Pester Lloyd, März 1880 (Jahrgang 27, nr. 60-89)

1880-03-26 / nr. 85

RER, EEE ER DR ER ha Be: er je Hz Ms 0 Et KG 2... al Eee ... BZ . kad Es , ka = 38 5a [da 2­­ a Ei 7­­ es xpsroväsorischen Pfarrkirche der Festung,m­urbeFngstellt GTCZFZ neben dem rechtsseitigen Altar der Kirche ansgestieMen un­d owarz evapirten, mit den feinsten Spisen verseßtnen Gavrophage ruht, getragen von einen Marmorfodel, ein vergoldeter Garg, über dem eine weichgeschmückte goldene Monstranze prangt, die von einer goldenen, hellglängenden Strahlenkrone umgeben ist. Die wildmärtige Front des Grabes, for wie die beiden Seitenfronten sind mit bit ver­schiedensten Waffengattungen deform­t. Vor dem Grabe befindet­ sich­ ein imposantes Ritter, das in sehr kunktvoller Weise aus Bajom­eten und Gewehren zusamm­engestellt wurde. Eine große Anzahl Re­gimentsfahnen hängt zu beiden Seiten des Grabes, an welchem laut Anordnung des Blabkommandos Militiv en pleine parade die Wache bezieht. — An dem Grabe des Ordens der Elisabethinerinen, welches in farbenprächtiger Beleuchtung mit dem Auge präsentirt, halten die Nonnen abwechselnd die Mage. — Auch die übrigen Kirchen der Hauptstadt haben das Heilige Grab prächtig geschmückt, so die Annerstädter Pfarrkirche, die Serviten- und Franziskaner­­kirche, die Theresienstädter, Spfefstädter Pfarrkirche u. s. w. — Sämmtliche Kirchen sind bis Sanftag Abends den ganzen Tag über geöffnet. Die Delegaten­ der­­ Direktion­ des Ungarischen Journalisten-Vereinds,­ die Herren Marz Yótai, Mar Falk, Ludwig Csávolkoy, Kal Eötvös, Ludwig Yáng und Koloman Törz, wur­den heute Vormittags vom Minister-Präsidenten empfangen und fonfevisten mit dem­selben eingehend über die Angelegenheit des Berichleißens ungarischer Verlagswerte in Oesterreich.­­ (Graf Géza Zidy) der bekannte fünftsinnige Magnat, Bivtuose im Klavierspiel mit einer Hand, hat — wie ber ridgtet wird — einen Antrag zu einer Konzert-Rundreise nach Ame­vita erhalten, für welche ihm ein Honorar von 50.000 Dollars ge­­boten wurde. Graf Zichy hat diesen Antrag nicht angenommen und verlangt für eine solche Rundreife 100.000 Dollars, welches Honorar er, wenn es bewilligt wird, für eine Zihy-Stiftung zu mufitaliigen Zireden in Budapest verwenden will. Dombherr Wilhelm Framndı wird si — wie „Oyorsfuth­” mittheilt — demnächst nach Wien begeben, um im Hof-Archiv die auf die Martinovics­che Ve­rschwörung bes­züglichen Dokumente zu studiren. Abt Benedikt Göndöcs hielt am 23 b. aus Anlaß der Enthülhrung des Porträts des Barons Ladislaus Wend­­heim im Beratdungssaale der Beh­fer Komitats-Sparkasse eine Denkrede, die rehr im Druck veröffentlicht wurde ; dieselbe gibt ein mit Pietät entworfenes Bild des Lebens Baron Wendheim’s. — Gleichzeitig geht uns auch die stimmungsvolle Nede zu, die Abt Göndöcs am 2. Feber bei Gelegenheit der Eröffnung des Stefanie­­" Asyls in Gyula hielt. Approvistionirung der Hauptstadt. Das unter dem Borfig des Ministerialratds im­ Handelsministerium Sh­eorih Heib entsendete SubsomitE der hauptstädtischen Appro­­visionirungs-Konmission hat die an die einzuberufenden Experten zu richtenden 240 Fragepunkte, welche sich auf die Zufuhr und den Handel mit Rindvieh, Fleisch, Geflügel, Wild, Eier ze. und die „DVersorgung der Hauptstadt mit Viltualien beziehen, ebenso auch die Dorn­hings-Liste Dev­an befragenden Experten bereits festgestellt und dem Präses der Kommission Bürgermeiste­r Lammermayer übergeben.­­ Der Budapester protestantiiche Waisen­­Unterlügungsverein­ hat heute unter V­orsig feines’ Präsidenten Baron Friedrich Kochmeister seine Generalversammlung gehalten. Zur Verlesung gelangte der Ausschukberict über den Schulunterricht der Waisenkinder, ferner der Bericht über die Kaffe­­­ehahrung, woeldem wir Folgendes entnehnen:, . Die Einnahmen a 11.453 fl, die Ausgaben 12.726 fl., somit Defizit 1263 fl. Das Vereinsvermögen beträgt an Realitäten, Wertpapieren und Baargeld 93.373 fl. Die Berichte werden zur Kenntnis genommen und die zurü­ckgetretenen Ausschußmitglieder von­ neuem gewählt. Frauen-Industrie-Verein) Zur Directrice die­ses Vereins soll — wie verlautet — an Stelle der zurü­cgetretenen Frau Aadár György Frau Moriz Szegei gewählt werden. Dem von mancher Seste aufgetauchten Biweifel gegenüber, ob Fran Szegft wirklich gewählt wird, weil sie sein Lehrerin-Diplom besißt, sprechen „Förarofi Lapol” die Hoffnung aus, daß der Verein im Hinblick auf die vielseitigen Fähigkeiten und die Verdienste der Fran Szegft sich nicht an Förmlichkeiten klammern werde. ·­­«" (V0111 Gewerbemuseum.)Albert Schickedanz, Sekretär des Gewerbemuseum­s,ist damit beschäftigt,die historischen­­ Skizzen zu den Fenstergemälden anzufertigen,welche der Glasmaler Gustav Kratznwin für das Stiegenhaus des Museums aus­­führen wird.. « (Rekrutirungswesen.)Jenehhr dritter