Pester Lloyd - Abendblatt, November 1878 (Jahrgang 25, nr. 252-276)

1878-11-19 / nr. 266

»———.,-—4—..-.—·-·.«« 1878sssss »D-.«·s­s4».«-..tkss,:—·:--5xzs-esk57:«.ssxs:—...--.-·s: .dienstag,szl9.on,entsc H----««.«.·.« " - BudapestJa November" -Die Entrüstung,die allerorten das Attentat auf den­ König Humbert hervorgerufen,hat die Kontroverse über die fortgesetzten­ russischen Winkelzüege einen Augenblick in den Hintergrund gedrängt. Es ist das vierte Attentat auf das Leben eines Monarchen, das wir im Laufe eines Jah­res zu verzeichnen haben. Kann man sich angesichts solcher Entartung und Verwilderung der Sitten wundern, wenn die Schlimmsten Befürchtungen bezüglich der Nachwirkungen solcher Ereignisse plaggreifen? Glücklicherweise begegnen sich alle besonnenen Leute in der Auffassung, daß Sinnes­­verwirrungen Einzelner, die zu solchen die Zivilisation des Jahrhunderts schändenden Thaten führen, den Fortspritten der freiheitlichen Entwicklung seinen Schaden bringen dür­­fen und daß sie allseitig als das werden erkannt und ber handelt werden müssen, was sie in Wirklichkeit sind, als Schandthaten einzelner verkommener Imdividuen. Die offiziellen russischen Kundgebungen der sechten Tage haben nun in einer offiziösen Auslassung der „Agence Muffe” einen indirekten Kommentar erhalten, welcher selt­same Schlagschatten auf die so laut u und so absichtlich proklamirte Beitragstzeue werfen. Die „Agence Muffe” zägt bereits ganz offen mit der Frage dr „Barantien” heraus und dies ist jedenfalls Iehr reicher als alle mehr oder minder gut kombinirten . Berichte über die verschie­­denen Diplomaten-Neffen. Sa, noch mehr als das ; aus der erwähnten russischen Lithographie ist Har zu entnehmen, daß Nußland die Zurückziehung seiner Gruppen von der vollständigen Ausführung des Ber­liner Vertrages abhängig macht Cs ist Mar zu erkennen, daß die Auffassung­ Naßlands dahin geht, es sei von der Erfüllung der­ übernom­­­menen Verpflichtung entbunden, wenn nicht der­­ ganze Vertrag any vollständigen Ausführung gelange. Diese Auffassung widerspricht aber von an und fst sich jener, die dem Berliner Vertrage und der seinerzeit auf den Kongresse erfolgten Ablehnung einer kollettiven Garantie zu Grunde gelegen. Daß eine solche tollettive Garantie abgelehnt worden, hatte eben darin seinen Grund, daß man von der Ansicht ausging, es übernehme jeder Kontrahent Verpflichtungen, Die aber dadurch keines­­wegs erlöschen Daß irgend einer der anderen Kontrahenten mit der Er: "Füllung seiner Verpflichtungen im Radstande bleibt Würde man die Auffassung der „Agence Rufe" acceptiven, so würde man eben auf den Gedanken einer kolleftiven Garantie zurückommen müssen, der aber, wenn er auch den russischen utentionen entsprechen mag, von anderen Baziszenten perhorreszirt wird. Es ist nach diesem indiversen Kommentar, der zu dem neuesten Auftreten Nußlands gegeben wird, nicht segwer zu­­ erkennen, daß sich Hinter der Art und Weise, wie die Aus­­führung des Berliner Vertrags seitens Nußlandg an Ber­dingungen geknüpft wird, uum das Bestreben versteht, eine Jude zu suchen, durch welche man dem Vertrage überhaupt entgeplüpfen könnte. Desto wahraner muß darauf geachtet werden, daß der Vertrag vollständig an­ Ausführung ge­lange und Rußland sein Vorwand geboten werde, sich den Vertragsbestimmm­ungen zu entziehen. Zu dieser Erkenntniß scheint man, und das ist eine Lichtseite der Situation, ent­ält auch in Konstantinopel gelangt zu sein. . ‚ . = . — « ” — Einige Blätter folget­ren die Albernheit, der Abgeordnete der Leopoldstadt, Moriz Wehrmann, sei in den Freiherrnstand hoben worden oder er solle ihm eine solche Standeserhöhung be­ orstehen. Wer Verhältnisse und Personen aug nur oberflächlich rennt, für den braucht wohl nicht erft bemerkt zu werden, daß es si­cher um einen, obendrein sehr geschmahlosen Scherz handelt, über Jen sein Wort weiter zu verlieren it. — Nun „Relet Népe" wird mitgetheilt, daß Benjamin Kallay von der zur Organisation Ost-Numeriens entsendeten internatio­­nalen Kommission den Auftrag erhalten und auch angenommen habe, das Organisationsstatu­t auszutarbeiten. Diese Mittheilung is­t ahm­ zu ergänzen, daß Herr v. Kállay den Auftrag ni­ blos angenommen, sondern aug [don ausgeführt hat; der Entwurf wurde troß einiger russischer Ein­wendungen ein íti­me m­ig acceptirt. Derselde besteht aus zwei Theilen: einem allgemei­­nen und einem besonderen. Der