Pester Lloyd - Abendblatt, September 1877 (Jahrgang 24, nr. 200-223)

1877-09-11 / nr. 207

sz Die man dem , Egyetértés" mittheilt, ist die Agitation zur Anmerkung von Soldaten für Serbien in Südungarn neuer­­dings erwacht. Die versprocgenen Miletich-Soldaten sollen um jeden Preis nag Belgrad gefhicht werden. Zu diesem Zwecke fun­­girt ein geheimes Komite, welches bereits Ulafe erläßt, Ernennun­­gen vertheilt. Herr Aler. Zfivlovics, Oberbeamter der Bereicherungs- Gesellschaft , Duna", erhielt von dem erwähnten Komite eine Zus­chrift, in welcher er aufgefordert wird, zu der serbischen Armee zu stoßen, und in welcher ihm ein Majorspatent zugesagt wird; das Schreiben ist aus Neufaß datirt. Es scheine, daß die Agitation von einem der Komites ausgeht, welche Herr Akjakoff organisirt hat und welche unweitverzweigte Verbindungen haben sollen. — Aus Warschau wird der „D. Montagszeitung” gemeldet: Saifer Wilhelm­ telegraphirte in seiner Eigenschaft als Obersts­inhaber seinen, nag dem Kriegsschauplan abmarsirenden russischen Grenadier-Regimente: „Herzlichen Gruß dem Regiment! Hoffe mit Ihnen, daß die Regimentsfahne si mit noch schöneren Lorberkrän­­zen schmüden und das Regiment den Kampf ebenso bestehen werde, wie Meine Soldaten vor sieben Jahren den ihrigen.“ G. Wien, 10. September. (Drig.-Korr) Nachdem die Angelegenheit , vom Kranze” einigen Staub bei Ihnen aufzu­ gob­beln scheint, wenn sie auch nun irgend einen Demosthenes zu einer Rede „vom Kranze” begeistern wird, so erlauben Sie mir mit einigen Worten derselben zu gedenken. Ich bin nicht im Stande zu finden, daß alles Recht auf der einen, alles Unrecht auf der anderen Seite sei. or Allem werden Sie mir zugeben, daß die E. u. £. Botschaft in Paris nicht den Beruf hat, die Parlamente der beiden Reichshälften zu vertreten, sondern den österreichisch-un­­garischen Gesanmtstaat. Der österreichisch-ungarische Staat aber hat die Pflicht, sie den inneren Kämpfen und den Parteistreitig­­keiten gegenüber, die Frankreich ersgüttern, absolut unparteilsch und neutral zu verhalten, und nachdem nun einmal die Beerdigung Ahiers’ unglück­erweise zu einem Parteigegenstand gemacht worden ist, kann man es der Botschaft nicht verargen, wenn sie eine angemessene Zurüchaltung abhalten läßt, die Botschaft vertritt in Oesterreich-Ungarn nicht bei den 363, sondern bei grant, geich, und Frankreich is im gegenwärtigen Augenblid durch die Ne­­gierung des Marshals Mac Mahon repräsentirt. Ich glaube, diese Erwägungen sollten in Betracht gezogen werden im Augenblid, in dem man sich anfchidt, über Männer ein Urtheil zu fällen, die in einer höchst delikaten Position sich an das Wort des Lateiners gehalten haben: „Im dubiis abstine.” (Al diese Einwendungen haben wir bereits in unserem Montags-M­ittel widerlegt und wir denken, das Schweigen wäre nicht nur der Gott des Glückischen, sondern auch der­­ Ungeschichten! D. Red.) Einige Details über die Person des rasch zu einer europäischeft ,Bekanntheit«(entschuldigen Sie das barbarische Wort!)geworde­­nequz FerdinandVryt­dza interessiren vielleicht Ihre Leser. Dr.Bri­ndza ist kein Ungar,wie Sie vielleicht voraussetzten, sonder­n ein Pole,aus Kr­akau.Er lebt seit Jahren in Paris. »Naachdem er 1863 in Galizien im Dienst der geheimen Nation­als «Regierung Verwendung seinsIdeixkmdethe Zeit lang von Wien aus —­­] 23 Einzelne Rumsteen 8 Fr. in allen Beriebfeiäkokalen.)