x Listesz­esse gehörige Stellungspflichtigen,welche­ bisher zur Asseunrung ’nich­t erschienen sind,haben am 30.März bei der Hauptabstell­ung index-Uellöerkasernen er­scheinen Polizei-Nachrichten) Der Szunyogder Gemeindes­notär Anton Bogdandi­st nach Veruntreuung von 4000 Gulden anvertrau­ter Gelder am 16. März aus seinem Amtsorte verschmun­­den. Das Bifarer Komitat löst ihn Kurrentiven. B. ist 56 Jahre alt, hat Schwarzes Haar und einen Zahlen Scheitel, eine große Adfer­ate, Dichte Nirgenbrauen, armenische Physiognomie und feine ähne. — Gestern Abends um S Uhr wurde aus der Gewölbthür­­öffnung des Spezereihändlers Kornel Kolenyi ein Yäßchen mit Maljijg im Werthe von 15 fl. gestohlen. — An der Thorklinte des Hauses Nr. 67 in der Uradergasse fand man heute Morgens um 54, Uhr die Leiche eines mit schmugigen, defekten Streichern beflei­­deten­ Weibes,­welches sich­ daselbst erhenkt hatte,und brachte sie ins Modus Spital. — Die Taglöhner Ludwig Repholez und Stefan Nagy, Ersterer 35 Jahre alt, überfielen gestern den Finanzwach­­mann Stefan­ovics von der 14. Finanzvad Sektion mendlevijd, achten ihn an der Kehle und wollten ihn in die Donau werfen.­­In dieser fatalen Situation wurde Frics vom Marktkommissär Badriel Gyimóthy befreit, welcher auch die Arretivung der Strolche heranlabte. — Sranz Boldzádbler, ein 64 Jahre alter Agent aus Balizien, wurde heute in der Großen Feldgasse in dem Moment be­­treten, als er sie mit einen Meter einige Stimmwunden am Halse beibrachte. Er wurde ins Nohus-Spital gebragt. CS wurden an tm Symptome von Geisteszerrüttung wahrgenommen. — In der Friedhofsgasse wurde heute Morgens ein gesundes Knäblein, welches beiläufig ein Jahr alt zu sein scheint, gefunden und bedafs vor­­läufiger Belege ins Nodus-Spital gebracht. (Todesfälle) In Oedenburg it am 21. 5. der penf. Finanzrath Ferdinand Leitmer gestorben. Derselbe diente seiner­­zeit bei den Nadeczty-Yuparen, wurde Honvéd und machte den gan­zen Freiheitskrieg mit. Hier star­b am 23. Mittags der penf. Militär-Berpflegs-Oberverwalter I. Klasse Here Adolf Sch­lepp­­art im Alter von 64 Jahren. Heute Nachmittags fand unter Theil­nahme zahlreicher Leidtragender Die Beerdigung Statt. Am 17. b. it in Santoväcz ein anderer Mann, Betr Dregan, Stuhlritter von Bács-Almás, in Folge eines Schlaganfalles im 58. Sjahre seines Lebens »plöglich gestorben. Während des Frei­­heitstampfes, schreibt , Hügget­enfég", war Dregán einer der tapfer­­stek"Honved-Guerilla-Fü­­hrer,der mit seiner Truppe Wi­nders dingt vollfü­hrte und aus denen Kops von der österreichesten Regierungsabelhafte Summen ausgesetzt wurden.Er stan­d mit den Männern der Emigration und auch mit Garibaldi in Verbindung Und kein einziger der,,8)icbeilen«vielleicht wurde so lange verfolgt, als er.Es gelang ihm indess­en durch Annahme eines falschen Namens seinen Verfolgern zu entgehen und im Bäcschomit an wo ihn Niemand kannte,eine Zuflucht ist Güte zu finden.Als Karl Szun1ics lebte er,selbst seinen intimsten Freunden unbekannt,bis 187.l­nana.Dexc»Spitzkl11«gelang es in dissz den Verdacht auf ·«de11"gcssLiE­ 1­lichenIskenschen zu lenken u·ndso»·ge»s»c«l)»ahes,»daßerzmci «-JahretmchdetjsnezmygialisRev Mutmn Ganmsm­·ZnHastZeugin­­men ward. Einem Mitgliede 008 Bajaer Munizipal-Ausschusses gelang es nur nach vieler Mühe, die Freilau­fung des Freundes zu erwirten. Zei Jahre später theilte er seinen Freunden sein Ge­heimmiß mit und legte den Namen Karl Szunics ab. Dregon war ein jeher gebildeter Mann, der sich arimdlich mit unserer vater­ländischen Geschichte beschäftigte und vor einigen Jahren fachgemäße Nochgrabungen in der Umgebung von BácsA­lmás veranstaltete. Er hatte seine Verwandten und lebte nie im Kreise seiner Freunde, die den streng charaktervollen, edel denkenden Menschen, der sein ganzes Leben der Freiheit, der Unabhängigkeit und der Ehre geweiht hatte, von Herzen stehten. Ehre seinem Andenken! Schul-Spartasten) j Die Heriltate, welche " Diese Insstitution in den einzelnen Schulen seit 18. Sehen I. S. erzielte, sind folgende : Sr der ifv. Bolksichile zu Abanj-Szántó legten 66 Schüler 85 11. 86 ir. ein; die Sesamattsumme der Einlagen an dieser Lehr­­anstaft besteht in 463 fl. 89 fr. In der DBáttakéter iv. Schule bestehen die Einlagen von 39 Zöglingen in 19 fl. 43 fl. — An der Budapester Handelsakadente wurden von 81 Frequentanten 131 fl. eingelegt ; die Gesfanımtsu­me der an diesem ISnstitute im laufenden Schuljahre gemachten Einlagen besteht. in 1230 fl. — Die Sonntags- Schule des weiter bürgerlichen Dandelsstandes weist einen GSäul- Spartal­estand von 319 fl. 80 fl. aus. — In der Gemeinde - Bürgerschule des VI. Bezirks bestehen die Einlagen der Zöglinge in 132 fl. 35 fr. — An der Elementar-Bolisidnie in der Hasengasse festen 155 Schüler 210 ff. 30 fr. em. — Die ifv. Schule in Faczet zahle 21 Einleger, deren Exsparnissen in 77 fl. 96 fr. bestehen. — An der Staats-Ober-Realschule in Rafhan brachten 109 Hörer Einlagen im Betrage von 346 Neul­äule zu Kremwis IKLSIMED MIT — Die Aulihane Gmembeleufe weit Fa 3 mn an Cinlagen aus — Un bar 8. Gtante-Llehrer A­pavndta In Modern hküten 43 Höre 296 17. 