Pester Lloyd, September 1875 (Jahrgang 22, nr. 200-225)

1875-09-11 / nr. 208

-,;k«- — — - Ausg feit, daß die . den. die Konsulate mehr zweifelhaft, vor Wahrscheinlich tlegenheit und ,besserer Ausrüstung wegen ungü­nftiger Positionen,die sie innehatten, Niederlage, aber doch beträchtliche Verluste erlitten und zwar seine 1­er Ansurgenten nirgends Herr geworden sind. Wenn dies als ein Erfolg der Infurgenten gelten kann, so darf er umso mehr als be­tätigt angesehen werden, nachdem mir Anhaltspunkte dafür haben, dab verianten mehrerer in analoger­­­eise hierüber informirt Infurgenten ein sich find. üf Mächte Andererseits st ec­h beträchtlicher Theil der von Trebinje dem gebirgigen Distrikte von Buber wieder gesammelt, durch neue Banden verstärkt ‚und in der Zahl von 1500 Mann unter dem Befehle Ljubobratics wieder zu agiren begonnen hat. Im Ganzen geht aus allen neueren Details über den Stand der Dinge in der Herzegovina hervor, Infurgenten den Westen vollständig preisgegeben, dagegen u Aktionsrayon mehr nach Süden und Osten, offenbar mit Berück­­sichtigung der unmittelbaren Verbindung den Infurgenten auch bereits­­ erkannt und versucht­­ worden,von der Operationslinie Mostars Klekaus auf den nach dem Süden führenden Straßenzügen Entlastruppen bedrängten Orten zu, in Ragusa­­ auch kaum mit Montenegro nnch den von Kirigiren. Die für die Türken zum Mindesten von seinem Gefolge­ begleiteten Gefechte bei Nevesinje und Drace haben vorerst deren Erfagoperationen zum Stillstand gebracht. Infurres­­tions-Schauplage nachstehende Mittheilungen zu: Mit der vorgeitrigen offiziellen Depesche triopel ist der Anfang gemacht worden, die nur sondern auch anderweitig geleugnete Eriftens einer aufständischen Bewegung in Bosnien ausgiebig zu Fonitativen. In der Depesche des Bali von Bosnien it von einer großen Zahl Rede, in welcher si­cie Insurgenten der Defilden von Sotala und Maza­­loum bemächtigen wollten, dabei aber, nach der offiziellen türkischen Version, vollständig und mit großen Verlusten geschlagen wurden. Auf Grund dieses offiziellen türkischen Telegramms ist es leichter auch von den aus flaviischen Duellen vorliegenden Meldungen über die Bindun­­gen der bosnischen Inturzeftion Notiz zu nehmen. Während die von den Türken angeführten Ortsnamen Sot3la und Mazaloum (offenbar türkische Bezeichnung der flavischen Ortsnamen) auf seiner Karte aufzufinden sind, sprechen hingegen die Insurgenten-Nazid­en von heftigen, am­tumsangabe) fhtina Yich nicht zu verhandeln, Diplomaten Bertrauen (das Datum stimmt mit der türkischen Da­­Selbstverständlich verwandelt Gefechten bei Dubisa und Dorlisa. Sie retirigen ihre Stärke in dem Gefecht bei Dubisa auf 400 Mann an, in kolffjerevo die in dem mußte­­rend die Türken ihnen bedeutend überlegen gemesen­den Gesammtverlust der Türken gegenüber zu beobachtende Haltung , Waffen angeschafft werden sollen, hab­en Serbien und Montenegro wurden gefaßt, geben die, die türkischen Bulletin verzeichnete Infurgenten-Niederlage in den flavischen Berichten in einen ebenso bedeutenden Infurgentensieg. Namentlich soll es der türkischen Kavallerie dabei sehr s­chlecht ergangen sein, indem sie bei Ogilisa überfallen wurde und mit einem Verlust von 25 Mann nach Türkisch-Gradissa Die Insurgenten gaben müde sein Sollen, Insurgenten auf 50 Mann, ihren eigenen auf 28 Mann an. Diese Verlustangaben differiren allzu stark von jenen des offiziellen türkischen Bulletins. Im Ganzen sollen die Insurgenten in­­­iesem Bosniend gegenüber der österreichischen Grenze bei 1400 Mann stark sein. + Belgrad, 8. September. Mach hier eingelangten Nach­­richten aus der Herzegovina fand t­atsächlich eine Sfrup­­statt, Folgende Tagesordnung ward aufgestellt: 1. Wahl eines Oberkommandanten ; 2. Bildung einer provisorischen Regierung ; 3. Vereinbarung über zusammen­­greifende Operationen ; 4. Einvernehmen über die der Diplomatie auf welche Art und, endlich 6. über das Ber­­Beichlüffe .Mit der Wahl eines Obervojvo dennoch abn·warten,··da man doch bald genug das Oberkommando dem ersten Nikita werde übertragen müssen. Zwei Optimaten, welche dagegen Stimm» ten, blieben in der Minorität. 