vielverheißenden neuen Aera an die erste Wahlfehlacht ges­chlagen werden wird, die dann ihre Fortsegung in den Wahlgän­­gen für die Bestellung des Beamtenkörpers finden sol. Nicht blos das­nteresse für die Bersünlichkeit, melche an die Spibe der öffentlichen DB der Hauptstadt Ungarns berufen werden sol, ist der alleinige Motor, melcher die Gemüther in so unge­­wöhnliche Bewegung brachte; eine höhere Auffassung der Situation und der Wichtigkeit der Sache bemächtigte fi der Geister und von diesem Gesichtenunfte aus muß auch die Bewegung und das In­­teresse für die erste That des neuen Munizipalausschulses — die Wahl des hauptstädtischen Oberbürgermeisters — betrachtet und beuztheilt werden. Etsprechend der inneren Bedeutsamkeit für den zu einem ° 54 gestaltenden Tag, traten schon in früher Morgenstunde die Meußerlichkeiten hervor, welche den Glanz des Tages er­höhen sollen. Auf den Zinnen der Nathhausthü­rme dies­ und jen feit der Donau wurde die nationale Trikolore aufgehißt und in der Nähe des Nedoutengebäudes, in dessen kleinerem Saal die exste konstituirende Generalversammlung des Munizipalausschusses statt­­fand, herrschte lange vor Beginn der Sigung reges Leben. An den beiden Thoreinfahrten der großen Halle im Nedoutengebäude hiel­­ten je sechs städtische Husaren zu Pferde und im Warabeanzuge die Ohrenwac­he, während das Trabantenkorps zu einem Spalier in der Kolossalhalle aufgeboten wurde. Von 9 Uhr ab sammelten sich die Mitglieder des Hauptstädtischen Munizipalausschusses in immer stärkeren Zuzügen im Situngssaale, in dem bald reges Leben und eine lebhafte Konversation herrschte. Virilisten und sogenannte „ordentliche Repräsentanten“ nahmen friedlich nebeneinander ihre Dinge, auf welchen sie dur Rath und That segensreich für das Wohl und Aufblühen der Berle des Landes — der ungarischen Hauptstadt — wirken sollen. Von Parteigruppirungen is­ aelnne nichts zu bemerken, wohl aber haben die aus einzelnen­ Wahlbe­­zirken entsendeten Vertreter in hellen Gruppen nebeneinander Pla genommen. Umsx 4 10 Uhr erschien Franz Deák,den der vierte Be­­zirk­ I innere Stadt Pest­ mit allen Stimmen wählte,im Sitzungsstrate und wurde von der versammelten Menge mit stü­r­­mischen Eisenrufen ehrfurchtsvoll begrüßt.Als später bei der Verlesung der vercftzteten Mitglieder des hauptstädtischen Munizi­­pala­esschusses der Name Franz Denk’s ertönte,wiederholten­ sich die sympathischen­ Kundgebungen durch wiederholte stürmische l­enrufe für den gefeierten Patritem in welche auch das zal­­reiche Auditormm auf den beiden Galerien des Sizungssaaes einstimm­te.Der alte Herr schob sichz gekührt von seinem Sise und nickte seinen Berehrern stumm seinen Dank zu. Kurz nach 10 Uhr eröffnete der Ministerialkomm­issär für­gnaz Havas,die Sitzung Indem er sagte,·daß·k­ le Wahlen für den haupttädtischen Munizi­­palausschuss eb­tnne des Ges.