90 fr. ein, — In den Shan m Ör­killuda bestehen die Chylagen von 131 Böglingen in 1708 11 25 fi. — In Neuseo-Peroklang legten die Schulkinder "at fh. 67 telt — In Berlata 6 Kinder 1 fl. 80 fl. — Die Säule” in "NRatos:Balsta weit an Cinlagen 12 b aus. — Zu­­ Gotunetern hafen die Schü­ler der Birgerschule 40 fl. 90 Er. ein. a Zu Gzegedin in der sogenannten Noölhs­tädtischen Gemeinde» Sgule belaufen erh die Einlagen von 56 Bößlingen auf 81 fl. 38 fr. sn Die Stuhlmeißenburner Gemeindeschule hat Einlagen im Betrage von 101 fl, jene in SalaaySomlyd 22 fl. — In der Bürgerjoint zu Zala-Ggerkeg ktoffen im Monat Bänner und Feber 59 fl. 46 fl. im die Gihul Sparlafse ein. — Nach dem fest­­gebrachten Aus­weise befanden sich in Ungarn in verschiedenen Lehr­anstalten 76 Schul-Sparkassen ; either sind neu Hinzugewachsen : die 77. in der Weikkirchner Staatsschule, 78. in der Gemeinde­schule zu Selta, 79. in der Nalos-P­alotaer Gemeindeschule, 80. in der Gemeindeschule zu Kebbhely, 81. in der Lehrerpräparandie zu Déva, 82. in der Staat3-Boltsshule zu Nagyág, 83. in der fir. Bolksschule zu a sál [l­a 84. in der Schule der Gemeinde Arva-Bäralya, 85. in der Gemeindeschule zu Silágy,Somlyd, 86. in der ilg. Hauptschule zu Szeghalom, 87. in Szegedin, 88. in der DBattaheler Schule, 89. in der Bürgerschule zu Dies, und 90. in der Gem­eindeschule zu Barannó. .... ( Meberdas Shidjal der Szt.­Annaer fin, der­ M­usikkapelle) wird dem „Büggetlenfeg“ aus All­er­gang (Amerika) geschrieben: : ‚= Die Unternehmer (Weiß St. Deutschberger) haben die Knaben in Hamburg an Bord eines Schiffes gebracht und sie, ohne Gin­­gwilligung der Eltern, nach New-York geführt, wo sie in Atlantic Garden Agieren. Die Knaben sind in einem berichtigten Stadtviertel untergebracht, haben sich dem Trunk ergeben und sind überhaupt physisch und moralisch herabgefommen. Endlisch hat sich eine Kinder Ihne­ Gesellschaft ihrer angenommen und ihnen das Musiziren, wel­­ches der Gesundheit der Schwächeren unter ihnen sehr schädlich war, behördlich untersagen lassen. Die erwähnte Gesellschaft nahm die Kleineren der Sinaben proviforiiert in ihre Obhut und Hat bewirkt, daß der „New-York Herald” eine Sammlung einleitete, damit die En der Gquipirung und Nachbeförderung der Knaben aufgebracht werden. ag­ge, Beltumsegelung eines Ungars) Der aus Nitra( Neograder Komitat) gebürtige Doktor der Nechte, Emil Nofenba­ch, der zu Anfang des vorigen Jahres Budapest ver­­ließ, ist, nachdem er binnen 300 Tagen eine Reise um die Welt ge­­macht, weich beladen mit geographischen, ethnographischen und sozia­­len Erfahrungen, kürzlich heimgekührt, Weber seine Reise bringt n Egyetértés" Folgende Mittheilung : Rosenbach nahm seinen Weg über Bukarest und Konstanti­­nopel nach Cairo und von da durch den Euezfanal und das Noide Meer nach Ceylon, woselbst er fi nach Anh­alten einschiffte, um der Eröffnungsfeier der Weltaussteluung in Sidney anzuwohnen. Mad dreiwöchentlichen Aufenthalt in Sidney fuhr er in einem englischen Dampfer nach Nord-Amerika hinüber, auf der Pacific- Bahn nach Nero York und von da nach io de Janeiro in Braz­­ilien. Gy legte so mehrere tausend Meilen zurück, im Ganzen vier­­mal den Sequator passirend und überall die si) darbietende Ge­­legenheit ergreifend, um Beobachtungen zu machen, welche er nieder­­s­rieb und mit Zeichnungen illuste­rte. Mit Landsleuten traf er nirgends zusammen, nur in Sidney hörte er von einem aus Waisen gebürtigen Ungar; auf seiner ganzen Neite erhielt er nur einen einzigen Brief, er selbst schrieb deren mehrere, aber nicht für die Oeffentlichkeit bestimmte. In Australien ging er mit der Absicht um, sich mindestens drei Jahre dort aufzuhalten, bekam jedoch Anmwand­­lungen von Heimmeh, änderte deshalb seinen Plan und bemerk­­stelligte mit echt englischer Geschwindigken­ die Rüdreife über Ame­vita. Nachdem er die Meerenge von Dibraltar passiet hatte, begab er sich nach Paris und traf von dort am 25. Feber in Budapest an, wo seine Mutter mit­­ zitternder Freude ihn erwartete. Herr NRosenbac­h, ein ebenso bescheidener als gebildeter junger Mann — er­st noch kaum 25 Jahre alt — hat seit Jahren sich auf diese große Nefse vorbereitet — deren Kosten, nebenbei bemerkt, sich auf 4000 Gulden beliefen — und wird seine gemachten Erfahrungen dem Vernehmen nach auch schriftstellerisch verwerb­en. Die Gotthbard-Krankheit. Die in Turin er­scheinende „azz. Piemontese” bringt folgenden Bericht über eine eigenthümliche Krankheit, welcher die