Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1874 (Jahrgang 21, nr. 275-298)

1874-12-03 / nr. 277

j } } . A­­ je 3 m erörterte Telesky als Referent über den Gesetzentwurf betreffs AVAUDEVOUS der Prozeßordnung in längerem Vortrage die prin­­zipiellen Pränger dieser Vorlage- Hinsichtlich der sunmarischen Verhandlung wünschter Ein­­führung des protofollarischen Verfahrens auch oder aber der mündlichen Scheidung, weshalb auch formellen Entjeheiduna neben in in der ersten Instanz, den höheren Instanzen. Bei den Rechtsmittelsysten wünscht er die Funktion des gegenwärtigen Nullitätsklage-Systems und tadelt die Möglichkeit einer besonderen der materiellen Ent­ des besonderen Kassations­­dem Obersten Gerichtshofe eine Appellata eine zweite definitive Appellata geben; in ordentlichen P­rozessen aber einfach drei Instanzen. — Sollte das neue System mit größeren Auslagen verbunden sein, so möge lieber zur Deckung der Mehr­­Streit­­folten eine Stempel­­fahjen unter, 50 fl, sowie Chrenbeleidigungs- und feldpolizeiliche­­ Angelegenheiten, wünscht er an die administrativen Behörden ge­­wiesen, wobei es der extra dominium Fflageführenden Partei vor­behalten bleibe, den Gerichtsmeg zu betreten. Teleksy bittet, diese Prinzipien einer allgemeinen Diskussion zu unterziehen. » Bauler hält das Dringlichkeitsmoment für das wichtigste, weshalb er auch radikale Aenderungen in der Gerichtsverfassung zu vermeiden gesucht habe. Er wünscht, die gestellten Anträge möchten eingehend erwogen und zu diesem Behufe lithographirt und vertheilt werden.­­ » Ludwigddrväth glaubt,daß jeder Jurist über diesen Gegenstand im Reinen sein müsse.Man kann auch die finanzielle Seite, welche die unwichtigste sei, nicht übergehen. Er acceptirt die von Telehky entwickelten Prinzipien, kommt­ aber zu anderen Kon­ Husionen. Er hält die Durchführbarkeit der Mründlichkeit bei dem jenigen Nationalitätengefeg in der zweiten Instanz nicht für mög­­lich und als fostspieligeres Verfahren gegenwärtig nicht einführbar. Er acceptirt das Prinzip des protofollarischen Verfahrens bei sum­­marischen Angelegenheiten. Die Aufhebung des Kassationshofes hält er nur so durchführbar, daß dessen Richter als Mitglieder des Obersten Gerichtshofes eingetheilt werden. Er beantragt in die Spezialdebatte einzutreten. Horanßty hält die Unmittelbarkeit und Männlichkeit weder vom nationalen, noch vom finanziellen Grandpunkte in Un­­garn für zweckmäßig. Durch das Bagatellverfahren glaubt er eine wesentliche Besserung erreichbar ; die Kompetenzen wünscht er ebenfalls richtiger einzutheilen, den Kassationshof aufzuheben. Aus diesen Gründen unwünscht er die M Revision der Progeßordnung und­­ die Novellenform­el nicht genügend. Darum möchte er den Fferenten mit der Ausarbeitung eines neuen Entwurfes auf Grund der JA eher Prinzipien betrauen. Dodossy sieht in dem gegenwärtigen Gelegentwürfe auch nicht den richtigen Weg zur gründlichen Verbesserung. Er erwünscht Unmittelbarkeit und Mündlichkeit und Absonderung des Bagatell­­verfahrens. Er läßt sich in eine Widerlegung der gegen die Mündlichkeit ausgeführten Gründe ein, er wünscht endlich einen Anfang und verharreich­t einen neuen Berfuch in der Richtung des Schriftlichen Verfahrens. , . Er beantragt, den Gefegentwurf zurüczumeisen und an den Minister die Aufforderung zu richten, eine neue Prozeßordnung — auf Grund der Unmittelbarkeit­ und Mündlichkeit — und einen Gelegentwurf über Regelung des Bagatellverfahrens einzureichen. Bérán sieht, daß jieder ein Anhänger der Mründlichkeit sei;­ex Sieht seine Schwierigkeiten in derselben und stimmt dem Referenten zu. Dalnoky glaubt im vorhandenen Rahmen die Berbesse­rungen duchführen zu können und nimmt den Entwurf im Allge­­meinen an. Die Sibung endete um halb 8 Uhr, noch sind als Redner vorgemerft Mäday, Matclay u. A. und wird die nächste Sigung morgen stattfinden. Er­st in Angelegenheit der Univ­ersitätsbauten hat der Unterrichtsminister dem Finanzausschusse, welcher seinerzeit die Verhandlung dieser Titel in suspenso ließ, einen Kostenausweis vorgelegt. Diesem Ausweise entnimmt , B. N.” folgende Daten : Für die Gründe zu Sweden der medizinischen Fakultät und des naturwissenschaftlichen Institutes waren 616.000 ff. votirt. Die jähr­­lgch Binsen und die Amortisation dieses a beanspruchen 43.120 fl.Es waren ferner votirt für die Uniperitätsbibliothek in­ den Jahren 1873 und 1874 410.000 fl., für das physiologische In­­stitut 224.000 fl., wie das Hauptgebäude der Universität 35.581 fl., zusammen: 993.581 fl., deren Zinsen und Amo­rtisation jährlic 69.550 fl. beanspruchen. Für 1875 sind für die drei genannten Ge­­bäude 480.734 fl. präliminirt, deren Zinsen und Amortifation 33.652 fl. ausmachen. 