­ ­ Budapest, 11. September. m Mit fieberhafter Spannung erwartet das Publikum, nachdem heute Morgens von den Blättern Plevnas durch die Nuffen gemeldet ging oder Widerlegung Dieser, wenn wurde, sie auf eine Bestäti-- Wahrheit be­­ruhen würde, hog wichtigen Madrids. Solid eine offizielle Bestätigung ist jedoch bis zur Stunde nicht eingelangt und das alleinerweit fon­gerechte Zweifel an der Richtigkeit der heute Morgens publizirten Telegramme, weil das ruflische Hauptquartier e3 frierlich nicht unterlassen hätte, seinen Sieg in alle Welt hinauszupolaunen, falls Plevua, wie die erwähnten Telegramme behaupten, wirklich ant 9, in euffische Hände gefal­­len wäre. Neben diesem negativen Beweise für die Unrichtigkeit der aus Bukarest und Drfova datirten Telegramme — zwei Signaturen, die ohnehin kein besonderes Vertrauen ein­­zuflößen geeignet sind — möchten wir überdies auch noch darauf hinweisen, daß nach einem im vorliegenden Blatte mitgetheilten Telegramm der „Agence Havas", einer zwar nicht­ offigiellen, aber häufig gut unterrichteten Quelle, der Kampf um Plevna gestern noch fortge­legt­ wurde, was doch geradezu unmöglich wäre, wenn Dieser Ort schon vorgestern in die Hände der Auffen ges fallen wäre. Das ist Alles, was sich im Mugenblide sagen läßt, wenn man weder fi noch Andere täuschen will. Der bisher rein publizistischen Mediations-Eventualität scheint, obgleich wir sie nur als eine akademische Diskussion behandelt und selbst ihren aktuellen Charakter wenn anch nicht ohne Bedauern bestritten haben, in Berlin mehr Be­­­eutung beigemessen worden zu sein, denn man ist von dort aus fortgefegt bemüht, jeden Wunsche einer Friedensver­­mittlung einen Dämpfer aufzufegen, ja es wird den Jour­­nalen, welche diesem Wunsch Ausdruck gegeben, Unkennt­­nis der Verhältnisse vorgeworfen und geradezu Heraus­­gesagt, daß in Diesem Augenblicke an eine Vermitt­lung nicht zu denten unch alle bezüglichen Gerüchte absolut grundleg seien. Nach der Sprache der inspi­­rirten Berliner Stimmen ist in der That nicht schwer zu errathen, dab an der Spree nit nur Feine Mei­nung zu einer Bermittlung­­ obwalte, sondern Daß eine bezügliche Anregung daselbst sogar auf Widerstand stoßen würde. Nachdem nun, wenn es überhaupt zu einer Bermittlung kommen sollte. Diese nur als eine Tolleftive gedacht werden könnte und Deutschland hiebei die Haupt­­zolle zufallen müßte, so ergibt sich aus der Sachlage von selbst, daß, wenn nicht außerordentliche Ereignisse eintreten, welche der Situation eine völlig neue Wendung gebe, der Zeitpunkt für eine Mediation noch fern ir. Es fan übrigens sein Zweifel darüber obwalten, daß man in Ber­­lin den Gedanken einer Vermittlung auch deshalb perhor­­reszirt, weil man dort noch immer die Erwartung hegt, daß Nukland schließlich siegreich aus dem Kampfe hervor­­gehen werde. Briefe, die uns aus Berlin zugehen, bestäti­­gen, was wir ohnehin aus allen Berichten entnehmen, daß dort die Sympathien für Rußland eher im Wachsen als in der Abnahme begriffen sind, und daß Rußland die „moralische” Unterftügung Deutschlands, von welcher in fetter Zeit vielfach die Rede war, und so, welche nicht erst vom Czar, wie irrige Gerüchte wissen­ wollten, ange­­sucht zu werden brauchte, thatsächlich findet.” Die Wünsche, mit welchen Kaiser Wilhelm das russische Regiment, dessen Inhaber er üt, begleitete, sind sprechende­ Beweise dafür, daß man dieser moralischen Unterfrügung auch offen Aus­­druck geben wolle. Auch die Schritte, die Deu­tscherseits in Angelegenheit der Greuelt haten theils geschehen,, theils in Anregung gebracht worden, seinen , mit den in Konstan­­tinopel erhobenen Vorstellungen nicht erledigt zu sein, und man scheint vielmehr in Berlin, nach unseren Berichten von dort, — weit entfernt, sie nach den bisherigen Antworten der Pforte zufriedengeben zu wollen —, entschlossen, die Sakhem weiter zu verfolgen unodaß von d­eutscher Seite die Vorbereitung noc weiterer und energischster Schritte zu erwarten wäre Der in den deutschen Blät­­tern entsponnene Streit über M­uffen- und Türkenfreund­­lichkeit beweist indessen, daß die Bevölkerung, deren Stim­­mung die