Pester Lloyd, November 1873 (Jahrgang 20, nr. 252-276)

1873-11-01 / nr. 252

Pest,31.thober· Monate lang war die Donaufront des ehemaligen Börsenfankes allabendlig in ein mystisches Clair-obseur­ehalt ; das Mysterium aber, welches dieses Halb-Dunfel Me bestand lediglich aus einer Handvoll harmloser „Zartler”, welche — in den geräumigen ‚Säilen völlig verschwindend — jenem zwar nicht unbedingt dur ihr Mandat gebotenen, aber mit demselben auch nicht geradezu ‚inkompatiblen” Geschäfte obsagen. Seit einigen Tagen ist das anders geworden ; Gas- und Kerzenlicht strömen reich­­ldh durch die großen Tenster nach der Straße hinaus und obwohl das edle Kartenspiel in dem Klublofale der Deat- Partei auch jegt mod immer Die überwiegende Be­schäftigung it, hat da) Die Bahl der Besucher erheblich­ zugenommen und die politische Diskussion­­ beginnt, wenn au nur in streng privater­er, allmälig in Fluß zu kommen. Wolfen wir der Wahrheit die Ehre geben, so mi­sfen wir gestehen, daß die Stimmung der Abgeordne­­ten durchaus feine rofige ist, daß ich vielmehr in allen ihren Aenßerungen ein gemilses Gefühl unheimlichen Ban­­gens vor der nächsten Zukunft fundgibt, und daß man Etwas wie eine Krise befürchtet, ohne sich darüber Nedjen­­sgraft geben zu künnen, von wo dieselbe ausgehen und worin sie bestehen solle. Scheinen ja doc selbst die soge­­nannten maßgebenden Persönlichkeiten bereits von diesem ‚Refsimismus angetreffen, ja, man erzählt si, daß sogar einer der Minister — allerdings der harmloseste unter ihnen — dieser Tage die Regierung gethan haben soll: „Binnen vier Wochen wird es wohl mit unserer Herrlich­­keit zu Ende sein.“ in der Volitit einmal irgend ein eintreten m­üs­se, Urtheiles über bei Erwägung hefsen, was si wie gelähmt nicht mehr allgemeinen, unbestimmten Mißbehagens ist zeichnet wird, ob mehr trü­be G­läfer unter dem "Situation im engeren belästigen, was in weiten Kreisen initinktiv Es ist wesentliche wirklich die Dinge unbefinirbare Gefühle pflegen an erscheinen pessimistische, Stürze eines P­arteiministeriums und Selbstverständlie reden wir hier nur natürlich zu allererst an nothunwendigerweise denn Klarheit des sei und fühlt Drude des Gedankens, da­ jene fatale Wendung der Dinge nun einmal in den Ster­­nen geschrieben stehe Zeiten es wohl nicht überflüssig, die wahre Lage ruhig in’S Auge zu fassen und sich mit der Frage zu sichkeit Liege, ob als nahe bevorstehend Bereiche der Wahrschein­­und für hineingelebt, wirklich, so trü­be seien, wie sie uns ob Sinne des Wortes, Hat man sich sich es daß Ruhe Anstrengung der nicht viel­­sie betrachten, der politischen denn daß die ökonomische wirklich im höchsten Grade befragenswerth sei, das­st leider seine sondern eine durch Thatjfahen nur zu sehr gerechtfertigte Ansicht. Man spricht also, um es ganz fonfret auszubinden, von dem nahen Sturze des Ministeriums Szlávy. Von welcher Seite her und durch welche An­ Läsfe für dieser Sturz herbeigeführt werden? Wenn die Opposition, deren Beruf es ja ist, das aus der Gegenpartei hervorgangene Kabinet zu be­­seitigen. Wie steht nun die Sache nach dieser hin? daß im Schoße der Opposition eine sehr Trage, d­er bisher die eigentliche raison d’&tre auch welche am fernerhin zweitweilig ruhen Stellung zur neu Elemente zu ermöglichen, bezüglich der Frage, 7. November stattfinden wird, dürfte sich wel­­bildete, in der bisherigen Weise fortgefegt, oder ob derselbe gelassen werden solle, um dadurch eine neue Gruppirung der bisherigen, lediglich nach staatsrechtlichen Frage geschiede­­der Linken, h­aupt­­sächlich mit dieser Frage zu beschäftigen haben. Nun sind hier aber nur zwei Lösungen deutbar. Entwe­der finden Tifa, Ghyczy, Esernatony, Sófai und die übrigen Wortführer des linken Zentrums, welche bisher den Berführungs-Gedanken portirt haben, im Schoße ihrer Partei nicht die genügende Unterfrügung und sie entschlie­­ßen sich in Folge dessen, dasjenige, was sie im Laufe der jüngsten Monate anzustreben schienen, als unerreichbares deal aufzugeben und einfach wieder auf die Basis der bisherigen staatsrechtlichen Opposition zurückkühren ; — dann bleibt eben