-Art.XXXI:1872 in allen Wahlbezirken stattgefunden haben Indem der Verifikationsau­s­­schuß das Namensverzeichnisz der gewählten und verifizirtetit­­glieder vorlegt,wird vor­ Allem dieses Namensverzeichniß durch den Obernotar Barna verlesen. An die Verlesung knüpft der vorsitzende Ministerialkom­­missär die Enunziation,d­ass nicht blos die im Gesetze vorgesehenen drei Vierthieile der Mitglieder des Munizipalsausschusses,sondern mit Ausnahme von noch in der Schwebe befindlichen Wahlen alle Mitglieder des Ausschussesrkertfizirt sind­;demzufolge erklärt der Vorsitzende den hauptstädtischen Mun­izipalausschuß für kün­­fti­g wirt und Die­­ erste Generalversammlung desselben für eröffnet. In seiner weiteren Ansprache drüht der Ministerialkommis­­sär seine Freude darü­ber aus, daß ihm das Glüc zutheil wurde, die Konstituirung der neubestellten hauptstädtischen Jurisdiktions­­behörde zu proklamiren. Er wirft einen Rückblick auf die jahr­­hundertlange Thätigkeit der nun vereinigten Munizipien und­ zollt diesen warme Anerkennung. Auf den jüngsten Umgestaltungs­­prozeß übergehend, betont Nedner in warmen Worten die herz­liche Brüderlichkeit der stattgehabten gemeinschaftlichen General­­versammlungen der Drei-Städte-Repräsentanzen, meldhe ihre loka­­len und partikularistischen Tendenzen bei Seite werfend, das hehre Biel der Vereinigung der H­auptstadt vor Augen hielten und durch tastlosen und regen Eifer unübersteiglich scheinende Hindernisse besiegend, die Konstituirung des Munizipalausschusses und damit die thatsächliche Vereinigung der Hauptstadt in einer verhältniß­­mäßig kurzen Zeit ermöglicht haben. · Redner hofft mit Zuversicht,daß die gleiche Interessen der Brüderlichkeit und Gemeinsamkeit die Mitglieder des Ausschu­sses auch im ferneren Wirken für das Gedeihen und Wohl der Haupt­­stadt leiten werden, deren Schiksal nunmehr in den Händen dieses Ausschuttes liegt. Mit einem Hoch auf das Gedeihen von Buda Deit schließt Redner seine Ansprache, welche mit lebhaften Elsen­rufen aufgenommen wurde. Voi dem Niedergange zur Tagesordnung bestellt noch der Borlegende das Komite für die Authentisation des Protokolls, in wel­­ces gleichzeitig als Skrutiniumskommission Ib die vorzunehmende Wahl des Oberbürgermeisters zu fungiren hat. Das K­omite be­­steht aus den Herren Hari 8 Bräfes), Braffet, Andorffy, TZatay, VBarady, VBetjey Puder Mof Schwei­­ger, Andreas Molnár und Moröcz Der Borfigende meldet hierauf, daß ihm mittelst einer Zuschrift des Ministers des Innern das al Handschreiben über die Kandidaten für die Oberb­ürgermeisterstelle zugenommen sei und läßt diese Schrift­­stüde duch den Obernotar Barna verlesen. · Das a.h.Handschreiben lautet: Lieber Graszap äryt Gemäß des§­68 des Gesetz- Artikels xxxvl vom Jahre 1872 über die Organisiraton und Re­­gelung des hauptstädtischen Munizipiums Buda-Pest kandiditetc­) hicmit für die Stelle des Oberbürgermeisters der Hauptstadt Buda- Pest den Ministerialrath im Landesvert­eidigungs-Ministerium Alexander Havas,den derzeitigen Bürgermeister der Hauptstadt Osen Fremz Hazman und den Vizepräsidenten­n einer könig­­lichen Tafel in Pest Karl Räth.Wovon Ich Sie mit dem Bei­­sagen verständige,daß in Folge dessen die in dem genannten Ge­­setze enthaltenen weiteren Verfügungen zu treffen sind.Wien,am 21.Oktober 1873,Fraanosephm.p·Graf Julius Sza­­porym.p· Das hieraus zur Berlesung gebrachte Präsidialschreiben·des MinistersdeannernandenMinisterial-Kommissär, kön.RathDr.JgnazHavas,lautet: Hochwohlgeborn erscherrt Se­kundapostol.kön.Majestät haben mit a.h.Entschließung vom 21.d.,gemäß des§.68 des Ges.