Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1877 (Jahrgang 24, nr. 1-25)

1877-01-22 / nr. 17

. — — « (Einzelne Nummern 3 ff. in allen BVerschleiffofalen. je Ey , VUDOPEst-22.Jänner. s-Wie uns aus Wien gemeldet wird,war dies Abreise der österreichischen Minister nach Budapest,welche zum Theil auch­ durch ein leichtes Unwohlsein des Ministers Lasser verzögert wurde,für heute Früh angesetzt,sodaß die Wiener Gäste in dem Momente, wo diese Zeilen un­­seren Lefern vorliegen, auch bereits in unserer Mitte weilen­ dürften. Die Minister-Berathungen waren in Wien, wie uns gleichzeitig von dort gemeldet wird, in den legten Tagen geradezu permanent, und dürfte höchstwahrscheinlich ein nicht unbeträchtlicher Theil derselben der brennenden innern Frage gewidmet gewesen sein, — so daß eine Entscheidung bezüglich der alle Kreise beschäftigenden endlichen Lösung des volfswirthschaftlichen Ausgleichs zwischen beiden Reichs­­hälften nunmehr doch mit Zuversicht für die nächsten Tage zu gewärtigen sein dürfte. Die Nagunft von der bevorstehenden Ankunft des Reiches Finanzministers Freiherr v. Hofmann in Budapest wird uns weitestens als unbegrü­ndet bezeichnet. Baron Hofmann hat den vor mehr als acht Tagen in Aussicht genommenen und durch ein leichtes Un­wohlsein verhinderten Ausflug hielter angesichts der baldigen Ueber­­siedlung des allerhöchssten Hofes nach Wien von seit meh­­reren Tagen endgültig aufgegeben. Wie man ung aus Wien unter dem 21. b. M. be­richtet, hat die d­eutsche Reichsregierung nach Wien die Anfrage gelangen lassen, zu welchem Ter­­mine die Bevollmächtigten des heutigen Reiches zur Auf­­nahme der Verhandlungen über den Handelsver­­tragg mit Oesterreich-Ungarn in Wien eintreffen können. Im Bundesrathe sind nämlich in den regten Tagen die bezüglichen Vorarbeiten zum Abschluffe gelangt und die Luftruktionen feigestellt worden. Nachdem man bei ung schon vor längerer Zeit mit den Vorarbeiten fertig gemors­chen, so steht der Zusammentritt der betreffenden Konferenz binnen Kurzem bevor. Ueber den Stand der Dinge in der auswärtigen Stage wird uns aus Konstantinopel telegraphirt, daß die Spezialgesandten und ständigen Vertreter der Mächte zum überwiegenden Theile noch im Laufe des heutigen Tages die Stadt am Goldenen Horn verlassen dürften. Speziell aber haben die Vertreter der drei Nordmäc­hte auf Grund der erhaltenen Instruktionen die Vereinbarung getroffen, zusammen an einem und demselben Tage, nämlich heute, von Konstantinopel abzureisen, ihnen sol sich auf L­ord Salisbury anschließen. In Betreff der weiteren Vorgänge für die nächste Zukunft liegen bis zur Stunde seine posi­tiven Nachrichten vor, indessen weisen die uns aus Petersburg zugehenden Nachrichten ziemlich deutlich darauf hin, daß für die neu anzuknüpfende diplomatische Aktion, die Initiative von Rußland ausgehen und dahin gerichtet sein dürfte, den Standpunkt der einzelnen Mächte der orientalischen Frage gegenüber in Hinblick auf den Abbruch der Konferenz genau zu präzisiren und wo­möglich der Türkei gegenüber eine gemeinsame europäische Aktion zu vereinbaren. Erst wenn sich dies als ganz unmöglich herausstellen sollte, würde Rußland auf eigene Sanft in der Lage vorgehen. Mittlerweile werden zur Kompletirung der russischen Kriegsrüstungen­ die größten Anstrengungen gemacht, und sol ein einfaches Beugen Rußlands vor der Resultatlosigkeit der Konferenz auch nicht einen Augenblick lang Gegenstand der Erwägung ge­wesen sein. In den Petersburger frei­fen erwartet man schon für die näc­­ten Zage bohmwichtige Entschließun­­gen des Etars. Was England anbelangt, so scheint man sich daselbst, wenn unsere Londoner Nachrichten richtig sind, durch den momentanen Stand der Sache eben nicht behaglich ange­legt zu fü­hlen, jedoch entschlossen zu sein, die übernom­­mene Führerrolle wieder abzugeben und vorerst wenigstens die weiteren Stadien der Entwicklung an fi herantreten zu lassen. Allem Anscheine nach dürfte daher die Diplomatie in der nächsten Zeit bei der vorläufigen weitern Entwicklung der Dinge noch stark in Mitleidenschaft gezogen werden ; ob mit einem günstigern und durchschlagendern Erfolge als am Konferenztische, muß uns erst die Zukunft