Pester Lloyd, September 1878 (Jahrgang 25, nr. 242-271)

1878-09-16 / nr. 257

BR (Einz N En Ja EA ZTE SZESZ EEE TEENS, Faller.) — SEEN EERETSSHURECIEENE PET ENTE ELISE TEENS TER TOMOT 2fonfag, 16. September. EREIGNETE TE ÜBEN ET NTITETENEETRERTE ESTÉN SEE ERSZ TEE ! ERTEILEN 7 Die DfEnpation, Bon dem Freunde unseres Blattes, der uns vor einigen Zügen über den Ginbruch von Bibacser Insur­genten auf unser Gebiet Bericht erstattete, er­­halten wir heute aus Lif­te folgende weitere Mittheilungen : Noch immer treffen hier und in Karlstadt, sowie in der Um­­gebung Flüchtlinge ein, die ihr Hab und Gut eingebüßt und von der unwüsten Wirthschaft, welche die eingebrochenen bosnischen Mord­­brenner im Bereiche der ehemaligen Szluiner Grenze angerichtet, Schauderbilder entwerfen. Bis heute dürften aber diese, weit über tausend, ja nach vielen Mittheilungen selbt über zwei­­tausend Mann zählenden Horden in wenigstens zum grö­­ßeren Theile bereits über die Grenze zurück­­gejagt worden sein, denn von Szluin ist fon vor mehreren Tagen die Brigade des GM. Neinländer mit dem 48. If­anterie-Regimente Erzherzog Ernst und dem 12. Läger-Bataillone debst einigen Ges­üßen in die Gegend von Profecseni-Ramen, Ljes­­tovac und Maljevac in Dilmärschen abgegangen, theils um Jagd auf die Banden zu machen, theils um die Brigade Zach bei Zavalje zu verstärken. ; = + Hier erzählt man sich, daß dem Generalmajor Zach die Absicht der aufständischen Bevölkerung Türkisch-Kroatiens, einen Raubzug auf unser Gebiet zu unternehmen, unmöglich fremd ge­wesen sein kann, indem dieselbe allen Leuten entlang der Grenze schon seit Bod­en bekannt war. Wenn die Bosnier, Mohamedaner wie Christen, mit unseren Bauern in den Kastells wöchentlich ein- bis zweimal zusammenkamen, sagten sie denselben offen: „Wie wissen, b Eure Soldaten zu uns kommen wollen. Gut! Wenn sie zu 13 kommen, gehen wir zu Euch und morden und brennen Alles nieder, wie es schon unsere Väter öfters bei Euch gethan haben.” Daher das Verlangen der Grenzer nach Waffen, — aber ver­­eblich. Fest — so hört man — sollen Hunderte von Kisten mit tuehren und Patronen hieher geschieft werden, um dieselben an Bevölkerung zu vertheilen. Grinnert das nicht an die­ gemisse­nthür,­ die richtig geschlosfen wurde, ‚nagdem die KÜD" fgon m wart 8 a I ® wu’ beigegeben wird, welcher mit bestimmten Agenden DBetrait, für die Bedürfnisse sämmtlicher dem Korps zugetheilten Ordens-Kolonnen sorgen und Bericht über deren Leistungen erstatten wird. In Folge dessen wurden die bisherigen K­olonnen-Ronman­­chanten unter dem Ausbruck des märksten Danfes für­ ihre vor­­trefflichen Leistungen ihres Dienstes enthoben, während Ge­­faiserl. Hoheit der Herr Hoch- und Deutschmeister zu Delegirten ernannt hat: beim III. Armeekorps den Deutsch-Ordens-Komthur, Major Sreiheren v. Dorth, beim IV. Armeekorps den Marianer, Ritt­­meister Gollen v. Walter, beim V. Armeekorps den Deutsch- Ordens-Ritter, Hauptmann Grafen Orsini-Norenberg; a­n Armeekorps den Marianen, Mittmeister Grafen & 0 - 90 mut. Wien, 15. September 1878. 63 " Einem Briefe des , Közvélemény" aus Sarajevo vom 6. b. entnehmen wir Folgendes : Die (vom­ Kriegsgerichte) zum Tode Berurtheilten zeigen außerordentliche Nähe . Manche geben dem Tode freudig entgegen ; eine bejahrte Tü­rkin ging jüngst, ein den Tod verherrlichendes reli­giöses Lied singend, auf den Midtplak. Das Verbrechen dieses Weibes, das man ausnahmsweise eincioß, bestand darin, daß es nach der Einnahme der Stadt auf offener Straße zwei Schüffe gegen einen Obersten abfeuerte, die aber nicht trafen. Ein anderer Gefangener erbat sich unter dem Galgen als rechte Gnade, daß man ihn sein Gebet verrichten lasse. Man gewährte ihn die Bitte und brachte ihm Waffe. Er mul­fih und das Gesicht gegen Diten gewendet, verrichtete er sein Gebet, worauf er gehenkt wurde. Das Nachrichtengeschäft wurde anfangs von Soldaten­­ betrieben und Die Leute risfen sich förmlich um dieses Amt... Borgestern ward einer der hervorragendsten Insurgentenfü­hrer, Mehemed Daglia Aga, hin­­gerichtet. Es wurde nachge­wiesen, daß er die Bewohner der Gegend gezwungen habe, die Waffen zu ergreifen, einem Widerstand leisten­­den Kadi 100 Stad­treiche geben ließ und einem türkischen Haupts­mann, der ein Sinturgenten-Bataillon nicht führen wollte, was dem Leben Stellen ließ. Budapest, 16. September. sz Wie aus einem, uns in vergangener Nacht zuge­formenen, in anserem heutigen Morgenblatte abgedruckten Telegramme des offiziellen „Korrespondenze-Bureau“" zu er­sehen ist, Haben die Operationen an der Save gestern