63 betragen demnach die bisher volisten Summen und das Präliminare für das nächste Jahr zusammen 2.090.315 fl., die Zinsen und Amru­sationsquote per Jahr 146.332 Gulden. Die Baukosten­­ waren nach den Kostenvoranschlägen auf 1.053.219 fl. festgestellt, und zwar für Die Universitätsbibliothek 474.638 fl, für das physiologische Institut 224.009 fl. für das Hauptgebäude 359.581 fl. In Wirklichkeit betrugen die Baukosten 1.178.172 fl. oder um 119.953 fl mehr als der Voranschlag. Nahe­dem aber für diese Emwede nur 993.581 fl. votirt waren, sind für die Beendigung der Bauten noch, 184.591 fl. nothwendig. Zu diesem Betrage kommen noch die Einrichtungssorten, und zwar bei der Bibliothek 109.300 fl., beim physiologischen Institut 33.170 fl., beim Hauptgebäude 61.200 fl., zusammen 204.210 fl. ; ferner kommen noch dazu die Bedeckung des Kaufscillings für den Grund des Beleznaygartens, der im Expropriationswege im 201.633 fl. ange­kauft wurde, fü­r welchen aber nur 125000 fl. votirt waren — 76.633 fl. und der Kaufpreis für den vom Seminar angekauften Grund 15.300 fl. Es sind somit für sämmtliche Universitäts­­bauten noch 480.734 fl. röthig. — Mehrere Munizipien haben an den Reichstag Petitionen um geiegliche Regelung der Militär-Bequartierung eingereicht, so namentlich das Dedenburger, Komormer und Go­­mogyer Komitat, der Hajdufendistrikt und die Stadt Kecskemet. In der Petition des Dedenburger Komitats heißt es unter Anderem, daß die Einquartierung der Soldaten bei einzelnen Einwohnern zu den schwersten Lasten gehört, welche dem Bolte aufgebürdet werden, daß das Bolt bereit wäre, diese auf die in­­timsten Familienverhältnisse einflußnehmende Laft mit Aufgebot der legten Pfennige abzuwenden, und — doch hätten die urgiren­­den Bitten um Regelung dieser Angelegenheit weder den Reichstag noch die Regierung dazu bewogen, diese ungleich vertheilte Last dem Volte abzunehmen. Das Komorner Komitat beabsichtigt wohl nicht gegen die Bequartierung von zwei Honved-Bataillonen Klage­n erheben, doch hebt die P­etition hervor, daß die Komitate jen­ Heitz der Donau und das Preßburger und Graner Komitat allein die Last von 10 Regimentern zu tragen haben, während in allen übrigen Landestheilen zusammen 12 N­egimenter einquartiert sind. Das Somogyer Komitat schließt sich der Komorner Petition vollständig an. Der Hajdufen- Distrikt bittet um Erleich­­terung dieser schweren fast dur gleiche und gerechte Bertheilung. Die Stadt Becskemet betont, daß sie in den lesten andert­­halb Jahren die traurige Erfahrung machte, ihre Bitten um Er­­leichterung der Schweren dalt seien unberücsichtigt geblieben, die Haltung des Landes-Oberkommandos vereitle den guten Willen des Honved-Ministeriums, die Stadt Tönne bros von der gegeblichen Regelung der Bequartierungs-Angelegenheit eine Erleichterung er­­warten.­­ Der Ständige Ausschug des Reiter Komitats wurde vom Obergespan behufs Wahl des Zentralausschusses — da das neu­e Wahlgeseb bereits am 16. Dezember in Kraft tritt — zu einer außerordentlichen Generalkongregation für den 21. b. IR. ein­­­berufen, in welcher al einige andere dringliche Agenden erledigt werden sollen. Dieser Generalkongregation wird am 20. 9. M. eine Konferenz im Komitatssaale vorangeben.­­ Bezüglich der von und­ reproduzirten Nachricht vom­ Ur­­laube des Sektionsrathes Theodor Mandics erfährt „Reform“, die Mittheilung sei dahin zu modifiziren, daß der ge­­nannte Herr nicht jeßt, sondern bereits vor einem Monate sich auf längeren Urlaub begab. Ob er auf seinen Posten zurückkehren werde oder nicht, hat der­ Gemählsmann der „Ref.