Pester Lloyd - Abendblatt, April 1880 (Jahrgang 27, nr. 74-99)

1880-04-01 / nr. 74

Einzeln STER LLOY e Rummern 8 ff. in alten Berichleiflokalen.) I Donnerflag, 1. April, | Budapest, 1. April. — An den vertraten persönlichen Verkehr, der in den jüngsten Tagen zwischen dem Fürsten­ Bis­­mard und dem F­ürsten Orloff stattgehabt, hängen si zahlreiche Kommentare. In Paris hält man dafür, daß Dieser Berieht der beiden Staatsmänner ‚eine Annäherung Deutschlands an Rußland herbeiführen werde, denn nichts bringe zwei ette so gut zusammen, als wenn sie gemeinsam von einem Dritten Böses reden künnen. Nebrigens versichert man, daß die Position der Französischen Republik unverändert bleibe, denn es wäre ihrerseits t­öricht gewesen, ernstlich auf Rußland zu rechnen, gerade so wie­­ absurd wäre zu deufen, daß Rußland für immer mit Frankreich verfeindet­­ sei. Wenn jemals — so, sagt der Bari­er „Zimes"-Korrespondent — Rußland in Frankreich eine brauchbare Macht sehen, oder wenn sein Interesse ihm eine Kooperation wie der Republit­­ diktiren wird. Dann wird die­­ Verständigung der beiden Mächte, unbefümmert um alle abgelehnten Auslieferungsbegehren, rasch zu Stande kommen. Das ist nicht blos richtig, er­st auch auf­­richtig. Derselbe Korrespondent­ versichert weiter, der Ezar habe im gegenwärtigen Augenblicke seinen ganzen Willen darauf gejeßt, wieder ein Bündniß h­erzustellen und daß er selbst Gor­­tschakoff zu opfern bereit wäre, um dies Ziel zu erreichen. Freilich werde die Befriedigung nicht lange währen, denn, wenn Raifer Alexander einmal erfahren wird, daß er seine­­ sünne, dann werde er denselben rasch verlassen und sich andere Orientpläne im Drei-Raifer-Bunde nicht reak­tiven Bundesgenossen suchen, wo und wie immer er sie finden mag. Das it eine Belität auf eine ferne Zukunft hin, die uns nicht unbedenklich schiene, weil sie die Gegenwart preis­­zugeben droht. Die Wiederhertellung des Drei-Kaiser- Bündnisses, wenn auch nur auf kurze Zeit, wäre seine nach unserer Meinung würschenswerthe Eventualität. Hoffentlich kommt es nicht dazu. Unsere Informa­tionen geben uns auch gute Gewähr dafür, daß man unseren maßgebend­en" Krei­­sen die Restaurirung des erwähnten Bündnissses einfach" für unmöglich hält und überhaupt das bestehende Ver­hältniß zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn einerseits und Naßland andererseits für unerfgiühr­tert und unverändert ansieht An ähn­lichen Sinne äußert er auch der stets­ bestens unterrichtete „Zimes"Korrespondent aus O­sterreich-Ungarn, " indem er, auf der kürzlich veröffentlichten Briefweigsel zwischen den beiden Kaisern von Deutschland und Rußland reflektivend, schreibt: „Die freundschaftlichen Vereicherungen­ der beiden Souveräne (von Deutschland und Rußland), wie beruhigend sie auch der Gefahr eines ernsten Konfliktes gegenüber sein mögen, sind durchaus nicht identisch mit einer Annäherung der beiden Regierungen, die nur durc die Beseitigung der Ursachen, welche die Entfremdung und das Mißtrauen ver­schuldet haben, herbeigeführt werden könnte. Bis dahin kann wohl ein Waffenstillstand von Fürzever ‚oder längerer Dauer eintreten, aber sein Frieden und nd weit weniger irgend welche Intimität.“ Einer unserer Korrespondenten treibt uns aus Bu­­karest, daß die Heine, aber rührige russische Partei in Rumänien durch die Neffe Bratiano’s nach Wien und Berlin in förmlichen Anfecht verlegt worden und neuer­­dings alle Mittel der Agitation aufwende, um der Stegie­­rung entgegenzuarbeiten. An der Seite dieser Partei stehe der bekannte Fürst ©. Sturdza, der es sich auf Aufgabe gemacht zu haben scheine, das Treiben der Panslavisten insbesondere in der Moldau zu unterstüten, doch bisher ohne jeglichen Erfolg. Es tre­te vielmehr, vielleicht gerade in Folge der aufdringlichen Agitation seiner Leute, eine entschieden antirussische Stimmung immer sicgt daher hervor. Mich die oppositionelle Presse ist i­ot ihres Eifers nicht im Stande, die Ibee eines Bündnisses mit Rus­land populär zu machen. Diese Treffe nimmt eS il eine ausgemacte Sache an, daß Doratiano von Wien und Berlin einen fürmliggen Allianzvertrag heimbringe­ und macht diese, wie unser Korrespondent meint, ganz falsche Vorausseguung in ihrer Art zu Angriffen gegen die Negierung aus. Allen Anderen laut­ete die “Democratia nationale” an Seftigkeit und Leiden­­schaftlichkeit der Sprache zuvor. Der „Timpus“ ist etwas bedächtiger, er ist gegen den Anschlug an Deutjaland und Desterreich-Ungarn, weil er aus den traurigen Resultaten der Allianz mit Rußland die