Breite Ausdruck gibt, von jener der Diplomati­­schen Kreise in einem großen Theile Deutschlands sehr verschieden­­e, farben Krakauern Krajk(demokritisches Organ)korrespondirt hatte. An Baris­tt er „courtier” an der Börse, lebt aber viel unter Four zkalist,wor an der Gründung des»Gaulois­«betäeisligc und schrieb im»N­ainJaUn­«unter dem Pseudonym:"L’homm­e sar­­vage". Als Kollektionär seltener Druck h­at er sich einen Namen gemacht Seiner politischenUersetzung miguachist er—Polewww-Frank­­reich radikaler Republika umohinda Betje s je versucht hätte,eine poetische Rolleszspieleik ursprünglich war er seines Zeichens Arzt, «wie er dazu gekmmnemden,ungarischen»K­­anz»ami Sarge Thiers’ niederzulegen,ist un­r unerfindlich. « die Einnahme Das Pranxttweinsteuers Gesetz vor dem öster­­reichischen Ausgleich­s-Ausschusse, deren täglich zu verbrennende Maishe 35 Hektoliter nicht über­­Original-Korrespondenz des«Pestex-Lco.1­ d«.) Bien, 10. September. Der Ausgleichs-Ausschuß feste heute Vormittags die Spe­­zialdebatte über das Bramutiveinsteuer-Defeg fort und erledigte das­­selbe 615 zum §. 81. Bu §. 26, welcher den Raufhalirungsmaßstab festlegt, be­leuchtet Neferent Biener die ziffermäßige Bedeutung der durch das septe Ahinen dieses Paragraphen normirten Erhöhung bei mehligen Stoffen um 60 Berzent und weist Hiebei auf die von den Ausschüsse des­­ ungarischen Reichstages gefaßten Beichlüffe. Hierauf wird Dieser Paragrapp unverändert an­genommen. « · Be«1§.«27,welcher den Nachlaß Hirlandwirthschaftliche Brennereienkab­t."beamtragt das­·Subkomitä:für Brennereien­­steigt,20Perzent,für jene nur einer solchen von 7öbis»45hekko- Titer 10Perzent,auf einen Hektoliter Rauminhalt www-Demg­­stens 5 Hektaren Grundfläche entfallen.—Abg.« spricht gegen den 20 perzentigen Nadlak bei 45 Hekilitern, mitbe­rend Abg. Baron Bee diese Bestimmung vertheidigt; Aba. Beer spricht Aci gleichfalls, für diesen Aufat des Sublimites aus, ebenso Dr. S­nep; dagegen schließt sch Aba. Shaup den Ausführungen Menger’s an. Bei der Abstimmung bleibt der An­­trag des Subsomites in der Majorität. Die 58. 28—76 werden ohne Debatte erledigt. Bei §. 77 (Verbot und bedingungsweise Gestattung der vereinten Sertifikation und Umstaltung gebrannter geiliger Slüffigkeit mit der Brannt­­­wein-Erzeugung in gemeilten Fällen) beanstandet Abgeordneter Szene den dort aufgestellten Unterschied zwischen bereits be­­stehenden und neuen Brennereien. Abgeordnet. Shaup bean­tragt im Sinne der vom Borredner gegebenen Anregung eine Yen­derung des ersten Wiines des §. 77. E­benso beantragt bderselbe Abgeordnete bezüglich des zweiten Ah­neas desselben Baragraphe­r. Tautend : „Auf den zur Zeit der Rundmachung des gegenwärtigen Beleges bestehenden Nektifiziv-Apparaten ist jedoch in Brennereien, welche die Branntweinsteuer nach der Menge und Gradhaltigkeit des Gtrengriffes auf Grundlage der Anzeige eines­ Kontrol­­lebapparates entrichten, die steuerfreie Nertifikation gebrannter geistiger Flüssigkeiten mit oder ohne Zuzag von Ingredienzien, welche zur Berettung von Rojoglio u. s. w. dienen, unter folgenden Bedingungen gestattet,“ die Eingangsworte „auf den zur Zeit der Kundmachung des gegenwärtigen Gesetes bestehenden ERektifiziv- Apparaten i­ jedoch“­­ zu streichen, so daß der Unterscied zwischen alten und new­ entstehenden Brennereien mit Ausnahme der­ in der Leistungsfähigkeit der Brennvorrichtung besteuerten entfällt.