2 Acht sed sollen einstmeilen die provisorische Regierung leiten. Später müsse eine besondere für die Herzegovina und Bos­­nien gebildet werden. ·· 3.Als Bevollmächtigter der provisorischen·R­­gierung bei den Verhandlungen mit den Konsuln soll Vukotteö d.J.,Schwa­­ger des Fürsten Nikita,fungiren.Herr Vukottezbat aber eigenes Herren habe fein deren Versprechungen nicht mehr. · · 4.Der Operationsplan ist festgestellt worden· 5.Die provisorische Regierung soll gleich Alles veranlassen, zu laufen. ·· Al 68 ride beschlossen, Serbien und Montenegro zu ertläs die Länder BoS- vereinigt mere „Krasno-MVo­je“, eine Stunde Dean sagt, weiter von diesem Orte, Aufsteluung nehmen. Aber Yangfam, von der Grenze, im sogenannten wird ein verschanztes Lager hergestellt. Bis fest sind aber wenig Soldaten da, eine Brigade sol hier konzentrirt werden, von 250 Mann He­nckülbet machen, aufgestellt worden, Ctmas in Zelen, fallen zwei Regimenter Nisams äußerst als 9. , an Gelßei Srebrenitza ist von Derwisch Pascha eine Abtheti lung um an dieser Stelle, die Grenze zu über­­· wi­nden Distrikten,die dem Aufstande bks jetzt sich nicht an·-· geschlosen haben,nehmen die tü­rkischen Behörden den,,Ra·1ab-s die Waffen weg.Man sucht sehr genau·und findet auch·meistens etwas zunehm.Natürlich erbittert diese Maßregel die Leute, die an’s Waffentragen gewohnt sind und sich durch Entwaffnung entehrt glauben. Weiter daß — haben. Türkischerseits ist dies um Waffen 6. zu es ken der a vorgefallenen b. M. zur Pforte dem sondern — ferbilden vom übergeben und zu erklären, mangelt und der die Pforte bosnischen aus Folgende das Bolt 5. wie ‚und gegenüber. · ven, man wolle zu dem Zwece kämpfen, nien und die Herzegovina mit den Fürstentblümern Die Vereinbarung wird dem Fürsten überlassen. Auf der bosnisch serbischen Grenze, auf damit Theile an daß, nur · · Soldaten ein Memorandum die verlegt Konstan­­· · ·· · Konzentration geschieht glaube an sowohl Ziubonije, dem den dort, ·« : § 8 . Belgrad, 10. September. Origin. -Telegr.­ Ein Bericht des „Kitol" aus dem Norden Bosnien meldet, daß gestern in der Umgegend von Berbir den ganzen Tag gekämpft wurde. Insurgenten-Chef Beli­ga disponirt über 800 Mann, die er sanmelte, organisirte und zum Angriff gegen die Türken führte. Das Gefecht sol zahlreiche Verluste zur Folge haben. Gradissa ist vol Berwundeter. Maris, 10. September. Wie eine Depesche aus Rom versichert, wie der Bapst den katholischen Bijgöfen in der Türkei Sufteuitionen zugehen, um die Beruhigung des Aufstandes in der Herzegovina zu erleichtern. . · Telegr. Depeschen des Heller Lloyd Wien, 10. September. Orig. Das „Neue Fremdenblatt" meldet: Se. Majestät richtete an den Feldmarschall Erzherzog Albrecht ein Handschreiben, worin anläßlich der nunmehr beendeten Brüder Lager­übungen dem Erzherzog-Feldmarschall sowie dem General­­stabs­chef Sohn und Wagner und Hofrath Baron Shmweg! Ministerium des Auswärtigen, welch­handlungen insoferne Wührungsmission stände und für ihre betätigte Mübewaltung und befehrende Einflußnahme auf die Truppen der Dant des Kaisers zugleich mit dem Auftrage ausgesprochen wird, sämmtlichen Lagertruppen der in die Majestät mit ihrer an den Tag interessirt ber ist,­­ Telegramm,­ vollste Zufriedenheit Sr. gelegten Mandvrirfähig­­keit und bewährten, vorzüglichen Schlagfertigkeit bekannt­­zugeben. Erzherzog Albrecht publizirte den Truppen dieses allerhöchste Handschreiben und beglackwünschte sie zu der kaiserlichen Anerkennung. — Die Reichsraths-Abgeordneten gapenna und Keller haben ihre Mandate niedergelegt. Wien, 10. September. Orig. - Telegramm.­ Die „Breffe" meldet: An den Konferenzen über das Österreichische ungarische Zoll­­und Handelsbündung werden von Seite der österreichischen Regierung theilnehmen Sektionshef Charmat, Seltionsräthe Wörz vom Iehteres an den Ver­­als es ih um die Frage der Zoll- und Handelsverträge mit fremden Mächten andelt. Wien, 10. September. Original-Telegr.