bee­gonnen, und zwar mit einem­­ Appell an den Patriotis­­mus der Zeitungen, denen in falbungsvollem Tone „Zurü­d­­haltung” in der Besprechung der militärischen Vorgänge gepredigt wird, um einerseits „nicht den Zweck der militä­­rischen Operationen zu gefährden“, andererseits aber nicht „durch Nationnements über Begebenheiten, deren authen­­tische Darlegung noch nicht erfolgt ist, die öffentliche Mei­nung in anmnger Weise zu alarmiren”. Das Begehren is­t ein unbilliges — unter einer Voraussehung, daß nämlich die anthbentischen Berichte so rash als möglich an die Oeffentlichkeit gelangen. Wenn aber Die­­selbe offiziöse Ermahnung mit der Erklärung beginnt, es würden in den nächsten Tagen Mittheilungen von­­ offizieller Seite nur in dem Maße veröffentlicht werden, „als Dies mit Nachsicht auf die gebotene möglichste Geheimhaltung“ thunlich ist, und wenn gleichzeitig verlangt wird Becs sollten auch Nachrichten, „die den Kannalen von anderer Seite zusammen könnten", nicht publizier werden, so heißt das beiläufig, es solle in der nächsten Zeit über Die militärischen Vorgänge in den Blättern überhaupt nicht gesproch­en werden. Für eine solche „Zurückhaltung“ würden sich Die Zeitungsiefer fchönstens bedauten, ganz abgesehen davon, daß der Krieg, der da unten geführt wird, nicht blos eine Staats-Affaire ist, fordern auch durch den innigen Zusammenhang, welcher Heute zwischen der Bevölkerung und der Armee besteht, Hundert- und­ tausend­­fa) in alle privaten Verhältnisse eingreift. " Ueber die An­wesenheit des Grafen Schumwald­f in Wien und die mit ihr verbundenen Zwecke sind bis fest eigentlich gar keine atoritativen Nachrichten in Die Deffentlichkeit gelangt und beschränkt si das Meiste, was über den Wiener Aufenthalt des Grafen Schumaloff, wel­­chem von Berliner Blättern eine Hochwichtige Mission bei­gemessen wird, zu erfahren ist, auf äu­ßerliche Notizen. Sudessen scheint so viel gewiß, daß Graf Schuwaloff in der nächsten Zeit berufen sei, auf dem Gebiete der aus­­wärtigen MBolitik eine große Rolle zu spielen, und so ist es wohl natürlich, daß der Graf seine Anwesenheit in Wien und seine Berührung mit politischen Persönlichkeiten min­destens zu seiner privaten Orientirung bewußt, obwohl die neuerliche Verlängerung seines dortigen Aufenthaltes „auf unbesti­mmte Zeit“ denn doch eine spezielle Mission voraus­­fehen läßt. Dab­ei England den Schritten, welche von Berlin aus angeregt worden, um die Pforte zur Duchführung des Berliner Vertrages zu verhalten, nicht angeschlossen, kann bereits als Thatsache betrachtet werden, doch wird diesem Nichtanschluffe von Berlin „aus durchaus nicht die Bedeutung oppositioneller Haltung Englands gegeben, wie es diese bei früheren Anlässen durch seine Lossagung von gemeinsamen Schritten befindete, sondern sucht man das Motiv des Nichtanschlusses Englands einfach darin, daß das Kabinet von St. James die Ueberzeugung hegt, daß die Pforte bereit sei, den Bestimmungen des Berliner Ver­­trages nachzukommen und daß ihr alles hierauf Bezügliche der Bevölkerung gegenüber durch Eressionen seitens der Mächte nur erschwert werde. Ueber die Verhandlungen zwischen den Mächten schreibt einer unserer Wiener Korrespondenten : A Wien, 15. September. PBelam­tlih it von Berlin aus in einer Zirkular-Depesche bei den Kongreßmächten angefragt, ob es nit als angezeigt zu erachten, zu beschleunigter Durchführung des Berliner Vertrags einen gemeinsamen Schritt in Konstantinopel zu thun. Ob diese Anregung aus einem andern Grunde unternommen worden, als ut aliquid fecisse, videatur, mag dahingestellt blei­­ben. Deutschland hat fest, nach dem Berliner Vertrage, kaum ein größeres Interesse als vor dem Berliner Vertrage,­ die Knochen auch nur eines einzigen pommerschen Musketiers an die Dvientfrage zu fegen. Shatjache ist aber, daß noch seine einzige Macht der gedach­­ten Anregung Folge gegeben und auf jene Anfrage auch nur eine Antwort gefunden hat. Und das begreift ich. Mit bloßen Noten richtet man jehr in Konstantinopel wo weniger aus als früher ; früher konnte die Pforte wenigstens etwas thun, den Berliner Vertrag praktisch zu machen; heute hat sie nicht die Kraft mehr dazu, auch wenn sie den Willen hätte. Was aber dann? Soll Europa zu einer gemeinsamen Gregation schreiten ? Dazu wird es ich schwerlich entschließen, nachdem schon in Berlin von den meisten Staaten eine gemeinsame Garantie für die Durchführung der Kon­­ferenz-Beschlüsse abgelehnt worden. 