“ noch nicht be­stimmt erfahren. Thatsache ist, daß über die seit einem Monate vorgenommenen bedeutenderen serbischen Angelegenheiten ein an­­derer höherer Beamte­ dieses Ministeriums b­ereh­rt hat. Thatsache ist ferner, daß es längst’ der Wunsch des Herrn Mandics war, sich von seiner, vielen Angriffen ausgefösten Stellung zurückzuziehen und der Tod seines einzigen Sohnes reifte diesen Wunsch zum­ Entschluß. = In Agram werden — wie die "A B3ta." berichtet — von morgen an täglich bei der fen. Landesregierung unter dem Borsite Sr. Erzellenz. des Banıs Konferenzen abgehalten, in welchen das Landesbudget pro 1875 berathen wird. Um Weihnachten wird, wie im Vorjahre, der Landtag zu einer kurzen Session zusammentreten, um das Landesbudget und vielleicht auch noch einige andere Gelegentwürfe zu erledigen. — Die E. Landes­­regierung hat angesichts der Reorganisation der politischen Verwaltung alle Komitatsbehörden aufgefordert, sich über die Komitatsfonds und über das sonstige Komitatsvermögen zu äußern.­­ Die „unßerordentlichen Mittel”, welche in der be­kannten Wrtifelreihe des , Besti Napló" verlangt wurden, unter­­zieht heute „Magyar Politifa” einer scharfen Kritik. In sarkastis­­chem Tone behandelt das Blatt zuerst das Verlangen, daß die Regierung das Bersprechen leisten möge, das Defizit binnen zwei Jahren zu beseitigen, weist die Unmöglichkeit nach, ein solches Ber­­spreen mit Betimmtheit abzugeben und sagt danır : Wir haben auf Grund von Ziffern die Ueberzeugung ge­­­wonnen, daß selbst im schlimmsten Falle, wenn nämlich im Jahre 1875 die Steuern nicht besser einfließen sollten als sie im Jahre 1873 einsamen, die Erfordernisse durch die Anlehensgelder bis zum Schlusse des Verwaltungsjahres bedeckt wären. So selbst, wenn von den neuen Steuern nicht 15, sondern nur 12 Willionen einkom­­men würden, so verblieben für Sänner 1876 auch nach Be­hebung der erforderlichen 7 Millionen für Binsen, noch weitere 5 Millionen Kaffenvorratd — selbstverständlich, wenn die Reduktio­­nen des Finanzausschusses in Betracht gezogen werden. Weitere Reduktionen aber­­ führt „M. Politita” hierauf aus, künne man nur auf Grund eines radikalen Seitenwechsels vornehmen, ein solcher aber könne nicht von heute auf morgen und am allermenig­­sten in dem gegenwärtigen Parlamente durchgeführt werden. Man dürfe Daher nicht von außerordentlichen Mitteln sprechen, sondern habe einfach die Indemmität­ zu ertheilen, das Budget zu erledigen, die Steuergefege ohne weitläufige Debatte anzunehmen und die dringendsten Bermaltungsgeseke zu votiren. Dann könne der Reichs­­tag inwenigstend mit dem Bewußtsein auseinandergehen, daß er das Land in seinem schlechteren Zustande läßt, als der zu Beginn der dritten Gession mar, Layer zur Republik überzugeben, als es die Ehre gestattet, zum Ma überzugehen. E 8 ist sicher nußlos, auch nur den Versuch eines olten Treubruches bei ihm zu unternehmen. Der Marshall Mac Mahon wird niemals der Präsident einer republikanischen Republik sein. Seine Ehre, seine Pflicht, feine Welter­­zeugung, feine Neigungen und der z­wischen der monarchischen Ma­jorität und ihm abgeschlossene­n Bart verbieten es ihm. Seine politische Rolle ist duch den Ursprung seiner Gewalt streng begrenzt. Er­st am 24. Mai von der monarchischen Majorität gerade gegen die­­­epublit und troß der Republitaner gewählt wor­­den, um Heren Thiers zu erregen, gerade wegen die Republik und troß der Republikaner it am 20. November das Septennat eingerichtet worden. Diese beiden Abstimmungen bilden einen Kontrakt, den er nicht das Recht hat, aufzulösen. Indem er sich der Aufgabe unterzog, der Sim wählte einer monarchischen Majorität­­ sein, übernahm er es zu gleicher Zeit und für immer, soviel in rn Kräften steht, die Meinungen und die Ant­ressen seiner Auf­­traggeber zu vertreten, zu vertheidigen und zur Geltung zu brin­­gen. . Das doppelte Votum, aus dem seine Gewalt hervorgegangen ist, bedeutete die­ formelle Verurtheilung der Republik. Die­se Ver­­urtheilung dauert fort und es ist Niemand (und der Marschall we riger als ein Anderer) berechtigt, dieselbe vorzeitig aufzuheben. Nach BD sechs Jahren it der Marschall die lebendige Nega­­tion der Republik und der natürliche Gegner der republikanischen P­olitik. Er kann, wenn er