Pester Lloyd, Oktober 1878 (Jahrgang 25, nr. 273-302)

1878-10-02 / nr. 273

! BudapestfLL Oktober LT ·Nach den aus England über des tafghanischen Kott­­««,ffl«ikf?··"einlaufenden Berichten wiire der Krieg zwischen B Afghanen­ und Briten eine beschlossene Sache imdwir ,wollen«uns·mit dieser Eventu­alität gegenwärtig insoweit s beschäftigen.s"als dieselbevollt Gesichtspunkte allgemeiner trengschichtlich­er Begebenheiten interessiv und als der im fernett Ostext entstandene Brand auf die Zustände im nahen Orient reagirenk kixiit und reagirem­mß. Daß die englisch-indische Armee,kampfbegierig wie sie nach­ zwanzigjährigerRkist sich in descletztern Zeit gezeigt hat,de­r bunten Truppenchaufen Schir An­ Khans gewachsen sei.I und die Verwegenheit des einstigen Söld­­lings der britischen Macht gründlich züchtigen wird,das steht außer allem Reife.Die Presse in EI­ glatkd und auf dem Kontinente hat jüngst Vergleiche angestellt zu­i­­jehendem afghan­isch-englischen Kriege vor ungefähr vierzig Jahren­ und dem bevorstehenden Kampfe.Wir halten diese Vergleichungen aus verschiedenen Ursachen für­ anzutref­­­fend.Erstens mußte der britische Soldat vor vierzig Jahren noch durch fremdes Gebiet nach Afghanistan marschiren, in dem Pendschab damals indes­Händetr des mächtigen Rendschit Singh sich befand,der über eine wohlorgan­isirte und starke Armee verflixxte und angesichts seiner zweifel­­haften politischen Neigungen nichts weniger als eine feste Wehr im Rücken der britischen Armee sein konnte.Heute stehen die Engländer htn an den Besitzungen Schir Ali Khatrs,ja sie haben­ sogar die wilden Gebirgsvölker im Weiber-Paß für ihre Sache gewonne an die unruhigen Montagnarden,1 weit entfernt,ihnen gefährlich zu werden, mögen nun mit Schir Ali Khan ihre altes sich­­ 1111 ng aus­­tragen.Zweitens ist die anglo-indische Armee,was Stiji­k­­,Rü­stung,sdorpsgeist und Taktik anbelangt,weit verschieden von den Trtmpen des unglücklichen Generals­ Elphinstone vom JahresschIvijhretid die Kriegsl­a11fen Schir Alithms,der Mehrzahl nach Reize was ihre Kriegszüiichtigkeit anbelangt unverändert dieselben geblieben sind,jedoch ohne den Geist,der sie zur Zeit Dosthoth­­m·ed’s beseelte.Die Afghmeen sind entschieden das meist kriegerische Volk Asic1ism einer Bekanntschaft Ob Bemuter oder Kanf1m11m,ob Gelehrterodb­aums,ob Beitler oder Dertvisch.Alles trägt fortwährend ein förmliches Waffen Arsenal mit sich.Boktt Panzerhemd,Schild und Lanzeaugefmegen,findes­t sich alle Gattungen von Ha1t-,Stich-und Schußmaffen,und selbst in der Nacht legt er die Flinte nicht ab,er hat sie Ltuittelst einer starken eisernen Kette am Li­be befestigt damit sie ihm während des Schlaf­esu­icht entwendet werde. Ich habe während1n eineszaher zwei Monate largen Kacxithastes unter Afghanen mehr als einnml mitange­­scheit,wie der AfghancbeW Schlafengehen sein ganzes ,Arfc11(«c­unter sich bettend,sich übe­r dasselbe derLchtge­machungsstreckt Ich habe in dem­ Vlfghanenden Asiaten kennengelernt,derubgehu­rtet,tollkischt und rachedurstig, für die Freih­eit feind­er gegewiß so viel einzusetzen Vermag,als der tollste Marid ans derchemalikcht Truppe ,Sci­x1ruil’s.Auch die son starg wuchernde Uneinigkeit mag Peichn Hemminhen der gemeinsamen Gefahr schwinden, v und dennoch nehme ich nicht Anstand,dies­ Meinung auszu­­sprechen,daß die Englijuder wohl mit einigen Schwierig­­keiteni11’st­».kitere des Landes Vordringen und den west­­lichen Theil Afghanistans,namentlichK(11­.dahm-,Kilati- Gilzi und Giriscl)k,jacventuell,wennnöthig,auch Herat, in kü­rzestechit besetzen Werch Dies umsomehr,als drittens derliss noch nicht off eike Bolan-Paßsich­tqn befestigt in britischhn Händen befindet und sogar Qnetth eine beträchtliche englische Garnison besitzt,die,19ie­cirmmlosen,verstärkt die Hautgarde des vordringenden Englischen Heeres bilden wird. Die Details und die etwaigen Chancen dieses aller­­neuesten Konflikts nach dem segensreichen Berliner Kongresse mögen für den vaterländischen Leser nur sekundäres Inter­­esse haben. Die Frage, die uns näher angeht, ist die, ob die allerneueste Komplikation das edle, friedlichende und­­ humane Herz des russischen Monarchen nicht wieder zu neuen Thaten anregen und zur Hinopferung neuer Hefa­tomben bewegen wird. Daß die Petersburger Reichskanzlei bei dem den Eng­­ländern angethanen Schimpfe die Hand im Spiele Hatte, wird heute Niemand mehr bezweifeln. Die Sache konnte aud nur sie den Uneingeweihten überraschend sein, nur für Denjenigen, dem es unbekaunt blieb, daß der Zivilisa­­tions-Spediteur Europas nach Zustandeformen des Ber­liner Vertrages eine fieberhafte Thätigkeit entfaltete, um in Asien eben das Gegentheil