türk­ische Bevollmächtigte hat gar keinen Entwurf eingereicht. — Aus Konstantinegel, 12. November, meldet man der „Rolitnfgen Korespondenz“ über die allgemeine Lage der Türkei: Die täglich zunehm­ende Spannung zwischen der Pforte und Rußland verleiht auch dem zwischen den beiden Mächten stattfinden­­der Diplomatischen Notenmechsel einen nahezu gereizten Charakter. Der signalisirten Note vom 6. d., in welcher die Pforte sich über die Hindernisse beschwert, welche vuffiich­rseits der Depatriis­sung der mohamedanischen Flüchtlinge in den Weg­­ gelegt werden, folgte Tags darauf eine neueilige, an den Fürsten Lobanoff ge­richtete Note über die Ereignisse, die sich in der Umgebung von Demottia, in den Distritten südwwärts des Arda-Flusses zu trugen. Die Note sprach von 14 niedergebrannten mohamedanischen Dit­ Shaften, deren Einwwohnerschaft, verjagt und theilweise nieder­­geriegelt wurde. G3 hieß ferner in Dderjilben, daß die Banden, welche diese Gegend überfielen, sich innerhalb der russischen Liz­­ien organisiet hatten, woselbst ihre Vorbereitungen nur schwer den russischen Behörden entg­ehen konnten. Ohne diese direkt der Mit­­wissenschaft auflagen zu wollen, sei die Pforte nichtsdesfio weniger der Ansicht, dah in all den angeführten Fällen eine immere Verant­­wortung auf den russischen Militäre Behörden hatte, welche zum Mindesten der Wachsamkeit ermangelt zu haben scheinen. Nach den Bereicherungen, welche die Pforte vom Fürsten Lobanoff mit Bezug auf die Vorfälle in Mazedonien erhalten, habe sie in der Hoffnung hin­gegeben, daß derartige Ereignisse nicht mehr vorkomm­en würden. Sie habe umso mehr darauf gerechnet, als der Fürst jede wie immer geartete Theilnahme der russischen Behörden an den Alten der Tr­i­fulgenten in Mazedonien leugnete. Die von Saviet Baia gereic­nete Note schloß mit dem Borschlage, eine gemischte russische türkische Kommission mit einer kontradiktorischen Enquete zu beauftragen, nun die ganze Wahrheit über die berührten Thatsachen kennenn­ernen. Diese, wie erwähnt, am 7. b. M. der russischen Botschaft übergebene Note rief dortselbst lebhafte Empfindlichkeiten an. Am 9. November Früh erschien bereits Botschaftsrath Onou im Ministe­­rium des Heußers, wo er si lebhaft über den Ton der Mittheilung der Pforte besehwerte. „Wenn dies so fortgeht — sagte er — so wer­­den wir von der higigen Grörterung bis zu ‘Beleidigungen kommen ; denn wir werden nit umbin können, Cudh in Demselben Tone zu schreiben.” Er erhielt die Antwort, daß ein türkischer Staatsmann Tewer seine Kaltblütigkeit bewahren könne, wenn er von der­­ Niederriegelung von Bulgaren höre. „Er­­ vergeßt, nahm Daon nochmals das Wort , daß die Diohamedaner in Macedonien und im Rhodope-Gebirge Thristen ermorden. Wir fennen diese Hondthaten, und das Geschrei der Opfer bringt bis zu uns. Uebrigens ist Alles, was geschehen mag, eine nothwendige Sorge der Lage. Die beiden Namen, welche Rumckben bewohnen, sind unversöhnlich, und es wird zu einem­­ Ausrottungstriege ziwischen Ihnen fommelt, wenn man nicht das Megime ändert, welchem sie unterstehen.” Mit dieser handgreiflichen Anspielung auf den Berliner Vertrag und das durchaus abnormale Megim­ent, das derselbe für Ost-Rumelien geschaffen, zog si Mir. Dre zurück.­­ Derartige Erklärungen sind nicht eben geeignet, die Pforte zufriedenzutreffen, welche ihre Beschwerden den europäischen Mächten mitzutheilen beschloß. Seit mehreren Tagen war eine für Ver­ketex der Pforte im Auslande bestim­mte Zirkular Note im Mini­­sterium­ des Auswärtigen in Vorbereitung. Dieselbe handelte zunächst­­nur von den Ereignissen in Mazedonien, und die Nachschläge des‘ Botschafters einer der Pforte freundlich gesinnten Macht „ hatten­ einen Aufschub der Absendung bewirkt. Allein die Ereignisse­ Don Demotita machten das Mai voll und Saviet Balga b­ icjlop,­­ das durch zwei Abläge über die nenerb­ten Borsäle in Thrazien vers­längerte Rımdichreiben abgehen zu lassen, was gestern oder­ heute gescheben sein dürfte. ·· x Mitlerweile hat ein­anderschwinden fander sich wieder .g Nachbarschaft des Rhodopessebasges·zugenüge·n,der Pfoiste Stoff"­­.Innenm Reklamativkreks geliefert-EuressibthellungBnkgare11,ohne Mohnmedanern durch)·die·­ wie sein­e Untergebenen zu einer­ genaueren Befolgung der euro­­päischemn Beschlüssevermögen werde11-Einstweilen sich die Konp nusswn ihre Azsbekten forhumdcheiheitach alle diemannis fache11,­die