­ Das „Tagblatt" meldet, mehrere der in Mostar versam­­melten fremden Konsular-Delegirten gingen in ihrer Ber Nagasa,10.September.Gestern zog Hussein Pascha mit 4 Bataillonen,500Vaschi-Bozuks und vier Gebirgsgeschützen gegen die Insurgenten in Zubic;nach türkischen Berichten wurden die Insurgenten geschlagen und verloren ein Geschütz,während die Insurgenten be­­haupten,daß die Türken geschlagen und zum Rückzuge nach Trebinje gezwungen worden seien. Belgrad,10.September.Der Passus der Thron­rede über die Ereignisse in Bosnien und der Herzegovina lautet folgendermaßen:Unsere Nation ist an den Grenzen des Vaterlandes in ihrer Entwicklung beunruhigtz ein Theil der Grenzbevölkerung muß, Haus und Hof verlassend, mit den Waffen in Hand die Sicherheit des Bater- Landes im Osten und Westen überwachen ; die Ereignisse in Bosnien Herzegovina griff jenes Bolt zu den Waffen, um si­­e der Miß­­Regierung des Sultans häuft Militär an unserer Grenze an ; dies verwidert die­­ „Inturgenten ab. Man verspricht sich einen günstigen Erfolg von der direkten persönlichen Einwirkung auf die Führer der auf­­ständischen Najahs, Schufen und eine schwere Situation. Ohne Hoffnung auf Verbesserung seiner Lage Lage, die Nation bittet uns um Schugmaßregeln, das bosnische Bolt flüchtet zu uns vor Feuer und Schwert und dadurch gestaltete sich Die Lage noch schwieriger, es ist zu hoffen, daß Wirt­,10.September(for­ielle Schlußkurse) Ung­ar.Grundentlastung 81.25,l­ng.Eisenbahnanl.100.50,Salgds Tarjäner —.—, Anglo-Hung. 33.— , Ung. Kredit 206.30, Franco­­ungar. 48.—, Ung. Pfandbriefe 87.25, Alföld 123.75, Siebenb 115.—, Ung Nordostbahn 11850, Ung. Ostbahn 48.50, Ostbahn- Prioritäten 65.60, Ung. gofe 79.75, Therkbahn 186.—, Ung. Boden­kredit 68.25, Munizipal 22.50, Felt.­öten, 10. September. (G Hlußfurfe,) Kredit - Ul­ien 212.40, Anglo-Nuftrian 106.50, Galizier 224.—, Lombarden 105.—, Staatsbahn 127350, Trammay­­ 99.—, Rente 70.45, K­reditlose 164.50, 1860er 112.30, Napoleonsd’or, 8,92, 1864er 134.50, Dlünzdufaten 5.30, Silber 101.80, Frankfurt 54.50, London 111.85, preußische Raffenreine 165.10, Unionbant 89.80, Türkenlose 51.10, Allg. Baubant 11.—, Anglo-Baubant 19.50, Ung. Bodenkredit —.—, Munizipal ——, Felt. Berlin, 10. September. (An­fang.) Galizier ——, Staatd­bahn 494.50, Zombarden 182.50, Papierrente —.—, Silberrente ——, Kreditlofe ——, 1860er —.—, 1864er —.—, Bien ——, Kredit-Aktien 373.—, Ungarische Hofe Wenig fest. — Berlin,10.September­.(Schluß.)Galizier101.­—,St·ccat­us­bahn493.50,Lombarden181.50,Papierrente63.90,Silber­­rente67.10,Kreditlose363.—.1860er121.30,1864er312.—,Wien 180.10,Kredit-Aktien37350,Rumänier—.—·Ungarische Lose —.—­,Ungar.Ostbahn——.—,Ruhig· Frankfurt,10.September.(Anfang.)Wechselper Wien — —, Desterreichische Kreditaktien 185.50, Defterr. Banlab­ien —— Rumänier —.—, Defterr. Staatsbahn 246 °/,, 1860er Lofe —.—, 1864er Lofe —.—, Rapierrente ——, Silberrente — —, Bombarden 90.25, Galizier — —, Ungar. Lofe ——, Raab-Grazer ——, Schwab. Frankfurt, 10. September. ( 6 hu B.) Wechsel per Wien 181.30, Defterr. Kredit-Aktien 185.50, Defterr. Banlaftien 836.—, Defterr. Staatsbahnaktien 346."/s, 1860er 121"/",, 1864er 311.50, Rapierrente 637/,, Gilberrente 67.25, Zombarden 90.25, Salizier 201.25, Ungar. Lore N Raab-Brazer ——, Gebr fill. Nachbörse: 186.—, 247,25. Beffer. . Frankfurt, 10. September. (Abendsoyietät.) Tredfel pr Win ——, Defterr. Kredit-Aktien 185.37, Defterr. Bantabtien —, Staatsbahn 245.75, Galizier —.—, Lombarden 89.75, Ungar. Rose ——, 1860er 121.—, 1864er —.—, Silberrente —.—, Neue Schagbons —.—, Ziemlich feit. Baris, 10.September. (S . Lu­b.) 3% Rente 66.65, 5% Rente 104.35, Italien. tente 72.60, Staatsbahn 610.—, Credit Mobilier 172.—, Lombards 233.—, Türtenlose 117.50, Desterr. Vochen­­kredit — —, Ruhig. Berlin, 10. September. Börsenbericht) Stil, wenig fest für Spekulations­werthe. Bahnen etwas Schmäh­er. Lom­­barden meidend, Banken und In­dustriewertbe eher gefallen, Anlagewerthe entschieden fest. Geld flüßig. Nahbörse unverändert. Berlin, 10. September. (Getreidemarkt.) II. Bericht. Weizen per September-Oftober 205.—, per April-Mai 216.50. Roggen lofo 152.—, per September-Oftober 150.50, per Oitober- November 151.—, per April-Mai 157.50. Hafer per September- Oktober 160.50, per April-Mai 162.—. Gerste lofo per September- Oftober —.—, per April-Mai —.—. Nübel lofo per September- O­ktober 60.70, Oktober-November 60 70, April-Mai 64.80. Spiritus lofo 5170, September 5170, September-Oktober 51.70, April. Mai 53.70. Schön. Bredlau,10 September. (Getreidemarkt.) Getreide unverändert. Nübel 60.50, per Termin 60—. Spiritus loto 50.30, per Känner 51.—. per Frühjahr 51.