Pester Lloyd, Januar 1877 (Jahrgang 24, nr. 1-31)

1877-01-29 / nr. 29

Abonnement für die öfferr.-ungar. Monarcher Für den „Vierter Lloyd“ Morgen und Abendblatt­ (Gr­geint auch Montag Früh und am Morgen nach einem Peiertag.) SInferate und Einschaltungen für den Offenen Sprechsaal werden angenommen, Zndapest Bier und zwanzigster Jahrgang. Inferate werden angenommen im Auslande In Wien: Bei A. Oppelik, Stu. W Manuskripte werden in seinem Falle guradgeflefft. Versehleisslokalen, nommen, ——­­ Assnueuent für dasxingband-(Morgen-11.Abendblatt) d­erteljärigstrentsagt-ad-sein-wmitchteätktgreuzwandkenditug9Esel-; nächsten got-samt- 18Ek-76Ph-für die Youatpx sårpenniaineknbciuzxs9f1.,b.näch­stenPoch amtussecsjo Für Mudapest: - Mit Folversendung : in der Administration, bb-M.gu Seil reich bei uns 10fl.50 fr., bei Havas, Raffite & Co. in Paris Place de la Bourse 28 Frc#.85 €. Sanzjährlig N. 88.— Biertelfährl „ 8.50 | Ganzjährl fi. 24.— Sierteljäg­­enbastei Nr. 3; M. Mouse, Geilere [get Ammel in Straßburg 38 Krcó. 95 6 ; für Spanien, Fortugal, Bei ung 10 fl.50 fr., 6. Bofle Galdjähel „Am Montlid 5 Bro |Galläfek 4 18— fenet 800 Pal ne­ue Redaktion und Administration­en EEE RE 107 As­ante im Straßburg 28 IR. e Bi; für die dee bei und on 50 tz, bei den, Wüäu­tgen « · " 'skcsgczsktoriumi­ueiuneio.so. pamexnous . .- Zakttepaeatukostverssud undessem-kaue-«si.1.-viettitinokn«-yr. dern.t«---Dototpesgasse Nk.1-i Dorotheagasseskk.14,kistenStock. Mound­s.lllsetvorstadt.Seegesse für elgien bei ung 10 1. 50 kr. 6. Bostamt Köln 23 M, 8 Pf. für bie Wereit. Staaten vor Für die tűnstrirte frauenzeitung . . - - - n das Bodenstatt für Land- u. Forstwirte fäaft d 1.2­7 . Man pränumerirt für Budapest in der Administration des „Yelker Ef.­t Se · IF, Bee außer a Betanmatngen er eilagen werden angenommen für ı fl. per 100. — Dieselben b­o­­­tion bes „Peiter Lloyd“ zu senden. PERL ESSZET Weg für Italien bei un810 fl. 50 kt., b. Boftamtein Zh­eit 10 fl. 18 fr.; für Franke­­. ; IE ” e Haasenstein 4: Vogler Doros Re er Fa Daube SER: ! ee bei uns Do. 50 fr., b. Monams in Köln, Bremen u. Hamburg 28 ME. 8 Bf. Rotter & tGie., Riemerg. 13. — Paris: Havas Laffite dt Comp., Placa de la Bourse. — Frankfurt a. M­­. L. Daube & Comp. theagafie Nr. 11. Onfertionspreis nach aufliegendem Zahif, Unfranlirte Briefe werden nicht ange f­ür die Gürket bei und 10 fl. 40 fr., bei den daselöft aufgestellten E. E. Posterpeditionen 7 fl. 15 fr. , fir ériedjenlano mit Ägypten bei und 10 fl. 50 Fr., b. Postamte Zrieft 10 fl. 18 fr.t für fm, Norwegen, Dänemark und Island bei uns 10 fl. 50 f., beim Postamte Kie’ 93 ME. 8 Bf. , für die Niederlande bei uns 10 fl. 50 fl., 6. Postamte Oberhausen 2, ME a Pf. für Montenegro u. Gerdten bei uns 9 fl., bei jammel, bortigen Postämnter 7 fl. 15 fl. “­­Finanzlage und von seineswegs ersprießlicher­­ auf unser allgemeines V­erhältniß zu Oesterreich, muß der unbefriedigende Fortgang der Ausgleichsverhandlungen und die daraus resultirende Un­­sicherheit der Zukunft zum Miederflusse auch noch die regelmäßigen Funktionen des Staatslebens paralysiren. Die einmal in Bewegung gerat­enen Wellen ziehen immer weitere Preise. Hier aber sehen wir die umgekehrte Erschei­­nung: die ins Stochen gerathende Ausgleichs-Aktion ver­­hängt immer wieder einen Zustand der Stagnation auch­ über alle übrigen Phasen des öffentlichen Lebens. Das ist ein großes Uebel und gewiß eine der schlimme­sten jener Schattenseiten, an denen die Lage so reich ist, die