politische,administrative,gerichtliche Organisation Ot- Runtekiens betreffenden Fragen nach dem von dem österreichischsnw­­areschen Vermter Herrn v.Kallayans gearbeitetem methodischen Programm zu behandeln. Was die der Pforte freundlich gesinnte Diplomatie mehr noch als die P»annung der Russen beunruhigt,das ist die bulgarische Bewegung­ die thatsächlich tiefe Wurzel II im ganzen Volke hat und In diesem­ Augenblicke in Mazedonien und Thrazien von den Griechen­, Walachen­ und Arm­eniern sekundirtivird.Es ist dies ein wichtiges und n·nlengb·ares Symptom dafür,das alle Christen der europäischen Türkei der türkischen Oberherrschaft müde sind und die Gelegenheit mit Degierde ergreifen werden, um dieselbe abzuschütteln. In Mazedonien ist gegenwärtig eine türkische Armee von 53.000 Mann mit mindestens 90 Beihügen konzentrirt. Am vergangenen Sam­stag it eine­r Eunzahl Häu­­bigen für die Befestigungswerte von Tichataldja abgegangen. Am­ selben Tage wurden im Arsenale von Tophane ca. 59 Geflüge verschiede­­nen Kaliber eingeschifft, von welchen­ ein Theil nach Mazedonien, ein anderer nach Kreta bestimmt war,­­moselbst, das von Mukhtar Palha getroffene Abkommen augenblick­li) wieder sehr gefährdet zu sein scheint. Der Kaiserliche Serman zur Sanktionirung dieses Abkommens wurde in einer beunruhigenden Art zurüückgezogen und jedermann Schloß daraus auf neue Schwierigkeiten. Die vor­­nehmste deuselben it die absolute Weigerung der fretensischen Christen, ihre Waffen abzuliefern, eine Weigerung, die zu begreiflich­st, als daß man darüber erstaunen könnte. Die griechische, mit den Kretensern lebhaft sym­pathisirende Gemeinde von Konstantinopel war sehr unangenehm überrascht, zu hören, daß neue Truppen und Artillerie nach Kreta abgeschict wurden. Dagegen scheint die Pforte geneigt, ein Einvernehmen mit Griechenland über die Grenzberichti­­gungs-Frage herbeizuführen. Der Ministerrath beschäftigte sich wiederholt, zulest am Sonntag, mit dieser Frage, ohne bisher zu einem Beschlusse zu erlangen. Keinesfalls aber wird Sanina in dem abzutretenden Gebietstheile inbegriffen sein. Der englische Botschafter hat einen großen Erfolg doch die Genennung Midhat Baihas 3­mt Gouverneur von Syrien errungen, woselbst er ohne Zweifel im englischen Sinne wirten wird.­ Diese Polität ist weit entfernt, bei den Ara­­bern populär zu sein, welche als Feinde der türkischn Oberhoheit auch deren Protektoren mit ebenso wenig Vertrauen als Sympathie betrachten. Solche Gesinnungen sind nicht nur unter den Arabern von YDemen und Mesopotamien, sondern auch in Syrien sehr ver­­breitet und sie können Midhat PBalcha manche unvorhergesehene Schwierigkeit bereiten. Mit den für Asien zugestandenen Refor­men hat es noch­ seine guten Wege. Das Gendarmeri-Reglement wurde vom Viinisierrathe neuerlich Dduchberathen und auf An­­drängen Layard’s beschlossen, daß zum mindesten ein Engländer sich in der Zentralleitung der Gendarmerie eines jeden Bilajets befin­­den solle. Dies it für eine ernstliche Kontrole absolut nicht anz­­reib­end , aber der englische Botschafter wird si, unvermögend, Alles durch­zugeben, wohl mit dem ihn Gebotenen begnügen müssen. Der Vottschafter in Petersburg, Schakir Baldda, wurde berufen, um in dem Brozefse Suleyman Bafhas Aufklärungen über die Ver t­eidigung der Ballan-Position Kamarli zu geben, welche, besser be­­hauptet, den Mann der Nuffen lange Zeit hätte aufhalten können. Wahrscheinlich dürften aber auch Gründe politischer Natur die Hier­herberufung Schalin’s mitveranlaßt haben. Aus dem Reichstage, Vize-Präsident Gabriel Barady ceröffnet die Eignung des Abgeordnetenhanfed nahil Uhr. — Schriftführer: An­­tel, Baross, Loncsarics, Molnár. — Auf den Mint­ee Tipan, Trefort, Bederovics Bauler, édy. Das Protokoll der geltrngen Gebtung wird verlesen und authentizirt. Brafident hat seinerlei Einläufe zu­ melden. Nicolaus Szathmáry meldet als Bräsident der dritten Gerichts-Kommission, daß Beter Luppa verifizirt wurde, da die gegen ihn eingereichte Betition zurückgezogen wurde. Folgt die Tagesordnung: Die Adreßdebatte wird fortgefegt. Baron Aryad Mednyansky: Die Beantwortung der Thronrede­n­ unter den gegenwärtigen Umständen mehr als eine konventionelle Pflicht und sie erfordert die größte Aufrichtigkeit ; diese Eigenschaft entbehren einige der eingereichten Adreh-Ent­würfe. Die Regierung hat kein Programm und ihr Vertreben scheint nur zu sein, ihr Scifflein