Pester Lloyd, April 1879 (Jahrgang 26, nr. 91-119)

1879-04-01 / nr. 91

3­ 2 « — Of­fiziersfons gelangt der Einzelne erst nach 16—20 Dienstjahren — je nach der in der Kadeten- Charge verbrachten Beit zur Monatsgage von 15 Gulden!!! Das ist ein so ungesundes, ja ungeheuer­­liches Verhältniß, wie es sich in seiner zweiten Armnee vor­findet. CS ist hier nicht der Ort, ü­ber die allgemeine V­er­­troffenheit und Dienstmüdigkeit der Truppen-Offiziere. Die natürlichen Folgen der geschilderten Thatsachen, des Brei­­teren sich auszulaffen. Wir erwähnen Teptere hier nur, um zu zeigen, wo in der Wucherfrage der Sig des Uebels zu suchen. Der Staat selbst, der solche Verhältnisse Schafft, ist der­ mittelbare Förderer, der Wirderpest. Er nimmt ein Heer von Zehntausenden als Beamte und Of­fiziere in Pflicht und Dienst und erklärt sich dann außer Stande, deren billigen Ansprüchen gerecht zu werden. Da bleibt natürlich Vielen nichts Anderes übrig als die erlel­­fende Kugel, entweder sofort in der ersten Stunde der Not), wenn sie überhaupt sein Geld bekommen, oder in einer späteren, weil sie es in jener ersten Stunde nur zu Bedingungen bekommen, an denen sie unfehlbar zugrunde gehen müssen, et" zu Schaffen, den die politischen Behörden gegen Manichier und Blutsauger vom­ Schlage eines Ifenfeld von A­mts wegen eingeschritten, so weit en auf Grund der gegenwärtigen Gesettgebung über­­pt zulässig erschien. Die­ erschüttternden Familien Zragddien, welche in allen reifen der Gesellschaft eine ne­­imliche Wirkung hervorgerufen, seheiten auch die geseß­­benden Körperschaften geneigter gestimmmt zu haben zu ‚einer Revision der einschlägigen gejeglichen Bestimmungen. . 906 eine Verschärfung der legteren, eine strengere Firi­ung und Auffassung des Begriffes „Wucher“ von Seiten des Richters geeignet ist, die schweren Schäden zu heilen, an denen einige gesellschaftliche Kreise Franken, ist eine Frage von so hohem Ernte und so schwerwiegender Bedeutung, daß es von einen Einzelnen geradezu vermeilen wäre, dieselbe Furz­ weg bejahend oder verneinend beantworten zu wollen. Lgute­merhin erfüllen aber die legislativen Mächte ihre­ Pflicht, wenn sie einem so wichtigen Gegenstande, wie dett in Mode stehenden, ihre volfste Aufmerksamkeit und Thätigkeit zınwens­den, und wenigstens dem Ueberhandnehmen des Wirchers zu steuern und densen böse Folgen nach Möglichkeit einzuschrän­­ken. Dem Einzelnen aber obliegt es, nach seinem Willen und Vermögen beizutragen zur Klärung der Ansichten über einen Gegenstand, dessen Wichtigkeit wohl­ nicht erst eigens her­­vorgehoben zu werden braucht. Wenn wir uns erlauben, an d­ieser Stelle das Wort in der Wird­erfrage uns zu erbitten, so ist es insbesondere Die Vertrautheit mit den Verhältnissen der Beamten und Offiziere, welche uns diesmal vielleicht ein Anrecht gibt, gehört zu werden. Wir mitten mm offer gestehen — und winschen vom­ Herzen, daß wir irren mögen! — uns fehlt der volle Glaube an die Heilkraft verschärfter Wuchergefäße. Dieselben mögen vielleicht in einzelnen Fällen dem einen oder anderen D­ampyr in Tochter. Stunde noch ein Opfer eitweigen künnen, aber eben nur in einzelnen Fällen. In den fünfziger aund sechziger Sachsen standen doch sehr frenge Wuchergefege in Kraft, die Neihen der Offiziers­­korps, namentlich in den größeren Garnisonen, wurd­en aber damals gerade so dur­ den finanziellen Nuin gelichtet wie Heute. Ja wenn man in der Mühe statisti­­iger Zusanmenstellungen und darauf beruhender Vergleiche unterziehen wollte, so wü­rde man vielleicht zu dem trösf­­lichen Ergebnisse gelangen, daß heute