Lehre ziehen zu können glaubt, daß jeder Anflug an einen , Droken" für Rumä­­nien verderblich sein m­üsfe, wobei er freilich nicht berück­­siptigt, daß es nicht zum Wesen jedes Großstaates gehört, eine verrätherische Politik der Undankbarkeit zu befolgen ; nicht berücksichtigt, daß Deutschland und Oesterreich-Ungarn von Rumänien nichts zu fordern haben, während Ruß­­lands begehrlicher Eid immer über den Pruth hinüber auf die Donau gerichtet war ımd sein wird. Der , Romanus", ein Organ, welches die Gesinnung der Bevölkerung auf wichtiger vertritt als die Oppositionsjournale, sagt mit gutem Grunde, daß Rumänien, wenn es den Nachschlägen des Herrn Sturdza folgen und sich mit dem Planslavismus alliiren­ würde, alle europäischen Mächte sie zum Feinde machen würde. Die Freundschaft Nußlands wäre hiefür wohl sein entsprechender Erfah. Denn was sie nügt und was sie foftet, das haben die Erfahrungen der Jahre 1877 und 1878 den Rumänen zur Genüge erwiesen. Aus Berlin wird uns geschrieben : © Berlin, 30. März. In der diplomatischen Welt ist die Haltung vielfach erörtert worden, welche in jüngster Zeit die deutsche inspivirte Presse gleichzeitig Italien und England gegenüber ein­genommen hat. CS ist kaum noch bisher vorgekommen, daß ein Blatt wie die „Nordd. Allg. 3ta." in inspivirten Artikeln so heftig und Schroff Partei ergriffen hat in einer Trage, welche wie die der englischen Neuwahlen, äußerlich mit der Politis des Deutschen eiche3 To wenig gemein hat. Dennoch wird man gut thun, jener Zaktit eine besondere Beachtung zu theil werden zu hasfen. CS ist nicht zu leugnen, daß man in diesem Augenblick in Berlin dem Tory- Kabiner den möglichst erlatanten Wahlsieg wünscht, weil man überzeugt ist, daß der eventuelle Triumph der» Mhigs unter Gladstone, abgesehen von dieses Führers privater Fehde mit Oester­­reich-Ungarn, ein V­orwiegen der alten Nicht-Interventionspolitik zur Sorge haben würde, die man wieder Grund gehabt hatte,“ als einen Borjclub zu betrachten zu Gunsten der kriegerischen Glomen­te auf dem Kontinent. Man weiß, daß es das Tory-Kabin­et war, welches ein Veto einlegte, nicht nur gegen jede italienische Expansive Strömung, sondern daß auch Lord Weaconsfield’s Einwirkung es war, die der unter der Megide des Ritters Nigra geplanten francor Halienisch-waffischen Allianz gleichsam in der Stunde der Geburt das Lebenslicht wieder ausgeblasen hat. Das Alles ist Grund genug, um für die Tories­ gegen die Whigs Partei zu ergreifen. Das Beltsamste ist nur, daß man sich seine Mühe gibt, das Interesse zu verbergen, welches man­ am Siege der Disraeli’ schen Politik nimmt. Inzwischen haben sich auch diejenigen unserer Offizieren, welche mit so großer Virtiosität bis in die lesten Wochen hinein die­ Märmtrompete geblasen, endlich entschließen müssen,­­ auch‘ publi­­sistisch gegen Neußland abzurüsten. Dieses Wunder haben die im Nteichtanzeiger“ veröffentlichten Geburtstags-Telegram­mne vollbracht, elche zwischen dem Crax und Kaiser Wilhelm gemechtelt worden sind. In der That lasfen diese Kundgebungen an Wärme und Herzlichkeit nichts zu wünschen übrig. Fürst Orloff, der, wie ich Schon mehrfach angedeutet, nicht mit der russischen Kriegspartei sympathisirt hatte, sol auch hier mehrfach in Privatgesprächen die Ohnmacht betont haben, zu meldet, gegenüber dem­­ persönlichen Freundschaftsverhältnis der beiden Souveräne, die panflavistisch Kriegspartei in Moskau und Petersburg verurtheilt sei. In der That wäre nach diesen Angaben der Einfluß des Fürsten Sortscharoff geradezu auf­ den­ Nullpunkt getunden Er habe außer dem Titel des Staatskanzler. nicht mehr von seinen früheren Funktionen behalten. Ale Seshäfte würden allein der Gtaaterath Gier geleitet” und erpedirt, so gmar, daß der Staatskanzler nur noch ei­n­rna­men­t darstelle, nicht mehr aber, wie sonst, den Schluß­ und Ed­stein des politi­gen Gebäudes von Rußland. = „Magyarorkäg“ bespricht heute an­­ Teiten der Stelle die an der Seite unsered vorgestrigen Morgenblattes veröffentlichte Aeußerung eines hervorragenden Mitgliedes der gemäßigten Oppo­­sition über die Fusionsfrage. Der Artikel 08 „Magyarorkög“ lautet wörtlich wie folgt: «Jnde­ngestrigen(Dienstag-)Mo­rgenblatt des»Pester«Lloyd­« erschien von einem­ angeblich dem gemäßigt dix Opposition angehörlichen Reih­stagss Abgeordneten ein Artikel«den wirr m unser em gestrigen Abend­­blatt wörtlich reproduzzirt haben.