mill, die Gewalt aufgeben, es wäre das eine Desertion, die wir ihm niemals vathen werden ; aber er kann sein Verräther sein.” Ein Zirkular Antonetli’s, welches an die katholischen Geistlichen vor vier Jahren erlassen wurde, ist neuerdings aufge­­frischt und­ in allen Kirchen Roms verlesen worden. Dasselbe lautet: 11. August 1870, unter den Gläubigen, und unter den Bischöfen, der Meinung sind, daß die apostolische Konstitution, welche in der Session des ökumenischen Konzils im Vatikan um diesem­­ ist, sie. Wie vielleicht Juli veröffentlicht worden, so gemäß Hır die ganze katholische Welt der höchsten lange der, der nicht Die Doktrin von der nit der wohlbekannten eine weitere Publikation nöthig gemesen verführt werde, die sich noch immer Katholiken einige 18. des Monats bindend sei, bis sie durch irgend einen weiteren Ast des Heiligen Stuhles feierlich ver­kündet worden seltsam soll eine Annahme ist, kann jedermann leicht einsehen. Besagte Konstitution erfuhr die mög­­lichst feierliche Kundm­achung an demselben Tage, an­­ welchem sie in der vatikanischen Basilika von dem souveränen Bontifer in An­we­­senheit von mehr als fünfhundert Bischöfen feierlich bestätigt und promulgirt worden i­; denn sie wurde an jenem Tage, obgleich in alle eine solche Nothunwendigkeit nicht vorlag, mit den übli­­chen Förmlichkeiten an den Ba Blagen von Nom angeschla­­en, műre. Ich hielt unbeflecten Megel, verpflichtend daß mas immer für es für meine Pflicht, Ihnen diese kurzen Bemerkungen mitzutheilen, damit­­ ihr Führer sein mögen, im Falle von irgend­welcher Seite hei­nen Zweifel entgegengebracht werden sollten. Jakob Kardinal Antonelli“ In einer zweiten verlesenen neueren „Notiz“ wird erklärt: „Leider werden mir durch bekannte Vorkommuniste veranlaßt, den­ Gläubigen kundzuthun — damit Niemand dur einige Leute nennen — daß der Empfängung und von der Unfehlbarkeit des Statthalters Jesu Christi, wie sie von Kerzen gläubig aufnimmt, dadurch schon aufhört, ein Katholik zu sein.“ Autorität der Kirche Definirt wurde, in seinem An einer dritten „Notiz“, welche der Erzbischof Veit in Antonell’s Namen den Gläubigen in England insbeson­­dere ans Herz weigern und dennoch an der katholischen Kirche zur Beichte ihrer eigenen um vor­­oder zu so größeren V­erdammnis.” « Die Nachricht,daß eine neue Konferez in Brüsseleri berufen werden soll,welche sich mit Fragen des Völkerrechtes zu­ beschäftigen hätte,wird von der»Times«ablehend besprochen Das Blatt hebt hervor,daß England sich schon an der ersten Kon­­ferenz lediglich aus Höflichkeitsrücksichten bet­eiligt habe und keine Bedürfniß empfinde,bei einer Fortsetzung derselben mitzuthun.In­­dem dann das Blatt den Charakter der früheren Konferenzen skizziet,sagt es zum Schlusse:,,Es1 wäre schade,wenn wir zu solchen Gemeinplätzen der Menschlichkeit unsere Beistimmung ge­­ben,unachtsam uns zu Anhängern von Lehren machen sollte, welche die ursprünglichen und natürlichen Freiheiten des Menschen verkürzen würden.«« Kofes empfiehlt, in summarischen Prozeßfachen unter Gestattung der Verbringung und dessen den Instanzen er die Aufhebung Vereinigung mit neuer fol­es Beweismittel und und­­ Gebührenerhöhung stattfinden. 3 minster jo 68 ist dem Heiligen Stuhle daß gehen, „sich murde: „Rom, befannt sogar ohne geworden, legt, heißt es, daß Alle, die sollten daß von Glauben theilnehmen 3 eines Satrilegiums schuldig machen, 1 « 7­­ % 1 zur Tagesgeschichte. Ueber die Vorgänge in der Französischen Nationalver­­samm­lung sind seine weiteren Nachrichten als betreffs der Prä­­sidentenwahl eingetroffen. Die Botschaft Mac Mahon’s wird Man erst heute­ verlesen werden, über ihren Inhalt aber will man sehon jet informirt sein. 68 wird nämlich als gewiß angenommen, daß Mac. Mahon die Organisirung des Septennats, nicht der Republis, verlangen, im Uebrigen aber betonen wird, daß er unter allen Umständen die Ausübung der Gemalten m wäh­­rend der ganzen Zeit, für, welche sie ihm übertragen wurde, ernst nehme. Die Wahrscheinlichkeit spricht an dafür, daß die Bol­­­ge in solchem Sinne gehalten sein wird. ‚Sehr bezeichnend­ür die Intentionen Mac Mahon’s ist ein Mrtitel des monarchistischen „Paris Journal” , welchem mir