­­ pr. 100 Tralles, New­ Mark, 9. September. Mehl 6.05. Baris, 10. September. Anfang­ Mehl, 8 Marken, per laufenden Monat 61.75, per November-Dezember 62.50, per 4 erste Monate 6325. Behauptet. Köln, 10. September. (Getreidemarkt) Weizen niedriger, lofo 21.60, per Herbst 22.60. Moggen niedriger Toto 15.15, per Herbst 16.15. Der niedriger 33.20, per November 32.80, per Frühjahr 34.80, (tettin, 10. September. Getreidemarkt) Weizen per September-Oktober 704.50, per April-Mai 1876 214.50 Mm. Noggen per Herbst 147, per April-Mai 1876 154.—. Am. Del per Herbst 59.50, per April-Mai 1076 6350 Am Spiritus lofo 50.—, per Herbst 50.40, per April-Mai 1876 52.80 Am. Nübfen per Herbst 291.—. · Zürich,10·September·Getreidemarkt.VerMangel an Kauflust,Stimmung ruhig.Prima ungarischer Weizenfranko Romanshorn 31­—32Fres,russischer frankoStation 30—301X-Fres. Liverpool,10.Septemb­er.(Original-Telegramm.)Baum­­wollmarkt.B.Middling Upland73J.,Middling Fatr Dhols­lerah7——,Good Middling Dhollerah 4«-4,Middling Dhollerah 4V,,Bengal41«,New FairComra4­,GoodacrOomra 4V«airDhollerah4sj4Smyrna57-»Pern9m7'l«,,Egypter —,merikanersV«Orleanss!­«..Tagesimport 970Ballen. Umsatz 10.000Ballen,für Spekulation 2000Ballen.Matt ruhiger.Wochenbericht-Umsatz63.01­0B.Vorrath788.000. Paris,8.September.(Börsenbericht.)Die Börse kommt langsam aber­ stetig wieder zu­ Kräften und zeigte heute schon wieder die freundliche Physiognomie.Besonder­s beliebt waren aus naheliegenden Gründen Türken,welche sich bisss so aufi schwangen,und spanische Werthe,von denen Exterieur els lxw und der spanische Mobilier 650 erreichten; nicht minder fest waren Oesterreichische Staatsbahnn bis 615 und Lombarden bis 236. Menten ruhiger, 3perz. 66.75, 5perz. 104.30, Italiener 72­45, Banque Ottomane 552, Banque de Paris 1142, Mobilier 148, Sueg-Aktien 711, Franjo-Hollandaire 296, und die den L­agerplägen zu erwehren, die ber · Vageswenigkeiten. Konsulate) Der Kaufmann Friedrich Pierret wurde zum unbesoldeten Kaiserl. und königl. Konsul in Livorno er­nannt und dem Baron &. Grftenberg-Freyenthburm­iete Rauch als Generalkonsul des Fürstentheums Monaco in Wien ertheilt. (ernannt), wurden vom Finanzminister Karl Koni­c­z &­g beim Kronstädter und Adolf PB­h­le­p­p beim Hermannstädter Gebührenberriefungs-Amt zu Rechnungs-Offizialen zweiter Klasse , Emil Butykay zum Rataster-Direktions-Sekretär in Steinam­­anger, Martin Cgerlengal, Math. Miletich, Gabr. Radafovicz, Markus Kiurina, Fran Tomasicz, Gregor Dobrovnics und Daniel B­erjics zu Kommissären bei der Zoll- und Steuerwache ; — transferirt wurde vom ustiz­­minister der Gerichts-Grefator Franz Marid auf dessen eigenes Ansuhen vom GSantt-Gottharder Gerichtshof zum Szt.-Endreer Bezirksgericht. Bom Hofe) An den heurigen Herbstsjagden in Pardu­­big werden Se. Majestät mit Ihrer Majestät und dem Kronprinzen Rudolf theilnehmen. (Kronprinz Rudolf als ungarischer Nedner) Aus dem Bruder Lager wird dem „N. Fremdenbl.“ geschrieben: In den vielen Berichten, welche von hier aus in die Welt gefehrt wurden, ist einer besonders erhebenden Episode nicht gedacht worden, welche sich zu einer glänzenden Ovation­­ für den Kronprinzen Rudolf gestaltete. Der Herr Feldmarschall Erz­herzog Albrecht hatte dem Linien-Infanterier Regimente Nr. 44 eine Summe von 300 Gulden gespendet, welche zum Theile zu einem Festmahle für die brave Mannschaft verwendet wurde. Kurz nachdem die Tafel begonnen hatte, erschienen Kronprinz Rudolf und Erzherzog Albrecht und wurden vom Kommandanten mit einer Ansprache begrüßt, die mit Jubel aufgenommen wurde. Dieser steigerte sich aber gar bald zu stürmischem Enthusiasmus, als Kronprinz Rudolf ein Glas ergriff und n ungaris­cher Sprache einen Toast auf das Regiment ausbrachte. Die Don Alfonsonis Gemahlin, haben am 6. 5. Abbazia verlassen und vorläufig wieder in Graz ihren Aufenthalt genommen. Hymen.­ Vorigen Mittwoch fand in der Budapest-The­­resienstädter Pfarrtirde die Trauung des Redakteurs der „Stadt, Preßburger Zeitung”, Herrn Karl Koller, mit Fräulein Marie B­urghart statt. Als Trauungszeugen fungirren für den Brüns­tigam Staatssekretär Eduard Horn, für die Braut Finanz, Sekretär Karl Laß.