Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1876 (Jahrgang 23, nr. 99-124)
1876-05-23 / nr. 118
€xeiikläubungen id der spätete, Einer erden können, welche immerhin in’s Gewicht fallen. Er zollt die größte Anerkennung der Armnee sowohl als ihren een bezüglich des Bestrebens, das Budget innerhalb der Grenzen , der finanziellen Leistungsfähigkeit des Staates zu halten, wovon das jeder zweman verfaßte Budget, das sich einem Normalbudget nähert, Zeugniß gibt. Neferent behält sich vor, am Schiffe seiner Auseinanderlegungen über Titel 6 positive Anträge zu stellen und richtet an Benedet die Frage, ob nicht die Aufhebung der Spezial- Inspektoren für die Artillerie, Genietruppe und Kavallerie bei Beibehaltung des General-Inspektors, der Armee näglich wäre, indem ‚er meint, daß durch die Intervention der Spezial-Inspektoren vielfach die freie Wirksamkeit der Landeskommandirenden befret werden "könne, und daß durch die Kosten für die hohen Besoldungen derelben und die Hessen, eine nicht unbeträchtliche Mehrbelastung des udgets entstehe. Na Beneder antwortet, daß die General-Inspektoren alle Dienstverrichtungen der einzelnen Truppenkorps zu übersehen nicht im Stande seien und daß auch, der Landeskormandirende in die Einzelheiten des Dienstes der wissenschaftlichen Korps nicht gründlich genug eingehen könne. Sowohl die Artillerie als das Geniewesen und die Kavallerie hätten eine solche Bedeutung, daß zur Ueberwachung und Leitung der Ausbildung dieser Korps die alle einen Iuspektor unentbehrlich sei. Dieser Auffassung schließt ich sait Liechtenstein an Referent Dr. Sturm ‚wünscht eine Aufklärung über den Grund der Organisationg Menderung des Generalstabes und über den Unterschied, welcher zwischen der bisherigen Zutheilung von Generalstabs-Offizieren an die verenruppenkörper und dem jenigen selbständigen Generalstabskörper bestehe. Robertt Merkel erwidert, daß sowohl Personal-Nachsichten, als auch das Interesse des Dienstes es nothwendig gemacht haben, der vor 1866 bestandenen Organisation zurückzugreifen. 68 sei es auch eine Ersparung von circa 19.000 fl. im Budget einer Beteit. Benedet hebt die Wichtigkeit des Generalstabs hervor, indem derselbe berufen sei, die Leitung der Armee in allen ihren Teilen zu unterfrügen. Die Zutheilung einzelner Offiziere an verschiedene Truppenkörper erfolge heute nicht mehr durch Austritt aus dem Konfvettialstatus des Generalstabs, "sondern dadurch, daß die Offiziere, welche sich die für den Truppendienst nöthigen Erfahrungen und Detailkenntnisse erworben haben, in den Generalstab beraten werden, und dadurch die Führung zwischen dem wissenschaftlichen und dem mehr praktischen Theile des Armeedienstes herstellen. Israsragt,ob der Generalstab«allen Offizieren ohne Unterschied zugänglich sei,ta»Benedek«bejaht,wo«rausgesetzt,daß dere treffende die vorgeschrieberceit gesetzlichen nn erfüllt. Gistrva befragt ferner das Schwanken in der Administration, welches namentlich bei der Armee-Organisation zu Tage getreten sei: Auf eine Bemerkung desselben, daß die französische Armee nach dem rechten Kriege das vor Österreich jegt wieder verlassene System der Organisation des Generalstabes, angenommen habe, erwidert Benedet, dab er der Mederzeugung sei, daß Frankreich nur zu bald wieder davon abkommen dürfte und das das von Frankreich angenommtene System nicht eo ipso als das beste und auch für uns annehmbarste gehalten werden könne. · Giskra hebt ea daß ihm das Unterordnungsverhältniß in der Armee nicht von der Nangstufe allein abzuhängen seine, sondern aue von der Wichtigkeit und Art und Weise der Dienststellung, wobei er auf ein Beispiel Hinweist, das im Jahre 1866 bei den deutschen Truppen in Brünn vorgenommen sei. Benedet ermidert, daß nach dem Dienstreglement nicht der persönliche Rang, Sondern auch die Dienststellung maßgebend sei Leitern Zeitung dur patungei egglet . . , Der Parteitag in Miskolc. mülffen, um über Bank und Bollfragen ihr Auch Die äußerste Linke sandte ein Die vom Präsidenten der liberalen Partei des Bor 160er Komitats, Herrn Julius Melcyer, einberufene Generalversammlung hat am 20. d. stattgefunden. Der große Saal „zur Krone” war gedrängt voll, wir sahen unter den Anwesenden eine ‚stattliche Unzahl von Bauern, simple behäbige Landleute, die offenbar „hereinzieht“ wurden, gewichtiges Votum abzugeben. zahlreiches Kontingent. SB errM·elc»zerer·o’·ffnet die Sitzung umouhr,er war kurz und gemäßigt in seiner Ansprache,entschuldigte sich sogar,daß sein ·,,Aufruf«'vielleicht,,energischer«lautete,als man erwarten mochte und ertheilte das Wort dem Herrn Aladår Raulyi,bekanntlich Reichstags-Abgeordneter·des SztsPsiterer Wahlbezirks und einer der „Unabhängigen”. Er schilderte in wohleinftudirter Nede die verzweifelte Lage des Landes, dann welche Wunder er von der Fuhlen und der gegenwärtigen