Pester Lloyd, November 1878 (Jahrgang 25, nr. 303-332)

1878-11-21 / nr. 323

«.­­deapelk,20.Novem­be­r. H­)Einer der­ schlechtesten1 parlamentarischen Redner­, Tism­es jedoc­­ glücklich geluungen ist,auch ohne die Gabe der Beredtsamkeit einige politische Erfolge zu gewinnen, Fürst Bism­arck,hat einmal die Mitglieder des deutschen Öl Reichstages—wohl nicht in der Absicht,"sie außerorden­tlich­ zu verbinden—mit der Erzählu­utg einer beherzigenswerthen Episode aus seinerD"­bgeordneten-Lauf­­bahn regaliiät.Während der Zeit des Verfassungskaupfes hattee einkädner das preußische Abgeordnetenlimks geradezu in eine Revolution der Begeisterung versetzt.Niererr v.Bismarck blieb ruhig inmittelt der allgemeinen Bewe­­gung:»Sie haben kein Herz imu Leibe«,sagte ihr 11 e1­t­­rüstet einer seiner Parteigenossen,dem diese Ruhe wie ein Vergehten­ an dem Heiligsten erschien 1..,2)im folgenden Tage, so erzählt Fürst Bisignanä trug ic­ meinen Kollegen,was denn das eigentlich sei, was mich in der Nede begeistern müßte, wenn ich ein Herz im Leibe hätte ? und da gestand mein Mann mir, fak er jest es selbst nicht mehr zu jagen wüßte, doch sei er im Augenblicke, da die Nede endigte, von der Gage unerschütterlich überzeugt ge­wesen.” An der gleichen Weise fürchten wir, würden die Mitglieder beider Parteien umseren Parlaments heute Seben der Herzlosigkeit zeihen, der ihnen sagte, er begreife den Enthusiasmus nicht ganz, den Die heutigen Reden bald auf der einen, bald auf der andern Seite des Hauses ge­­wet haben. Und gleichermaßen glauben wir, daß das zeitungiesende ungarische Publikum morgen in seiner großen Mehrheit denselben Vorwurf verdienen werde. Denn, wenn die parlamentarische Rede im Allgemeinen einen schlechten Gegenstand für die Lektiive abgibt, so gilt das doppelt von der polemischen Rede. Nun wer selbst, mittelbar oder uns mittelbar, seinen Antheil hat an der politischen Emotion, wer das steigende und sinsende Lautereife der Zuhörer be­­ob­achtet und von Demselben ergriffen ist, wen der Schau­­vnlag und die Schauspieler bekannt sind, so daß er das Wort und seine Wirrung verfolgen kann: nur Dem wer­­den die Effekte verständlich, welche sich an Ort und Stelle an eine Nede dieser Art knüpfen. Und bei den heutigen Moden ist diese Summe von Weiderlichkeiten vielleicht der wichtigste Theil des ganzen Vorganges. So weise it wohl schwerlich ein Mann, daß er in dem gegenwärtigen Stadium über die bosnische Frage noch irgend etwas vorzubringen vermöchte, was nicht vor ihm schon Andere im geschriebener und gesprochener Rede ausgeführt haben. Selbst die bosnischen Briefe Kossuth’s, mit der ganzen Pracht des Ausdruches, der sie kennzeichnet, haben diesem V­erhängniß nicht zu entgehen vermoc­ht. Zum Ueberflusse Hat das Parlament nun seit seinem Wieder­­zusammentritte fast Tag für Tag dasselbe Sujet von allen Seiten erörtert, und die Abgeordneten, denen die traurige Pflicht zufällt. Die fortgefegten Neden in dieser Lage zu ertragen, erfüllen diese Aufgabe mit apathischer Designation und höchstens noch mit der für jedes Bartel-M­itglied obligatorischen Höflichkeit. Die Mitglieder der Nechten wissen, daß sie keinen Gegner mehr belehren; die Abgez­ordneten der Linken zweifeln nicht daran, daß­ ihre Indi­­gnation das entscheidende Abstimmungs-Resultat nicht um eine Stimme zu ändern vermag und außer den Erklärun­­gen der vorschriften Führer der P­arteien und Fraktionen, welche mit Nachsicht auf die Möglichkeiten der späteren Barteigestaltungen aufmerksam angehört werden, sind Akteure nd Publikum vollkommen davon durchdrungen, daß keiner weiteren Nenierung mehr eine reelle Bedeutung beigemessen werden kann. Unter solchen