mittelst der Ausgleichs Verhandlungen geschaffen wor­­den ist. Unsere nach vielen Richtungen untensolidirten Zus­tände heirschen eine rastlose Thätigkeit der berufenen P­oten­­zen, einen stetigen und möglichst beschleunigten Fortgang der begonnenen Neform-Arbeit. Wir wollen mit einer Auf­­zählung der unodt­ausstehenden gefeßgeberischen Schöpfun­­gen nicht ermüden. Zhatfache ist aber, daß die administra­­tive Neform nicht abgeschlossen ist, daß wir eben am Ber­ginne der bereits seit so lange in Aussicht gestellten und so dringend urgirten Justizreform stehen, daß­ die­­ Regelung des Staatshaushaltes noch manche größeren Schöpfungen und vielleicht manche weittragenden Operationen nothwendig macht, daß zur Sani­ung unsers Eisenbahnwesens nach einer, ober der andern Richtung eine größere Aktion in Aussicht genommen und erforderlich ist. Thatjache ist aber auch, daß all Diese Arbeit feiern muß, daß Regierung und Reichstag nicht in der Lage sind, ihren unabweislich­­sten­ Aufgaben gerecht zu werden, nicht weil der Ung­­leich ihre ganze Thätigkeit in Anspruch nimmt, sondern, was noch viel sc­hlimmer ist, weil­­ der Ausgleich sich nicht von der Stelle rührt. Aber oc­ böser, als dieser thatsächliche Stillstand, if die aus demselben mit Mothwendigkeit hervorgehende Erschütterung Des Vertrauens zu jenen F­onstitutionellen aftoren, in welchen die Bevölkerung den Mittel- und usgangspunkt aller politischen Thätigkeit, die Verkörpe­­rung des Staatslebens zu erbliden gewohnt .­ Das kon­stitutionelle Bewußtsein, der Glaube an die Solidität der bestehenden Institutionen muß nachgerade ins Waufen ges­tathen, wenn man sieht, daß die normalen und zur Erhal­­tung oder Doch zur Kräftigung des staatlichen Organismus nothwendigen Funktionen der Konstitutionellen Mächte in­folge von Einflüsen zum Stillstande verurtheilt sind, Die außerhalb ihrer Willensbestimmung liegen, — wenn man sieht, daß diese Institutionen, trog der Fülle der noch­ zu bewältigenden Aufgaben, gezwungen sind, ihre Wirksamkeit einzustellen. Was wir fürchten, ist der Eintritt des Gegentheils jener allgemeinen Aufregung, die sich, in­folge des trostlosen Verlaufs der Ausgleichsverhandlungen, anfänglich aller Geister und Gemüther bemächtigt Hatte : d­as Umsichgreifen der Indolenz, des Indifferentismus gegenüber der for­stitutionellen Shätigkeit und der Biele, denen diese gelten s soll. Wir wollen die Möglichkeit nicht ins Auge falten, das schließlich das Parlament selbst, wenn es sich in dem Banne fortwährender Unthätigkeit gefangen sieht, das Selbstvertrauen verlieren könnte. Das Parlament ist sich seiner Kraft und der Ursachen, die einer gedeihlichen Wirk­­samkeit im Wege stehen, zu klar bewußt, als daß eine solche Eventualität zu befürchten wäre. Aber auf Eines möchten wir aufmerksam machen. Der Bewegung liegt die Wirkung inne, daß sie die bewegten Massen zu­sammenhält, sie nach dem gemeinsamen Ziele hinreißt. Die große Reichstags-Majorität hat sich zur Erreichung eines opferwürdigen gemeinschaftlichen teles zusammengethan, sie ist einig geblieben, so lange es ihr gegönnt war, durch eine beharrliche Thätigkeit diesem Ziele zuzustreben, und sie hat mit dem Aufgebote ihres ganzen Könnens die Lösung der ihr zu Theil gewordenen Aufgaben in die Hand ge­nommen. So lange die Reichstags-Majorität arbeiten, so lange sie wirken konnte, war sie fest ge­­eimigt Andererseits jedoch erzeugt und zeitigt Die Stagnation immer zerfügende Elemente. Strikfstehende Massen mü­ssen