Pester Lloyd - Abendblatt, September 1874 (Jahrgang 21, nr. 198-222)

1874-09-11 / nr. 206

" «auch die kroatischen Vorlagen bezüglich das JUZIebentreten dieses «Stuhls«eingefallen sein» . Das heutige Amtsblatt veröffentlicht folgende, die Ein­­berufung­­ des Skarleviger Kongresses betreffende aller­­höchste Entschließung : " Ge. £. und apost. t. Majestät hat mittelst a. h. Entiehliegung vom ö. d. M. in Folge der im Hinverständnisse geschehenen Bort­lage des T. ung. Ministerpräsidenten, des Kultus- und Unterrichts­­ministers. und der krontisch-flavonisch-dalmatinischen Regierung zu gestatten geruht, hab ver auf den 11. Juli d. h. nach Karlovik . einberufene und am 6. August vertagte serbisch-nationale Kirchen: ‚ Tongreß für­ den 4. Oktober d. h. neuerdings einberufen werde. = Ministerpräsident Bittó verreist heute Abends auf einige Tage und werden jene Ministerrathsfigu­ngen, in welchen das 1875er ‚Budget und die Finanzvorlagen verhandelt werden, erst dann sattfinden, wenn der Ministerpräsident wieder hier angelangt, und auch alle übrigen Minister anwesend sein werden. Dann sollen der Verwaltungsreform besprochen werden, da dieselben offiziell sehr noch gar nicht vor­liegen, und Sektionschef Zsinkovics mit dem Ministerpräsi­­denten nur­­ persönliche Verhandlungen pflegt. Heute Nachmittags­­ findet ein Ministerrath statt, im welchem Laufende Angelegenheiten erledigt werden. =r Der ungarische Wechselgefegentwurff it, wie wir vernehmen, mit der allerhöchsten Genehmigung versehen, dieser Tage herabgelangt. Da derselbe im Großen und Ganzen eine Re­­zeption der allgemeinen deutschen Wechselordnung ist, so wird auch Lefeges der­­ Wechselverkehr mit dem Auslande und namentlich mit den Erbländern und Deutschland sich viel fonformer gestalten und zugleich mird auch die Anomalie ber hoben, daß in den Ländern der­ ungarischen Krone nicht mehrere Mechtelordnungen, sondern ein einheitliches Geset gelten wird. = Bon Seite des Fon. ung. Ministeriums für Kon­­munikationen und Öffentliche Arbeiten it nachstehende Zirkular-Verordnung an sämmtliche Eisenbahn-Gesellschaften er“ gangen : ‚Anläßlich vorgenommener Fälle, daß von Seite einer Eisen­­bahndi­rektion die von einer Behörde an dieselbe­­n ami­­lien: Schreiben, weil unfrankirt, umeröffnet zurücke . . . · endet wurden, finde ich es für nothwendig , die Gesellschaft auf jene Verordnung aufmerksam zu machen, welche der kön. ung. Minister des Innern am 24. August v. 5. in Angelegenheit der portofreien Korrespon­­denz z­wischen Behörden und Privatgesellschaften und beziehungs­­­weise­ der portopflichtigkeit an sänmtliche Behörden erlassen hat, dieselbe wurde im vorigen Jahre in Nr. 202 des „Budapesti Röz­ ‚löny” publizirt. Indem ich Daher diese Verordnung in Kopie beischließe, for­­dere ich die Gesellschaft auf, die amtlichen Korrespondenzen der Be­­örden auch in dem Falle unbedingt anzunehmen, wenn auf deren ouvert die im Sinne der erwähnten Verordnung erforderliche Klaufel nicht ersichtlich wäre, in welchen Falle der Erfalt des Bostportos zu Lasten Desjenigen’ fällt, welcher die Anführung der Kaufel auf dem­­&ouvert verabsäumte. Budapest, am 14 August 1874, Graf Sofef 3ihy m. p. — Aus Csis-Szereda berichtet man der „Reform“ un­term 10. 