­­ (Einer der interessantesten Privat- Gärten)Budapests dürfte derzeit wohl jener des Heren Dr. b­rocopp in Márosfalva sein. Der Garten enthält eine zumal für Bienenfreunde hochinteressante Sehenswü­rdigkeit : Einen impo­­santen Bienenschwarm, im Freien angefest, der aus der Zucht des berühmten Apisten, Pfarrers Dierzon stammt. Als Kuriosum mag erwähnt sein, daß der Anschaffungspreis de Original- Schwarmes seinerzeit 2 Dukaten per Stüd Biene betrug! Auch die übrige Bienenzucht des Herrn Dr. Procopp, etwa 50 Stöce der besten und schönsten italienischen Sorten in voller Arbeit, ist eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges in ihrer Art. Eine Perle des mustergiftigen Gartens ist ferner eine Victoria Regia, die an Bragt und Umfang jeder Anlage zur Zierde gereis­­en würde. Dieselbe entfaltete dieser Tage ihr vierundvier­­zigstes Blatt und treibt soeben die vierzehnte Blüth­e. Die liebenswürdige Bereitwilligkeit des Beriters gestattet Keder­­mann den Eintritt in den Garten und das Publikum bewüßt, wie wir hören, sehr fleißig die Gelegenheit, sich an dem Anblickk der genannten G Seltenheiten zu erfreuen. Weinko­st.­ Jene Ofner Weinproduzenten, welche zu der in der Ofner Schießstätte stattfindenden Weinkost Broben beistellen wollen, Haben ihre Theilnahme Sonntag, 12. b. M. Vormittags 10 Uhr, in der Christinenstädter Bierhalle anzumelden. Bei dieser Gelegenheit können auch die vorschriftsmäßigen Bouteillen in Em­­pfang genommen werden. Nach Schluß der Anmeldungen erfolgt sofort die Wahl der Beurtheilungs-Kommissionen. Ein Mittel gegen Maul­ und Klauen- Seuche) Dem Minister des Sinnern wurde von einem ger­­iffen Salomon Lustig ein Heilmittel gegen Maul- und Klauen-Seuche übersandt. Der Minister des Innern hat dieses Mittel der Stadtbehörde abgetreten, um selbes untersuchen und durch einen Thierarzt probenweise anwenden zu lassen. Notariatskammer.­ Am 9. b. fand die Konstitui­­rung der Notariats-Kammer für den Preßburger Distrikt statt. Gemählt wurden , zum P­räses Leopold v. Ymrédy, zu ordentlichen Kammer-Mitgliedern Stefan Schauer aus Preßburg, Johann Thinagl aus Tyrnau, Alois Gyuracskai aus Malaczla und Iulius Petrovits aus Galantha, zu Erfag-Kammer-Mitgliedern aber die­­ Herren Georg v. Bartal aus Sommerein und Dr. Wilhelm v. Nagy aus­ Komorn. 3 Die B­öglinge der Fiumaner­see- Akademie­ sind von ihrer diesjährigen Webungsreife am 5. b. glücklich nach Fiume zurückkgekührt. — Eben aus Fiume schreibt man, daß die Thunfische, welche heuer, trog der günstigen Laich­­zeit, sich nur spärlich gezeigt hatten, fest massenhaft erscheinen, so daß 2000-2500 Zentner auf einmal gefangen werden. Auch die Sardellen finden sich jest in größeren Massen ein. (Sin­nweiser Rabbi.) Mrantovácz besigt dermalen ein fvrtbares Gremular eines Seelsorgers. Wie nämlich dem „Bon“ geschrieben wird, erklärte der dortige Rabbiner Aron Adler die häufige Sterblichkeit unter den Säuglingen von der Kanzel herab damit, daß bei Mandsen die rituellen Züfelden an den Thüren fehlen und weil am Samstage Fleisch gegessen werde. Gott, sagte er, nimmt für jedes Pfund Fleisch ein Kind zu sich. Erxrzeß wegen einer Dreschmaschine­ In Spän-Egerweg wollten die Bauern nicht zulasfen, daß im Talk­an­­ten Meierhofe mit der dort aufgestellten Dampf-Dreihmaschine gearbeitet werde. Auch als der Stuhlrichter intervenirte, waren sie nicht zu Kapazitiren und erklärten, daß sie die Maschine, sobald sie geheizt wird, zertrümmern würden, so daß der Stuhlrichter ge­­nöthigt war, mit Brachium wiederzukommen und die Gemeinde in voraus für allen Schaden, der angerichtet wurde, verantwortlich zu machen. (Hungarians and Magyars) 63 ist ein alter Fluch, der auf dem Magyaren lastet, daß er uneins ist mit sich selber, daß er in Zwietracht leben muß mit feinem eigenen Blute. Karm hat sich die Nation um das PBanier der liberalen Partei ge­schaart und fon liefen wir wiederum grausame Schlachten den Türken und uns selber — wenn auch nur in den Spalten der legten. Nummer beg „Daily Telegraph“. Auf der ersten Spalte geht es noch an; da sagt ein sicherer „Mr. Karl Kata, Ober- Burgomaster der Hungarian Hauptstadt” im Namen aller Magyar­­en ein herzliches , Elsen" für die zu Gunsten der Dfner Verun­­glückten veranstalteten Sammlungen. Mit Befriedigung wird diese Enunziation auf der zweiten Spalte zur Kenntniß genom­­men. Aber schon auf der dritten Spalte, wo von den Angelegen­­guten der Balkan-Halbinsel die Mode ist, heißt es in dem ersten eitartikel von der „magyarischen” Mace, wie folgt: „Die türki­­sche Herrschaft auf der Balkan-Halbinsel ist für die Zivi­­lisation