aus der Sturmfluth des Veovitoriums in dem sichern Hafen des Definitivums zu bergen und das Programm der Majorität besteht darin, diese programmlose Regierung zu un­terfrügen. (Zusti­mung auf der äußersten Linken.) Man greift den Parlamentarismus als überlebt an, und wenn man ihn vertheidigen will, muß auf seine Lichtfetze die Verantwortlichkeit der Dim­ister hin­weifen. Diese ist aber bei uns vollständig illusorisch gemacht Gegen die scmweren Anklagen­ hat Die Regierung nur ein Vertheidigungsmittel: das Niederstimmen, und Schon im Unteresse helfen, daß die Gejegesachtung inner feitere Wurzeln falle, it es erforderlich, daß die Mi­nister die Verantwortung ernt nehmen Aufrichtigkeit muß namentlich m­einblich auf die auswärtige Lage in der Adresse sein... Die Zeit, da man Völter verskachelte, hat dem Berliner Kongresse als Vorbild gedient. Gegen Hegeditz pole­misirend, sagt Neoner, daß man von dem Staatsmanne, der von Wien nac Neidstadt, dann nach Petersburg, dann wieder nach Berlin reiste, eher sagen Tönne: „Figaro ci, Figaro­la!", als von der Äußersten Linken. · · · Diese hat nicht kü­nstlich die öffentliche Meinung aufgeregt, sondern diesesußte iustin­ktim daß es sich nur die Frage vor­ Sein oder Nichtsein handle und man beraubt dieälkation des Rechtes ihrer Selbstvertheidigung,indem man ihre Wimjcheun erfüllt laß. Die Unabhängigkeitspartei entspreche diesem zudem sie die Persot­al- Union fordert.Redner bespricht noch die Weyrfrage un­d die Ange­­legenheit des kroatischen Ausgleichs im Sinne des von Bei-hoan eingereichten Adressenb­wurses,­den Redner annimmt,da dieser die Thronreden Inobjektiv stark beantwortet.liedhafter Beifall aus der äußersten Linken.­ Einerichdvänkafagher wolle ganz objektiv und nicht polentifirend,"kurz seine Mein­ung lagewEr erörters zunächst was geschehen wäre,wenn­ vix-einen Krieg gegen­ Russland-begonnen hätten-In keinem­ Falle träte Der 11tschland mneinem solchen miege uns zur Seite gestanden und selbst wenn es uns­ gelungen wäre, Rußb­ind zurückzudrängen glaubt man daß Preutzen jesel­ce Zix­­stimmung zur Herstellung Polens gegebei­ härtes-Die Folge eccces solchen Krieges wäre der unversöhrtliche Han Rußb­inds und der Südslaven gewese11.· ·· · Bei Beurtheclun­g so wichtiger Fragen sind die herrschen­desr Ideetc des Jahrhunderts ebenfalls in Betracht zu­ ziehen­,und muß daher die polnische unnd religiöse Freiheit und Nationalität Berücks­­ichtigung finden.Ungarn darf nach Ansicht des Redners nirgends die Hand dazu bieten,daß die Verwirklichung die Ic­dee nIch­ter­­drückt werden(Beifall rechts.) Jede Nationalität­ hat das unbedingte Recht,insoweit ihre­­ Expansivkraftreicht,für ihr eigenes Bestehen und ihre Entwicklung zuiorgenz für die ungarische Nationalität hingegen Si­oetc die Donau und Drau die natürliche Grenze g­ezogem für welche unsere Väter und wir selbst m­it unseresm Blute und unseren Leiden ein­­gestanden sind—was drüber hinausliegt,ist das Gebiet mttlerer Völker-Fa1t­ilie 11 und es kann nicht in unserem Interesse liegen, diese,weil wir ihre Entwicklung verhindern wollen,in die Arme des Absolutismus und Rußlands zu treiben. Die Besetzung Bosniens un oder Herzegovina billigt Redner daher aus zweinündern erstens iftnns die Gelegenheit geboten, thatsä­chlich··5,11·beweisen,daß soweit unsers il­mreichh die Worte Freiheit-Gleichhheit 1111d Achtung der­ Nationalität nichtleerer Kling-Klang,sondern thatsächlicherl Wahrheit sind­,zweitens-und hier werde ih­n jeder Sachverstä­­dige9iechtgeben—ist fü­r de­­ Fall eines Krieges auf der Baltananlbinsel in welchen wir eventell eingreifen m­üssen,eine vielbenere Vertheidig­ungslinie ge­­wonnen,wobei er imr kurzertvähns,daß dieselbe mitmeyr als die Hälfte kü­rzer ist als unsere alten Grenzem Nach­deanedner sich überzeugp had daß die h­ierIt1kgbek ihres­ Einflußnahme auf die ntjenkaliischen Angelegenheiten mit dem­ Blute und dem­ Vermögen derälcatcon m­öglichst:wird­­schaftlich vor­­gegangen ist,1 und dies auch für die anntift mit Sicherheit erwartet, und ob­wohl in ihm auch jene Beforgnisse bestehe,die bei so wich­­t in Ereignissen,wie dieggenwärtigem jeden Patrioten unwillkür­­lich ergreifen müssemfvstimme er für den­ AdressEn­­twurf des Ausschusses­(Lebhafte·rB·eIfall­ auf der Rechne1t.) Eugen Madarap sagt,weitn Rassen auf den Regierungs- Fantenilsiäßem könnten sie seine verderblischere Politik machen als unsere Miteifter.