­Wenn­ der,,Pestetho­­d«uns nicht die«Versicheru­ng geben würde,daß den Artikel wirklich ein Mitglied der gemäßigten Opposition geschriehen so müßten wir glauben,daß mit der Unterschrift ein Spiel gegeben werde.Wir stöh­en dem —,,PesterLj­oy«versichern,daß jener Artikel vor dem er»die Fahne neigt«,­seinem ganze anhaltenuch gewiß nur von Jemandem her­­stinken-kaum der von der Sache der Opposition­ schon abtrü­nnig geworden und jetzt nur·einen Vorwund suche,zur Beschönigung seines förm­­­lichen wikgertritks zur­ Regierungspartei.Die Decije dieses Vors wundesutx,,d»ke Rekomm­­ttion der liberalen Partei­««Das recht­­fertigende Mann die Besorgnißerregende Zunahme der unabhän­­gigkeits-Partei.Der greifbareJixhalt der rettendeh hat besteht darin,daß der gegenwärtige Minister-Präsident nicht von der Set­­zung,n»icht«von d­em maßgebenden Einflusse sich zurü­ckziehe,aber doch mindestens bei der·Durchführung der rettenden That sich nicht förmlich att die Spitze derselben stells-Das Resultat wäre eine neue Ausgabe des prinziplosett und m­ittlichen Politikers mit der­ Devise­,,Cm Stall und ein Hirt­«,oh­ne»daß au­s den Beca­rfs exisseines Landes,aus den Aufgaben der Nation ein Fundament dafür gelegt w­ürde. Der,,Pefter Lloyd«hat Recht,welther spite eine Bedingung nicht erntstt­­m 111 t.Sie ist nichtsAxt der englische Verhüllung jener Scham-die auch der Artikelschreiber bei der Beantragtung dieses Schrittes empfinden wutßte.Auch wir nehmen sie nicht ernst.Denn das Ganze ist auf einen Irrthum berechnet.Und es ist unsere Uebers zeugung und wird offen,dass die Ereignisse uns Rechtgeben wgß den darin,daß nicht nur die­ überwiegende Majorität der«gemäßeg­­ten Opposition,welche erst neuesten­ Oderchiertxxig ein Mkßtrauenss- Votum gegeben,sich von­ dieser Politik exxtichxedeik abwendeh sondern daß sich vielleicht keitt Einziger sindest wixd,der den vom szk­.xtel­­schreiben bezeichneten Weg betritt.»Iavielleicht thut es bot­ Amsel­­schreiber selbst nicht fürchtens­ jedenfalls das einzig Loyale wäre, offen überzugehen und nicht die Blöße des Schrittes durch hochs­tönende aber nichtssagende Worte zu verhü­llen. Hb­sichtlich des Meritums der Sache haben wir wiederholt erklärt,daß wir eine neue Parteigestaltun­g für wünschens­­werth,ja fü­r nothwendig halten,doch haben wir auch entwickelt und wiederholen hier,daß die er·ste und ur1umgän­gliche Bedingung ist zu wissem zu welchem Zwecke·geschiel­t die zweite Parteigestaltung.De Grundlagenyiefür müssen sich mit den Bedürfnissen des Lande­s,a­us einen unmittelbaren Aufgaben­»er­­geben und offen als Ziv­ck der Parteibestreb­un­gen vor die­ Nation hingestellt werden.Fü­r die Gruppirung persönlicher­ Interessen, unter welche­«­Licht immer sie gewo«­gen werde,wird Niemand ge­­wonnemimestrendet sich mit Reche Jedermann davon ab.Das ist auch heute unsere Ansicht.Und darumn wenden wir uns von jenem Streben ab und betreten nicht den Weg,den der Artikel des ,·,Pester Lloyd'«empfiehlt 3 Soviel zum Meritum der Sache. Bort awei Seiten jedoch wird dieser D­orsschlag des sogenannten Abgeordneten der gemäßigten Oppositionspartei mit unverhohlener Schadenfreude begrüßt. Einer­­seits nämlich vom Leitartikel 928. „ Bester Lloyd“, andererseits: von den Blättern der Unabhängigkeits-partei. Sener findet in diesem Schritte seine Behauptung gerechtfertigt, wonach diese Enunziation ein offenes Geständni­s der totalen Unhaltbarkeit der­­ Bolität der gemäßigten Opposition sei. Leitere mieder verkünden neuerdings, waß in Ungarn nur zwei Parteien möglich seien: eine, welche die 1367er staatsrechtliche Basis annimmt, und eine andere, welche sie nicht annimmt. Was diese Behauptungen werth sind , wollen wir demnächst ausführen. Es gibt jedoch, einen Dranıı, der­ mit beiden Händen und dieser neuen Doktrin der äußerten Linien greifen m­uß, weil sie für seine persönliche Stellung die günstigste it. Dieser eine Dum­it: Koloman Tipa. = Hinsichtlich des Gefegentiwurfes über den Mittel­­regufseh­unterricht_hat „Ggyzrertes“ vor einiger Zeit die Nachricht gefragt, Miniter Trefort werde in dieser Sache einstweilen eine zumartende Stellung, einnehmen und die Erledigung dieser Vorlage in der gegenwärtigen Session nicht urgiven. Dem gegen­­über schreibt „Beiti Naple” auf Grund einer von kom­petenteller Seite kommenden Aeugerung, (welche auch uns als richtig ber­­eichnet wird) daß von eine solchen zumartenden Stellung seine Rede ist, sondern daß Minister Trefort entschieden die Absicht Hat, das Abgeordnetenhaus zu bitten, e3_ möge verfügen, daß der Gelegentwurf nach Beendigung der Budget, Debatte im Unterricht se Ausschuffe, in Verhandlung gezogen werde und falls der Ausschuß seinen Bericht rech­zeitig einreicht, wird der Minister eventuell beantragen, daß die Vorlage noch vor der Bef­ragung des Neid­etages im Blenum aufgenommen werde. Sollte die Zeit dies nicht mehr erlauben, dann wird er beantragen, cd möge ausgesprochen werden, daß der Gelegentwirt sofort nach Zusammentritt des Reichstages aufgenommen wird.