si­­etießtich auflösen, und Doc hat Ungarn ein Konsolidirtes, doch eine starre Partei ger tragenes und repräsentirtes Parlament nie nöthiger gehabt, als gerade jegt. Die Geschichte dieser­­­egierung und Dieses Barlaments zeigt es, daß beide konstitutionelle Faktoren reichlich die Fähigkeit und den Willen befigen, zu arbeiten und zu leisten. Weder Mangel an Initiative und frucht­­baren Ideen, noch ein zu geringer Grad von Eifer künnen ihnen vorgeworfen werden. Bevor so Die Ausgleichs- Aktion sich der schaffenden Thätigkeit des Ministeriums und des Reichstages hemmend in den Weg stellte, hat jenes in den Pausen des Parlamentslebens eine geradezu Tolonjale Fülle von Material für den Fortgang der reichstäglichen Arbeiten vorbereitet und angesammelt und hat dieser mit einer wahrhaft opfermüthigen Entsagung die nahezu er­blüdende Darre der ihm zugebadgten Aufgaben erledigt. Das Alles hat aufgehört. Der Reichstag Formt und geht, und so oft er sich wieder verfammelt, mitt ihm Die Megie­­rung mit Iseren Händen entgagen. Un­gerichteter Dinge muß er wieder auseinander vn. Diesen unleugbaren len Lebengaufgezwungen.Die meisten unserer Zu­­stände sind unfertig.Wir haben nicht zu viel Zeit zu ver­­lieren,wir können nicht warten,bis unverhoffte Fügungen­, die ersehnte Entscheid­ung in den schwebenden Fragen heri­beiführen.Am allerwenigsten aber können wir es duldem daß der normale Fortgang unseres staatlichen Lebens noch länger durch fremde Einflüsse gehemmt oder gar zum gänzlichen Stillstande gezwungen werde.So oder so muß dieses Hinderniß der Entwicklung und jeder geregel­ten Thätigkeit unseres Landes endlich aus dem Wege ge­­schafft werden;dessen möge 11.unsere Mü­nister eingedenk sein und wenn sie in diesem Augenblicke abermals die Messe nach Wien antreten, möge dies mit dem festen Ent­­schluffe geschehen, daß er unwiderruflich Die legte sein müsse, welche sie in Dieser Sache unter­nehmen. ; · · - « == Ueber die türkisch-ferbistigen Frie­densverh­andlungen schreibt man uns aus: Berlin, 26. Jänner. Während man die Existenz einer neuen russischen Zirtular-Depesche sienalisert, scheint sich die Aufmerksam­­keit der Diplomatie auf die Separat-Friedensverhandlungen zwischen Belgrad und Konstantinopel konzentrirt zu haben. Ein hochgestellter s englischer Staatsmann hat in dieser Beziehung hier einige Winke fallen lassen, welche dafür sprechen, daß die Bemühungen des Lon­­doner Kabinets noch fortdauern, die Äußerlich guten Beziehungen zu Rußland na wie vor dem Fiasko der Konferenz zu pflegen. Zu diesem Ende stand man von englischer Seite an nicht an, die Türkei in allem Ernfte davon in Kenntniß zu fegen, sie­ werde nicht darauf vrehnen können, d­ie anscheinende Hilflosigkeit Serbien­ beim Friedensschluß anf­­üßgen zu können. Der Bariser Frieden verleihe den Groß­mächten das Recht der Intervention bei der Regelung der Beziehun­­gen zwischen dem Sultan und seinen V­asallen und von diesem Recht denke man unter allen Umständen Gebrauch zu machen. Deshalb würden auch nur jene türkischen Friedensbedingungen für ernst ge­meint gelten können, welche vorher von den Großmächten appro­­birt werden sollen. Der Pforte sei es daher unerläßlich, ihre Erice­densbedingungen beim Eintritt in die Verhandlungen den Mächten zur Gutheigung vorzulegen. So demüthigend dieses Avertiffentent­au für den türk­ischen Stolz sein mag, so fehl it es auch That­­sache, daß man von London aus eine solche Sprache hier angemessen erachtete, melche in Rußland