Pester Lloyd, Oktober 1878 (Jahrgang 25, nr. 273-302)

1878-10-09 / nr. 280

Budapestis Oktgbee Tk-Das spricht wörtlich­ gewordene Glück des Grafen Andrássy soll sich doch nicht verleugnen.Im Augenblick der ärgsten Bedrängniß,da der Minister des Auswärtigen nahezu isoliriden­ Angriffen gegenübersteht,die von allen Seiten auf ihn eindringen,kommen ihm die Türken zu Hilfe mit ihrem­—wir bitten 111n Verzeihnung,weit et wir zarte Gefühle theuerer Kompatrioten verletzen­—m­it ihrem pfiffigen querstand und ihrer bieder N­ Niedertrach­t.Wir haben dest erfahren im Sinn,zu welchem die Pforte mit der neuesten»Grewel­ s­?ote«sich anschickt.Die Stam­­buler Negierung ist auf den Einfall gerathen,Oesterreich­- Ungarn vor Europa anzuklagen wegen der«Grausam­­keiten««,welche die Okku­pations-Truppen­ an den Mohame­­danern verübt haben sollen;mit dieser Anllage wird das zweifache Verlangen verbunden,erstens,daß Europa diese Grausamkeiten verbieten solle,und zweitens,daß Oesterreich- Ungarn die Okkupationsist h­ei­ möge,bis die Antwort der Mächte eingelangt ist.Es ist wohl überflüssig zu sagen, wie Europa die Sache­ aufnehmen dü­rfte.Die Schmerzens­­rufe der Türken sind beträchtlich in Mißkredit gerathen, seitdem­ die europäischen Völker unbefangen genuug sind, dich bote der Humanität nicht mehr unter die Kritik politischer Sympathien und Antipathien zu stellen.Nach­­gerade ist htkrik zur Anschauung gelangt,daß die mohame­­danische Bestialität nicht im Mindesten achtungswerther sei als die chriftliche, und mehr und mehr drängt sich die Trage auf, woher das Stambuler Regiment, welches seit Jahrhunderten von Unmenschlichkeiten lebt, das Necht ableitet, ohne Unterlaß die Humanen Negungen der gefit­­teten Welt in Kontribution zu fegen. Auf diesen Schwindel wird sein Mensch mehr eingehen. Dana­ dürfte man ach auf eine Erörterung der gegen Oesterreich-Ungarn erhobe­­nen Anklagen verzichten. Daß unsere Truppen sich den Mohamedanern gegenüber Ausschreitungen hätten zu Schulden kommen lassen, oder daß die Offiupationsleitung ein System der Grausamkeit gegen die islamitische Bevöl­­kerung befolgen solle, das widerspricht allen thatsachlichen Erfahrungen und jeder vernünftigen Vorausfegung. Freie sich, so weit geht die Gutmüthigkeit nicht, daß man die Thaten der Hadschi Lojas ungeahndet lassen künnte. Leider wirkt die türkische Erziehungsmethode so nachhaltig unter den Einwohnern von Bosnien und der Herzegovina, daß Galgen und Füftladen unter die not­wendigen Razifikations­­mittel gezählt werden müssen.. Das wäre unseres Erachtens allerdings ein Grund mehr gewesen, sich von Dem Abenteuer überh­am­pt­ fern zu halten; aber die Pforte, welche unserem Auswärtigen Aınte den Vorwand zur Okkupation"-Rolitis geschaffen ud dem „europäischen Mandat“ ihre Zustimmung gegeben hat, verleugnet alle Gebote internationalen Anstandes, wenn sie Heute Beschwerde über die Art der Offupation erhebt. Denn die Wahrheit — und gegen diese mögen wir uns seinen Augenblick vergehen, ob wir auch­ die Offupa­­tions-polität aufs entschiedenste verurtheilen — die Wahr­­heit ist, daß bei dem Einmarsche in Bosnien und die Herz­­egovina ernstere Kämpfe überhaupt nicht in Aussicht ges nommen wurden. Mean meinte, auf"Treue und Glauben in den Beziehungen zur Türkei rechnen zu können, man beredete sich, die Macht, welche sich am­ grünen Tische mit der Osfupation abgefunden Habe, werde nicht hinterdrein Schwierigkeiten schaffen, an denen die Diffupation scheitern müßte, und man hatte so viel Vertrauen zu der Gewalt der tirfischen Negierung über die mohamedanische Bevölke­­rung, daß man als sicher annahm, die lettere werde nichts thun, was mit den, wenigstens äußerlich, zur Schau getra­­genen friedlichen Kontentionen der Pforte im Widerspruch stehen würde. ES kam jedoch anders. Die Pforte hat den Umtrieben, welche die Susurrektion einleiteten, strafbare Nach­­­ fit, wenn nicht direkte Aufnuinterung zu Theil werden, sie hat ihren Behörden entweder gar keine oder nur ungenügende Stuftraktionen zugehen­­ hassen, sie ließ es geschehen, daß Hohe türkische Wirdenträger die Gabe des Aufstandes offen untersa­gten, daß reguläre türkische Truppen an den Kämpfen gegen unsere Soldaten sich betheiligten, und was das Wichtigste, sie hat es dem Grafen Andrasfy s­chlechterdings