­­ Diese beiden Anträge werden mit Majorität zum Beischluffe erhoben. Nach unveränderter Annahme der SS. 78—80 rügt Ab­­geordneter Klier bei S. 81, welcher von der Steuerbergung handelt, den Siebesstand, daß Denjenigen, die eine Steuererborgung in An­spruch nehmen, ein z­weiperzentiger Diskont gewährt wird, den Anderen dagegen nicht. Abgeordneter Stene tritt ebenfalls für die gleichmäßige Gewährung dieses zweiperzentigen P Diskonts ein. Hierauf wird die Sigung um 2%, Uhr geigloffen Menger| Die Kaschaner Hönigs-Seillage. Original-Korresp­ondenz des „Belter Lloyd“.) : s Kaschan,9.Septem­­ber. Kaschan befindet sich heute bereits in vollem Kriegszustande und ist durch eine bis Deutschendorf vorgeschobene Vorpostenlinie wohl gegen jeden Ueberfall gesichert Die 15.Division unter Kom­­­mando des FML.v. Ziegler, bestehend aus der 29. Brigade, GM. v. Schmidt (Juftr.-Regmt. Nr. 34 mit 5 Bataillonen und dem 32. Lager-Bataillon) und der 30. Brigade GM. v. Schauer (3 Bataillone von Nr. 65, dann je 1 Bataillon von Nr. 25 und 60), ferner 3 Batterien des 3. Artillerie-Regiments, dem 6. Husaren- Regiment und der 11. Honved-Halb-Brigade (Kommandant Major Hofmann, 33., 43. und 44. Honved-Bataillon), hat heute Nach­mittag Rafhan verlassen und als „Yeinde“ ein Freilager westlich von E85 bezogen. Die 32. Division FMEL. Freiherr v. Bourguignon for mirt ih aus der 63. und 64 Brigade. Erstere, EM. v. Würth, besteht aus 5 Bataillonen von Nr. 67 und 3 Bataillonen von Nr. 66 ; — fegtere, GM. Mo­vi b, aus je 2 Bataillonen von Nr. 5, 65 und 66. Ferner gehören zur 32. Division das 4. Uhlanen-Regiment, 3 Batte­­rien des 3. Artillerie-Regiments, dann die 12. Honved-Halb-Brigade (Oberstlieutenant Mihailovitz), bestehend aus dem 34., 35., 36. und 40. Honved-Bataillon, der I. Division des 5. Honved-Husaren- Regiments und einer Batterie. Die Oberleitung der Mebungen führt der Militärkommandant von Raskau FME, Freiherr v. Zimiecki, als Schiedsrichter fun­given ML, Baron Biret, GM. v. Mariaffy, die Oberste First Loblomig und v. Baar, als Generalstabschef Oberst Bar von Botier. Den Manövern liegt folgende General-Idee zu Grunde: Eine aus der Zip gegen Kalkan operirende Armee. Abtheilung hat die 15. Division als detadirten rechten Flügel über M­ofenau und Szepfi dirigirt. Diese hat am 9. Abend3 C3ecs erreicht und sol am 10. Früh ihren Mann auf Kalgan fortfegen. — Ein von der Marmaros in Kaldan eingetroffenes Armeekorps sendet am 10. Früh die 32. Division gegen Szepfi, um die anrückende feindliche Division auf Rosenau zurückzuwerfen. Die erstgenannte Division ist demnach, wie bereits erwähnt, heute nachmittags abmarschirt und dürfte es morgen zu einem Rene Tontre Formen. Die Marschmanöver haben die möglicst kriegsmäßige Dar­­­­stellung der Thätigkeit zweier gegnerischer Infanterie-Truppen-Divi­­sionen während einer bestimmten Operation zum Zwecke. Der gegen­seitige Verkehr ist daher gänzlich eingestellt und wird wo nothwendig duch Parlamentär vermittelt, während alle Nachrichten, die im Ernstfalle nur auf besonderen Wege erlangt werden können, den Parteien durch die Oberleitung zugemittelt werden, welch Tegtere den Manövrirenden gegenüber im Verhältnisse eines Armeekorps- Kommandos steht. Heber alle Zusammenstöße und sonstigen midstii­gen Ereignisse sind von den Parteien kurze Berichte zu erstatten, überhaupt ist sich ganz wie im Kriege zu benehmen. G3 wird daher das Einstellen des Gefechtes nicht durch Signale, sondern durch Be­fehle des Armeetorp3-Kommandos angeordnet. Die Anlage flüch­­­­tiger Befestigungen während der Nition fol überall vorgenommen werden, wo die Nothwendigkeit es ergibt ; auch wird dem Munitions- Erlag aus den rückwärtigen Treffen besondere Aufmerksamkeit ge­widmet. « Daß auch der Verpflegung,diesem so wichtigen Faktor im Kriege,die größte Sorgfalt zuge­wendet wurde,braucht wohl kaum­ besonders erwähnt zu werden.Die Truppen,welche stets in Marsch- Adjustirun­g ausrücken­,erhalten­ für­ die Freilager genügend Holz und Stroh,dann jeder Marat außer der Marschzulage un­d einer aus Ersparnissen der Innerb­irthschaft erzielten