lehren. Oesterreich-Ungarn wird sich, das wollen wir hoffen, in der Reserve halten und ausschließlich von seinen direkten Interessen leiten lassen. Der neuernannte Botschafter am italienischen Hofe, Baron Haymerle, ist gestern in Budapest eingetroffen, um in seiner neuen Eigenschaft den Eid in die Hände Gr. Majestät zu legen und soll bereits im Laufe dieser Woche an seinen neuen Bestimmungsort abreisen ; als sein wahr­­scheinlicher Nachfolger auf dem Gesandtschaftsposten im Haag wird uns der durch sein interessantes Werk über die Finanzen Oesterreichs vortheilhaft bekannte Graf Mülinen genannt. Eine bedeutsame Episode, die möglicherweise nicht ohne Rückwirkung auf die ganze Konstellation in der Orient­frage bleiben könnte, ist die neuerdings zwischen Deuts­ch­land und Frankreich eingetretene Span­nung. 83 scheint, da­ die Werbungen der französischen Diplomatie um die russische Freundschaft einen ganz u gewöhnlichen Grad des Mißtrauens und Unmillens in Berlin erzeugt haben. Diese Affaire, welche unseren Lesern übrigens aus den Mittheilungen unseres jüngsten Morgen­­blattes­ befannt it, wird auch in dem folgenden Briefe un­­serer Berliner Korrespondenten berührt : Berlin, 19. Männer. Die verneinende Entscheidung des Gro­­ßen Nathes in Konstantinopel hat Niemanden mehr überraschen kön­­nen. Die Pforte wußte im vorhinein, daß die ihr angedrohte Ab­­reise der Botschafter den Charakter einer Drohung nicht haben werde. Auch ein Ultimatum — dies war Midhat Bafda nicht unbe­­kannt geblieben — sollte nicht überreicht werden. Alles, wozu die Mächte in ihrer so oft betonten Einigkeit sich aufzuschr­ingen vermöch­­ten, sollte eine Kollektiv-Mittheilung der Konferenz-Bevollmächtigten von ihrer eventuellen Abreise sein, wodurch dem Sultan angezeigt würde, daß angesichts der Haltung, welche der Divan dem Konferenz- Programm gegenüber angenommen, die Abreise aller Botschafter und außerordentlichen Bevollmächtigten unvermeidlich geworden sei. Dieser papierene Abschieds-Sermon hat Schwerlich großen Eindruc­k machen können und machen sollen, denn er kam namentlich der engli­­fen Diplomatie vornehmlich darauf an, ihre alte Aktionsfreiheit uneingeschränkt wieder zu gewinnen. Somit sieht man hier die in K­onstantinopel zwischen Ignatieff und Salisbury gespielte diplo­­matische Schachpartie als zu Ungunsten des Ersteren been­­digt an. Eigenthümlich nimmt er sich aus, wenn aus Anlaß dieser orientalischen Bermitlungen plöglich in Frankreich ein ziemlich hämischer Ton gegen Deutschland in der Presse und einem Theil des Publikums­ angeschlagen wird. 63 scheint fast, als fudge man sich dur Ausfälle auf diesem Gebiet über die unerwartete Nieder­­lage­ zu trösten, welche man im Unter-Elsaß an der französelnden Protest-P­artei gelegentlich der Wahlen zum deutschen Reichstag erleben mußte. Man spielt in Frankreich mit dem Feuer, wenn man gewissen, chauvinistischen Regungen allzu viel Obermaffer gestattet. Der „Wint” mit dem „Reichsanzeiger”, wie man nicht unzutreffend daß legte verständliche Werther-Dementi unseres amtlichen Organs genannt hat, ist allerdings, wie man annehmen darf, in Paris sehr mehr verstanden worden. Allein, man wird­ dort gut thbun, die enferungen eines übertriebenen politischen Selbstbe­wußtseins sorgsamer zu übermachen, als bie infester Zeit der Fall gemeien. Noch energischer äußert sich der Korrespondent in­ einem Briefe vom 20. Jänner. Schon zu wiederholten malen wurde an dieser Stelle die Auf­­merksamkeit auf das Verhältnis Deutschlands zu Frankreich gelenkt. Die wiederholten Kundgebungen aus dem Regierungslager, die alle ihre Sorge nach jenseits der Vogesen richteten, haben auch weiteren Kreisen die Nothmendigkeit fühlbar gemacht, si mit der Lage zu be­­schäftigen, welche von französischer Seite der deutschen Politik bereitet wird. Noch scheint sich Alles auf das Gebiet der gedruckten Po­­se mit zu beschränken, und diplomatische Beschwerden sind mehr kaum von hier aus nach Paris gelangt, wenn es an Thatsadhe ist, daß vertrauliche Hin­weise auf die verleumdungsvolle Sprache ge­wisser Bariser Agenturen und Nachrichten stets der mit höflichem Achtelzu den begleiteten Renperung begegneten, daß „leider“ der Re­­gierung der