Alles, wie es war, und dann muß die Deát-Partei das Ministerium, wenn sie auch vielleicht gegen einzelne Mitglieder desselben DV­erschiedenes einzumenden hat, mit aller Energie vertheidigen, weil ein Sieg der Opposition unter den erwähnten Umständen gleichbedeutend wäre mit einer Niederlage jenes staatsrechtlichen Prinzips, auf welchem bis zur Stunde die Existenz der Dedi-Partei beruht. Oder aber es zeigt sich im Schoße der Oppo­­sition die Geneigtheit, auf die namentli vom , Ellener" propagirten Ideen einzugehen und eine Neubildung der Parteien auf anderen als den bisherigen Grundlagen zu versuchen,­­­ dann aber kann es sich für die Opposition seineswegs in erster Linie darum handeln, das gegen­wär­­tige Ministerium zu beseitigen,­­weil ja, voraussichtlich an dessen Stelle ein anderes, genau von derselben Farbe tre­­ten wü­rde. Das nächste Ziel der Opposition, oder vielmehr der von uns bezeichneten oppositionellen Fraktion müßte in diesem Falle vielmehr darin bestehen, die gewünschte Neu­­bildung der Parteien fo raj als möglich fastlich durch­­zuführen, eine neue liberale Majorität zu schaffen, und erst wenn dies gelungen wäre — vorausgejegt, daß es über­­haupt gelingt — wü­rde sich eine mehr oder minder umfas­­sende Veränderung des Ministeriums von selber als natür­­liche Konsequenz der veränderten Parteistellung ergeben. Bon Seite der Opposition dürfte Jonady unter den heutigen Umständen weder in dem einen, noch in dem anderen Falle — ein dritter i­ wohl nicht denkbar — der als nahe bevor­­stehend prophezeite Sturz des gegenwärtigen Kabinets herbeigeführt werden künnen. · Man müßte also annehmen-dEoDo—­-k-Partei selbst werde das aus ihrer Mitte hervorgegangene KabinettIn Falle bringen und da müßte man denn doch — ehe man ein­ solches, im parlamentarischen Leben eben nicht gewöhn­­liches Ereigniß für wahrscheinlich hält — nach den spe­­ziellen Ursachen forschen, welche zu einer Lossagung der Partei von ihrem Ministerium Veranlassung bieten könn­ten. Wenn man dem Ministerium Szlávy den Vorwurf macht, daß es bisher nichts gethan habe, so muß man sich zunächst darüber klar werden, was es denn eigentlich hätte tyun [ollen und thın Tönmen? Die in hohem Grade unergnndliche Lage des Landes rührt von Ursachen her, deren Befestigung kaum zum allerfleinsten­ Theile, vielleicht gar nicht in der Macht der Regierung gelegen ist. Im ersten Halbjahre seines Bestandes mußte das ge­genwärtige Kabinet sozusagen mit gebundener Marschroute vorwärts gehen; es mußte eine Menge pendenter Angele­­genheiten vor allem Anderen zum Abschlusse bringen, ehe es den Weg, den es fernerhin verfolgen wollte, frei zu wählen in der Lage war. Von diesen ersten Monaten kann also kaum die Nede sein. Seither aber, wir meinen seit der Vertagung des Reichstages, hat sich die Lage aller­­dings noch verschlimmert, — aber woduch ? Die Hoffnungen auf eine gute Ernte sind so ziemlich zu­nichte geworden; eine furchtbare Seuche hat in großen Theilen des Landes ent jegliche Verheerungen angerichtet, und die finanzielle . De route in Oesterreich, Speziell in Wien, hat aug auf unser Vater­­land in nachtheiligster Weise zurü­cgewirkt. Seien wir billig und gestehen wir es offen: diese Drei Momente sind es, welche, wenn auch nicht ausschließlich, aber doch sicher zum aller­­größten Theile die gegenwärtige schlimme Lage und die dadurch hervorgerufene bittere Stimmung erzeugt haben , fügen wir dann aber auch noch hinzu, daß gegen Seuchen, gegen Mikwachs und gegen die Rrückwirkung allgemeiner finanzieller Krisen nur nur das Ministerium Szlávy, son­dern auch jedes andere Ministerium, und zwar nicht blos in Ungarn, sondern in der ganzen Welt geradezu machtlos erscheint. Solchen Kalamitäten gegenüber ernstiven schlechterdings feine Wunderfuren und für Denjenigen, der sich nicht selber täuscht, oder doch Charlatane täuschen lassen will, gibt es keine andere Wahl, als das Unver­­meidliche mit mannhafter Resignation zu ertragen und sich ernstlich zu bemühen, die erlittenen Schäden auf natürli­­chem Wege allmälig wieder zu Heilen. Zu einem Theile indessen — das wollen mir gar nicht