U­mständen verschwindet das politische­­ &utereffe fast vollkommen und das vorherrschende Gefühl mag demjenigen ähnlich sein, welches die Theiln­ehmer eines Debattir-Klubs empfinden, die, da nun einmal debattirt werden soll, si freuen, wenn ein guter Hieb geführt und ein gutes Wort gesprochen wird, ohne Nachsicht darauf, von wen der Angriff ausgeht und wen er gilt. Zwei­­ Redner, wie Justizministr Banker und Herr v. Szi- Tágyi, von denen der Erstere vielleicht der beste, der Beßtere aber jedenfalls der zweitbeste Redner des Hanses it, können da nur willkommen sein ; jede Partei fühlt sich eine Stunde lang Sieger, und zu dem Gefühle der Bef­­riedigung über den eigenen Erfolg, tritt das Gefühl der Befriedigung über den Miterfolg, welchen man dem G­eg­­ner zuschreibt. Die Meder, obgleich beide Professoren, sind einander nur in wenigen Stüden zu vergleichen. Die po­­litischen Professoren haben gemeinhin den Wehler, daß sie die Gewohnheiten und BV­orauslegungen der Satheder­ de­­rechtsamfeit auf die Tribü­ne bringen. Gewohnt, zu Iehren und ihre Worte ohne Widerspruch aufgenommen zu sehen, übertragen sie ihre kategorischen Sprachgewohnheiten auch in die Vertheidigung ihres jeweiligen Parteistandpunktes, und große Universitäts-Lehrer — Professor Gueist ist dafü­r ein warnendes Grempel — werden oft­­ wie Die Geißeln eines­ Parlaments angesehen. Bei Dr. Bauler äußern sich Diese Eigent­ü­mlichkeiten vielleicht nur in der Art des Vortrages, der schlicht, foriett, wü­rdig und nicht ohne einige Bedanterie ist. Manchmal klingt es in seiner Rede, als ob er jundirte Säge rezitiren würde ; auch­ ist sein Geist und seine Zunge fü­r die waige Beweglichkeit der ‘Polemik viel­leicht nicht ganz geschaffen und — um­ ein gangbares Wort anzuwenden — an der Wiege it's dem Herrn Fustitz­minister nicht gesungen worden, daß er noch einmal in­­ bosnischen Sachen werde streitbar auftreten müssten. So b­e iden Geistern von seiner Art ist die Polemik selten ange­­nehm­ und zumal kann es die Polemik nicht fein ü­ber eine­­ Stage, welche so weit abseit3 liegt von feinen Neigungen­­ und Studien. Die Exposition der Thatsachen auswärtiger Bolitit Elingt fremdartig in Panlers Munde, Ges vade die­ großen Vorzüge­­ feiner Mode,­ in allen Fällen, da es sich um fünfrete Fragen und Gesichts­­punkte handelt, gereichen ihm hier zum Nac­h­theife . "Die puritanische,, vertrauenerwedende Manier, in welche seine Rede sich leidet, st­richt ganz im " Einffange mit der militanten Nolle, die ihn in dem Heu­­tigen Stade zufiel. Das Haus war darum dem illustren erkannte mit Tantem Beifall die zahlreichen glänzenden Stellen seines Vortrags an. Wiederholt war der Redner sogar von einer glücklichen Leonie, so z. B. als er dem Baron Bankioy antwortend, die Bemerkung hinwarf, es sei doch secwerlich anzunehmen, daß Lord Beaconsfichd seine Nede nur gehalten und Schus waloff seine Neffe nur unternommen hätte zu dem aus: . Schließlichen Zweck, für den Grafen Andran­y im ungaris­chen­­ Abgeordnetenhause „Stimmung zu machen". Sehr schön war auch derjenige Theil der Hede, welche dem Rechtstitel der Monarchie auf die Bewegung von Bosnien und der Herzegovina begründete. Hier strahlte der prächtige Geist Banler’s in seinem vollen Glanze, hier schritt der eminente Surist auf dem festen Boden positiven Wissens wahrhaft imposant einher. Einwenden ließe ich vielleicht Einiges gegen die apodiktische Art, im welcher der Herr Minister erklärte, die Okkupation könne auch in Zukunft nicht zur Annexion werden. Bei der immer häufiger wer­denden Gepflogenheit oppositioneller Renner, den Ministern Vorlefungen aus ihren älteren Erklärungen zu halten, kann dieser Deklaration eine gewisse Bedenklichkeit nicht ab­­gesprochen werden. It der verehrte Herr Sustizm­inister nicht ebenfalls dieser Meinung?t.... Herr v. Szilágyi mußte zu Beginn seines Vertrages mit dem großen Eindruck kämpfen, den Die Banlershe Nede im Hause hervorgerufen hatte. Nur nach und wac füllten ss die Neiden besonders der Med­ien und es bedurfte geraumer Zeit, ehe die Aufmerkssam­­­keit, welche dieser Redner unter allen Umständen verdient, hergestellt war. Here Szilágyi ist ein Mann, dem die 1 ..