unmöglich gemacht, die von ihm ehrlich und aufrichtig eingeleitete, gerade von seinen Gegnern in Wien perhorreszirte Konventionge Unterhandlung zum Abschluffe zu bringen. Da konnte es dann freilich nicht fehlen, daß die Oskupation eine gewalt­­tate geworden und alle die Vorgänge zu Tage forderte, welche Niemand mehr als DOesterreich-Ungarn zu beklagen hat. Was hat diese schlaue Taktik der Türkei genügt? Die Oskupation vermochte sie nicht aufzuhalten. _Diese ist in ihrem wesentlichen Theile so gut wie beendet; aber sie hat auf der einen Seite die Sympathien verscheucht, welche hierzulande ihrer Sache in so reichem Maße entgegen­­­gebracht wurden, und sie hat andererseits in weiten Kreisen der Monarchie dem Gedanken Vorschub geleistet, daß eine Ofsupation, die schwere und blutige Opfer gefordert hat, seine vorübergehende sein dürfe. Den Anhängern der nie bedingten An­terion und nur diesen hat die Pforte wichtige Argumente an die Hand gegeben. Und was wird die Pforte mit der Fortlegung dieses Verfahrens erreichen ?Zunächst wird es ihr gelingen, die Opposition gegen den Grafen Andraffy, auf welche sie unwahrscheinlich ihren Kalfül gebaut, bedenklich zu erschüttern. Wie fest auch Die Mederzeugung wurzeln mag, daß die ganze Ofsupations-P­olitik vom Anfang bis zu Ende eine einzige, große und schwere Bezirrung ist, und wie wenig man alle geneigt sein dürfte, den Urhebern und Boll­strebern dieser Bolitif gegenüber mit diesem abfälligen Utheile Hinter dem Berge zu halten, so kann es doch leicht geschehen, daß die Indignation über das unqualifizirbare Vorgehen der türkischen Negierungsmänner und über das seltsame Zusammenspiel vuffiiger und türki­sche vr öntvigne mächtiger­ wirken wird, als die Unzufriedenheit mit der Politik Andraffy's. Man könnte nachgerade anfangen, sich der Gesellschaft zu sehämen, in welche man mit der sonst völlig begründeten Opposition gegen die auswärtige Politik gerathen ist. Der Sufburg, welcher via Konstantinopel aus Petersburg kommt, kann nur geeignet sein, die oppositionellen Argumente aus dem Felde zu Schlagen. Kommt es dahin, daß die Bolfs­­vertreter Oesterreich-Ungarns fr­ jagen müssen, es sei weder Ehre, noch Gewinn, Waller auf die Mühle der zuflu­chstürkischen Konspiration zu treiben, so wird ihnen selbst eine schlechte Politik besser e­rscheinen, als eine gute Politik, welche, ohne es zu wollen, “mit jener fatalen Bundesgenossenschaft zusammentrifft. Die Stambuler Mer gierungsmänner könnten also durch ihre Tattut leicht das Gegentheil dessen­ erreichen, was sie anstreben. Zudem aber sollte man doch meinen,daß man in Konstantinopel im Stande sei,die Entwicklung der Dinge über­ den unmittelbaren Augenblick hinaus zu verfolgen. Wasoost der russischen Freundschaft zu halten sei,dürften die Herren am Bosporus vielleicht doch schon erfahren haben. Die­ P­forte mag sich heute über den Charakter der russischen Intunität täuschen,weil solches ihren Zwecken Oesterreich- Ungarn gegenüberf­ommt,aber schwerlich ist sie verblendet genug,auf die Dauerhaftigkeit der russischen Freundschaft zurechtfert.Sie muß es wissen,daß es zwischen türkischem und russischem Interesse keine­ Versöhn111ig gibt,un­d sie muß andererseits wissen daß Oesterreich-Ungarn,trotz der Okkupation und der gezwungenen Gegnerschaft des Augen­blicks,zu­ den wenigen Mächten gehört,die eine Kon­­s­ jsolidirung und Befestigung des türki­­s­chen­ Reichs,wenn auch in den ihm­ m­­­ehr gezogenen engeren Grenze­n,auf­­­­richtig vollen Kanneg aberkeinten Zweifel erkeidem daß die Lösung der Orientfrage,wie sie der Ber­­­liner Bertrag herbeigefü­hrt,·11ur eine provisorische ist und ."««daß der Berlinex-Friede nur den eigent­ lichen Entscheidungskrieg vorbereitet, so müßten die türkischen Regierungsmänner doch mit sich zu Rathe gehen,ob es er sprießlich sei,Oesterreich-Ungarn zu brüskiren und eine Zwangslage zu schaffen,welche unsere Monarchie direkt vor die Nothwendigkeit stellt,sich ein-für allemal mit dem Gedanken der völligen Auflösung des ottomanischen Reiches abzufinden. Deshalb erscheint uns das neueste Verfahren der Pforte als unklug,ja als geradezu unverantwortlich.An­­gesichts der intensiven Gegnerschaft,welche die Okkupations- Politik allenthalben in Oesterreich-J­ngar 11 findet,wäre es nur im Wege der Konvention­ möglich,der Okkupation einen·Charakter zu geben,welcher—­soweit dies eben möglich ist­—in gleicher Weise den Wünschen der Türkei,w·ce den Forderungen der öffentlichen Meinung der Monarchie entfrischt.Beharrt aber die Pforte auf ihrem System der WMlekzüge,der Berleumdung und In­­trigue,so macht­ sie die besten Waffen der Opposition stumpf und sie zwingt, weil es dann eben seinen andern Ausweg gibt, in das Lager der offiziellen Bolitit auch Die­jenigen, Die b derselben heute noch am schroffsten gegen­­überstehen, Das afghanische Volk. Eine eth­nographische Skizze von H. Bánthéry ! Nur Geduld, man lasse nur unsere weisen und theuren Diplo­­maten eine Zeit lang falten und walten, und sämmtliche Völker des altromantischen Affen werden aus ihren Schlupfminkeln aufgescheucht, sie gewaltsam dem Spätereffe des europäischen Publikums aufdrän­­gen. Sa, das sonderbare Bolt der Afghanen, mit dem ich vor 14 Jahren in persönlicher Berührung stand und das ich seinerzeit zu bewundern und anzustaunen weichlich Gelegenheit hatte, it nach vierzigjähriger Pause auf die Bühne der weltgeschichtlichen Begeben­­heiten gebracht worden. Wer die Afghanen sind, darüber wird der geneigte Leser wohl nicht sehr unterrichtet sein, denn seit der Zeit, als der gute alte Elphinstone im Jahre 1814 sein erstes Buch über das Königreich von Kabul schrieb, ein Buch, welches im Jahre 1842 in erneuerter und verbesserter Auflage erschien, hatte die euro­­päische, namentlich aber die englische Presse sich mit diesem sonder­­baren Bolt zwischen Indien und den Drusländern zwar häufig genug beschäftigt, jedoch niemals darüber etwas Ausführliches und Systematisches geschrieben. Und dennoch verdienten die Afghanen, die sich selbst P­akchtu oder Bachtu nennen, zum Gegenstande eines eingehenden Studiums gemacht zu werden. Das Bolt selbst leitet mit einer, wenigstens für uns nicht genug erklärlichen Halsstarrig­­keit seinen Ursprung von den Juden ab und zwar mollen sie einen Bruchtheil jener zerstreuten Stämme Israels ausmachen, die nach ihrer Aufgabe während der babylonischen Gefangenschaft von den Ufern des Euphrates in östlicher Richtung in das Gebirge von Our zwischen Herat und Kabul verlegt, sich dort niedergelassen, ja eine Zeit lang sogar mit ihren Stammesverwandten in Arabien in Verbindung gestanden haben sollen. Dies sagt die national­geschicht­­liche Legende, die als Basis ethnisch-historischer Betrachtungen ted­­esfalls genommen werden darf. Die Afghanen gehören zum indo- arischen Stamm und ihre Ursllvahnen sind aller Wahrscheinlichkeit nach solche Bruchtheile der arischen Familie gewesen, die vom Innern der indischen Halbinsel gegen den oberen Lauf des Indus gezogen, fi in den Thälern zwischen der Heutigen Suleymans-Kette und dem Hindukusch niedergelassen haben. Dieses muß im grauen Alterthum stattgefunden haben. Trogdem taucht dieses Völkchen erst zur Zeit Mahmud des azneviden auf — des­­ Weltstürmers, der bekannter­­maßen ein Reich vom Knern Indiens bis an den Deus gegründet hatte. Hier beginnt der erste Funke geschichtlicher Wahrheit zu schims­mern. hr zweites, uns näher gerücktes Auftreten datirt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, wo eine große Horde dieses vermege­­nen Bergwolfes unter Leitung Mahmud Schah’s auf das im Verfall begriffene Reich der Sefeviden fi stürzte. Ispahan eroberte und plünderte und nag einem­­ fürchterlichen Blutbad, bei wel dem mehr als 50.000 Berfer, nicht Soldaten, sondern Bürger, Greife, Frauen und Kinder zum Opfer fielen, mit Schäßen reich beladen in die heimathlichen Berge zurückkehrten. Nach dieser grauenvollen Historischen Episode tauchen die Afghanen wieder unter Nadir Schah auf, der während seines Eroberungszuges nach Indien sig mit diesem Volke zu melfen hatte, es später in seinen Sold nahm und mit dessen Hilfe große Kriegsthaten vollzog. In der neuesten Zeit, nämlich vor vierzig Jahren, wurde das afghanische Volk an zur europäischen Berühmtheit, indem die Engländer mit demselben in Handel geriet­en und von den steilen Felsenbergen Aghanistans traurige Erinnerungen mit sich nahmen. Die Gefahr der englischrussischen Nivalität in Zentral-Asien trat nämlich das mals zum ersten Male in Erscheinung. Sie zeigte sich allerdings nur in nebelhaften Umriffen, machte sich jedoch genug fühlbar, um