nicht, von solcher Gefahr, mie e3 Die S Herr­­haft der Slaven mitre. Giehe­da, Montenegro und Ser­­bien, wie sie sich mit einander herumbalgen ; Rumänien, wie es a NANE ETTOL­INA inszenirt ! Die Türten bilden ein ber­­onderes Kultur-Element, wie die Wenden, „Khoroaten“ oder Kroaten und die Magyaren. Diese Halbblut-Race, welche von den Awaren abstammt, steht weit unter den Ditomanen und ist bar­barischer als diese sind. Die Beiten unter diesen ruhelosen Erzeden­­ten kamen unter Attila und Balambér nach Europa und sind nicht tapferer als die Turkos. Als die Türken ihre Kräfte zusammen­­gerafft, wandten sie ih­n die Magyaren) an Klapfa, den be­rühmten Hungarian General, an jene Nation al­o, mit welcher sie und das „britische Desterreich” in so sch­werem Kampfe lagen. In warmen Ausbrüchen wird hierauf der Thaten Klapfa’s, Koffuth’s und der Hungarian Nation gedacht. Alles in dem Artikel deutet darauf hin, daß unter Magyaren — die Nation Miletics’ verstan­­den werde. Demzufolge also lebt das „Hungarian“ Bolt in Dester­­reich und die „Magyaren” sind die erbittertsten Feinde der­­selben. Bon­ feierlichen Verlesung des Heirathskontraktes wa­ren, müßte und diese Beschämung ii­es, die Gilberte ihrer ee möchte. De Duerches jedoch nennt den Code civil und den §. 1397 des­­selben, der eine Chefschließung mit Gütergemeinschaft zuläßt, wobei die feierliche Kontrastverlesung entfällt. Gilberte ist froh, den Aus­­weg gefunden zu haben und wir haben ein glücliches Baar. Das Lustspiel enthält aber nicht umsonst außer jenem, dessen Inhalt wir soeben angegeben haben, noch drei Nie, das glüc­­liche Baar muß also noch einige Aufzüge hindurch duch das Fegefeuer der Komödie wandern, ehe es feines Glückes merte wird. Den Brennstoff für das egefeuer liefert Frau de Rhuis, die mit Gilberten und deren Gatten nach Paris gezogen ist und die aus purer mütterlicher Liebe großes Unheil anrichtet. Sie hat nämlich erfahren, daß die Marquise D’Dorbecha im verfroffenen Winter die Königin der Mode ge­wesen sei; sie beschließt daher, daß Gilberte deren Nachfolgerin werden müsse Um sich zu den äußeren Attributen dieser Würde zu gelangen, kauft Frau de Rhnis nicht nur sämmtliche Möbel, die die Marquise gelegentlich ihrer Abreise von Paris verkauft, zusammen ; auch deren Nippes und Schmucladen meiß sie sichh zu verschaffen, und um die Imiita­­tion vollständig zu machen, muß der Schneider der Marquise Gil­berten die Kopien der Toiletten der D’Orbedha liefern. Die pein­­liche Ueberraschung, von welcher der von einer längern Reife zur rückkehrende Gatte betroffen wird, da er in das Boudoir seiner einstigen Geliebten tritt, als er Gilberten in der Toilette betreiben, da er an ihr das Armband der Marquise erblickt, muß Gilberten auffallen und mit deren Ausrufe: „Sie war seine Geliebte”, fällt der a I in­er Die Handlung spibt sich immer mehr dramatisch zu. Frau de Rhuis, die von dem­­ Verhältnisse ihres Schwiegersohnes zu der Marquise seine Ahnung hat, möchte um Alles in der Welt gern die Bekanntschaft derselben machen und hat, durch den Zufall be­­günstigt, Mittel und Wege gefunden um der Gefeierten eine Einladung zu einem Bale im Hause Gilbertens zusommen zu lassen. Als si­­ebtere ihrer Mutter ent­­deckt, kann die Einladung nit mehr zurückgenommen werden . Gilberte nimmt den Rath ihrer Mutter, die eine Flucht aufs Land vorschlägt, nit an, nein, sie will der Gehaßten entgegentreten und an der Seite ihres rechtmäßigen Gatten ausharren. De Duer­­des, der Gilberten ernstlich liebt und mit seiner Vergangenheit gründlich gebrochen hat, sucht nun das Erscheinen der Marquise auf jede mögliche und unmögliche Weise zu verhindern, wodurch die Verwirrung den höchsten Grad erreicht, bis sich AMS plöglich ent­­wirft und Gilberte von der Liebe ihres Gatten überzeugt wird, worauf der Vorhang endgültig fallen kann. Die interessanteste Berson in dem Stüce ist nicht Gilberte, trogdem dieselbe durch ihre edle und schöne Weiblichkeit die Ber fühl3öde ihrer weiblichen Umgebung noch fraffer hervortreten läßt, sondern vielmehr Frau de Nhuis, diese Mutter einer 20jährigen Tochter, zu welcher eine der Luftigen Weiber von Windsor Modell gesessen zu sein scheint ; es ist dies auch die einzige Figur, an der­­en Charakterisirung das Autoren-Baar mit ebenso viel Fleiß als Gefhhc