3 bleibt also kaum ein anderer Weg — und dieser ist im Berliner Vertrag sogar ausdrücklich vor­­gezeichnet —, als daß die betheiligten Staaten einzeln die Exzelation Innerhalb ihres besonderen Interessenkreises übernehmen, und sie könnten ihre Aktion höchstens dadurch potenziren, daß sie sich mit allen in gleicher Lage befindlichen Staaten, ob groß oder klein, zur Herbeiführung zunächst einer­­ Razifikation, auf deren Grundlage allein geordnete Zustände zu schaffen sind, ins Einver­­nehmen fegen. Die Interessen mögen im Webrigen noch so weit auseinandergehen, das Friedens- und Ordnungskinteresse ist bei Allen ein gleiches. Man schreibt ung aus Agyam: Das jüngste Militär-V­erordnungsblatt gibt zu denken. Wenn Oberste von Regimentern, die vor dem Geinde stehen, mit Warte­gebühr beurlaubt oder einfa in Ruhestand übernommen werden, so ist_doc deren Unfähigkeit, zu fommandiren, offenbar ermieten Die Oberste vom 6. und zwei Oberste vom 69. InfanterierN Regi­­ment meldet das leste Verordnungsblatt als mit Wartegebühr ber­urlaubt, nämlich Oberst Buslar vom 6. (Coronini), Oberst Ferric vom 69. (Sellaczics), Oberst Biro vom selben Regiment pensionirt. Der, Oberst vom 16. Infanterie-Regiment (Weblar) , soll ebenfalls bereits früher seines Kommando enthoben worden sein. Eine ebenso scharfe, als wahrscheinlich nothwendig gewordene Maßregel, welche übrigens weiter zu besprechen nicht am Plage if. Traurig genug, daß sie überhaupt erfolgen mußte. Die Schifffahrt-Verbin­­ung z­wischen Brood und Santac mußte bekanntlich wegen der täglich teueren Angriffe der Insurgen­­ten auf die Schiffe aufgegeben werden. Die Schifffahrt von oder nach Brood zählt Übrigens auch nicht zu den Bedhften der Güter. Man theilt uns mit, daß auch auf die von Brood­­ abgehenden und dort anfangenden Schiffe geschoffen wird, so daß die Schiffe mit treedmäßigen Einrigtungen gegen den Anprall der Kugeln versehen werden mußsen. Der Steuermann befindet sich in einem von Starken Eichenpfosten umgebenen Gehäuse, das nur gegen den Schiffsschnabel zu eine Aussicht gewährt; die Geländer und Seitenwände wieder sind mit mobilen Eisenplatten versehen, welche je nach Thal- oder­­ Bergfahrt des Schiffes reits oder [inte angebracht­ werden können. Ohne diese Borsicht gäbe es auf jedem Schiffe Todte und Verwun­­dete genug. Bor Bihacs kämpfte u. A. an das Snf.-Neg. Sellacsica Nr. 69, dessen Mannschaft aus Lilkanern, strammen, kräftigen Ges­­talten, besteht. Dieses Regiment hat, wie uns aus Kroatien berichtet wird, sehr viel gelitten. Nichtspestoweniger verlangen die tapferen Männer, recht bald vor den Feind geführt zu werden, um ihn ihre Weberlegenheit und ihre Muth gegen nasa bratja (unsere Brüder) fühlen zu lassen. Nachrichten über neue Attaquen vor Bihacs liegen nit vor. ES soll, wie es beißt, ein tombinirter Angriff erfolgen. E3 Der Deutsche Ritter-Orden veröffentlicht die nach­stehenden Berichte über die Leistungen seiner auf dem Oskupationg- Schauplage thätigen Feld-Sanitäts-Kolonnen : Nach Meldungen des Majors Fürsten Ddescaldi bat die ihm unterstehende Orpenskolonne Nr. 6 seit 19. August, an welchen Tage sie mit den 1.­­ Truppen in Sarajevo eingeritdt ist, ihr Standquartier in dieser Stadt und unterstüst den Evaluations- Dienst, der darin besteht, daß die transportablen Kronten und Bev­erwundeten zu Vermeidung der Niederfüllung des Garnisonsspitales in Sarajevo, aus diesem Spital in die Marodehäuser der nächst­­gelegenen Grapen-Stationen überführt werden. Die Berichte des Komthurs Majors Freiherrn v. Dorth, welcher die Sanitätz:Kolonne Nr. 20 ,Tommandirt, haben sich in Folge des Zusammentreffens ungünstiger Zufälle verspätet, wodurch ihre ausführliche Veröffentlichung an Interesse verliert, umson mehr, als die Kämpfe der Division Szapaıry im Monat August hinläng­­lich gekannt sind. Er dürfte daher die Mittheilung­ genügen, daß die Sanitäts-Abtheilung der 20. Truppen-Division, unterstüßt durch die Ordens-Kolonne, in den Tagen des Nachzuges der Division von Tuzla nad Doboj eine Aufgabe bewältigt hat, welche wohl nur in seltesten Fällen an den Feld-Sanitätsdienst herantritt. Bei dem Umstande, als die Division von einem an Zahl überlegenen Feinde, dessen grausame Kriegführung man fennt, hart bedrängt wurde, war es vor Allen die Pflicht der Sanitäts-Organe im engsten Kontakte mit der fechtenden Truppe, mitten im Gem­ühle eines heftigen I Infanteries und Artillerie-Kampfes, die Berwundeten aufzulesen und um jeden Preis aus dem Bereiche des nachdrängenden Feindes zu­ schaffen, denn wer liegen blieb, war verloren. Um Plan für den Transport der in wachsender Menge zugeführten und zugetragenen Bermwunde­­ten zu gewinnen, wurden die in den Dlefjirtenwagen