die Briten zum Feldzuge gegen Doft Mohamed Khan, der mit den Nuffen fraternisiren wollte, wie es heute Shiv Ali thut, zu bewegen. Dieser Feldzug hatte bekanntermaßen ein bhegdich tragisches Ende. Nachdem die Engländer das Land erobert und einen Ruppenkönig eingelegt hatten, wurden­­ sie in verrätherischer Weise von der Gegenpartei der Afghanen im Lande angefallen und dermaßen ges­chlagen, daß von einem Arm­eekorps, welches nahezu 20.000 Mann zählte, nur ein einziger englischer Offizier, nämlich Dr. Bryden, sich retten konnte, die Mebrigen fielen theils unter den Dolchen und Schmwertern der in Felsenschluchten lauernden wilden Feinde, oder als Opfer der Kälte und des Hungers. Nach dieser schredlichen Niederlage von 1841 folgte wohl im darauf folgenden Jahre ein seiner Nah­efeldzug unter der Zeitung der englischen Generale Nott und Pollod, die wohl Kabul eroberten, den Verräthern eine kleine Beüchtigung beibrachten, aber sofort sich wieder zurückzogen, um das Land, feine Berge, seine Einwohner bis auf den heutigen Tag der Vergessenheit preiszugeben. Was nun das afghanische Bolt anbelangt, so ist uns in der ganzen Weite und Breite des asiatischen Festlandes wohl sein Stüd Erde bekannt, auf welchem ein rol buntes Völkergemisch anzutref­­fen wäre, wie eben auf dem kleinen Raum zwischen dem Yndus und dem Orus. Die Stärke des afghanischen Volkes wird auf un­gefähr­ 5 Millionen Seelen geschägt. Von diesen entfallen circa 3 Millionen auf Afghanen pur sang, während die übrigen aus Tab­­igils, Hindkis, Hindas, Kizilbash, Hezare, Eimad und Anderen bez­itehen. Die Afghanen selbst theilen sich in patriarchalischer Weise in einzelne Stämme,­­­iese wieder zerfallen in Unter-Abtheilungen, z. b. Slanz, auf afghanisch Eheil genannt. Die Hauptstämme sind die Durani, Youfufzai, Gildzfi, Kaakeri, Cheiberi, Hatak, Bargalch, Sulejmanzai, Dthmandeil und Momands. Die zahlreichsten dieser Stämme sind die Duranis und Jufufzais. Die Ersteren, 800.000 Mann zählend, stehen an der Spike, da aus ihnen, namentlich den Clans der Barilzai, die königliche Familie entsprungen ist, wodurch sie, soweit dieses bei dem an Subordination nicht sehr gewohnten afgha­­nischen Volke denkbar, eine Suprematie auf die ganze Nation auch üben. Der König oder Fürst des Landes, der im urwüchsigen asiatischen Despotismus sein Bolt beherrscht, wählt sich z­war einen oder einige Minister, er hat auch Gen­erale und subalterne Offiziere, wird aber von denselben nur so lange beachtet, als er sein fürstliches Ansehen durch fettes ®roden zu unterfrügen im Stande ist. Die Einkünfte des Landes belaufen sich auf ungefähr 5 Millionen Gulden, welche die Standeshäupter von den ihnen Untergebenen zu sammeln und an das Staats-Oberhaupt zu entrichten verpflichtet sind. Die Armee — mir verstehen darunter die reguläre — hat selbst in­ den meist fliegerischen Zeiten von Doft Mohamed Khan nie die Zahl von 40.000 überschritten, von welcher zwei Dritttheile der Kavallerie und ein Dritttheil der Sinfanterie angehört. Heute hat sich dies wohl einigermaßen geändert, denn die Afghanen sollen schon ein Kontin­­gent von 30 Bataillonen regulärer Soldaten und einen entsprechenden Kavallerie- und Artillerie­part befiten, welche durch indische Sipoj- Deserteure gedrillt und — dank der britischen Unvorsichtigkeit — auch recht gut bewaffnet sind. Von regelmäßiger Besoldung und Verpflegung kann unter den afghanischen Finanzverhältnissen wohl nicht die Mode sein. No zur Zeit seines Aufenthaltes in Afgha­­nistan hatten diese regulären Truppen ein gar bizarre Aussehen. Ihre Haltung war übermäßig militärisch s­traum. Die Montur, „hellrotb “oder Hellgrün, war eng zum Plaben ; die DBeinkleider waren mit Struppen an den nacten Füßen befestigt, die Waffenrede jeher selten zugek­öpft, Tihalto ad libitum bald groß, bald Hein, nur beim Marschiven nahm man ein martialisches Ansehen an und bildete sich selbstverständlich ein, zu den unüberwindlichsten Helden des Erdballs zu gehören. Außer diesen regulären Regimentern verfügt der Afghanen-König über eine bedeutende Anzahl irregulärer Truppen — sie werden in neuester Zeit auf 150.000 Mann angeschlagen­­—­ wilde, unbändige Krieger, zumeist beritten, die sich nie vollständig ausgerüstet dürfen, bis sie nicht eine lange Flinte mit Bayonnet, ein