folgende Stelle entnehmen : » .,Der Marschall­ bleibt als Staatschef,was er als Soldat war:die Personifikation jener ritterlichen Tugenden JerenVerd noch die Armee ist.Er fühlt noch mehrt als Diejenigem welche ihn berathen,daß es ihms ebenso wig erlaubt ist,von dem monarchischen­ I a ” Tageszeitigkeiten. (Se. Majestät) beabsichtigt nach einer Meldung der in Zara erscheinenden „Nationale“ im nächsten Frühjahr zum exiten­­male Dalmatien zu besuchen. Für die Baltzfüdhen­ sind laut der dritten öffent­­lichen Duittung des Romite-Raffiers Herren ©. Sztupa in der Zeit vom 28. bis 30. v. M. neuerdings eingegangen 1704 fl. 50 fr.. Die Totaleinnahmen betrugen somit mit ultimo November 8052 fl. 25 fr. M Ueberdies sind dem Komite eine bedeutende Menge diverser Raturalien zugegangen. ; re­cich­sfühen) Die BVoh­sfühe in dr Wasser­­stadt, melche heute Vormittags 11 Uhr durch die Mitglieder der Boltsfühen-Kommission, Ober-Bürgermeister Rath, Men­­del, Schweiger, Sztupa ud Nemesheg­yi eröffnet wurde, gehört, was Bequemlichkeit und Nettigkeit betrifft, wohl zu den Schönsten, melde mir bisher gesehen. Das Damenkomite, welches die Leitung derselben übernommen, hat Alles aufgeboten, um seiner Aufgabe in vollem Maße gerecht zu werden. Boi Allen nennen wir Frau Baulovitas, die Vizepräsidentin des Ofner Frauenvereins, welche dur ihre Sovialität eine wohltguende Abmechs­­lung in den feierlichen Exnt des Moments zu bringen verstand ; fer­­ner­ die Damen Keller, Greishl, Brandl, die beiden Holy­pad, Weißenbach, Dolansfr, Seidl, Szelestey und Andere. Bon Herren waren anwefend: Baulovits Sy­leftey, Tely, Blestott, der Herr Bezirksversteher und Andere. Nachdem die übliche „Begrüßungsschale“ Fredenzt und — nicht selbstverständlich, sondern in der That — vorzüglich befunden wuche, fuhr die Kommission nach Altofen, um auch daselbst den Eröffnungsalt vorzunehmen. Hier walteten die Damen Dre, Zatay, Hirsheder, Rabe und Domonkos ihres Amtes an Hausfrauen und zwar mit so Liebenswürdiger Verve, dab sich die Kommission ohne recht zu willen, inmitten in einem Bantet befand, welches troß des frugalen Menus — der heutige Speiszettel bestand aus Suppe, Windfleisch, Sauerkraut und 1Stüd Brod — an Gemüthlichkeit nicht­ zu­mwünschen übrig ließ. Am Sc­hlusse der ver­schmadhaften Gafterei erhob Bezirksvorstand Dr. Paul Hoffmann sein Glas — Wasser, um in einem recht gez­wungenen Toast den Ober-Bürgermeister Rath als Begründer des Volksfürhenmesens in­­ Budapest hochleben zu lassen. Ober Bürgermeister R At bh erwiderte, daß der Dank für das Auftande­­kommen beieses schönen Unternehmens zunächst der werkthätigen Beihilfe der gesammten hauptstädtischen Bevölkerung, sodann aber unseren reizenden rauen gebühre, deren Unermüdlichkeit und Opferwilligkeit das schöne Gelingen des­ Unternehmens erst möglich gemacht habe. Nicht Galanterie allein sei es also, welche ihn bes­­timme, das Glas auf das MWohl dieser Lieben guten Frauen zu erheben, sondern das Gefühl innigster Dankbarkeit und Hochachtung. Was speziell die Institution in Altofen betrifft, so habe der aadere und unermüdliche Bezirksvorstand Dr. Paul Hoff­mann einen Seinenantheil an dem Erfolge derselben.“ Um­­ 1 Uhr Nachmittags hatte diese einfache und erhebende Feier ein Ende und die Kommission fuhr, nachdem sie sich Heuzlicist von den an­wesenden Damen und Herren verabschiedet hatte, wieder nach Pet zurüc­­s««­­(Todesfall.)In Oedesnburg wurde am 1.d.derpensks k.k.Oberlandesgerichtsrath Joh.Nep.Ertl zu Grabe getragen- Der Verstorbene,der in seinem achtzigsten Lebensjahre stand,war­­ in vormärzlicher Zeit Obernotär und auf dem 1847 48er. Landtag Oblegat der Tf. Freistadt Oedenburg und zeichnete sie sowohl duch nediegenes­ juridisches Willen als auch durch strenges Rechtsgefühl, wie durch M Wohlthätigkeit gegen die Armen aus.