Pester Lloyd, August 1880 (Jahrgang 27, nr. 211-241)
1880-08-01 / nr. 211
· . E - 2 nn fBnbapeft, 31. Juli. (pp) Schwungbos, arut an Gedanken, arm an Thaten wie unser ganzes Negüne, äußert fi) der öffentliche Geist des Landes in allen feinen Theilen. --E 3 ist in Wahrheit nur aus Bequemigkeit, wenn man das Bort gebraucht. Er ist vorhanden, er hat eheden seine Bedeutung bereisen, er hat eine Macht ausgebrücht, mit welcher zu rechnen war; er bedeutete ein Mittel der Regierung und ein Mittel des Widerstandes; er adelte gleichsam alle die von der Politik unzertrennbaren Kämpfe um egoistische Motive, in lokale Aspirationen. Der öffentliche Geist war eine Macht, auf die man sich berufen durfte nach oden, weil sein Walten sichtbar war bei der Menge sowohl, als in Breite der Auserwählten. Er Hat die Geister in die Fesseln der Disziplin gebannt, hat den Bartifurlarismus zur Nähe gebracht. Hat die Auschreitungen unmöglich gemacht und seinem Walten konnte sich Niemand entziehen, der im Lande etwas zu erreichen trachtete. Der öffentliche Geist hat in Ungarn Wunder gewirkt — er eriftivt nicht mehr. Oder versuche Einer Hinauszugehen und den Stern des Landes, die ungarische Bauernschaft zu befragen , was wir erstaunliche Antworten mal da vernehmen kann ! Und es kann nicht geleugnet werden, daß an dieser Ertödtung des öffentlichen Geistes und des politischen Futexesses die Art, wie Ungarn sei nahezu einem Halben Jahrzehnt regiert wird, einen Theil der Schuld trägt. Niemals vorden hat eine Negierung Ungarns es so wenig verstanden, sich die Gemüther des Bolfes zu erobern und Ihaten zu vollbringen, welche das Herz einer Nation höher Schlagen machen ; miental3 worden hat man in der Herrschaft eines trockenen Burean fratismus, Der die Zügelofigkeit an den untergeordneten Verwaltungsstellen durchaus nicht ausschließt, so sehr den gesanmten Inhalt der Regierungsthätigkeit gesehen, wie zur Stunde. Lähmend, wie eine unheimliche valt, wirkt dieser Zug auf alle Tätigkeit des Einzelnen, und es ist sein Wunder, wenn unter solchen Unständen selbst die extravagantesten politischen Strömungen Boden gewinnen und Streife beherrschen, zu denen sie vor einem Jahrzehnt nicht einmal Zutritt gehabt haben. Wir nehmen ein ganz Fonfreies Beispiel : Das ist die bevorstehende Abgeordnetenwahl in Groß-Kanizsa. Die Stadt zählt zu den mngarischesten, aber auch zu der intelligentierten und politisch mitderivterten des Landes. So wenigstens hat man sie bisher gekannt. Es ist eine Stadt, in welcher der Handel in steter Entwickung ist, ad der Handel it stets konservativ . Die Intelligenz überwiegt auch der Zahl nach das bäuerliche Element, und das letztere hat sich ehedem immer der Führung des erstern unterordnet. Auf mehreren Reichstagen hat die Stadt in Anton Esengery einen hochangesehenen und auf allen Seiten rvespektivten Abgeordneten gefunden. Sehr, da es sie darum Handelt, dem vielbeirauerten, ausgezeichneten Manne einen Nachfolger zu geben, erscheint die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die äußerste Linie den Plag gewinne und daß Einer von den deflarirten Gegnern des Ausgleichs dem Manue folge, der an der Schöpfung des Ausgleichs nach Desk und Aubdrásjy den hervorragendsten Antheil genommen hat. Wenn dieser Fall eintritt, würde demselben wustzeitig eine große symptomatische Bedeutung zuzusschreiben sein und als Präludium zu den Formenden Neuwahlen wäre derselbe einesfalls als ser verheigungsvoll zu betrachten. Und doc wird es nicht das Verdienst der Regierung sein, wenn Groß-Kanizja auch diesmal sedem Nufe der Mäßigung treu bleibt. Die Regierung hat sich in die dortige Wahl theils gar nicht gefimmert, theils hat