­Redner nicht weniger dankbar und Nebe leicht von der Zunge geht. Er ist fast nie um ein Wort oder ein Argument verlegen und ist es nicht jederz­­eit das aufrichtigste Argument und das bezeichnendste Wort, so bereitet ihm das seine Verlegenheit. Macaulay sagt, von dem jungen Gladstone sprechend, ein Redner, der immer vollgiftige Argumente und tadellose Türen bes­­ügen wollte, wirde so leichtsinnig Handeln, wie ein Theaterdirektor, der seinen Statisten Kleider aus wirklichen Soldstoffen gäbe und sich verpflichtet fühlte, an Stelle der Dekorationen Gemälde großer Künstler aufzustellen. Herrn Szilágy i­st nichts eigen von Fehlern dieser Art; er ist frei von jeder P­edanterie, und in Dem Bestreben, etwas zu beweisen, was ihm am Herzen liegt, findet er selten ein rednerisches Mittel unangemessen, sobald das­­selbe Wirkung verspricht. Die Heutige Nede des Herrn Abgeordneten Hatte unter Anderem den großen Schler, daß er sich nicht an die Professoren- Gewohnheit hielt — eine Stunde zu sprechen. Der Herr Abgeordnete ergriff kurz nach Mittag das Wort und hielt das Haus bis gegen drei Uhr gefeffelt. Wenn wir fanen gefeffelt, so ist bag sein Scherz ; denn die Rede wurde, obwohl ihre erste Hälfte zum Theile fehlt, bedenklich abfiel, doch im Ganzen und besonders in ihrem zweiten Theile aufmerksam angehört und ihre Wirkung war manchmal ganz bedeutend. Z Trogdem hat Herr v. Szilágyi in­ anderen Fällen, da der Gegenstand vielleicht ein weniger dankbarer war, größere Vorzüge seines Talentes gezeigt, als heute. Er nahm seinen Anstand, die Regierung auf der einen Seite anzufragen, sie fordere seit Jahren die panflavistische Bewegung, und es ihr gleich darauf als Fehler anzurechnen, daß sie die Süd­­slaven entfremdet habe ; er nahm die einzelnen Weußerun­­gen der Redner der Majorität, die Besorgnisse, welche Die­selben ausgesprochen hatten, um zu beweisen, daß Negie­­rung und Majorität ganz entgegengefegte Standpunkte ein­nehmen, während dieser Widerspruch erst dann vorhanden wäre, wenn die Majoritäts-Adresse in der Weise „präzisier" würde, wie dies Herr Szilágyi wünscht, in Wahrheit aber die Nenner der­ MajoritätYaft sümmtlich (und eben Heute wieder Ludwig Horvaath in einer kurzen, aber dur­ Klarheit und Präzision ausgezeichneten Rede) betonten, daß sie ide Endurtheil über die Geschehnisse der Vergangenheit in der Schwebe beließen ; er (Szilágyi) wüßte eine kaum mißzuverstehende Neuerung des Minister-Präsidenten aus (welche Herr v.­fifa auf der Stelle befriedigend erläu­­terte), um gegen die Regierung den Vorwurf zu erheben, sie ziehe die Person des Monarchen in die Debatte. Eine ähnliche Prozedur befolgte der Renner auch gegen den Justizminister. Die Opposition, welche das Bedürfniß zu fühlen schien, die Wirkung der Rede P­anler’s wenigstens in ihren Reifen wett zu machen, be­deute den Nedner mit Beifall und Applaus Es läßt si übrigens nicht in Abrede stellen, daß die Vorzüge, welche in der polemischen Debatte am meisten fostbar sind, Herrn v. Szilágyi in so hohem Maße zur Verfügung stehen, wie wenigen Nednern des Hauses. Er besigt nicht jene gewin­­­­nende Warne, welche den Neen Apponyis unter alten Umständen