­­ — (Sport) Aus der Plattensee-Gegend schreibt man dem „Somogy“, daß man sich seines Jahres erinnert, wo die Wild­­gänse so Häufig gewesen wären, wie­ heuer. Sie laffen si zu Zausenden auf den Saatfeldern nieder und richten großen Schaden an. Viele werden auf dem Anstand geschossen; es gibt Schügen die 10—12 Stüd an einem Tag erlegen. — In $ábab, auf der Besitung des Grafen Paul Szechenyi, wurden unlängst binnen zwei­ Tagen 46 Hehe, eine große Anzahl Hasen, 2 Füchse und 1 Wildschwein erlegt, obwohl die Gesellschaft nur aus dem Haus­­herrn, seinem Bruder Dr. Franz Széchenyi, dem Grafen Paul Vestetit3 und den Herren Stef. Intey und Bela Rund bestand­ Diebstahlel im Hauptzollamt3­ Gebäude) Heute Morgens wurde bei der Ober-Stadthauptmannschaft an­gezeigt, daß gestern während der Mittagsstunde das Zimmer des P­ostmeisters der dortigen Filialpost, welches übrigens eine gan einfache Sperre hatte, durch unbekannte Thäter erbrochen und daraus ein Holzteller mit 1 fl. 50 fl. Kupferged und 3 fl. 7 t­ theil3 in Silber, theils in Kupfer, wie auch ein refommandirte Brief und ein Paket Schriften entwendet wurde. 683 wurden im Zimmer auf zwei Schreibtische erbrochen, in denen aber nichts zu nehmen war. Die aus diesem Anlasse verbreiteten Gerüchte von einem größeren Diebstahl im genannten Gebäude sind unbegründet. Der Traum ein Leben) Shakespeare's Lustspiel „Der Widerspenstigen Zähmung“ enthält bekanntlich die drollige Episode, daß man einen Kesfelflider aus dem Wirthshause wirft. Der Herzog findet den Volltrunkenen auf der Straße, läßt ihn nach Haufe tragen, in ein rostbares Bett legen, umgibt ihn mit einem Hofstaate, der den Keffelflider beim Grwnden glauben macht, sei ein hoher Herr. Als der Keffelflider wieder einschläft, läßt ihn der Herzog wieder vor das Wirthshaus legen. Eine ähnliche Ge­schichte paffirte jüngst bei Butovár. Dortige Müllerburschen fehrten aus der Stadt zurück und wollten mit dem am Donauufer befestigten Kahne zur Mühle fahren; da bemerkten sie zu ihrer Weberraschung in dem Boote einen laut Schnarchenden KReffelflider. Alle Versuche, ihn zu erwecken, waren vergeblich, der Wachere hatte des Guten zu viel gelhban. Es blieb also nichts Anderes übrig, als mit Jane zur Mühle zu fahren. Auf dem Wege dahin kam ihnen ein origineller Gedanke. Als sie am Ziele angelangt waren, schleppten sie den noch immer schwachenden Sand in die Mühle, entledigten ihn feiner Kleider, zogen ihm die Kleider eines Mü­llerburschen an bestreuten ihn von Kopf biz Yup mit Mehl, legten ihn auf einen Mehlrad und ließen ihn weiter schlafen. Als der Morgen­ graute, gelang es endlich den nun in sanften Mal-Aftorden schnarchenden Findling zu erwecken. Er solle zur Arbeit sehen, an ihm sei­ die Reihe — riefen ihm die Gesellen zu. Jane reibt sich die Augen betrachtet sich verwundert vom Scheitel bis zur Sohle — und­ löst sich auf die andere Seite. So hatte man aber nicht gemettet ; man stellte ihn auf die Füße und hat auf seine Betheuerung, er sei nur ein gewöhnlicher „Maftelbinder“, die Entgegnung, er sei auch ein x « , — . hó 3­00 Der große Krach). Zeit-N Roman in vier Büchern von Max Ring. Drittes Buch. (49. Fortlegung.) Bei der Eröffnung der Weltausstellung durfte natürlich die schöne Wanda nicht fehlen, welche in Begleitung des gefälligen Kommerzienraths und des galanten Grafen von Biberstein nag BBsen geeilt war, obgleich ihr Gatte den kostspieligen Wutenthe­t. der theuren Stadt seheute. Er vermochte jedoch mit den Bitten und dem Schmollen der liebenswürdigen Frau, dem Zureden seines Freundes und dem eigenen Drang nach Verstreuung zu wider­­stehen, deren er umso mehr bedurfte, da er in der legten Zeit man­­chen V­erdruß in seiner Familie und besonders manchen Berlust in seinem Geschäft gehabt hatte. Trotz seiner Sorgen und der unverschämten Preise,welche N er für seine Wohnung und seine sonstigen Bedürfnisse zahlen mußte, amüsirte sich der Kommerzienrath so gut, daß er bald die Heineren und größeren Unannehmlichkeiten des Lebens vergaß und er hier weit wohler als in der Heimath und in seinem Hause fühlte. Er war entzübt von den herrlichen Gebäuden der Ring­­straße, von den gemüthlichen Kaffeehäusern, von den eleganten­­ Hotels, von dem prächtigen Prater mit feinem Boltsleben, von den M­undern der Ausstellung und vor Allem von dem glänzenden Empfang und der großartigen Gastfreundschaft, die er in verschie­­denen angesehenen Familien fand. Heute sperrte er bei dem Baron Semeiteles und morgen bei dem Freiherrn von Tinteles, den nächsten Tag fuhr er nach Hieking, wo ihm zu Ehren von einem