sicher gewürdigt werden dürfte. Es scheint nach Allen, daß das Kabinet von Gt. James sich die diplo­­matische Weisheit des Grafen Unbräffy zu eigen gemacht hat, melde in dem Sprache gipfelt, man müsse den Beind, den man nicht bekäupfen wolle, sich als Freund in den Arm hängen, weil man ihn in dieser Stellung am ehesten davon zurückhalten kann, feind­­selige oder die eigene Sicherheit gefährdende Handlungen einzuleiten. Mit einem Wort, England versucht er durch seine Aboptirung des russischen Standpunktes in der serbischen frage, allerdings auf Kosten der Türkei, die Petersburger Friedenspartei zu stärken und ihr das Argument zu liefern, daß man auch ohne Krieg in Webereinstim­­mung mit Europa alles Wiünschensm werthe werde erreichen können. = Der Rechtsansfchug hat in seiner gestrngen­en die Berathung über den Strafgefeg­ntwurf fortgelegt. Im Nach­stehenden theilen mir den ausführlichen Bericht mit: Laut §. 255 hat das Strafverfahren wegen Berleumdung oder Ehrenbeleidigung nicht statt, wenn die Thatsache oder der ber­leidigende Ausdruch in einer vor der 2 im Auge befindlichen Angelegenheit, bei der Verhandlung, mit Worten oder in den Alten ftüden behauptet wird. Das schließt jedoch das Disziplinarverfahren nicht aus und die Behörde kann das Streichen des betreffenden Ausdruchs anordnen oder den Theil, welcher die Beleidigung ent­­hält, unterdrücen. — Horanßiy hält den Jaragraphen unter unseren Verhältnissen nicht für gerechtfertigt und beantragt die Beg­­laffung desselben. — Zelesfy beantragt, den zweiten Punkt des Varagraphen, als nicht in dieses Gefes gehörig, zu freien. — Auf Ludwig Korvátha Antrag wurde zum zweiten Punkt dieses P­aragraphen hinzugefügt, daß diese Verfügung die Abndtung der Mischbräuce in einem besondern Gefese nicht ausschließt.. zzz Die 88. 256—257 wurden ohne meritorische Modifikationen angenommen. 2. Laut §. 258 ist, wenn die P Verleumdung oder Beleidigung egen eines der Häuser des Meld­etages, oder gegen den Frontlichen Landtag, deren Ausschüsse, gegen eine der Delegationen oder gern deren Ausschüsse begangen wurde, das Strafverfahren von Amts wegen, aber nur in­folge der Ermächtigung des beleidigten Hauses oder der Delegation einzuleiten. — Der. Szilágyi bemerkt, daß hier nur die österreichische Delegation, nicht aber der­ Reichsrath vere­theidigt werden, ferner, daß der Kroatische Landtag im­ Gelege nur unter der Re­ge der Meziprozität zu vertheidigen wäre. — Staatssek­etär Csemegi und Referent Bauler ermitteln, daß die Delegationen als gemeinsame Institutionen vertheidigt wer­­den ; betreffs des Kroatischen Landtages kann der Bedingung der Reziprogität in dem Berichte an das Haus Ausdruck gegeben werden. Dr. Szilágyi entgegnet, die Delegationen seien keine mit Institution und die betreffende Bestimmung könne nur am­ aufgenommen werden, wenn auch die Oesterreicher den orts­­prechenden Rage für uns in ihr Gefeg aufnehmen. J­ustiz«­minister Berczel hat nichts dagegen einzuwenden, in­­dem einmir» Wünsche Ausdruck gegeben werde, die Negierung möge Die­tung der Neziprozität anstreben ; der Paragraph aber solle unver­­ändert acceptirt werden. — Der Ausschuß acceptirte den Paragraphen und wird im Berichte an das Haus dem enwühnten Wunsche Aus­­druc geben. Bei §­ 259 bemerkt D. Szilágyi, dak wegen Verleum­­dung und Ehrenbeleidigung des ungarischen oder des gemeinsamen Ministeriums nur dann von Umtäsm wegen eine strafgerichtliche Prozedur am Blage sei, wenn dieselben „in Bezug auf ihr