dessen zu thun, wozu die Herren Gortschakoff und Schuwaloff sich an der Spree verpflichtet hatten. Der eiserne Kanzler, der Teicher in der orientalischen­ Trage so viel Rost gezeigt, hat sich schwerlich träumen lassen, daß man, während der fränkliche wufsische Kanzler von Friedensbetheuerungen überströmt, in den fer­­nen Sefilden Asiens eine n neuen Krieg vorbereitet. Und doc war dem so. Die russische P­resse verwahrte sich mit einem Betergeschrei gegen die „Böswilligkeit magya­­rischer W Publizisten“ und dam­it die Mission nach Kabul, die Nelognoszirung der Tienshan-Pässe, die Aus­­sendung von Emilsären unter die Turfomanen und die An­­häufung von P­roviant in Kari, Tschihardschui und Shirabad nach dem H Zustandekommen des wunderlichen Berliner Vertrags inszenirt und ausgeführt worden. Diese Vorbereitungen deuten insgesammt auf einen Kampf mit England, auf eine Erneuerung jenes Krieges im DOsten Asiens, den man im Westen Asiens einzustellen gezwungen war. Nur der Zeitpunkt ist es, bezüglich dessen die Ausfen sich verrechneten . Schir Ali Khan, der den Wink nicht gehörig verstand, hat in seinem Webereifer zu früh los­­gelegt. Die Wendung, welche die Dinge im fernen Affen in der nächsten Zukunft nehmen werden, scheint mir danach folgende zu sein. Die englischen Truppen, die kaum bis zum Frühjahr warten dürften, sind, während wir dies schreiben, theilweise Schon auf dem Marie nach Beludschistan begriffen. Ueber die Einzelheiten der Kämpfe läge sich für jegt natürlich wo gar nichts sagen, doch glauben wir, daß Nurland den britischen Einmarsch in Afghanistan nicht als casus belli behandeln, vielmehr seinen neuerworbenen Freund Schir Ali in Stich lassen und der Züchtigung durch­ die Briten preisgeben wird. Nuf­­fe Freundschaft hat nie mit anderer Münze ges­tahlt, davon zeugt jedes Blatt asiatischer Geschichte. Man kläst ja in Petersburg schon heute zum Rückzug und ein etwaiges Eingreifen Nußlands mag von der Distanz englischer Ossupation abhängen. Bleiben die Engländer in­­ Kandahar oder im Thalgebiete des Hilmend stehen, so wird­­ ein englisch-russischer Konflikt wahrscheinlich unterbleiben ; it dies aber nicht der Fall und sollten die Briten ihre Eroberungen bis nach Herat und ins Murgab-Gebiet aus­­dehnen, so wird Rußland schwerlich in der Rolle eines stillen Baufhauers verharren. Dies um so weniger, als dem russischen Neid­e, dank dem Scharfblide und der umsichtigen Erwägung der europäischen Diplomatie, ein pied a terre in Numerien zur Verfügung steht und es zu­­folge der weiten Beschlüsse des Berliner Kongresses über jeher werthvolle Mittel gebietet, die ihm das aggressive Auf­­treten in Asien wesentlich erleichtern. Diese Eventualität, ‚gleichbedeutend mit dem Auflodern der Kriegsflanne der alten Länge nach vom Arm­ern Asiens bis nach Europa, diese Eventualität it es, die eventuell auch den Grafen Andrassy aus der argen Verlegenheit seiner orientalischen Politik retten könnte. s 5 · H.Volmberg. :­JnkroneusxshcuAbg­END netxsnkreisen ist­ wie manaugplgram schreibtf die Idee aufgetaucht,deß in die Adresse des quatml)en·fsandtng(3emdenxeehern Llusbatxder Sisseks Novcer ·Ei·1enbach·nxkrgirvnder Passxtsau­fgenoxm­ixenwerdext IojleDer·d­ essalls.cmzzzbrmnckende Antrag kmmcmfNeunter­­stützung:1!c?;k1ucrdc·roppo.Quell-Imfondmf auch eines Theiles de·rzu·rn·1toni.»sl«snPamjigehäksendekx Abgeordnetmxjeclxnen»»un­d die Einbringung desselben Ijökztazigeblxch­ auch bei Persönlichkeiten, welche der·kco·ntischen Landesregierung sehr nahestrhcxk,afo keinen großen Widersmnd. “ Zu den lebten Gegenbemerkungen deuten der „Times“ auf den im „Memorial Diplom­ati­­ue” erfolgtez v. Blomib, nachdem er eben gehört fest entschlossen sich das mohrfeile Vergnügen macht. Wir sind der Lage, zu erklären, daß Herr der diplomatischen Begebenheiten zur rechten Stunde. jpondenten sind v. Gontaut-Biron die Geschichte von 1875 Tiefern wird, jedoch exit des „Times“-Korre­­er die Pflichten neuen Brief­lich dem Elysee nahestehende „Souenal du Loiret“­­ bat, daß unser früherer Bolh­after ist, Schweigen zu Herrn v. Contant-Biron zum Sprechen herauszufordern. Artikel „Contant-Biron über die Orientpolitit“, in gekommen des Pariser Korrespon­­Schreibt das bekannt­­e des Herrn v. Gontent:Biron Man bemernt, Die „Stunde” der Vorsicht liegen, nicht wien dann wird arthun, zu außer daß Herr beobachten, ihm Die und Derichm­­egenheit, sein, Beweis deffen des in Berlin Herausforderungen nicht gleichgiltig , die Act lassen. Wenn für doch wird ihm augenblicklich noch ob: Die Stunde gekommen fern­er die Falschheit sämmtlicher Angaben der „Times“ Heren v. Contaut Biron Scheint nunmehr der weiter unten veröffentlichte