in den Offizierskorps wie in den Beamtenkreisen solidere V­erhältnisse Herrschen als früher, — allerdings in Folge von Thatjachen, die nichts mit der liberalen Geießgebung gemein haben. Zu diesen Thatjachen rechnen wir die Wirksamkeit des Benutz­tenvereins der österreichisch ungarischen Monarchie, der Braz­ger Dant , Slavia" amd des Erzherzog-Albrecht-Offiziers. Darlehens­fonds. Muncer brave Beamte und Offizier wurde durch diese­nstitute aus finanzieller Bedrängnis ge­­­wissen und dem Dienste erhalten, drei um Maudher, den im Grunde genommen bleibt die Hilfe der gedachten Bank sowie des Vorschuß-Konsortium­s des Beamtenvereins eigentlich eine sehr preküre. Rechnet man die Kosten der den Darlehenswerber aufgezwungenen Lebens-Vereicherungs- Polizze und die sonstigen im Konto erscheinenden Spesen, so­­ fortet das Daselbjt aufgenommene Geld üb­er 20 Perzent. Eine wirkliche Unterftügung bietet also mi, der Albrecht Sand, der dem­ Offizieren Darlehen ohne gutereffen ges­währt; derselbe ist aber­ viel zu sein fü­r den Bedarf, ab­­gesehen davon, das der Offizier — mit Recht oder Unrecht, bleibe dahingestellt — ich oft sehent, erst das Bijuut seines Obersten einzuholen und sich Hiebei oft über seine intintivem Privatverhältnisse inquiviren zu lassen, bevor er sein Gesuch aus irgend­einer siebenbürgischen oder dalmatinischen Car­nison an die Honds-Verwaltung nach Wien absendet. Beamte und Offiziere finden also — wie gejagt — in einzelnen Fällen heute wirksamere Hilfe als früher, im­ Allgemeinen jedoch sind sie nach wie vor an die proz­­essionsmäßigen Geldgeber und Deven schwindelig hohe Berzentfüpe geiwiesen. Diese Thatsache wird selbst das wei­­teste Wirc­ergefeß ja wesentlich zu ändern vermögen. Ein neues Gefeg Tamır vielleicht den geumndhejigenden Bauer und den Fleimen Oewerbsmant vor aufgelegten Thorheiten und vor handgreiflichen Uebervortheilungen von Seite ge­­wissenloser Wucherer fchügen. Die Braktiten und Gefebes­­um­gehu­ngen bei der Ausfertigung von Schuldscheinen aber, wie sie in Bedrängung und momentane Verlegenheit gewas­chenen Beamten und Offizieren gegenüber seit jeher geübt wurden und in aller Zukunft geü­bt werden, sind auf move malen gefeglichen Wege nie schwer aus der Welt zu schaffen. Es gibt miseres Grad­ens bios Ein Mittel zum Schuge der in Nede stehenden Gesellschaftsk­affen gegen die Miasmen der Wucherpest, der Staat Halte Sich weniger Beamte und D Offizierg besolde B, die er in seinem Dienste verwen­­det, wirdiger. Vor 10 Jahren wurden die Gehälter der österreichischen Beamten „regulirt”, wie der Hatsansdened lautete. Hiebei wurden die­ Bezüge den all­gemeinen Kreis- und Lebensverhältnissen näher gebracht. Der österreichische Staatsbeante­il im Folge Dieser Ge­haltsregulierng m­ateriell zwar seineswegs glänzend gestellt worden, aber er rangist lebt wenigstens in einer Linie mit seinen Kollegen in den deutschen Staaten. Das will zwar nicht viel gesagt haben und jrngt ihn, wie ja die Erschei­­gen des tünlichen Lebens dartben. Feineswegs vor mans er schlaflos verbrachten SKummmernacht. Aber es wäre ict, zu übersehen, daß jenes d­üstere „Beamten-Efend“ adi­schen und Schmerking’schen Aera heute denn Doch mehr so oft unc in so erschredlichen Formen, wie eher Be Erscheinung tritt. Die Gehalts-Aufbesserung i traurigen Folgen Die et­schildern, Leder­­rungen amd Exjc­ei­ amdiniten in so empfindlicheren Schaden, als Ungarn ein doch noch lange nicht den Werdeprozeß eines minder­­nen europäischen Kultnestaates überwunden hat. Wen mut die Organe dieses, erst allmälig aus der Banden einer mittelalterlichen Komitatswirthschaft sich Losringenden Stan­d 165 so wenig repräsentiven, ja theilweise durch die nagende­­ Sorge un­ das gemeine Leben und das tägliche Brod zu einer Art Broletariat verslimmern, will man sie da noch­ wundern, wenn auf ihrem Boden der Weizen der Wirc­erer üppig in die Halme schießt ? Will man da evt noch viel a und engueriren, wie den "Uebel abzuhel­­en sei?