amtliches Vorgehen“ angegriffen wurden. Der Ausschuß nimmt den P­ara­­graphen mit Bier Modifilation an. « » Nach S-60 kann bei Injzxrten gegen die Gefechte und Staatsan­waltschaften und deren Mitglieder nur wegen einer solchen auf die­ Amtspflichten derselben bezüglichen Behauptung, die, wenn sie auf Wahrheit beruht, eine Kriminal- oder Dig­iplinarstrafe für die Betreffenden nach sichh ziehen würde, das S­eiminalverfahren wegen Befleumdung Durch den Stagtóen malt — jedoch blos in­folge Ermächtigung durch­ den Aprstigminister — eingeleitet werden. — Szilägyt tann billigen, daß die Michter und Gtagt3« anmälte hier von den übrigen Staatsbeamten getrennt werden. Auch sei es ungerecht, daß der Einzelne nur mit en 2. ve efretär es storbenen es werden. Auf Antrag des Referenten Bauler Runen! - Verwaltungsausihn vom­ 8. einer Zivil-­ Unter­­halt er, falls estimmten Bosten vorgemerkt werden will, bei reichen möge. » .­­Ein zweiter finanzminnsterieller­ Erlaß vom9.d.betrifst den­ Be­enstand. Unter Vorausbhidung, daß der Zweck des von er Anstellung außgedienter Unteroffiziere handelnden „N. 11.1873 die Legieren zu freiwilligem Dienen während der ganzen Dauer ihrer Militärpilit anzueifeln, so mie ihre Verdienste einigermaßen u belohnen, nicht in der gehofften Weise erreicht wurde, indem die ‚aß jene Unteroffigiere, melche bis 1875 eine Zivilanstellung er­­telten," eine auffallend geringe fet, wird verordnet, a) in den Inkursausschreibungen von Kanzlei Affizienten-Stellen ist zu ber­merken, daß von den Unteroffizieren nicht verlangt wird, daß sie die vierte Oymmastak­laffe oder die Nealchule absolvirt haben; b) vom Honved­ und vom gemeinsamen Kriegsminister für subalterne Dienst­­stellen befähigt erklärte Unteroffiziere können behufs zu erwerbender Praxis auch auf besser bezahlte Stellen versuchsweise in provisoris­cher Eigenschaft ernannt‘ werden; ec)­hte Bormerlung ist nach Bow­­drift des obangezogenen Gefeges gemilienhaft zu führen. 7 Ein dritter, vom 13. b. M. batirter Finanzministerial-Grlaß enthält Bestimmungen bezüglich der bei der Steuermanipula­­tion in Vermendung kommenden Impressen. Die Pfändungs­­und Ligitationsprotokolls­ und ebenso die Steuereinnehmungs-Blan­­kete sind den Gemeinde-Vorstehungen, beziehungs­weise den Stuhl­­richtern und Stadtbehörden, gegen Baarzahlun­g, der Bogen um Preise von 2 Kreuzern, die übrigen auf die Vorschreibung, Bereuhung­­e und Einzahlung bezüglichen Impresen dagegen gr­au­ zu verabfolgen. Is Mit Bezugnahme anfich­ im ersten Artikel unsereS Abend­blattes vom R.d.veröffentlicht­ n Mittheilungen über die Tendenzen und Absichtsnbeerleitpartei im Auslande wie in ihrer Heimath gehen uns von einem polnischen P­atrioten die nach­stehenden, zum Theil berichtigenden Details zu: Der „Weiter Lloyd” vom 26. b. Mt. reproduzirt im Mbend- blatte eine een in welcher, die polnischen Tendenzen und polnischen Namen mit den diplomatischen Intriguen gegen Deutsch­land in Verbindung gebracht und selbst als Hintergrund dieser Attriguen hingestellt­ werden. «­­ » Damit man aber die Sache der Besiegten und die meing­enannten Beziehungen, die menig mit" den vorliegenden gemein Ueber nicht mißbrauche, verlaube ich mir die in der Mittheilung in Kraft und in einer zu Irrthäümern verleitenden Weise erwähnten Thatsachen authentisch darzustellen. ARE > ER Der Graf Ladislaus Plater, ein ausgezeichneter Patriot und bekannter Protektor des nationalen Museums zu Nappersmpff, erhielt aus Lemberg ein mit