-Art.Xxle:1872,in Folge meiner Vorlage für die Ober­­bürgermeisterstelle der Hauptstadt Buda­pest den Ministerialrath im Landesvert­eidigungs-Ministerium,Alexander Havas­ den derzeitigen Bürgermeister der Hauptstadt Ofen,Frat­enzmaNs und den Vizepräsidenten der königl.Taselin Pest,Karl Räth allergnädigst zu Kandidaten geruht. Wovon ih­­m. Hochmohl ge­­boren von dieser Kandidation unter Besccluß des an mich gerich­­teten und durch mich Fontrasignirten allerhöchsten Handschreibenz, mit der Aufforderung verständige, dasselbe in der im Sinne des S. 137 des bezogenen Gesetes abzuhaltenden fonstituirenden Gene­­ralversammlung zu publiziren und in eben dieser Generalver­­ sus den hauptstädtischen Banratee. A Buda Bert, 23. Oktober. B. Friedrich BPodmanigfy eröffnet die Situng Nachmittags 4 Uhr und legt den durch den Landschaftsgärtner W. Hleusky ausgearbeiteten Parkirungs­­plan des Stadtwäldchens vor. Bekanntlich wurde das Straßenweg des Stadtwäldhens von früher einvernehmlich mit der Stadt­­behörde festgelegt und handelt es sich darum, die Parkanlagen mit diesem Nebe in Einklang zu bringen. Der Blan wurde auf Grundlage des Berichtes der technischen Sektion angenommen und wird zur Weußerung an die Stadtbehörde übermittelt werden unter Bekanntgabe folgender Bemerkungen : 1. &8 ist eine Hauptbedingung der Regulirung, daß der Nälesbad­ in das Stadtwäldchen geleitet werde. Das Mailer des Bades hat in erster Linie dazu zu dienen, die Teiche im Stadtwäldchen zu speisen, in zweiter Linie aber die städtischen Kanäle zu darspülen. CS wird dem­zufolge die Stadtbehörde aufgefordert, diese schon öfters angeregte, wichtige Frage neuer­­dings in Verhandlung zu nehmen. , 2. Soll das ehemalige Sandgruben-Terrain, welches zur Erweiterung des Stadtwäldchens zu dienen hat, möglichst schnell planirt und mit Bäumen belegt werden. 63 wird demzufolge die Stadt ersucht, diese Arbeiten umso mehr im Laufe des Winters ausführen zu lassen, als die Verlegung der in der Baumschule befindlichen Gemächde vorgenommen werden soll und auch die­se Nothstandes Ähnliche öffentliche Arbeiten wünschens­­werth macht. 3. Soll die Drahtinsel mit der Pfaueninsel im Interesse und zur Bequemlichkeit des Bublitums duch eine Brüce ver­­bunden werden. ALs zweiter Gegenstand der Verhandlung wird ein Reguli­­rungsplan­ der einer Ellipse vorgelegt. Die Ellipse an dem Ab­­hange des Lettungsberges gelegen, ist besonders zur Sommerszeit in den Nachmittagsstunden ein Lieblingsort der hauptstädtischen Denölkerung. Die Regulirung besteht einerseits in der Erweite­­­rung der bestehenden Hauptwege, im Aufbau von neuen höheren Auttermauern, deren Kanten mit weißen Steinen versehen werden, endlich aus der Anlage Fünftlicher Felsengruppen, welche mit Ephen zu umspinnen sein werden. Die steilen Theile, wo eben tiefe Gruppen angebracht werden sollen, werden im Interesse der Nein­­lichkeit und Sicherheit durch die hohen Stabmauern unzugängii gemacht. Die diesbezüglichen Pläne werden in erster Reihe Sr. Rn Herrn Ministerpräsidenten vorgelegt. 