5. telegraphisch über einen erlatanten Tal von Grenz­­verlegung seitens rumänischer Unterthanen. Eine Bande, an 600 Köpfe stark, soll von der Moldau her in das Gebiet des Guiker Der Bizegespan verlangte vom Minister des Innern telegraphisch die Entsendung einer Honved-Abtheilung. — An das, an in unserem gestrigen Abendblatte mitge­­theilte Schreiben des Landesvertheidigungsministers Bela v. Szende an den , Ellener" knüpft , B. Naple“ fol­­gende Bemerkungen:­­ « " Wie man dem , Debreczen" aus Budapest telegraphirt, dürfte demnächst eine Enunziation Koloman Tipa’s über Koffuth’s jüngsten Brief erscheinen, — Hie und da kommt noch immer eines oder das andere Blatt, auf den Brief Koffuth’s zurüd. Heute antwortet „Reform“ auf die Frage Kossuth’s, warum die Decik-Partei, die aus verschiedenen Elementen besteht, zusammenhalte, die Linke aber in Fraktionen getheilt sei. Die Antwort darauf sei, daß die verschiedenen Elemente der Desi-Partei zusammenhalten müssen, so lange es eine staatsrechtliche Opposition gibt, und daß lettere des­­halb in Fraktionen gespalten sei, weil keiner genau misfe, was er eigentlich mils. Der Eine will die selbständige Armee, der Andere nur die selbständige Bank, der Dritte die Bersonahunion, der Vierte die Auflösung der pragmatischen Sanktion — aber Einheit der Prinzipien und Tendenzen bestehe nicht und eben deshalb sei auch die Partei nicht einig. = „Hon“ führt aus, daß die Steuerbasis des Landes leider alljährlich geringer werde. den die sicherste Steuergrund­­lage, ‚Handel, Gewerbe und Industrie, wird immer enger, denn z. B. die Spiritus, Del, Mehl- und Eisenfabrikation ist seit 6 Jahren um 20—30% gefallen, da­ss es sehr schwer, mehr Steuer zu erzielen. “3 wäre die höch­ste Zeit, daß der Staat die Steuer­­basis zu erhöhen und zu vergrößern trachte. = „Petit Napló" beginnt heute einen Artikel-Eyffus „politischer Briefe“ und führt aus, daß die ungarische Staats­­­ Idee in Deutschland von einigen Spealisten ebenso angefeindet werde, wie der Ausgleich von der zum Negieren absolut nicht tauglichen staatsrechtlichen Opposition angegriffen wird. Nur diese wollen nicht einsehen, daß nicht das System und­­ der Dualismus aber­ durch Umstände hervorgerufen worden sind, deren Abwendung nicht in unserer Macht war. = „Magyar Bolitifa“ wirft einen Rackblick auf die parl­­amentarische Thätigkeit und sagt: Der Kataster gefegentmurf­st vom Oberhause modifizirt worden und ist demnach unerledigt ; die Ostbahn ist in der Kommission todtbehandelt worden, ohne gen­­eglich erledigt zu sein ; das Notariat ist durch eine Halbheit schlecht gemacht worden, indem man den Zwang fallen ließ, ohne aber ein Geiet daraus zu machen ; die Advokatenordnung ist auch glücklich auf drei Jahre suspendirt worden, indem die­jenigen Hörer der Universität den Bestimmungen des Gesezes nicht unterliegen ; die Bensionirung der Schullehrer it auf eine bessere Zeit verschoben worden der Mittelschul-Gefegentwurf ist aber auch nach vielem En­­queth­en mweggelegt worden ; die Regelung des Oberhauses will auch nicht gehen, und wird sich wahrscheinlich selbst regeln müssen, was füglig auf das Beste műre; die Staatspolizei ist nur geplant worden, die hauptstädtische Polizei hingegen wurde zwar vom Mi­nister des Innern übernommen, aber nicht organisirt ; ein GStraf­­feder wird feßt gedruht und der Handels-Gefegentwurf nach vielem Enguet­ren nicht einmal gedruht ; die Mrrändigung der Munizipien blieb auch nur ein Plan ; der Wahl: und Intompatibilitäts-Gefeb­­entwurf wurden richtig nach vielen Verhandlungen auch nicht erle­­digt ; die Steuerreformentwürfe sind mit Kerfapoly ins Wasser ge­­fallen, nur das Metergefes ist sanktionier worden und auf diese­r Weise brachte es der Reichstag zu Stande, in einer Session von 35 eingereichten Gefegentwürfen 11, und zwar die nicht wichtigen, zu erledigen, wire — Wir haben heute nach dem „Vater.