Tausenden von Unterschriften bedecktes Memoire die Lage Nuffisch-Bolens betreffend, um von­­ demselben den ihm geeignet scheinenden Gebrauch zu machen. Dieses Memoire war ursprünglich Für die Konstantinopler Konferenz bestimmt, aber in­olge des Verbots der Lemberger Polizei, welche die Abhaltung einer allgemeinen Versammlung, in welcher das Memoire diskutirt und mi­t zahlreichen Unterschriften bedeckt worden wäre, nicht gestattete, ebenso wie durch­ die erwähnte Einmischung überhaupt konnte das Schriftstück nicht an seine Adresse befördert werden. T . » Herr Julian Klaczkm ein»berühmter französischer Publizist, hat sich—so sehr er auch Poleest—«se«kt mehreren Jah­r«­1 voll­­ständig von allen Polen betreffenden politischen Angelegenheiten zu­­rücgezogen und hat weder mit dem erwähnten Memoire, noch mit dem Grafen Plater, noch mit irgend­einer politischen Leitung der polnischen Angelegenheiten etwas gemein.­­ Die Konstativung dieser Daten, die in der polnischen Gesells­­ haft zu sehr gefannt sind, um in­­ meifel gezogen zu werden, wird vielleicht genügen, um eine neue diplomatisge Intrigue zu vereiteln, deren Rosten Bolen zu tragen hätte. geblichen Berfuden aus bdieser Stimmung „Stimmungen“ zu machen, kann man sich seiner Täuschung mehr Hingeben, da Deutschland nieder­furcht vor Frankreich, noch KXiebe zu Rußland empfindet und sich am mehlsten und sicher­­sten an der Seite Oesterreich - Ungarns befindet. Es gibt nicht wenige Geister in Deutscland, sowohl im Norden wie im Süden, welche von der Ueberzeugung ausgehen, dag bi­S auch in fetter Hand den Gesinnungen der beiden leitenden Staats­­männer, Bismarc und Andraffy, entspräche. Das Bublism­ ist leider nicht in der Lage, sich über diese wichtigen Momente aus­giebige Informationen zu holen; man muß sich daher unbekümmert um die offiziösen Yadeleien, mit den Symptomen begnügen, welche für die Richtigkeit der Vorauslegung bereits zu Tage getreten sind ;­­ oder aber man muß, was vielleicht noch bessere Aufklärung bringt, die beiderseitigen Interessen abmägen und untersuchen, inwieweit dieselben Korrespondiren oder sich widersprechen. Ohne Zweifel wird der deutsche Neic­kkanzler Necht behalten mit der Ver­­sicherung von der Indifferenz der pommerschen Grenadier- Inoc­en der orientalischen Frage gegenüber; aber es fragt sich nur, ob auch z. B. die oberbaierischen­­ Bauernmnochen demselben Kajug mit der gleichen Indifferenz gegenüberstehen. Eine aufmerksame Lektüre der süddeutschen Blätter in den legten Monaten dürfte in Berlin (wenn es nöthig gewesen wäre) die Ueberzeugung geweht haben, daß in unserer Gegend solcher Gleichmuth nicht eriltirt. Die sämmtlichen baierischen Schiffer, Flößer und Großhänd­­­ler von Donaumödrich bis Rasfau und ihre zahlreichen Be­schäftsgenossen im Schwabenland und bis zum Rhein haben durcp­­aus kein Ant­reffe dabei, daß der große Strom mit seinem legten und wichtigsten Drittel in russische Hände und Herrschaft komme und sie stehen demnach der Entwicklung der Dinge im Osten mit ganz anderen Empfindungen gegenüber, als etwa ein pommers­­cher Landmann­ . Aber jene frü­ddeutschen Politiker, welche den bekannten Kraftausbruch Bismarc’s nicht zu wörtlich nahmen, haben bis jeht ebenfalls Necht behalten. Oder läßt sich, bei aller Freund­­schaft zwisgen Berlin und Petersburg, eine Thatsache anführen, durch welche die deutsche Neidhäpolitis der russi­hen Macht „da unten” Avancen gemacht hätte? In furchtbar drangvoller Enge steht heute die mostorwitische