Pester Lloyd, Juni 1878 (Jahrgang 25, nr. 151-179)

1878-06-30 / nr. 179

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Pr; .· « «-.. .Rim»g·1«-szjz-HAVE-asürdiefsjcruei bei unsxo.4okr.,beiden daelbjaufestelltenk ofteeb’t’ouenz: ·,,dast Henskatt surCiaJwmzs forstwirt­schaft,,1.­­» » Infertion bereidnd aufliegendem Tarif. Banuskripte werden in Revnent alte inrüngefiert, Kae & Vomp; Plato­ns 12­­ 15 tr., für Grichenland mit Egypien bei uns Fi 1 s­tee “ en en Bin Ünfrantirte Briefe werden nicht anges unse. — Frankfurt a. BZ. | für Schweden, en Dänemark und Island bei und 10 ff. 50 fr., beim Boftamte kie „nommen. 23 Di. 8 Pf.; für die iederlande bei uns 10 fl. 50 fr., b. Voftante Oberhausen 2 Mi. S Bf.; den A tg Biertetjäheig : Fir De sfäland: Bei uns mit direkter Strenzbandsendung 9 fi, beim nächsten 9­­­., b. nächsten Postamte ú§ nn 13 DE, 76 Pf.; für die Ponan-Fürkentgi­mern: bei ung (€ rvfdeint and Montag Früh und am Morgen nach einem Feiertage. A ág u est u .. 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Stod, außerhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle Wortämter. —- v fürwyteyegtotr.zechen bei unssfl·,bei sämmtlichen dortigen Postäntter 117 fl.Lärv­­ Inferase und Bluthafkungen für den Offenen Sprehlanf "werden angenom­men, Budape Snferase werden angenom­men Sinfundzwanzigster Jahrgang. SEE + 5 . Int. Hwounemdkgfür kgkguskand(Morgeniu­ kaettdbxgtt.) 5] - 5 «««-« .....­.-i «.. ARE sISCLEYE­N .--.—-..« ..-2..-.-« .««.-«----.--­­ A ZIRRERTHI­ENITRITSERERTPRPN­ERITTZIETTELE b, acceptirte in ihrer heutigen legten Konferenz mit begeister­­ter einhelliger Zustimmung das nachfolgende, aus der Feder des Partei-präsidenten Stefan v. G . Tove getroffene M­anifest an die Nation i­­n dem Wagenblide, da wir, die Vertreter der Nation, die gislatorische Laufbahn verlassen und als einfache Staatsbürger in Kreis des Volkes zurückkehren, können wir nit umhin, ein Ort an dieses darüber zu richten, wie wir während unserer drei­jährigen Mandatsdauer unsere Abgeordnetenpflicht erfüllt haben. . Wirthun dies erhobenen Hauptes und mit jener Ruhe, welche das reine Selbstbemwußtsein verleiht, diese unsere Biligt getreulich erfüllt zu haben. Unser Beruf lag uns unter schwierigen Verhältnissen ob und jewer war das Werk, welches wir verrichteten. Groß war unsere Aufgabe und ebenso auch die Bedachtsamkeit, mit welcher mir die­­selbe zu lösen hatten. Unser Ziel war nicht allein, der­­ materiellen Nordlage des Landes abzuhelfen; unser Ziel mußte auch sein, die Nation keinen Kämpfen zweifelhaften Ausganges auszufegen und die Zeit, welche für das nationale Werk nothwendig war, nit in unfruchtbarem oder verhängnißvollem Ringen vergeuden zu lassen. Die Nation hat theils in ihren Leiden, theils in ihrer Thatlosigkeit schon so viel verabsäunt, daß wir es für unerlaubt erkennen mußten, sie den einen oder der anderen entgegenzuführen. Wir haben die Parallele gezogen zwiscen den materiellen Uebeln, welche alle Länder der Welt heimgesucht haben um zwischen unseren eigenen Weberständen, und mir haben gefunden, Erlösung bringen. Eintracht zu fruchtbrin­­gender That — das soll die Parole sein in den Neuwahlen, und dann kann es nicht fehlen, daß von der Nation Alles abgelehnt wird, was unter blos persönlicher Blagge steuert und nichts als eitles Rabengold am Bord führt. Mr merne Budapest, 29. Juni, st­eh­ aus den Telegrammen unseres Spezial Korrespondenten und aus anderweitigen Nachrichten hervor­­geht, ist in der gestrigen SKongreß-Berathung die bos­­nisch-herzegovinische Trage zur Sprache ge­kommen, aber noch nicht erledigt worden. Die Okkupation der beiden Provinzen durch Oesterreich-Ungarn je zufolge eines