Republik die Möglichkeit einer direkten Beeinflussung der französischen Presse nicht gegeben sei und daß man daher gegenüber den bedauernsnwerthen Ausschreitungen gemisser Journale durchaus unwaffenlos dastehe. Weder solchen oder ähnlichen vertrau­­lichen Meinungs-Austausch ist man ohne Zweifel von hier aus noch nicht hinausgenommen — aber fast gewinnt er den Anschein, als ob die nun zum drittenmale erhobenen Reklamationen des deutschen „Reichs-Anzeigers“ nur Meileg ganz anderer und unweitertragender Beihhmwerden seien, melde man in der Wilhelmstraße gegen Frankreich auf dem Herzen bat. Jedenfalls schiebt man der französischen Preßleitung, mag sie nun in Paris oder in Konstantinopel ihren Sit haben, die Absicht unter, zwischen Deutschland und Rußland eine Saat des Mißtrauens aufreimen zu lassen. Deshalb wird man au gut thun, die Französische Nachricht, Deutschland habe insgeheim die Pforte zum Widerstand ermuthigt, für nicht allzu harmlos anzusehen, da sie direkt darauf berechnet erscheint, einer von langer Hand geplanten Intrigue Vorsehub. zu leisten, durch welche man via Paris versucht hat, die Leitung der deutschen Reichspolitik im Winterpalast in Berruf zu bringen. Fürst Bismarc aber ist als Staatsarzt sein Symptomatiker. Er liebt es vielmehr, auf den Grund des Uebels zu gehen und dort die Sonde anzulegen. Die an der Nema zu Tage getretenen Symptome sollen mithin an der Seine behandelt werden und von der französis­­sen Einsicht wird es nur abhängen, ob man hier nöthig haben wird, noch drafti­gere Mittel, als bisher, zur Anwen­­dung zu bringen. sz Der Inkompatibilitäts-Ausschuß des Abgeord­­netenha­­ses berieb­ in seiner heute Vormittags abgehaltenen Sigung die Imkompatibilitäts-Angelegenheit Emerich Hu Ars. Der Ausschuß erklärte auf Grund des bezüglich der Beschlagnahme der Abgeordneten-Diäten verfügenden Paragraphen des Inkompati­­bilitäts-Gesees das Mandat des genannten ab­geordneten für erloschen. « ro « . Aus dem Reichstage. Präsident Koloman &hycyY eröffnet die Sigung des A­bgeordnetenhauses um 10 Uhr. — Als Schriftführer fun­­gen Molnár, Gulner, Orváth. Auf, den Minister-Fauteuils, Tipa, Wendheim, Berezel, Bédy Bedetovics, Szende. Das Broto­oll der legten Gitung wird verlesen und authentizirt. Der Präsident meldet zahlreiche Gesuche von Sparkassen in Angelegenheit des Tuchergefekes an; die meisten wünschen ein Feige von 12 Berzent. — Die Insichtnahme in der Kanzlei des Hause deponirt. . . Die übrigen Petitionen — meist Privatgesuche — werden dem B Petitions-Ausschusse zugemiesen. Das Anfruhen des Tordaer königl. Bezirksgerichts um Auf­­hebung des Immunitätsrechts des Abgeordneten Bela Wodianer wird dem Immunitäts-Ausschufse übermiesen. Der B Präsident meldet, daß der zum Schul-Inspertor ernan­nte Abgeordnete Barth. Play sein Mandat niedergelegt habe. Der Zentral-Ausschuß des Sohler Komitats wird ersucht mel­den, die Neuwahl anzuordnen. Emerich Szivál, der Referent des Petitions-Ausschusses, legt den Bericht über die 30. Serie der Gesuche vor. — Die Druch­­legung wird angeordnet. Nicolaus Jantovics legt den as der Wirthichafts- Kommission über das Sänner-Budget des Hauses­ vor. — Die Drudlegung wird angeordnet­­er Präsidet­t meldet,daß Ludwig Mocsary noch im Laufe der heu­sen Sitzung eine Interpellation betreffs der hals­tung der hauptstädtischen Polizei bei Ankunft der CzeglC der Depus­tation zu stellen wünscht.­­ Dianterpellation wird gegen Schluß der Lisung vorge­­bracht­ werden.« " Es folgt die Tagesordnung,auf welcher die Vers­ion des Mauchergewebes steht. " 1­­8 Meterent des FentralAusschusses fungirt Gabriel Ba­­ Sn der Generaldebatte sprachen Martin Hegyeify, Karl Rath, Sultan Taradczy, Baron Koloman Kemény, Graf Andreas Bethlen und schließlich Justizminister B­er­c­zel Die Debatte wird morgen fortgefegt. — Den ausführlichen Bericht tragen wir im Morgenblatte nach. Umb­l·Uhr rechtete Ludwig­ Mocsáry seine Interpellas­tion an den Monister des Innermdiefel be lautet: Erfolgten auf Werfung des HeIM Ministers des Innern am 20.d.jene polizeilichen Maßregeln,durch welche einerseits die zu Ludwig Kossuthreifende Czegledex Deputatcotx auf dem Bahnhofe aufgehalten und von Polizeiumkmgt durch die