beschönigen — ist die unerfreuliche Zage, namentlich die finanzielle Misere, allerdings nicht eben durch „Elemen­­tar-Ereignisse“ verschuldet worden, welche sozusagen mit der Wucht höherer Gewalt auf uns einstirmten. Es sind da zunächst Sünden vergangener Jahre, die wir abzubüßen haben; an diesen Linden hat jedoch eben das gegen­wär­­­tige Kabinet den allergeringsten Antheil und selbst die frü­­­heren Negierungen künnen sich mit Fug und Necht darauf berufen, daß sie Alles, was sie gethan, ja nicht auf eigene Faust, sondern in voller Uebereinstimm­ung mit dem Par­­lamente gethan haben. Natürlich werden die Lasten, welche wir damals leichthin auf unsere Schultern nahmen, desto größer, je mehr die riesigen Projekte, die nun nicht mehr im­ Stiche gelassen werden künnen, in der Ausführung vorschreiten, und sie werden für Diejenigen, von denen sie getragen werden müssen, desto empfindlicher, wenn ein schlechtes Jahr ich an das andere reiht, und jedes folgende auch noch das Wenige aufzehrt, was seine Vorgänger­ übrig gelassen haben. Auch hierin vermöchten wir also seinen Grund zu erbliden, welcher den Fortbestand des gegen­­wärtigen Kabinets in Frage stellen konnte, da auch jedes nachfolgende geschehene Dinge nicht ungeschehen machen, da es weder durch irgend­ein Zauberwort die uns nieder­­drücenden Lasten vermindern, wo im Handumdrehen den humergeteiligten Wohlstand des Landes wieder herstellen­önnte. Was wir sonach münd­en und erwarten, was wir mit Recht fordern künnen und was allein ung zu retten vermag, das ist nicht eine Aenderung des Ministeriums, nicht ein Teu­fel der P­ersonen, sondern, wie wir dies erst Firzlich erör­­tert haben. Klare Erkenntniß unserer Lage und Feststellung eines Systemes, nach welchem dieselbe wenn gleich lang­­sam, aber doch stetig verbessert werden konnte. Daß wir hierüber bis zur Stunde noch immer nicht im Klaren sind, daß wir noch immer, wie man zu sagen pflegt, von der Hand in den Mund leben und im besten Falle wissen, wie wir die Bedürfnisse des morgigen Tages befriedigen, wäh­­rend wir uns bezüglich des Medermorgens höchstens auf die unerschöpfliche Gite des Allmächtigen verlassen künnen: das ist die einzige größere Sünde — von den kleineren wollen wir gelegentlich reden , welche wir dem Ministerium Szlávy vorzumwerfen haben; es ist das feine Begehungs-, sondern­ nur eine Unterlassungssünde, aber immerhin doch eine Süunde. An Fleiß, das erkennen wir gerne an, hat es diesem Mi­­nisterium nicht gefehlt ; inmitten der tropischen Hite Die­ses Sommers, trog Cholera und allerlei anderen Unan­­nehmlichkeiten haben die Minister, doch das rühmliche Beispiel ihres Chefs angeeifert, ihren Posten nicht verlas­­sen und man nennt uns einen ganzen Wurf von Gejeb­­entwürfen, welcher schon zu Beginn der nächsten parla­­mentarischen Campagne von den einzelnen Fachministern dem­­ Reichstage vorgelegt werden sol. Das it nun Alles recht [dön und gut, allein damit ist uns nicht geholfen ; wir Alle wissen, daß, so vortrefflich auch diese Vorlagen sein mögen — vielleicht sind sie es auch­ nicht — dog nur ein winziger Theil derselben in nächster Zeit erledigt werden kann. Mehr als diese Einzelheiten interessiren uns jeden­­falls die leitenden Ideen, nagy melden das Ministerium das große Werk der geistigen und materiellen Reform zu vollziehen gedenkt; in dieser Beziehung aber ist und das Ministerium Szlávy noch jeden klaren Einblick in seine Absichten schuldig und so lange es diese Schuld nicht ab­­getragen hat, haben zwar die Prophezei­ungen bezüglich seines nahen Endes seine Berechtigung, aber eben­so wenig auch jene Hoffnungen, welche von wohlwollender Seite be­­züglich seiner Lebensfähigkeit gehegt werden. Die Akten über das Ministerium Szlávy sind heute noch nicht ge­schlossen ; im Gegenteil, sie sind kaum noch eröffnet ; von seinem Auftreten in den ersten Ta­gen der­ wieder beginnenden Reichstags­session wird auchh ein Shidjal abhän­gen. Erweist es sich unfähig zur Lösung der großen Auf­­­­gaben, welche ihm inmitten der überaus sch­wierigen Ver­­hältnisse unseres Landes gestellt sind, dann werden wir sei­­nen Untergang