8 dritter Gegenstand wurde die Regulirung der freien Pläne vor dem Ludovizeum und dem botanischen Garten in Ver­handlung genommen, 3 mit den beiden fol ein Rondeau gebildet werden und sollen die Pläne mit Barapetmauern eingefangen und so die Regulirungslinie der Vel­derstraße hergestellt werden. Die alten Eingänge in den Dresy’schen Garten sind zu vermauern und soll der als i­ fünfzig rechte und links von dem Hauptgebäude durch die dort aufgeführten Bogenhallen geschehen. Die Pläne wurden genehmigt und werden mit der Bitte um baldige Effertui­­zung der Regierung vorgelegt.­­ Nachdem die Boulevardisirungs-Arbeiten der Wallnerstraße bis zur Königsgasse vollk­ommen beendigt sind, wird die Stadtbe­­hörde ersucht,­­­iese Straße zur weiteren Instandhaltung in ihre Verwaltung zu übernehmen. Das Gesuch des Spar- und­ Kreditvereins, sowie des Jo­­hann Ramafeder, wegen Entschädigung der durch Ddiefelben zur Eröffnung von neuen oder Er­weiterung von bestehenden Gallen und Straßen zu überlassenden Grundextensionen, wurde an­ die Ausgleichs-Kommission gemiejen. Die Entschädigungssumme, welche Herr Seisl für den dur denselben am Ofner Kapuzinerplaß zu übernehmenden Grund zu begleichen hat, wurde per Dundrat-Starter mit 50 fl. festgefebt. ‚ Die Verständigung der Stadt Ofen,­­wonach die Räumung des in das Eigenthum des Baurathes übergangenen baufälligen Esicsmanczay’schen Hauses angeordnet wird, wurde zur Kenntniß genommen und bievon einerseits der Pächter des Hauses in Kennt­­niß gelegt, andererseits die technische Abtheilung beauftragt, bezüg­­lich Niederreißung des Hauses das Nöthige zu veranlassen. Ueber Antrag Orhäg’s hat sich eine Kommission an Ort und Stelle begeben und davon Weberzeugung verschafft, daß der vom Normabaume zum Johannisberg führende Weg — wenn der angrenzende Wald, in welcher zur Alt-Dofner Kronherrschaft gehört, niedergehauen wird — eine der schönsten Partien des Dfner Ge­­birges, gänzlich verloren geht, indem er seines schönsten Schmudes, des Schattens beraubt wird. Der Baurath wird demnach den Herrn Finanzminister er­­suchen­,den Holzschlagrechts vom Wege gegen die Stadt zu über­­haupt, gegen Budaseß aber in einer Breite von 20 Klaftern ver­bieten zu wollen. Das Gesuch der Straßenbahn-Gesellschaft, am Eingange der Kerepeterstraße vor dem Theater ein zweites Geleite legen zu dür­­fen, wurde einer neueren Verhandlung unterzogen, jedoch abgemie­­ten, da der Baurath bei seinem zweimal gefakten Beihluffe auch fernerhin beharrt. = · « Das Gesuch mehrerer Hausbesitzer am Servitenplatz um Abänderung der in dem allgemeinen Plan angenomm­­enen Reg­ulierungs-Linie, wurde zu­r Aeußerung an die Stadtbehörde ge­­wiesen. Den Rekursen des Andreas Andor, des ©. Temesváry, des Leopold Deutsch, des Koloman Gergelyi und des Sofef Hornyát wurde seine Folge gegeben und wurden die rekurierten Magistrats­­bescheide Beuschultigt: · . Fogende Baubewilligungen sind au­szufolgen:·Ignaz Maly, Franzstadt,Soroksärestraße 249,ebenerdig Josefhttrtch,Josef­­stadt, Berngasse 14,eenerdig.LadislausToith,Steinbruch 2­0, Fabriksgebäude.Franz Mery,Theresienstadt,­­Feldklasse 5,ein­­stöckig.Michael Farkas,Steinbru­ch 413,Villassa von Karl Fechtig,Ecke der Landstraße und Sändergasse, dreistöckig.