WIN- Bus Graf Umdraify von seiner bosnischen Politik hält. Die Grazer „Tagespo­st” veröffentlicht unter dem obigen Titel den folgenden Brief eines ihrer Korrespondenten : „Daß die Öffentliche Meinung in heftige Wallung gerathen it, wird mehr Niemanden wundern; die Bevölkerung mü­kte Fishblut haben, wenn es andere wäre. Der Scharfe Ton in den Zeitungen it sogar hinter der erregten Stimmung des Publikums allrübgeblieben. Das kommt von den vielen­­ Privatbriefen an Freunde und Verwandte von der Armee auf dem Kriegsschauplage, die viel schneidiger klingen, als die Berichte in den Zeitungen. An Uebirtreibungen vom Hörensagen wird es auch nicht fehlen, obwohl die trockene Wahrheit sie schauerlich genug ausnimmt. Die Opfer an Gut und Blut für die Ollupation bilden eine furchtbare Shustration in ihrem Gegensaße zu den berüchtigten „zwei Kompagnien und einer Mufikbande", womit Graf Andraffy die Pazifikation zu vollziehen ih anheifchig machte. Auch den Unterschied zwischen sechzig Millionen für Ossupationszwecke und 150 bis 260 Millionen Gulden, welche diese Episode der orientalis­chen Frage kosten dürfte, vermag der schlichte Mann zu bemessen. Gegen solche Thatsachen ist Schwer aufzulommen mit allem offiziösen Wis und Gigendü­nkel. CS vermindert gerade nicht die üble Stim­­mung, daß die Wenigsten im Stande sind, sich irgend melde Vors­tellung zu machen von dem Naben, den die Erwerbung dieses als so abscheulich geschilderten Landstrich3 für Oesterreich-Ungarn haben könnte. Das, was die amtliche Welt darüber jagt, klingt gar m akademisch und bietet sehr wenig im Verhältnisse zu einem Ab­gange von mehreren tausend Mann an der Okkupations-Armee und zu den vierzehn Millionen Gulden, welche der Gefammtitaat als Berzinsung der Osfupationskosten jährlich wird aufbringen müssen. Auf dem Ballplage denkt man jedoch durchaus nicht daran, Neue zu zeigen oder sich gefangen zu geben. Zwar soll Graf Ans­drafiy endlich denn doch erkannt haben, daß die Bevölkerung des Gesammtstaates so ziemlich durchwegs gegen seine bosnische Politik und Operation aufgebracht ist, während er lange Zeit nur an Zeitungsrärm glauben wollte. Aber darum sol er es sich doch nicht bek­ommen lassen, seine Bositit­ä­t verfehlt zu betrachten. Man will vielmehr unwissen, daß er Ursache zu haben glaubt, sich über Kurzsichtigkeit, Kleinlichkeit und Wantelmuth, selbst Wndankbarkeit seiner Zeitgenossen zu befragen. Er würde die Ossupation unter­­nehmen, wenn sie nicht schon im besten Zuge wäre, denn sie sei für die politischen und wirthschaftlichen Interessen Oesterreich-Ungarns unerläßlich. Darüber wird es unzwiifelhaft im Reichsrathe und in der Delegation zu einer maßgebenden Diskussion kommten, wobei er sich den Sieg verspricht. Ist aber die Oskupation eine Nothiwendigkeit, so erscheint ihm alles weitere Gerede als erbärmliche Rannegießerei und unpatriotische Grimasfe. Ist die Ansicht unrichtig, so hätten Do alle Diejenigen mitgeirrt, welche das Geld dazu (?) votirten. So noch mehr, an ihnen liege die Schuld des anfänglichen Mig.­erfolges, weil sie zu wenig­­ votirten. Der Minister selbst ist noch heute der Meinung, daß es nach den ursprünglichen Dispositionen mit den zwei Kompagnien und der Musilbande — was natü­rlich un figürlich gemeint war — gegangen­ wäre ohne den Verrath der Pforte und die unglaubliche Insurrektion. Der Berrath war nicht vorauszusehen, weil man nicht an­­nehmen konnte,­ daß der Sultan und die maßgebenden P­ersonen in Konstantinopel so blind leidenschaftlich sein würden, si um den rechten Nest von Theilnahme in Europa zu bringen. Denn es sei doch offenbar, daß der Theilungsgedanke seitdem fast ohne Einsprache bei den Völkern und Staatsmännern Europas Ein­­gang gefunden hat. Es ließ sich nicht gut voraussehen, daß man in Konstantinopel sich zu einer Haltung werde verleiten lassen, die nur von vuffiichen Agenten inspirirt und nur vuffiichen Zmweden dienen konnte, blos um das Vergnügen zu haben, wo länger eine nominelle Herrschaft über eine Provinz zu üben, die nichts eintrug, und noch ferner den Bürgerkrieg und die V­erwaltung dort fort­bestehen zu lassen. · ·· Uebrigens habe man nicht blindlings den Türken getraut, denn am Ende sei die Okkupation nicht mit zwei Kompagniem son­­dern mit 50.000 Man begonnten wordet.Ein pforiefigethfters rektion habe etwas Meteorisches,und es see anzunehmem daß sie nicht geplant worden,denn eine Verschmörung,in der 60.000 Kom­­battanten und noch weitere Huxtderttausendetheilgenommetn hätten, ließ sich nicht gehei111 betreibetz,zum­al zur·Zeit,als dre··Türken noch Herren im Lande waretp Pcexmehperfchekntzes unzweuelhaft, daß dasl­nglü­ck von Maglalwke ein Blitzstrahl in massenhaft vers­­treutes Pulver plötzlich die Gemüther entzündet ha­be,welche,bis dahin durch Furch­t niedergehalten,nunmehr den Sieg über die Eins­pringlinge als leichtes Spiel betrachteten,zum­al die kleine Affaire durch müste Gerüchte und die glühendekk Reden der Mollahs und Muftis ungeheuerlich übertrieben wurde. Die Hoffnung auf große Beute war nicht minder ein ge­waltiges Agitationsmnittel bei einem Volke von Bettlern und Räubern. 