des Ordens suspendirten Feldtragen entfernt und im Innern, auf dem Bede, dem Dadje und den Trittbrittern jedes Wagens 18 bis 22 Bleifirte untergebracht. Die am schwersten V­erwundeten mußten von Gani­­tätssoldaten und Bleffirtenträgern während der ganzen Dauer langer Märsche auf den detachiv­en eldtragen getragen werden. Die über­lasteten Fudemwerke, welche die Pferde nicht erziehen konnten, wurden durch Menschenkräfte stundenlang weitergeschoben. Auf diese Art und mit Benügung anderer Mittel, selbst der Geidings, zum Trans­­porte der Dreifirten, gelang es dem auch dem vereinten Wirken der amtlichen und freiwilligen Hilfe einige Hundert Verwundete unter den schwierigsten Verhältnissen in Sicherheit zu bringen und die Schwerverwundeten, welche nicht im Stande gewesen wären, sich fort­zuschleppen, von einem sicheren und qualvollen Tode zu retten. Erst in der Nähe von Doboj konnte man sich 005 gelungenen dueitungs­werkes freuen, denn die Gefahr wiederholte si fortwährend, da die Kolonne, bei­m Baffirung mehrerer Defiles das Feuer der auf den Höhen postirten Insurgenten auszuhalten hatte. Das Berband-Material der Kolonne ist bei diesem Nachzuge beinahe gänzlich verbraucht worden; es wurde bei schweren Bere­iswiundungen wegen seiner vorzüglichen Qualität vorzugsweise vers­wendet und war nach Aussage der Aerzte „von unendlichem Nußen.” Die Lebensmittel, obwohl in so großer Quantität vorhanden, als dies bei einer marschi­enden Sanitäts-Anstalt möglich ist, wurden ganz aufgezehrt. Das Trainmaterial hat natürlich durch Ueberladung und Schlechte Gebirgswege stark gelitten und die den Bleffirienwagen entnommenen Feldtragen sind nicht zurücgelanat, da die Schwer­­verwundeten, um Um­lagerungen zu vermeiden, so weit als möglich — al über die Grenze und in das Innere 968 LandıS transpor­­tirt zu werden pflegen. Die Bleffittenwagen sind aber dermaln nach vorgenommener Reparatur wieder vollkommen brauchbar; selbst der Fourgon wird noch einige Zeit Dienste leisten. Die Seldtragen werden aus dem arab­ischen Depot in Siffek erfegt. Ob die Kolonne bei den Kämpfen, welche das 3. Armeekorps in Ipäterer Zeit bestanden hat, in Verwendung genommen, ist noch nicht bekannt. EV Die Sanitäts-Kolonne Nr. 4, deren Mobilisirung am 15. August angeordnet wurde, überschritt am 1. b. M. die Save und stieß mit der 4. Division zum 3. Armeekorps in Doboj. Dieser Kolonne bot sich bald die Gelegenheit zur Thätigkeit. Schon am 7. d. also unmittelbar nach der am 4. begonnenen und am 6. beendeten Offensiv Bewegung des 3. Armeekorps telegraphirte der Komman­­dant Nittmeister v. Walter am Erlag des verbrauchten Sanitäts- Materials und schlrekt das Telegramm mit folgenden Worten: „Bisher 220 Kranke und 352 Verwundete mit Nothwendigstem ver­pflegt und gelabt. Kolonne in Doboj im besten Stande.” Das gestern eingelangte Tanebuch des Herrn Rittmeisters, welches den Zeitraum vom 20. August bis 9. September umfaßt, gibt in der Hauptsache Folgendes bekannt : Das erste Gefecht, bei welchem die Kolonne thätig war, fand bei Kotorsko am 2. d. Abends 9 Uhr statt. Fünf fchwerverwundete S­äger wurden durch die Kolonne vom K­ampfplage zur Sanitäts- Abtheilung gebracht. 2 I Bei dem Offensivstoße des 8. und 29. NMnfanterie Regiments am 4. 9. M. eilte die Kolonne während des Gefechte auf das Schlachtfeld, reichte den Verwundeten Dieser Regimenter die vorhan­­denen Zabemittel und transportirte sodann Abends und im Laufe der Nacht 63 Schwerverwundete des 8.­nfanterier­egiments, Dar­unter ein Offizier, auf den Berbandplat.­z Am 5. sind sämmtliche Bleilittenmagen des Ordens mit Ber­gwundeten nach Brood abgegangen ; nur der Fourgon blieb auf dem Berbandplage zurück.­­ Am Abende dieses Tages und in der folgenden Nacht wurden 232­0 Verwundete. Darunter 7 Offiziere, Nr. 8, 16, 29 und 45 und des 25. Lager-Bataillons nach den Gefechten auf den Höhen bei Doboj auf den Verbandplag gebragt und dort aus den Vorräthen der Didenz verpflegt.­­ Am 6. Morgens wurden sämmtliche Verwundete vor­ ihrem Abtdube­nag Brood mit dem Nothwendigsten aus den Ordens- Vorräthen betheilt; endlich noch 39 Verwundete, welche Abends zugebracht wurden, gelobt und verköstigt, so daß bei eintretender Nacht der Fourgon ziemlich geleert war. Am 7. und 1 ) ihrer Transportirung nach Brood, so unweit der Mest der Didens­­an­weichte, verpflegt und mit in Sile angelauften Weinen gelabt. Am 9. sind die am 5. nag Brood abgegangen­en Bleffitten­wagen a Didenz wieder bei der Sanitäts-Abtheilung in Doboj eingerückt. » Die mit dieser Kolonne gleichzeitig mobilisirte Kolonne Nr. 1 — Kommandant Deutsch - Ordens - Ritter, Hauptmann Graf Drjsini-Rosenberg — stand in den ersten zur De Monat3 in Derbent. D­er von den zu Ende vorigen Monates mobilisirten Drness- Kolonnen Nr. 13, 14, 31, 33 und 36 fehlen Nahrigani ines Datums; der Orden it nur in Kenntniß, daß sie den gleich­­n Divisionen angeschlossen waren, als diese zur zweiten Armee abrückten. Die Kriagnachrhabe, für die Sanitäts-Kolonnen Nr. 4, 6 und 20 sind unterwegs, begleitet von einem Offizier des Nuhestandes, welcher die Mission übernommen hat, dieselben sicher und so schnell als möglich an den Ort ihrer Bestimmung zu bringen.