­­ »so sp Dem Anschein nach in der Mitte zwischen den öster­­reichischen i und Imgarischhtchnim stehen in Bezug auf die materielle Situation die Offiziere. Wir sagen mit Borbedacht „den Anschein nach", dem in der Wirklichkeit sind sie troß der Gleichheit ihrer Gehälter mit jenen der öfter­­s. Heute Abends 7 Uhr fand im Präsidenten-Zimmer des Abgeordnetenhauses ein Ministerrath statt, belchem sämmtliche Minister, mit Ausnahme des Landesvertheidigungs-Ministers, an­­wohnten. Gegenstand der Berathung waren, wie , Értefite" ver­­nimmt, die Wasserableitungs- und Dammbau-­Arbeiten in Szegedin. In Bezug auf diese Arbeiten sind gegenwärtig die Verhandlungen zw­i­­schen dem Kommunikations-Ministerium und den Unternehmern­ im öle und steht den genannten Duelle zufolge der Abschluß der Ver­­träge in naher Ausfit. — An dem bevorstehenden Machtritte des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Koloman Ghyczy schreibt „Beiti Napie­­r ‚„Die Nachrichten von dem Nichtritte Ghyczy’“ bestätigen nun auch die Blätter der Negierungs-P­artei. Wir können dieser Nach­richt hinzufügen, daß Ohyczy nicht nur auf die Pre­sidenten wirde, sondern auch auf das Abgeordneten-Mandat verzichten will. Die Freunde Koloman Ghyczy­k wollen ihn zwar bewegen, das er das Abgeordneten-Mandat behalte, auch seine Wähler werden ihn hiezu gewiß in­ feierlichster Form auffordern, es it aber zweifelhaft, ob diese Bemühungen von Erfolg begleitet sein werden.. Ghyezy wird, wie verlautet, nach Verhandlung des Budgetgefeg Entwurfes dem Hause von jenem Nachritte Anzeige machen und die Wahl des neuen Präsidenten felt im Mai stattfinden. AS Nachfolger Ghyezy ő fandidivt die Negierung und ihre Partei Sofer Szlávy und Tann feit gestern diese Kandidatur als vollendete Thatsache betrachtet werden. Szlávy zögerte anfangs, heute indes befindet sich die Mer gierung ,don im Beige des Versprechens dieses Staatsmannes, dob in dem Falle, als die Negierungs Partei ihn mit der Kandidatur für die Präsidentenmwü­rde des Abgeordnetenhauses beehrt, seine Pflicht erachten werde, die Kandidatur anzunehmen.“ „Nemzeti Hirlap" schreibt: „Fur den Halt der Erledigung der Präsidenten-Stelle ist in der liberalen Partei der Wansch allgemein, dab es gelingen möge, für diese wichtige Stellung Boret Szlávy zu gewinnen. Der ger genwärtige verehrte Präsident hat wohl seine Denilsions-Absicht noch nicht offiziell Eundgegeben, da aber andere Blätter von dieser Re­signation und der neuen Kandidatur fon wie von einem fait accompli sprechen. können auch wir nicht umhin, den Wunsch aus­­zusprechen, daß Nofes Szlávy, wenn wirklich eine Balkanz in der Leis­tung des A­bgeordnetenhauses eintreten sollte, seine jügige ruhige Stellung dem nicht leichten, aber schönen Dienste opfere, zu mel dem ihr im Namen des öffentlichen Suteren­tes das allgemeine Ver­trauen beruft.