vermöge unserer aufrichtigen Sympathien für die b hervorragenderen Mitglieder Dieses Kabinets aber im Synteresse des Landes als eine unvermeidliche Nothwendigkeit hinnehmen. Ge­lingt es ihm, uns zu überzeugen, daß es mit sich selbst bezüglich seiner Mission im Klaren ist, daß es den Willen und die Kraft hat, diese Mission zu erfüllen, dann werden jene düsteren Ahnungen, welche heute selbst in den Neihen der Deck-Partei manche Gemüther in ängstlicher Spannung erhalten, gar bald verflüchtigt sein , dann wird die­ Zuversicht und das Selbstvertrauen wiederkehren und wenn auch ein oder das andere Mitglied des Kabinets aus persönlichen Grümden seinen Rat verlassen sollte, wird doch das Ministerium Szlavgrald Ganzes gekräftigt aus der schweren, aber unnerläßlichen Prüfung hervorgehen, und am Ende bewährt sich vielleicht­ auch noch an ihm der alte Rolfsglaube, daß gerade Diejenigen, die voreilig todt gejagt wurden, sich des längsten und gedeihlichsten Lebens erfreuen. Derlei undefinirte und ob der Kampf um in den befannt, noch ihrer großes Unheil fatalistischen verhängnißvolles befeitigt werden aug dann im find, durcy anzwischen, Glauben Ereigniß zunächst zu thmn menschliche Fünne. In Die Konferenz verliert man die aktuelle Lage, man und dur­ die verliert die welche wir von die Nede Meinungsverschiedenheit herrscht die staatsrechtliche der solchen Linien ist, Dasjenige, denft Seite die vom man . allerdings beflagen . — Das Amtsblatt veröffentlicht Heute die Kaffenaus­­weise von dem reinen Staatseinkommen in dem dritten Quartal des laufenden Jahres im Vergleiche mit dem Resultate des dritten Quartals im Jahre 1872, dann mit den Ergebnissen der zwei ersten Quartale 063 laufenden Jahres. Wir entnehmen den Aus­weisen vorerst die Resultate der drei Quartale des laufenden Jahres. An direkten Steuern ergab sich: fl. 390,179.54, an Ber­­ehrungssteuer: fl. 9,815.287, an Zollverwaltungspauschale: 86.052, an Stempel und Gebühren: fl. 14,375.078, an Punzirung fl. 12.730, Straßen- und Brüdenzoll: fl. 28.200, an Tabakgefälle : fl.­9,100.666, an %rottogefälle: fl. 1,073.180, an Galzgefälle : fl. 6,368.518, an Staatsgütern und Forsten fl. 1,810.781, an be­­weglichem Staatsvermögen : fl. 676,320, an Staatsbahnen und Sabriten fl. 1,353 504, an verschiedenen­ ordentlichen Einnahmen des Finanzministeriums: fl. 278,449, an verschiedenen a­ußeror­­dentlichen Einnahmen des Finanzministeriums: fl. 1,481.389, zu­­sammen in den drei Duartalen des Jahres 1573 die Summe von fl. 85,108.496. Die Neinerträgnisse des dritten Duartals 1873 machten an direkter Steuer : fl. 15,938.502, was im Vergleich mit dem Präliminare für dieses Duartal um fl. 1,297.064 ungünstiger stellte; an Verzehrungssteuer: fl. 3,042.210, was sich gegen das Präliminare um fl. 536,705 ungünstiger stellte; an Zollverwal­­tungspauschale : fl. 36.451, das sich gegen das P­räliminare um fl. 14.304 günstiger stellte, an Stempel und Gebühren: fl. 4,710,863, stellte sic gegen das Bräliminare günstiger um fl. 84.171; an Bunzitung : fl. 2780, Stellt sich gegen das Brälimi­­nare ungünstiger um fl. 970; an Straßen- und Bri­denzoll : fl. 8147, Stellt fid gegen das P­räliminare ungünstiger um fl. 4025; an Tabakgefälle: fl. 3,516.882, stellt fid­ gegen das Präliminare­ ungün­­stiger um fl. 121.178 ; an. 2ottogefälle: fl. 311.184, stellte fid­ ge­­gen das P­räliminare günstiger um fl. 35.809, an Galsgefälle : fl. 2,399.390, stellte figy gegen das Präliminare ungünstiger um 617.818; an Staatsgütern und Forsten:: fl. 251.340, stellt figy gegen das Präliminare ungünstiger um fl. 1,638.890; an beweglichem Staatsvermögen : fl. 246.393, stellt sich gegen das P­räliminare­ um fl. 120.346 ungünstiger ; an verschiedenen ordentlichen Einnahmen des Finanzministeriums: stellt sich ungünstiger gegen das Präliminare mit fl. 48.511 ; an verfiedenen außerordentlichen Einnahmen des Finanzministeriums: das Präliminare ungünstiger um fl. 1,291.559. = Der Abgeordnete Baul seren im Abendblatte enthaltenen Bericht jegbuch-Engquete dahin zu zertifiziren, der Handelsminister Disziplinargericht aber nicht die volle Ausschließung der Oeffentlichkeit befürwwortete, sondern daß er den Wunsch aussprach, für die Veröffentlichung der Berathungen treffen.