· Mit der­en des Protokolles wurden die Herren Sebastiani und Hofhauser betraut. . Buda-Bert, Füniglider Rath Dr. $ ". . · Vagesneuigkeiten. (Namensänderung.)Der Advokat Jos Kovåes in Spersar erhielt für sich und setzte·Kinder Hilarius und Jolanka und seine En­kelin­ Aurora Koviics die Bewilligung zur Umände­­rung seines Zunamens in«Kendlefft«. Jahrmärkte.­Der Gemeinde Mirny im Stuhlweis­en­­burger Komitat wurde derecht ertheilt,an den Tagen des 15.Jänner,1.April,8.Juli und 24.November Jahrmärkte abzu­­halten­.Die Jurisdiktion des Hajdukendist­riktes hat, da aus dem Gebiete derselben die Cholera-Epidemie bereit-Zer­­löscchen ist,das Verbot der Abhaltung von Jahrmärkt­en auf­­gehoben. (Ein neues Besta­mt) tritt am 25. b. M. in der Ge­­meinde Szt.-Mihály-Zihhyfalva bes ee Komitats in’S Leben. Zum Bestellungsbezirke desselben werden ehören: die Ortschaften Zichyfalva, Szt.­Mihaly, Särpentele und Ihida und Die Weingebirge Sár und Dereghegy. Ein Schulmäzen­ Im Amtsblatt wird dem Baron dran Butbon dafür, dag er auf seiner Pußta Felfő-Szápberet eine allen gejeglichen Anforderungen entsprechende Schule errichtet und den Lehrer genügend dotirt hat, die lobende Anerkennung des Unterrichtsministers ausgesprochen. Stiftung fürs Unterrichtszuwede) Das un­­garische Kreditinstitut des ersten allgemei­­nen Beamtenvereines hat im Sinne des Beischlusses vom 10. April 1873 eine Summe von 1000 fl. 5. W. zur Bildung von Stipendien für Kinder mittelloser ungarischer Beamten, ohne eventuelle Beiträge aus seinen Jahres-Erträgnissen vermehren. Der P­räsident des ungarischen Skredit-Institutes, Here Albert Wahl, hatte am 24. b. M. die Ehre, Sr. Erzellenz dem Herrn Kultusminister August v. Trefort den Stiftungsbrief zu über­­reichen. Der Herr Minister, der sich mit anerkennenden Dante über die, allgemeinen Bildungszwecken zw Gute kommende Stif­­tung aussprach, erkundigte si im eingehender Weise um den Stand des Institutes und war sichtlich erfreut, über dasselbe di günstigsten Mittheilungen zu vernehmen. Der„Katholit“,­ dem wir fürzlich einiges über die „Bildung einer konservativen Partei” entlehnten, erklärt heute, daß der durch uns gloffirte Artikel nit den Grafen Apponyi zum Berfaffer gehabt habe. Graf Georg Karolyi­ hat, wie „För. Lap." . aus authentischer Duelle erfahren, mit der Deputation der Stadt Hödmeröd-Väsärhely, welche wegen Ablösung der Regalbenefizien mehrerer großer Gebäude, Gärten u. f. mw. zu ihm gekommen war, ein vollständiges Webereinkommen getroffen. Der Kaufpreis be­trägt 430.000 f f., welche die Stadt in Annuitäten amortisiren wird, so daß die Stadt kaum mehr als 5000 fl. jährlich über dem Ertrage der abgelösten Rechte wird zahlen müssen. Die großen Gebäude werden leicht zu Gemeindeämtern, Honvedkaternen­tc. umgestaltet werden können. Dieser Kaufsabschluß stellt eigentlich die Selbständigkeit der Stadt vollständig her, welche durch die im Besige des Grafen befindlichen Rechte eigentli­chlos eine Siku­­sion