Schwert, eine Keule, drei Bistolen, zwei Dolche, einen Handschar, vier oder fünf Messer, Schild und Lanze und außerdem noch­ in dem Gurt um die Lenden mehrere Pulverflaschen, Kugelfäde und zahllose Artikel zum Busen und Verbessern der Waffen mit sich führen. Durch das Uebermaß der Waffen im Kampfe mit fremden regulären Truppen zwar beein­­trächtigt, darf übrigens der Afghane als Gegner doch nicht verachtet werden. Tapferkeit, nach unseren europäischen Begriffen, d. h. in offener Schlagtlinie sich mit dem Feinde zu meffen, ist ihm ebenso­­wenig eigen, wie den übrigen Nfinzen, doch thut er sich im Guerilla- Kampfe durch außergewöhnliche Zähigkeit hervor, denn er ist von Jugend auf an den Waffendienst, an Raub und Mord gemahnt, und seine Lebensweise, genau dieselbe, wie sie unter europäischen Kriegsvölfern in den finstersten Zeiten des Feudalismus bestand, gibt ihm fortwährend reiche Gelegenheit, diesen alten Kriegsgeist aufrechtzuhalten. — Die in unserem jüngsten Abendblatte nach der , Bester Korrespondenz” r­eproduzirte Mittheilung, daß Finanzm­inister Szét­bier angekommen ist und dem Minister-­präsidenten heute Vormittags einen längeren Befucy abstattete, ist richtig; unrichtig ist dagegen der Betrag, daß es sich bei dieser Gelegenheit um Über­gabe des finanzportefeuilles gehandelt habe. Diese Uebergabe ist nicht eine interne Angelegenheit, welche die beiden Minister unter­einander abmachen können, sondern Herr v. Szell hat, wie es in dem a. h. Handschreiben ausdrüclich heißt, sein Refsort „bis auf weitere Entschließung” Sr. Majestät weiterzu­­führen. 63 wird also ein fernerer diverter Akt seitens der Krone erforderlich sein, die allein zu bestimmen hat, wann und an wen Here v. Szell sein Portefeuille abzugeben habe, sowie auch Derje­­nige, der dieses Portefeuille übernimmt (im vorliegenden alle, wie bereits erwähnt, unwahrscheinlich der Minister-P­räsident), direkt von St. Majestät mit dieser Webernahme betraut werden muß. Weiter wird uns aus bester Sud­e versichert, daß alle Ge­richte, welche über den Tag der Einberufung der Delega­­tionen im Umlaufe sind, vorläufig jeder Begründung entbehren, 63 hat in neuerer Zeit — wenn mir recht informirt sind, seit August 9. 3. — hierüber zwischen den gemeinsamen Ministerium und den beiden Landes-Ministerien keinerlei Verhandlung stattgefunden und wenn es andererseits auch ohne ausdrückliche Verabredung als feststehend angenommen werden kann, daß die Einberufung der Delegationen so rasch als möglich dem Zusam­mentritte der Parla­mente folgen werde, so soll dies nicht darin seinen Grund haben, daß das Votum der Delegationen jenem der Parlamente voranzus gehen hätte, sondern daß damit dem Gesethe entsprochen würde. Beide Landes-Ministerien haben bekanntlich diejenigen Stimmen, welche über die von den Delegationen votirten sechzig Millionen hinaus erforderlich waren, herbeigeschafft und unter eigener Verantwor­­tung an die gemeinsame Negierung abgeführt, weil und so lange es schlechterdings unmöglich war, die zu dieser Woti­ung kompe­­tenten Körperschaften einzuberufen. Sin dem Augenblicke aber, wo diese Einberufung mögli wird, entfällt für die Ministerien nicht nur die Nothmendigkeit, sondern auf die Berechtigung, irgendwelche Beträge auszufolgen, welche nicht votirt sind, sowie auch beiden Ministerien daran gelegen sein muß, dasjenige, was sie unter dem Drucke einer unabmesslichen Nothwendigkeit auf eigene Verantwortung gethan haben, so rasch als möglich zur Kenntnig der Parlamente zu bringen und die Indemnität von Seiten ders selben einzuholen. Was übrigens den ungarischen Reichstag her trifft, so ist es nicht unmöglich, daß derselbe auch gleichzeitig mit den Delegationen, welche diesmal in Budapest tagen, seine Signis­ten hält und es wü­rde nur von ihm abhängen, die Woreß-Debatte in­ der­ Weise zu beschleunigen, daß Dieselbe beendigt­ sein­­ könnte, ebe noch von Seite der Delegationen das entscheidende Votum über die auswärtige Politik abgegeben worden ist. sz Die definitive Demission des Kabinetts Auersperg wird in der heutigen „Wiener Zeitung“ wie folgt publizirt: „Se. E. und apostolisch E. Majestät haben an den Ministere Präsidenten Fürsten Auersperg das nachfolgende allerhöchte Hand­­schreiben allergnädigst zu erlassen geruht . Lieber Finst­e Auersperg! Indem