Regierung erwartet hat, und wie Legtere ihn schmählich getäuscht , habe sie doch nicht nur statt der versprochenen administrativen Reformen einen Midgriff nach dem andern begangen, sondern uns auf finanziellem Gebiete an den Rand des Abgrundes gebracht, und gar beim Abschluffe des Ausgleichs in Wien eine Million nach der andern den Wienern in den Schoß geworfen. Er liest sodann seinen zur Rettung aus so vieler Sranafal einzig und allein möglichen Antrag vor, feite jedoch eine 4 bis 5 Bogen lange Motivirung voraus, in welcher alles Das aufgehäuft enthalten is, was fett Monden die oppositionelle Breife gegen die Regierung auf dem Herzen hat. Den Wortlaut des Antrags fennen Sie bereits, er bezwect die Verwerfung des Wiener Ru us und den Sturz der Tipa’schen Regierung im Wege einer ureige jegliche Mittel mizenivten Agitation im ganzen Lande herbeizuführen. Nach Ragälyi sprach Albert Edes,bgeordneter des Essiter Wahlbezirkes während des KröItungs-Laidtages.Erhethipa’s Patriotismus in den Himmel und nach den her an die schönen Erfolge der Deáks Partei erinnernd,darthut JnttI welchen Schwierigkeiten die Staatsmannen zu kämpfen haben,«wenn sie»«1it Wien unterhandeln macht der gute Alte einen logischen·Sprung und zum Erstaunen Aller,schliesst er sich dem Antrage Ragålnssang Dasselbe that Herr Bartholomäus Molitser,zweiter Komitatgsållotän der einer kühnern Politik das Wort sprecht und meint,es sei nicht immer gut,furchtsam zu sein.In··ähnlichem Sinne äußert sich Herr Bela Melczer,Honved-O·berstbeutena11t·Er verdammt die Regierung,insbesondere den Ministerpräsidenten 111·schonungsloser Weise« Nun erscholl aus den·Hintergrunde die Stimme·eines Redenden, dessen seeremmunstische Anwandlungen verriethen und schon schien es,als ob Niemand gegen den gestellten Antragsprechen wolle. Da ergriff Herr Dr. Josef Bopper das Wort. Er zollt zuförderst der Berson des Präsidenten, seinem glühenden Patriotismus, dem markellosen politischen Charakter des Heren v. Melczer den Ausdruch unverhohlener Hochachtung und muß bekennen, daß Medner den in Wien vereinbarten Ausgleich ebenfalls für nicht befriedigend halte. Nichtsdestoweniger zögert er seinen Augenblick zu gestehen, daß er die eben gehörten und im Aufruf an die Partei enthaltenen Anschten nicht theile und die aus denselben gezogenen Konsequenzen : ermwerfung des Ausgleichs und Sturz der Regierung, zurückweise. Es sei nicht wahr, daß, wie er im Aufrufe heißt, die Negierung beim Abschluffe des Ausgleichs irgendwelche Rechte der ation „aufgegeben“ habe ; er vermöge nicht einzusehen, wann und wo der Ministerpräsident einen „Staatsstreich” oder eine ZASA agg test A gemacht habe. Ebenso wüsse er es bestreiten, bas, wie der Aufruf besagt, die Umstände und Verhältnisse beim Abschlusse des ersten staatsrechtlichen Ausgleiches mit Oesterreich im Jahre 1866 ungünstiger gewesen als heute und daher vielleicht mehr hätte erreicht werden können. Redner behauptet das Gegentheil, damals, nach Königgraf, war Oesterreich moralisch und finanziell erschüttert, Ungarn gesanmelt, ohne einen Kreuzer Staatsschulden ; heute sind die Mollen beinahe gerechselt, daher wir nicht in der Lage sind, eine besondere Breffion auszuüben, um größere Konzessionen zu erzielen. Aber auch die aus den angeführten falschen Brämiffen Beaogetenolierungen könn nen nicht acceptirt werden. Leht den Sturz des Ministeriums herbeizuführen, beißt so viel, als einer in ihren verhängnißsschweren Folgen unübersehbaren Regierungs- und Finanzerifis Thür und Zhor öffnen. Wenn das Ministerium Tia zum Nachtritte gedrängt wird, fährt Redner fort, dann haben wir seinen nennenswerthen Staatsmann, der das Staatsruder zu ergreifen im Stande wäre. (Zahlreicher Widerspruch) „Sie meinen das Gegentheil, es fänden DE neue Minister, gut, ich gebe Ahnen auch das zu, aber dann beaußte ich, daß dieses „neue Ministerium” num und nimmer in der beifern Ausgleich abzuschließen, oder te Bollgebiest und gänzlich unabhäneltung zu verschaffen (Zustimmung), ersteres Sage sein wird, einen „Ihren Wünschen : "ige Nationalbank, nicht, weil der oberste Faktor der Umgarischen er nie feine u made Beffimisten glauben, ausgeführt werden. Zustimmung dazu geben könne, daß die Zollschranken zwischen den, wieder aufgerichtet werden, weil eine solche Maßnahme iit dem Geiste jener Der einstigen dentistischen Polität im Widerspruche steht, auf welcher unser ganzes gegenwärtiges Staatssystem beruht, abgesehen davon, daß es noch sehr fraglich ist, ob unseren Finanzen damit auch wirklich besser gedient wäre.” Hedner übergeht sodann auf die Bankfrage und meint, daß, so lange die Baluta nicht geregelt sei, eine reefle ungarische Nationalbank nicht gegründet werden Töne (abermaliger lauter Widerspruch), eine ihre Noten baar einlösende Bank gewiß nicht; eine Zettelbant mit Amangsfurs könnte allerdings