war. (Heiteres in ernster Zeit) Es wäre Schade ‚schreibt „Ellenör“, in dieser traurigen Zeit auch nur das Geringste zu übergehen, was Heiterkeit erregern könnte. So z. B. gibt es wenig fomischere Druckfehler, als ein im Feuilleton unserer­lebten Nummer vorgenommener, wo es hieß „Szamär mesterség" (Drels­­arbeit) anstatt , Szemérmetessíg" (Schamhaftigkeit). Die Aus­ überirdischen Macht ‚rottung der Druckfehler wäre nur einer möglich. (Das h­auptstädtische Elend) zeigt sich am deut­­lichsten im V­erlagamte, welches, obzwar wir erst am Beginne des Winters stehen, dennoch täglich von vielen Hundert Personen um­lagert wird. Gestern war der Andrang ein so flarfer, daß man, da sich an Schlägereien und Erzejfe entspannen, das Amt um 11 Uhr schließen mußte. 63 wäre wathsam, sagt , Berti Naple­, welchen wir diese Notiz entnehmen, daß die Direktion die Pfänder an mehreren Orten übernehmen ließe. &inhöferG&enofise) Gestern Früh hielt, wie , Rez­form“ erzählt, vor einem Hause der Herbstgasse ein Bauer mit seinem Wagen, den er mit verschiedenen Waaren zu beladen be­gann. Seine neue Bunda behielt er, damit sie ihm nicht gestohlen werde, bei der Arbeit um. Da blieb ein Bursche in einem abge­­tragenen Ueberrode am Wagen stehen und erbot sich, dem „Vetter“ die Bunda und Fracht und Wagen zu hüten, wenn er ihn dafür bis zum nächsten Dorfe mitnehmen wolle; in der Bunda zu arbei­­ten, sei doch gar zu unbequem. Der­­ Retter" legte auch richtig die Bunda ab und versprach den Landsmann mitzunehmen; dann fuhr er eifrig fort, aufzuladen. Do geoß war sein Gritaunen, als er, mit der Arbeit zu Stande gekommen, weder seine neue Bunda, noch den Hüter derselben mehr am Wagen fand; nur die abgetragene, alte Guba, des Lesteren war ihm — ein schlechter Trost — geblieben. „So ein Gauner, meinte der Bauer in feinem Berger, findet sich vielleicht nit einmal unter den Herrifchen !“ und damit fuhr er mit dem alten Ueberrode seiner Wege. Das Manusk­ript der Haynald’schen Nede,­­welches laut einer von uns reprodizirten Mittheilung der „Reform“-Direkt an den Kardinal Antonelli nach Rom gegan­­gen sein sol, ist in Erlau geblieben und hat, wie folgende im , Eget" erschienene Erklärung des Buchbrudereidirektors Ladislaus $uga bemeist, den Weg nach Rom nit gemacht. Die Erklärung lautet: Ich erkläre, daß Se. Erzellenz Ludwig Haynald das Ma­­nusfri­t seiner Rede bei seiner Abreise in Erlau zurückgelassen hat ; dieselbe hätte auch Schon die Breffe verlassen, wenn die Zu­­sammenstellung der vom veremwigten Grzbisehofe vermachten wohl­thätigen Legate, welche als Anhang zur Rede gedruckt werden sol, nit längere Zeit in Anspruch nehmen würde. Der&rlauer Erzbischof Sosef Samaffa­ ist vorgestern in seiner Residenz eingetroffen, wo am nächsten Sonn­­tag (26. d. M.) seine Installation stattfinden wird. (Die Visegráder Katastrophe),b welcher ein­ liebendes Paar zum Opfer fiel,wurde vom­ Stuhlrichter des Pester Komitats,Herrn Titus Pajor,­—wiemandem,,Hon«schr­eibt —zum Gegenstand einer gründlichen Untersuchung gem­acht,wobei sich zeigte,daß bloßer Zufall daran die Schuld trägt.Zu­r Ver­­wundung jeder Eventualität war jener Steinbruch