­­ Das Appellationsinstanz hat Heute unter dem P­räsivium ten der königl. Tafel Nikolaus v. Szabó in einem Fünfer-Senate eine öffentliche Schlußverhandlung abgehalten. Als Angeklagter er­­schien:N. D., Grundbucjeleiter bei dem fünf Gerichte in Gnöngyds, der sich in der Grundbuchsgebahrung unbedeutende Lehrer hat an Schulden form­en lassen. Der öffentliche Ankläger, Oberstaatsan­walts-Substitut Dr. Tobias Löw plaidirte für die Entlassung des Angeklagten aus dem Staatsdienste, da die Grund­­buchsinstitution, damit sie ihren Briede entspreche, die rigorofefte Handhabung erheirscht und alle Fehler daher strenge geahndet wer­­den müssen. Die königl. Tafel sprach den Angeklagten schuldig, ver­­hängte aber nur eine Geldstrafe von 150 fl. und­ betonte in ihrer Motivirung als Milderungsgrund, daß die Entlassung darum nicht angeordnet werden konnte, weil gegen den Angeklagten bisher seine Beschmerde vorgebracht wurde und weil aus seinem fehlerhaften Gebahren sein Schaden entstanden ist. Das Urtheil ist in Rechts­­kraft erwachsen.­­ Die meisten Blätter besprechen heute die Grenzwälder- Angelegenheit. "Betti Naple" sagt: Die Wahrheit der Blätter empfiehlt, das Konsortium sei unter Schadloshaltung des Staates, richtiger nach Erlegung des Bönale von den Vertragsverbindlichkeiten loszulösen. Wahrschein­­lich dürfte die ganze Affaire auch in solcher Weise enden, allein auch dies ist nicht so leicht, als man sich’S vorstellt. 68 ist ja be­­kannt, dass der Einfluß der ungarischen Regierung auf den Grenz­­wäldervertrag nur in Folge ihrer Nel­amation, indem sie für die konstitutionellen Erwägungen eintrat, geltend gemacht werden konnte. Und eben deshalb, weil bei der Sache von einer fronti­­schen Angelegenheit und von ungarischen Instituten die Mede (abgesehen davon, daß es sich um einen Vertrag handelt, ü­ber dessen Aufrechterhaltung oder Lösung das Gericht urtheilt), ist es rar, daß hier auf politische NRüdsichten obmachen. Bei allen Dingen hat die Regierung die Pflicht, einen Modus­ ausfindig zu machen, wodurch die dem Grenzlande versprochenen Investitionen gesichert werden ; ist dies geschehen, dann wird das Weitere eine großen Schwierigkeiten verursachen. , Ellener" schreibt : „Beide Theile, das Konsortium und das zeugt, daß sie die Möglichkeit Konsortium, hat feinen Z’ved erreicht; im Falle aber, aló trag nunmehr mit feinem ganzen Gerichte Dasjenige nicht zu Export der Holzwaaren getroffen, z­um nöthigten, sc­hreiten, Verhältnisse nicht erhoben, ficht, welche den Handel und und an zum Nagtheil gereicht, da es in möge selbst Anordnungen einige können, die Die Negierung hätte großmüthig sein mü­sfen Xerar, sind . über­­diese Ueberzeugung schließt einer freundschaftlichen Ber­einbarung eben nicht aus, besonders in diesem Falle, wo außer den rechtlichen Prinzipien, andere und wichtigere Rücsichten für beide Theile vorherrschend sind.” Weiters untersucht " Ellener" die Folgen eines eventuellen Prozesses. Für Regierung gäbe es nur eine Alternative; im Falle, als das Aerar den Prozek­ur liert, wird zu einer schweren Entschädigung verurtheilt und das es bei Prozeß gewinnt, würden die zwei Banken, auf­melden der Ber­­lastet­­er nur der Verbindlichkeiten nicht nachkommen sondern sie werden leisten im Stande sein, was sie aus anderen Geschäftverbindlichkeiten dem Aerar gegenüber leisten müßten. Die Regierung würde also in allen beiden Fällen, verlieren überdies noch das Oaium der sinnlosen Prozeßfuhr auf. sich und neh­­men. , Ellener" empfiehlt daher für beide Theile den Weg des Ausgleich­s. .,Resornt"b­esche’iftigt sich«in ihrem zweiten­ Artike­l mit derselben Angelegenheit, und meist auf die harten Schläge hin, melde in­folge der Krisis den Holzhandel und besonders den Vertrages einer­ Existenz der Banken, deren Gefährdung dem Kredite Ungarns un­­geheuren Schaden weg­ würde, sondern opferte Alles dem­ fiska­­lischen Interesse, und felbst dieses Interesse auf billig aus eigenem Interesse. So fehlte Billigkeit eine Heinliche