2 Hiefür, meint man im Auswärtigen Amte, lasse sich der Minister nicht verantwortlich machen, zumal Oesterreich-Ungarn denn doch schließlich über den Widerstand siegte und die militärische Kraft Oesterreichs einen Glanz erworben hat, wodurch dessen Machstellung auf eine Stufe gehoben wurde, welche in Petersburg wie in Rom wohl erkannt wird und nicht blos der beste Schuß für Oesterreichs Gebiet und Interessen wurde, sondern uns auch den großen Krieg ersparte, dem mir in Folge einer Kombination zwischen Rußland und Italien näher standen, als Mancher glaubte, und der, abge­­sehen von allen Gefahren, ganz andere Opfer an Blut und Geld gefordert hätte, als der be­waffnete Spaziergang der Bosnien. So ungefähr dürfte die Argumentation lauten, die das Aus­­wärtige Amt oder, deutlicher, gesprochen, Graf Andraffy den Bor­gwirren entgegengestellt und in der Delegation vorbringen dürfte, die ihn wohl auch nicht das legte Wort lassen wird.“ Gontant:Biron über die Orientpolitik. Der Berfaffer hat sich nicht genannt­, als­ solcher Ungewöhnliches Aufsehen in den politischen Kreisen von Paris macht ein jüngst veröffentlichter Auffag über die Orientfrage und den Berliner Kongreß vom 25. d. M.in der Zeitschrift „Le Gora respondant”, wird jedoch, ohne Widerspruch zu finden, der Vicomte von Ge­ne taut-Biron genannt, der frühere Botschafter in Berlin. — Mir entnehmen dem Auffall zunächst das Folgende: 08h habe ausführlich von England und Rußland gesprochen, weil die Ereignisse diese beiden Nebenbuhler in den Vordergrund gestellt haben. Sicherlich waren die Interessen Desterreich-Ungarns denen der anderen Mächte an Wichtigkeit nicht untergeordnet, aber nach den ersten Verhandlungen in Ems haben die Bourparlers zwischen Desterreich-Ungarn und Rußland einen fast vertraulichen Charakter angenommen. Deutschland allein war in Betreff dessen, was twoischen ihnen vorging, auf dem Laufenden. Wir haben also über Oesterreich-Ungarn im Besonderen wenig zu bemerken. Das­selbe hielt es für­ angemessen, weder mit der Türkei noch mit Rußland in die Schranken zu treten. War dies Geschicklich­­keit, war es Nothb­endigkeit ? Schuf die verschiedenartige Bu­­fanmenfesung Dieses Neiches, welches so viele Nationalitäten in seinem Schoße birgt, ihm nicht eine gar sch­wierige Nolle ? Drücte Deutschland, welches Nukland versprochen hatte, sich nicht in den Krieg zu stürzen, auf Oesterreich-Ungarn, damit es, ein Gleiches thue, während es Lebterem gleichzeitig versprach, es bei der Feststellung des Friedens nicht im Stich zu lassen? Diese zweifache Vorauslesung ist wahrscheinlich. Es ist sicher, daß Oesterreich-U­ngarn Rußland viel Hätte Schaden können, wenn es, seine Grenzen mit etwa 100.000 Soldaten belegt hätte. Es hat sich den­en enthalten, es hat seine der militärischen Operationen Nußlands behindert und es hat als Preis seiner Mäßigung, die übrigens für es selbst nicht ohne große Gefahren war, die Erlaubniß berechnet, eines Tages die Belohnung dieser Mähigung einzuheimsen. Das, hat der Graf Andrasiy unaufhörli in seinen Unterhaltungen mit den in Wien akkreditirten Diplomaten vernehmen lassen. „Ich will in den Kriege zreischen Nußland und der Türkei nicht interveniren“, sagte er, „ich halte sie den Friedensschluß zurück“ und beständig fügte er hinzu: „Ich bin der Genugthuung, die Oesterreich-Ungarn dabei erhalten w­ird, sicher, aber ich spreche nicht weiter darüber.” Nahezu dieselbe Sprache hielt er vor der österreichischen und ungarischen Delegation. Seine Stellung gegenüber den Parlamenten der beiden Reichshälf­­ten, deren Läutereifen und Befriedungen zu­einander im Widerspruch standen, war äußert delifat. Er forderte sie auf, ih­n zu vertrauen, machte ihnen dann und mann einige vertrauliche Mittheilungen, über die strengstes Geheimniß bewahrt wurde, erhielt manchmal, obwohl mit Diüke, das Vertrauensvotum, welches er begehrte, und hatte das Ölüc, so von einem Nothbehelf zum anderen bis zum Ende 028 Krieges, auszulommen. Best it es an der Zeit, ung über die Haltung Deutschlands während dieses langen Zeitsums Mechenschaft abzulegen. Das neue und mächtige SKaiferreich bat tanum anders von sich reden machen als durch­ das eifrige Bestreben, durch den Mund