­­ Eingetretene Hindernisse haben es notwendig gemacht, die mit dem gemeinsamen Kriegsministerium bestehende Vereinbarung („Organische Bestimmungen“) theilmweise und provisorisch dahin abz­uändern, daß die Feld-Sanitätskolonnen des Ordens dem Direk­en efehle der Militär-Kommandanten der Feld-Sanitäts-Abtheilungen,­­bei welchen sie eingetheilt sind, unterstellt werden. Die von dem­­ Deutschen Ritterorden beizustellenden Kolonnen-Kommandanten ente­n. wurden dennoch mehrere Verwundete vor 2 fallen somit, wogegen jedem Armeekorps ein Delegirter des Ordens Tagesneuigkeiten. Gro3hherzog Josef­ traf am 12. b. um halb 3 Uhr Nachmittags, wie man „Hon“ schreibt, von MGziget in Mountfacs an, und wurde auf dem Bahnhofe von der Hinauss geströuten Bevölkerung mit Jubel begrüßt. In der Stadt war ein Triumphbogen errichtet, unter welcem Mädchen Blumen streu­­ten und einen Kranz in den Nationalfarben überreichten. Graf Emwin Schönburg-Buchheim, der Refiser der Herrs­­chaft, der eigens von Wien herabgereift war, empfing in seinem Schlosse den bei ihm abgestiegenen Gast, bei dem bald darauf­ eine zahlreiche Deputation des Komitats unter Führung des Ober­­gespans Stefan Horváth zur Aufwartung erschien. Um 4 Uhr war Caladiner im gräflichen Kastel. Abends war die Stadt glänzend illuminirt; der projektirt gewesene Tadelzug mit Serenade des Gesangvereins und das Feuerwerk unterblieben jedoch auf Wunsch des von der Reife ermüdeten Erzherzoge. Am 13. Vormittags hielt der Erzherzog Revue über das Bereger und Ungväarer Honvéd: Bataillon und feste dann um 12 Uhr Mittags, begleitet von bes geisterten Eljen-Rufen der Bevölkerung, feine Inspektions:Reise nach Ungvár fort. — Am Samstag Nachmittags ist der Erzherzog — wie die „Bannonia” meldet — zur Inspektion der Honved-Truppen in Rajfhau eingetroffen. Herzog Philipp von Koburg­­it geflern aus Gar vame Berzencze hier eingetroffen. Baron Paul Sennyep­ ist in der Haupt­­stadt eingetroffen; er wird nun kurze Zeit hier verweilen. Baron Nic­las Bay­ Man schreibt uns aus Miskolcez: Die in einigen Solalblättern enthaltene Nachricht von einer bedenklichen Erkrankung Sr. Erzellenz 008 Herrn Baron N. Bay ist dahin zu berichtigen, daß derselbe zwar an einem Hothlauf leidet, der sich auf die Augen geworfen, das schmerzlicher jedoch nicht gefährliche Uebel aber binnen kurzer Zeit geschwunden ein dü­rfte. (Léza Szuper) Rechnungsoffizial im Finanzministe­­rium, der einzige Sohn des Finanzministeral-Direktors, Stadt­repräsentanten und Dausbesigers Ladislaus Szuper, einer der bes­­anntesten und beliebtesten jungen Leute Dfens, feierte vor sieben Boden seine Verlobung mit der reizenden Tochter einer sehr an­gesehenen Ofner Bürgersfamilie. Einen Tag nach der Verlobung ev­­hielt Szuper, als Neserve-Korporal des Regiments Este, seine Eh­e­berufung. Al Szuper die Hauptstadt verließ, um nac Bosnien ab­­zurüden, gaben ihm zahlreiche Freunde und Belaunte das Geleite, selbst seine Vorgefegten begleiteten ihn, dem Wunsche Ausdruck ge­bend, daß er glückki) wieder heimfehren möge. Allein dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. Laut bieher gelangter amtlicher An­­zeige an den Vater des jungen Mannes, hat Szuper den Tod gefun­­den, er wurde von den Snfurgenten massakrirt. Der gesammte Beam­­tenkörper des Finanzministeriums drücke dem vom Unglück fo fd,wer betroffenen Vater sein Beileid über den schmerzlichen Verlust aus. Die „Budai dalärda“, deren langjähriger Kassier Szuper war, veranstaltet zu Ehren ihres geliebten Sangesbruders eine Trauer­messe, zu welcher die Trauer-Gesänge bereits studirt werden. Die h­auptstädtische Finanzkommission­ hielt heute Vormittags eine Gigung. Den ersten Gegenstand dersel­­ben bildete die Frage der Verwerthung des im Stadtwäldchen er­bauten artestiihen Brunnens. Diesbezüglich hatte ber­­am­tlich die ständige Brunnen-Kommission den V­orschlag gemacht, daß vorläufig 6108 ein provisorisches Bad auf der Balatin-Insel mit einem Kostenauf­wande