gearbeitet hat, was sich nur in Bezug auf die geistreiche Mache wiederholen läßt. Die Episoden-Rollen sind ganz nach der Schablone gemacht und neu ist nur der Schmachtopf von einem Mann, dem seine Frau, die seine Nedseligkeit fürchtet, in britischen Fällen stets englisch zu sprechen empfiehlt, weil derselbe die Sprache Albions total unverständlic Spricht. Das ist aber an Alles, was an dem Stüd anzuerkennen ist, dessen Dialog geistreicher und in dem die psy­chologischen Entwicklungen unmöglich naiver und ober­­flächlicher fu­zzirt sein könnten . Was nun die Vorstellung anbelangt,so sah man derselben keineswegs die Ferie ii Strapazen­ an,von denen sich die Mitglieder des Nationaltheaters bisher zu erholen hatten;im Gegentheileze durch das Ganze eine gewisse Frische und Verve,diewobltbuen berührte.Fran Priell­e,der die Rolle der Frau de Rhuis an den Leib geschrieben zu sein scheint,entwickelte soviel Lebendigkeit, eine solche Toilettenpracht und soviel Liebensunwürdigkeit, als man bei einer verführerischen jungen Mutter nur vermothen kann. In den ersten Szenen konnte man an der Künstlerin eine gewisse Zurückhaltung wohl wahrnehmen, doc drangen in den luftigen und lauteren Situationen ihr energisches Temperament und ihr feines Spiel entschieden dar. Fil. Helvey war in der Titel­rolle um Vieles besser und auspruchsvoller als wir sie sonst zu sehen gemahnt sind. Doch r­ichte ihre Kunst nicht hin, um die von den Autoren verfepuldeten Eaffenden Lüden in der psychologischen Motivirung aus eigenem auszufüllen und dem Publikum, das mit seinem Beifall nur den genannten beiden Damen und den vortrefflicen Chargenspielern Újházy und N­ äday gegenüber nicht sargte, sah man wohl an, daß es aus dem Ganzen nicht recht klug mer­den konnte. Herrn Feleki als ersten Liebhaber zu sehen, ist uns wohl sein ungewöhnlicher, aber auch sein erfreulicher Anblick. Heren Keleki fehlt zum Liebhaber Alles — die Jugend nicht ausgenommen, während er für ältere Rollen noch immer eine forägenswerthe Kraft abgeben kann. Frau Lendvay dürfte als Gattin des erwähnten Schwachtopfes sehr gut gewesen sein, gehört haben wir bei dem Pianissimo, dessen sich diese Darstellerin befleißigt, sehr wenig davon. Am meisten amüsirte sich das Bu­­blitum bei dem liebenswürdigen und unwiderstehlt padenden Spiel des alten Bonvivants 93. Szigeti (Baron Bleffac), der heute festlicher Baune war. Die äußtere Ausstattung des Stückes war eine glänzende zu nennen; ein Galon à la Japanois und eine Garten-Dekoration machen ihrem Meister (Lehmann) alle Ehre. Nur Schade, daß die Regie ‚nicht auch darauf achtet, daß ein Diener auf einem Land» fite nicht die Uniform eines Tt. f. Truchseffes trage und hab die zwischen einigen Darstellern ohmwaltenden Differenzen nicht auch in der Aussprache der französischen Namen zur Geltung gelangen mögen. — Das Haus war recht gut besucht. Nationaltheater. Gilberte. Lustspiel in vier Aufzügen von Godinet und Deslander. Aufgeführtt im Nationaltheater am 10. September. Stm. Das Schauspiel des Nationaltheaters hatte heute, vier Wochen nach Eröffnung der Saison, seinen ersten eigentlichen No­­vitäten-Abend, denn die Aufführung­ des französischen Lustspiels „Bäder und Handschu­h", die dem heutigen Abend vor­­ausging, war­­ eine Erbschaft der vorigen Saison, von welcher wir dieselbe sine beneficio inventarii übernommen hatten. Die heu­­tige Novität bestand an in einem französischen Lustspiel, was uns zur Bemerkung zwingt, daß das Nationaltheater den Meigen seiner No­vitäten denn doch mit einem Produtte der Nationalliteratur hätte eröffnen sollen, zumal demselben ein preis­­gekröntes Lustspiel, "A jaslat" von Caiky," bereits seit April d. 3. vorliegt. Da jedoch sein erschaffener Mezemsentengeist in die Myste­­rien einer Theaterdivertiond-Kanzlei, die den allerlegten Grund der Dinge bergen, dringen sos, so wollen wir uns heute mit der Gabe von jenseits des Rheins begnügen. , Bilberte" Heißt das Stück und aus dem Theaterzettel err­heilt es, daß dasselbe eine Kompagnie-Arbeit des jüngeren drama­­turgischen Diossuren-Paares Godinet und Deslandes ist. Und fegen mir gig hinzu, es ist nach modernen Begriffen ein moralisches Stück, insofern­ der Ehebruch nur als dunkler Hintergrund dient, um der Tugend der Zitelheldin eine wirksame Folie zu leihen. Diese Ziteleldin