im Tunmel beschäftigten Ar­beiter und Ingenieure unterworfen sein sollen : „Die Kranken sehen elend aus, haben gelbe Gesichtäfarber feuchte Haut, abgezehrte Gesichtszüge, die Augen sind halb erlorchen! die Lippen bleich. An ihrem Gang erkennt man, wie große Mühe sie haben, auf ihren Beinen das Gewicht des Körpers zu erhalten. Eisen sie einigermaßen reichlich, so können sie die Speise nicht bei sich ber­halten ; trinken sie auch nur ein wenig Wein dazu, so erfolgt Grbrechen. Wenn diese Armen von der Arbeit im Tunnel­ zu­rückehren­, so möchte man sie wandelnden Leichnamen vergleichen ; sie, sehen aus, als ob sie von Gebrauch ihrer Vernunft, das Bes­cirktsein des Lebens eingebüßt hätten. Mag ein Arbeiter noch so frärtig sein, so tt er gefährdet, wenn er mehr als drei bis vier Monate, und veruetheilt, wenn er ein Sahe im Tunnel gearbeitet hat. Ganz besonders verwerflich erscheint es, wenn man­ junge Leute von 14 bis 16 Jahren im Tunnel verwendet; für diese wird der Tunnel zur Hölle, in der sie zugrunde gehen. 70 bis 80 Berzent der Arbeiter werden von dieser Krankheit ergriffen, 30 Berzent sind schwere Fälle — und das gilt erst noch nur vom Durchschnitt ; unter den älteren Arbeitern, die ein Jahr oder mehr im Tunnel gearbeitet haben, ist der Verzentrag 95. Die Brofessoren Calderini (aus Barına), Bozzolo und Bagliani (aus Turin) haben an Ort und Stelle die Gesundheits-Verhältnisse der­ Tummel-Arbeiter unter­­sucht, nachdem im vorigen Jahre Dr. Graziadei zum erstenmal die Krankheit erkannt hatte. Brofessor Bozzolo hat vieselbe als An­kylostoma-Blutarmuch bezeichnet, weil man in den Gingeweiden eines daran im Turiner Spital Verstorbenen die unter den Namen Ankylostoma bekannten Würmer gefunden hat. Das Ankylosstoma ist namentlich in Brasilien und Ägypten epidemisch und erzeugt daselbst schwere Krankheiten mit oft tödtlichem Ausgange, deinten dermabrten, Literare historischen Onellentatertalg vor, welche vom Plenum genehmigt werden. Derselbe leat ferner die Bitte der Iifahıd g-Gesellschaft um Gewährung eines Kräbchens im Akademie:­palatte für die Aufstellung der Büste Karl Kisfaludya vor, welche die Gesellschaft für das fünfzigjährige Kisfaludy- Jubiläum, anfer­­tigen läßt. Der Bitte wird w­illfahrt und der P­räsident wird die Bestimmung des Pläscens im Einvernehmen mit den Kon­missions- Mitgliedern vornehmen. Schließlich meldet der Sek­etär, daß Pro­­fessor Sofef Budenz 80 fl. für den Neguly-Fond eingesandt habe. Die Vorlage der Gefhent-, Tausche und Pflicht-Gremplare, Tord­e der neuesten akademischen Publikationen bildete den regelmäßigen Schluß der Plenarfigung. Spartaffee — fl. 21 fr. — In der Steat3-Ober: wurden in jüngster Zeit 72 fl. eingelegt, welche mit den früheren Einlagen zusammen 399 fl. 46 fl. ergeben. Iun der Gemeindeschule in Kun-S­t.-Millds erliegen 284 fl. 55 Tr. In der Leopoldifelder Schule sparten Ungarische Akademie, Plenarfigung am 22. März. Das Präsidium führte der erste Präsident Graf Melchior Londay. Auf der Tagesordnung standen : 1. Denfrede auf das kor­­respondirende Mitglied Georg Urhazy, gehalten von Afexander Szi­lagyi ; 2. laufende Angelegenheiten. Georg Urhazy, der Sprößling einer angesehenen N.-Köröfer Aelsfamilie, wurde als der Sohn des Tolajer reform­rten Predi­­gers Georg Urhazy 1827 geboren. Seine ersten Jugend-Einbrücke erhielt er in Tolaj, D-B3fiba, N-Doba, an welchen Orten sein Vater nacheinander wirkte. Seine Mittelfiliul-Studien machte er in Zilah, die höheren in Klausenburg, wo er sich den Newitzstudien widmete. Seine ersten, schon in Zilah beginnenden literarischen Arbeiten wa­ren belletristischer Art, welchen sich alsbald publizistische Artikel im "Erdelyi Hiradó" beigesellten. Die in den vierziger Jahren auf der Tagesordnung befindliche dee der Union Siebenbürgens und Un­­garns veranlaßte ihn, die literarischen Kräfte der beiden Länder in dem , Unio" betitelten Album zu vereinigen, welches jedoch erit 1845 das Tageslicht erblickte, als auch die dee selbst bereits ver­­wirklicht war. Anfangs 1843 übernahm Uxh­ázy selbst die Redaktion des „Erdelyi Hiradó", trat jedoch im Waugust in die Reihen der Kofuth-Husaren. Nach der Niederwerfung des Unabhängigkeitskampfes glücklich der Einweihung entronnen, widmete er sich in Tofaj, wo seine m­ütterlichen Anverwandten wohnten, Stillen Studien, bis ihn Franz Csákár zur Mitarbeiterschaft am „Pelii Naple“ nach Pest berief. In seinen Zeitartikeln sowie in der Nubm­e „Ausland“ trat der in den reiheitsideen der vierziger Jahre aufgewachsene junge Publi­­zist merkw­ürdigerweise als Anwalt der napoleonischen Seen auf. 1853 rechtfertigte er die Bolitit Napoleon’­ II. in einem besondern Buche „UL. Napoleon”. Er hoffte von derselben, daß sie die äußere Bolitit Oesterreichs zu Falle bringen und dadurch eine ÜBerbesse­­rung der inneren Politik des seßtgenannten Staates zu Wege brit­­gen werde. Während des französisch-russischen Krieges 1854 hielt er sie als D Berichterstatter de3 „Bett taple" im Orient auf. Eine größere Frucht dieses Aufenthalts, ein Wal „Kaukasus népe", konnte ebenso wenig wie feine Die Lebensfähigkeit der napoleonischen Koeen verb­indenden Studien (2 Bände) einen Verleger finden. Bald darauf grü­ndete er das Tageblatt "Magyar Bófta", welches jedoch 1858 einging, worauf er bei "Magyar Sajtó" mitarbeitete. 