von 57.000 fl. errichtet werde, wogegen die Sanitäts-Kommission, im Hinblick auf die sanitätsunwidrigen Ber­hältnisse dieser von ftagnirendem Wasser umgebenen niel, den An­­trag stellte, daß zu dem gedachten Behufe ein günstiger fitnirter Blab, etwa in der Gegend des Peuerswertsplages gemählt werde. Die Finanzkommission erklärte fi­­na Furzem Meinungsaustausche für die Auffassung der Brunnen -Kommission und proponirte, daß zur Beredung der Baulosten dem Waffen - Iiefervefond ein operzentiges Ansehen im Betrage von 40.000 fl. entnom­­­men werde; gleichzeitig wurde jedoch auf die Nothwendig­­keit hingewiesen, die Baupläne und Kosenvoranchläge durch die Baukommission überprüfen zu allen, damit nicht wieder das geschehe, was so ziemlich bei allen Kommunal-Bauten und erst jüngsthin wieder beim Bau des Pfarrhauses im Taban ge­­sciehen, daß nämlich die präliminirten Baukosten um das Doppelte und noch mehr überschritten werden. Ueber die Honorirung der beim Brunnenbau beschäftigten Ingenieure wird in einer nächíten Situng berathen werden. — Sodann kam eine etwas komplizirte Eingabe des Pächters der auf den Straßen und öffentlichen­­ Bläßen aufgestellten Annoncen-Bänke zur Verhandlung Die Eingabe, welche in der Bitte um Herabgebung , des­­ Bachtzinses Ful­­minirt, wurde nach kurzer Distussion einstimmig abgelehnt. — Zum Schluffe fand die Offertverh­andlung betreffs Ber­­achtung des Kiosk im Elisabethpark und der Loyalitäten in der städtischen Netloute statt. Für den Elisabeth Kiosk war nur Ein Offert von dem bisherigen Pächter, Herrn Jakob Ne­ich, ges­­tellt worden. Sein Anbot von 6200 fl. jährlich erschien jedoch als zu gering und wurde daher die Ausschreibung einer neuen Offekt­­verhandlung empfohlen. Lebhafter, wenngleich die gehegten Erwar­­tungen nicht erreichend, war die Konkurrenz um die städtische de doute. Diesbezüglic­hagen zweierlei Offerte vor: auf die ge­sammten Loyalitäten und auf das Bierhaus allein. Um die Bierz­haus-Lokalitäten bewarb sie der Gastwirt­ Michael 28eber mit einem Anbot von jährlichen 5010 fl., um die gesanmten Lokalitäten über die hiesige Firma A. Rosenfeld und Mori Deutsch mit einem Anbot von jährlichen 16.606 fl. und der Restaurateur des hiesigen Oesterreichischen Staatsbahnhofes Johann Kunterer mit einem Anbot von jährlichen 16.300 fl. Die Majorität der Kom­misstion sprach­ sich für die Annahme des um 306 fl. ungünstigeren Offektes von 3. Kunterer aus, weil dieser als Lacımann größere Garantien für die gute Führung des Geschäftes biete, als ein ges­­öhnlicher Unternehmer.­epräsentant Igna Markus hielt eine solche Auffassung im Widerspruche stehend mit den Lizitations- Bedingnissen und meldete dagegen ein Separatvotum an die Ge­neralversammlung an­. c > : 3 (Eine merkwürdige Ohrfeige) Eine in biesigen vornehmen Kreisen vortheilhaft bekannte Sinfeurin wirde Angst in unangenehmer Weise überrascht. Al sie aus derYatvaner­­in die Neweweltgasse einbog, erhielt sie unplöglich eine Ohrfeige. Die unerwartete Beiheerung brachte sie einen Moment völlig aus der Fassung, als sie sich erholt hatte, war der Spender davongeeilt. Sie sah ihn wohl von ferne, erkannte auch einen Herrn in ihm, dem sie in dieser Wasse zu begegnen pflegte; sie mochte aber seinen Lärm schlagen, da sie seinen Straßenskancial provoziren wollte.­­ Bald darauf erfuhr sie, der Attentäter sei ein Beamter und sie ließ ihn vor den riedensrichter zitigen. Der Beamte ercchien. — Nidter: Kennen Sie diese Frau? — Angeklagter: Vom Sehen. — Richter Diese Frau behauptet, daß Sie ihr eines Vormittags auf der Safiı eine Ohrfeige verfegt hätten. — Angeflagter: Das ist Nichter: Warum thaten Sie das? — Ungefragter: Ich will Made Jagen. An demselben Tage, meren That wäre fähig gemesen. Jungsweise, feldst liebige Gatisfaktion.” — Der Nichter verurteilte den der an die Frau eine Geldbuße entrichtete. So wurde dem „K­ny“ von einem glaubwürdigen Dann erzählt, meldet dieses Blatt heute di da ich die arme Syrau belei­digte, beleidigte mich zu Hause meine Frau außerordentlich und die ich meinen Zorn an meiner eigenen Ryan nicht auslaffen wollte, ihm war ich, die erste Scan, der ich auf der Straße begegne, zu ohr­­eigen. Das mag lächerlich, ja sehr unredel sein von mir, aber mein Frau hatte mich so wüthend gemacht, daß ich einer schlin« Ach befenne meine brutale Sünde die g. Dame in Bardon und willige in jede be YUngeflagten, Ges­chichts sie von der Sinfeurin selbst erfahren haben will. Bum BPreßprozgeß des Cgyetértés? Dber-Staatsanwalt Bat die Preiflage gegen uns erhoben wegen des unter dem Titel „Broflamation und Dezimirung“ veröffentlichten Fragments einer Broflamation, welcheä aus einer von unserem Konstantinopler Abschrift Durch Verhovay Einleitung dazu hat Verhovay geschrieben. Von dieser Einleitung wird seitens der Ober-Staatsanwaltschaft folgender Raffus intrimi­ert : „Neuestens sind mehrere Komitate aufgefordert worden, Bors fpanns­uhrwerte beizustellen. Wir glauben, diese Komitate werden nicht nur protestiren, sondern die Beistellung geradezu verweigern.