SH dem Mir am 4. Juli d. h. überreichten Ansuchen willfahre, finde Ich Mich be­stimmt, die Amtsdemission des Gesanımt-Ministeriums für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder unter Anerkennung seiner eifrigen und treuen Dienste anzunehmen. Bis zur Bildung eines neuen Ministeriums haben Sie und alle Mitglieder des bisherigen Kabinets die Amtsführung fort­­zuiehen. Wien, 7. Oktober 1878. Franz Iofer m. p. Meber_den Verlauf der ersten Sipung, der europäischen Kom­mission für Oít-Aumelien ist nicht Wesentlicheres bekannt, als daß die russischen Kommissäre, wiewohl sie in dieser speziellen Frage die große Mehrheit ihrer Kollegen gegen sich haben, die Absicht fundgegeben haben, gefrügt auf Artikel 18 des Berliner Vertrages, in der ersten Ligung gegen die Zulassung der ottomanischen Kom­­missäre zu protestiren, während die Türken darauf hinweisen, daß derselbe Artikel 18 bestimmt, daß­ die europäische Kommission im Einvernehmen mit der Pforte (d’accord avec la Porte) die Organi­­­ation Numeriens auszuarbeiten habe. Fürst Dondukoff-Rovjakoff hat aus Philippopel den Bulgaren Hadieht Svanticho, der sein Ver­trauen genießt, mit dem Auftrage biedergeschickt, die Bulgaren Rus Auersperg m. p." sza Einige ungarische oppositionelle Blätter hatten — wie „Ellener“ bemerkt — mit einer gewissen Schadenfreude die Nahe­richt des „N. W. Tagblatt” reproduzirt, daß die drei gemeinsamen Beziehnis-Anstalten den Erlaß des Kommunikations-Ministeriums betreffs Regelung ihrer ungarischen Verkehrsleitung bereits beant­­wortet und zwar abschlägig beantwortet hätten. Dem gegenüber kann das genannte Blatt entschieden behaupten, daß diese Nachricht vollständig aus der Luft gegriffen und daß eine solche Antwort bis­her von seiner Seite eingetroffen sei. Damit entfalle natürlich auf die Grundlage der weiteren Nachricht, welcher zufolge die un­­garische Regierung der Oesterreichischen Staatsbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau der Kikinda-Belgrader Bahn erteilt hat. Um der Verbreitung solcher tendenziöser Nachrichten ein Ende zu machen, werde das Kommunikations - Ministerium, wie , o—g" glaubt, bevor in dieser Richtung eine entschiedene Erklärung erfolgt, Gelegenheit finden, davon die ungarische Presse zu verständigen und auch die oppositionellen Blätter mögen ihren Eifer ein wenig dämpfen und aus den Wiener Blättern nicht alle möglichen Nach­­richten übernehmen. Das „N. W. Tagblatt” erwähne ferner, die Zurückweisung sei an darum erfolgt, weil die Errichtung der ges forderten Budapester Betriebs-Direktion mit Kosten verbunden sei. Die Kosten derselben — ermittert „E—r” — würden jedenfalls größer sein, als die der bisherigen ungarischen Exposituren, aber reichlich durch die Ersparungen gedecht werden, die bei der Wiener Generaldirektion zu erreichen wären. — Der „Golo3” meldet, daß in diesen Tagen in Livadia endgültige Beichlüsfe über die Stärke der in Bulgarien und Ost- Numelien zu belasfenden russischen Ostupations-Arm­­ee gefaßt wurden. Diese Armee wird aus vier Arm­eekorps und zwei Infanterie-Truppendivisionen, namentlich aus dem 4., 9., 12. und 14. Armeekorps und der 2. und 3. Iinfanterie-Truppendivision ber Stehen. Damit im Zusammenhange wird aus Silolaje­v gemeldet, daß von dort am 27. September auf dem Dan­pfer „Sunib” Artillerie-Mannschaften und von Ddeffa am 3. Oktober auf dem Dampfer „Azom” dreizehn Sonnien Kofalen zur Komplettrung der inslischen Ofsupations-Armee in Bulgarien nach Burgas abges­tangen sind. —= Weder die Arbeiten der „ortsrumelischen” Ronts ntim­m­­t Schreibt man der „Politischen Korrespondenz” aus Kon­­stantinopel : ‚... mel­ens bei der Komm­ission zu vertreten. Wahrscheinlich wird der­­selbe, um etwa nöthige Aufschlüsfe zu entheilen, den Kommillions- Arbeiten zeitweilig konsultativ zugezogen werden. Hadichi Swanticho war längere Zeit Beamter der Pforte, als in welcher er bei seinen Landsleuten durchaus nicht belieht­e Bei­­­­ bach­wufftiger Seite, ihn aben­­allen war. Um so Klüger ist es gewvűrít zu europäischen Delegirten bereit großer Pessimismus vor; r3 st­and nut Einer unter ihnen, der an einen Erfolg der Kommission glaubt, und die mythlofesten unter Allen sind vielleicht die englis­­chen Kommissäre. Dem zweiten derselben, Lord Donoughmore, als er sich auf eine „F­orschungs“-Neffe nach Numerien aufgemacht hatte, benahm Fürst Donduloff jede Situsion über die wahren Absichten der Türkei. Von dem Lord befragt, ob der Aufgabe der Konmissäre sein Hinderniß in den Weg gelegt werden würde, antwortete der Fürst ungefähr Folgendes: „Was mir selbst und die von mir vere­­retene Regierung betrifft, so künnen Sie auf einen höflichen Em­­pfang und auf die Gastfreundschaft zählen, auf welche Sie ein Nect haben. Wenn es Ihnen nun beliebt, Exkursionen im Lande zu unter­nehmen und Ihnen dabei eine Unannehmlichkeit zustoßen sollte, so würde dies lediglich Ihre Sache sein und muß ich jede Beraut­worte­lichkeit im voraus ablehnen.“ · · Lord Donoughmore verstrnd dissen Winke u und hielt sich nicht länger bei diesem heiklen Punkte auf.Er deutete sodann auf Artikel X d­es Berliner Vertrags hin,welcher die Bestim­ung enthält,daß die europäische Kom­mission damit betraut werden wird« im Einernehmen mit der Pforte die Finanzen der Provinz bis zur Vollendun­g der neuen Organisation zu verwalten.Fürst Donduss koffer widerte lebhaft:»Sie andere Kollegen sind in einem selxs feinen Irrthume befangen,wenn Sie glaubert,daß wiernendze Finanzeanmeliens übergeben­ werden-Diese sind und bleiben in unseren Händen für die ganze Dauer der Okkupkxtiokt.«',,Und·der Berlin­er Vertrag?«'fragte der jugendliche Delegirte: „Der Berliner Vertrag ist offenbariche Musil, meinte der Fürst höhnisch Lächelnd zur großen Ver­wunderung sei­nes Bauberers. ES wird in der That von unterrichteter Seite bes­­tätigt, daß die Nuffen entschlossen sind, die Finanzverw­ak­tung Bulgariens und Numelien3 big, am Ende der Ofsupation zu behalten und daß dieser Punkt Gegenstand einer besondern Bestimmung in der projektirten russisch­­türfischen Konvention ist. So gehen dem die europäischen Delegirten nı mit sehr ges­ringen Hoffnungen und in der Voraussicht an ihre Arbeit, daß die Nuffen alsbald Schwierigkeiten erheben werden, um die Kommission zum Aufgeben ihrer­ Arbeiten zu veranlassen. Es sei hier erwähnt, daß die russischen Kammaffäre — wohl um jene ihrer Kollegen zu gewinnen, die sie nach den Engländern für die ihrer Sache abge­neigtesten Halten — vorschlugen, die erste Kommissions-Sigung im Sommerpalaste der französischen Botschaft unter Vorsuß des Barons de Ning abzuhalten. Dem widerleßte sich jedoch der Hierüber­ton" faltid­e französische Botschefter Fournier mit dem Bemerken, daß man bei den Türken sei und es sich zieme, daß die Kommission von dem ottomanischen Delegirten präfi­irt werde. „Ich wünsche nicht — Soll der Botschafter Hinzugefügt haben — daß unter der fran­­zösischen Flagge ein Werk begonnen werde, welches so geringe Aus­­sichten auf Erfolg darbietet, ja, daß es zu einem allzu gewissen Viasco verurtheilt scheint.” Saviet Bafıha behob, nie bekannt, die Schwierigkeit, indem er den V­orschlag machte, die erste Ligung unter seinem Präsidium im Yali von Koulidja abzuhalten. Fürst Lobanoff, welcher vor einigen Tagen wieder zurück­gekehrt it, hat den Auftrag mitgebracht, die Forderungen Griechen­­lands zu unterfrügen, und man versichert, daß in seiner Abwesen­­heit der bekannte russische Botschaftsrath Onou bereits diese relikate Sache bei Savfet Bala angeregt habe. Die Weigerung der Pforte wie de3 Sultan i it leicht vorherzusehen, da man seine Luft hat, die Arnauten zur offenen Revolution zu treiben, was unfehlbar der Fall wäre, wenn man den Griechen das kleinste Stück des „gehei­­ligten Bodens von Albanien” abtreten wollte, für diese Vertrauens-Aufgabe A XAgram, 6. Oktober. Drig.-Korr.) Der kroatische Landzug hat bereits vier Sibungen abgehalten, ohne daß er — wie er si) übrigens von selbst versteht — bis jeßt noch außer der fo­n­­stituirungs- Arbeit etwas Wesentliches gethan hätte. Auch der Adreß- Antrag Menzovics, der in der gestrigen Gigung einhellig angenommen wurde, kann in gemeisten Sinne nit zu Diesen Arbei­­ten zählen, da ja der kroatische Landtag bisher noch jedes königliche Reskript mit einer Abreise beantwortet hat und es gewiß mehr als sonderbar wäre, wenn er von dieser Gepflogenheit gerade seir Umgang nähme Das wird denn auch nicht geschehen und das Aorek Komite dürfte von Heute oder morgen die erste seiner inti­­men Berathungen darüber abhalten, was der froatische Landtag in der Adresse sagen