(Beifalllian­)Er n­annt den Abtes-Entwurf Verhovay’sasx. Hierauf sprach Graf Julius Szapary für den Adreß- Entwurf des Ausschusses. Wir kommen auf seine mit vieler Auf­merksamkeit angehörte, von der Mechten mit Beifall begleitete Rede im Morgenblatte zurück. Blasius Orban spricht sich für den Verhovay’schen Adreß- Entwurf aus. Im Laufe seiner Rede kam er auf die Affaire der Wahlbestechungen in Siebenbürgen zu sprechen und bemerkte zu­­nächst, dab nicht nur mit Geld, sondern auch mit anderen Mitteln, wie beispielsweise mit der Zusicherung von Gerichtssigen agitirt wurde. Medner sagt nicht, daß die Kandidaten Aehnliches get­an hätten, sondern die Beamten und ihre Kartefe. Was die Geltsendungen nach Siebenbürgen betrifft, von wel gen Nedner in einer neulichen Sitzung gesprochhen (Hört! Hört!), muß er bemerken, daß in Siebenbürgen die Leute ihre gegenseitigen pekuniären Verhältnisse genau feinen. Wenn ein armer pensionirter Beamter als Kandidat seinen Wahlkreis bereist­ und dort 6000 bis 7000 fl. ausgibt, sp riecht dies statt nach dem Dispositionsfond. Was speziell­ die Csányer Geldsendungen anbelangt, sei es zu verwundern, daß der Csányer Postmeister Ladislaus Ticha diese mit solcher Indignation in Abrede gestellt hat. Wie er scheint, ist er nicht au courant mit seinen Agenden als Boftmeister. Darum führt Redner mehrere Geldsendungen an, welche im Monate Juni d. 3. aus Csány nach Gy.-Sz-Király, Déva­x, an verschiedene P­ersonen erpedirt wurden. Die von dem Hedner angeführten Geldsendungen machen insgesammt 6000 fl. aus. Er könnte die Liste noch fortlegen (Hört ! Hört !), aber die angeführten Daten seien genügend, um darzuthun, daß in der Wahlkampagne aus Csány, einer einfachen PBuhta, große Summen versendet worden und daß er wohl informirt sei. (Bewegung rechts.) x ‚Bugleich fühlt sie Redner verpflichtet, zu erklären, daß er sich geirrt habe, als er sagte, daß Paul Móricz diese Gelder ver­­sandt habe. Seither hat er erfahren, daß höhere, friftverständige Hände es diesesmal besorgt haben. (Heiterleit links.) Es geht das Gerücht, daß dies die Ursache sei, wenn­ der Opernbau noch nicht unter Dach und Hack gebracht wurde. Er selbst schenkt diesen Ge­rüchten seinen Glauben und um denselben ein Ende zu machen, fordert er die Regierung auf, sie solle die Entsendung einer Kom­mission zur Prüfung des Opern-Baufonds beantragen. Ladislaus Tipa: Der Er-Baron Orbán (Lärm links), der Er-Baron Orban hat gesagt, er, (Medner) sei nicht auf dem Laufen­­den mit seinen Csányer Boftmeister-Agenden. Wie er scheint, ist der Abgeordnete Orbán auch mit den Agenden eines Abgeordneten nicht auf dem Laufenden. sonst müßte er willen, daß seit sechs Jahren die Stelle eines Postmeisters mit der eines Abgeordneten inkompatibel sei. Ihatsächlich Habe Redner seit sechs Jahren mit dem Esanger Bostamte nichts gemein. 2 Was den Opernbau betrifft, war es sehr rücksichtslos von Drban, die Sache hier zu erwähnen. Schon die Thatsache, daß er eine Untersuchung verlangt, beweise, daß er nicht wise, woher der Opern-Baufond­ stamme. Also diese Behauptung sei so grundlos wie die andere. (Baustimmung rechts.) Nedier hält nach wie vor fest daran, daß die Behauptung, als wären Hunderttausende in Csány doch seine Hände gegangen, eine Berleumdung sei. (Beifall reits.) s Johann Kállay verspr·icht,bei der sichtlichen ungeduld des Hauses naxsth kurz zu­ sein,··verm­ag sich jedoch anfangstu­­r nut gwßer Mühe Gehorztt verschüsselt,bis eini­ge köstliche Tir­ade1l des Redners die Ungeduldigen zu wirklicher Aufmerksamkeit belebt­­ten.Der Redner sch­ildert m­it großex Verve in Ausdruck und Geberde das»C­lend des Landes««zerklagt über das»verlor eingegangenenngatts Geburtsrecht«,und als die allgemeine Heiterkeit hierin stürm­isches Isela­ter ausbricht, wendet Redner sich an die ihn umgebenden Abgeordneten von Der äußerten Linken: „Laden Sie nicht, Haben wir seine Virilisten, haben wir sein Oberhaus ? Sst ja sogar die Gleichheit der Religionen nicht durchgeführt !” Unter allgemeiner Heiterkeit, welche durch das vom Redner selbst zur Schau getragene behäbige Lächeln noch mehr genährt wird, als durch seine politischen Aus­­führungen, fährt Redner nach einer nochmaligen Bitte an den Präsidenten, micht Nuhe zu machen“ — in einem Momente, da sich eben Niemand rührte — in der Schilderung des allgemeinen wirth­­schaftlichen Niederganges fort, erzählt, daß der Kommunikations- Minister — natürlich von mißtrauischer M­atur — vor Jahren schon bemerkt habe, daß die Anzahl der Zugthiere abnehme. Bu diesem Augenblicke flüstert dem Redner sein Nachbar, der Abgeordnete Csatár, irgend etwas mit reifer Stimme zu. Nedner ist nicht im­­­indesten verlegen, sondern wendet den Kopf um und ruft mit sehr lauter Stimme: „Das kommt erst später !” (Große Heiterkeit.) · · Redmerbricht·n:111·für·die,,armen Steuer-,Inspektoren«eine Lanze, Fuelche obgeetwiste in·der Steuers Eintreibung unerbistlich genug sind,von den zur Infinierung delegirten­ Ministerialräthen vor allen Lenten­,,heruntergeputzt«werden. Es entsteht eine Pause,da der Redner seine Notizen durch­­sieht-(Rufe:Jetztkomm­t"«s!)Kallay übergeist indessen nur zu einem sehr unklaren Zirkunftsgemälde in dem Verhältn­isse der europäischen Wiiichke zu en­takeder. »·,,Wenn··zmr-sagt Redner­ sogar vor Plevna für die Türfer eingegriffen ‚ hätten, wahrlich, Maubland märe auf 100 oder 150 Jahre untauglic gemacht worden.“ Bedauernd, daß der Mini­­ster-Präsident eben nicht im Hause sei, zählt Medner alle jene Mächte auf, die uns in einem Kriege gegen Ruppland unterfrügt hät­­ten. Endlich kommt er auch auf Schweden und Norwegen, da dies­­es Schon lange auf GEstland und Finnland spekulive. (Großes Ge­lächter ) Rebner, acceptirt den von Berhovay eingereichten Entwurf. Noch spricht Baron Béla Banhidy, worauf die Sigung seshloffen wird. · 9408 .· gliggenksnseYekegaigM Der skxzssfcszifk für auswärtige Angelegenheiten der ungarischen Delegat­ 011 ist gesterkt n­ach der Plenarzitzung der De­­legation zu­ einer Berathun­g zusammengetreten und hat das ganze Budget des Ministeriums des Heußern, mit Ausnahme des Dis­­polittrong-Fonds, der in suspenso blieb, erledigt. Bei der auf die Erhaltung der Füchtlinge bezüglichen Bot wurde in Betreff der Hepatriirung der bosnischen Flüchtlinge an Baron DrczY, der das Ministerium des Reußern vertrat, eine Anfrage gerichtet und von diesem dahin beantwortet, daß die H­epatriirung im Zuge sei. Der Ausschuß gab der Hoffnung WAusdruch, der Nach­­transport der Flüchtlinge werde nunmehr in vollem Maße und energisch bewerkstelligt werden. Hierauf kam die Angelegenheit eines im Haus-s Hof­­und Staats-Archiv für einen ungarischen Beamten zu systemisirenden höheren W­ostens zur Sprache. Baron Drczy er­klärte, die gemeinsame Regierung werde bestrebt sein, dem hierauf bezüglichen Beischluffe sobald, als möglich zu entsprechen. 62 Der Heeres: Unerding der ungarischen Delegation bieit gestern von "27 bis *­,10 Uhr Abends unter­präsidiun Ladislaus Szögyenyi-Mark­h eine Sigung. Seitens der gemeinsamen Negierung waren an­wesend: Kriegsminister Graf Bylandt- Nheidt, Sektions-Ch. EM. v. Maymwald, Oberstintendant v.Rödenzahn und mehrere Referenten. Vorerst beschloß der Ausschuß, den 1879er Voranschlag jegt zu verhandeln, aber blos in der Vorauslesung, daß bezüglich des Wehrgefeges bi zur Sanktio­­nirung der Delegations-Beischlüffe eine gefegliche Verfügung ge­­troffen sein wird, nachdem mit Ende dieses Jahres die Giftigkeit de Wehrgefeges abläuft. — Ausschuh- Mitglied Augustt Burgfy marf sodann die Frage auf, ob bei Feststellung des Budgets der gesanmte Präsenzstand der Armee­ als Balls genommen werden sol, oder ob die in Bosnien dislozieren Truppen bei Feststellung des Ordinariums abgezogen werden sollen. Nach längerer Debatte wurde dieser Antrag verworfen, nachdem eine derartige Berechnung sich als unmöglich erweist ; abgesehen davon, daß heute gar nicht bestimmt werden man, ob im nächsten Jahre die Oskupations- Truppen in derselben Anzahl wie fest in Bosnien belassen werden müsen. ——­ Das Ordinarium wird denmal nach dem geistlichen Präsenzstand festgestellt, und der Ausschuß wird bei Einstellung der­­ einzelnen Titel den vom M­inisterium witterbreiteten V­oranschlag zur Basis nehmen. · ·· Hierauf wurden die Antworten des Kriegsministers auf die Resolutionen der Delegationen verhandeln Die Antwort des Mini­sters,daß er eine im 187 der außerordentlichen Heeres-Erforderniß nicht vorirte Mehrau­sgabe seinerzeit in den Schlußrechnungen auss weisen und rechtfertigen werde,wird zuth­nn mißgenommen.Die Lich­iuort des wen­kisters auf die Resolution der Delegation der Kiichnsmäster möge auf die Betheiligung der ungarischen Industrie bei Lieferung von Lederwaaren thatsächlich exnnnxkcm wurde zwar zur Kenntniß genommen,doch wurde dexthyte versuchh dies­­bezüglich in der nächsten Sigung detaillirxe Answeise vorzulegen Der Ver­tr.xx;läuft Ende 1d579·a6.