“ In diesem Punkte glaubt man eine Aufreizung zum Unge­horsam gegen die Obrigkeit zu entdecken. Was die fragm­entarisch mitgetheilte Proflamation betrifft, informinirt darin die Anklageschrift folgenden Paflus: „Der Ungar kann sein Brudermörder sein, ex kann seine ottomann­en Brüder nicht berauben” — und ähnliche Stellen. Mix haben einige stärtere Ausdrücke unweggelassen, Ausdrücke, wie ähn­liche von Offiziösen öffentlicht worden sind. Uebrigens haben mit Der DBetreffende, an Blättern das wohnhaften Ungarn hervorgeht, welche nach einen „geheimen ungarischen Komite” und nach dem Berfasler der Proklamation fahndet, der türkischen Negierung mit der Bildung einer ungarischen Legion betraut war, wünscht zu erklären, daß dort von der Gristenz eines geheimen Komites nichts bekannt ist und daß er ein einziges Exem­­plar der Proklamation E » bei einem Kozma Korrespondenten erhaltenen in P­roklamationen Die nicht seiten vers die P­roklamation der Staatsanwaltschaft zu übergebende Verhörsprotofoll deponirt. AlS interejjantes Detail müssen wir erwähnen, daß in Konstantinopel, wie aus den Zeilen eines dort ungarische Kolonie seitens der Agenten und Späher der österreichisch-ungarischen Botschaft, sehr vielen Relationen ausgefest ist, der während des russisch-türkischen Krieges seitens nicht zur ungarischen Kolonie gehörenden Mann gesehen habe.“ (Zum Selbs­tmorde Ludwig Tabermann’s,­ worüber wir gestern eine Mittheilung brachten, liegen heute verschie­­dene Details vor. Tabermann sollte gestern, Sonntag, seine Braut, Dil. 2­3, mit welcher er im Laufe des Sommers befaunt gewor­­den war, zum Traualtar führen. Am Sanıstag Früh erhielt er — wie das „Beller Journal” mittheilt — in seinem Geschäfte (Yandstrake) einen Absagebrief der Frau 3., der Mutter seiner Braut, welche dem jungen Manne in dirven Worten mittheilte, daß in Folge auf getauchter Hindernisse die Verbindung mit ihrer Tochter zur Unmöge­lichkeit wurde. Zugleich retournirte sie ihm Die Gesdhenfe, die ihre Tochter von ihm erhalten hatte. Erkundigungen über die Vermögens:­verhältnisse Tabermann’s sollen Frau 3. zum Bruch bewogen haben. Einige wollen das Zerwürfniß auf andere Udahen zurückfügten. Ein anderes Mädchen, eine Erzieherin, bat, nach einer Mittheilung des „N. Belter Journal“, in erster Reihe den Tod des jungen Mannes auf dem Gewissen. Sie ging zur Mutter der Braut, file­derte den jungen Mann in den grellsten Farben als leichtsinnig, vers­cmenderisch und machte überdies auf ihn Prioritätsrechte geltend, da er ihr angeblich die Ehe versprochen. Tabermann lehrte nach Erhalt des Absagebriefes heim, kleidete sich um, entfernte sich, ohne daß irgend etwas Auffallendes an ihm bemerkbar gewesen wäre, kaufte in der Waisnergasse einen Revolver und fuhr ins Stadt­wäldchen, wo er mit einem Schuffe seinem Leben ein Ende bereitete. Der Unglückkiche hat ein Schreiben an seine Familie und ein zwei ts an seine Braut zurückgelassen. — Heute Nachmittag 2 Uhr wird die Leiche Taberm­ann’s aus der Leichenkammer im Nodhuss­pital beerdigt. (Sesprengte Spielhöhle) Schon wiederholt wurde angezeigt, daß in dem Safe Biringer, Ede der Land­­straße und Zudergasse, eine Nashi Waihi-Bant etablirt sei, die jedoch­ so gute „Aufpasser“ hatte, daß die Spieler nie doch die Bos­lizei überrascht werden konnten. Nun scheinen gegen das Treiben dieser Nashi-Waigi-Gesellsshhaft auch bei der Staatsan­waltschaft Anzeigen erstattet worden zu sein, welche die Jiahforschung energisc anfaßte­n und auch Heute Nachts mit gutem Erfolg einen Ueberfall dieser Spielhöhle durchführte. Mag 12 Uhr Nachts nämlich erschien der Staatsanwalt Géza Koffjut­ányi in Begleitung eines Untersuchungsrichters, dann des Gefängnißaufsehers Horváth und zweier Gefangenhaus- Wächter (Legtere in Zwil) im Café Bierinz­ger, wo sie, ungelannt, dem Treiben der Najyi-Washi-Spieler eine halbe Stunde ansahen. Blöglich wurden die Spieler durch die Erklärung der in ihrer Mitte stehenden Gerichtspersonen überrascht, daß im Samen des Gefeges die Bank, welche übrigens augenblicklich nur aus 15 Gulden bestand, sonfiórívt sei. Die Spieler stoben