Menage-Auf­­besserung noch eine Frühsuppe und einen Viertel-Liter guten rothen Ungarwe im Wenn auch die Kaschauer Uebungen an Ausdehnung,Anlage und Kräfte-Entfaltung den Feldsberger Manövern woit nachstehen,so haben sie mit jenem doch die rege Theilnahme gemein,mit welcher die Bevölkerun­g den kriegerischenuebuungen ihrer zur Wehr des Vaterlandes und zur Vertheidigng des Thwnes berufenen Söhne und Brüder folg.Um schweres­ Geld ist kein Wagen mehr zu haben un­d wohl dürfte morgenhabenschau nicht zuhau­se,sonderte auf den Feldern Zeuge der friedlichen Ehren sein,welche die Armee­­ wenn’s gilt — und­ im blutigen Exnfte fid bewahren wird. Pe . | — 9. September. Se. Majestät der König kehrte um 9­,4 Uhr von der Inspel- Als die Hof-Equipagen fi dem von einem massenhaften­­ Hon des Baradenlagers zurück und Fuße um 2 Uhr zum Wettrenn« ; plabe, : Bublifu­ befegten Nennplage näherten, erschollen für mische, dröh­­­­nende Elsenrufe,­­ den Aktionärraum und verblieb über die ersten Rennen in dem­­­­selben und sprach, eine Zigarre rauchend, bald einen, bald den aus dem­ der Anwesenden mit einigen buldvollen Worten an. Se. Ma­­­jestät bewegte sich derart zinanglos im Nam­e, daß später Yan­­­­gende öfter frank und frei Bekannte grüßend oder anredend, seine Ahnung hatten, daß der neben ihnen stehende Hußaren-Oberst Se. Majestät der König sei. ALS der König, an der Loge der Preis­­richter stehend, mit General Robolitz, welcher in der Loge stand, ton Tagesweuigkeiten. Zum Aufenthalte des Königs in Kaskau­ ent­­nehmen wir dem „Ellener“ noch Folgendes: Mit dem gestrigen Be­­suche des Königs im hiesigen Spital ist ein interessantes Detail best­­annt geworden. Ein Schwererfranfter stieg aus dem Bette, warf sich dem Könige zu Füßen und flehte um Hilfe für seine Familie, welche, wenn er — der Kranke — stirbt, ohne jede Stube zurückbleiben würde. Se. Majestät [ek die Adresse der Familie notiven, sandte den Nothleidenden wo am nämlichen Tage einen Geldbetrag und ließ den Kranken hievon verständigen. — Interessant ist aug, daß, als der Präsident und die Mitglieder des dortigen Gerichtshofs im Sad zur Audienz erschienen, der König nachträglich seine Medert­rafhung darüber ausdrückte, daß die Mitglieder eines ungarischen Gerichtshofs nicht im ungarischen Galakleide vor ihm erschie­­nen seien. Anläßlich der Kashbaner Festtage­ erzählt "Budapesti Napilap" folgende Anefoote : Der Bevölkerung der guten Stadt Kafchan paffirte einst ein großes Malheur. Sie hatte zum Besuche des Monarchen die Stadt deform­en lassen und der Delora­­teur überreichte dem Bürgermeister die Rechnung — im Betrage von 5000 Gulden — in dem Momente, als der Wagen des hohen Öaftes heranteilte. In der großen Verwirrung, eine einftudirte Nede ging dem armen Bürgermeister ohnehin im Kopfe herum, steclte derselbe die Rechnung rasch in das Bündel diverser Gesuche, die er in der Hand hielt und überreichte dasselbe, nachdem er die Begrüßungsrede hergesagt hatte, sammt der Nehnung Sr. Majestät. Nach Verlauf der Feierlichkeiten suchte der Bürgermeister die Rec­nung vergeblich, er konnte nicht begreifen, wohin sie gekommen sein mochte, bis die­­selbe ihm eines schönen Tages aus der Hofkanzlei mit dem Inderrat zugeschickt wurde, daß dieses einemal die Auslagen für die Delora­­tionen ausnahmsweise der Stadt Kaskau vergütet werden, mit der Bemerkung, daß künftighin, wenn Se. Majestät dorthin kommen sollte, seine Parade gemacht werde. — Geither — bemerzt das genannte Blatt — war sein Monarch in Kafchanz; jebt ist der König von Ungarn dort. E 3 wurde aber au niemals jemand so gern dort gesehen. Auch diesmal ist der Empfang glänzend, die Parade groß. Sehr brauchen die anderen Karthauer aber die Nen­nung nicht einmal einzureichen, der König von Ungarn ermidert freiwillig ihre Huldigung — mit Liebe. Aus dem hauptstädtischen Verwaltungs Ausschuffe­­­n der heutigen fortlegungsmeise abgehaltenen Gstung kamen mehrere prinzipielle Angelegenheiten zur­ Verhand­­lung. Die erste derselben betraf, die Frage, ob Steuerexekutionen gegen Hausbesiter in er­st­er Linie gegen den Hauszins oder gegen die Mobilien zu richten wären. Der Magistrat, gefrügt auf den 8. 