“ den Inhalt jener Antwort gebracht, welche der Kaiser auf die vom Kardinal Schwarzenberg im Namen des Klerus an ihn gerichtete Ansprache gegeben haben sol. Nach dem „Ezeh“ soll Se. Majestät zu Kardinal Schwarzenberg gesagt haben : „So danke Ihnen für die Kundgebung Ihrer Treue zu Meiner Berson und zur Dynastie. Ich bin gemwik als Katholik der heiligen Kirche ergeben ; und obwohl ich mich nicht mit großen Ver­­diensten um die Kirche ausmeifen kann, so richtete sich doch meine Sorgfalt stets darauf, daß die Dinge sichrccht ihl im­­mer gestalten, als sie ihebat jahlch Jene; und auch Fünfzighin werde ich nach Kräften dafür Sorge tragen, daß der katholischen Kirche mein Unrecht widerfahre.“ Die " Breffe" bezweifelt auch die Nichtigkeit Dieses Wertes und glaubt nicht, daß­ der Kaiser die „Dinge“ als „thatsächlich” schlimm bezeichnet habe. Nach dem „Tagesboten aus­ Böhmen” soll der Kaiser beim Empfange der Prälaten zu Abt Rotter sich ge­­äußert haben :­­ „Derlangen Sie Mögliches von mir und ig Tann dann Möglics thun; Stie aber verlangen Unmögliches, von mir und das kann Niemand leisten.“ = Sie unserm heutigen Morgenblatte veröffentlichten wir ein Telegramm aus Prag, nach welchen Se. Majestät ein Hand­­schreiben an den Statthalter von Böhmen gerichtet habe, in welchem der ganzen Bevölkerung der Dank des Monarchen für den schönen und herzlichen Empfang­ ausgesprochen wird. Nach einer Mittheilung­ der „Breffe“ lautet dieses Handschreiben wie folgt E vgebenheit ‚beauftrage Ich Sie, Meine vollste und dankbare An­­erkennung hiefür zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.” Von der Nordpol-Expedition veröffentlicht das „Fremdenblatt” in seiner gestrigen Abendausgabe aus Hanning, 9. September 9 Uhr Nachts ein Telegramm, wel­­ches ein ziemlich präzises Bild der wissenschaftlichen Ergebnisse der Gxpedition liefert. Hannning, von wo die Depesche datirt, it ein Fischerdörfchen, s­üdwestlich von Tromsde. Die Depesche lautet wie folgt:­­« Nach der Trennung vom Grafen Wilezel am 21. August 1872 ist der „Tegetthoff“ bei Kap Nassau ungefähr fünfzehn Meilen weiter gegen Nordosten vorgedrungen, jedoch noch an demselben Tage vom Gife eingeschlossen worden. Es traten anhaltende Wind­­stillen ein, und starre Schneefälle machten im Vereine mit fallenden Temperaturen schon während der näch­stfolgenden Wochen die Geis­­umgebung gleich einer Mauer undurchdringlich. Im September 1872 traten zwar heftige Stürme ein, welche das geschlossene Eis zum Theil wieder brachen; allein der „Tegetthoff“ blieb ungeachtet dessen mitten in großen Eisfeldern festfigen und wurde mit dem­selben, je nach der herrschenden Windrichtung herumgetrieben. Am 13. Oktober­ 1872 wurde das Eisfeld, in den der „Tegetthoff“ fest „saß, ‚duch Presfung von anderen Easfeldern in Stüde gebrochen und in Folge dessen das eingefeilte Schiff gehoben und nahezu zer­drückt. Während der ganzen langen Winternacht hatte die Grae­­dition seinen Moment der Ruhe, denn das Eis blieb bis Mitte März 1873 in fortdauernder unausgeregter Bewegung, wodurch das Schiff ununterbrochen in der größten Gefahr schwebte. we­g. Bis zum Weber 1873 wurde der " Tegetthoff" durchschnittlich in nordöstlicher Richtung bis zum 73. Längengrad von Greenmid­ aus berechnet und hierauf bis zum Oktober 1873 nordwestlich ge­­trieben. Die fortdauernd mit dem Untergang des Schiffes drohenden Eispresfungen hörten erst mit Ende März 1873 auf und mit lag der „Tegetthoff“ festgefroren in der Mitte eines Eisfeldes, dessen Flächeninhalt mehrere Meilen betrug. Während der Zeit vom April bis September 1873 wurde rastlos , aber stets vergeblich ge­arbeitet, um das durch die vorausgegangenen Gispressungen empor­­­ gehobene Schiff wieder in seine normale Lage in das Majer zurückzubringen.