Engherzigkeit, arbeitet wurde, Uebrigens will welche jegt dem Aerar nur , Reform" daß Tafel als des Präsiden­­auch das Konfor­­arf den Standpunkt der und nahm weder auf die Krisis Rnd­­die Industrie lahmlegte, noch­ auf, die aus lu­dei und in einem dritten Groupmuth das eigene Interesse erzeugte statt einen Beitragebruch hineinge­­Artikel auf die Art und Weise zurückkommen, wie die Differenz ausge­­gleichen wäre. Auch „Don“ beschäftigt sich mit der Grenzmälder-Affaire, und macht den Vorschlag, das Konsortium gegen eine bestimmte Er­häbtigung an den Staat von den Vertragsverbindlichkeiten zu erreien. fl. e3 Recht haben, fl... 39.761, wegen der hat Die Regierung aber die Klugheit, — und aber fl. 575.329, stellt sich gegen Hoffmann ersucht und, un­­die Handelsge­­der ihr Fünigl. und melde Modifizirung fid des nit nicht sie Schlecht aber die­­". gewahrt. 5 un Die Männer der spanischen Christine. Bon Arnold Welmer. Die Frau Herzogin von Montmorot — früher Herzogin von Rianzares — noch früher Frau Munoz und am frühesten Königin Shristine von Spanien it seit vier Wochen wieder eine wenig trauernde Witwe. . . . AS aber den Patrioten endlich die Geduld rik und unter den Senitern der Tyrannen die Revolution schrie: „Hoch die Berfaffung, nie Do fangen mir Nr. 1 an. j­erdinand VI., ein Sohn des íolgmagtöpfigen Königs Karl IV. von Spanien und der Meffaline Marie Louise, hatte vom Vatter die Schwachköpfigkeit, von der Mutter die Liederlichkeit und von beiden teuflische Bosheit und thierische Blutgier geerbt. Wäh­­rend der französischen Herrschaft saß er mit seinem Bruder Don Carlos — dem Urheber der unseligen Carlistenkriege und — mei­nigstens unmoralisch — des jegigen armseligen panischen Kron­­prätendenten Don Carlos — von 1808—1814 in Valencia gefan­­gen. Nach Vertreibung der Napoleoniden­­ wurde er das gefrönte Unglück Spaniens. Er brach die Verfassung und führte die­­ In­­quisition wieder ein ; er hob die Universitäten auf und gab seinem Bolt dafür die blutigsten Stier- und Menschenkämpfe und eine Schule der Stierfechtsunft. Er sehmeichelte dem Böbel und trat Sitte und Bildung mit Füßen. Aß er bei seinem pompösen Ein­­zuge in Madrid seine Begleiter ftoig auf die vielen gefehmwenkten bübsh B Historisch bei dem Gatten . Zaidentücher hin­wies, hatte ein Günstling den Muth, ihm lachend zu antworten: , Aber es ist sein einziges Taschentuch von Batist Darunter — und wie ungewaschen sie aussehen !" Kirchliche Feste und P­rozessionen, übermüthige Mönche und Klöster aller Orten, Räuber und Bürgerkriege, Hunger und Elend, Ziederlichkeit und grausamste Massenhinrichtungen,, Käuflich­­keit und Berrath das sind die Stichworte während der Regierung Ferdinand’ VII. theilt; man kann nir einmal „Alles würde zum Tode verur­­annäherungsweise die Zahl der der Schlachtopfer angeben !" schreibt Fernando Garrido über die erste Regierungszeit Ferdinands. „Die Schwedensherrschaft, deren sich die Liberalen nicht hatten bedienen wollen, um die Freiheit zu retten, wurde nun gegen sie eingeführt und dauerte acht Jahre ammunterbrochen fort zum Vortheil des Despotismus. aranfreld und England hatten eine Menge Flüchtlinge aufzunehmen, die durch eine freiwillige Verbannung der unersättlichen Wuth der Reaktion aus dem Wege gingen .. .“ der d Die Inquisition !" — da befreuzte sich Ferdinand auf dem Balkon seines Schlosses und [hmn war: „Wir wollen offen und ehrlich und ich voran auf dem Wege der Verfassung vorgehen !" — und er leistete einen feierlichen Eid, um ihn — nach drei Jahren lachend zu brechen. Durch seine them­en Priester und Mönche marb er Straßenräuber und Mörder zum Bürgerkriege. Am 7. Juli 1822 vertheilte er im Schloß zu Madrid unter die Königsgarde eigen­händig Wein und Zigarren, sehmittelte den Soldaten die Hände und barranquirte sie: „Meine Braven­ schlagt die nationalen Hunde todt !” Als aber die Königsgarde im Kampf mit den „nationalen Hunden“ den Kürzeren 309 und aus dem Schloß vertrieben wurde, da rief der biedere König vom Balkon den Stürmern zu: „Auf, Kinderchen, Ichlagt diese Feigen Hunde von Soldaten todt, die uns die Verfassung nehmen wollen!” — und