1861 vom Zibver Wahlkreise zum Repräsentanten gewählt, ge­­hörte er der Adred-P­artei an. In demselben Jahre wählte ihn die Akademie zu ihrem sorrefvondirenden Mitglied. Nach Auf­­lösung des Reichstages arbeitete er im „Magyarorkág“ und „Don“, in dessen Redaktion er von 1863 bis 1865 Sótai vertrat. Als die Berfassung 1867 wieder hergestellt wurde, 309 er sich von dem" oppo­­sitionellen , don" zuviie und arbeitete für Die Organe der Deal­­partei. Seine journalistische Thätigkeit ließ ihm seine Zeit anf Voll­endung größerer Arbeiten. Der Ausbruch 063 Deutsch-fran­zösischen Krieges veranlaßte ihn Für die österreichisch-französische Allianz zu platziren. Der Tag von Sedan war ein unverwmedicher Schlag fü­r den Mpostel den Napoleonismus. Seine um diese Zeit von angegriffene Gesundheit litt immer mehr und der 21. April 1873 m­achte seinem thätigen Leben ein Ende. Nach der vorsterbend kurz verumi­ten Denfre de Szilágyis legte Bros. Heymann Bamberg ein von unseren in England leben­­den Landsmanne Béla Solymos in musterhaften Englisch ver­­faßtes Werk über Sudan vor, von dem derselbe der Akademie ein Eremplar zum Geschenk sandte. Hierauf folgte die Erledigung der laufenden Angelegenheiten. Der Generalsekretär theilt vor Allem mit, daß, laut Mittheilung des Aultusministers an die Akademie, Se. Majestät Huldvollst geruht habe, die angesuchte Einwilligung zu der durch eine akademische Sahkommission vorzunehmenden ‚archäologischen Untersuchung der Krom­ Insignien zu entheilen. Hier­­auf legt vexfelbe die von der literar-historischen K­ommission ausge­­arbeiteten Vorschriften für die Beniguno des im Archiv der Ala­r * Chenier und Hun. Dentsches Theater in der Wollgaste­bene Sorte von Theatersticken, worin der Mond oder die Sonne gerade dann aufgehen, wenn Held oder Heldin an diefe­nüglichen Himmels­­gestirne eine Apostrophe richten wollen, worin die Glocke der ro­­mantisch im Waldesgrün verstecten Kapelle immer dann zu himmeln beginnt, wenn sich eben eine Nactszene zwischen Vater und Sohn oder anderen mehr weniger nahverwandten Familien-Mitgliedern abspielt und worin die Heinen Kinder unter acht Jahren die gescheidtesten Neden im Munde führen, 1. weil dies an und für sich sehr jgdgön it und 2. weil es der Galerie sehr gut gefällt — D­iese Melodramen in — leider! — fünf Aufzügen wollen unserem Geschmade nicht mehr vot­zusagen. Die ewige V­iedermeierei auf der einen, die Schwarzen Verbrecher feelen auf der anderen Seite und das immotivirte Thun und Laffen auf beiden, sie seßen naivere Gemüther voraus, als sie die heutigen Theaterbesucher haben. Mofenthal’s „Deborah“ gehört in die ge­­schilderte Kategorie von Bühnenwerken, und bei aller Anerkennung für die überaus effektvollen Szenen muß doch gesagt werden, daß sie uns bereits sehr anachronistisch anmuthet. Nur wenn eine be­­deutende Künstlerin, um der Wirkung willen, die sie aus der Titelrolle schlagen läßt, das Glad hervorholt, wird es zu kurzem Leben galvanisirt. Heute spielte Frau Wolter die Deborah und das Unglaubliche geschah: das Theater war uus verkauft. Freilich, wenn man dieses Sadenmeib so dargestellt sieht, läßt man auch gelten, daß Mosenthal ein großer Dichter sei. De­­borah ist eine der ergreifendsten Gestaltungen der Wolter. Das Liebesjauchzen und der gellende Aufschrei eines in seinen heiligsten Gefühlen getroffenen Herzens, das furchtbare, orkangleiche Toben des Nachedurftes und endlich die sanfte Resignation und milde Ver­­­cynung — sie finden heute kaum eine bessere Repräsentation auf der deutschen Bühne als durch die Wolter, und um ihretmilien be­­traten wir die drei Stunden Mosenthal nicht als verloren. j.d. Gerichtshalle, Affaire des Dr. S. Hadel, Der Neupester Bezirksazt und Komitats-Honorar-Physilus Dr. Samuel Hadl hatte sich an den Bizegespan des Bejter Komitats mit der Bitte gewendet, daß gegen ihn eine Untersuchung eingeleitet werde, da die Neupester Yerzte Eugen Seligmann und Alois Bostovich in Gegen­­wart des Gemeinderichters, Notars und Anderer sich geäußert hatten, er habe die beiden Kinder des dortigen Einwohners 2. MeRaros durch Verordnung starker Arzneimittel getö­tet. Der Vizegespan hat dur den Bezirk 3-Hilfs-Stuhlrichter und den Komitats-Oberphysitus die Untersuchung einleiten lasen, und als sich die Nothwendigkeit der Erhumirung