Geschäftsfreunde ein splen­­dides Diner gegeben wurde, oder er machte in Gesellschaft lebens­­lustiger Männer eine Vergnügungspartie nach dem nahen Larenburg und dem reizenden Schönbrunn. Als Chef der bekannten Firma Selden und Kompagnie fand er von allen Seiten die ehrenvollste und mohl­­mwollehafte Aufnahme, welche seiner Titelfeit schmeichelte. Dabei suchte er auch hier das Nüslihe mit dem Angenehmen zu verbin­­den, indem er sich an der Wiener Börse betheiligte und nur un­­bedeutende Boten von österreichischen Spekulationspapieren kaufte, an denen er nicht nur die Kosten der theuren Messe, sondern auch Tausende darüber zu verdienen hoffte. Wanda dagegen bewußte die gute Laune des Kommerzien­ vatbs, die sich seit einigen Wochen mir selten zeigte, um die ber­­ühmten Wiener Läden kennen zu lernen, skostbare Toilettenstudien zu machen und von den Schätzen der Ausstellung so viel als m­ög­­lich zu profitiren.Während Selden an der Börse beschäftigt war, wanderte sie an dem Arm des Grafen,ihres treuen Cicisbeo,bald zu Fuß,bald in eleganter Kaufpage durch die verführerische Stadt, wo das Geld Flügel hatte un­d die Gulden,besonders in jenen Tagen,vom Winde fortgeweht wurden. Indische Shawls,persische Teppiche,französische Bronze, die entzückenden Wiener Lederwaaren,die kostbaren rosenrothen Korallen Genuas,die kunstreichen Florentiner Mosaiken,dieveixes­tianischen Spiegel,die japanischen Schnitzereien,die prachtvolle­r Vasen und Emaillen,»vor Allem die funkelndext Schmuck-und Toiletten-Gegenstände reizten ihre Kauflust,diesse in vollste­n Maß befriedigte,sodaß sich der gute Kom­­erzienrath genöthigt sah,den Kredit seiner Geschäftsfreunde in Anspruch zu nehmen, trotzdem er sich mit einer bedeutenden Summe für die Reise ver­­sehen hatte. Nur ein Umstan­d drohte das­ Vergnügen des Kommerziens­taths zu­ stören,als er eines Tages in dem Gewühl der Weltaus­­stellung das bekannte Gesicht seines alten Freundes Gutmann und dessen Sohn Ferdinand zu erblicken glaubte,deren Erscheinung ihn aus naheliegenden Gründen verstimmte, indem das frühere so in­­time Verhältniß durch die lebten Ereignisse getrübt worden war und eine gewisse Gefaltung hinterlassen hatte. Bald erfuhr er, daß er­ sich nicht getäuscht hatte, als Herr Gutmann auf ihn zukam und ihm mit erheuchelter Freundlichkeit seine Hand reichte, während Herr Ferdinand, der an seinem Arm eine „reiche M­ienerin“ mit unverkennbar o­rientalischen Zügen führte, triumphirend seine Begleiterin der überraschten Wanda als seine Braut vorstellte, „Seäulein Flora v. Pleitegeier.” „Firma Edler Geier von Pleitegeier”, fügte Herr Gutmann mit strahlendem Gesicht hinzu. Natürlich war man gegenseitig entzüdt von der unerwarteten Begegnung, man gratulirte dem "glücklichen Brautpaar und freute sich ungemein über die höchst paffende Verbindung, da der Edle von Pleitegeier der­­ Wiener Gutmann und Fräulein Flora der weibliche Ferdinand war, so daß Beide sie nichts vorzumerfen hatten. Während die Damen sich von der Toilette unterhielten, worin die Wienerin einen­ ausgezeichneten Geschmad entmwickelte und Wanda noch bei weitem übertraf, sprachen die Herren vom Geschäft und von den­ Rursen, von Austro-Ottomanischen Bant- Aktien, von Meal-Krebit, von der Hypothelar-Versicherungs-Bereit­­schaft und ähnlichen interessanten Unternehmungen. Troß der eingetretenen Spannung herrschte bald wieder das schönste Einverständnis z­wischen den Betheiligten. Herr Gutmann ließ es nicht an freundlichen Wirzen und Rathschlägen fehlen, in­­dem er den Kommerzienrath in seinem Vertrauen zu der Wiener Börse bestärkte. . Unaufgefordert theilte er demselben mit, daß er selbst auf Veranlassung des Edlen von Pleitegeier in verschiedenen österreichischen und ungarischen Effekten „mache“, wodurch sich der­ Kommerzienrath bewegen ließ, in derselben Richtung noch stärker zu spekuliren und mit der genannten, ihm so warm empfohlenen Firma in Verbindung zu treten, da er noch immer die beste Meinung von der überlegenen Geschäftskenntni seines früheren Freundes hatte. Selbstverständlich beeilte sich der Cole Geier von Pleitegeier, den Kommerzienrath mit seiner Gemahlin einzuladen und Beide mit liebenswürdigen