dann stieg er in den Schloßhof hinab und fgüttelte den Nationalen die Hände und ver­­theilte den Nest der Zigarren und des Meines unter sie, den die Königsgarde übriggelassen hatte ! Wie grausam ließ Ferdinand den edlen Batrioten Riego, der dem Könige auf seiner Flucht nach Gadir mit eigener Gefahr das Leben gerettet hatte, hinrichten, — denselben Riego, der noch heute in Spanien im „Niego-Liede” glühend gefeiert wird. Niego wurde in einen Sad gesteclt, so daß nur der Kopf heraussah, durch die Straßen an den Galgen geschleift und von dem bis zum Wahnsinn aufgehesten königlichen und priesterlichen Pöbel gemißhandelt und verhöhnt: „Wir wollen nicht frei sein ! Tod dem Niego ! Tod der Nation ! Es lebe König Ferdinand !" Um die liberale Marine, die dem Könige den Verlust der spa­­nischen Kolonien in­­ Amerika und das Verfaulen der Kriegsschiffe im Hafen nit vergeben konnte, zu züchtigen, 309 er ihr im Jahre 11 Monate Sold ab. Gr rieb­­ig vergnügt die Hände, als er hörte, daß Soldaten und Offiziere in den Provinzen bettelten. Er lachte auf die Vorstellungen eines Admirals : „Wie? Cuie braven Soldaten sind hungrig? Da Sollen sie nur hübsch fleißig die liebe Niego-Hymne singen.“ Er vergaß und vergab nie. Während der Revolution von 1823, als Riego den König nach Cadiz rettete, rief zu Gordopa ein junger liberaler Hauptmann in seiner Begeisterung am Wagen­­schlage des Königs jubelnd aus : „Es lebe die Verfassung !" Leut­­selig erfundigte Ferdinand sich nach dem Namen des guten P­atrio­­ten. Nach 15 Monaten kam ihm dieser Name in einer Liste des Kriegsministers wieder zu Gesicht... „Ob! mein jubelnder Haupt­­mann von Cordova! Der hat eine zu gute Stimme, um eine Kom­­pagnie zu kommandiren. Er würde einen prächtigen Kantor abge­­ben. Kriegsminister jagt den Schreier fort!" Bon feiner Habgier und Käuflichkeit nur ein Zug. Der Mi­­nister Galomarde verwendete sich bein Könige für die Kaufleute von Gadir, die um Erklärung ihrer Stadt als Freihafen baten. „Mein guter Galomarde, wie viel zahlen Dir die ehrlichen Eadirer für Deine Bemühungen bei mir ?" fragte Ferdinand mit Ihlanem Lächeln. "Dreitausend Unzen Gold!" gab Galomarde mit frivolem Lachen zurück. „But, so laß Dir auch für mich 3000 Unzen Gold geben und Gadir soll seinen Freihafen haben." Die Liederlichkeit des Königs war ebenso groß, wie seine Schamlosigkeit. Ganz Madri­d mußte, daß Ferdinand sich allabend­­ich auf dem Rafiro oder in der Straße Toledo umhertrieb, um unter den Mand­ad — den ordinärsten Straßendirnen — galante Abenteuer zu sücen. Er hat dort mehr gefunden, als er gesucht hat: Vrügel und­­ einen frechen Körper. Drei Frauen hatte Ferdinand Schon unter die Erde gebracht und seine Kinder, keinen leiblichen Erben für seinen Thron. Sein Bruder Don Sarlos war der rechtmäßige Thronfolger. Und wie haßte Ferdinand diesen Bruder und alle Garlisten! Nein, die sollten von seinem Sarge seine Krone nehmen; Kinder wollte er haben — Tlegitime Kinder, mochten sie her­ommen, woher sie wollten. Und Ferdinand VII. sah sich nach einer vierten Gemahlin um. An seinem Hofe lebte die Schöne und Schlaue Donna Luisa Carlotta von Bourbon, Gemahlin des Infanten Don Francisco de Paula. Sie war eine neapolitanische Prinzessin, Tochter des Königs Stanz I. von Neapel und der spanischen Infantin Donna Maria Isabella. Sie bewabte die Heirathd- und Kinderluft Ferdinands, ihre jüngere Schwester Christine zur Königin von Spanien zu mac­hen. Sie wurde nit milde, dem finnischen Könige von den üppi­­gen Reizen und der heiteren Zedenzluft ihrer Schwester zu erzählen. Im Sommer 1829 beschloß der sechsundvierzigjährige entnernte Ferdinand um die dreiundzwanzigjährige Christine von Neapel zu mwerben. Umsonft arbeiteten Don Carlos und seine Partei Dagegen Umsonft erzählte der Kanonikus Hostolaza, früher Beichtvater des Königs, diesem allerlei böse Geschichtchen aus dem freien Liebes­­leben der Brinzeffin .­­ „Sire, sie hat sogar ein Kind...