schon lange nicht mehr abgebaut worden,ja es wurde mit Rücksicht darauf,daß die Steine gesprungen und locker waren,ein sogenanntes Plateau ge­­baut,auf welches die Steine herabfielen und im Rollen aufgehal­­ten wurden.Der Nachlässigkeit,der Versäunnniß kann wegen­ der erfolgten Katastrophe Niemand angeklagt werden;wohl aber wü­rde dies in Hinkunft der Fall sein,wenn der drohenden Gefahr, welche durch den losgerissenen Felsen entstan­dert,ni­ch­t vorgebetcgt wird.Die ganze Felsenmasse droht jetzt mit Einsturz,wes­halb auch der Stuhlrichter die Direktion der Altonaer Kronherrschaft aufgef­fordert hat,das gefährliche Steinmaterial von dort entfernen zu lassen.Die Direktion antwortete hierauf,daß dies nicht ihre Sache, sondern Sache der,,Baumaterials herstellt IItgls Gesellschaft­«sei, welche diesen Steinbruch in Pacht hat.Die Gesellschaft hat jedoch bis jetzt nicht geantwortet.Der Stuhlrichter hatm man den Vize­­gespan geschrieben­ und ih versucht,bei dem Finanzministerium zu interveniren,daß es die Kronherrschaft zur Erfüllun­g ihrevalicht verhalte. Zur (Wahlbewegung in Weißkirchen) Der Wahltag für den Weißkirchner Bezirk wurde — wie die Temes­­várer Blätter melden — dur den Zentralausschuß des Temurer Komitates auf den 12. November festgelegt und die bei jeder Wahl übliche, angesichts der Agitationen in dortiger Gegend aber doppelt nothmendige Verfügung getroffen, dies wirklich wahl­berechtigte und mit ihren Wähler-Zertifikaten versehene Bürger auf dem Wahlplage erscheinen zu lassen. Der Weißkirchner Deputirten-Kandidat Graf Ferdinand Wiffingen wird am 27.d. an dem Wahlorte eintreffen, um seine Programmrede zu halten. Diebsttahl­ In der Nacht vom 22. auf den 23. b. M. wurden dem in der Kleinen Pulverthurmgasse Nr. 19 wohnhaften Samuel Weiß zwei auf 1000 Gulden lautende Kaffenscheine der Pester vaterländischen Sparkasfe per 26. Okto­­ber 0. 3. Mr. 0,3218 und 0,3219, eine goldene Savonette - Uhr und Kette und 450 Gulden gestohlen. Der Beschädigte erstattete bereits die Strafanzeige und hat auch die Amortisation eingelei­­tet. Dem Baustandebringer wird eine angemessene Belohnung zu­ gesichert. Schadenfeuer) In der zum Wieselburger Komitate gehörigen Ortschaft Unter- $llmich brag Ende vergangenen Monats Feuer aus, welches 22 Wohnhäuser sammt Nebengebäu­­den, mehrere Scheuern, wie auch bedeutende Getreidevorräthe ver­­zehrte, und welchem auch mehrere Haust­iere zum Opfer fielen. Der Gesammt-Schaden beläuft sich wag amtlicher Schägung auf 21.934 fl. 50 fl. und trifft 22 Familien. Von den Brandobjekten waren mehrere in der Gesammthöhe von 8,49 fl. versichert. — In der Gemeinde Groß-S­chlagendorf (Bipser Komitat) entstand am 2. I. M. Feuer, welches mehrere Wohnhäuser, Wirth­­chaftsgebäude und nur unbeträgliche Vorräthe von Frucht und Lutter verzehrte. Der hieraus entstandene Schaden beziffert sich an 17.071 fl. und waren einige Häuser auf 12.801 fl. angefüh­rt. Einfurchtbarer Mord­ wurde, wie man „Magy­­­a Bolg.” berichtet, am 21. d. M. in Szepfi-Szent-Soany (Harompef) ST­­­a N, 23 REN REN BEL ék szall Am 1 Er a ő ae ES eh eb

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