in ganz unabhängiger Form gegründet werden, aber, fragt Redner, wäre auch und damit gehalten? Wir hätten dann dreierlei ettel im Umlaufe, ungarische, österreichische und Staatsnoten. Dazu gehört nicht, viel Divinationsgabe, um vorauszusehen, daß es in gen dreierlei Disagio zwischen den einzelnen Geldmerthen geben würde. (Beifall. Sehr wahr !) .. Mehner spricht die Ansicht aus, daß mit einem solchen Bauf- Anstitute, wie es Die Wiener Bunktationen feststellen, wir ein Nunut hindurch ganz gut existiren können ; die ursprüngliche dee er Regierum mit dem em zwischen den beiden Banten gefiele dem Redner zwar besser, aber auch nach dem vereinbarten Blane sieht er den Hauptbeschwerden, welche Die Oesterreichische Nationalbank bisher im Lande erzeugt hatte, für die zu Zunft unbe abgeholfen. Was endlich die Steuerfragen betrifft, ist Redner viel zu wenig Fachmann, als daß er bezüglich, derelben, sei es in beinhender oder verneinender Nichtung, ein definitibei den Landesgebieten der Monarchie Lönnt 9agályi vorgebracht hat, wes Urtheil absugeben beimöchte; so viel ist ihm je noch Havoak alle jene Zahlen-Angaben, welche Herr U. die Dorrenden Summen, um welche das ungarische Merar durch den Ausgleich verkürzt werden soll, nicht, wenigstens so lange nicht für unanfechtbar gelten können, als wir nicht auch jene Männer, jene unserer geehrten Reichstags-Abgeordneten vernommen haben, die doch auch ihre guten Gründe gehabt haben mochten, dem Plane der Regierung ihre Zustimmung zu geben. Nebner kann es sich unmöglich denken, daß solche bewährte Naklisten wie 2. Horváth Joe Prnay (stürmische s eh deren Staatsmännliche Befähigung, deren unbefleckten politischen Charakter wir doch Alle genau feden einen, Ausgleich acceptiven konnten, wenn derselbe gar so unheilvoll für das Vaterland wäre, wie dies von gegnerischer Seite behauptet wird. Wenn ein so illustver erfahrener Staatsmann wie Herr Sofef Sz.l ävy exit vor Kurzem öffentlich erklärte, daß er, der die Verhältnisse doch näher zu fennen in der Lage ist, er ewagt hat anzuhoffen, daß selbst nur ein solcher an a Alm bischluffe komme, dann möge man es entschuldigen, wenn Redner nicht für einen Antrag stimmen kan, welcher die absolute Bermerfung dieses Ausgleiches zum Ziele hat. Darauf stellte Er Dr. Bopper den Antrag: Der Parteitag wolle als Besschluß aussprechen, daß derselbe von dem in Wien vereinbarten Ausgleichene befriedigt ist, jedoch Die Hoffnung heat daß bei der Verhandlung und V Berathung der detaillirten Bestimmungen Deal und Reichstag nichts unversucht lassen werden, damit die berechtigten Wünsche, der Nation möglichste Befriedigung finden. Medner empfiehlt seinen Beschlußantrag mit den ber herzigenden Worten unseres trefflichen Ludwig Vorvath: „Mit hochtönenden Phrasen, mit Beschlüffen und purer Negation ist noch nie und nirgends das Vaterland gerettet worden." Die offenbar improvisirte, mit der Wärme der Ueberzeugung erprochene Nede erntete zwar seinen donnernden Beifall wie die feülberen Auslastungen, machte aber sichtlich Cindrud auf die Anwesenden. Nach Dr. Popper erhielt Béla Kun aus Pest das Wortzexit Mitarbeiter des , Kelet Mépe", trat während der Abgeordnetenwahlen im Besenyder Bezirk als Kandidat mit einem Liberalen Programm auf. — Sie werden es mir wohl erlassen, die Nede zur sEizzigen, in welcher Alles zusammengetragen war, was das Organ der Konservativen an oppositionellen Angriffen auf Tiba leistet, nur mit etwas weniger Takt. Hierauf nahm Herr Zosef Levay das Wort. Er Sprach kurz, aber Schön wie immer ; er kann den Nagalyr’schen Antrag nicht annehmen, weil derselbe eine Polität anstrebt, die ihm für das Land nicht heilsam erscheint, für deren Folgen er keine Verantwortlichkeitu übernehmen wagt. Er könne die Fragen, um die es sich,er handel, nicht in ihrer ganzen Tragweite ermessen, erst auf diesemebiete ein Neuling, aber das steht und weiß er, daß in jenem Lager von Abgeordneten, meldhe das Vorgehen der Deerung billigen, sich Alles befindet, was gegenwärtig unser Vaterland an Karpazitäten aufzumeisen hat, und sei er gezwungen anzunehmen, es müssen sehr gewichtige Gründe vorhanden sein, welche es widerrathen, die absolute Verwerfung des Ausgleichs und den damit verbundenen Sturz der Negierung zu provoziren. Nun sprachen zwei katholische Pfarrer, die in ihren Dorfsprengeln weichliche Gelegenheit haben, finanzwissenschaftliche Erfahrungen zu sammeln, und daher in erster iite berufen sind, in Bank und Rollangelegenheiten mitzureden; ie meinen, das Land müsse zugrunde gehen, wenn der Ausgleich nicht beseitigt wird, und stimmen daher mit Heren Ragalyi. Der Schluß der Debatte nahm noch Herr 2. Somogyi das Wort, um sein Votum für den Vopper’schen Antrag abzugeben. Der Präsident eninztirte hierauf als Beichluß der Majorität, daß der Antrag des Herrn A. Ragalyi seinem vollen Inhalte