der Kinder herausstellte, die Alten zur ferneren Untersuchung der Strafabtheilung 008 Budapester I. Gerichtshofes übergeben. Die vom FE. Gerichtshof angeordnete Erhumirung und Obduktion der beiden Kinder ergab, daß Dieselben an Devin Der Diagnose erwähnten Krankheit, nämlich­ der Diphtheritis, und daher natürlichen Todes gestorben sind. Die vom Gerichtsarzt vorgenom­­mene Untersuchung der Rezepte ergab ferner, daß Die eingegebenen Brechmittel d­urch die gegebenen Umstände motiviert waren und daß dieselben den Kindern mv nüsen und Leinesmegs schaden konnten. Da sich den Gnad das Vorgehen Dr. Hadel’s als vollkommen Korrest herausstellte, hat der E. Gerichtshof jedes weitere Verfahren gegen in mit Beschluß unter Zahl 6490 vom 21. März eingestellt. ee 2 hd ® vor . Börsen- und Handelsnachrichten. Budapest, 25. März. Börse (Privatverkehr.) Bei ziemlich Lebhaften Verkehr eröffneten Oesterreichische Kredit-Nertien zu 297.10, brachten sich bis 296.30, erhöhten sich auf 296.80, Schließen 296, ungarische Gold-Rente zu 103.25 gemacht, blieb 103.35. Getreidegeschäft Sn promptm Weizen blieb es heute Feiertags halber total geschäftslos, die Tendenz des Ge­schäftes war dabei ehr Hau. ‚Mühlen fordern, jeder weitgehende K­onzessionen, die jedoch von Eignern nicht bewilligt werden, und ist es bis nach den Feiertagen abzuwarten, welche Wendung sich im Geschäfte vollziehen wird. Andere Körner vom Weizengeschäft be­­einflußt, ebenfalls flat. · « Termineverfolgteit weichende Tendenz und noment Usance:Frühjahrs-Weizenfl.13-75—Geld, fl.18.80 Waare. » Frühjahrss Haferfl.7.621s2«G.,fl.7.6-JW. anater Mais,per MachunisL8.50—­­fl.8.55—-Waare. Herbstweizenfl.10.95G«-fl-11W. Gelb, Kohlweis per August / September fl. 13.75 Geld, fl. 14 Waare. · Geschlossen wurdem 5000Mztr-Frühmhhs-Weizen­zu fl.13.85—1397,5000Mztr.Mais per Mai-Junizu fl.s.54bzs fl. 3.52, 5000 Maik­. Herbstweizen zu fl. 11 Saatenstandsbericht, C. N. Rand, 24. März Die Witterung blieb al hier in den legten Wochen anhaltend van und kalt. Die Tem­peratur fand bis heute beständig unter Null auf 2 bis 6 Grad Kälte und erhob sie während des Tages nur auf + 4 Grad, im günstigsten Falle bis zu 6 und 7 Grad Wärme. Daß die anhaltenden Fröste, die sich ja auf das ganze Land erstrecen, für die Saaten, Weinflöße, Opstbäume u. s. w. Befu­chtungen in mehr oder weniger hohem Grade aufkommen leben, it umso natürlicher, als den bedeutenden Frösten, besonders in den südlicheren Gegenden, eine intensivere M Wärme vorhergegangen i­ und hiedurch die Vegetation mehr ent­­wickelt war. Speziell in unserer Gegend war die Mitterung und Temperatur vor den Yrösten feine so günstige, als daß sie bei den Pflanzen ein größeres Wachsthum zur Folge gehabt hätte und deshalb beschränkt sich auch der hier umgerichtete Frost­schaden nur auf einen Theil der Weingärten und Obstbäume, theil­­weise auch auf Neos, während Weizen und Roggen­saaten gänzlich unversehrt blieben. Der Ver­­lauf des Winters war im Dezember ein normaler. Die strenge Kälte im Sänner und Feder fand Die Saaten zum größten Theile vom Schnee ges­üßt und die später eingetretenen wenigen warmen Tage hatten auf die Entwickung der Saaten wenig Einfluß. Unsere Wintersaaten Weizen und Noggen­, die wegen der im verflossenen Herbste herrschen­­den Dü­rre nur verspätet zum Am­batı gelangen konnten, waren kein Eintritt des Winters, je nach der Zeit ihrer Bestellung, theils gut entmwickelt, Heil aber nur schwach bestoch, ein Theil derselben war sogar gar nicht aufgegangen. In diesem Stadium­ verblieben die Saaten bis heute, sie sind vollkommen gesund und unbeschädigt und was Die vereinzelten Klagen über­­ theilweise Auswinterung 0-8 Noggens anbelangt, so beziehen sich dieselben mehr auf hochgelegene sandige Stellen, wo die Saat gewiß nicht ausgefroren, wohl aber durch die häufigen Stürme ausgeroeht worden sein mag. — Wine­tergerste wird in der hiesigen Gegend nicht gebaut.­­— In den Kepsfaaten it auf den trockenen und höher gelegenenen el­dern, ebenfalls in Folge der noch umentwickelten Vegetation, ein Stoffsehaden durchaus nicht zu bemerken. Auf den tiefer gelegenen nassen Beldern der Gdütt Steht die Sache freilich anders, dort scheint der Schaden ziemlich bedeu­­tend zu sein, obwohl sich derselbe Heute noch nicht ziffer­­mäßig feststellen läßt. Eines ist Thatsache, daß die Nepspflanze im Allgemeinen doch den Frost ihre schöne, ü­ppige und gesunde Narbe gänzlich eingebüßt hat. Die Kleefelder stehen, den Witterungs­­verhältnissen entsprechend, folgen und haben nicht den geringsten Schaden durch Auswinterung erfahren. — Traurig sieht es in den M­eingärten aus, die Neben sind bis auf 2—5 Augen vom Stade abgefroren und damit it die Hoffnung auf eine weichliche M Weinlese Schon feßt benommen. — Birsich- und Birnbäume, 2- bis Sjährige Stämme, sind gänzlich erfroren und selbst an kräftigen, alten Stämmen. 