sie in ihren Nachschlägen sich selbst ein Zeugniß ausgestellt, das seinesfalls auf ein sehr imponirendes Selbstgefühl deutet. Die Kandidat Jofars, der wir alle erdenklichen Chancen wünschen, ist, wie immer man dieselbe nn Werken (Kfcher bes. Wenguins” Toren Der öffentliche Geisteteltres Öffentliche dette mentavischen Geschichte Fein Beispiel dafür und auch aus der Geschichte fremder Länder it uns nichts Ähnliches betant, daß man ein gewähltes Mitglied des Parlaments, während der Dauer des Mandat, welches es ausübt, als Bewerber um et zweites Mandat auftreten läßt. Wenn man Die Cache mild beurtheilt, muß man sie so auffassen, daß die betreffende Partei das Gefühl hat, es stehe mit ihrer Volksthümlichkeit auf sehr schwachen Füßen und sie miss sie im den Schuß eines großen oder beliebten Namens begeben, um mit Ehren und Aussicht auf dem Kampfplaß zu erscheinen. Jedermann aber wird das wie ein Heiden ansehen, daß die Partei an solchen Namen keine besondere Fülle besigen kann. Diese Kumulation der Mandate, wenn sie bei Det Generalmahlen ein HZeichen starker BVBolksbhiumlichkeit ausmacht, it unter denjesigen Verbhältnissen ein solches Zeugniß der Arnutth, welches man vielleicht Anstand nehmen sollte, öffentlich auszustellen! Daß eine Negierung, die noch immer über eine jeder ansehnliche Majorität verfügt, bei einem großen Aulaffe nicht einmal mehr das Material zur Kandidatur aufzufinden vermag, das ist einmal, wie er in Ungarn bisher zu den Unmöglichkeiten zu gehören schien. Man wird ums wahrlich ohne besondere Vereicherung glauben, daß Diese Bemerkungen nicht gegen die Berson des illusiven und liebenswürdigen Kandidaten der Orof-Kanizsaer Liberalen Partei gerichtet sind , so viele Nahmestitel er auf die dankbare Anerkennung des Landes besagt, wir haben dieselben stets mit begeisterter Bereitwilligkeit anerkannt. Aber wir fragen uns, ob man immer wieder auf die wenigen illustren Namen zurichs greifen muß, wenn es gilt, die Reputation der Partei und der Regierung zu wahren ? Und wenn die Noth an geeigneten politischen Männern wirklich schon bis zu einem so bedeutlichen Grade geziehen ist, wie die besprochenen Vorgänge andeuten, sollte man das nicht als eine Mahnung ansehen, das forttragen flottante politische Kapital der Nation zu sammeln, um eine Partei zu bilden, welche nicht nur duch ihre Zahl, sondern auch duch ihre Ansehen geeignet ist, die bestehende staatsrechtliche Basis sicherzustellen ?“ Dieselbe Erfahrung, welche jet in Ranizia gemacht wird, hat sich vor kurzer Zeit in Preßburg geäußert. Die Jahre der Verfassungsmäßigkeit und die leßten fünf Jahre besonders sind von einer erjehrelichen Diürve gewesen und sie haben das politische Kapital der Nation so tief herabgedrühkt, daß das Gefändniß fast beschämend wirkt. Immerhalb und außerhalb des Parlaments war dieselbe Dirre zu verzeichnen, die nicht eine einzige freundliche Erscheinung gestört hat. Und doch schreitet die Verlegung noch immer fort. Neue Fraktionen lösen sich unaufhörlich von dem großen Körper der herrschenden Partei 108; die Namen, deren Rang sonst das ganze Land erfüllte, verschwinden gänzlich, oder sie werden halb vergessen. Der Zustand der „Wilden“, der sonst nur für einige politische Sonderlinge gut erschien, wird nach: gerade ein ganz achtbarer politischer Zustand, seitdem Die vornehmen Träger der ungarischen Politik sich in demselben gefallen. Daraus folgt aber, daß die Partei, welche die Aktion und ihre Verantwortlichkeit tragen sol, weder populäre Rinzipien, noch populäre Männer mehr in genügender Anzahl aufzutweifen haben wird. Verarmung und Zersplitterung — das ist die Signatur der Lage. Wie kann es da Wunder nehmen, wenn