europäischen Mandats vor ich gehen, und es ist immer nur von einer zeitweiligen Bewegung und beileibe nicht von der Annexion die Rede. Wen Diese verschämte Vormel tänfchen soi, läßt sich nicht ergründen. Die euro­päische Diplomatie weiß ganz genau, was unter der zeit­weiligen Bewegung zu verstehen ist, die Völker Desterreich Ungarns wissen es nicht minder und auch die Pforte ist nicht darüber in Zweifel, daß die Ossupation gleichbedeu­­tend ist mit der Annerion. Da die zeitweilige Bejegung fieße sie vor der öffentlichen Meinung Desterreich-Ungarns vielleicht noch weniger rechtfertigen, als die Annezion selbcit, wie sehr diese auch verabscheut wird. Freilich­ ließe sich aber schwer der Nechtsgrund finden für die Annektivung zweier Provinzen eines Neiches, mit dem wir in Frieden daß der größte Theil unserer Uebel mit jenen der Welt gemeinsam und haben damit eine große Lüde in unserem öffentlichen Leben aus unserer wirklichen materiellen­nteressen kompromittirt und und freundschaft leben, und der Kongre, welcher an en na anfee Teint mit denen des Met OMAN tilt, Dur Die neue Keritoff-Gintfilung der siebenbiegíiejen | jewenj als eine genug solide Grundlage für Die Bionomife | gebt die Mision hat die emopáijve Mied­sordnung ununterbrochener Thätigkeit die Zeit abwarten müssen, bis die | Neidätheile haben wir ein weiteres ersprießlices Werk zu Stande | Entwicklung des Landes und die Vorbereitung einer beffern | wieder herzustellen, könnte ein solches Mandat nicht Weltereignisse die Wendung zum Befferen bringen würden. Wir | gebracht. Wir haben Gefege geschaffen, welce auf die Wohlfahrt | Zukunft bietet, Und die Majorität wählte das Legtere, Ob­­­ertheilen, ohne diese Rechtsordnung zu Tompromittiven, zogen die Parallele zwischen den Uebeln, w­elche die Folgen jahr­­hunderte langer Bersäumnisse oder unglück­her Geschide sind, und jenen, welche in unserem neuen Leben zum Ausbruch kamen, und wir fanden, daß die legteren nur einen sehr geringen Theil unserer Möbelstände ausmachen, dnb elf Jahre nicht ausreichen, Jahr­hunderte lange mißliche Zustände zu fan­ren, sondern daß hiezu noch lange Zeit, noch viele Anstrengung erforderlich sei, auf dem Gebiete der privaten sowohl als der nationalen Arbeit. Diese und ähnliche Erwägungen bestimmten unser Vorgehen. Die Debatten sind verrauscht, das Schiefal der Ausgleichs. Lang finden in den Herzen der Nation Kreisen der Wähler, einbarungen — fügigeren Ziele aus bestehen in zur den sonach müssen au wh­ unser Wort vere nehmen Lassen. Cs soll ein kurzes Wort der Mechtfertigung sein, ein Wort des Selbstbewußtseins­s offen und wahr. Cs wurde von einer Seite behauptet, daß „Deshalb Hat man die Berafe von der vorübergehenden Ueberwachung ersonnen. Wie die Türkei sich zu dem Projekte stellt, ist bisher noch nicht mit Bestimmtheit zu ernsten ; nach der einen Version wirde sie sich auf einen wirkungslosen Protest bej­rünten, im Medrigen aber die Oikkupation nicht hindern ; nach der andern wäre sie zu dem entschiedensten Widerstande entschlossen. Zu Wien scheint man indessen die Sache als erledigt anzusehen, denn wie uns soeben aus verläßlicher Duelle gemeldet wird, ist Feldzeugmeister Baron Philippoovich zum Oberkommandanten der Truppen ernannt worden, welche Bosnien und die Derzegodnina Bet BEM tollen Im Gefolge des Oberkommandanten wird sich unter Anderen auch der Oberstlieutenant v. Thömm­el befinden. Das europäische Mandat, welches einstweilen noch ausständig it, wird also von vorweg als gegeben betrachtet und es läßt sich in der That kaum daran zweifeln, daß unsere Diplomatie dem Kongreß dieses Danner-Geschent abringen wird. Die Trage ist nur, ob nicht gleichzeitig an