“ Da lachte Ferdinand laut auf: „Bravo! bravo! mein frommer Bater ! Eine bessere Botschaft hättest Du mir nicht jagen können. Ich nehme Donna Christine ja gerade zum Kind erbringen und ich freue mich, daß sie sich darauf versteht. Spanien wird seinen Thronerben­ bes­­ommen. Beklagt Euch darauf, mein­ frommer Vater... ." So wurde Christine von Neapel — Königin von Spanien. Am 9. Dezember 1829 wurde sie auf Befehl des Königs — siebte solche kleinen pilanten Bosheiten — ihrem Todfeinde Don Carlos, dem königlichen Stellvertreter, zu Aranjuez angetraut. Zwei Tage darauf folgte ihre Vermählung mit Ferdinand im Residenz- Schloß zu Madrid. Shristine war eine üppige Schönheit mit großen feurigen Augen, frischen Farben, lebensvollen Gesichtszügen, einem sinnlichen, aber gewinnenden Lächeln, lebens- und lachlustig. Sie war eine leidenschaftliche Jägerin, eine vielgerühmte Malerin und — wie man sich bald in Madrid erzählte — eine große M Verehrerin des Starken Geschlechtes. Der König legte ihren Neigungen nicht das geringste Hinderniß in den Weg — im Gegentheil! Er sah ihren intimen Umgang mit ihrem liederlichen Schwager, dem Anfanten Don Francisco de Paula, sehr gern. Er war nu­­r mal eifersüchtig auf die Rendezvous Beider in dem Luftschleffe Buen Retiro (Guter Zufluchtsort), das Philipp der Vierte für seine Liebschaften mitten in Madrid erbaut hatte. Er freute sich Eindifeh, als Christine ihm schon nach einigen Monaten die frohe Botschaft machte,­ch werde Spanien einen Infanten geben — — oder doch eine Infantin! — „Eine Infantin — nein, das wust mir nichts, wenn ich nicht das falsche Gejes aufhebe, das für Spanien einen männlichen Thron­­folger verlangt !" — und Ferdinand VII. hob am 25. März 1830 sans fagon das salische Gejeth auf...für alle Fälle. Die Vorsicht war nit umsonft. Am 10. Oktober 1830 wurde die­nfantin Isabella geboren, die heute Erkönigin von Spanien heißt, und ein Jahr darauf wieder eine Infantin, Donna Maria Luisa, die später den Herzog von Montpensier, einen Sohn des Bürgerkönigs Louis Philipp heirat­ete. Ganz Madrid mußte aber zu erzählen, daß Don Francisco de Banla der Vater der Infantin Isabella, und der Gardist Munoz der Vater der Infantin Maria Luisa sei. König Ferdinand lachte dazu. Den­­ Schönen Leibgardisten hatte Christine zufällig kennen gelernt. Während einer Fahrt nach dem Luftschleffe Lagranja sah sie ihn in ihrer Geforte reiten. Er gefiel ihr. Sie ließ ihr Schnupf­­tuch aus dem Wagen flattern — zufällig. Der Leibgardist Munoz erjagte er glücklich und überreichte es der Königin. Die befahl ihm gnädig, neben dem Wagenschlage her zu reiten. Sie unterhielt si sehr herablassend­ mit ihm. Er mußte ihr seine Geschichte er­­zählen. Die war sehr kurz. Er war der Sohn eines armen Tabak­händlers in dem Tleden Taroncon der Provinz Huenca, und nach Madrid gekom­­men, sein Glück zu suchen. Durch schlaue Fragen erfuhr die Kö­­nigin, wie er es gefunden — nämlich die mit Offiziersrang ver­­bundene Stelle eines königlichen Leibgardisten. Fernando Munoz war dumm, faul — aber von echt südlicher, männlicr Schönheit. Er hatte am Hofe einflußreiche Gönnerinen und dur diese das Patent als Leibgardist gefunden. Königin Christine war sehr­er­­­er­­­­ Ein Warnfesl des Grafen Chambord. Telegraph übermittelt uns einen Brief, welchen der Derselbe lautet wie folgt: Mein Herr! 34 habe von ihrem Besuche in Salzburg eine so angenehme Erinnerung bewahrt. Ihr edler Charakter hat mir so tiefe Achtung eingeflößt, daß ich nicht zögere, mich in loya­­ler Weise an Sie zu wenden, ebenso wie Sie in loyaler Weise zu mir gekommen sind. Sie haben mich doch mehrere Stunden von den Geschicen unseres theuren, geliebten V­aterlandes unterhalten. 34 weiß, daß Sie bei Ihrer Nachkehr in Mitte Ihrer Kollegen die Worte gesprochen haben, die mich zur regen Dankbarkeit ver­­pfiiten. So danfe Ihnen dafür, daß Sie meine Seelenqual so wohl begriffen und nichts von der unerschütterlichen gejtigkeit meiner Gat­­ehlüfje verschwiegen haben. 34 war auch gar nicht er­­regt, als die öffentliche Meinung durch die von mir befragte Strö­­mung mitgerissen, behauptet hat, daß ich endlich einmillige, der legitime König der Revolution zu werden. Der Graf Chambord an Chesnelong gerichtet Bat. >

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