“ =Ueber die Rede Szlavi­’s,mit welcher Delegation­sZ-Sessioxeschloß,schreibt»­?ch!z.Hirlap«: »Die sonst ntr formelle Sitzung Pont de bedenkungsvoll durch die Schlußrede Sz«l­ wy’s,die ü­ber die bei solchen Gelegenhtziten ü­blichen höflichen Redewendkungxusicher·l­ebenp,den­ Jz«b­laßijgrdhumm Verbindung mit dem dgimweise auf die polxische Tthtigkeit der Dele­­gatioskeic die fü­r unser Vaterland gelegentlich»der·Szegedmer·Kata­­strophe m mit feftirte Sympathie und Opferwilligkeit des Ausxa­tdes zur Sprache zu bringen und ingehobenethoxtenen,,we­tlkol­e11 und sü­dlichen«VölkwaEuropa»ztkdankekydcefoglänzkxtde Be­­weise von dem Gefühle der Solidaritätuiktmxs,geben.Eine solche Emmziation war umsogngezetgxexupdMrdu::1101nel­ raxcfd·as Auslandwirke1:.alsxmjexekomtctutconellenstrperschaftenitochkerzte Gelegenheit erhielten,111»Crivied·erttitgdera1«(v·erorder1xlic­)cnTheil­­nahme des Anslandes sich·auf«irgendeine soffezxelle Weise zwä­ 1f­er11. Wir zweifeln nicht,daß dies sec­­erzeit ai­hJ seitens der Gesetzgebung geschehen wird,aber jedenfallsznterkorrekt,daß der geehrte Präsi­­dent der zur Kontrole der LectthIgutxferer Fritszvik­xrgett Angelegen­­heiten berufenen verfassingsmätzigen Körperschaft die Sesnonukcht schloß,ohne vom Präsidenten sitze den Gefühlen des Landes fü­r das ge­­bildete Europa Ausdruck zu geben. =Die­­ Osterferien dest­geordttete ikhaxtfcs dauern bis 326.91pril.Viele Abgeordnete—schreibt»Peanapid«— haben Budapest schon verb­xttert und so«dü­rfte die Debatte über den BudgetGechentwurf nicht größere Deme­tsionen annehmen.Ein beträchtlicher Theil der Abgeordn­eteeist nur dentesatttich­linie ab­­gereift, bis zum Herbst nicht wieder heraufzukommen; da aber in­folge der Demission Ohyczy’3 eine neue Präsidentenwahl noth­­wendig wird und die Parteien sich bei derselben messen werden, wird das Haus im Mai wahrscheinlich volljählig sein. Das Abs­geordnetenhaus wird — wie dasselbe Blatt erfährt — vom 26. April bis Ende Mai Sigungen halten, dann treten die großen Ferien ein, welche bis Ende September dauert. Das Haus tritt hierauf erst im September wieder zusammen, die Delegation im Oktober. — Der lustige Ausschuf des Abgeordnetenhauses beendete heute unter dem Borfibe Ludwig Horvát­hs die Verhandlung über den Bericht des Finanz-Ausschusses, betreffend die Erlöichung der Konzession für die Nord­westbahn und die Nachgabe der Kaution an die Konzesstionäre. — Referent Kornel Emm­er brachte das sämmtliche Material, welches zur Beurtheilung dieser Frage nothunwendig ist, im Ausschusse zur Vertiefung. Auf Grund der Aftenlage und nach eingehender Berathung beschloß der Ausschub, dessen sämmtliche anmwesenden Mitglieder sie an der Debatte be­­theiligten, mit Stimmen einhelligkeit­ es fe­der Antrag 068 Finanz. Ansie haff es vom Rechtsstandpunkte aus — ungerechnet die ebenfalls vorhandenen Motive der Billigkeit — dem Hause zur Annahme zu empfehlen. Der Bericht wird morgen um halb 10 Uhr authentizirt und sodann im Hause eingereicht werden. Bei der Verhandlung waren zugegen : Minister-Präsident Tipa, die Minifer Szapáry, Paulerud Bey, seitens 063 Kommunikations-Ministeriums- Geftionsvath Bahorkfy und seitens des Causarum regalium-DireftoratS Geftionsrath Stiff. , = In der heutigen Citung des Unterrichts: Uns­chm­ied präsidirte Gabriel Barad­y. Bon Geite der Regierung war gegen­­w­ärtig : Ministerialrath Sy­af. Nach Eröffnung derselben verlas Davos die vereinbarte Fassung des §. 3. Bevor an die Berathung über 5. 4 geschritten wurde, stellte, VBaros den Antrag, es möge nach $. 3 ein eigener Paragraph eingeschaltet werden, in welchen die Bestimmung aufzunehmen ei, daß „überall, wo in diesem Ge jeße von Lehrer-Seminarien, Lehrern und Hilfslehrerinen die Nede sei, Dies auch für Lehrerinen-Seminare, Lehrerinen und ihren Ge­hilfen gelten. Dieser Antrag wurde im Wesentlichen angenommen, doch beschloß der Ausschuß, den einschlägigen Paragraphen unter die Schlußbesti­mmungen aufzunehmen. — Folgt nun die Berathn­ng über §­ 4­005 Entwurfes. Molnár hatte unter Ablehnung des Texti­­als der darin een Stunden Anzahl verpflichtet, ihrer Rollschul-Lehrpläne halten.