seiner Staatsmänner zu erhütten, daß die Orientfrage es durchaus nichts anginge. Fürst Bismarc wollte Deutschland außerhalb und über­­ jeder Verniwidlung halten und er rechnete hinreichend auf seine Ge­gselichkeit, Niemanden die große Stellung vergessen zu lassen, welche er neuerdings in Europa erworben hatte. Je er im voraus einen Plan entworfen, dies doppelte Bier zu erwei­chen? Hatte er seiner Netztralität Grenzen gesteht ? Jedenfalls hatte ihn sein außerordentlicher Scharfblit­zgen die Rolle des „ehrlichen Maklers“ ahnen lassen, die er gar nicht ungern über­nehmen würde. Ohne Zweifel wü­nschte er auch damals schon die Aufrechterhaltung des europäischen Frieden: ; ich glaube nicht im Geringsten, daß es gerecht sei, das Gegenteil zu behaupten. Aber es­ wäre fehlergewagt zu behaupten daß ich im nämlichen Grade d­aran lag, die V­erwic­­lungen z­wischen den europäischen Groß­­mächten zu z­erftreuen und ihnen zu uie­terlagen, sich selbst zu Schwächen. Webrigens ist es natürlich, daß er im n­ereife des allgemeinen Friedens den Ehrgeiz der einen Durch die Feindseligkeit der anderen zu dämpfen gesucht hat und der er sich ihrer aller bedient hat, um das Medergewicht seines Landes zu befestigen. Im Beginn der­ Frage fand er Nubhland zu stürmisch,, er mißfiel ihm nicht, daß die Hal­tung Englands den Eifer Auklands dämpfte und, auf das Bestehen Desterreich-Ungarns bedacht, hätte er wahrscheinlich mit günstigem Auge das Eintreten eines gewissen Einvernehmens zwischen Eng­­land und Desterreich-Ungarn angesehen, sicherlich keines Ennernehm­eng von solcher Beschaffenheit, daß es Nußland und Oesterreich-Ungarn in offenkundige Feindschaft gebracht hätte, wodurch die Bande des Drei-Kaiser-Bundes gelöst worden wären, aber eines Einvernehmens von der Art, daß Nußland auf seine zu weit gehenden Pläne vers­­ichten mußte. Er befand sich also zu dieser Zeit mit England und Defterres- Ungarn in größerer Webereinstimmung der Gesichtspunkte als mit Rußland ; er war eher geneigt, erstere zu unterstligen, als legteres, ohne indessen eine bestimmte Partei ergriffen zu haben und, wie wir schon angedeutet haben, entschlossen, sich endgültig mit Allem zu verbinden, was am besten in seine Anschauungen von deutscher Bolität paßte. Angegeben, daß seine anfänglichen Gefine­nungen so waren, wie ich gesagt habe, so zögerten sie doch nicht, sich umzugestalten. Die Ursayen dieser Umgestaltung waren wahrschein­­lih einerseits die Verlängerung der Ungerwißheit über die Politik des Londoner Kabinets, andererseits die stets gesuchte und endlich gefundene Gelegenheit, Nußland von Frankreich zu entfernen und die Möglicheit eines­­ Bündnisses zwischen beiden Ländern , da dieser lechte Bunkt ihm mit am meisten am einen liegt. Im Laufe der­ ersten Interhandlungen, deren Mittelpunkt Ems war, sah er die Mitstimmung Nußlands, welches es nicht fertig brachte, Frankreich von dem einzigen Wege abzulenken, den zu verfolgen es entschlossen war; nicht, weil er gegen die ihm heil­same Intervention des Kaisers Alexander im Jahre 1876 undank­­bar ge­wesen wäre, aber weil er glaubte, damit allen Interessen Europas, auch denen Rußlands und seinen eigenen, am besten zu dienen. Volles Verständniß für die Verlegenheit R­ußlands, welches mit England im Bmitte, Desterreich-Ungarns wenig sicher, Frankreich gegenüber empfindlich war, b­at Fürst Bismarc in Petersburg ent­­gegenkommende Schritte und zögerte wahrscheinlich nicht,­­Verpflich­­tungen zu übernehmen, denen die persönliche Neigung des Kaisers Wilhelm längst vorausgeeilt war. 3 war dies übrigens die Bez­geh­ung eines im Jahre 1870 von Rußland geleisteten Dienstes. Auch war dies vielleicht ein vollk­ommener Zufall, den sein Glacis- Stern ihm gewährte. Er begünstigte die Absichten Nußlands und gewann gleichzeitig die Gewißheit, daß die Erschöpfung der Kräfte dieses Neic­es demselben für eine lange Zukunft die großmiüthige Luft zu Einmischungen in seine eigenen Streitigkeiten, wie 1875 in Berlin, benehmen würde, · Soll da nut indessen gesagt sein­,daß er sich verpflichtet hc­be, Alles mitUßland auszuliefern.Das glaubentyirnccht.Fürst Bigmunck verließ Oesterreich nicht und er war nicht gefomietth dem Ehrgeiz des großen slavischen­ Kaiserreichs zuopfertt.Darin hatte sich Russland getäuscht-Freilic­ istes schwer,dem ge·schickten Kanzler in die Karten zu sehen,wemt er es nicht haben wri­ll,un­d er wollte es nicht haben-Jn der That verhehlte kein gufe··derE·rs­eignisse Oesterreich-Ungarn und Rußland ihre V Besorgnisse über die Absichten Deutschlands in Bezug auf jedes der beiden Länder nicht. Weil Deutschland Rußland eine mehlmollende Neutralität während des Krieges versprochen­ hatte, glaubte dieses, in seinen Träumen von Dankbarkeit, sein mächtiger Verbündeter werde ihm ebenso voll­­ständig die Regelung des Friedens überlassen, wie es die Kriegfüh­­rung seinem Geschmade überlassen hatte. Aber so war Fürst Bis­­marc nicht gesonnen. Er behagte ihm nicht, aus Rücksicht für Nuß­­land auf die P­olitik zu verzichten, die er für sein eigenes Land, ein­­geleitet hatte. Welches ist denn, genau genommen, diese Politik ? Wenn mir glauben, daß die gewandten Minister, welche die Aufe­en Angelegenheiten Nußlands und Oesterreich-Ungarns lensten, manchmal ihre Mibe vergeblich verwendet haben, um das Spiel ihres Kollegen und Altirten, Fürst Bismarc, zu duchschauen, so wü­rden wir mit gutem Net der Ueberhebung geziehen werden, wenn mir den nämlichen Anspruch erheben, da wir doch nicht dasselbe echt wie sie auf sein Vertrauen gehabt haben. “3 it eine offenkundige Thatsache, daß Fürst Bismarc, indem er Oesterreich bei Sadomwa flog, dann zunächst den norddeutschen Bund schuf und dann nach dem französi­­schen Kriege die Stapdstaaten veranlaßte, in denselben einzutreten, Desterreich- Ungarn jeder Thätigkeit in Deutschland beraubte. Sie es verwegen, daraufhin zu behaupten, er bleibe an der Existenz Desterreich-Ungarns interessiv, und muß man nicht annehmen daß einauslegterem ein mäch­­tiges Gegengerc­ht gegen die übertriebene Ausbreitung Rußland: nach den Ländern fla­vischer Abstammung bin machen wolle? Wenn er aber Desterreich,Ungarn vom deutschen Gebiete ausschloß, wo sollte er ihm denn gestatten, seine Thätigkeit zu entfalten und die Sphäre seines Ginfluffes auszubilden, wenn nicht nach der Seite des ottomanischen Reiches hin? Wenn unsere Beob­­achtungen begründet, unsere Vorauslegungen genau sind, wie hätte dann erst Bismard Rußland erlauben können, zu eigenem Bors­theil die Gfammtheit des flavischen Clements aufzufangen, so daß Desterreicherungarn zwischen dem Druck Deutschlands vom Westen und dem R­ußlands von Osten und Giden schließlich in dieser unwiderstehlichen Presse verschwunden oder verurtheilt gewesen wäre, gegen Preußen in Deutschland zu reagiren ? Wir werden hieraus schließen, daß Nußland sich getäuscht hat, wenn es an derartige Möglichkeiten geglaubt hat und daß das Berliner Kabinet, als c es sich Nußland gegenüber zu einer wohl­­wollenden Neutralität verpflichtete, gleichzeitig Oesterreich-Ungarn versproc­hen hat, seinen Frieden schließen zu lassen, der d­essen wesentliche Interessen verlegte Oesterreich-U­ngarn zu zügeln und aufzumuntern, Rußland zu ermu­­thigen und später zu bändigen, kurz die Auflösung des Drei-Kaiser- Bündnisses zu verhindern, das war eine schmierige Rolle. Aber der gewaltige Geist des Fürsten Bismarc stand nicht unter den An­forderungen der Rolle. Man erzählt, der Fürst habe eines Tages, als er sich mit einem fremden Diplomaten unterhielt. Diesem seine Hoffnungen für die Solalisation des Krieges anvertraut, aber hinzu­­gefügt, um einen dauerhaften Frieden zu erhalten, müsse man ins lebendige Fleisch hineinschneiden und auf Kosten der Türkei Rußland materielle Wortheile und Oesterreich-Ungarn, England und selbst Frankreich Entschädigungen gewähren. Und als er eines anderen Tages auf diesen­selben Gegenstand Außenton, hat er in dem pfiffi­­gen Tone, der ihm eigen ist, gesagt haben: „Wenn alle Welt Kon­­zessionen macht, wird man mir nicht mehr die meinigen vorwerfen.“ Alles in Allem muß man gestehen, daß Deutschland in der legten Periode der orientalischen Frage , den größten Antheil an der Ber­­öhnung zwischen den Bestrebungen Englands und Ruklands gehabt hat und daß, dank seinen Anstrengungen, der Kongreß hat zusame« mentreten können.“ TIME. Bienexih versteht überhaupt Prim Spaß; am nächsten Zar er ,­ ließ er Wachen aufstellen midver fi­gste:s»3­:xto­::im U­s«»kfur«­;Ziäx«dsru­sek ·· . .,Sam­neln«(das ist nämlich der Kunst-9"« treffen würde-werdeim­ kürzscsts.sns73cge­Azxch noch einem zweitensjhgiw« dieAsffairevpanjcska.fcinsi’on­mmdo; vom·.32kp1crs­2Hegä1:ie11t,dtebcncxstvonm dahnstversetzt wollien zuauErstmidbiim VomchisIciJe auf dem äußersten rechten Fln­gel urxd hat tix die Aufgabe,einen dritten gegen Breska führenden wg zu gewinnen1kirdzum»kze«;-ku«Ekysxlov jedoch die topographische Qcieixtirung txxsjekei xlder Sure und führte das Regiment in weiten Bogen um Brcsig herum spazieren. (Das heutige Amtsblatt meldet in der That die Veurlaubung des Obersten Prydila. D. Red.) And eier Doppel-Erelution habe ich in Bresfn angewohnt: Eines Tages, gegen 8 Uhr Früh, sehr itt bedächtigen, würdigen Gan­­ges, Stolz wie ein Kaiser durch unser Lager ein bejahrter Türke mit weißem Danpf- und Barthaare daden; der hoch in den