­ Alle­ Bemühungen mußten erfolglos bleiben, da 25 Fuß unter dem Kiel noch­­ 18 getroffen wurde, das zu durch­­brechen unmöglich war. ő . s» Am­ 31.August 1873 wurde Land entdeckt In S­chtl des­selben wurde der,,Tegetthoff««bis Anfang Oktober«herumgetrieben, dann aber mit dem Eisfelde an dasselbe angetrieben,um neuer­­hins festgefroren in einer Entfernung von zwei Meilen von der südlichsten Spitze liegen zu­ bleiben.Hier wurde nun unterW Grad 51 Minuten nördlicher Breite und 59 Grad östlicher Länge von Greenvich ruhig überwintert.Im Schutzer afch erbauter Schnee­­hütten wurde eine ganze Meihe der schönsten meteorologischen, Alan und­­ astronomischen Beobachtungen gemacht. Die magnetischen Störungen waren jedoch in Folge der ungewöhnlic intensiven Nordlichter so ununterbrochen und stark, daß eine genaue Bestimmung der magnetischen Konstanten, die 009 vor­ Allem wünschenswerth gewesen wäre, si als unmöglich herausstellte. Die Beobachtungen der magnetischen Variationen sind dafür mit den Instrumenten während vier Monaten fortgefegt worden. Im März und April 1874 machte Oberlieutenant Bayer Schlittenreifen nach Nord und West und erreichte auf diesen Erfur­­sionen die Bolhöhe von 82 Grad 5 Minuten.­­ Ein weiteres Bort dringen verboten offene Stellen im Meere, doch war das Land, dessen Hauptausdehnung sich übrigens­ in westlicher Richtung er­­strebt, bis gegen den 83 Grad nördlicher Breite sichtbar. Der Cha­­vatter des entdeckten Landes ist ein trostloser.. ‚Eisbären hat zwar L­euanant Bayer viele erlegt, soust aber seine­n Vierfühler gesehen. Der Gesundheitszustand war bei der Graedition während des ersten Winters volkommen gut. Während des zweiten Winters kamen zwei Storbutfälle vor, welche mit dem Eintritt des Halbjahrs wieder heilten. Nur Herr Kriejch erlag­ der Tuberku­­ose nach langem Krankenlager am 16. März 1874. Am 20. Mai verließ die Expedition den völlig unhaltbar gewordenen „Tegetthoff“ mit drei­ Booten auf Schleifen und den nö­­thigen Schlitten­ für die Provision. Der Be der nun eingeschla­­gn wurde, war anfangs äußert schmierig. Am 3. Juni sah man An an­ der­ Grenze des Gentropenben­tes, in einer Entfernung von ‘‚Seemeilen von dem, verlassenen Schiffe. Hier traf man auf un­durchdringliches Treibeis und konnte nicht weiter vordringen. Man fehrte noch um ein viertes Boot zum „Tegetthoff“ zurück und als dieses herbeigeholt war, öffnete sich am 17. uni das Treibeis, worauf sich die Expedition in den Booten zur Weiterfahrt einzu> iiffen vermochte. Bis zu Juli wurde Hierauf bald ü­ber Eisfelder,bald durch Kanäle und Waken mit Anbietung aller Kräfte dem Süden zuges­­trebt,allein südliche Gegenwinde machten alle Anstrengungen immer wieder zunichte,die Boote wurden un ausgesetzt nordwäirts getrieben und so fand man sich am genannten Tage neuerdings nur sieben Seemeilen von „Zegetthoff“ entfernt. Endlich traten Nordwinde ein und damit auch günstigere Zustände. Die Walken wurden größer und führten am siebenten August zum erstenmal in die Nähe des offenen Meeres. Am 15. August wurde dasselbe, un­ter 78 Grad 40 Minuten nördlicher Breite und 61 Grad östlicher­­ Länge erreicht. Nun trennte ‘die Nebel verursacht haben, die unstreitig vorhanden sind,­­ eze ee me S lee IEIETNEBE­NERNEBELTINERNEUT­EN ;..­;3Vöft,s"x;;;»11 Admiralitäts-Halbinsel zum erstenmal wieder Yand betrete dem Matoschkinichar vergeblich nach Schiffen. abgesucht war, am 24. August Kap Britwin umfahren und russischer Schooner. getroffen. ·Während des Rückzugs erfreute sich Alles der besten Ges­chaft-und WarJedermatm,ungeachtet die Situation mitüftter zweifeltnzay,stets gutextMuthes.Die Mannschaft bewährt xvüktrendoer»ganzetk Reise vortrefflich-Die Aufnahme in Norw. Ist überall die herzlichste und freundschaftlichste, in der Dunenbai­eti «-­­ Fagesneuigk­eiten. Veränderungen Baffarabics, bei Ge. Majestät hat mit a. bh. Entschließung 900. ehe d..