Italien ei­n Mandat“ verlangen und wie man auf dem Kongreß Über diese Ansprüche Hinwegkommen wird. Den unserem tändign Berliner Korrespon­­denten wird nns zur Okkupationsfrage geschrieben : Berlin, 28. Juni. Sobald die b­lgarische Frage vom Kongresse erledigt sein wird, mas möglicherweise­­ den morgen bei Ungunsten neigen. In dem Bunfte aber, wo der materielle Verlust­­ erregten Zeiten nicht entzogen und sonatig steht, wenn der Himmel­­ nach die liberale Partei in ihrem Dianifeste sagen, daß | Fan sein kann, will man dazu übergehen, die Lage der Territorien des Landes Kar nachweisbar war — bei der Zollreft­mn. | der Nation den Frieden s­enkt, in ihrem vollen Umfange die Auf- | sie „mit erhobenem Haupte vor die Nation hintritt“. Zu | im Westen der Vulkan-Halbinsel in Berathung zu ziehen. Es ist sion —, hielten wir unbeugsam an unserem Nechte fest und gabe vor und, das begonnene Berk­au im der Zukunft unermüde | diesem Selbstbemußtsein berechtigt sie nicht der positive | fein Steifel, daß hier Örsterreich-Ungern das größte Interesse hat ,haben auch Erfolg aufzumessen. Hier haben wir die Nation von sich fortzuführen. Inhalt des wirthschaftlichen Ausgleichs allein. fie Darf­­ und der Kongreß hat dasselbe an anerkannt, indem er sowohl die einer Schädigung im Belaufe von mehreren Millionen entlastet. Wir haben stets anerkannt und anerkennen auch Beute, daß ‚eine der hauptsächlichsten Bedingungen unseres nationalen Lebens das selbständige Kreditwesen, eine selbständige Nationalbank sei. Mir haben die auf die Erreichung dieses Zieles gerichteten patrio­­tischen Bestrebungen unserer Negierung unterstüßt. Es waren niere eigenen volkswirthsschaftlichen, Kredit- und Geldverhältnisse, w welche dermalen der Erreichung dieses Ziele im Wege standen ; Wir konnten die Verantwortung nicht übernehmen, das Land den Wirren auszufegen, melde in diesen, in wirthschaftlicher wie in politischer Hinsicht so Schweren Zeiten entslehen könnten, oder aber, im Sale unsere Bestrebungen erfolglos blieben, uns noch weiter ven unserem Ziele abgerückt sehen zu müssen. “Wir haben jedog von dieser Frage — obgleich für den Preis eines Dypfers — das Vleigemiht gelöst, welches ihr anhing; wir haben die Bahn frei gemacht, damit innerlaufe der nächsten zehn Jahre die Regelung dieser Ungelegen­­heit mit Berücksichtigung des Willens der Nation sicherer vorbereitet werden könne. Wir haben Dant der Initiative und der Ausdauer unserer Regierung Ersparnisse im Belaufe von Millionen effektuirt . Die Folgen dieser Ersparnisse und der Opfermilligkeit der Nation brüchen sich nachgerade bereits in beträchtlichen Ziffern aus. Wenn die Nation und ihre Regierung bei der bisherigen Sparsamkeit mit ‚eiserner Konsequenz verharrt und festen Schrittes dem Streich­­gewichte im Staatshaushalte näher fliebt, — dann kommen mir, von den sonstigen segensreichen Folgen nicht zu reden, dem selb- Händigen Kreditiesen von Zahl zu Fahr näher. — Die Gefahren der Bereitelung werden überwunden sein. Wie bei jeder einzelnen Vereinbarung, so auch­ bei dem Totale derselben waren wir bestrebt, alle geieglichen Rechte und Institutio­­­­nen des Landes zu wahren. Die Parität des Landes gegenüber der andern Hälfte der Monarchie wurde gewahrt; Ungarn als Staat geht aus den Ausgleichsverhandlungen unversehrt hervor, ja seine staatliche Stellung hat neuerliche Garantien und Sanktion gewonnen. Die Direktive unseres gesammten Vorgehens war : Unsere Suter:­effen, unsere Nechte und Institutionen zu wahren, — die gering- verhandlungen Stunde heute in Abrede­ theil auf unserer, no) weit dung auf national-ökonomischem, Tann die Waage zu unseren Dunften, allein sie werden ihren Mad, eine