­­ Aus Philippopel, 24. März, schreibt man der „Pol. Korrespondenz” : Die außerordentliche Session der Provinzial-Versammlung wurde vorgestern mit dem gewöhnlichen Zeremoniell eröffnet. Das Konsular-Korps war durch die Konsuln Frankreichs, Rußlands und I­tasiens vertreten. Der österreichisch ungwische Konsul war wegen eines Unmohlseins abmesend ; die Vertreter Englands und Griechen­­lands erschienen nicht, weil sie mit der Regierung total entzweit sind. Hr. Mitchell soll erst unlängst dem General-Gouverneur erklärt haben, dag nach seiner Ansicht die Provinz ganz und gar den ge­­heimen Komites anheimgefallen sei, der griechische Konsul aber pflichtet von vorneherein jeder antibulgarischen Meinung bei. Unter den geheimen Komités sind offenbar die Turnvereine gemeint; andere Komités gibt es nicht und sie hätten auch seit dem Ende der türkis­­chen Herrschaft keine plausible Berechtigung mehr. Dem englischen Konsul zufolge hätten diese Komites sich die Vereinigung mit Nord-Bulgarien zur Aufgabe gestellt. Die Union mit dem Fürsten­­thum Bulgarien it allerdings das Biel jedes Bulgarischen Neumelioten, ein Bier, mit welchem legtere niemals hinter dem Berge gehalten haben. Der eigentliche Zwed der Turnvereine, so ungefeglich dieselben auch sein mögen, ist heute Liedermann bek­­annt, der nun einigermaßen mit den hiesigen Verhältnissen vertraut ist, er besiegt darin, die Provinz mit den Waffen gegen die Ein­­fälle der Bab­i-Boruf3 und — wenn die Umstände­­ es erfordern sollten — selbst gegen die ottomanische Armee zu vertheidigen. Wenn diese Vereine, deren Mitglieder (nämlich alle bulgarischen Städter und Bauern) mit guten Ge­wehren bewaffnet sind, nicht existirten, so wäre seit dem Abzuge der Wuffen niemals Sicherheit im Lande gewesen. Allerdings it eine Miliz von 6000 Mann und ein Gendarmeriekorps von 2000 Mann damit betraut, über Die öffentliche Sicherheit zu wachen, allein diese Truppe­n­, obschon sie drei Viertel des Einkommens der Provinz aufzehrt, ungenügend und sie hätte ohne die Hilfe der Turnvereine bei der Unterdrückung des besten N Aufstandes in Kidschali eine sehr traurige Figur gespielt.­­ Die Griftenz der genannten Vereine verträgt sich ohne Zweifel nicht. mit den Bestimmungen des organischen Statut, allein alle Bemühungen der koumesischen Regierung, die von dar’ Pforte angeordnete Auflösung verselben vorzu­­nehmen, waren vergeblich, denn sobald die Direktion der inneren Angelegenheiten zur theilweisen Auflösung derselben schritt, tauchte in den nicht mehr von ihren Mitgliedern bewachten Bezirken sofort der" Brigantaggio wieder auf und gaben sich Insurrektions-Verieitä­­ten unter den Mohamedanern fund. Die wirkliche Aufhebung der Turnvereine wäre ihr Leicht durchzuführen ; allein da müßte die Pforte die 30—40.000 Barchi-Vozuls des Bilajets Adrianopel ent­­­waffnen, welchen jederzeit Straflosigkeit sicher ist, wenn sie gegen die Bulgaren von Ost-Numerien operiren; es müsse ferner gesorgt wer­­den, daß die Griechen und Mohamedaner der autonomen Provinz nicht länger von Agents provocateurs gegen die bestehende Ordnung der Dinge aufgehegt werden. Er Die Rede, mit welcher Alefo Bardja die Provinzial-Versamm­­­lung eröffnete, lautet in wortgetreuer Wederregung wie folgt: ‚Meine Herren Deputirten!­­­st­ch bin glücklich, Sie neuerdings in diesen Räumen zu­hen, wo sie si zu einer außerordentlichen Session versammelt haben, Drei­ Kaiser­ , um Ihre erleichtete Sorgfalt der Prüfung von Gefeentw­ürfen zuzumenden, melde für die Wohlfahrt, dieser, meiner Verwal­tn autonomen Provinz eine gebieterische Nothwen­­igkeit sind. Unter­ den­ Vorlagen, welche ihrer Erledigung in dieser außerordentlichen Session harren, steht in erster Linie der Boranschl­­ ai das men Sinanzjahr, in welches wir seit einigen Tage ein­­getreten sind, hier Berathung und Beschlußfassung werden ferner jede Gefeßentwürfe unterbreitet, Die in der von mir erlassenen Gin­­berufungs-Drdre aufgeführt sind — Gefegentwürfe, welch ie­m­ ihrer Tegten Session bereits ihnen anempfehlen zu sollen glaubte, in Anbetracht der Wichtigkeit derselben und namentlich in Ansehung der besonderen Dringlichkeit des Projektes, welches die Aufnahme eines Ansehens zur Unterstügung der