Straßen der Haupt­­stadt eskortirt,bei der Kettenbrücke«neu«erdings aufgehalten wurde und erst nach persönlicher Legitimation deren Weg fortsetzen durfte, während andererseits die Universitätsjuend und das hauptstädtische Publiku­m,welche die Deputation begrüen wollten,void dem Bek­­kehrnit derselben gewaltsam zurückgehaltert wurden ? Wenn ja, wodurch fühlte sich der Herr Minister des mnern zu einem Vorgehen bemogen, welches die persönliche Freiheit der Landesbürger empfindlic­herlost, die zu achten nit nur die aus dem Begriffe der Verfassungs- und Gelesmäßigkeit hervorgehende naietisde Pflicht der Regierung, sondern wozu sie durch S. 32 des H.A. III . 1848 auch besonders verpflichtet ist ? Wenn nicht,welche Werfüungen gedetzkt ek zutreffen,daß die den Landesbürgern bei dieser Gelegenheit angethane Infulte grapebrt und ähnliche Vorsäle­ für die Zukunft verhindert werden .Der Ministerpräsident erklärt, daß er die Inter­­pellation in der morgigen Situng beantworten werde, Schluß ber­eigung um 2 Uhr. Geruche werden behuss ·­­ | « Tagesweuigkeiten. (Se. Majestät der König) wird am Donnerstag, 25. Jänner I. $., um 10 Uhr Vormittags, in der Königlichen Burg zu Budapest Audienzen ertheilen. Vormertungen bis zum besagten Tage werden in der Kabinettkanzlei entgegengenommen. Personalnachrichten­. Der­ türkische Botschafter Aleko Barda (Fürst Vogorides) ist heute Früh in Begleitung des ersten Botschaftssekretärs Mr. Falcon Efendi hier angekommen und hat im „Hotel Europa" Absteigequartier genommen. Löstng der hauptstädtischen Finanzkom­misftion­ Der Munizipal-Ausschuß Hatte vor Monaten den Beschluß gefaßt, im Unterene des ‚Steinbrucher Schweinehandels eine Reihe von zur Anlage von Mast-Anstalten geeigneten Grundftücken den Interessenten zu überlassen und es­ wurde, in Folge dieses Bes­­chlusses, auch bereits die Offertverhandlung für den 29. b. M. ausgeschrieben. Repräsentant Herr Schuster brachte diese Aus­gelegenheit heute zur Sprache und machte darauf aufmerksam, daß der vom Ingenieur-Amte ausgestellte Grundsampler absolut unzu­­länglich sei und daß in der Offertausschreibung auch auf viele an­­dere wichtige Umstände nicht gehörige Rüdsicht „genommen wurde. Vom Ingenieur-Amte wurden im Ganzen 25 Parzellen zu je­d oh zur Lizitation designirt. Dei. Schufter theilt mit, daß­ eine Gesellscaft in der Bildung begriffen ist, welche­­ zur Erzeugung der für­ die Schmeinemaftung Re­ige Schlempe eine­ Brennerei in Steinbruch errichten wils und für diesen Zweck mindestens 8 bis 10 Joch benöt­igt. Außerdem müssen 2—3 Joch reservirt werden, damit die königl. ungarischen Staatsbahnen daselbst Maga­­sine zur Ablagerung von Futterstoffen anlegen können. n den Plänen ist ferner seine Müdsicht auf die Anlage von Kommunikationen genommen worden, wierohl eg undenkbar ist, daß Jemand 20­ bis 80.000 fl. in die Grundfläche investire und hinten­­nach der Gefahr ausgefegt sei, an sein Stablissement nicht heran­­kommen zu können. Auch sei hinsichtlich der Sandgewinnung nicht vorgesolgt worden und man brauche doch für die erste Anschüttung allein wenigstens 24.000 Kubikklafter Sand ; desgleichen müßte man Borsorge treffen, daß der Dünger abgelagert werden künne. Schließ­­lich macht Herr Sch. darauf aufmerksam, daß es durchaus nicht im Interesse der Kommune gelegen sei, die Lizitation am grünen Tische abzuhalten, sondern es möge dieselbe an Ort und Stelle durchgeführt werden, mo e beffer ee. sei, sich ein Urtheil über das Preis­­verhältniß der einzelnen Gründe zu bilden. Die Ausführungen des eren Schuster fanden allgemeine­r und es wurde nach erh Ye beschlossen, die Abhaltung der Lizitation,­­ welche am­ nächsten Montag anberaumt worden war, zu vertagen, bis die von dem Interpellanten erwähnten Verhältnisse klargestellt sein wür­­den. Zu diesem Behufe wurden unter der Führung des Vize Bürgermeisters Kada die Herren Fan, Fuchs, Ludm, Esery, Forgó, Zolnay mit dem Auftrage ermittigt, ihre diesbezüglichen Vorschläge bis zur­­ nächsten ordentlichen Wocenfigung­ vorzulegen. Lebhafte Zustimmung, fand ferner eine Interpellation, die Herr. Sigmund Brody in Angelegenheit der Gasfrage stellte. Interpellant mies darauf hin, daß in Anbetracht der