% Uebertritt des Honved-Oberstlieutenants und zeitweiligen Komm­unanten des 10. Kavallerie-Regiments, Grafen Sigmund Hálfig de Erdöd, in den Urlauberstand bewilligt, ferner den DM Kavalleriemajor und Adjutanten des Troatisch-Travonischen VII. szirtes, Markus Jesterer , zum zeitweiligen Kommandanten des­ 10. Honved-Kavallerieregim­end Stelle den Honved-Infanteriemajor und Referenten in der Präsidialsektion der Jung des Frontisch-­lanonischen VII. Bezir ernannt, an dessen, zum Grerljen, Adjutanten in der onpedarme des Honvsdniinifteriums, Meran von seiner leiteren Ste bei Enthebung Enthebung von Mikit (Erzherzog Sofef) sol, wie , Bihar" meldet, heute Großmardein "eintreffen. “ Morgen sol ihm zu Ehren im dortil Theater eine Festvorstellung gegeben werden. (Die erste Honvad-Kavallerie-Divissin bestehend aus derLPester und der 19.Hevese7­-Eskadron,.r·« heute Morgens 7 Uhr von·dervaefstädter Kirche in den«·s«««»s« Umgebung von Alcsuth demnächst stattfindenden Manövern ab. Di stattliche Truppe erregte auf ihrem ganzen Marsc­h­uch Bud das sympathische Interesse der Bevölkerung. Obwohl die die Unternehmern ausstehenden Pferde, sowie die Mannschaft erst am 27. August einrücten und seit zwei Jahren nicht einberufen waren zeichnete sich die Division doch durch Ruhe in der Haltung und Er­o­sion in­ den­ Bewegungen in einer Mette aus, die selbst bei dienen würde. Neugenzeugen, die­ den Uebungen der Division wohnten, versichern uns, daß die Ruhe, Ordnung und Ge­wandthei derselben eine unter den ohmwaltenden Umständen geradezu ichs rajchende sei. Interessiven wird es unsere Leer, daß die 19. J­hron duch Baron Friedrich Pod­manisfy befehligt wird, als Honved-Nittmeister an den Herbst-Mebungen einige Km­mandant der 1. Eskadron ist Rittmeister v. Kendeffy, frons-Kommandant Rittmeister v. Elle. sp» (Ueber die Vertretung des«Ober-Bü­rg» meisters)äußert»Hon«sich folgendermaßen Während der G­laubszeit des Ober-Bürgermeisters Karl Räth wurde,wie wir er­fahren, der Bürgermeister Kammermayer durch eine Ministerial Verordnung zum Vertreter bestellt. Da der Bürgermeister der erst gewählte Beamte der Hauptstadt ist, kann er’als solcher, das zu Kontrole seiner „Thätigkeit berufene Negierungsorgan, den D­ bürgermeister nicht“ vertreten. Was jedoch die Kontrole über hauptstädtische Aoministration und über die Beamten, ferner Präsidium bei den­ Generalversammlungen anbelangt, so­ll Bürgermeister dazu theils berechtigt, theils verpflichtet, es war da­her seine Nothmendigkeit zur Vertretung vorhanden, noch ist selbe forrest.­­ 1 . Schulnachricht.). Die Einschreibungen an der Pe israelitischen Normal-Hauptschule werden 15. b. M­. bis 1. Oktober, die Feiertage ausgenommen, tägli­c—12 Uhr Vormittags stattfinden. Der ordentliche Unterricht gt am 5. Oktober. RA Meber einen­ erschütternden mat , don" folgende Mittheilung: „In der Kanzlei des Noctusfpi­rourde im Monat August eine Franke Frau aufgenommmen, nie folgendes Nationale abgab: Ich heiße Fürstin Miczislam Wo­nieczki geb. Anna Sch­weighoffer, bin vermögenslos, 51 Jahr röm.-katholisch, Wäscherin. Mein Vater mal weil. Brofeffor , Schweighoffer, mein Mann Fürst Miczislam Woronieczti, Hon oberst. Ich mahne im VIII. Bezirk, Steinbrugers trage­­r Und Alles das ist die erschütterndste Wahrheit, bemerkt das nannte Blatt. Wenn die Pietät schon so weit gediehen ist, daß eine Sollette zur Grrichtung eines Monuments für die im § heitskampf gefallenen Märtyrer veranstalten, ie können­­ dulden, daß die Frau des heldenmüthigen Fürsten, die­­ eines gemwesenen Brofessors, in ihren alten Tagen zum Bettel greifen muß.” » Ei Sr Bezirksvorstand.