unvorhergesehene Wen­­oder auch auf politischem Gebiete zu Segen. Spiel Botum wag ernsten Gemissenstämpfen in der Mederzeugung ab­­gegeben, daß wir so dem Vaterlande am besten dienen. Wir haben und nicht über unsere Kräfte vermessen. Wir haben es nicht gewagt, die Nation zum Bruche oder zu neuerlichen,­­ großer Theil der Uebel. — Die liberale Partei ist weniger entschieden, an und bedeutsamen Interessen die als Landesgefege zu Net, für die Zukunft; ein in die 3 hin, wo man unsere For­­m ben üt, Vereinbarungen und insbesondere diesen Bei dem Lande Magtheile im Belauf von Millionen ermahlen. Wir haben dies in Abrede gestellt und stellen auch­ einem und dem anderen Punkte ist der Vor in anderen auf Gesten des anderen kompazis­­­irenden Theiles. Eine bis auf geringfügige Ziffern genaue Bilanz­­ vermag diesmals Niemand aufzustellen, weder für dermalen, 1 BE e unterzuordnen, nicht die wichtigeren Wir sind bei dem Ausgleichs­werke nicht leichtfertig vorgegan­­gen. Wir haben die Anstrengungen unserer Negierung, ihre Ber mübhungen und ihre Ausdauer in den nach mehreren Richtungen­­­­in geführten Kämpfen mit Sympathie verfolgt; wir haben unser nach außen Kampf berungen für unberechtigt erklärte, und nach innen, wo mir gegen den Bruch oder verderblichen Aufschub anzukämpfen hatten. Mir missen wohl, daß die Nation während dieser BVßerhand­ Alungen mehr Wünsche, mehr Hoffnungen Begte, — auch unsere Wünsche und Hoffnungen waren mehr und größer. Wir, wie Unsere Regierung sind für dieselben eingestanden. Es ging nicht­­, alle zu erfüllen; wenn erst die Augenblicke der Erregung ver­­zautet sein werden, wird auch die ganze Nation also urtheilen. Und deshalb stehen wir heute in aufrechter Seelenstimmung wa mit freier Strene vor unseren Wählen und vor der Nation. In den jüngsten zwei Jahren haben sich große Ereignisse an feren östlichen Grenzen vollzogen. Diese Ereignisse greifen tief Nation folgte den W­afen der Kämpfe, die dort unten tobten. Auch wir fühlten mit der Nation ; allein die Sade, vieleicht zum größten Theil unsere Sache, war gleichwohl nicht die unserige allein. Sie war die Sache Europas, und da sie als offiziell als solche aner­­kannt wurde, mußten wir und damit zufriedengeben, daß über die Folgen dieser­ Ereignisse und dieser Kämpfe das offizielle Europa in erster Reihe Urtheil spreche. Im Gerichtshofe kommt durch den Vertreter der Monarchie an Ungarns Stimme zur Geltung und wir bliden mit lebhaftestem Interesse auf die Hände, welche an der Lösung der Verwiclungen und sicherlich auch an der Wahrung der Interessen unseres Vaterlandes thätig sind. Der Nigenblie ift noch nicht da, in dem wir unsere Inter­­essen und den Weltfrieden gesichert haben; allein, sollte es­ dem europäischen Nreopag nicht gelingen, der Gerechtigkeit Genugthuung zu verspaffen, — sollten wir es nicht erreichen, die bis ins Detail bekannten Interessen unseres Vaterlandes gewahrt zu sehen, so werden wir immer zu Senen gehören, welche die Begeisterung der Nation ansahen und ihren Opfermuth immer wieder neu beleben werden. Und im Verlaufe dieser erregten Zeiten, während die Aus­gleichs-Verhandlungen mit der anderen Hälfte der Monarchie im Zuge waren, und der russischgetürttige Krieg hart an unseren Grenzen tobte, Haben wir Werke geschaffen und zu Ende geführt, welche auf die Zukunft der Nation wohlt­ätig und tief einwirken werden. Wir haben das Strafgesehbuch geschaffen, an dessen Herstellung unsere Vorfahren nahezu ein Jahrhundert lang erfolglos arbeiteten der einzelnen Staatsbürger abzielen ; hieher gehören: die Regelung der Waffen-Angelegenheiten, das raschere und wohlfeilere Verfah­­ren in den geringfügigeren Zivilprozessen, die Regelung