54 des Gef.-Art. XV , 1876 und auf andere bieher gehörige Bestimmungen beharrt darauf, daß die Erelution vor Allem „auf­­ das Geldeinkommen und auf die Geldforderung auslegung des Gefeges die Srelution in erster bilien geführt‘ wissen will, daß im Falle der N 4­ge zu führen sei, während das Stexer-Juf "­­ | gepfändeten Hauszinses gegen den betreffenden Miethe gegangen werden sein und dies in­­ vielen Fällen | hab der Hauszins weder an den Hauseigenthümer, wo Sinanzärar abgeführt wird. Der Magistrat 1 zur Regelung des Mietämefens im legislati­vestim­mung aufrechterhalten werde, wonach erster Linie auf den Zins zu, führen se,­der Einschränkung, daß, wenn der gepfändete He­­ vierzehn Tagen an die Steuerwaffe nicht die Evolation auf die Mobisien des Hausbreißers falle. Da Steuer­nspektor Hegedüs diesem Anzo­genantrag wide vom Finanzrath Erner gestellt — bei gegen Magistrat « es dürfen. Ber Bert schloß sie der Auffassung des Magistrats an, enge d vage­­­­ Suspertor erklärte, in Hinblick auf den ber Fu­genden fonfreien Fall — er betrifft den pensionirten Si und Marnarofer Gutsbesiger Árpád Medverziy — den­ Finanzminister ergreifen zu müssen. — Eine längere entspann sich auch darüber, ob dem Unterrichtsminister­ien werden könne, die hauptstädtliche Rettungsanstalt nit — mie Schul-Anspeltor Böjn es proponirte —­ zu aller vielen Seiten wurde darauf higewiesen, daß der Atituts im Feinerlei Weile gesichert erscheine und Daher‘ Staate und der Kommune zur Last fallen werde. An Minister zu richtenden Repräsentation wird auf sowie auch darauf, daß die Reministrationstosten des verhältnißmäßig hoch seien, aufmerksam gemacht we die beantragte Subventi » Hierauf wurden die Steuer­­ gen aber wird empfohlen, | Sahr bewilligen zu wollen. —­­ tions Angelegenheiten in Verhandlung genommen, we| | weniger als 78 auf der Tagesordnung stehen. (Der erfte Erfinder der Udatiud | Unter diesem Titel erhält , Közvélemény" die folg „Anläßlich, de3 Berrathes im Wiener Arsenal Tan einige aufklärende Daten über die Genesis der fü­r die Ar­fo wichtigen Erfindung namentlich zur Stillfteilung befie­­­len, wie bei uns das wahre V­erdienst belohnt wird. Vaterlande auf so eigenthünliche Weise in Bergeffenbeu­­g. Rufland kann sie heute schon im VBefige des Geheimen genannten Acatius-Kanonen befinden. (Militärisches·)Wie di­e»Kronstä­dterZzgl.««i« wurde am vorigen Donnerstag zwischen Neustadt und ihr Schlußmanöver der diesjährigen dortigen Etappen-Ko abgehalten,welchem der Kommandirende Freiherr­ von« heim beiwohnte.Das Reserveregiment von Kaiseerkuz sowie das 28. Jägerbataillon verließen am Sonntag Früh Kro­­­um in ihre Stationen, Ersteres nach Fogaxash und Lebte e­­ der Eisenbahn Örokwardein. Wie ,Nagyv." miffen mit, Udvarhely abzugehen. (Zürkissche Waffenflinder) Die Bürge Stadt N.­Körös beabsichtigt eine größere Anzahl türki zu sich) befördern zu lassen und auf eigene K­often zu erz (Eine Lieferung von 100.000 $(af ge­pagner) für das russische Hauptquartier paffiche dieser Lieferant, ein Wiener, per Flasche 25 franc. (Nixteixfch­)AUZL«aibachwsrdn Es ist kann glaublich),von welch immenser Tragwei ganz harmlosem Sinne,jedoch deutsch verfaßte durch sie in die Klauen eines der renomnurtes im Deutschen und we 1111 diesem zum größten Uebetflussemxchrich Erledigung derselben übertragen wird. Es wird gewiß noch der verehrten Leer in trauriger