Landwirthschaft, Dieser Haupt­­quelle des Reichthums dieser Provinz, betrifft. ő . . . Die ehrenmeichen Mitglieder 003 Permanenz-Komites haben bereits über diese Gesehentmiürfe berathen, die ihnen, im Vertrauen auf ihren erleuchteten Beistand, zur Prüfung vorgelegt wurden, von dem sie mir während ihrer zweimonatlichen Seilton so viele Beweise gegeben und für melden ich ihnen bei diesem Anlasse mit Vergnügen meinen Dant ausspreche; ich­ hoffe, daß die ehrenwerthe Provinzial­­versammlung auf die Anempfehlung dieser­ Herren Bin alle die Maß­­nahmen in Erwägung ziehen und billigen werde, welche wir fir den regelrechten Fortgang einer guten Verwaltung zu ergreifen für noth­­wendig erachtet haben. « Um den d­iensttherugen Be­waltun­gszireigen,deren­ Funk­­tionäre gleichzeitig Deputikte sind,sicht längere Zeit zu hemmen, habe ich die Dauer dieser Session auf drei Wochen bestimmt vor der Hoffnung, daß die Herren Vertreter alle ihre Sorgfalt und Aufmerksamkeit „den wesentlichen, ihren Berathungen über­wiesenen Fragen widmen und diesen kurzen Zeitraum in einer Weise auswügen werden, um zu den ersprießligsten Resultaten zu gelangen.­­ · ·· Von den Provinzialgesetzem welche Stem der letzten ordent­­­lichen Session votirt haben sind drei bereits von der Hoheit Pforte approbirt worden:das Gesetz über die Gerichtstaxe­ 1.»das Gesetz über die Errichtung einer zweiten Kammer bei den Bivil-Departe­­ments-Gerichten und das Gefeg über die den Mitgliedern des per­­manenz Ausschusses bewilligte Eutschädigung. Diese Gejete werden, einer Mittheilung 0­8 Premierministers der Hohen Pforte zufolge, demnach ist die Sanktion Sr. Majestät des Sultans erhalten. Die übrigen Provinzialgefege jedoch haben nicht die gleiche wohlwollende Aufnahme seitens der kaiserlichen Regierung erfahren; sie haben einige Einwendungen veranlaßt, auf welche die nöthige Erwiderung und Aufklärung gegeben werden wird. Meine Herren Deputirten ! ; Die Weisheit, dur welche Sie sich bei der ernsten ordent­­lichen Gefsion hervorgetban und die Erfahrung, welche Sie sich er­woorben, sind mir eine Birgschaft und lasen mich hoffen, daß Sie auch diesmal erlatante Beweise der Hingebung, des Vertrauens und der patriotischen Mitwirkung geben werden, Beweise, deren Die Re­gierung in hohem Maße bedarf, um ihre sehwierige Mission ges wissenhaft durchzuführen, bet meldet sie die Erfordernisse der wahr­­haften Interessen der Provinz zur Grundlage nimmt. Mit dieser Erwartung hingebend, erkläre ich Die gegenwärtige außerordentliche Sektion für eröffnet und bitte den Allmächtigen, daß er He Bemühungen für die Wohlfahrt und das Gerdeihen unseres theuren Vaterlandes segnen möge. Graf Loris-Fielitof und die Zanflaviten in zindland. in Petersburg, 28. März. · K­ Die Panflavi1ten in Rußland beginnen mit der­ Th­ärig­­keit,das heißt der 91rtuaweise der Regierung des D­ikt­ators­, Gr­afen Loris-Melikoss·,höchst unzufrieden zu werden.Die pemslæ­pistischenc»Moskowskaja Wjedomosti«veröffentlichen an der Spitze ihrerås im­m­er vom L.März einen längeren höchst feindseligen Artikel gegen die jetzige Regierung in Rußlan­d,welche offen und ungescheut eine ganz und gar verfehlte,ja ungerechte genannt wird. Anlaß zu diesem Artikel gab dem Katkoff’sch­en­Vlatt eine Affaire in Krementschny des Gouvernements Poltawa, nämlich vor Kurzem der dortiger Präsiden­t der Provinzial-Ver­wal­­tung(semskaja Uprawa)Nikola Shch­ubasch vom Friedensrichter zu sechs Monaten Arrest verurtheilt,meil er,Buliubasch,drei junge Leute­ von Krementschug«als Ver­breiter revolution­är der Proklama­­tionen anzeigte.Die drei ju 1­gen Leute wurden ursprünglich ver­­haftet,plötzlich aber auf einen«Wink von Petersburg wieder frei­­gelassen,während der Denunzlant in Untersuchung gezogen um be­urtheilt wurde. · Anknüpfend an diese Thatsache,schreibt das genannte Organ der Moskauer Panslavisten unter Anderem wörtlich:,,Der­ Fall Bul­ubasch ist sehr belehrend Derselbe illustrirt vortrefflich unsere gegenwärtige Situatcott.Es hat sich erwiesen,daß bei uns eine niederträch­tige Verschwörun­g,eine­ abscheuliche Kramola besteht.Es wurde eine ganze,Re­ heruchloser Atteiitate begangen­.Man hat sich endlich gezwungen geseh­en,«gegen das Uubel außerordentliche Maßregeln zu ergreifen.Um diese mit Erfolg anzuwenden,ver­­langte man,daß Jedermai­tt der Regierung zur Hilfecil.Es wurde endlich ein lauter Autfritf an Alle gerichtet,die Behörden im Kampfe mit der Kramola(Rebellioxt)zu unterstützen.... Da taucht ein Mamkausceersellschaft au­f,der do­rt Aufruf beherzigt hatt un­d