ist ein sehr sympathisches Geschöpf. Gilberte ist 20 Jahre alt, Hübsch und im Befug eines großen Vermögens ; wenn sie sich noch nicht verheirathet hat, so liegt die Schuld gewiß nur an dem Mädchen selbst, welches bisher sämmtliche Freier ohne Grund zurück­wies. Bisher nur, denn da wir die Bekanntschaft Gilbertend machen, befindet sich auf deren Landfuß unter anderen Gästen auch ein junger Mann, Philippe de Duerches mit Namen, der­ alle gegründeten Aussichten auf die Hand der reichen Grbin befist. Dieser Freier nun ist ein kleiner Barifer Löme, der sich mit der schönsten und vornehmsten Dame, der Marquise d’Orbeckha, mit der er ein mehr zarte als verschwiegenes Verhältniß unter­­halten, brouillirt hat und nun seine Sehnsucht nach stilleren Lebens­­freuden in der Verbindung mit der einfachen und sanften Gilberte zu befriedigen sucht. Er erhält einen Korb, doch ist er glücklicher als seine Vor­­gänger, denn Gilberte nennt ihm den Grund ihrer Heirathsfchen. So erfahren wir denn, daß Gilberte eine Mutter besigt, deren zweiter Gatte, Herr de Ahuis, Gesandter in Stocholm ist und $ Am Nationaltheater gelangt demnächst außer Gold­­marn’3 „Königin von Saba” und Verdi’s „La forza dell destino“ auch Cherubini’3 „Wafserträger” zur Aufführung. An Vorbereit­­ung befindet sich Georg Bizel’s , Carmen­, der Schawanengesang eines jungen Komponisten. Das Libretto stammt von Meilhac und Halevy. In Theaterkreisen hofft man von dieser Oper einen durchschlagenden Erfolg.­­ Sm Deutschen Theater in der Wollgasse (Smo­­boda-Theater) wurde heute Abends die Operette „Die Fleder­­maus” zur Aufführung gebracht und von heute an rechnen wir eigentli­che Eröffnung der Wintersaison. Die reizende Operette hat ihre alte Zugkraft bewährt; das Theater war außerordentlich gut besucht und das, wie erwähnt zahlreich versammelte Publikum nahm die Operette, elektrisirt von der außerordentlichen Darstel­­lung der Hauptrollen auf, als wenn sie heute zum erstenmale ge­­wesen wäre. Man darf übrigens auch sagen, Swoboda den „Gifenstein“ und Frau Swoboda-Fi­­scher die Gattin nahezu meistergiftig zur Anschauung bringen und durch die Herren Guttmann und Müller und die Qumn Berehon und PBister in vortrefflicher­­ Weise unterfragt werden. Den „Drlofsig” sang heute Frau Kullas zum erstenmale ; anfangs außerordentlich befangen, fand die Dame im Laufe des Abends Gelegenheit ihre hübsche Stimme zur Gel­­tung zu bringen und darzulegen, daß sie für unser Theater eine fhäsbare Acquisition sein könnte. Die Heinen Rollen waren sämmtlich gut befest, die Aus­­stattung brillant, und in Fräulein Werner bat das Theater eine Kraft gewonnen, die für das Bullet das Beste erwarten läßt. Das Droester hielt sich, einige Schwankungen abgerechnet, recht brav, kurz der Abend war ein sehr angenehmer, und gab das Bu­blist um seine Befriedigung duch Beifall, Hervorruf und da capo- Berlangen im der entschiedensten Weise zu erkennen. Die Operette wird morgen Abend wiederholt. Morgen Rachmittag werden zu ermäßigten Preisen die Lichtbilder des Pro­fessors Döring gezeigt, daß Herr Direktor Kommunal-Angelegendelten. Generalversamm­lung des hauptstädtischen Mu­nizipalausschusses. Budapes­t, 10. September. Der heu­­tigen, fortlegungsweise stattgehabten Gißing präsidirte Bürger­­meister Rammermayer. 68 wurde sofort die Tagesordnung aufgenommen und referirt Notar Viola das Lizitations-Resul­­tat über die Verpachtung der städtischen Hutweide am linken Ufer der Donau. Bisher war diese Hutweide um jährliche 12.000 fl. verpachtet ; in der vor einigen Tagen stattgehabten Offertverhand­­lung hatte der bisherige Pächter, Herr Ferdinand Eigl für dieses Pachtobjekt eine jährliche Miethe von 22.420 fl. angeboten, wogegen ein Offert der Herren Rosenfeld ud Bihler auf 78 fl. höher lautete. Der Magistrat empfahl die Annahme der Eigl’schen Offerte, weil zwischen dieser und den Meistbietenden nur ein geringer Unterschied ist, Herr Gigl aber schon seit zwanzig Jahren die städtische Hutweide in Baht hält, während dieser Zeit nicht nur jederzeit seinen kontrastlichen Verpflichtungen entsproc­hen hat, sondern auch in die Ausscheidung von Grundparzellen bereits milligst eingegangen ist und bei den vielfachen Entschädigungge Fortsehung in der Beilage 7. 8

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