und bei allen Barteien die Wirkung­­ filtern. So groß aber ein Redner sein Tann, dem Diese erste der rednerischen Eigenschaften Fehlt, so groß zeigt 19 Herr Szilágyi fast immer und so zeigte er si auch heiten . Wenn nichts Anderes dafür spräche, der Inhalt der heutigen Sigung allein würde genügen, um zu zeigen, daß die Adreßdebatte erschöpft it. Einzelne Renner fünnen noch, wie Bauler und Szilágyi, die Aufmerksamkeit des Hauses fesseln, die Debatte an sich ist zu Ende. Weder vom Standpunkte­ der Parteien, noch­ vom Stand»­punkte der allgemeinen Politik läßt sich mehr etwas Wesent­­liches über die Okkupation vorbringen. Die Sache ist ja überdies, durch die Debatte so wenig, wie durch die bevor­­stehende Abstimmung über die Adresse, für das ungarische Parlament definitiv entschieden. == der morgigen Situng der Delegationen sollen — wie wir vernehmen — seitens der gemeinsamen Regie­­rung die auf die Kosten der Ossupation bezüg­­lichen Vorlagen unterbreitet werden. Ueber den Inhalt ders­­elben erfahren wir, daß das Erforderniß für das lau­fende Jahr 101.720.200­ Gulden beträgt und daß sonach außer dem bereits bewilligten 60-Millionen-Kre­dit noch 41,720.200 Gulden in Form eines Nachtragstredits zu bewilligen sind. Für das Jahr 1879 werden als außer­­ordentliches Heeres­ Erforderniß 33.560.000 Gulden präliminirt, während weder, für die Verwaltung der offu­­pirten Länder, noch für Innvestitionen einstweilen irgend­­welcher Betrag eingestellt wurde. Woher die diesfälligen un­bestritten werden sollen, darüber fehlt uns jede Auf­­türung. Aufklärungsbedürftig ist auch die, wie man uns mit­theilt, in der morgen zu unterbreitenden Vorlage zum Ausdruck gebraggte P Vorauslegung, daß für die Osfupa­­tion in Bosnien und der Herzegovina im Jahre 1880 gar kein oder doch nur ein sehr geringfügiges außerordent­­liches Erforderniß vorhanden sein werde. An dem Nachfolgenden geben wir die ziffermäßige Darstellung der veranschlagten Mobilifirungskredite nach den wichtigsten Aufwandsgruppen. und die Berechnung des Erfordernisses für die Offupation im Jahre 1879 : Darstellung der veranschlagten Mobilifirungs-Kredite nach den W­ichtigsten Auft­ands-Gruppen; Mobilisirung einer­infanterie-Truppen- Division in Dalmatien; einer Infanterie-Truppen-Division in Slawonien; Standeserhöhung der Truppen in Siebenbürgen; forti­­fikatorische Maßnahmen und Vorkehrungen in Dalmatien, Sieben­­bürgen und Galizien; Schließlich Mobilisirung zweier weiterer Divisionen und Aufstellung des XIII. Armeekorps ; Standererhöhung der Truppen an der Save vom 15. Juni bis 5 .Juli 1878) 35.220.200 fl. Dieser Kredit vert­eilt ih auf nachfolgende Aufstands- Gruppen : Beldgebühren 2,924.093­­ f., Naturaliene Verpflegung und Mannschaftskost 14,814.423 fl., Kosten der Pferdebeschaffung 4,181.335 fl, Waffenwesen 527.900 fl. ZTrainmefen 105.592 fl., Geniewesen, Bauten und Kommunikationen 3,600.600, Montur, Rüstung und Betten 5,204.653 fl., Sanitätswesen 765.435 fl., allge­meine Auslagen 3.096.769 fl. Mobilisirung der XXXV. Infanterie- Teuppen-Division an der Save, dreier Infanterie-Regi­­menter für Dalmatien, beziehungs­weise Herzegovina, dann mehrerer technischer Unter-Abtheilungen. : ‚Mobilisirung von sechs weiteren­nfan­­terie-Truppen-Divisionen und Aufstellung des II. Armeekommando mit dem Armee-Generalkommando, ferner des gehi Stabs-Abtheir Törpern , dann Mobilie­­­albbrigade der königl. ungar. 