gemäß angenommen ist und daß das Präsidium der Partei ungeräumt die zur Eifertuirung des Antrags nothwendigen Schritte machen werde. Yiemit endete die vierthalbstündige Versammlung, welcher man von vielen Seiten nicht ohne einige Interesse entgegensah. . (Sofia,15. Mai.) Drighorr.) Die Zusurgenten in Bulgarien verfolgen dasselbe System wie ihre „Kollegen“ in der Herzegovina und Bosnien, sie verbrennen rechts und links was da von menschlicher Hand errichtet ist: Weiler, Dörfer, Weingärten ac. In unmittelbarer Nähe unserer Stadt wurden sehr schönere Dörfer den Flammen übergeben. Die Türken sagen, dieser Vandalismus geschehe ohne jegliche Veranlassung und stets auf Kommando. Unbarmherzig wie mit den Bauten gehen die Aufständischen mit den Organen der Regierung um, wo sie einen unschuldigen Karaffen auflöbern, da erschießen sie ihn augenblicklich. Bis fest sind 26 Beamte umgebracht worden! Die Mohamedaner in den injurgirten Gebieten wurden aufgefordert, innerhalb 14 Tage sich der Bewegung anzuschließen, oder aber die resigen Wohnstätten provisorisch zu verlassen. Die „Polizei-Organe der geheimen Regierung” jagen den Islamiten, die übrigens dünn gefäet sind, im Gebiete des hohen Balkans wie des Kalmus : Der Regierung will Euer Leben und Eigenthum schonen. Nur traut sie fest Eurer Treue nicht; Ihr müsset zwoichen dem Anschluffe an unsere Legionen und zeitweiligem Auswandern wählen, nach Beendigung des Kampfes 4 surückehren." Aus flavischer Duelle verlautet, daß viele Mohamedaner ihre Dienste der Insurrention zur Verfügung stellten. Nach meine Informationen ist dies nur mit 200 Mohamedanern aus Gabrowa der Fall gewesen, sonst aber verlassen die Mohamedaner lieber ihre Wohnorte, als sich gegen die Armee des Nachfolgers der Khalifen zu kehren. Debt kommanddiren bereit drei „eingeborene” Chefs: Hadzi- Dimitrije, Slija und Svantichof. Die übrigen Kommandanten sind Montenegriner, Serben und Russen. Mit den Montenegrinern hat es eine besondere Bewandlung. In Konstantinopel wie in den türkischen Häfen des Schwarzen Meeres stehen gewöhnlich mehrere tausend Montenegriner im Dienste, da sie in ihrer Heimath das tägliche Brod nicht verdienen können. Seit fünf Monaten ungefähr sah man die Leute in Schaaren aus jenen Orten abziehen, der Fürst Nikita — so hieß es — habe seine im Auslande weilenden Unterthanen nachhause berufen. Er war zwar auffallend, daß dieser Erodus stets nach dem Auftauchen unbekannter Personen, die mit den Gzernagorzen eifrig verkehrten, zu erfolgen pflegte, allein die ottomanische Polizei, die sehr mangelhaft organisirt ist, Schien sich um diese Erscheinung wenig oder gar nicht zu sünmern. Sehr stellt es sich heraus, daß die Leute, die man in Konstantinopel schlechtweg „Kroaten“ nennt, nicht in ihre Heimat blicken, sondern in die Gebirge Bulgariens wanderten, wo deren Zahl zur Zeit bei 2000 betragen mag. Diese Theilnahme der Gzernagorzen am bulgarischen Aufstande läßt sich doch die Schritte, welche das Bukarester „Central-Romite“ in Cetinje schon vor Jahresfrist gethan, erklären. Auch eine gerieiste einflußreiche Person suchte für diese eigenthumsliche Allianz eine Grundlage zu Schaffen. Was die Anwesenheit von Serben im Lager der Aufständischen betrifft, so ist diese auf Verabredung erfolgt. Schon im August des Jahres 1875 marken Agenten des eben gedachten „Zentral-Komites“ in Serbien Krieger. Bei 600 Bulgaren, von denen viele in einer speziellen „militärischen bulgarischen Schule” in der Belgrader Festung ihre Fähigkeiten erlangten, sind engagirt worden, und mit diesen kamen in den Balkan ein paar hundert Serben. · « Die Insurgenten-Chefs schickten dieser Tage eine Deputation nach Belgrad,mn die serbische Regierung zu betteln d aggegebene Versprechen einzulösen.Herr Kaljemics wollte eine Diversion im Süden der Nifchajer Armee vornehmen lassen und die jenige Bewegung bei Philippopel teltet Serbien ein Heldengeld. Nun scheinen die Herren in Belgrad die Bulgaren abermals im Stiche lassen zu wollen, wie es im Jahre 1868 der Fall war, wodurch das Todesurtheil der Insurrektion besiegelt wurde. Natürlich bestehen die Dulgaren recht auf ihren „Abmachungen“ ; es ist aber sehr fraglich, ob Herr Niftics Serbien jegt, nachdem die Berliner Konferenzen die Uebereinstimmung der drei Ostmächte in der Orientfrage dokumentirren, wird engagiren wollen, wozu übrigens die leeren Staatäfaffen auch durchaus nicht angethan sind. Bleibt aber Serbien neutral, kann die Pforte mit den bulgarischen Insulgenten leicht ferig werden. ‚Bis dieser Brief mit Ihren Händen sich befinden wird, dürfte die ottomanische Streitmacht in unserer Nähe auf circa 18.000 Mann angewachsen sein, da täglich 1000-1200 Mann über Konstantinopel-Adrianopel hieher kommen. Mit dieser Macht lassen sich wenigsten die nsurgenten aus den Marktflechen und Dörfern am Fuße des