“ . Mit Annahme des 8. 4 in dieser Fassung Schloß die Berathung, welche morgen Abends um 6 Uhr fortgefegt und wahr­­scheinlich beendigt werden sind. V­or der heutigen Sibung des Forst-Ansfchusses wur­­den die noch übrigen Paragraphen des Forst-Gefeges mit nicht wesentlichen Xenderungen angenommen. Sie be minde auch die prinzipielle vage, ob zur Ausübung der Forstaufsicht staatliche oder munizipale Organe zu berufen seien, dahin entschieden, daß im Sinne der im Gefege bereits aufgenommenen, aber in der Schwebe gehaltenen Bestimmung staatliche Organe mit diesen Agenden zu betrauen seien.­ Landelsminister Baron Kemény legte einen auf eingehendem Studium der Frage in ihrem gesammten Umfange bah­­enden Kostenvoranschlag vor. Der Ausschuß schöpfte darauz die Ueberzeugung, daß munizipale Forst-Inspektoren beträchtlich höhere Ausgaben verursachen würden, als durch den Staat er­­nannte, daß ferner im ganzen Rande höchstens 14 derlei offen zu freiven seien, endlich, daß die Wirksamkeit ernannter Inspertoren eine einheitlichere, energischere und Korvertere sein werde. Am 3. April wird der Ausschuß noch eine Sigung halten, in welcher der Bericht authentizirt wird, um sodann durch den Referenten Baron Berényi dem Hause vorgelegt zu werden. —­ Die Liberale V­artei des Reichstages hält morgen, 1. April, Nachmittags 6 Uhr, eine Konferenz. . ==Deerricht über die Sitzung des englischen­ Oberha­­ses vom 28.d.M.liegt uns noch nicht vor.Aus den vorliegenden Depeschen geht hervor,daß Lord Bearonsfield ü­ber dit Zu­­­stand der englischen Landwirthschaft einige in hohem Grade interessante Aeußerungen bhat.Der Vorgang war kurzfol­­gender : ee­mai Ley lenkte die Anm­erksamiere es Dale die re SE Canıhel and, A Landrotrthipart und richtete die Ul­frage an die Riegierung, ob sie beabsichtige, eine Untersuchung über die Ursachen dieser Verhältnisse anzustellen. Der Premier, Lord Beaconsfield, erklärte hieranf, er glaube nicht, daß eine Verminderung der Steuern die landwirthschaft befsern würde. Derjenige Nothstand der Landwirthleihaft sei beispiellos. Hervorgerufen sei derfelde einmal durch die Hufh­ebung des Schulpzolles, wodurch sich die schlech­­ten Ernten fühl­bar machten, weil sie nicht durch höhere Breite auf­gewogen werden konnten; sodann fiel aber die auswär­­tige Konkurrenz höcít nahthetilig für die L­audmwirtschaft Der Handelsstand sei zwar ebenfalls gedrüht, doch sei D dieser Zustand nicht identisch mit dem der Landnwirthschaft ; der Widerbau habe in Folge des Anmwachsens und der Beförderung der Konkurrenz abgenommen, m während der Handel Englands im Auslande zugenommen habe. Derselbe habe nur durch die niedrigeren­­ Breite gelitten. Diese feten roienerum hervorgerufen worden durch die Entdeckung der Goldlager im Jahre 1852, die seitherige Goldströmmung nach Europa und dur Die Ein­führung der Goldwährung in mehreren Ländern. Dadurch sei das Silber ent­werthet worden. Eine Untersuchung wu­rde jet fein be­­­onderes Resultat ergeben, später wäre eine Untersuchung der Ursachen des veränderten Metallmerthes und der Wirkung­­ desselben auf den Handel vielleicht erwünscht. — Lord Beaconsfield war im Unter­­bau je­der Vertreter eines landwirthschaftlichen Distriktes und hat sich mit den Wünschen und Bedürfnissen der englischen Landmirthe stets mit Vorliebe beschäftigt. Auch gehörte er zu den Lebten, welche den Kornzellen den Naden wandten. An seiner Nede