3,4. und 5. Armeekorps mit allen, da­nn Lungen, Reserve-Ünstalten und Ergänzungs­eirung einer Brigade und einer Landwehr. (B­om 6. bis 20. Augu­st) 46,500.000 fl. Dieser Kredit­­ verteilt sich auf die nachfolgenden Aufwwands-Gruppen : Geldge­­ihren 4,043.411 fl.,­­ Naturalien Verpflegung und Mann­­schaftstoft 21,428.867 fl., Kosten der Pferdebeschaftung 5,206.221 fl, Waffenunwesen 1,804.135 fl., Trainwesen 224.730, Geniewesen, Bauten und Kommunisationen 346.000 fl, Montur, Rüstung, Betten 7,673.883, Sanitätswesen 1,597.904 fl., allgemeine Auslagen 4,174.849 fl. —= Die von uns bereits vor einigen Tagen gemeldete That­­sache der Enthebung des FII. Baron Bhilippovich von dem Kommando der zweiten Armee in Bosnien wird heute nur das Armee-Verordnungsblatt offiziell bestätigt. Das lettere veröffentlicht nänlich das — nagfolaende Land [chreiben Sr. Majes­tät; Lieber Feldzeugmeister Sofef_Sreihere v. philippovicä! Ihre An­zecge,dtzppie Zuftän­de im gesammten Okkupationss gebiete nunmehrch friedlich·betrichtet werden­ du­rfe i shhichth be­­wogen,die von Ihnen beantragte Auflassung des zxuellen Artike·e­­kommandos zl­ genehmigem·1­nd·bietet Mjr zugleich­ die Möglichkei­t, Ihrer bei dieser Gelegenheit gestellten Bitte zu willfahren und Sie auf den ihnen vorbehaltenen osten eines kommandirenden Generals in Prag vüdzuverlegen. ·· · · Es gereicht Ihr zur hohen­ Befriedigung,·Jhkkest deun Schecs den aus dem bissbericht Wicklungskreise fürs dce groszen Verdienst welche Sie sich um die rasche u­nd nachhaltige Bewältigun­kg des be­­waffneten Widerstandes,umd die Herstellun­g­ der öffentlichen Ruh­e und Sicherheit,sowietmx de Ermöglichung einer gepegelten Admi­nistration in den okkupierten Ländern erworb­en haben,neuerlich Meinen wohlverdienten Demir und Memevollite Ancrsemning mess­zusprechen. Gödöllö,18.November 1878. Fraanoselm­ p­ An Stelle des FZsR Baron Philippovics wurde der bis­­herige Stellvertreter desselben­,FZW Wilhelchrzog von Württemberg zum kommandirenden General und Chef der Landesregierung in Bogi­nien und der Herzegovina und zu dessen Stelll­vertreter der bisherige Kommandant der 18.Truppen- Division,FML,Stefan Freiherr v.Jovanovicg ernannt. An Stelle des Legteren wurde der Generalmajor Erzherzog Johann Salvator zum Kommandanten der 18. Truppen- Division in M 0 ít­a­u ernannt. Eine Folge der Auflösung des Kom­mandosg der zweiten Armee in Sarajevo ist auch die Auflassung des Armee-Generalko­­mat­dos in Brood.Der bisherige Chef desselben,FML.Fratsztransky v.Dresdenberg,wurde zum Kommandanten der 4.Truppen- Division in Sarajevo ernannt.An Stelle des Arm­ee-General­­kommandos in Broodtritt eixt Festunng­ und Etappe 11-K01111nando daselbst,das der Kom­mandant der 20.Truppen-Division,General­­major Emerich Kaiffel,übernimmt­­.Die permanente Kommission für diez Angelegenh­eiten Bosniensg und der Herzkgovitkah·ält——wie wirvernol­men —regelmäß·igwöchentlich einmalz jedoch in Nothfalle auch mehr­­mal eipe··S1·sungab.Den Vorsitz in der selbest führt der Delegirte des Mchtexcuncåch Aeußern,der ebe­nso wie die Delegirten der ande­ren Ministerien mit der Genehmigung St. Majestät ernannt wurde.­­ Der Justiz und Handelsminister haben nach gegenseitiger Uebereinkunft angeordnet, daßs die Korrespondenzen zwischen den Bezirksgerichten und Gerichtshöfen einerseits und den Gerichts­­remutoren andererseits V­ortofreiheit genießen sollen. Vefegr. Degeldien d. „efler Lloyd.“ Bien, 20. November. Orig.-Telegr) Auf der Tagesordnung der morgigen Sagung der Oesterreichisch- Ungarischen Bank steht die Zerstellung des Zernavorschlages für die Berufung der Vize-Gouverneure. Für die Stelle des österreichischen Vize-Gouverneurs wird von seriöser Seite der Zernavorschlag Lucam, Bahmayı, F­igdor als wahrscheinlic angesehen. In dem ums­garischen Dorfschlag wird primo loco % est figuriren, nachdem dieser seine Bereitwillgkeit zur Annahme des Postens erklärt Hat. Wien, 20. November. Drig.