Schwierig­keiten, welche der zweckmäßigen Lösung dieser wichtigen Frage ent­­gegenstehen, von vor zwei Jahren eine Kommission entsendet wor­­den sei; daß das Sublimite dieser Kommission anfänglich wohl einige Situngen gehalten habe, daß aber seit etwa 19, Jahren ab­­solut nichts mehr von ihrer Thätigkeit zur Kenntniß des Bublitums krommen sei, ja daß die Gas-Kommission selbst während der ganzen eit­audy nicht eine einzige Sigung abgehalten habe. Herr Brody erörtert sodann detaillirt die Momente, deren Klarstellung Ban t­asgesell­­schaft abgeschlossenen Vertrages betreffs Verlängerung desselben in meritorische Verhandlungen mit der Gasgesellsschaft eintreten wolle, und stellt den Antrag, er möge in entsprechender Weise darauf hingemirtt werden, daß die Gaskommission die ihr gestellte Aufgabe thunlicht bald erledige, damit es möglich sei, um vor dem Eins­tritte des Kündigungstermins (1. Sinner 1878) über die von der Kommune einzunehmende Haltung schlüffig zu merden. Die Kom­mission erklärt, die angeregte Frage sei von größter Wichtigkeit und betraut Herrn Brody mit der Aufgabe, diesbezüglich in der nächsten Generalversammlung des hauptstädtischen Munizipal-Ausschusses eine Interpellation zu stellen. Herr S ds­­vafly richtet ferner an das Gubtomité für Regelung des Kehrichtausfuhr-Tarifs die Frage, in welchem Sta­­dium. si­cie diesbezüglichen Verhandlungen befinden, denn die Be­­völkerung, welche über die gegenwärtigen­­ Verhältnisse erbittert sei, warte mit Ungeduld auf die baldige­ Beendigung der Verhandlun­­gen, a wg ae auf eine Aenderung der bestehenden Verhält­­nisse. Der Obmann des Komites, Herr A. Haris, schildert die Schwierigkeiten, mit welchen das Komite js kämpfen hatte, glaubt KB di baldige Erledigung der Verhandlungen im Aussicht stellen zu dürfen. Beit Hierauf folgt die Verhandlung der laufenden eiten : &3 wird eine Kommission zur Feststellung des Gefällstarifs Angelegen­­ür die nächste Wachtperiode entsendet. Die Kommission besteht aus d­en Herren Magistratsrat( Alfter Obmann), Baron Kochmeister, ee Seufter, Stangl, Staffenberger, 3. Fuchs, Mandl,­­ A­maiger. Betreff­­erpachtung des Einhebungsrechtes der Standgeld- Gebühr im Stadtwäldchen (vom 1. Mai angefangen auf 3 Jahre) wird beschlossen, eine Deffertverhandlung auszuschreiben. " "und seine Frau wähen mußcke, Hobann Mérc, Zosef Frey, in, das: Den Miethern der Gemölbe it­ber Dreihasentaferne mirbdb auf ibe Ansuchen ein anderthalbmonatlicher Zinsnachlaß bemilligt. Das hauptstädtische F­ischereirecht wird vom 1. Mai b. J. an­gefangen für drei Jahre an Herrn Franz Sziherpfyg um den jähr­­lgen Pachtzins von 900 fl. verpachtet. Hierauf wurde die Sigung um 12 Uhr geschlossen. Die hauptstädtische Unterrichts-Kom­­mission) hat si­ct neu Kfonstituitt. 3% die vier Facklomites­­­ wurden hierauf gewählt, in das Komite fir Bürgerschu­len: Anton Csengery, Stefan Stojanovics, Moriz Ballagi, Franz Ribáry,­ohann Bidéry, Ferdinand Báthory, Anton Zichy, Johann Hunfalvy,­­ Környey, Stefan Kabdebo, K K­omite für Realschulen: Bernd­ Weiß, N­­idsky, Janz Ney, Moriz Say, Gustav Jarmay, Franz Ribary, Yohann unfalvy, Josef Környey, Alexander Drbagh, Ferdinand Báthory,­ohann Radocza, Michael Horváth; in das Komite für ter­mentar-G ©­ee­len: Martin Schrmeiger, Raul Hoffmann, Mort­ Ballagi, Zosef Rath, Wilhelm Kurcz, Anton Zichy, De Magyarevich, Yosef Frey, Stefan Stojanovics, Zosef Mießner, Franz Somphegyi, Sana Horváth ; in das Komite für Kleinkinder­­bewahrer.-Anstalten: SIeremias Magyarevic­z, Stefan Apáthy, Franz Ney, Yosef Meißner, Anton Zichy, Adolf Szerda­­helyi, Dr. Yosef Gebhardt, Franz de Bernh. Weiß, Johann FR In sämmtlichen Komitee führt MagistratsrathH Beleg den orfiß: (Eine Brüfungsvorstellung im Theater Konservatorium) hat heute Vormittags 11 Uhr in der Mo­­talität stattgefunden, in welcher der junge Nachwuchs für Drama­­ und Oper herangebildet wird. Ein zahlreiches distinguirtes Publi­­kum, worunter die Damen Tipa,Majlath u. A., von Herren die Grafen. Rinsky, Erdödy, Lönyay, Josef v. Ver­ ményi, Baron Auguß, Baron Friedrich Podmanisly u. s. w., wohnte den Talentproben bei, die ein Theil der Zöglinge gab. — Zum Substrat der rezitivenden Produktionen waren gewählt : „Ket fájdalom", nach dem Französischen des Coppée, und "A parisi ades", Lufzspiel in 1 Akt, gleics als aus dem Französischen. Der ‚Kon, den beide Pitcen erfordern, erinnert, in der Schule erklingend, ein wenig an die Erscheinung, die Heine Kinder in den Kleidern erwachsener Leute­ bieten. Die Zöglinge b­aten ihr Möglichstes, um diesen Eindruck vergessen zu machen, und einige geben Hoffnung, daß sie die großen Kleider bald ausfüllen werden. — Die Opern- Zöglinge führten die Kirchenszene aus „Faust“, mit Br. Gisela kantor­ale Gretchen, und Szenen aus „Troubadour“ auf. Hier traten Frl. Hermine BELi (Leonora) und Frl. Janja Kurzmeil (Azucena) auf's vortheilhafteste hervor. Aus Kaskau­ wird und unterm 20. b. geschrieben: Das Leichenbegängniß des Abanj-Tornaer und Kaskauer Ober­­gespans Albert v. Bárczay, fand heute zu Barcza unter allgemeiner Theilnahme statt. Die Leiche war im Salon­ des ersten Stockes, unter Baldagdjin, umgeben von erotischen Pflanzen auf­­gebahrt, und hielten dabei 2 Offiziere der Entreprise und 2 Komi­­tat 3-Hußaren mit gezogenen Säbeln die Ehrenwache. Unter den zahllosen Kränzen sind besonders hervorzuheben die der Familien Komaromy, Ujházy, Batay-Lapy, ferner der Gemeinden Abony, Torna, Kafhau, Bárcza u. s. w. Gegen 2 Uhr Nachmittags wollte Magen auf Wagen, in unübersehbarer­ Reihenfolge, in den Hof des Trauerhauses, von­ dessen Zinnen, ebenso­ wie von allen öffentlichen Gebäuden in Kafchau Trauerfahnen, mebden. Die Leichenreden hielten die Bärczaer und Kafchauer reformirten Pfarrer, welche mit Wärme der vorzüglichen Eigenschaften, der vielen Verdienste, der allgemeinen Achtung und der seltenen Beliebtheit des Verstorbenen gedachten. Den Zug eröffneten in reicher ungarischer Galatracht Fahnen-, Lampion- und Wappenträger der Leichenbestattungs- Anstalt und die Musikkapelle; hinter denselben gingen Deputatio­­nen, Chor, Geistlichkeit u. s. w., umgeben von Komitats-Qu­aren, dann umgeben von Abaujer Ober-Beamten, Fabelträgern und Offizieren der Entreprise, der prachtvolle, sechsspännige Gala-Leichen­­wagen­­biesen folgte die Trauerfamilie, die große Anzahl der­ Leid­­tragenden, die Generalität, die Honoratioren­ der Umgebung u. |. w. Den Schluß bildete eine endlose Reihe von Esquipagen. In­ dieser Reihenfolge bewegte sich der unübersehbare Zug zwischen einem laufenden Spalier von Feuerwehrmännern und Komitats-P­olizei­­mannschaft aus dem Dorfe über die Landstraße nach der zwischen Barcza und Sebes im Freien gelegenen Familien-Gruft, wo nach einer kurzen Leichenrede und nach dem legten Schmerzlichen Abschiede der Hinterbliebenen der Sarg beigefeßt wurde. Garibaldis Sohneinkaftträger.) Bekannt­lich haben die Blätter ion längst gemeldet, daß Garibaldi’­ jüng­­ster Sohn Nicolotti mit­­ seiner Gemahlin nach Australien­­ ausge­­wandert sei, um sich dort anzusiedeln. Wie nun der „Cazzetta del Billaggio“ aus Melbourne in Australien geschrieben wird, hatte der Sohn Garibaldi’s gleich nach seiner Ankunft in dieser Stadt, da er ganz ohne Mittel kam und auch seinen Namen nicht verrathen wollte, mit großer Noth zu känpfen, so daß er Kohlenjäde ragen , um gu ereb­en zu können. Und doch verdienten Beide täglich faum 2 Shhilling (1 fl. ö. W.). Zulest zwang ihn doch die Noth, sich zu erkennen zu geben und bat ihm die dortige Kolonial-Regierung eine Sekretärd-Stelle mit einem jähr­­lichen Gehalt von 200 Pfund Sterling verschafft. -nöthig erscheine,wenn man in Gemähei­ des mit der · · · ‚wählter als die Andel’s. . Orten, wo­ er. Gerichtshake Die Schlafverhandlung in der 6. Ernh’schen Raubmord: Affaire wurde heute um 10 Uhr Vormittags von dem die Verhandlung leitenden Vize-Präsidenten des Gerichtshofes, Königl. Rath Ludwig v. Bogisic, eröffnet. Gerichtsrath Franz Szétlács fungirt als Referent, Gerichtsrath Dr. Josef Lap­y als Botant , als Cr­at-Aigter Koloman v. C­SE­r­y, als Protokoll­­führer Gerichtsnotar. Nikolaus Gy­ürfy. Von den zwei gewöhnlich den Preß-Geschwornen ala Sig dienenden Bänten waren in der ersten die zwei Bertheidiger Dr. Géza Füzesfery (für Ignaz Rydel) und Dr. Kornel Emmer (für Korzinsky), der Gerichts- Dolmetsch für polnische Sprache Ministerial-Translator Alexander Bopovics plach­t, die