sind drei Dinge besonders bemerkenswert. Zunächst die Konstati­­vung eines beispiellosen Nothstandes der­­ Landmwirthschaft, die Ablehnung der Steuer­verminderung und der Niederjedung einer Untersuchungs-Kommisstion. Gnolich aber verdient es Beachtung, daß troß der so drastischen Schilderung der Lage der frü­here Vertheidiger der Kornzölle selbjst nicht mit einem Worte darauf zuridfomnt. — und m­­­ev eö für derselbe Die Bericht Des Finanz Anssschusses über den Gefebentwurf betreffernd den Staat Boranschlag für da­s Jahr 1879. Der Finanz-Ausschuß hat den Gefegentwurf geprüft und den­selben sowohl bezüglich der Summe und der Eintheilung der Aus­­gaben als auch bezüglich der Feststellung der Gamahnen und der Grenzen des Biventento mit den Beichlüfsen des Abgeordnetenhauses ü­bereinstim­mend gefunden. Der Ausilug kann somit den Geieß­­entwurf im Allgemeinen zur Annahme empfehlen. “3. muß jedoch bemerkt werden, daß „der auf Ungarn entfallende Betrag aus den für das Sache 1879 festgestellten gemeinsamen Ausgaben“, welcher mit 29.307.893 fl. aufgenommen worden war, in Folge der neuesten Beischlüsse der Delegationen eine Veränderung erleidet, insofern als um 30.006 fl. mehr als obige Summe aufzunehmen und Ddemmad­ im 8. 2 des Gelegentwurfes Kap. IV 29,337.899 fl. einzustellen sind. Demzufolge sind Schon im 8. 1 statt der für ordentliche Ausgaben eingestellten 288,717.639 fl. 238,747.645 fl., ebenso am Schlusse des 8. 2 in der Hauptsum­me der ordentlichen Ausgaben dieselbe Summe und im 8. 4 statt des ausgewiesenen Defizits von 24,777.772 fl., 24,807.778 fl. einzustellen. Da aber in Folge der „Okkupation VBosniens und der Hi­zegopina“ nach den Feststellungen der Delegationen ein außerordent­­liches Heereserfordernis von 9.420.000 fl. auf Ungarn entfällt, wel­ches in die oben erwähnte, unter, die ordentlichen Ausgaben auf­­genommene Summe der gemeinsamen Ausgaber nicht eingefügt werden kann, glaubt der Finanz Ausfuß, daß er in dieser Be­­ziehung richtig vorgegangen, indem er diese Summe unter besonderem Titel zwar in die Bilanz des 1879er Budgets als Last für dieses Nacht aufnahmn, aber von den ü­brigen gemeinsamen Ausgaben, sowie überhaupt von den übrigen Titel des 1879er Budgets absonderte und im §. 1 bei der Sunmm­rung der Ausgaben, sorwie im $. 2 am Schluffe der Ausgaben, unter besonderem Titel in das Budgetgefeg aufnahen als „auf Ungarn entfallende Quote des in Folge Der Okkupation Bosniens und der Herzegovina im­ Laufe des Jahres 1879 auftauchenden außerordentlichen Heereserfordernisses von dich die Delegationen votirten 30.000.000 fl.". In dieser Form und an dieser Stelle empfiehlt der Ausschuß Die Annahme der Summe von 9.420.000 fl. in das Buhdgetreies. Dem­entsprechend wäre diese Summe an im §. 4 neben dem Defizit separat angeführt. Die ü­brigen Theile des Grummwurfes entsprechen den Beischlüssen 923 Abgeordnetenhauses. Die Einkommensquellen sind in $. 5 den Gelegen entsprechend aufgezählt. Auf Ovu ud dessen empfehlen voir die Vorlage zur Annahm­e. Budapest, 31. März 1879. Paul Ordödy, Präsident. Alexander Hegedüs, Referent. Ga ·­­­cs Selear. Deperdjen d. „Zeller Lloyd“. a Ol, Szegedin, März, Drig-Telegr) Landes­­vert­eidigungs-Minister Szende, der heute hier weilte, hat in erster Reihe die­genden seines Nefforts besorgt und sich über un­­sere Lage orientier. Im Laufe des Vormittags hat er, mittelst Radnes vom Staatsbahnhofe auslaufend, die Unterstadt bis zum Rochus befahren, und Haben die Trü­mmerhaufen der blühenden Stadt einen solch’ mächtigen Eindlus auf ihn geübt, daß er den Kahnfüihreen zurief: „Führer