Balkans in das Gebirge Ben verdrängen. Ein tüchtiger Kordon Ft ‚um die Leute im Balkan dem Hunger entgegenzustreichen. Die Meisten werden sich dann ergeben. Die geüberen Städte in Bulgarien erfreuen sich bis fest vollommener Ruhe. Zwar it es gewiß, daß Emilfäre auch in Auftrutt, Schumla, Widdin, Philippopel, Tatar-Basjardihit thätig sind ! « es könnten auch da Handstretche » Die meisten Fremden verlasen auch das Landund selbst eingest«ernde·Vertreter haben aus fast schult Zre Familien entfernt.Ilelecane esscheinn entsprechen diese Befürchtungen die thatsächlichen Verhältnisse nicht: Die Städte werden alle mit Schanzen versehen, gut armit und ausreichende Garnisonen und zum Schuge der Einwohner vorhanden. Webrigens hängt Vieles von den ersten großen Kämpfen ab, welche Abdul-Kerim Balcha bei Tatar-Baffardihi den Ansurgenten liefern wird. A eber die Borgänge in Salonid, bezüglich deren so vielfache, einander widersprechende Nachrichten und Gerüchte in die Oeffentlichkeit gedrungen sind, erhalten wir von einen Aungenzeugen, für dessen unbedingte Glaubwürdigkeit wir volle Bürgschaft übernehmen, die nachstehenden, auf die Ereignisse vom 6. bis zum 9. Mai bezüglichen Einzelheiten : ; Am 5. Mai war mit dem WUberdzuge der Gisenbahn aus Ussüp ein bulgarisches Christenmädchen in Begleitung einiger Türken in Salonich angenommen, welches, wie es scheint, daheim die Exklavung abgegeben hatte, Mohamedanerin werden zu wollen. Auf der Neise mochte sie sich indessen wieder eines Andern befonmen 7 Mengen Raummangel verspätet. Stadt und beladen, wer aly dem Babnıhore in Balonich angelommert, erklärte e, daß hier Ihent sie gerette, et vifche Begleit wollte sie jedoch nicht ohnemeiters freigeben und es entspann sich ein Gezänfe zwischen beiden Theilen. Nun mar an dem genannten Tage gerade Sit. Georgstag, ein efttag der an Bevölkerung und waren sonac. viele Ortechen, auch aus der Umgebung, in bei bends zur Heimkehr Bahnhöfe anwesend. Auf den Mordwechsel hin retteten sich die Oriechen zusammen, nahmen er das Christenmädchen Partei und entrissen dasselbe, trog de Intervention der Lokalpolizei, seiner türkischen Begleitung. Das Mädchen wurde zum Metropoliten gebracht und fand im Lause des Heren Hadji Lazaro, Bizefonsula der Vereinigtentaaten von Nordamerika, Unterkunft. Während der Nacht und des nächstfolgenden Morgens wurden diese Vorgänge in der Stadt ruchbar und am Nachmittage retteten sich, die Sharan im Türkenviertel zusammen, um vom Balga Satisfaktion und die Auslieferung des Mädchens zu verlangen. Um die Haltung der Türken immer beunruhigender wurde und das Griechenviertel nachgerade unmittelbar bedroht erschien, beab sich der deutsche Honorar-Konsul, Herr Henri Abbott, ein Unterwanbter der Familie Hadji Lazaro, selbst auch Grieche und im Griechenviertel wohnhaft, zu seinem Schwager, dem französischen Konsul Herrn Moulin, um ihn von den Vorgängen zu benachrichtigen. Es war dies die erste Nachricht, melde Herr Droulon von der drohenden Gefahr empfing. Ohne einen ihrer Kollegen zu avisiren, begaben sich die beiden Herren, Moulin und Abbott, sofort um General-Gouverneur . Am Negierungsgebäude erhielten sie die Auskunft, der General-Gouverneur habe sich in eine nahe gelegene Moschee begeben. De Unglückigerweise verfügten sich die beiden genannten Konsulnmut ebenfalls in die Moschee. Gleich beim Eintritt umdrängte sie die darin versammelte fanatisirhe Menge unter Drohungen und wüstem Geschrei: 63. gelang ihnen gleichwohl, wenige Schritte weiter bis in die unmittelbare Nähe 0.3 Generalgouverneurs Mehmet Rifaat Paschas zu kommen. Der Generalgouverneur war von mehreren türkischen Notabeln und einigen Gendarmerie- Offizieren umgeben, darunter Abram Bey Mitglied des Medschlik dare, Gendarmerie-Oberst Sali Bey, Munizipalitäts-Bräsident ehmet Balga aus der Familie Gazi u. a. M. Unmittelbar vor dem Angesichte dieser Herren drangen einige der Aufrührer , die sich mit schweren Eisenstangen bewaffnet hatten, auf die beiden Konsuln ein und schlugen sie zu Boden. Auf dieses Signal hin fiel dann die ganze wüthende Menge über die Unglüclichen her und zerfleischte sie mit Hieb- und Stucmaffen aller Art, so zwar, daß die leblosen Körper später selbst ihren intimsten Freunden und Bekannten untenntlich waren. Die Leichen wurden durch die Moschee geschleift, ihrer Kleider, des Geldes, der Uhren und der Ninge beraubt und sodann in den Hof der Moschee geworfen, woselbst sie dem entmenschten Pöbel zum Spotte dienten. « ihnen Die Man behauptet,der General-Gouverneur soll während des anzen mörderischen Vorganges vot einigen,starken Männern unter gen Aufrührern festgehalten und so gehindert worden sein,den Opfern ihrer«Wuth beizuspringen.Gemeist,daß alle die oben erwänten türkischen Würdenträger dem Orte persilassacre so nabe standen,daß das Blut und das Gehirn der Ermordeten