des Sani­­tätsunwesens, der Arbeiter- und Dienstboten-Verhältnisse,­­ durchweg Gefege, welche den Keim zu einer besseren Administration in sich tragen. — In diesen fvntischen Zeiten gelang es der unermüdlichen Thätigkeit unseres Finanz-Gouvernements, Befseiungen im Staats- Haushalte zu erzielen, welche sich heute schon in vielen Millionen ausbrüchen. Die günstigen Konsequenzen dieses Erfolges äußern fi nan vielen Richtungen hin, nach feiner aber in dem Maße, als darin, daß unser schmankender Staatskredit dadurch eine feste Grund­­lage gewonnen hat. Die ausländische Finanzwelt hat unsere Nente- Anleihe acceptirt ; unser Staatskredit hat die Sanktion Guropa3 erlangt. Wir leben des Glaubens, daß eine gent kommen wird, in der alles Das feine Wirkung nag allen Richtungen hin geltend machen wird. Die Früchte jedes Menschenmerkes, und so auch jene der durch den Staat geschaffenen Werke reifen nur langsam. Es wird fortan leichter und immer leichter werden, auf diesem Wege unaus,­ gefeßt fortzuschreiten, — auch wir schreiten sicherer auf demselben fort, auch wir sind zu no weiteren größeren Gestaltungen bereit. Wir erkennen, daß die Zivilisation und das Interesse des Vaterlan­­des noch mehr verlangen; wir erkennen, daß das Baterland mit Ungeduld Verbesserungen und Neugestaltungen auf jedem Gebiete­­ des öffentlichen Lebens erwartet, und mir theilen dieses Gefügt/ Mir haben diesen Strebungen unsere Nuf Awerksamkeit selbst in diesen Jahre langem Streite zu führen, — aber mir haben den Muth ge­­­zent Habt, während der Ausgleichsverhandlungen den — — fader Richtung zu führen. Wir wissen wohl, daß er Fragen gibt, welche als dringlich ihre Löfung heifden. Nicht wir haben sie fallen lassen, sondern der Ledermann bekannte Zwang der Zeitläufte hat sie vertagt. Wir wer­­den sie im Einslange mit dem Fortschritte, mit dem Liberalismus und mit unseren bestehenden Intitutionen der M­eihe nach der Zösung zuführen. Wir lassen den Muth nicht finden. Das Wort „luetor et emergo“ ist nicht allein die Devise einer Nation, es ist auf die unfrige ; nur gibt es, von der unermüdlichen Fortführung der Arbeit auf privatem und öffentlichem Gebiete abgesehen, Keine Nation, welche bezüglich ihres Gefchides, ihrer Lage und ihrer Zukunft auf größere Behutsamkeit und Welterregung hinge­wiesen wäre, als die unfrige ; wir haben bisher zum Heile des Vaterlandes tausendfach den Beweis unserer politischen Intelligenz erkragt, — diese Intell­­igenz und unser Patriotismus werden unsere nationale Existenz festigen und fichern. Budapest, 29. Juni 1878. Auf der Konferenz der liberalen Partei. Der Präsident Stefan v. Govove. * = hp Klar, wie das ruhige Gewissen, nüchtern, wie die Pflicht, einfach, wie die Wahrheit, und selbstbewußt, wie die Verantwortung, Klingt dieses Manifest der Liberalen Partei, und so entspricht es dem Geiste, von welchem die Parlaments-Majorität geleitet war. Da dröhnen Feine Phra­­sen, da hallt sein Pathos und da fodt sein gleigendes Ver­­sprechen ; ernst ist die Kundgebung und zu ernster Betrach­­tung des­­ Vergangenen und des Kommenden will sie die Nation aneifern. Und nicht besser kann das Streben der liberalen Partei gekennzeichnet werden, als durch die That­­sache, daß ihr Appell sich an den politischen Beistand und die unbefangene Erkenntnig wendet und sich fernhält von dem Verfache, den sogenannten populären Meini:­gen entgegenzuformen. Die populären Meinungen, das sind Diejenigen, welche nicht aus dem geflärten Bolis­­thum entspringen, sondern durch­ das Zusammenwirken von in der Welt und am allerwenigsten hierzulande schweren politischen glücklich bethätigen konnten: dem überschäumenden Ma­gestu­m, der entfesselten