-Telegr) Die „N. fr. Breffe" meldet: Die Vertragsverhandlungen mit Italien wur­­den einstweilen fiftirt. Die Italiener behaupten, neue Instruktionen abwarten zu wollen. Der eigentliche Grund der Ver­zögerung ist, daß Italien bei mehreren Kolonialmaaren und Gid­­früchten Zollermäßigungen bis unter die geltenden Vertragsfage forderte, was insbesondere beim Reis nicht gewährt werden­ann, und daß es bei Seidenm­aaren den status quo fordere, auf welchen die österreichische ungarischen Unterhändler auch nicht eingehen zu können glauben. Da Italien schließlich an Neiszöllen kein vitales Sinteresse hat, umso weniger, da die Erhöhung des Neiszolles nicht als Schubzoll wirken kann, so dürfte der Se­id­e­nzoll den eigent­­lichen Stein des Anstoßes bilden. Schlimmer steht die Sache mit Deutschland, daß auf die angekündigte deutsche Proposition, einen Meistbegünstigungs-Vertrag unter Aufrechterhaltung des Appretur- Verfahrens und des Zollkartells, jedoch ohne Beibehaltung des freien Linienverkehrs abzuschließen, nicht eingegangen werden dürfte, ist unzweifelhaft. Wien, 20. November. Drig.-Telegr. Kriegs Minister Bylandt richtete an den Bürgermeister Nemald eine telegraphisc­he Danksagung an die Kommune und Bürgerschaft MWiend für den Empfang der aus Bosnien heimgelehrten Regimenter. Kemberg, 20. November. Drig.-Telegr)Die Berufser­­suchung in Angelegenheit des legten Straßentumults wurde heute ges­­chlossen, von den verhafteten Personen wurden drei dem Bezirksgerichte überliefert und sehr nach §­ 283 des Strafgefeges wegen Auflaufs angek­agt, nur gegen einen Akademiker hat der Staatsanwalt die Anklage zurückgezogen. Ein in den Blättern veröffentlichtes ärztliches Bulletin bezeichnet heute den Zustand des verwundeten Hypothendant- Raffirg Go­molinski als nich­t besorgnißerregend. Brood, 20. November. (Orig. » Telegr) Meldung der „Deutschen Zeitung”: Die Bosnathal- Schleppbahn ist von Bosnisch-Brood aus drei Stunden weit unter Wasser, die Bahndämme sind größtentheils unterwaschen, die Schwellen rammt den Schienen strecken­­weise weggeschwen­t. Bosnisch-Brood, Bosnishh-Gradisfa, Safenovacr, Alt-Gradisca sind total überschwendt An dem hiesigen Save-Uferdamme sind zahlreiche Arbeiter be­­schäftigt, Tausende von Erdfäden werden gelegt, das Wasser ist langsam, aber stetig steigend. Serajevo, 20. November. Orig -Telegr.­ Graf Sport, Adjutant Philippovics’, erhielt bereits Ordre, die Rei­pferde und den Haushalt des Komman­­direnden nach Prag zu dirigiren, wohin Philippovics schon Anfangs Dezember zurückühren dürfte. a Für Naturalic II-Verpflicc gtci«g Friedens«-Etat und Mannschaftskost.. ...........­. Ast Sanitätss Anslagen,Spitalskoft und Senicefüt­­anke.«­­Fü­r Kontraktsfikhren,Spedition und Eisenbah­n-Fracht-Auslagen An erhöhten Reise-und Marsch-Auslagem Micthe von Eisenbah 11· Sanitäts-Z·ügen und Schiffs-A111bulanzen,dann Transport auf Dampfschiffen AnAVo·1­ sorgen für­ Familien Verheiratlicher und anmvorhergesehenen wagen.................... Für Ersatzbeschaffungen in Folge·von·Abnu­tzung,u­ z­w.:fü­r Pferde, Montur,Betteln­,Train und Plonmers Ausrüstung und sonstigem JACOB-Material Für Unterkun­fts-Ergänzungen,Herstellung und Instandhaltung von Kommunikationen und Bri­ckett........·...·. An Marschkosten und Verpflegung vom 1.bis 1«·6.April für»eine im Monate Aprilci demobilisirende Infanterie-Truppen-Diision Für dctt Urlauberwechsel und die Rekrutenszlbrichmng.