zweite „Geschwornenbant“ sowie die erste Sigreihe des für das Publikum bestimmten Raumes wurde von zahlreichen Journal-Berichterstattern offupirt. Den Vert­eidigern ge­he saßen die als Sachverständige berufenen Bezirks-Netzte­r. Géza Kreß und Dr. Paul Stomm, sowie Gerichtsarzt Dr. d39naz Glüd. Als öffentlicher Ankläger fungirte Vize-Staats­­anwalt Géza v. Koffjutbänyi Das Ofner Gerichtsgebäude war­ seit 80­ Uhr Morgens von zahlreichen Einlaßbegehrenden ver­lagert, allein die Gerichtsmächter ließen blos die mit Karten Bel­­iehenen paffiren, und der für das Publikum reservirte, 40 bis 50 Personen fassende Raum des­­ Verhandlungssaales war lange vor Beginn der Verhandlung gänzlich gefüllt. Auch einige elegante Da­­men hatte die Neugierde hergeführt. . «­­An einem besondert z bhische hinter­ dem Gerichtshofes saßen der Untersuchungsrichter dreier Strafaffaire Dr.Markus Weiß und der vom Lemberger Gerichtshof zu der heutigen Schlußverhand­­lung entsendete Tf. E. Untersuchungsrichter Julian Noganovoti- Untersuchungsrichter Noganovgkt­it mit dem unter gericht­­licher, Galorte Hier, eingetroffenen Polizei-Aktuar 3aremba Ritter v. Bajepfovofi zugleich angenommen, um sich über den Ver­­lauf­ der Schlußverhandlung zu informiren, da er als Untersuchungs­­richter in der beim kompetenten Lemberger Strafgericht gegen Zajepfowski geführten Untersuchungs-Affaire wegen Mitm­­sseue­rhaft am 6. Erny’schen Raubmorde fungirt. Um 10 Uhr Vormittags erschien der Gerichtshof im Ver­handlungsjanle und richtete der Präsident Bogilich an das Publik­um die Mahnung, ss in angemessener Weise zu verhalten. Von zwei Gerichtswächtern begleitet, wurden nun die zwei Angeklagten Sanaz Rydel und Wladimir Korcinski in den Saal geführt. Der ältere von den Beiden, Ignaz R­yd­el , ist mittelgroß gewachsen, hat scharf markirte Gesichtszüge und sieht ziemlich ruhig aus. Nybel trägt einen furzgeflugten, mit grau ver­­mengten braunen Bart und langes gescheiteltes Kopfhaar. Seine Kleidung it ziemlich dürftig. Sein Genosse Korcinski hat eine gewöhnliche ausdruckslose Physiognomie, scheint jedoch unter der Wucht des über ihn hereingebrochenen Schicsals geistig wie körper­­lich vollständig gebrochen zu sein. X..3 Kleidung it einigermaßen ge Hinter Diesen z­wei Angeklagten hat zwi­­schen den Gerichtsmächtern der vorläufig bloss als „stummer Zeuge“ figurirende Basepfonosi, ein großer, starker, schwarz gekleide­­ter Mann mit bleichem­ Gesichte und dichten, blonden Bart Play ge­­nommen, von Zeit zu Zeit lange Blide nach dem ihm gegenü­ber figenden Lemberger Untersuchungsrichter sendend. &o wurden nunmehr die erschienenen Zeugen vorgerufen und Bieber­konstatirt, daß von den hiesigen Zeugen zwei, nämlich Ferdi­­nand Ronay v. Kolomwrat und Johann Fisc­her, nicht er­schienen waren. Von den auswärtigen Zeugen waren ebenfalls zwei nicht erschienen, ihr Ausbleiben war telegraphisch durch Krankheit entschuldigt worden. Präsident Bogifich bezeichnet nun folgende Zeugen, die noch heute, am ersten Verhandlungstage, vernommen werden sollen, u­­sw. : Johann Stangl, Johann Tiry, Karl Luven­­tus, Karl Eder, Marie Schäffer, Julie Nagy, Karl Kovics, ©. Grepliczka, Nobert Szirmay-Schreiber, Dr. Adolf Fried, Frau Dal- 108, Smerih Csály und Arpad Márton. Die übrigen Zeugen wur­­den entlassen, mit der auch vom polnischen Gerichts-Dolmetsch ‚wiederholten Mahn­ung,­ morgen, Früh, zu ers­cheinen. Auf Antrag des Staatsanwalts beschließt der Gerichtshof, die nicht erschienenen Zeugen Ferdinand Nöway und Sohanı­isher vorführen zu lassen. Der als Zeuge anwesende Vize­­­ ­ irsz zergsággeeni gő ovics übernahm den Vollzug bdiejes Be I&lujle3- ; 63 erhielt Hierauf der Staatsanwalt das Wort, um die An­­lage vorzutragen. Nach kurzer Schilderung des­ in­ unseren Blatte bereit mitgetheilten objektiven Thatbestandes entwarf der Staats­­anwalt eine kurze Skizze der gegen die Angeklagten erhobenen Ber­­eife und Berdachtsgründe und verwies im Uebrigen so die nach Schluß des Beweisverfahrens zu haltende meritorische Anklagerede. "Gegen Ignaz Rydel liegt unter Anderem vor: Geine un­motivirte, fluchtartige Abreise aus Budapest ; der Umstand, daß er sein Alibi für jene zwei Stunden, da die That