ähnlich,wie jeder ehrlich­e Mensch,dar­f­ die unter Baterland schändenden Erscheinun­g empört werde,u»"s« sagt das,1vacidex­ nta11n in Krementschugi1n Sinse hatte,Wd siehe.... Theuer komnnt Ein wieman sieht,der Versuch­ie Res­gierung zu unterstützen zu stehm Nicht mit der versteckten(laods polnij,unterirdisch)Welt alleint hat man dazu thun.Indem Sie der Regierung zu Hilfe eilen, geben Sie sich den Angriffen der geieglichen Breife preis, opfern Sie sic) und Ihren guten Namen, und Sie missen in voraus, daß man Sie dafü­r mit Roth bewerfen wird. Doch nicht genug, Sie riskiren, von Seite eben derselben Or­­gane der Staatordnung (gossudarstwenij porjadok) beleidigt zu werden. Sie können eben so gut wie Bulinbarch beschuldigt werden und für so lange die Ruhe einbüßen, bis es ihnen gelingt, von fi­dhen und der unverdienten Verurtheilung abzu­wischen. Sie haben eben gesehen, wie wenig man Umstände gemacht sogar einem Manne gegenüber, der in der Gesellschaft eine angesehene Stelle ein­nimmt, der ein gewählter Vertreter aller Stände des Bezirks ist. Dan sollen denn unansehm­ige Leute erwarten ? Darf man sie denn beschuldigen, wenn sie sich in Anbetracht einer solchen Perspektive theilnahmslos auf der Seite halten ? Anders handeln, heißt ja einfach, sich selbst opfern, ohne von irgendwo Unterfrügung oder Aneiferung zu erwarten. 63 ist eine große bürgerliche Mannhaftigkeit, ein Heroismus seiner Art, nöthig, um unter solchen Umständen offen auf die Seite der geieglichen Ge­­walt zu treten. Nicht in den Händen der privaten Menschen, sondern in denen der Negierung befinden sich die Mittel, diese Bedingungen zu beseitigen, welche niemals, viel weniger jegt, in der traurigen Zeit, geduldet werden können ! . . ." In einer solchen Sprache wagt also das panslavistische Blatt mit der Diktatur zu Sprechen, welche nun ein liberales Blatt nach dem andern straft, während einem­­ panslavistischen Heborgan unge­­hindert gestattet ist, offen den Widerstand gegen die „geiegliche Ge­walt“ zu­ predigen. Daselbst­ wurde. Vagesweuigkeiten. (Der Danf des Unterrichts-Ministers) wird im Antsblatt dem Felegyházaer Einwohner Sofef Kalmar und dessen Gattin, geb. Anna Fazekas ausgesprochen, melde zum Zweck des Religions-Unterrichtes in den Boltsschulen ein Kapital von 10.000 fl. und die Nußnierung von 45 Soc Land als Fond für die Bezahlung eines den Religions-Unterricht ertheilenden Geist­­lien; ferner ein Kapital von 2500 fl. — welches dur Hinzu­­schlagung der Interessen auf 4000 fl. zu bringen ist — für die Unterfrügung­­ von Lehrern und Schülern gestiftet haben. . (Mit dem richterlicherc Wirkungskreis in Grundbuchs-Angelegenheiten),wurde mittelst justiz­­ministerieller Verordnung vom 25.Mc·i­zl·J.das zu InKårdi- Våsiirkjelger Gerich­tshofs Sprengel gehörende Kovapnaepköm Vezirksgerich­t unter Vorbehalt der­ nachträglichen Genehmigung durch den Reichstag,vom 1.Junil.J.abbekleidet. Veränderungen in den Steueram­tgs­sprengeln.­Das Finanzministerium hat angeordnet,daß die Gemeinsrden Breßtoväcz,Buzädmthodos des Temeser Komitats mit dem LJuli LJ aus dem Lippaer Steueramtss­­prengel ausgeschieden-und dem Temesvärer einverleibt werdenz ferner-wurde die gleichfalls am­ LJuli zu erfolgende Au­sscheidung der Gemeinde Fertö-Szt.-Miklós des Oedenburger Kos­mitats aus dem Oedenburger Steueramtssprengel und deren Ems­verleibung in den Kapuväcer Steueramtssprengel angeordnet,sowie die Einverleibung der Gemeinde Sztacsán-rYradiítye des Nentraer Komitats aus dem Brivigyeer in den N.-Tapolcsanyer Steueramtsbezirk. Neue Postämter. Am 21. d. wurde in der Ge­meinde Domanizs des Trencsiner Komitats ein Postamt eröffnet, welches auch zur Manipulation von Fahrpostsendungen bis zum Gewicht von 2 Kilogr., ferner von Poftanmessungen und Nachnahmesendungen ermächtigt i­ und zu dessen Bestellungsrayon die Gemeinden Domanizs, Domanizs­ und Eseltó-Lehota, Lebnis, Szadecsne und Kardosvabta gehören. Großmutter: »­­Abensberg,welch­e am 16.März um IthrNacht sein­, (Empfohlene: Merz) Der Unterrichtsm­inister bat das von dem hauptstädti­gen Lehrer Samuel Zfengerti über­legte und mit Erklärungen versehene Buch: „Pestalozzi válogatott paedagogiai munkái" (Auswahl aus Westalozz’s pädagogishen a für Lehrer­präparandien und Lehrer-Bibliothefen em­pfohlen. AMeber das Hinscheiden der Gräfin Franz Traun) geht uns folgende Trauer-Anzeige zu : Gräfin Markus Belacsevich de DVeröcze, ihr Gemahl und ihre Kinder Katharine, Lenke, verehelichte Gräfin Andor Folletics de Dig und Solantha, sowie ihre Schwester Gräfin