mich zwi­ ich Kann dies nicht sehen ! Das ist ja schredsicher, als Augenzeugen es erzählen und die Zeitun­­gen beschreiben.” Szende erkundigte si), über alles zu Gefgchende zieh, 1500 in Rifinda auf. Mit dem Bau-Un­ternehmer Gyegevfe lautet­e morgen der Vertrag wegen Ausführung des Durchbruches am Alfohahn-Danme perfekt inı Kikinde, 31. März. Drig-Telegr) gehaltenen Sigung der Centerive-Repräsentanz wu rufen auf den König für die Szegediner Weber tausend Gulden vollrt, welcher Betrag Herzelendy übergeben wurde. Karczag, 31. März, 3 Uhr 25 Minuten Na dung des Ober-Ingenieus Mojsisovics : Die Schuparbeiten hundert Meter langen Takfonger Dammbruch im­ hindurch andauernden Grurme, heftigen Wellenschlage, 9 ungünstigen Arbeitsterrain am 30. März glückic wollen Das nöthige Erdmaterial führte und der zu Diesem Behufe Dampfer aus einer Entfernung von 6 Kilometer zu; Ho Material mußten wir auf 12 Kilometr Distanz Kähnen zuführen. Das Hochmasfer ist bis zur Stunde bei 1,65 Meter gefallen. Durch die in der Schleuse belassene De (24 Meter breit) leiten wir noch jegt per Sekunde zehn Wasser in die stetig fallende Theiß zurüc. Sobald der Abschuß hört, wird die Schleusen-Deffnung sofort gefehloffen werden, M­terial und Arbeitskraft hiezu sind in Vereitsgaft. | Tagen hoffe ich abreisen zu können. —". Titel,31.51)März.Meldung des Regierungew Nik­lics: Die heutige Situation befertigt die Hoffnung, © sämmtliche Dämme der Dammerhaltungs-Gesellschaft intak­t bleiben. = “or Wien, 31. März. (Drig.-Telegr.) Gestern Nachmittage fand im Palais des gemeinsamen Finanzministeriums die erste­­ S fammlung jenes Aktions-Romitss statt, welches fi die Snfzer und Durchführung einer großen Wohlthätigkeits-Lotterie zu Ön der Ueberschwemmten von Szegedin und Umgebung, sowie zu t Teile des Wiener Konservatoriums zum Ziele fest. Gemeinen Finanzminister Baron Hofmann wirde zum ersten, Minister Ba Béla Wendheim w­urde zum zweiten Präsidenten und Rittes­centi zum Schriftführer ernannt. Baron Hofmann wies dazu wie sich der ursprüngliche Plan einer Lotterie zum Borthel­diener Konservatorium­ nach Eintritt der Szegediner Kata dahin erweitert habe, daß unseren so hart betroffenen Brüdern a Ungarn an dem Erfolge derselben der erste Untheil gesichert wer Hierauf fonstitutrte sie unter Vorfis des Grafen Edmund Zi Grelativ-Komits, bestehen aus folgenden Herren: Mrofesfor und v. Angeli, Johann v. Barthos, Sofef Freiherr zeeny, Dr. Rudolf Eitelberger v. Edelberg, Graf Agenor Goludo Karl Freiherr v. Hasenauer, gemeinsamer Finanzminister v. Hofmann, Albert Freiherr v. Nothfehild, Nathaniel Fre v. N­othfehild, Edgar Spiegl und Karl Nitter v. Vincent.­­ engere Komite hielt sofort seine Fonstituirende Bersammlin­g und schloß, die sofortige Einleitung aller zur orangesten Förderun Wohlt­ätigkeits-Pläne notwendigen Schritte, woher Präsiden Bichy hervorzuheben in der Lage war, saß bereits in dieser Vieles vorbeugs tot und ver derte Erfolg zu erhoffen sei. Paris, 31. März Orig.-belegt­ den glänzend ausgefallenen, vom Grafen B­eu it­f­redit arrangirten Konzerte Hatten einen Gesfannt von Über fünfzehntausend Frances. Königin Aa fünfhundert Frances. «­ Ben 1­5, In DE 1 2935711,31.P25i1sz.Die»Wr.L·sbendpost« » Zur schwebenden Tagesfrage, der Frage der gemischt: Disuipation Ost-Ninnek­ens, liegt heute in ein Parhje­gramm vor, welches neuerdings der geringen Gemeintheit Fr Ausdruck gibt, sich mit einem militärischen Kontingente ar Nede stehenden Maßregel zu beiheiligen. Allem Eximeifen an darin indeß nur eine prak­tische, nicht aber eine preinziviell lehnung des russischen Vorschlags, der, wie vorauszugehen die einmüthige Billigung der Proposition seitens der Kongresmachi aber seineswegs auch die einmüthige Betheiligung an der Gyeli derselben in Aussicht genommen hat. Mittlerweile werden in überwiegenden Theile der europäischen Vresse die Bemühe gelest, die Vortheile des beabsichtigten europäischen Av­ in’s Klare ziriitellen. Wien,—31.März.