geschah, nicht nach­weisen konnte ; daß er ferner in diesen zwei Stunden an allen jenen sonst zu­ verlehren pflegte, nicht gesehen wurde, daß er in jener Zeit an vollständigem Geldmangel litt und die rove­­nienz der bedeutenden Geldmittel, welche zu den ausgedehnten Reifen, die er in der Zeit nach dem Morde machte, nothunwendig waren, nicht zu rechtfertigen vermag. Man hat ferner bei Graz Rydel, al er verhaftet wurde, einen hirschledernen Handschuh ge­funden, dessen Paar unter dem Kopfe des Ermordeten gefunden wurde;­­ebenso ein Federmesser mit schwarzem Horngriffe und einer Diesel Messer mar der Form, der Anzahl der Klingen, sowie der Fabriksmarfe nach dem ‚Heinen Lebermesser, welches in Der Wohnung Erny’s auf dem kleinen Divan gefunden wurde, vollklommen glei... -­en Verzierung aus Chinasilber.­­ Be­schließlich ist es ermiesen, daß die geraubten Kafjenscheine in Mydel’s Befis waren, was derselbe übrigens selbst eingesteht.­­ An Bezug auf Korcinzfi liegen folgende Bennweife und Beriachtsmomente vor: RK. kam ohne jedes andere Motiv von Lem­­­berg nach Budapest ; hier war er in steter Verbindung mit den bei­­den Nydels ; er reiste noch am Abend des Tages, da der Mord ge­halt, von Pest ab; bei seiner Vermögenslosigkeit kann er Die P­rovenienz der Geldmittel zu dieser Reife und noch anderer Meisen, die er in der hierauf­ folgenden Zeit machte, nicht ausmeifen ; auch ist es auffallend, daß er in der Zeit nach dem Mord ungewöhnlichen Aufwand trieb, daß er seine Reise nach Budapest vor allen seinen Lemberger Bekannten verheimlichte und einer Person, die als Bug vernommen wurde, nur so viel sagte, er habe mit Rydel und Zajeb­­fivski in Belt ein „Rechtsgeschäft“ abzumicteln, welches einen Rein­­ertrag von 70.000 fl. bringen werde.­­· Ferner hat K.um die Zeit des Mor·d·esful­e·t­enAuslands­» paßverschasst Von Wien nac­­ Le­­nder»reiste er­it Rybel Mam­­men und hate·rwiesenermaßen·von Idel Geldsmnmener altem deren Empfangerin keiner Weisei rechtfertigenc kann.· Es wird hiermit zum allgemeinen Verhör derynver Angeklags­ten geschritten. « "’Das Verhör wird,da die Angeklagten u·1chtun·ggrischwissen, in deutscher Sprache geführt.Wladim­ir Ko«rccnp·ktist 41»Jahre alt,aus Suczawa in der Bukowina gebürtig,katholisch,verheirath·et. Präs.:Haben Sie Kinder?——A·nge­kl.:·Das kgnn.:c·oh ne Yang: auproen, ob eines oder zwei, das ältere Kind it J­ahre alt. Bräf.: Welche Beschäftigung hatten Sie? — Angell: So bin­­ diplomirter Novofat: · · Korcinski besitzt keinerlei Vermögen und ist bisher­ ges­­richtlich unbeanstandet ······« Ignaz Rydel istH Jahre au­ch Krakau gebürtig,romischis katholisch.—Unverheirathet. ; ··· ·Präs·:­Sie haben ein­ außerehelichhes Verha­nnß·»gepfto­­gen?—Angekc­:Ja,hieriu Pest,ich habe auch echnd aus diesem­ Verhältniß. ..· Präf.:Jh b­eschäftegmtg.—Angekl.:Jch bmab­­solvirter Techniker. . . A " Bräf.: Sind Sie schon bestraft gewesen ? — Angefl.: ein. Bräf.: Es Liegt vor, daß Sie wegen Diebstahlsmitschuld bewette mit 4 Wochen Arrest bestraft wurden. Waren Sie auch beim Militär nicht abgestraft ? — Angefl.: Nein: 68 wird hierauf der auf den objektiven Skatbestand bezügliche Theil des Bewess­­materials erledigt und Die betreffenden Aktenperlefungen. und­ Zeu­­genvernehmungen durchgeführt, was bis 14­ Uhr Mittags dauerte. ‚Wir tragen den­ diesbezüglichen Theil 068 ausführlichen Verhand­­l­ungsberichtes im Morgenblatte nach. ső". um 2 Uhr Nachmittags wurde die Verhandlung geschlossen und wird dieselbe morgen Vormittags fortgeseßt. Telegr. Depefdien­d. „Weller Lloyd”. Wien, 22. Jänner. Orig. - Telegr­ Cin Budapester Telegramm der „Montags-Nevue“ bezeichnet ein Provisorium in der Bankfrage als wahrscheinlich, da die ungarische Regierung eine Vereinbarung bezüglich der Rege­­lung der Baluta anstrebe. Die ungarischen Minister wer­­den für dennächst hier erwartet. — Der österreichisc- ungar­­ische Vertreter in Konstantinopel wurde angewiesen , die Entfgeidung der anderen­ Kabinete über die Vorschläge Midhat Bajdas abzuwarten. ·. Paris-SI-Jänner-Der Staat­sstatk)genehmigte die Reni­derung der Statuten des Crédit Foncier und desse­n Fusion mi­t­ den Ersdit- Agricole. x

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