Julius An­dräffn de Krabnahorka, deren Gemahl und deren Kinder Theodor, Jona und Julius geben betrübten Herzens Nachricht von Dem­ode ihrer geliebten Mutter, beziehungsweise Schwiegermutter und der verwitmeten Frau Oräm­ Franz Traun 80. Jahre ihres Lebens verschieden ist. — Heber der entfeelten Hülle der Verewigten wird am 1. April un 3 Uhr Nachmittags im Trauerhause (Budapest, Franz Sofers-Pflag Nr. 8) das Trauergebet nach dem Ritus der evang. Kirche 9. KR. abgehalten, worauf Dieselbe nach Klausenburg überführt und in der Gruft zur ewigen Kurie be­stattet wird. (An»den Wau des Adolf Hußer’scheI­­"Ate­­liers­ wird,wie«Hon«»erfährt,schon in den nächstenl Wochkit gegangen werden­.Das Atelier,welches nehm der Nahmtstrqse, Ecke der Arader-und Viehtreibergasse zu stehen kommt,versp­richt eines der merkwürdigeren Gebäude der Hauptstadt zu werden.Wie aus dem Modell,das«im Stadtwäldchen­setelier des Künerls sich befi­­det,zuersehen­,wird im Erdgeschosse der Front ein kleier perm­anenter Ausstellungs-Saal, im extren Stodwerte aber Die Privatmahnung Hubar's, sein. Dann fon­mt ein großer, runder, mit Oberlicht versehener Saal, das eigentliche Atelier, aus welchem die Statuen auf Eisenschienen eventuell in den rücmärtigen Theil des Gebäudes, der mit einem abhebbaren Dache versehen ist, um auch die Wirkung der Statuen im Freien, studiren zu können, sich leicht werden transportiren lassen. Wie bekannt, hat unser ausgezeichneter Architekt Gerster die Detailpläne nach der Weisung Hubárs ent­­­worfen. Der Bau wird 25.000—30.000 Gulden folten und hat das Deal-Denimal-Komite­eafi­r einen Boundguk von 10.000 Gulden angewiesen. Wer uns, wo wir außer dem Szlöfchen und Bil­or Madaradihen, sowie dem jegt von Karl Log benügten Atelier in der Musil-Akademie kaum ein Künstler-Atelier haben, welches diesen Namen verdienen wü­rde, in das von Hupar projektivte und weit großartigere, als die schon vorhandenen, ein wahres kunsthisto­­risches Ereigniß, dem wir besten Erfolg wünschen. (Todesf­älle.)J1i Oedenburg ist ant vorigeanseF lag der dortige angesehene Kaufminde Stadtrep­räsentant Julius Zergenus,Präsiden­t der Handels-und Gewerbekammer und Box­­stand des Handelsgremiums,gestorben­.Der Verblichkllehsch Atter vonbthahresi erreich­t und hinterläßt eine Gattin mit drei­ Kindern­—Gestern Abends verschied hier nach h­ingerchneidender geachtete Weingroßhändlchorczerisch man nun Alter­ now 59Ji­hre11.Das Leichenbegängniß findet heute,am 1.Apr­il­ um 41f2Uhr,von Tr­auerhanse,Josefgplutztz,stextt. (Edle Spende.)Eilx Ungrimmter übergab dem Präses für die Hemprstä­dtische Re­ttungs-Attichlt(Szetetetl­ 122)Moll­ mit dem Motto : „Mäladatosäg”, ( Som Bürge­rmarkt) Die Berings-linternennung „henäum“ hat Jüngst ein interessantes Ibert herausgegeben, MŰ unch eine „Geschichte der Zingavı” von Eduard Sayanz, Ürafeifer der Geschichte am Pariser Goh­ege Charlemagne und auswärtigen Mitgliede der Akademie, ins Ungerische überrept von dem U­niver­­sitäts-Breivatdozenten Dr. Anton Wolner. Sayans war befanuilia wiederholt in Ungarn und hat hier unsere Sprache und Literatur kennen gelernt; er hat eingehenmve Duelexstudien garagt ad mit ‘politikern und Gelehrten regen Berfehr gepflogen. Iu dem Azert verein­gen fi Wärme und Beihmad des Franzosen mit deutscher Gründsichtert. Der eben erschienene erste Band reiht EIS zum 4006 des Kings Mathias. Die Bibliothek des Siebenbürger Mi­seums­,­ da es ihr an einem ordentlichen Katalog fehlte, war bis jest kaum zu bemaßen. In der am 25. März stattgefundenen Ge­­neralversamm­lung des Mauferma-V­ereind wurde beschploslei. Den Vereins-Bibliothekar, Herrn Karl Szabó, während der groben U­niversitätsferien nach Wien und Budapest zu reden, u um dort die zweckmäßigste Methode der Anlegung von Fachkatalogen zu studiren und damit die Katalogisirung der Museumsbibliothek vorzu­mehm­en. Die Kordfbedterei im Den Strafe A ge­stalten­ Wie bekannt, wendet die­ Ober-Staatsanwaltschaft diesem Industriezweige, dessen Betrieb in den Straf-Anwalten in nationals ökonomischer Hinsicht jede nüglich it, besonderes „Intteresse zu. Um die Produktion der hiezu Defonvers geeigneten Werden­­sorten zu befördern, it­en populärer Leitfaden von Fran Marc, Inspektor der Weidenpflanzungen, erfohlenen.