Fünfzigen stehende Mann war eine aufrechte, inıpentrende, patriarchalische Sen ftalt; er trug einen prachtvollen, mit Marder gefütterten Bez von, blauem’ Tuche. u seiner Begleitung war ein Serbe, ziemlich vers­­lotterten, verdächtigen Aussehens. Der Türke fragte nach dem Di­­visionär und wurde zu demselben geführt. Er stellte sich dem Ge­­neral an Hadschi Medschhid Aga vor und bat um einen Pad. Medschid Aga war einer der angesehendsten Einwohner von Brestka, ein von seinem Neichthum allbekannter Mann ; er galt allges­mein für einen Millionär. Raum hatte Medschid sein Anfügen vous gebracht, so trat der Gerbe vor, der ihn gefolgt war und bat, den Divisionär für einige Minuten unter vier Augen Sprechen zu dürfen. Der General bewilligte die Unterredung und nun erbot sich der Serbe, wenn man ihm alles das als Belohnung zusichern wolle, was Medihid Uga bei sich trage, wichtige Aussagen gegen denselben zu machen. Er erzählte nun, daß Medihid eines der eifrigsten und einflußreichsten Häupter der Agitation gemefen , daß er mit allen Mitteln die Uebergabe zu verhindern und den Widerstand zu untere ftüßen gesucht, daß er beispielsweise für­ 100.000 Gulden Munition angelauft habe und viele andere höyft kompromittirende Details. 5 Selbstverständlich [ek der General auf diese Denunziation bin den Aga in Gemahrsam bringen und feßte sofort ein Nriegg­­gericht nieder, wo die Anklage im fürzeisten Wege zu untere­suchen hatte. Das Nosultat der Untersuchung war, daß wenige Stunden später paviai Medicpid Aga im Garten der Wohnung des Divisionärd vor den Gewehrläufen eines Beletons von Mollinarye S Infanterie Stand, stolz und aufrecht wie im Leben, Gebete murmelnd. Am Besite des kriegsrechtlich Aurtifizirten fand man 600 Dukaten in Gold, einen unwerthvollen­­ goldenen Chronometer, zwei rostbare Tabakdosen und einen geradezu feenhaft weich mit Goelsteinen der festen Tichibuf. E ». Dem Verräther kam­­ der kostbare Besitz seines Opfers nicht zugute-Der Divisionär hatte sich für alle Fäße auch­ seiner Pers son versichert und es zu weniguuskfrage haltetx lassen;·da können denn mm Dinge zu Tage,welch­e den wackerer-­Serben gleichfalls auf dem­ Exekuionsplatz liefern mußtem es wurde konstatirt,daß er einer der Hauptführer der Kopf-1111d Gurgel-Absch­neider,des Raub und Mordgesindels im Umkreise der Stadt gemcien sei.Am nächsten Taget wurde em d­er——de 11 GeivelJrl­ittfe­t mit dem Rücken zuges wendet-ersch­osen« « él, * Aus Dobof gehen dem , Romárom" zwei Feldpost-Briefe vom 21. und 23. September zu, aus welchen hervorgeht, welche Strapazen die Oskupations-Truppen zu bewältigen haben. Am 16. b. — heißt es in einem der Briefe — erhielten wir aus KRotorsfo den Befehl, nach Salics aufzubrechen; dabei mußten wir die reißende Bosna durchwaten, die uns stellenweise bis an den Hals reichte: dies war unser erftes Bad. Dann hatten wir Berpostendienste in den Bergen zu­ versehen, dabei säiumte und regnete es die ganze Nacht, dies wal das zweite Bad. Am nächsten Morgen kam die Ordre, nach Kotorsko zurü­ckzumarshiven; dabei mußten wir­ abermals über die Bosna : drittes Bad. Ganz durchge­näßt in Kotorsko angelangt, erhielten wir Befehl, nach Doboj auf­zubrechen. Um 2 Uhr fegten wir uns in Bewegung, und um 7 Uhr kamen wir ganz erschöpft in Doboj an; hier war der Morast unser Lagen, denn es hatte den ganzen Tag geregnet. Am nächsten Tag marscirten wir als Gefhng-Redeung nach Diagras, am 19. wieder zurück nag Doboj. Aber _troß aller Strapazen sind wir gotisch gesund. Heute hat unser Oberst mit dem Hauptmann Sagody ge­ mettet, daß mir am 16. Oktober, wieder in Komorn sein werden, Zange kann man uns freilich nicht mehr unter freien Himmel laffen; unsere Landhütten sind durch die unaufhörlichen Megens­tüffe ganz ruiniert. In Komorn war uns der Strohjad zu Bart bier ist für theures Geld kein bisschen Stroh zu haben. Wenn dies noch lange dauert, werden mir Ale­­vant. | »· Die Okkupation. Dem Schreiben eines unserer Kombattanten aus dem Lager bei Dubrava, südwärts Bresla, vom 21. d., an seine hiesigen Anges­hörigen, entnehmen wir die nachstehenden Einzelheiten. Alles in Allem geht es uns hier gut, was mich betrifft, so bin ich gesund und habe gut und genügend zu effen, was jedenfalls eine Seltenheit genannt werden muß. Unsere feste Aktion war­ die Einnahme von Vreska-We·r die Plünderung dieser wohlhabe­nden,­blühenden Stadt nicht nur angesehen hat,kann sich ke­inen Begriff davonmachen,wie hier ge­­haust wurde-Parainfanterie waren die Ersten undchtacht, die Soldaten warfen sogar die Bienenstöcke und­ Gärten auseinander und trieben die Bienen aus, um zu dem Honig zu ges langen ; aber sie sind auch im Kampfe