Murmerfsamkeiten zu überhäufen. Die Herren besuchten mitsammen die Börse, tauften und verkauften. Die Damen in Begleitung des Grafen und Ferdinands wanderten in die Ausstellung und in die verschiedenen Läden, wo sie ihre Be­stellungen machten. Selden und Gutmann waren un wieder Die besten Freunde, zu denen sich noch Herr von Pleitegeier als Dritter im Bunde gesellte, und Wanda war mit der reichen Wienerin Ein Herz und Ein Sinn. Unterdessen nahte der Tag des Gerichtes, der verhängnis­­volle neunte Mal heran. Unheimliche Gerüchte sehwirrten schon vorher in den Lüften und finstere Schatten lagerten auf dem font fo heitern Wien. Auf den lebendigen Straßen, in den geräusch­­vollen Kaffeehäusern, in der­ Theatern und den Vergnügungstotalen herrschte eine beängstigende Stille, eine Drühende Schwüd­e, welche den kommenden Sturm versündigte. Wie vor einem Gröbehen zitterte der Boden, schwank­ten die Häuser und Balatte. Man glaubte ein unterirdisches Rollen, ein Dröhnen und Stöhnen, ein Hechzen und Seufzen, ein unheimliches Knittern und Krachen­ zu vernehmen, exit leife in der Ferne, dann lauter und näher, imm­er stärker und wilder, so daß die Menschen ershroden aus ihrem Taumel emporfuhren. Ueberal sah man nur bleiche, entstellte Gesichter, entfegte Gruppen, der Säbel ver­­stummte, " die Luft entfloh, die Truntenen bei dem frohen Mahl murden­ plößlich nüchtern, die Tänzer verließen den goldenen Saal, die Spieler warfen ihre Karten fort, die muthigsten Männer liebten die schönsten Frauen meinten. Draußen wollte der­ dumpfe Donner, zuchten die­ rothen Blige, rate der Sturm der Elemente und steigerte noch die Angst und die Bestársung der Unglücklichen. Die Kartenhäufer stürzten die Itol­ fammen. Ein Hauch genügte, um die fteigen herrlichen Luftschlöffel zu vernichten, die papierenen Schäße zu zerreißen und in unwert­lose Pumpen zu verwandeln. Wohin das Auge blickte, nur Ruinen, Schutt und Trümmer, begrabene Hoffnungen, zerstörtes Clüb, Ver­­müstung, Noth und Glend ohne Maß. Auch an Leichen fehlte es nicht, an Gefallenen nicht nur im figürlichen Sinne. Mandjer büßte seinen Leichtsinn oder seine Ver­­blendung mit dem Tod, und wollte nicht die Schande oder den Berhaft seines Vermögens überleben. Eine Kugel dur den Kopf, ein Schnitt durch den Hals, ein Sprung in die Donau und die Schuld, war bezahlt, die Differenz ausgeglichen, die Rechnung quittirt,­­ . «·­«« . Hand in Hand mit der EHolera erschien Das Gespenst fegredílichen Banique mit bleichen Wangen und schletternden Gliedern, die utfegliche Muthlosigkeit, das furchtbare Mißtrauen, welche den Kredit vergifteten. Mit unbeswinglicher Schnelligkeit fanten die Kurse und die Aktien, welche am Morgen noch mit Hunderten ber­­ahlt worden, waren am­hend unwerthlose Lumpen, die Millionäre von Geistern heute elende Bettler. Eine maßlose Verzweiflung mächtigte sich der Gemüther und [örte alle Bande der Ohre, der Sitte und des Anstandes. Die Börse verwandelte sich in ein Ban­dämonium, wo alle bösen Leidenschaften ungeschent hervorbracen. Die Herrschaft des Schrecens war an die Stelle der früheren Zur­versicht getreten, ein Chaos ohne Zeichen, eine Zerstörung aller Verhältnisse, eine Siftirung aller Geschäfte. Auf den Schwingen des elektrischen Telegraphen flog die Unheilsbotschaft von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt, von Land zu Land und wohin sie tam, verbreitete sie Furcht und Entfegen. Das Gröbeben pflanzte si mit der Schnelligkeit des Blißes fort und erschüitterte mehr oder minder die ganze Handelswelt.. Es war ein allgemeines Zittern und Erbeben, ein Jammern und Klagen, ein Händeringen und Zähneklappern, mie am Tage des jüngsten Gerichtes. An allen Börsen dieselbe Erscheinung, der Schred lähmte die Gemüther, zerstörte das Vertrauen, entmerd­ete alle Unternehmungen — und vernichtete das Glüh von Tausenden. Gleich einer Losgelösten Lawine, die im Rollen immer größer wird, brach der große Krach über Schuldige und Unschuldige zusammen und begrub unter seinen Trümmern Vermögen, Wohlstand, Ruf und Ehre des Cinzgelnen und zahlloser Familien.­­ , Be (Kortregung folgt.) ,­" nannten 4 3 Der ER i

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