·.. Für Gelds Verpflegung. Berlin, 20. November, Orig. Telegr­­a Kreisen, welche über russische Vorkommnisse unterrichtet sind, wird erzählt — wie er scheint, blos in der Absicht dies glauben zu machen —, daß Graf Schuwaloff in Baden Baden mit dem Fürsten Gortshakoff nit zusammene getroffen si. Er habe denselben zwar aufgesucht, jedoch nicht gefunden, da Fürst Gortschakoff gerade an­­ diesen Zage einen Ajteher nach Stuttgart gemacht habe. Berlin, 20. November Ein Artikel der „Pro­vinzial-Korrespondenz” bespricht die neuesten bedeutsamen Kundgebungen betreffs Durchführung des Berliner Friedensvertrages, insbesondere die Banfet- Rede Lord Bencontsfield’s, die Antwort des Kaisers Stanz Sofer auf die Ansprachen bei dem Empfange der Delegationen, die Erklärungen der russitären Negierung und Stanfreids Bemühungen, die Pforte zur ernsten Durch­führung des Berliner­­ Vertrages und der griechischen Grenzregulirung zu bestimmen und fließt mit dem Worten: „So ist denn die Hoffnung neu befestigt, daß die Durchführung des Berliner Friedenswertes, trog aller Schwierigkeiten, sicher vorschreiten werde." Berlin, 20. November. Die „Provinzial-Korrespondenz” schreibt, das Attentat gegen den König von Italien bei­­piegend: „Immer mehr gelangt in dem allgemeinen Bewußtsein die Thatsache zur Geltung, daß ein Mek geheimer revolutionärer Verbindungen über ganz Europa ausgespannt ist, deren unseliges Wirken die högsten Güter und HeiligtGmner aller geordneten Staaten mit sehr dringenden Gefahren umgibt. Immer mehr muß, unter folgen Gindrüden die Welterzeugung erstarken, daß Kar bewußtes und festes Zusammenwirken aller Kräfte, die Boden der seßigen Gesellschafts-Ordnung siehen, mit i­ a und entfähroffenen R­egierungen, weiteren Umsichgreifen des Möbels vorbeugen kann.“ Berlin, 20. November. Das Abgeordnetenhaus hat 008 frühere Präsidium durch Akklamation niedergemündet. Präsident Bennigsen erhält einstimmig Die nachgefuchte Ermächtigung, anläß­­lich der schmerzlichen Ereignisse dem Kaiser die Gefühle der Theile­nahme und der Dankbarkeit des Abgeordnetenhauses auszusprechen. Der Finanzminister legt das Budget pro 1878/79 vor. Nach dem­­selben beträgt der Ueberschuß des Vorjahres 5.400.000 ME, welchen jedoch der Matrikularbeitrag an das Reich absorbirt. Die ordent­lichen Einnahmen sind mit 6421/, Millionen, die ordentlichen Aus­gaben mit 65227, Millionen, das Erforderniß des Extra Ordings­viums mit 64 °/, Millionen präliminirt. Das Gesammt-Defizit bei­trägt sonach 73%, Millionen. Die Hauptabhilfe dagegen bestehe in der Entlastung des Staates bezüglich der Matrikularbeiträge durch Schaffung eigener Einnahmen des Deutschen Reiches und in der Reform der Kommunalsteuer-Verhältnisse. Für das kommende Finanzjehe sei eine Aushilfe zur Ausgleichung mittelst einer An­leihe möglich. Leipzig, 20. November. Orig . Telegr) Die Landespolizei-Behörde hat die von den Sozialisten neu ins Leben gerufenen Organe „Neue Leipziger Zeitung“, welche das Zentral­organ „Vorwärts“ erregen sollte, und die „Mitteldeutsche Zeitung für Sachsen und Thüringen”, bestimmt, gleichfalls die Interessen 928 Sozialismus zu fördern, unterdrückt. Reipzig, 20. November. Drig - Telegr­­is vor einigen Tagen wurden von den Führen der demokratischen Partei in Sadhjfen Unterhandlungen mit den bisherigen Partei­männern der Sozialdemokraten gepflogen, um eine Fusion Berbere zu führen. Die vereinigte Partei sollte gegen die Konservativen und National-Liberalen in den Kampf treten. Die Unterhand­­lungen sind jedoch, da fh Liebknech­t entschieden dagegen aussprach, gescheitert. Gegenwärtig isten 42 sozialdemokratische Agitatoren, darunter die Reichstags-Abgeordneten Bahltei um Liebínecht, hinter Schloß und Niegel. Maris, 20. November. Orig. -Telegr) Zur Ergänzung seiner gestrigen Meldung von dem rufischen Plane auf Erlangung einer Etappenstraße durch die Dobrudscha, meldet der Korrespondent