politischen SKampfbegierde, der ungenauen Wbmwägung der nationalen Kraft? Ka, waren es nicht diese Motive ebenfalls, welche die Stellung des Landes im Ausgleichs-Brozesse erschwerten und welche den überwiegenden Teil der öffentlichen Meinung in eine verfehlte Position zur Orientfrage drängten Dort haben wir, ohne den konkreten Inhalt unserer politischen Mittel zu prüfen und ohne unsere materielle Lage zu Nathe zu stehen, die Ideale wirthsgaftlicher Unabhängigkeit verwirk­lichen wollen; hier stellten wir uns nahezu isolirt einer europäischen Deiiuna gegenüber und in beiden Angelegen- die sich Pflicht Wirkung nur und Arbeit dienstbar sein; sie können mit Erfolg gebraucht werden als Elemente der Agitation, wenn es gilt, die Wahlen in Fluß zu bringen, oder einen Umwandlungs- Prozeß vorzubereiten, aber wehe dem Staate, wo sie auch dann noch die Herrschaft behalten, wenn auf den Kampf die Sammlung, auf das Urbarmachen das produktive Schaffen folgen sol. Und wer wollte leugnen, dak ein welche sich staatlichen in jener dem in dem ersten Motive · nothwendig war, nit in unfruchtbarem oder verhängnigvollem Ringen ver­­geuden zu lassen” — so heißt es im M­anifeste bezüglich des wirthschatlichen Ausgleichs; und „die Sage, vielleicht zum größten Theil unsere Sage, war gleichwohl nicht die unfrige allein; sie war die Sache Europas" — so äußert sich das Manifest über die­­ Orientfrage. Das Schmeichelt freilich nicht den von der­­ Tagesströmung getra­­genen Aspirationen, aber es kennzeichnet die Lage, wie sie in der Wirklichkeit beschaffen ist. Iu den Fragen des wirtsc­­haftlichen Ausgleichs hatte die Diajonität des Reichstags im Gefühle ihrer Verantwortung zu mählen zwischen der Perennigung des Kampfes mit Oesterreich, das ist der Nahelosigkeit, der Unsicherheit, der Anspannung aller Leidenschaften und somit der Gefährdung der Existenz- Interessen Ungarns und der Gesammt-Monachie zu einer Zeit, da auch auswärts mächtige Gefahren sich aufthärm­­ten — und dem Kompromiß, welches zwar­ nicht allen anfangs geltend gemachten Forderungen entspricht, aber auch seines diese Wahl­weise war ? Darauf mögen Diejenigen ant­­worten, die zwar aus dem „Schlechten Ausgleich" Waffen für ihre 3wede zu schmieden suchen, im innersten Herzen aber­ schwerlich die B­enugthuung darüber unterdrücken können, daß der unfelige Hader aus der Welt geschafft ist und sie selber nunmehr ohne Sorge um gefährliche Kom­plikationen mit, Oesterreich in den Kampf um Die Majorität und die Regierung ausziehen Türmen. Heute kann die Opposition ohne Shhen über den Ausgleich als eine vollendete Thatsache den Stab brechen und ihrem „Un­wissen“ in den Fautetten Anklagen Luft machen ; aber sie hätte doch ‚eine beträchtliche patriotische Bestemmung empfunden und sie wäre gendm­igt gewesen, ihren Tenor bedeutend herabstimmen, wenn die Wahlen vor der Per­­fektionirung des Ausgleichs ins Land gekommen wären. Freilich, allzu leicht will die Liberale Partei ihren politischen Gegnern die Verdammung des Ausgleichs nicht machen, und das Manifest, obgleich es sich sonst von jeder Pole mit fernhält, exertert daher die eigentliche Bedeutung des neuen Punktes und bezeichnet, die Vortheile, welche troß Allem errungen worden sind. Diese Vortheile wird Niemand unterschagen können, der an das Erreichte den Maß­­stab des Erreichbaren Legt und der, insbesondere die Tietung des neuen Ausgleichs auf die finanzielle Lage des Staates nicht ignorirt. Mit dem Bewußtsein treu erfüllter Pflicht Tan foz auch das D Verdienst für sich in Anspruch nehmen, das Ber­dienst, welches in späterer Zeit wohl besser gewürdigt­ wer­­den wird , daß es in dieser Fritisschen Periode, wo die aus­­wärtigen