­ Beim V. (Leopoldstädter) Beric it, nachdem der Geschworne Herr Dr. Georg Horváth mit Tod abging, der bisherige Kringmann Advokat Dr. Baul U­­ma einberufen worden. » «. ·«. «­­­­(Selbstmord.)Mathias Ekker,ein bereits alt Mann,der durch viele Jahre sixt der Leinwandhandlu­ng­ von" » "" und der Schwarze. Geheimnisse eines Hotels, Erzählt von Max v. Schlägel, (24. Fortlegung.) „Sie sehen, ich habe noch nicht alles Verständnis ür die folgene Adele verloren, troßdem sie die Frau meines Bruders it," fuhr Anton v. Arnmaldt mit seinem eisigen Tone fort, der das Blut in den MHdern Adelens gefrieren machte. „Ich mußte, daß man nur Ihre Hochherzigkeit anzurufen brauchte, um Sie zu be­swören. Leider hat diese edle Eigenschaft Sie ein einzigesmal im Stich gelassen . . . Damals, als sie den von aller Welt Gehesten noch vollends in die Tiefe stürzten. Niemand wagte es mich anzu­­tagen, da ich die Hand gegen meinen Bruder erhoben habe; der Dieb meines Gigenthums lag in Fieberträumen und war taub und stumm für die Welt — da waren Sie es, welche die sanfte Stimme erhoben gegen den Mann, von dem Sie mußten, daß er Sie mit der ganzen Kraft überschäumender Jugend liebte — Sie, Adele, waren es, melde rief: Sein Bruder hat ihn tödten wollen . . . Sie trieben ms über das Weltmeer! ... .“ N „SH Tennte nicht anders, denn Sie waren der Mörder!” sagte Adele dumpf. „Auch Emil nannte Sie so, als er wieder zur Besinnung kam . . ." „Ich wollte ihn tödten, wie er es verdient hatte, fuhr Anton mit fieblicher Offenheit fort. „Aber Sie durften mich nicht ankla­­gen! Denn ich wollte ihn tödten auch um Schretwillen. Sie fannten und duldeten meine Liebe . . .“­nd­ verabscheute Sie !” viel Adele Schaubernd, „aber ich wollte nicht anfragend zwischen die entzweiten Brüder treten­­ .” Der schwarze Ar­mwaldt zuchte die Achseln: „Bieleiht au wollten Sie abwarten, wer Herr auf Yrn­­waldt bleiben würde... . Hätten Sie­ damals nur einige Thränchen geweint, mir nur einmal heimlich die Hand gedrüht und mich dann auf bek­ömmliche Weise verraten, ich hätte Ihnen ebenso ber­kömmlich langes Leben und gesunde Kinder gewünscht und gesucht vergessen zu sein auch von Ihnen... Ich hätte ja ohnedies nicht bleiben können, wenn mein edler Bruder das Leben behielt... Aber Sie hatten es eiliger als alle Andern, mich vollends zu ver­­derben . .. Als Sie 928 thaten,” fuhr Anton nach einer unheim­­lichen P­ause fort, „haben Sie übersehen, daß es Wesen gibt, welche nie vergessen, die, wenn man sie zertreten zu haben glaubt, sie immer anch immer aufbäumen, um ihre Vernichter zu sich nieder­­zureißen ... „ Vieleicht hätte ich mein eigenes Leben in Ruhe be­schließen können, in jenem heißen schönen Lande, wo mir der Zu­fall an’s Gestade warf... Ein alter pathetischer Narr, der alle Welt glücklich machen mollte, nahm mir auf und als ich Jahre lang mit ihm in den abscheulichsten Höhlen herumgel­ochen war, um die schmugigfte Kanalile zu füttern und zähnefleib­enden Ngern das Alphabet beizubringen,glaubte er in mir ein hoffnungsvolles Werkzeug für seine weltbeglückenden Träume gesunde UZUVaVen und machte mich zu seinem Sohn und Grben.Ich besaß einen unermeßlichen Reichthum und galt gleich meinem Adoptivvater für einen Wohlthäter«der Menschheit.Vielleicht hätte ich die Komödie weitergespielt und mich­ roch selber für den Narren gehalten,der ich nicht war,aber ich konnte die Sehnsucht,Sie wiederzusehen nicht loswerden,Adele,und der gute alte Jose Casos mußte sich früher beerben lassen,als er es vorhatte...