Kleider und das Gesicht bespritzte,da aber gleichwohl auch nicht Einer irgendeine Verwundung odererletzung davon getragen,daß sie also den Mördern absolut einen Widerstand geleistet haben . Als die Blutthat vollbracht war, sperrte die bewaffnete Menge die Zugänge zur Moschee und ließ Niemanden hindurch, so daß die Kunde von den im Innern verübten Greueln erst nach längerer Zeit wuhbar wurde. Auf die erste Nachricht von der in der Stadt herrschenden und von Minute zu Minute zunehmenden Aufregung eilten der österreichisch-ungarische Vizefonsul Herr Gfiller, von einem Konsulat3-Chavafien begleitet, nach dem Negierungsgebäude, woselbst ih wenige Minuten zuvor auch der englische Konsul, Herr ®lunt, eingefunden hatte. Es war dies ungefähr um dieselbe Zeit, als drüben in der Moschee die beiden Konsuln ihr trauriges Ende ereilte. Einige ihratlose, von den Tumulten in der Stadt in tödllichen Schreden wertete türkische Beamte gaben die Auskunft, der Pascha habe sich nach der Moschee begeben und dahin seien ganz vor Kurzem auch die Herren Moulin und Abbott gegangen. Bizefonsul Gfiller begab sich sofort ebenfalls nach der Moschee, um den General-Gouverneur aufzufordern, unverzüglich alles Mögliche zur Erhaltung der öffentlichen Nähe und aBE 68 war indessen Herrn Gfiller unmöglich, vor den Gouverneur zu ges langen ; die egeren BDoltsmenge am Eingange der Moschee stiek ihn zurück und bedrohte ihn mit den Waffen.Er eilte auf das österreichisch-ungarische Konsulat zurück, wo sich mittlerweile der italienische Konsul Herr Foscarini und der Kanzler des französischen Konsulates Herr Krajemsty eingefunden hatten. Nach kurzer Beratdung begab sich Herr Foscarini j an Artillerie Kommandanten, um ihn im Namen des Konsularorps aufzufordern, seine Mannschaft ausrüden zu lassen; der österreichsl-ungarische General,Konsul Herr Ritter von Chtari aber ging mit dem Sue Herrn Gfiller mittlerweile zum russischen Konsul Herren Slarionom, unter dessen Schule Herr Hadji Lazaro, der dem Bulgarenmädchen Unterkunft gewährt hatte, als russischer Unterthan steht, um mit ihm über einen vom englischen Konsul angeregten Vorschlag zu berathen, ob es nämlich nicht geboten wäre, das Mädchen vorläufig den türkischen Behördenbehufs weiterer Erhebungen auszuliefern. Mittlerweile verlauteten in der Stadt bereits unbestimmte Gerüchte der widersprechendsten Art: das Mädchen sei bereits ausgeliefert, die beiden Konsuln seien in der Moschee verwundet oder wohl gar ermordet worden, während wieder Andere behaupteten, sie hätten die Moschee ungefränzt bereits wieder verlassen. Vom russischen Konsulate aus wurden die Herren Gjiller und der russische Konsulats-Sekretär Eichler abermals nac der Moschee entsendet, ohne jedoch auch seine Zutritt zu finden. Sie begaben sich hierauf nochmals nach dem Regierungs-Gebäude und erhielten nunmehr hier die Bestätigung der traurigen Nachricht über die Vorgänge in der Moschee. Der Generalgouverneur war mittlerweile gleichfalls zurückgekehrt. Die Herren fanden ihn vollkommen rathlos und niedergeschlagen, kaum eines Wortes mächtig, von mehreren Konsuln angeben, die ihn mit Vorwürfen überhäuften. Gleich darauf, von in vorgerückter Abendstunde, fand auf dem österreichische ungarischen Generalfonsulate die bisher in der ersten Verwirrung vergebens angestrebte Reunion der Konsular statt, wobei beschlossen wurde, vorläufig den mittlerweile vom General- Gouverneur gemachten Antrag anzunehmen, jedes Konsulat mit zehn Mann Truppen zu befegen und sich am nächsten Tage wieder zu versammeln. —Der Anblick der Straßen war fortwährend ein überaus beuns ruhigender Schwaren wohlbewaffneter Türken durchogen in drohender Haltung das Franken-Quartier,die Karavanserais waren mit bewaffneten Albanesen gefüllt.Die Lae war offenbar eine dermaßen bedrohliche,daßlink-und Generalkonsul den östersreichischsuttarischen Unterthanen soweit möglich entbieten ließ,auf das Konsual zu kommen,oder sich auf das gerade im Hafenliessende Llodschiff zurückziehen Der Generalkonsul selbst veranlaßte, dab die zurücgebliebene Familie eines nach Wien abgereisten österreichischen Kaufmanns, Herrn Alfred Ennjer, an B und wollte auch seine eigene Gemahlin dahin senden. Frau v.Chiari erklärte indessen auf das Entichiedenste, an der Seite ihres Gatten bleiben und dessen Schicsal theilen zu wollen. In den Nachtstunden durchzogen einige Militär-Patrouillen die Stadt. Mit vielem Muthe und bdaufenswerther EDIROSHI ik haben sich an diesem und den folgenden Tagen insbesondere der österreichisch-ungarische Vizekonsul Gfiller, der Honorar-Dragoman Baglamaly und der Konsulats-Ranzlist Vianeli v ihr eine Aufgabe unterzogen. Vom 6. bis zum 9. blieb die Physiognomie der Stadt fortwährend gleich bedrohlich, die Lage gleich gefahrvoll. Die Aufregung der Bevölkerung war ungeheuer, die Truppen, meist