soll. Ya, wie sol die Adresse des Froatischen Landtages abgefaßt sein? Wenn man si vergegen­wärtigt, daß das vom Landtage entsendete Norek-Komite aus fünf Männern besteht, deren erprobte Desinnung vielleicht auch über die Grenzen des dreieinigen König­­reiches hinaus bekannt sein dürfte, wird man es wohl wagen kün­­nen, ss über den Inhalt der Adresse in vielleicht nicht ganz unbes­gründeten V­ermuthungen zu ergehen. Vorerst sei aber der Wahrheit gemäß fonstatirt, daß der Inhalt des Königlichen Deskrip­­tes in allen Abgeordnetentreffen, selbst in den gemäßig­­testen, überaus verstimmend gewirkt hat und daß die Berufe des „Obzor”, er fühle sich wie mit Fairem Wasser übergoffen, vollkommen der Wahrheit entsprach, denn das war in der That die Wirkung des Deskriptes auf jeden kroatischen Politiker. Es möge hier nicht untersucht werden, wessen Schuld es sei, daß das Reskript so „mager“ (Bardon für den vulgären Ausdruch!) auss­gefallen ; die Wirkung war unbestritt in eine niederschmetternde. Nun sol die Antwort abgefaßt werden, und wenn sich auch, wie gesagt, über den Inhalt der exit abzufassenden Antwort naturgemäß noch keine positive Andeutung machen läßt. so dü­rfte wohl auch die negative Andeutung hinreichen, daß in der Udresse über Die orientalische Frage keinerlei Diskus­­sion eröffnet werden wird Am allerwenig­­sten dürften aber in dieser Adresse irgendwelche Wünsche in Betreff der etwaigen Einverleibung Bosniens in das dreieinige Königreich geäußert werden, Wünsche, über deren Werth man in allen nur irgendwie ernst zu nehmenden Kreisen Kroatiens schon längst im Klaren ist. Neußerte ja doch Mreazyopics, der anerkannte Führer der Nationalpartei, gelegentlich einer Wählerversa­mmlung — wohlgemerkt einer Wählerversammlung, bei denen man befanntli­che Versprechungen nirgends auf die Goldmwaage zu legen pflegt — vor etwa zwei Monaten, daß er, wenn man ihm heute Bosnien auf dem SPräfentirteller entgegenbrächte, drei Schritte zurückmeiden würde. Kroatien sei heute nicht in der Lage und werde es wohl noch lange nicht sein, Bosnien zu „vertragen“. — So äußerte sich Mrazovics, und wer es weiß, wer unbegrenztes Vertrauen Bolt und Vertretung Kroatiens in Mrazovics fegen, wer es weiß, daß Mrazovics’ Einfluß im Landtage der gebietende und ausschlage gebende ist, der Fan mit apodiktischer V Bestimmtheit behaupten, daß ss die Noreffe, melde in einem Komite unter dem voraussichtlichen Präsidium Mrazovics’ zu Stande kommt, mit der Orientfrage gar nicht, oder da so wenig als nur thunlich befassen, in keinem Sale aber Wünschen Ausdruck verleihen wird, deren Erfüllung über den Rahmen der gegenwärtigen Gestaltung der österreichisch-ungarischen‘ Monarchie hinausreichen wide. Da nun aber die Adresse, wie Mrazovics in seiner gestrigen Motivirungsrede sagte, auch den Standpunkt darzulegen berufen ist, den der kroatische Landtag einigen im Deskripte berührten Punkten, gegenüber einnimm­t, so ist es wohl e­rklärlich, wenn die Adresse sich mit dem verlegten Britte des Deskriptes, der Integrität des dreis­eitigen Königreiches, oder was man hierzulande unter­ dieser Integrität versteht, mit der Militärgrenza Frage befassen wird. So, bei dem Umstande, als es eigentlich dieser einzige kurze Bafjus ist, der jene eingangs geschilderte und sanfte Wirkung hervorgebracht hat, it es sogar anzunehmen, daß ss die Adresse hauptsäglich mit dieser, für Kroatien­ gedeigliche Entwicklung und für seinen kulturelen Fortschritt so hogwichtigen Frage beschäftigen wird. In meldem Sinne? — ist wohl nicht schwer zu sagen. Und da wir einmal bei diesem Gegenstande angelangt sind, dürfte es nicht unzeitgemäß sein, ein Projekt wieder aufzufrischen, das von seit geraumer Zeit Gegenstand von Besprechungen in den Kreisen unserer maßgebenden Wolitifer ist’ und, wenn ich nicht irre, gerade in diesen Blättern einmal angerent wurde. Da es mit der Provinzialisirung der Militärgrenze — so kalkuliren die „maßgeben­­den Kreise” — seine guten Wege hat, wie wäre es, mein man wenigstens die Vereinigung derselben mit dem Mutterlande gefeglich aussprechen und behufs Vorbereitung des Uebergan­­ges für die Zeit des Lebergangs-Stadiums den Bonus vom Kroatien mit der Leitung der Geschäfte provisorisch betrauen a a RE ee

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