des „Temps aus Budapest, daß auf Schuwaloff während seiner jüngsten Anwesenheit in Budapest diese Frage angeregt habe und gewisse Kompensations-Anerbietungen dabei zur Sprache gebracht habe. Man verhalte sich schweigend diesem Punkte gegenüber, gebe jedoch zu, es sei nie Haft, daß eine separate Verständigung mit England bereits erzielt sei, und gesteht, daß dem Grafen Schuwaloff gegenüber Bemerkungen ges macht wurden über gewisse russische Funktionäre in Hites l­en, Mazedonien und an anderen Orten, welche die fried­­lichen Intentionen des Czars, die durch den Grafen Schus­waloff zum Ausbruch gekommen sind, arg kompromittiren. Waris, 20. November. Orig-Zelegt­ Graf Shhumwaloff fonferirte seit seiner hiesigen ir­wesenheit wiederholt mit Herrn Waddington. Waris, 20. November. „Agence Havas" meldet . In parlamentarischen Kreisen zu Versailles betrachtet man die Rede Dufante’s und die Aufnahme, welche dieselbe bei der Linken gefunden, als ein Anzeichen für den Entschluß der Majorität, das gegenwärtige Kabinet nach den Senats­­wahlen zu unterstügen. — Fürst Hohenlohe hat die Leis­tung der deutschen Botschaft wieder übernommen. Baris, 20. November. Das Paperboot „Hoogly” der Mifsas­series-Maritimes ist bei Montevideo gestrandet; die P­assagiere wurden gerettet, man hofft, das Schiff nieder flott machen zu können. London, 20. November. (Orig.-Telegr) Tißn’s Neve findet in der hiesigen Presse ungetheilten Beifall. Man erblicht in ihr ein Zeichen, daß auf die Webereinstimmung zwischen Oesterreich Ungarn und England in Budapest eben so großes Gewicht gelegt werde wie hier in London, London, 20. November, Orig -Telegr) Die Regierung erhielt gestern sehr wichtige afghanische Depeschen, in Folge dessen das Departement File indische Angelegenheiten in der verfroffenen Nacht zu einer Bes­tabhung zusammentrat. Die Resultate der Konferenz wurs den Lord Beaconsfield bekannt gegeben, das Kabinet wird dieselben heute in Erwägung ziehen. Ueber den Zuhalt der erwähnten Depeschen verlautet jedoch wo nichts Bestimmtes, und dasselbe seinem Schiesabe zu_überlassen. · ’Petersbu­rg,20.November.(Qx­·tg·.-Telegr.) »Golos«spricht neuerdings von SchI­ierkgkeiten,die,ab­­gesehen von der Haltung der Pforte, der Ausführung des Berliner Vertrags im Wege stehen. „Now. Wremje” bringt einen Artikel, in welchem die Verschlimmerung der finanziellen Zustände Nußlands bes­­prochen wird. Konstantinopel, 19. November. Meldung der „politischen Korrespondenz" : In Folge stetiger Zunahme des Aufstandes in Mazedonien wies­ der Seraskier teles­graphisch den Kommandanten des dritten Armeekorps im Monastir, Cheffet Bafıha, an, unverzüglich energisch die Operation gegen die Zusurgenten zu beginnen und sich behufs kombinüten Vorgehens mit dem Korpskomman­­danten in Salonik, Salih Pascha, zu verständigen. Belgrad, 20. November. Das serbische Amtsblatt meldet, daß die Skupstina für den 21. November in Nisch­ein berufen wird, Bukarest, 20. November. Meldung der „Politischen Korrespondenz”. Der neu ernannte Gesandte Juliens Baron Fava wurde von seiner Regierung angewiesen, seine Kreditive nicht eher zu überreichen, bevor er nicht von der­ rumänischen Regierung die formelle Zusicherung erhalten! Hat, daß die Trage der Zuden-Emanzipation kürzestens ihre volle Lösung erhalten werde. Bukarest, 20. November. Meldung der „Bolik K­orrespondenz" : Der englische Vertreter bedeutete Der. rumänischen Regierung, seine Regierung müßte den Abs­­chluß einer neuen Konvention zwischen Rumänien und Rußland nicht nur lebhaft bedauern, sondern au a 13 0 Grund ansehen, ihr Interesse von Rumänien abzuwenden dem

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