1—2jährige Reste abgestorben. — Apfel-, Kirschen­­und Marillen-Bäume haben weniger gelitten and was besonders erwähnenswertd. Nukbäume, die sonst gegen Kälte mehr empfindlich sind, haben nur ganz unbedeutenden Schaden genommen. Viehstand: Das Vieh hat trog des anhaltend strengen Wins­ters im Allgemeinen gut ü­berwintert und nur aus der benachbarten Schütt kommen um exwartere Slagen über die Leberfäule zu. Schafe und Rinder haben Dort durch das Hüten auf den duch Ueberschwenmung und Hegen überwalten Weiden sehen im Sommer und Herbst viele Engel aufgenommen und hat diese Krank­­heit, durch die Fütterung verschlammten Henes noch vermehrt, währ­­end des Winters solche traurige Hortschritte gemacht, daß außer der Sterblichkeit unter den Schafen auch in einigen Ortschaften be> vetzte mehrere Stür Rindvieh umgestanden sind. — Daß der lange Winter die Luttervorräthe Fark gelichtet hat, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Einzelne Detonanten sind vom Naubfutter so entblößt, daß sie ihren Bedarf bereits käuflich decen. — Fr­üh­­jah­rs-Anbau. Der Frühjahrs-An­bau, (Oerste, Hafer u. s. w.) geht top aller Emsigkeit unserer Landwirte mm langsam von Stakten. Bis heute dü­rfte exit circa ein Drittel des für die Doma werung bestimmten Uderlandes bebaut sein, da des anhaltenden Trostes halber die Saatarbeiten sich noch immer auf die Näch­te­tagsstunden beschränken. Um mit der Aussaat rascher vom Filed zu kommen, und weil jede künftige Stunde siezu bemüht, werden nn, bringen unsere Defononen die Handsnat, entgegen der longmierin­geren, aber jedenfalls rationelleren Marginem­nat, gegenwärtig zum allergrößten Theile in Verwendung. (Shankregale.) Eine Deputation der Budapester Spiritus und Liquenv­ yabrilanten überreichte gestern dem Han­­delsminister Baron Ke­men­y ein Memorandum in Angelegenheit der Revision der am 31. Dezember 1876 von Seiten des Ministe­­riums des Innern in Sachen des Schanfrecht-Negals erlassenen Verordnung. Die Deputation bestand aus den Herren Karl Adler (Direktor der Geschwindl'ichen Fabrik), Sofef Braun (Rima Brüder Braun) und Sofef 3­w­a LE. In dem Memorandum, auf welches wir no) zurü­ckkommen, wird der Zustand charakterisert, in welchem si gegenwärtig der Handel mit Spirituosen befindet; es wurden die Nachtheile hervorgehoben, welche derselbe durch den ein­­seitigen und übermäßigen Schuß der Negalien-S$ubaber erleidet und an den Handelsminister das Ersuchen geritet, eine Revision der oberwähnten Verordnung des Mint­ters de3 Sunern mit Beiztiehung von Bahmännern erwirfen zu m wollen. Sämmtliche Sandelsk­ammern Und garn 58) wurden — wie die „Pester Korrespondenz“ vernimmt — von der Negierung aufgefordert, zu einer Anfangs April auf Ver­anlassung des Handelsministeriums einberufenen Landes Konferenz Vertreter zur entsenden. Die „Ganz u. Komp. Gifengießerei und Maschinen-Yabrils-Aktiengesellschaft“) hielt heute Bormittagg ihre Jahres­­­generalversamm­­­lung ab.­präsident, Ge. Erzellenz, Paul v. Somisic, kon­statirte die Beschlußfähigkeit der Bersammlung und ließ nac Bes­­tellung des Bureaus zur Tagesordnung übergehen. Aus dem Direktions-Berichte, in welchen Notar Görgey verlas, haben wir das Wesentlichste bereits mitgetheilt und die Bilanz vollständig veröffentlicht. Die Getteralversammlung nahm de­­ Bericht der Direktion sammt jenem des Aussichtsrathes und der­ Bilanz genehm­igend zur Kenntniß,accept tyte die proponerte Drotholzdens Verthellung von sl.30per«Aktie,die Kompletirung des Reservefond Zeuffl 150.000 imder tkzcrltc das«lesolI:t·c­ritric.Derq1n»1.Maks­ jllige Divi­­dendencieoußen wird bereitscm­­ 1.April eingelöst.Der mit der l.17ngar.2ssaggoufabrik in Liquedatwn abgeschlossene»s?ausvon 12.p(«)0stnen»un­d der Vertrag aqunkaus der Inm­obilien wurde einstammgrat­fizert. Bevor»311111 letzten Gegenskande der­ Tagesord­ tixtig,der­ Neu­­wahl des Aussichtsrathergeschrittest wurde,stellte der Präsident Paul v.Somssch­ eine rückschauende Betrachtung über die Entwicks­lungddinstitut qu­­· ,.Nachdem1 v1r ihnen das Restzltat des letzten Geschäfts­­jahres vorgelegt hatte ich stii­ zweckmäss auf die letzt verflossenen­ Jahre zurü­ckzublicken,damit der heutige Zustand unserer Lage umso klarer hervortreteIk und sowohl die sehr geehrten Herren·letionc·ike, als auch das Publikum dieselbe·1veder über-noch unterschätzend,ge- Pikhreich würdigen können.Die große Krisis,die 1873 saltniit elementärer Wuchsb­ereich brach­,trasmcd­ukts,wie jeden anderen Industriezweig­ at­ schkisempfindlichste­ Die Grund­­lage unserer Fabrik ist die Erzeugung von Eksenbakms Material; gerade aber von Eisenbahnbauten wendete sich das große Kapital, m welches im den vorhergegangenen 20 Jahren in folonialem Maßstabe Gifenerzeugnisse verbrauchte, und