Erinnerung sein, b 6. Mai 1873 auf der ungarischen Bahnstrecke ein gräßliche: ereignete, daß Die Opfer deöselben zumeist unsere Landst, Viele darunter Familienväter waren, m welche trostlose Wit: Waffen zurücließen. Nicht nur im unserem Heimathslande, in allen Gauen der Monarchie hat es an Kundgebungen die Beileid nicht gemangelt, man gab so viel man eben zu geb, der Lage war, um die Noth der so schwer Getroffenen lichleit zu Lindern. Und dennoch gibt es einen Krämer, „­jubezan­do domovine” (Liebe zum Baterlande) bestand­­ führt, jedoch eben in bdieser Gabe, wenn schon von de Pflichtverlobung abgesehen wird, die empörendste Rücksichts ja eines öffentlichen Beamten ununwürdige Herzlosigkeit a gelegt hat. Die Stadthauptmannscaft Bet hat am 18. D 1873 das Ergebniß einer milden Sammlung per 160 fl. 2 den hiesigen Landes-Ausschuß mit der Bitte eingesendet, trug den Witwen und Waisen der Verunglückten zusammen machen. Heutzutage noch, also nach nahezu 4 Jahren liegt Betrag in der landschaftlichen Depositentasie depontrt, und da­nkt im mehlversperrten Bulte des Landschaftliche:­tűvs Krecs. N­TB 1 er Far lebe Se. Majestät, vom Obergespan gefolgt, betrat­­ verfirte und fegterem ein Windstoß das Wettrenn-Program­m aus­­ der Hand riß, hatte es Se. Majestät, wo ehe der General aus der Roge eilen konnte, aufgehoben und reichte es dem General wieder­­ hin. Bei dem sechsten Nennen begab sig der König auf die für ihn hergerichtete, geschmachvoll deform­te Tribüne, lud sodann persön­­lich die umstehenden fremdländischen Offiziere ein, hinaufzulennen, verfolgte die nun folgenden zwei Steeplechafe-Nennen mit sicht­lichen Interesse und verlieh die Tribü­ne unter neuerdings erdröh­­­­nenden, begeisterten Elsen-Rufen erst nach Beendigung des Ren­­nens. Im Ak­ionär-Raume waren außer den fremdländischen Offizie­­ren die Minister Bylandt-Nheidt, Tipa und Sende, ferner Mini­sterialrath Sefelfaluffy, die Seneral-Adjuzenten Bed und Mendel, Baron Schönfeld und Andere anmwetend. Im Gegentag zum gestri­­gen ungemein ungünstigen stü­rmischen Wetter war heute der pracht­­vollste Spätsommertag, wie er hübscher nit gewünscht werden kann. Das Bublikum war in noch nie dagewesener Anzahl erschie­­nen.— Der Berlauf des Hennens, welches Heute ein gelungenes und hochhinteressantes war, war folgender : Sr I. Kleines Bereins- Handicap. Preis 400 ff.­­ Von fünf Pferden gingen nur drei ab, während zwei ganz zurück­­blieben. Der Berlauf war normal. „Nadelhahn“ des Grafen Ni­­kolaus Esterházy drängte bei der­­ Techten Wendung vor und ges­pann mit einer Pferdelänge gegen „Ssalogany“ des Herrn E. Blassositz.­­ ARTE II. Reitpferd-Nennen. Ohrenpretse ein silberner ZTafelaufrat, um welchen „Calambos” des Herrn Stefan Batay, und „Gocette” des Herrn Ritter v. Goldschmidt, geritten von Baron Scheel, konfurrerten. Die Ueberlegenheit des , Galambos" gegen­­über „Eocette” war zu augenscheinlich, als daß der Sieg zweifel­­haft hätte sein können , bei der legten Wendung brach , Galambos" aus der Bahn und „Eocette” Yangte allein am Brolten an. . III. Staatspreis 350 Zehn-Francs-Grüde An diesen Preis starteten drei Pferde, doch gingen nur zwei ab. Dieses Rennn war ebenfalls äußerst interessant. Auf der ganzem langen Strecke finde „Erzfi“ des Grafen Paul Feitetics, von „Broomerang” des Grafen Koloman Almás­y derart hart gedrängt, dab nicht allein die Pferde nahezu Gurt an Gurt gingen, sondern der Sieg überhaupt sehr zweifelhaft wurde ; da gesjah plößlich das Unerwartete, daß „Broomerang’3” Kräfte bereits nach der rechten Wendung fiktii ermatteten und er um zehn Pferdelängen später als „Ersfi* am Ziele anlangte.