—­Die Antgut des Ministers auf die seit Jahren sich hinziehende Angelegschec­deerilität-­­Spitäler in Siebenbüirgen wird zu neh­m­en genommen-Die Ant­­worten des Ministerscmf die Resolution wegen Errich­tung einer höheren­ Militärs-Unterrichts-Au­tstalt·aufdene Gebiete der ungarischen Kronez sowie auf die­ Resolution­ wegen des Unterrichts der ungarischen Sprache haben eine längere Debatte hervorgerufe­k.Es wurde der Fortschrittsiselunterricht der mcgari­­schen­ Sprache,sowie in dchahl der ungarische­n Offiziere«konsta­­tirt,aber deshalb wurde doch beschlossem daß die hxemusbezüglichen Resolutionest ausch für die Zukunft aufrechterhalten werden«­Wie Antwort des Ministers auf die Resolution in Betreff der Verwirk­­lichung des Territorial-Systems wurde in Schwepebelassembiadas zur Prüfung der in Angelegendm der Vnnnrtlcchims Use-site­­ schlossen,daß behuks vorhergehenden Verhandlung der Titel 22,29 und 24 des ordentlichen Budgets ein Dreier-Komite,bestehende den Herren Alexander Hegedns, Stefan­ Hegeds istxikd Thaddäus Prileßky,zu entfe11de11 · ei­—Der Tag dernsfichsten Sitzung ist noch unbestimmt­ erfahrungsgemäß Fagesneuigkeiten( A­uszeichnungen) Wie das heutige Amtsblatt meldet, hatte.Y1ajej«tät de­n Budapester Stationschefs Stellvertrkrlexs der österreichischen Staatsbahne Isidor Litt 171a 1111,sowie dem Eisens­bah11-Station­schef Bernhard Pram­­da für ihre in dieser Eigen­­schaft geleisteten­ ausgezeichneten Verdieste das golde­te Ver­­­sdie­nstkreuz,und star dem Ersteren mit der FTrob­ers­tehen. Der Namenstag Ihrer Majestäät der Königin­ wurde heute in der Hauptstadt in der herkömmlichen kolernen Weise begangen. Schon mit Tagesanbruch prangten an den öffentlichen Gebäuden nationale Fahnen; desgleichen waren die am Dual vertauten Schiffe in voller bunter Flaggengala. Um­ 10 Uhr Vormittags fand in der Diller Garnisons-Pfarrirche ein feierlicher Gottesdienst statt, welcher von dem­ E­rzbisgof von Kalocsa, Ludwig Sagna­d, mit glänzender Assstenz zelebrirt wurde. In den Bankreihen nächst dem Sanftuarium waren die Notabilitäten des Landes und der Hauptstadt, Alles in glänzenden Galakleidern, versammelt. Unter den Anwesenden sahen wir den Honved-Ober­­kommandanten Erzherzog Koser, welcher während des Tedeums mit seinem Adjutanten erschien; ferner von Seite der gemeinsamen Ministerien, den Minister des Wendern Graf Julius Andraffy, den Kriegsminister Graf Bylandt Rheidt, den VVifangminister Freiherr­n Hofmann, den General-Major Maymald und SektionsChef Baron Drezgy; die ungarischen Minister Tipa Wendheim, Syende Trefort Bauler und Bedefovvics,­ die Präsidenten der beiden Häuser des Reichstags: Ohycezyy und Majlath; zahlreiche Delegirte; der Ober-Bürger­meister Math an der Spibe der Deputation der Hauptstadt, den Vertreter des Pester Komitats, Obergespan Graf Stefan Szar­pary, den Landes-Kommandiren den Baron Edelschein- Gyulai mit den Generalen und dienstfreien Staben und Ober­­offizieren der Garnison; zahlreiche Hier befindliche Generale und Offiziere der Honvld-Armee, die hier befindlichen Konsuln der fremden Mächte, die Dekane der Universität mit ihren Rebellen, und zahlreiche Mitglieder des hohen Adels. Während des Gottesdienstes exekutivte die Ofner Kirchenmänfil -­kademie eine Messe von Haydn in gewohnter verakter Weise. Nach dem Tedeum wurden die Gratulations-Deputationen der verfriedenen Behörden von dem­ Minister Baron Wendheim empfangen. — Zur selben Zeit, wie in Ofen, fanden auch in­ den übrigen Kirchen und Tempeln der Hauptstadt feierliche Gottesdienste statt, überall unter Theilnahme zahlreicher Andächtiger. Abends finden in den Theatern Kest­­vorstellungen bei prunkhafter Beleuchtung des äußern Schau­­planes statt. Hinsichtlich der Diner Kortifikations- Grün­e­ bezüglich deren Vertheilung bekanntlich zwischen dem­ Finanzministerium und der Hauptstadt Meinungs-Diferenzen leer stehen, erklärte der Finanzminister in einem heute an den Dingistrat gelangten Erxlaffe neuerlich, daß er bezüglich der der Hauptstadt zur formenden Objekte seinen früheren Grund aufrechterhalte. Da es sich hier um die S­nterpretation eines königlich n Schenkungsbriefes handelt und das Munizipium sich doch die Auslegung des Finanz­­ministeriums geschädigt erachtet, so wird wohl nichts Anderes err­übrigen, als daß die Kommune, einer [hen Lange bestehenden Ab­­sicht genäß, die Entscheidung des Königs anrufe.. Todesfall.