Heeresmacht zwischen dem­ Pruth und der Donau, aber. Deutschland hat seinen Finger geregt, um sie aus der wenig beneidenswerbhen Situation herauszuflößen. Weder durch Thaten, noch duch Rathbsschlag, und auf legt er es ist, in Anbetracht der „alten Freundschaft“, ein ganz beson­­derer Nachdruch zu legen. Und um den Strom allein handelt es sich nicht. Es sind noch ganz andere „Strömungen“ zu berücksichtigen, die Deutschland nun und nimmer fördern kann. , Orientalische Frage* nennt man das Ding und „jlavische Frage“ sollte es heiken. Und hat jemand in der langen politischen Laufbahn Bismarc’s biesen als einen Förderer und Freund des Graventhums kennen ge­­lernt ? Aus zahlreichen Ereignissen und Aeußerungen siche­rt das Gegentheil nachweisen. Und vielleicht hat man in neuerer Zeit zu jene vergessen, dag ruft der Staatsmann, den man für den hervor­­ragendsten hält, welchen Deutschland seit langer Zeit sein eigen nennt, gerade von rufsischer­ Seite auch die meisten „Prüfungen“ zu er­fahren hatte. Viele Dezennien hindurch mußte Bismarck zusehen, wie für die großartigen Pladereien an der russisch-preußischen Grenze keine Abhilfe geschafft werden konnte und als er selbst die Zügel in die Hand nahm, wollte das Fuhrmerkt ebenso weni­g vorwärts wie in den vergangenen Zeiten. Er hat die „Kulturfrage”, die in der Orientfrage enthalten ist, Dabei gründlich genug füh­ren können! Aus Berlin gelangen intime und sehr beachtensmwerthe Mittheilungen bieder, nach denen man in den dortigen bekannten russischen Streifen gar nicht faul sei mit Vorwürfen über die bisherige deutsche Politit und speziell gegen den Neichäfangler. An Deutschland und in Oesterreich-Ungarn hat man seine Ursache folge Vorgänge für unmöglich zu halten und man hat vermut­lich auch keine Ursache sich darüber sehr zu grämen. CS ist nicht nöthig noch weiterhin Umschau zu halter nach thatsächlich korrespondirenden Interessen, sie reichen für den Sehenden hinauf bis zu den Dynastien — man muß nur auch noch den Persönlichkeiten Gerechtigkeit wider­­fahren lassen. Ob Graf Andraffy mit Bismard auf intimerem Fuße steht, als leiterer mit Gortscharoff, kann der Fernstehende nicht beurtheilen ; indessen dürfte der Lauf der Dinge dargethan haben, daß Bismard ein größeres Zutrauen zur Loyalität Andraffy's bat. Wäre es nicht der Fall, so wü­rde sich das, von der Anteresfen- Gemeinschaft diktirte Zusammengehen der beiden, in so überaus­­ schwieriger Situation befindlichen Staatsmänner nicht bis zu dieser Stunde über alle den Anfechtungen und­­ Verdächtigungen erhalten und bewährt haben. Ob man in Wien und in Belt den Moskowitern auf ihrem Kulturmissions-Blade die Fuchs fallen, in welche­m sie gerathen sind, ebenso aufrichtig gönnt, wie hierzulande, weiß ich nicht; aber man empfindet jegt eine große Genugthuung, daß Graf Andraffy die ihm anvertraute Macht vor ähnlichen Fährlichkeiten zu bewahren gewußt hat. Wenn Oesterreich-Ungarn in der That jener Staat ist, der vor allen anderen den Frieden nöthig hat, wie von dort her immer behauptet wird und woran wir auch gar nicht zweifeln, dann hat es in Andrasfy den Staatsmann gefunden, der ihn diesen Frieden zu wahren wußte, ohne daß dabei das Ansehen und die Bedeutung des Staates verloren hätten. Das auch­ht ein Resultat, welches die Orientkrise bis jet zu Tage gefördert hat, denn sehr wohl haben wir wahrnehmen können, daß Oesterreich-Ungarn einige Male in gefährliche Lage zu gerathen drohte, vielleicht in ebenso