­­ (Stillleben:sik der Hau­ptstadt­)Man schreibt dem , don"­­ mé « Die Umgebung der Szigoanasse(VIII.Bezirk)begin­ytsq gefährlich zu werden,daß die Anmerksamkeit dcholizei auf die fels«« Angelegenheit gelenkt werden muß-Nach luller Abends sind hie­r Ucwrfallecmfossener Straße in der Tagesordnung-Unlängst ward der im Hause Nr.37 der geuimmten Gasse wohngarte Beamte Sigmund Kerekztessy von m­hreren Strolchen überfallen mnd hatte er es nur seinem BViuthe zu verdankem wenn er nicht seiner Kleider und Baarschaft,vielleicht seines Lebens beraubt wurde-Die Wohs mung der im nämlichen Hause wohnhmsten Frathackerx wurde anc hellen Tage ausgeraubt.—­Der in der Stassenbequergme wohn­­hafte Omkgbesitzer Anton Schneider wurde schon zweinunlübw fallen­—-d­mnal als er mit selner Frau ging­—-und verdankt seine Rettung nur seinen­ Revolver­. (Polizeinach­richten.)EitIichbekannter wurde gestern in Ofekx auf der Ketthibrücke wegen plötzlichen Irrsitnts angehalten und in das­ Rochetsspielgebrachh-—Der Ot­ersch­mied der StraSen­s­bahn,EnterichPä!,mußte gesteh­t wegen Geisteskrc­nkheit in da­s Spital gebrac­­ tt werden.—­dDeIkte Nachts wurdemder dgoli undergasstz dkeßtrag’sch­e Fleischbartkel­ brod­­elt und wurde das Fleisch von zwsc halbexlochten und zwei ganzen skälbern gestohlen­. (Der des Raubmordes verdäch­tichraitz Kohn wurde heute auf der Ober-Stadthauptmannschaft durch den Bezirks-Physikus Dr.Gerex Kreßl wegen Konstaierung seines Geiste­s­­zustandes untersucht.Es ergab sich­,daß Koh­n’s Geisteszustand ab­­normal sei.Er gab an,sechs Realschutleit av solvirc zu haben,und als er befragt wurde,ob er ijperdenäjkenchinordnn dem Viehhänd­­ler Neurimm etwa-Hindenseizungen geteten habe,erwidere ey daß er gar nicht lesen könne-Fernerichler beim In­fanterie- Regiment bald Feldwebel,bald Offizier gezwesen1 und wegen Fäls­­chung von LBasseciübungsPasscix bestrafe und tzxttlass excx vorosi1 sei­n­— Er behauptet zwar,sehr wahrer­ Name seci Franz Kohnu­oer wäre atxcl)bein»c:2.1ciii.iir.unter diesem Namen FesmngsSträfling gewesen,d­as jedoch­ erst durch die weitere Umd­suchung zu konstas­tiren sein wird.Kohm der klein und schwächlich ist und ein hemlos gekomm­enes Aussehen hat,wird noch heute der Staatsanwaltschaft zugeführt,wo sich wohl bald herausstellt-um w­ ob die Angaben Keynes wahr oder nur Phantasien eines Geistes zerxütietett sind-st­­bemerken ist,daß auch Kolm’st1tcrinkJrrenyau­k­ gestorbet ist und dessetk Bruder wahnsinnig gewesen ist. (Mord.)Aus Bollet wird der,,Temesvárer Zeitung« geschrieben­:«Der r­iesige Einwohner Teuner kaufte vor gerau­mer Zeit auf d­er gerichtlichenxzizitäten in Kunszt Huud Grundstück eines Landmannes Namens BraniiczTcu verließ, um den Exekuten zu schonen­,denselben,nachdem eråz­esitzer des Anwesens gewor dem noch sechs Monakel mig ihn Genusse des­­selb.Da aber Branicz trotz wiederholter Au­sforderungen das Haus auch dann nicht verlassen wollte,sah sich Tenner diejchage v­eranlaßt,sich du­rch einen Delegirten«des Vmgaer Bezirksgerichts einführen zu lassenz­unu ez leistete jedoch trotz der gerichtlichen In­­tervention gegen­ seine Delogiruuth der Stand 1t110 stürzte sicherlötz­t­lich auf Teuner,welchen er mittelst eines Beiles erschlung Thäter wurde verhaftet und dem Gerichte übergeben.“ (Ein Muttermörder) In Arad wurde am vorigen Dienstag eine grauenvolle That verübt. Wie die „N. U. 3ta." schreibt, hat der dortige Cöigmenmacher Mihasl Bau Jene alte, Franke Mutter ermordet. Er tam Morgens 6 Uhr in betr­fenem Zustand nachhause und gerieth, wie Jean mehrmals, mit seiner Mutter in Streit. Bau in seiner Wuth ergriff einen Mierkel und verlegte mit demselben seiner Mutter mehrere Diebe auf den Kopf, so daß der Knochen in der Schläfegegend zertrü­mmert wurde und die Aermite einige Stunden darauf ihren Beilegungen erlag. Nach volleranter That verließ der Mörder, das Haus und irrte planlos in der Stadt herum. Von der Polizei ergriffen und dem Gericht, übergeben, sagte er im Verhör aus, daß jener Meinung nach seine Mutter den Tod von längst verdient hat, da sie ans­geblich zwischen ihm und seiner Geliebten stets Ziwietracht fäete und wollte er diesem unleidlichen Zustande nun­ dur den Tod seiner Mutter ein für allemal ein Ende machen. Wegen einer leichtfertigen Frau­ Aus Ezegled schreibt man dem „Függet­en Hirlap“ : Eine von ihrem Gatten, Paul Ledeczi, getrennte junge Frau unterhielt gleichzeitig Liebesverhältnisse: mit dem Pragoner­ Zugs­­führer Franz Frohner und mit den Hirtlisten Johann Ocityat und Karl Bég. Am 20. d. Abends geschah es­ nun, daß alle drei Beri­ehrer in der Wohnung ihrer Dulcinea zusammentrafen,­­ was zur Folge hatte, daß der von ifersucht entflammte Dragoner seine beiden Nebenbuhler mit dem Säbel so zurichtete, daß sie hoffnungs« . 108 darniederliegen.

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