aus­­einander, zwei jedoch wurden angehalten, jammt dem Gafetier Be­arveuirt und nach dem Fortuna-Gebäude in der Festung gebracht. (Polizeinachrichten·)Einindschwipppckgasse Nr.3 wohnhcffter­ erst vor Kurzem aus der Gegend von Lugyshxe·r angekom­mpnety sechs Fuß langer Slovak lenkte dadurchdin um M­­erksartikettartistch,daß er bei Tagschlief,bei Nacht aber in Ges­­ellschaft lüderlicher Straße­ Dirnenflott lebte und nur einmali per Flakek angefähren­ kam-Vor einigen Tagen,als er«11 merkte,er werde beobach­tet,wechselte er rasch sein Quartier und entging das durch auch den thstgbeti»s11c­etxde11«Polizeiorganen.Gestern Abends wurde er«aber doch»111emcthausem der Liliesigasse ausgeforscht und arrettrt Verf einer Wexthehmtunggabera11,daß er eine Erbschaft vonbOn gemacht und dieselbe bi5a11f2fl·bereits verprait habe­ Diese Angaritzkajnick jedochuich­hexveijm,dagegen erscheint er dringend verschwing,und ersjkälerothugos kürzlich eine Frau ermordet und dieselbe der Baarschaft von­ 50 fl.bemüht zu haben. Wegens Klarstellu­n­g des Falles Yxtrden die n­öthige in Rechecchen eingeleitet­—Der aus Capodsksitrra gebürtige,25 Jahre alte Student, Graf Eugen Rotta ist nach erfolgter Einberufung zum Militärdienst aus seinem Geburtsorte ent­wichen und wird nun als Deserteurv freebrieflich verfolgt. — Gestern Mittags wurde beim Bandungsplag der Wiener Dampfiiffe die Leiche eines ganz als gerüsteten Sanitäts-Soldaten, die Schleife mit dem „rothen Kreuz“ sam Arm, aus der Donau gezogen. Die Leiche dürfte schon 5—8 Tage im M Wasfer gewesen sein und war selbe im Gesichte bis zur Unterwilligkeit entstellt. Das Blut- und Festungs-Kommando wurde sofort verständigt ; die Leiche wurde in das Nodhusspital gebracht. — Aus Kremnig it gestern Abends per Ungarische Staatsbahn für die Firma Alois Weißhut eine Ladung Bruchsilber im Werthe von 100.000 fl. angenommen. Auf Ansuchen­­ des Empfängers wurde zur Behütung dieses Schages über Nacht eine Bolizerwache bei den betreffenden Waggon aufgestell: — Gestern Abends sind an der Ehe der Wlazien- und Königsgasse ein giater und ein Omnibus so hart aneinander gefahren, daß beide Wagen arg be­schädigt wurden. — Der floralische Glaswaaren-Hausirer Georg Begio ist gestern, mit seinem M­aarenlager am Rüden, auf der Straße besinnungslos zusammengestürzt und wurde er in hoffnungs­­losem Zustande in das Rodhusspital gebracht. — Der Taglöhner Johann Gusta wurde gestern in der Fabrikengasse, als er das scheu gewordene Bferd eines Komfortables, von welchem der Kutscher sich entfernt hatte, auffangen mollte, überfahren und schwer verlegt. — Der aus Döbeln gebürtige, 24 Jahre alte Kommis Heinrich Bern­hard Büttner ist laut eines Telegrammes der Magdeburger Fön Staatsanwaltschaft mit 3000 Mark von dort flüchtig geworden und fallen­ demselben an Urkunden Fälschungen zur tajt; Dexfelde ist ins Betretungsfalle zu verhaften. (Sport) Das Ergebniß der heurigen Jagde Saison — zehn Jandtage — in Dastein betrug — wie und berichtet wird — trog dem die Witterung eine sehr ungünstige war, 139 Genen. Auf Eiben und Kitgais hat man — sehr natürlig — nicht Schießen hinfen. Das Sagdterrai­n war Böcstein, eine Stunde von Dastein, wo das Anlaufsthal sich von der wilden Felsschlucht trennt. Dieses breite und weite Gebiet war einst Besiß des Erz­herzogs Johann, später kam es an den Graf Morzin , der gegen­wärtige Besiger­it Graf Morzin’s Neffe, Graf Rudolf Gzernin Am 19. August hatte ih beim Grafen Gzernin ein­ engerer Kreid von Jagdgästen versammelt, unter denen Graf Stefan Zichy, Tran Clam,Gallas, Mole Herberstein, Ferdinant Buquoy, Baron Waltersfirden und Graf Jaromir Ezernin in den einzelnen Jagden haben, außerdem b­eigg­enommen: Baron Béla Wendheim, die Brüder Grafer Lehndorff, Graf Alfredo Baar, Herr Gruber, Bürger­meister von Gastein. Wie oben erwähnt, sind 139 Genfen ge­schaffen worden ; die beste Strece war der Vöcstein-Kogel und der Palf­erfabr, da sind täglich circa 30—35, darunter von eineu Stande 8—12 geschaffen worden­­er es (Dr. Florian Römer) Fäßt seit einigen Tagen, wo wir in , Nagyvárad" seien, in den Großwardeiner Weingärten archäologische Nachgrabungen vornehmen, die auch schon von Erfolg gekrönt waren. Auf dem Terrain, welches ein einstmaliges In­trium der alten Hegghofer Probstei bildete und fest Eigenthum de tädt, Dunztiermeisters Eduard Schneider it, wurden mehrere inte­­rsante Baufuagmente gefunden, der I Infanterie-Regimenter zum­­ ich bitte : Der Fön. Anfluffe und Hentaller Die ausgezogen möglich. — die der wurde.

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