dadurch einen so bedeutenden Industriezweig fehuf, zuerst ab. NeueDd Bestellungen blieben aus während wir die Zarten jener Verflechtungen zu tragen hatten, die uns aus den großartigen Lieferungen der verflossenen Jahre ermudten, um die vigoroferte Sparsamkeit und sorgfältige Auswägung auch des geringsten günstigen Umstandes ermöglichte es, in den ersten Ohren nach 1873 unsere Bilanzen ohne V­erlust abzuschließen. Z­er Mitte dieser allgemeinen Stagnation, an welcher die gez fan­mte Eisenindusteie bis zum legten Jahre partizipirte, stand es klar vor unseren Augen, daß wir andere, bisher nicht geü­bte Ar­­beiten in unseren Werkstätten Heimisch machen müssen. € 3 war ein unverhofftes günstiges Wegeguiß der Umstände, welches in dieser Hinsicht zu unserem Augen ausschlug, nämlich : im Jahre 1874 begann der große Umwandlu­­gs-prozeß der Mühlen- Industrie. Unser leitender Dirertor, dessen Treue und Eifer für unser Unternehmen ich nicht zu erwähnen brauche, er­ Kannte sofort mit seiner seltenen Wachsamkeit die große Bedeutung jener Bewegung und unter Billigung sänmtlicher Mitglieder der Direktion führte er dieselbe zweckm­äßig aus und verstand Dieselde derart zu heben und auszuningen, daß diese Bewegung, an deren Spige er trat, sich über die ganze zivilisirte Welt verbreitete, wodurch unsere Stone, die in Eisenbahnkreisen schon lange im besten Nuse stand, neuerdings in viel mehr verbreitete soziale Klassen ein» drang und uns zahlreiche und dauerhafte Verbindungen schuf. Wir können mit Befriedigung, Sagen, daß unsere Be­mühungen fir uns von Nusen waren, indem sie den Fortbestand unseren Unternehmens ermöglichten,­­ aber auch in na­tionalö ökonomischer Beziehung haben sie diesem wichtigen Industriezweige, der sich mit der Ernährung der Mensch­­heit befaßt, tief einschneidende Vortheile gewährt. Der hier bezeichnete Erfolg hat aber noch eine andere Seite, die und mit Befriedigung erfüllt. CS tt nämlich gelungen, aus unseren Vaterlande, welches so viele b­enere Maschinen im­­portivt und so zu sagen blos Nodprodukte exportigt, einen Maschinen- Export von nicht zu unterschägender Bedeutung zu begründen, denn seit die Erzeugung von Mühlwalzenstühlen begonnen, sind mehr als 2400 solcher Walzenstühle in’s Ausland spediet worden, deren Werth nahezu fl. 2,000.000 erreicht, was für eine einzige Fabrik gewiß als ein schöner Erfolg bezeichnet werden kann. Und das ist das Haupt­verdienst unseres leitenden Direktors And. Meg­mart, seine Direktions-Kollegen haben nur insofeen Theil daran, daß sie dur) Die Vorlagen des fachkundigen Mannes aufmerksam ges macht und aufgeklärt, denselben in dem ersten Kampfe bereit­willigst winterstüsten. Wir hielten das zu Sagen auch deshalb für unsere Pflicht, um der geehrten Generalversam­mlung einem treuen Spiegel unserer Situation zur geben. Heute E können wir mit Selbstbewusstsein Sagen, daß wir die Konkurrenz auf diesem Gebiete mit Ehren bestanden; mir können mit guter Hoffnung der Zukunft entgegensehen, die, mit wir glauben, m­it wo größeren Anforderungen an unsere Fabrik heran­­treten wird. Wir hoffen in der Lage zu sein, denselben bereitwilligst und mit erhöhter Kraft entsprechen zu dürnnen.“ Die Nede wire von der Generalersammlung mit lauten Beifalle aufgenommen. Bei der hierauf vorgenommenen Wahl wurden die bisherigen Mitglieder des Aufsichts-Komits, namentlich die Herren Gustav Brill, Dr. Karl Mandello Dr. Alxandrr Orhag um Lonaz Trebitsch einstimmig w­iedergewählt. Die Generalversammlung der ‚„Buda«­pester II. Bezirks-Sparkasse) fand heute unter Stern’d Borsig Statt. Dem Dirersionsbericht entnehmen wir folgende Daten: Der Stand der Spar-Einlagen war fl. 195.105.37, des Bortefentlieg fl. 173.455.08, das Raffe­ttevirement fl. 2,752.572.60. Der Heim­gewinn betrug fl. 4337.23, hievon sind Tantiemen und Neunummera­tionen in Abzug zu bringen und verbleiben Fl. 3472 rein zur Dispar fition. Die Direktion beantragt, den Sonpan der im Umlauf be­findlichen. 992 Stüd mit fl. 3.50, von 29. 0. M. angefangen, ein­­zulösen. — Die Generalversam­m­lung nah­ı der Bricht genehmigend zur Kenntniß und ertheilte das Absolutorium­. Sie wählte ferner­ Su die Direktion: Samuel Egger und Sigm. Falk. Su den aus] dub: Jakob Deutsch, KarlYiriheder, Dorel Haazman Samuel Stern, Moriz Bach, Franz Leny Paul Brenner In den Aufsichtsrath: Sammel Ehrlig, Diving Bed, Ham. Schwarz Erlabmitglieder: Ang Immendörfer, 5. Meisner Hammilidhe Theater geschlossen. Eingesender. mfan Tamron beste Qualität mit feinster Leinen-Brust, Krkc Gaifon-Kenden­gen u. Manfcetten. Srüher fl. 4.50, fest fl. 2.60 1009 Stüied Nachthempen, elegant ausgestattet, 1 Meter lang fl. 1.30, Megen Geschäftsauflösung bei 3. Földváry, Budapest, Christofpfah­l EB RE RT Zu verm­eihen vom­ A. 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