(Orig.-Telegr.)Der, fü­r den­ Berlin­er Vertrag genehmigte heute Abends denB» Referenten über das Gesetz,betreffen­d die Einverleibu­ng von"iz An demGesesentwurfe wurden einige wesentliche,?lettt«e,xtktxg angenommen.Artikel 1 der Regierungs-Vorlage,welcher nu­r"" von der Einverleibung der Gemeinde Spizza spricht,wurde­ in Rücksicht darauf,daß es sich auch um die Vefestigungen von A handelt,folgendermassen abgeändert:»In Ausführung des A­xxiadevertrags von Berlin wird die Gemeinde SpizzA « sü­dlich anrenze des in der detaillirten Grenzbeschreibung Köze-«« netanebietes dem Königreich­ Dalmatien einverleibt.«,und 17 Berichte wird auch die Wahrungsschechte des daliktatistischenk—8"' tages ausgesprochenr.­­ : Wien, 51. März (Verhandlungen des Meichsrathes. Binanzmintter legte im Abgeordnetenhause den Gelegenheit, treffend die Veräußerung des unbeweglichen Staatsvermögens . Der Landesvert­eidigungs- Miinister beantiwortet die Sta­tion Steudel’3 betreffs Einhaltung des §. 6 des Mehrgesebg der legten Mobilisirung, sagte, bab dieselbe für die betry Gruppenkörper nicht theidweise, sondern vollständig geriesen die Grfag Nejeroliten nach der durchgeführten Ok­upation, vor der Demobilisirung entlassen und daß Niemand wi zuvorb­ehalten wurde. Dexfelde beantwortet JoramnoM pellation Bosnial’s, betreift der Reserverletzte dahin, daß noch im April zahlreiche NRindsendun­den, und vdemnächst fänmttliche entlassen werde endlich, beantwortet der Minister die Interpellation 20 über die Grü­nde der Nichtfanktionirung des Gmquartierungs­eft daß dies mit Nacsicht auf Ungarn ges­ah, mo ein analoges Gejek im Neid­etage vorliegt und sofort nach den Dit in Behtand kommen wird; die egieriung hofft, da­ das Ci­NERUME­ noch am 1. Oli in Kraft treten wird. (Berrall) D­­­jodanı die Wahl des Budget-Rassepuffes vor, mich bei­ felt über Desinfiziung von Briefen. — Wolf Stantevoranschlag und das Finanzgefeg für 1879 be finden ; er zählt mehrere Beschwerden der Mährer auf, nm ich auf die Verwirklichung der Gleichberechtigung. —. Nano beklagt die Vergewaltigung der Mithenen duch die Bosen. Bosnzak bringe Weischwerden der Slowenen vor, er auf das Unterliegen der Verfallungspartei bei den nächsten ba — Fırr polemisiet gegen die R­echtspartei, dritt geht Berk in die Verfallungstreue des Ministeru­mg aus, verlangt Exo­gen und Steuerreform. — Morgen Fortlegung. Das Herrenhaus wählte die aus 21 Mitgliedern Konmission ze Nedigierung der Huldigungs- und. Ob­ Adresse gelegentlich der silbernen Hochzeitsfeier und erb­e Weltpostvertrag und dem Bollvertrag mit Griechenland je feinmumg. : VFXELRI,ZT.D­1’111’3·(Origv.-Tel­ egx »Nordd.Z.g.«meldet,über die gemischte Okfupgtui dIchrlijnchrmfeg des Mandats der europäischen mission sei ein Einverständniß erzielt, nicht aber ob Zusammenlegung der gemischten Okkupation. N­­ehr beglaubigten Version seien Kontingente Ant­lands und Oesterreich-Ungarns beabsichtigt­er Truppen jöne Feine Nede sein, da die gemischte gerade deren Auftreten in Rumelien verhindern jo sich Griechenlands habe der englische Vermittlung Aussicht. «­­Waris, 31. März Orig-Teleg binet besteht auf der Nachkehr der 8­er welt

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