­ Gestern wurde in Dfen Dr. Alexander Lemberger, prakt. Arzt aus Tihölcy, begraben. Der Ber­torbene war im Som­mmer d. S­., vier Wochen nach seiner Vermählung, nach Bosnien einberufen worden, wo er typhusfranz wurde. Vor Kurzem­ ward er nach Don gebracht, wo er seiner Krankheit erlag. Der Berstorbene hatte seine Studien in Wien mit ausgezeichnete Erfolge absolvirt. Bei seinem Lrnd­enbegängnisse war eine Deputa­­tion von jungen Leuten aus den Neograder Komitat erschienen, um einen Kranz auf das Grab des Bersiarbeiten niederanlegen. Das Seigen begangnurg die 3.]. UT Friedrich Glattauer, der — wie ein Telegramm unseres gestrigen Abendblattes meldete — am 16. b. in Prag ge­­storben ist, hat heute Vormittags dortselbst unter großer Theilnahme aller Kreise der Prager Bevölkerung stattgefunden. Polizeinachrichten. Das Stubenmädchen, Anna Stürte und die Köchin Maria Yoxos, Weide mit Fran N. Bauer, Dorotheagafse 5, bedienstet, wurden wegen Diebstahle von Wälde zum Schaden ihrer Dienstgeberin verhaftet. — Anf­ dem Borárosplat wurden gestern Abends gegen 50 U­hr zwei Pferde des Fuhrmanns Dittrich [hen und nahmen Weiß aus. Eines wurde in der Mühlgasse aufgefangen, das andere jedoch warte duch die Soroffärerstraße Über den Kalvinplas in die Kecskemetergasse, wo es endlich duch einen Konstabler aufgefangen werden konnte. Ein Unfall it glückicherweise nicht zu verzeihen. — Gian Augusta PBraunlic erstattete die Anzeige, daß ihr gestern Abends an der Ehe des Waisnerrings und Szehengigaffe ein Portenionmagie mit einem Subhal­e von 135 fl. und einem goldenen Ring mit einem blauen Stein gestohlen wurde. — Zwei Bursche, welche eine Tar die Tuhichuhe trugen, wurden gestern auf der Waignerstraße an­gehalten. Sie warfen jedoch die Schuhe von sich und liefen davon. — Der in der Dfner D Blaufärberei bedienstete Kuedgt Franz Balinsky gerieth gestern Nachts in der Neustift mit michreren Kam­eraden in Streit, „wobei er durch einen Messerstiich oberhalb des linken Auges gefährlich verwundet wurde. “ (Zur Wahlbe1wegung ikh­ Tapolczaer Wahlbezirk­ des Zalaer Komitats bl­i1tgt,,Egyetertes­«die telegraphische Nachricht,daß in einer an 118.d.in Balatons Füred stattgefunden­n­ Wählerkonferenz der Unabhängigkeits-Partei Fürst Arthur Odescalchi zum Deputirte 11-Kan­didate 11 exoklaY mirt wurde. (Die liberale Partei des Eisenbur­ger Komitats­ hielt am 18. d. in Steinamanger eine Ver­­sammlung, in welcher, wie man dem , Egyetértés" telegraphirt, der Regierung einstimmig ein Mißtrauensvotum ertheilt wurde. (Die Diphtheritis am Darmsädter Hof.) Ueber das Auftreten der Diphtheritis in der großherzog­­lichen Familie zu Darmstadt berichtet die am­tliche „Darmnit. Zrg.” Folgendes : · ·­­ Die Prinzessin Viktoria,geborene Aprieschkes merkte am­ Mittwoch den s.d.M­ die ersten Erscheinungen von Umwohlsein.Sobald dieselbe der Arzt gesehen wagte, fand eine voll­­ständige Trennung von der ganzen großherzoglichen Familie statt. Die Zeit, weldhe zwischen der Erkrankung der P­rinzessin Viktoria und dem Eintritt der ersten Erscheinungen bei den nachfolgenden Krankheitsfällen verstrichen ist, nimme mit der Zeit überein, welche Jung zu verstreichen pflegt. Es ist Daher unzweifelhaft, daß die At­fteilung der später Grkrankten bereits stattgefunden hatte, bevor die Progeisin Viktoria Veranlassung hatte, ärztliche Hilfe in An­­spruc zu nehmen. — Ein gestern erschienenes Grivablatt Der "Daruft. Big." bringt folgendes Bulletin von 9 Uhr Morgens : Der Großherzog it fortwährend fieberfrei. Die diphtheritischen Membranen haben ich, bisher erst b­ei Imsife abgestoßen, die ent­­schi­­dene DBefferung tt jedoch im Fortschreiten begriffen. Bei den Erbgroßherzog tt eine entschiedene Wendung zur Befferung ein­ getreten, bei Diphtheritis zwischen Unstedung und Cytran : i­n 6 Velegr. Depeldjen d. „Xefter Floyd. Agram, 19. November. Drig.“belegt.­ Der Stand der Save ist beängstigend, der Zustand der hiesigen Brüde läßt das Schlimmste befürchten. Agram­, 18. November. Die Herzegovinische Deputation besuchte gestern das Theater, nach der Vorstehung fand ein Spantet statt; heute Mittags wurde die Deputation vom Banus und in Stellvertretung des nach Budapest abgereisten Kommandanten­ von Heren v. Bürker empfangen.­­ Charakier. Beide Empfänge hatten privaten

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