« Entsetzt wandte sich Adele ab von dem zweifachen Mörder. Anton lächelte mit grausamer Ironie und fuhr achselzuckend fort: »Eigentlich war es also ihre kleine zarte Hand,die den­ armen alten Menschenfreund getödtet.Warum rufen Sie nicht wie damals,mit jenerheroinenbewegung,die ihnen so unvergleichlich stand:Ergreift ihn,hier steht der Mörder!?"— »So tödten Sie auch m­ich,aber befreien Sie mich von Ihrem Anblick!«rief Adele,welche Fassung und Vernunft wanken fühlte, bänderingend. »Tödten?das will ich nicht!Ich werde auch Ihren Gatten nicht tödten,wie es in­ meiner Macht steht.Ich will Sie auch nicht entführen,denn ich liebe Sie nicht mehr,schöne Adele!Sie sollen mit ihrem Gatten,meinem aufopfernden Bruder,in unzers­trennlicher Gemeinschaft bleiben bis ans Ende ihrer Tage-aber in­ dieser Viertelstunde sollen Sie meinseit. Unveränderlich sein teuflisches Lächeln auf dem kalten Gesicht, trat Casos näher.Ihres Schreckens nicht mehr mächtig,wich die schöne Frau mit ausgestreckten Händen und starren weit geöffneten "Augen vor ihm zurück: ,,Man wird mich suchen-rächen-—«stöhnte sie. »Sie irren,verehrte Schmägerin,denn während wir hier plaudern steht Ihr Haus in Flammen und man hält Sie für vers brannt-Ihr Gottestabl mir mein Eigenthum-ich nehme ihm das,x womit er immer am lautesten prahlte—seine Ehre.« Nur langsam begriff Adele die ganze Entsetzlichkeit ihrer Lage;dann aber stürzte sie wie eine Rasende nach den geschlosse­­nen Fenstern und suchte sie zu öffnete.Die Läden,mit denen sie verschlossen waren,wichen nicht.Mit den Fäusten­ schlug Adele dagegen: „Schonen Sie Ihre zarten Hände!” mahnte der schwarze Hrnmwaldt mit einem Blick, vor dem Adele Gluthröthe in die eben noch entjeglich bleichen Wangen strömte.­­ « ,,Sie sind wahnsi­n­ nig!«stöhnte Adele,indemfi­ stch in der entferntesten Ecke des Zimmers an einen Stuhl hielt.Ihr­ Hand bebte,wild wogte ihr Busen auf und nieder und in den Augen des schwarzen Artiwaldt leuchtete ein unheimliches Feuer., »Wenn es ihn entröstlicher ist,ihr Schicksal in der Hand eines Wahnsinni­gen zu wissen,m­n ja,danix halten Sie mich dafür,«·sagte er mit newöser Kurzqthmigkeit.»Aber ich bin wabns den, Ihnen jenen Stoß vor die Brust, den Sie mir im Part von Arnwaldt verfegten, mit Küffen zu vergelten! Hören Sie das Läuten, das undeutlich hereindringt ? Das sind die nach der Wil­­helmsstraße eilenden Löfhm­annschaften. Man wird schwere Arbeit­­ haben, denn das Feuer findet in ihrer prächtigen Garderobe und der hübschen Ausstattung Ihrer Zimmer die ergiebigste Nahrung. Sie sehen, auch der Wahnsinn hat seine ernste Seite, wenn er über Millionen verfügt.” Esswa kein«knaskk durchdringender Schrei,den Adele aus­­­­stieß,als sie kühlt e,daß ihr die Sinne schwanden.Selbst Anton­­ « s ' »Mein Ruf wird die Wände durchdringen und jeder ehrliche Mensch wird mir beispringen,««stammelte Adele,selber dem Wahn­­sinn nahe,indeß i ihr Auge nach einem Gegenstande suchte,den sie als Waffe gebmuchen könnte.,,Wir sind mitten in der hauptstadt s­eines zivilisirten Landes...«.« ,,Strengen Sie sich nicht unnöthig an,schöne Schwägerinx Dieses Zimm­er liegt an der Mitte meiner sechs ander.Bis vor die Thüre des dritten Zimmers dringt ihre Stimme nicht.Sie sind hier so weitab von jeder menschlichenhilfe,als wären Sie mit mir allein mitten in den grünen Einöden Südamerikas.Der Schutz der Gesetze,auf den Stepochen,besteht meist nur in den jahrhundertelangen Gewohnheiten und in der dressirten Phantasie des Menschen.Es bedarf oft nur eines Entschlusses,einer kühnen­­ Hand, um das für unmöglich Gehaltene auszuführen.” Adelens Gestalt hatte zu zithern aufgehört. hr Gefigt war sehr bleich und nur das Weiße ihrer Augen färbte sich im­­mer röther. Langsam, mit unheimlicher Ruhe ging sie auf ihren Duäler zu und sagte mit tonloser befehlender Stimme: „Deim­en Sie!