Berwidlungen alle Feinde Ungarns und der unt­garischen Selbständigkeit aus ihren Schlupfwinkeln hervorgeh­bt haben, wo in Oesterreich mit einen Male die zentralistischen und föderalistischen Tendenzen lebendig wurden und an dem Streit zu immer größerer Aitualität emporrankten, wo selbst in der Berfassungs-partei die alten Vorurtheile zum Durchhe­bruch kamen und ein kombinirter Angriff gegen den Dualismus eingeleitet wurde — daß es, sagen wir, der liberalen Partei unter diesen V­erhältnissen gelungen ist, nur nur einen Ausgleich, sondern einen bessseren Ausgleich als den bisherigen zu erzielen­nd nicht ein Roman unserenkehren und Institu­­tionen preiszungeben. Denn es wurde nicht lediglich um die wirthschaftlichen Fragen, es wurde in Wahrheit zugleich um den Bestand der dualistischen Ord­nung gekämpft — und in beiden Richtungen wurde der Sieg errungen. Dieser Sieg aber ist nur das Produkt ernster Arbeit, staatsmännlicher Umsicht und patriotischen Pflichtbewußtseins, und solche Faktoren werden Durch Phrasen, und seien sie noch so sihilfernd, und durch und seien sie noch so gewählt, keineswegs erregt. Inmitten dieser Kämpfe hat die Liberale Partei Die praktischen Aufgaben der Gefeggebung keineswegs vernach­­­lässigt und das Manifest Tonstatirt in schlichten und schmud­­losen Worten die Erfolge, welche im Gebiete der Kodifika­­tion, der Verwaltung und der Angelegenheiten des Staats­­haushaltes erzielt worden sind. Daß diese Resultate keine­­dürftigen sind, daß insbesondere die Sank­ung des Staats­­haushaltes sichtlich fortschreitet, daß der Kredit des Landes sich sehr bedeutend geholten hat und in faßbaren Thatsachen seinen Ausdruck findet, daß für die Steigerung der kultu­­rellen Potenz des Landes E­rhebliches gethan wurde und der Zeit manch segensreiche Frucht auf ist — das wird Niemand zu leugnen vermögen, der nicht in der Negation aller Wahrheit ein Gebot der poli­­tischen Moral erkennt. — Und schließlich berührt das Dranifest auf die Ovientfrage. Bereits haben wir erwähnt, in welchem Sinne die liberale Partei dieses Problem auf­faßt; sie betrachtet dasselbe als eine europäische Trage und weder schreibt sie Ungarn oder der Monarchie für sich allein das ausschlaggebende Gewicht zu, noch will sie, daß verbijcjen, wie die montenegrinischen Delegirten mit ihren Memos vanden zunächst an Oesterreich-Ungarn wies. Oesterreichisch-unga­­rische Bevollmächtigte und die Bevollmächtigten der beiden Fürsten­­thümer unterhandeln daher seit einiger Zeit in vertraulien Bes­­prechungen, zu denen die einer oder der andere von den russischen Delegirten, als Vertreter der „Schuß- und Allianzmacht” von Ser­bien und Montenegro, hinzugezogen wird. Wie verlautet, wir der Kongreß sich mit den Wünschen der Länder des westlichen Balkanz­eben nur so weit beschäftigen, wie sie in den Vorschlägen, welche Graf Andr&ffy der Versammlung unterbreiten wird, eine Stelle finden. Der midtigste unter diesen Vorschlägen ist wohl die Ossupation von Bo­snien und der Herzegovina, angeblich um diesen Herd der Unruhen in strengerer Ordnung halten zu können. Der Kongreß wird si damit einverstanden erklären und die Türken müssen wohl oder übel nachgeben, obgleich sie wissen, daß, wenn einmal österreichisch­­ungarische Truppen in diese Gebiete eingerückt sind, den Tag des Wiederabmarsches derselben Niemand voraussehen kann. Ein anderer Vorschlag des Grafen Andraffy, über den ebenfalls bereits in vertraulichen Besprechungen eine Einigung erzielt ist, geht dahin, die im Frieden von San Stefano auf fünf Kilometer festgelegte Distanz z­wischen den neuen serbischen und montenegrinischen Grenzen, welche ihatsächlich Bosnien und die Herzegovina