die brauften Soldaten der Division. Rodici­nfanterie könnte jeden Augendlich als türkisches Regiment ausrüden ; es gibt seinen Mann in der Truppe, der sich nit feinen Fey und feinen Tigidbut „gesammelt” hätte. CS ist nur glaublich, was von den Soldaten an Werthgegenständen verschleudert wird. Ein Pferd sammt Sattelzeug wurde für 5 fl. verkauft. Sch kaufte einen Moschee-Leuchter für 5 Kreuzer und 30 Gin blauen Seidenstoffes und ein Mefser für einen Gulden. BZerder und Kaffee lagen in den Straßen herum. Bredka hostete dem Regimente Barna 150 Mann, welche fielen oder verwundet wirden und seinen Doleriten, der ziwar nicht verwundet, wohl aber „Swank gemacht” wurde, wie man in der Truppe zu jagen pflegt, das heißt pensionirt oder mit Urlaub auf Halbfold bis zum Superarbitrium entfernt minde. 5 Der Unfall pafitrte er N ihm "eben wegen­ der Plünderung und­ Ausschreitungen seiner Leute Dex Korps = Kommandant EEE 4­­­­ . - * mn Aus Bavarie, 21. September, wird dem „Zalai Közlöm­" geschrieben . Alle Dörfer bis Bihacs waren uns feindlich gefümt und muß* tin niedergebrannt werden. Wir haben aber Bihacs Dach genommen und erlitten keine großen Verluste.­ Dagegen gibt es in der Umge­­gend noch unbeerdigte Gefallene vom ersten Angriff her und ist die Luft vom Leichengeruch verdorben. Aus Dervent, 19. September, schreibt man dem näm­lichen Blatte : Indem ich diesen Brief absende, rufe ich mit Ovid aus: m­ac mihil quod domino non licet i­e tuo!" Mit verzagtem Set­­zen streifen mir durch Dieses verödete Land, das von Allen verlas­­fen ist; nur Sammer und Elend sind ihm geblieben. Diesen Brief schreibe ich in einem verlassenen Haufe; es ist auf einem Hügel ers baut und mag einen vornehmen Türken gehört haben. Diese klei­­nen, geheimnißvolen Zimmerchen erzählen von einstiger Braht und zerstörtem Glück. Sch fand einen kleinen perfischen Bantoffel am Boden, der vielleicht einer türkischen Dame angehörte. Sch betrachte­tete das Kleine Ding wehmüthig und gedachte den Witroen und Vate­ren daheim, die ihre Lieben beweinen und um unser Wohl und Leben zum Himmel flehen. Am 16. d. haben wir das Dorf Belita entwaffnet ; blutige B Zusammenstöße hatte unser Regiment (48.) nu wenige. * * * Aus Bihacs schreibt dem „Magyar Hiradó" ein israeliti­­ser K­ombattant vom 24. September : „Sei­ 21. sind wir hier ; es wohnen in Bihacs 15 israelitische Familien, mit diesen werde in an den hohen Zeittagen 008 Bethaus besuchen. Lesteres ist bei der Beschießung von einer Kugel getroffen worden. Vihacs hat lauter hölzerne Häuser ; nur der Konak it ein besseres Gebäude. __ Belear. Degarden o. „efler floyd“, wie vor all eine Lehrernite bes­trahtet. Von offiziöser Seite bemüht man sich hier und breiten­­ man den Landesministern auf diesmal Aussicht. Meinung zu vers­­tellt die Lage so dar, als handelte es si­­ediglich um jene Differenzen, wie sie alljährlich bei Hert­ ftellung des gemeinsamen Budgets zwischen vorzukommen pflegen; und demgemäß stellt man eine Beseitigung der Krise duch einfache Herabminderung der Forderungen des Kriegsministers in Diese lung ist ganz false; die Dinge verhalten sich so, wie sie im „Petter Lloyd“ dargestellt wurden. Die Schwierige Stel glaubt überhaupt den alle V­orher­­berechnung überschreitenden Aufwand für die Ossupation dauernd nicht bes­­treiten zu können und verlangt fir das Aufs hören dieser unerschwinglichen Velaftung Garantien, die ihm der Natur der Sache nach, kaum irgend jemand zu bieten vermag. So steht trob aller offiziösen Schönfärberei die Sache auch heute noch ; solange aber Széll seine eigene Demission nicht zurückzieht, wofür derzeit wenig Aussicht vorhanden ist, bleibt auch jene des gesammten Ministeriums hat bisher nur die Darstellungen der Minister entgegengenommen, ohne sich irgendmwie ausa­­­zusprechen. Auch über die Abreise ist daher noch nichts bekannt. HAVE-III,1.Oktober.(Orig.-Telegr.)De­r von der«N.fr.Presse«gebrwjthezJ Zeldung,als seiditz ungarische Ministerkrisis durch die en­tschieden­e Weigetruth des Finanzministers Pretis gegen eine gemein­­­same Anleihe hervorgeht erworden­,hat einh­es i­­­dentiösen Charakter,da zunächst die Höh­e der Ansprüche­ und nicht die Form der Bedeckun­g Urlage der Krisis war. Die Entscheidungen über beide, Kabinetsfrisen dürften nicht sobald Auersperg trifft erst morgen Hier­ ein, durch wird hier famen keiten Wien, 1. Oktober (Orig.-Telegr) die ungarische in und sind nach Budapest die aufrecht. Se. Majestät Ministerkrise prinzipieller Natur. Die geschaffene Situation der ungarischen Minister: · erfolgen. —. Für ee entgegengefegte den gemeins Darítela Finanzminister ie

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