“ Der schwarze Arnwaldtl war des Grauens,welches ihm­ das Benehmen seiner Schwägerin einflößte, Herr geworden. Er hatte ein weißes Tuch gezogen und es war aus einem Kläfchchen ber­­euchtet, das er verborgen in der Linien gehalten hatte. „Mein Adoptiv-Vaterland hat wunderbar beruhigende Ar­­cana” sagte er, indem er die sich Nähernde nicht aus den Augen ließ. „Sie legen ich wie füge Träume fest auf die Seele stunden­­lang, tagelang . . José Cafos, den die Menschenliebe und seine aufgeregten Nerven nicht schlafen ließen, liebte es, sich zu betäu­­ben. . . An ich sein Sohn und Erbe war vergriff ich mich in der Phiole . ..“ Adele v. Arnwaldt stand dicht vor dem Berbrecher. „Ich ziehe es nur, mit einer schönen M Wahnsinnigen zu vere­­ Fehren“, fuhr er flüsternd fort. Da taumelte er, von ihrer zar­­ten Faust ins­ Geist, getroffen, zurück. Aber mit einem Gröhnen der Wuth sprang er vormärts und preßte das Tuch auf das Antlit der Verzweifelnden.: „Emil!“ 220.2. : » >­­­v·Arnwaldt lauschte enksest, alg so müßte der laut durch wen gedrungen sein. In der That hörte man draußen Lärm. Anton untersah die laute Stimme Stefan’s, welcher offenbar in der Absicht sein, Herrn zu warnen, immer von neuem versicherte, derselbe bdür nicht gestört werden.’ Der Schwarze Ar­mwaldt warf einen milden Blid 30 Enttäuschung auf fein wie leblos auf dem Teppich ausgestrebtes Opfer, dann eilte er lautlos durch die Seitenthüre. Glücklich ge­langte er in einen abgelegenen Korridor und eilte auf den drei Teppichen unhörbar nach einer ihm benannten Hintertreppe. felbe führte zu einer Seitenthüre des Hotels, welche ihm von­­ diskreten Gießer einst mit feinem Lächeln gezeigt worden war. Da öffnete sich die Thüre eines Fremdenzimmer und Dornewiß stand ihm von der in der Nähe befindlichen Gaslamı hell erleuchtet Brust an Brust gegenüber. Re: „Sie haben mich dreimal von Ihrer Thirre messen lassen, aber Sie entgehen mir nicht !” Intridite der Lieutenant, indem den Arm des Flüchtigen ergriff. „Sie müssen si mit schlagen !" »Ich habe Sie niemals kränken wolle Uthebrite Ay v.Armwaldt...Ich bin Kavalier wi-Sie.Wegen eines ungläu­b­igen Duells will man mich verhaften. Laffen Sie mig!" „Ich bin kein Häsher !­ Gehen Sie!“ sagte Dornewi­t aufwallendem Edelmuth, und seine Hand löste sich von dem des Flüchtlings. i­n Anton v. Arnwaldt war rasch auf der dunklen Trepp­ehmwunden. Nach einsigen Augenblicken­ des Nachdenkens bereute Do wit fast, was er gethan. Bielbeigt hatte er durch seine Ritter seit einem ganz gewöhnlichen Verbrecher aus den Händen Lustiz geholfen. Unruhig wandte er sich nag der Wohnung b Brasilianerd. Seine Uniform verschaffte ihm bei dem Polizeileute melde die Thür befegt hielten. Eingang. °­­ Sein erster Blick traf auf die Gestalt Adelens, welche ein i&önen Leiche ähnlich auf dem Divan ruhte und nichts von d­iejeten Neugier wußte, deren Gegenstand sie war. Unter der ‚Tour eines der Nebenzimmer­erschien Heffter, die Kleider in Un­­ordnung und sich wie ein’ Verriihter geberdend, sowie Here Gießer und der Polizeirath. Stefan Bragfe, in der sicheren Huth zweier bandfester Schulleute, bildete den tragifomischen Nachrab. Trüb­­selig wie seine zerdrühten Kruftfalten schaute sein Gesicht zmirgen den erschlafften Lodenringeln­ hervor und­­ schien die melancho­­lische Ueberzeugung auszudrücken, dab. alle Herrlichkeit der­ Welt eitel sei. »» (Fortsetzung folgt·) ; sz ; alle hü .­­. ..«.s W

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