gefährliche, ab­ worin heute Rußland sich befindet. Des Grafen Andräffy Gefhhdlichkeit hat dies zu verhindern gewußt und man braucht deshalb mit der Anerkennung dieser Thatsache nicht zu fargen. Was aber no mehr Werth hat, ist, daß mitten im Streit der Meinungen die Bedeutung Oesterreich-Ungarns, und Une­garn, besonders, gerade von dem Manne hervorgehoben wurde, der nicht allein die kompetenteste Stimme in solchen Dingen hat, sondern auch das meiste reelle Gewicht in die Waagschale bringt. So lange dieses Verhältniß in dieser Weise sich fortentreidelt, haben wir und hat die Welt den vielbesorgten Weltbrand nit du fürchten. ‘­ Deutschland und Lesterreich­-Ungarn. (Original Korresponden­ bes „Better Lloyd”.) Aus Süddeutschland, 26. Jänner. 2 An allen unabhängigen Blättern findet der erneuerte Versuch sogenannter offiziöser Berliner Organe, eine „Mistim­­mung“ gegen Frankreich im deutschen Volke zu ermeden, eine ange­messene Würdigung und­­ Ablehnung. Ber Uebereifer jener Organe brachte sie dahin, sich die bedenklichsten Blößen zu geben, so namentlich in den Behauptungen von riesigen Getreidetranspor­­­ten aus Ungarn über Süddeutschland nach Frankreich, Transporte, von denen man weder in München, noch auf dem Mannheimer Zentralplage die Leifeste Kenntniß hatte. Der Berfuch, Deutschland in eine kriegerische Stimmung zu verlegen, kann mit aller Bestimmt­­heit als gescheitert angesehen werden. Andessen weiß man hier zu Lande sehr wohl, da­ es sich im Grunde nicht so sehr um das, bereits ziemlich langweilig werbende Sespenst eines französischen Revanchekrieges handelt, als um eine hübsche Zifferngruppe für Mehrforderungen, welche demnächst dem deutschen Meichtag im Interesse der vielbekannten „erhöhten Schlagfertigkeit” vorgeführt werden dürfte. So wenig wie bad- frangöfil­ge Schredpflaster gezogen hat, ebenso wenig Scheint sich der Berfuch, Deutschland auf die „ruffische Seite“ hinüberzuziehen, realisiren zu wollen. Süden unt urtheilen in der Lage und, werden diese Bersuche aller­ Dinge am entschiedensten von ruffiiger Gette Selb­st in Szene gelest. So viel wir hier im , .«.. ... . Man hat im Berlin ein überaus feines Gefühl Fr die Stimmung des deutschen BVoltes, und nach den verschiedenen veve­­: teifiet ' Eine serbische Note. Die „Bol. Korr.” erhält nachfolgende Note mitgetheilt, welche der serbische Minister des Aeußern, Herr Nütics, unter dem 4. b. an die in Belgrad akkreditirten diplomatischen Agenten der Großmächte gerichtet hat :­­ s „Herr Agent ! Nachdem die schiedsgerichtliche Kommission zur Regelung des Waffenstilstandes vor ihrem Auseinandergeben unter dem­ 15. Dezember v. 93. den Oberkommandanten der serbischen Armee­­ davon ‚benachrichtigt hat, daß NE alle Reflamationen an die Vertreter der Mächte in Konstantinopel zu richten sind, habe ic; die Ehre, folgende Thatsachen zu Ihrer Kenntnis zu bringen und Sie­­ bitten, davon gefälligst Sr. Erzellenz dem Botschafter . . in önstantin­opel Mittheilung zu machen. « Die internationale Kommission­ hatte ihre Arbeiten noch nicht beendet, als die Türken das zufolge der­ez kiSTUK der Kommission im serbischen Vefiye verbliebene, an der südöstlichen Grenze von Serbien gelegene Dorf Salash angriffen und sich desselben bemächtigten‘, ‚nachdem die serbischen Borposten ih­n zurückgezogen hatten. Bei dieser Gelegenheit nahmen die Türken wei Dana gefangen, die I unoch nicht freiließen, obimohl die Kommission sofort gegen Diese Verlegung ihrer Vorschriften pee e. - &

Next