Meter Nedifs aus der Umgegend, waren im höchsten Grade unzuverlässig.Endlich traf am 8. Nachts der el Aviso-Dampfer „Cladiatenr“, am 9. Morgens der englische Avi und der ottomanische Kriegs-Dampfer „Szedin” vor Salonid ein, der legtere mit 250 Landungstruppen. Am Bord des „Sazedin“ befanden BeCahrew Palida,ul in Konstantinopel Herr 0-Dampfer „Bittern” RahbauG&ffendi, der deutsche Ron Gillet und der Dragoman der französischen Botschaft, Herr Rozbert, Rahban Effendi in der Eigenschaft als Spezial- Kommissär der Pforte. Das Konsularkorps, entsendete die Herren Krajeniwsty, Gfiller und den italienischen Dragontange La Azarides an Bord zur Begrabung der Kommission.uch der General-Gouverneur Mehmed Rifaat Baia Jam an Bord, wurde von der Kommission nicht empfangen. Esdref Baiau fih den Delegirten des Konsularkorps als neuer Balt von Salonid vor. Die ganze Kommission kam in voller Uniform mit Trauerflöten an’s Land. Noch am Vormittag desselben Tages erstattete das Konsular- Korps dem neuen Bali und dem Pfortenkommissär die„exite Bitte und delegirte “aus seiner Mitte den E. italienischen Konsul Herrn Foscarini, um der Kommission die nöthigen Aufklärungen und Daten zu liefern. Someit unter Berichterstatter. Die weiteren Vorgänge vom 10. d. ab sind unseren Lesern bekannt. geäußert hätte, sich selbs mordeit sei, und daß die eichern Tatı Herr Kortzmich sich diesbezüglich nicht beeilt haben, die Angelegenheit richtigzustellen. s··(Unsere Gäste vom Wiener Stadttheater) werden morgen, Mittwoch, um einen vielfach ausgesprochenen Munfdje entgegenzukommen, im Deutschen Theater in der Vollwasfe „Des Meeres und der Liebe Wellen“ zur Aufführung bringen. 3 ist dies bekanntermaßen mehr Drillparzer's beste Dichtung, hie SE s. (Selbstmord)In der Leiche·enere«leanienDame,· die memrberichteten,gestern Vermittan schinchteonaustürzte und ertrank,wurde die Person der 8 Jahre alten Karoline P·öltzl.Toter des Anstreichermeisters Josef Pöltzl,agnostisch DISUVfache diees Selbstmordes ist unbekannt·· (Wirbelwind.)Am 14.d.M.um IX,6 Uhr-Abends, tobte in der Nähe der Nevitzkeer Burgruine ein von Südosten kommensder Altsetzlicher Orkan.Anfangs glaubte man,der Sturm wäre der Verbote eines Hagelwetters,aber schon nach wenigen Minuten zeigte sich seine wahre Natur.Der ganze Baumbestand eines Berghanges flogkrachend,wie von einer Riesenaxt gefällt,zur Erde;Wäume von der Dicke eines Mannes Armes tanzten in der Luft umher,über die Spitzen der Nevitzkeer Burg hinweg.Inwischen ging ein Platzregen vo seiner Heftigkeit nieder,wie er selbst in dieser Gegend nicht oft vorzukommen pflegt. Um 6 Uhr war der Wirbelsturm, der allenthalben mehr oder minder große Verwüstungen Hinter sich zurückließ, über die Gipfel der Verchovina hinnweggezogen. (Auf dem B8.Grabaer Bahnhofen gerieth am vorigen Dienstag der Arbeiter Johann Esulit unter die Räder des einfahrenden PVester Zuges und wurde zermalmt. (Feuersbrunft) In Freistadtl (Galgöcz) brach am 16. d. in den frühen Morgenstunden Feuer aus. Dem eifrigen Eingreifen der freiwilligen Feuerwehr ist es zu danken, daß der Brand lokalisirt werden konnte und nur ein Wohnhaus verloren ging. Raubanfall. Vorige Woche wurden zwei Seltauer M Wollweber, die zum Woll-Einlauf nach Rumänien gereift waren, in der Nähe von Nimmt duch eine Bande Räuber angehalten und ihrer sämmtlichen Baarschaft, bestehend in mehreren Hundert Napoleondors, beraubt. Trotzer geladenen Revolver, die jeder der Beiden hatte, war an Gegenwehr nicht zu denken, da die mehlbewaffneten Räuber ganz plöglich und unbemerkt im Dunkel des Abends aus den Straßengräben in großer Anzahl auftauchten. ord ging päter = Velegr. Deperdien d. „Zeiler Lloyd.“ Wien, 23. Mai. Orig. -Telegr) Mehrere Morgenblätter sind duch das Ausbleiben der Zustimmung Enmlands zu den Beischlüssen der Berliner Minister-Konferenzen beunruhigt. — Die „N. fr. Br." erklärt, es entspreche der Würde der Delegation nicht, daß der Ausschußbericht über das Budget des Ministeriums des Auswärtisten an die Delegation des Reichsrathes seinen Passus über die auswärtige Lage enthält und daß seine Generaldebatte stattfinden soll. Zwischen den Regierungen beider Reichshälften wurden Vereinbarungen in Angelegenheit der Regelung der Schifffahrtverhältnisse und der Seeverbindungen getroffen. — Gestern fand im Handelsministerium eine Konferenz in Angelegenheit der Südbahn statt. Wien, 23. Mai. (Orig.