­er IV.Tro«st-Ha­ndicap.Auch dieses Ren­nen,an­ welcchem sich 4 Pferde bet­eiligten, war ein sehr interessantes. Zuerst gingen die Pferde in dichten Knäuel, welcher fi in der Mitte der Bahn in einen regelmäßigen Länsemarsch auflöste; später fielen zwei erde ganz ab. Die anderen blieben unter „Bimbo’s” (Graf Paul Festetits)Führun­g einander hart an der helfen,um in einesmal auf genommenen Reihenfolge auch am Ziele einzuhangen um zwei Pferde längetk später kam,,Ocarina«(Graf Nik.Esterházy)als zweites an das Ziel. V. Sodey-Klub-Steeplebase Dieses Hennen gelang im eigentlichsten Sinne des Wortes großartig. Bier Pferde bemühten si, einander vorzukommen, doch „Hopeful“ des Ober­­lieutenants Hexich ließ von der Führung nit ab. Die Hindernisse auf der langen Strecke freien Jagdterrains wurden jedesmal von fünmiligen Pferden mit beminderungswürdiger Bravour genom­­men. Drei Pferde fängen hinter dem Sieger „Hopeful“ tant , Monc­falu" des Oberst Rodolics und in derselben Distanz hinter denselben „Shanandoa” des Oberlieutenants Breisfg als drittes Pferd an. VI. Steepledhafe. Dieses Nennen war ein wirdiges Gestenftüd zu den vorhergegangenen Steeplechafes. Es bet­eiligten sich daran 5 Offiziere, die ebenfalls sämmtliche Hindernisse tadellos und elegant überwältigten; vorerst ftritten zwei, dann drei Pferde duch Baron Drery, entschied, R.M. P.S. Als Nachtrag will ich Ihnen mittheilen, daß Ge. | Majestät trot der gestrigen Strapazen sich heute Früh um 7 Uhr bereits ganz im Stillen in den Dom begab, dort einer durch den Bischof elebrirten stillen Messe beimohnte und sodann durch­ den haus leitenden Brofessor Steindl die in Angriff genommenen Restau­­rations-Arbeiten zeigen ließ. Berfuchen gelang es Anfangs der sechziger Jahre dem mehrerer größerer Eisen- und Metallfabriken in Defte der auch ein vorzüglicher Metallurg ist, eine Kompositis | die bezüglich der Festigkeit, Elastizität und der übrigen C­fen jedes bisher verwendete Kanonen-D­etall übertraf nannte die Komposition Sterrometall. Die wichtige Erfinde darauf, daß es gelang, Eisen oder Stahl, die unter, wefen­­­denen Wärmegraden schmelzen, mit Kupfer und Zinn unter Wärmegrad zu mengen und aus diesen verschiedenen Metall günstigen Mischungsverhältnissen eine neue Komposition Das Kriegsministerium entsandte behufs gründliger Pr ». « —­ Pfgz (fP ·Erfindung ein e Fach-Kommissan unter dem Vpsrftg lieutenants Ucatius, als des technischen Direktors Arsenal3. Dieser verkehrte ununterbuochen mit dem € ‚ theiligte fic, unausgefegt an dem Guffe und der fuds-Kanonen fielen über Erwarten gut aus und die äußerte sich in der anerkennenösten­­ Weise über die 6­­ dem Berichte aber, den sie dem Kriegsministerium ersta wohl zu, daß die Erfindung große­­ Bortheile biete, nnt | auf die finanziellen Verhältnisse des Staates und auf am­ stände empfahl sie jedoch nicht die Umgestaltung der Kane, | dem das Material derselben nicht verloren ging , gewissen Zusagen umzuschmelsen war. Nach mehreren Sa­che Sace nicht nur vom Publikum, sondern auch vont | nahe vergesfen, und das Privilegium des Zetteren f | war, trat Oberstlieutenant Udjatius mit seiner Exfindu um die Balme, bis der Sieg fi definitiv für „Merillas“, geritten | die ex Stahlbronce nannte und mit der er feinen Ba gib def für „ ‚8 | Zur Grgängung nur noch das Datum, daß der Er metalls 3. RA. im vergangenen Herbst nach Rußland eit | dem fortwährend dort lebt. Womit es sich dort bei wir nit, wenn wir aber erwägen, daß mit dex [ Affaire Rußland, wie es den Anschein hat, nicht in steht, fo it anzunehmen, daß dieser Staat bei der Ar ««­z­i­f E­ker ses | Geheimnisses der Adjatius-­-Kanonen­geschichter vorging u­­­nes Individuums zu versichern wußte, deffen Berdien! u­n­­­­­ter Berfuchs-Kanonen und ließ sich dur den Erfinder­­ Stadien der Operation einweihen. Die Schiekproben ,­­Fi

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