von der Türkei abschneidet und für den Fall zukünftiger Vermittlungen die Kooperation Serbien und Montenegros allzu sehr erleichtert, auf einen größern Zwischenraum auszudehnen, die beiden Fürsten­­thümer aber anderweitig zu entschädigen. In Betreff des Hafens von Antivari scheint festzustehen, daß er den Montenegrinern, melche seinen Besis als eine Lebensfrage­ betrachten, überliefert werden, für die russischen Schiffe aber gefäl offen bleiben soll. Einige interessante Bemerkungen über die Bedeutung der Kongreßbeschlüsse für die Türkei macht im Folgenden einer unserer Wiener Korrespondenten : A­sien, 28. Juni. Man kann darüber streiten, ob es nicht besser sei, statt das türk­ssche Regiment in gemeisten Grenzen noch aufrecht zu erhalten, es überall und sofort aus Europa verschwinden daß man eg­en unmöglich zu machen. | Was wir fest in Berlin sich vollziehen sehen, ist die grausame Grab­­legung der Türkei, nichts weiter; erst verstümmelt man sie, dann­ scharrt man die noch ruhenden Glieder ein. Wir gehören zu Denen, welche an die Lebens- und Negeneh­rungsfähigkeit der­­ Pforte zu glauben fast aufgehört haben, und wir hätten an und für ji nichts einzuwenden, wenn lebensfähige und frische Staatengebiloe ihre mort gewordene Herrschaft ablösten, aber wir gehören auch zu Denen, welche der Meinung sind, daß alle Elemente, wie sich sie­­ bisher als Erben angemeldet, die edlen Griechen nicht ausgenommen. So weit beschäftigt sich das Manifest mit den Alten der Vergangenheit. Für die Zukunft entrollt es seine farbenreiche Perspektive. Die liberale Partei ruft die Na­­tion zur Pflichterfüllung und Arbeit im Kreise des Indi­­viduums, wie der großen Gesammtheit auf. Und in Diesent Zeichen wird sie siegen und wird die Nation zu den Höhen der europäischen Kulturwölker emporsteigen. Es ist ohne Zweifel Vieles zu schaffen in allen Zweigen des Öffentlichen Lebens, im Staat und in der Gesellschaft, und das Ma­­nifest Der Liberalen Partei ist weit entfernt, Died zu vers­chweigens aber nicht in der Zersplitterung der Kräfte liegt das Heil und nit das voltärende Wort Taın Die ften und um ihnen die Greichaft zu eröffnen den Franken Mann am Bosporus nicht entschlossen niederschlägt, sondern ihn zur langsamen Ausgängerung verurtheilt, ein sehr gemagtes Experiment macht und daß „dort unten” in längstens einem Dezennium Zustände eingetre­­ten sein werden, die nur eine [honungslos harte Yaust wird sanie­ren können, und die erst dann ein Ende finden, wenn man, so bald als möglich, die Theilung der Türkei sans phrase und ohne­­ eigene blatt ausspricht und vollzieht, welche do nur noch eine drag der Zeit ist. 63 ist übrigens, das wird inn­er Have, noh burde ausnicti Siger halt Die Pforte zung ihren Hals auf den Opferblod legt den höheren ja vielleicht — e3 auf das und auch zu unseren Bedeutung al für die minder | Vorurtheil und Läuschung erzeugt werden, sie werden nir­ | daß top der Noth in ner | gends unserer | der fortdauernden der | dem Felde materieller und der großen nationalen | diehen Selbständigkeit entwickelten, | it entschloffen, al­ Vorbereitungs-Stadium | Interessen gerecht wird. geistiger Arbeit Fahr­ | das Land sich isolirt dem Prozesse Machtmittel zuzuschrei­­| wenn eine friedliche Lösung nicht der gelingt, zur Nation Reife entgegenstelle, aber | zu Laffen, aber man wird es ges | weiter duldet und gleichzeitig Alles den Löfen nicht wert wenig begreiflich finden, thut, aufzubieten, | das­ allernicht snngigste Gefindel der welche unseren |­det, das untergehenden ist, und daß Türen die Europa, wenn darstellen, Schußriemen Welt­e ein Gesinz aufzuf zu ihren Guns­t-

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