-Telegr) Wie das "Zragblatt" meldet, Lehnten die Grafen Brenneville und Festetitz den Pariser Botschafterposten ab, desgleichen Graf Z Trauttmansdorff, Lebterer mit dem Bemerken, es erscheine ihm unstatthaft, daß Oesterreich einen Botschafter bei einer Republik habe. Wien, 23. Mai. Orig.Telegrau der Handelskammer zu Bilsen Hat der Reichsrath Fürth den Ausgleich mit Ungarn und die Lösung der Banffrage auf das günstigste besprochen. Wien, 23. Mai. Orig-Telegr. In einem Spezereigewölbe des Weiß’schen Palais, Ehe der Opern- und Nibelungengasse, genannt der „Nibelungen-Hof“, brach gestern Nachts 11 Uhr ein Feuer aus, in welches rasch ehr igroße Dimensionen ansahen. Das Feuer brannte in einem ZTraft die vier Stocwerke dar und zwar mit solcher Rapidität, daß die Einwohner nur mit Mühe gerettet werden konnten. Die Hutniederlage des Hutfabrikanten Neinis, die Wohnungen der Herren Theodor Bongen und bei Generaldirektor Schuchardt sind total ausgebrannt. Der Schaden wird auf eine halbe Million geschäßt. RE Wien, 23. Mai. Orig-Telegr.) " Berichte aus allen österreichischen Kronländern Konstativen großer Schaden an Obst und Wein in Folge des Mai-Frostes; dagegen haben Feldfrüchte relativ wenig gelitten. Brag, 23. Mai. Balacky's Zustand ließ gestern das Schlimmsste befürchten. Eingetmebaten, 22. Mai. Das deutsche Banzergeschivader it heute um 4 Uhr in die See gegangen . Gentre-Admiral Batj 8tet, sich an Bord der Banzerfregatte „Kater“. 7 " Brüsfel, 22. Mai. Bei den Provinzialraths-Wahlen siegten die Liberalen in Antwerpen und Niveller, welche bisher durch Kleinlale vertreten waren ; wahrscheinlich erhalten die Liberalen bei den Deputirtenwahlen Zweidrittel-Majorität. London, 22. Mai. Zu Oberhaufe erklärte Derby auf eine Anfrage Granville's: Das Kabinet verfagte nach reiflicher Ueberlegung seinen Beitritt zu den von den Mächten gemachten Konferenzvorschlägen. Derby stellt in Abrede, daß die Nichtbeiziehung Englands zur Berathung der Grund des Nichtbeitrittes gewesen sei; hätte man vorausfegen können, daß die Vorschläge zu einem Frieden mit den Inturgenten führten, würde das von Einfluß gemesen sein. Die Mittheilung der Ablehnungsgründe sei ohne Mittheilung der Konferenz:Vorschläge unmöglich, Teitere wurden aber der Pforte noch nicht mitgeteilt ; eine Mobilikation derselben ist noch möglich. Philadelphia, 22. Mai. Die Ausstellungs-Kommissäre ernannten 250 Preisrichter, wovon die Hälfte Ausländer sind. Die Berichte der Preisrichter sollen so zeitig erstattet werden, daß die Erämtirung vor dem 31. Juli statthaben kann. : ré ..s."-- s Eggesem Tageswenigkeiten. Personalnachläten.) Fräulein Mofa Mocsary, Tochter des Reichstags-Abgeordneten Ludwig Mocsáry, hat sich mit dem Gutehöfiger Ladislaus Barcsay, aus dem Komorner Komitat, verlobt. Landes-Agrifultur- Verein) Der Präsident des Landes-Agrifultur-Vereins Herr Ladislaus Korizmics dement ixt eine in der vorgestrigen Nummer des „A. N.” enthaltene Mittheilung über die bei diesem Vereine verübte Detraudation. Mit Bezug auf dieses Dementi erklärt „A. N.", daß die fragliche Mittheilung uuch ein bedauerliches Beziehen in das Blatt einaefhmuamtt Der Role —— , 186er Lofe ——, Silber —— , Napoleonsd’or —.— , Türkenlofe ——, Wien, 23. Mai. (Ding.-Telegr) Die Barbörse war heute bei geringem Geschäft ziemlich fest. Kredit 134,10, Ungarische Kreditbant 12050, Anglo 6480, Lombarden 74.75. ,, Wien, 3. Mai.Eröffnung. Oesterreichische Kreditaktien 134.20, "Ungar. Bodenkredit-Aktien —. — , Anglo-Hungarian —.—, Anglo-Austeian 65.—, Ungarische Kreditbank 121.—, Franto- Ungar. Bank —.—, Lombarden 75.25, Staatsbahn —.—, Munizipalbant —.—, Unionbant —.—, Allgemeine Baubant ——, Anglo- Baubant —.—, Ungarische Lore —.—, 186 Rente ——, Fest. Wien, 23. Mai. Vorbörse. Oesterreichische Kreditaktien 134.10, Ungar. Bodenkredit-Aktien 44.—, Anglo-Hungarian ——, Anglo-Austrian 64.90, Ungarische Kreditbant 120.75, eando-Ungerische Bank ——, LLombarden 75.—, en 259.50, Munizipalbant —.—, Unionbant 61.25, Allgem. Baubant —.—, Anglo-Baubant —.—, Ungarische Lore ——, 1860er oje —.—, 1864er Lore —.—, Silber —.—, Napoleonsd’or 9,55—, Rente ——, Baris, 22. Mai. (S 4u B.) Mehl, acht Marken, per laufenden Monat 63.25, per Suli-August 65.—, per vier lebte Monate von September 66.50, Rüböl per laufenden Monat 80.—, per Juli-August 5%, Fe vier legte Monate 82.25, per vier erste Monate 1817 2. Leinöl per au Monat 65.50, per Suli-August 66.—, per vier lept Monate 66.25. Spiritus per laufenden Monat 48.—, per Suli-August 48.75, per vier lebte Monate 50.25. Zuder varfinit 141.—. Wien, 25. Mai. Orig.-Telegr) Borstenviehmarkt in St. Marz Der Gesammtauftrieb betrug 2712 Stück. Darunter 1044 [hmere, 917 geringere Batonyer und 811 Frishlinge, und zwar 813 ungarischer, 811 galizisch-ruffisher, 1040 ferbiscer, 108 walacischer Race. Schwere Sorten vernachlässigt, greife rüdeggängig, dagegen Frishhlinge gefragt und bezahlt. Schmalz und Speedgeschäft leblos. Man bezahlte: Schwere Batonyer von fl. 58 bis fl. 61.50, geringere von fl.48 bis fl. 53, Friscinge von fl. 40 bis fl. 46. (Miles per 100 Kilo.) London, 22. Mai. (Betreidemarkt) Weizen fest, Ankünfte fest, Mehl 1, Hafer 1 Sh. Wochensteigerung, Anderes unverändert. Xose 357, 10.246, Hafer 64.692. Zufuhren: Weizen 6085, Gerste en a 453 E fs 32