angesichts dessen die Tendenzen einer wenigtens in staatsrechtlichen Dingen radikalen Partei an Umfang gewinnen? Die ungarische Wählerschaft hat sich in früherer Zeit immer durch einen im Ganzen sehr nüchternen Sinn ausgezeichnet: Das Verständniß für Die großen Strömungen er Politi und für ihre auffälligsten Erscheinungen war nicht das Eigenthum der regierenden Kreise allein. Wie muß es aber um Die Sympathie und das Verständniß für die Politik der Regierungspartei und der gemäßigten Opposition beschaffen sein, wenn die unterste Linie gerade in Heute it et ja nicht eine dieser Zeit zugenommen hat, da jeder Tag die Haltlosigkeit ihres Programms demanstritt , mal mehr nöthig gegen Koffuth zu polemiscwen ; jeder Tag bringt Thatfacken, Hundertmal mehr als wir bewältigen können, um den Oriedgedanken des Ausgleichs von Sahre 1867 zu rechtfertigen. Iit alles, was recht auf dem Balkan geschieht, sind Die willen Schicjale des Orients nicht ebensoviele Mahnungen dafür, da er im Sinne Kossuth’s mit der äußersten Linken organisirtes Ungarn in dieser Fluth untergegangen wäre retungslos und unbetrauert? Haben doch aus Aula der Kossuthschen Memoiren selbst seine intimsten Anhänger eine gewisse Beklemmung nicht verbergen können, als sie sahen, daß jeder einzelne Punkt derselben durch irgend ein eflatantes Fastıin widerlegt erscheint. Wenn in einer folgenzeit, da eine Bolemit gegen die politischen Prinzipien der äußerten Linien neben Den Thatsachen wie ein ummischer Weonasmus erscheint, wenn in solcher Zeit Die äußersste Linke so zummimmt, daß sie in der Stadt wie Kanizja nicht ohne Aussicht auftritt, sollte selbst das nicht genügen, um eine Verständigung derjenigen herbeizuführen, welche duch seine grundlegenden Prinzipien voneinander geschieden sind? Wenn wir Vorkommnisse wie jene in Groß- Kanizsa sehen, können wie nicht glauben, das dieselben an den politischen Geistern, Die fest in Fraktionen zerstreut sind, vorübergehen sollten, ohne Daselbst eine andere Spur zweidzulaffen, als die Apathie oder die Schadenfreude, denn immer undBudapest, 31. Aufl. (—r) Unsere Monarchie — so schrieb einst ein österreiifcher und konservativer Historiker stellte in Der Geschichte der Staaten und Völker ganz eigenthümliche Erscheinung; seit gewissermaßen ein Problem, zu dessen Lösung wohl Marne den Schlüssel gefunden zu haben meinten, nur leider niemals die, denen es ihre Stellung auferlegte, von Schlüsfel und Lösung maßgebend Gebrauch zu machen. Mit verhüllten Worten ist hier die Thatsache ausgebrüct, daß der politische Dilettantismus sich schon oft und selten vergeblich an die Leitung der Geschiche Detters reichs herangedrängt habe. Was in diesem Augenblicke unsere Aufmerksamkeit nach der jenseitigen Reichshälfte hinüber lenkt, ist gleichfalls nichts Anderes als eine jener Tragtremdchen, die der politische Dilettantismus dort schon so oft aufgeführt hat. Unter den Staatsmännern Oesterreichs, die in der Flucht der Zeiten seinen Beruf besaßen und dennod auserwählt wurden, an die Spike der Gesgäfte zu treten, gebührt dem Grafen Taaffe unverkennbar einer der ersten Bläge. Seit etwa Fahresprijt tappt er umher in den labyrinthischen Irrgängen der österreichischen Politik, ohne einen Ausweg zu finden. Nechter Hand, Tinker Hand hat es versucht, bis ihn eine Art politischen Sommambusus gegen Die eigene ursprüngliche Absicht auf jenen Punkt geführt hat, auf welchen er no mer wankend ud schwanzend — heute angelangt ist. Auf diesem Punkte ward ein netes Schibofeth aus gesteht; es führt Die Bezeichnung des Sprachengeseßes von Prag aus, wohin der schwerste unter den zwei runddreißig österreichischen Schwerpunkten neuestens verlegt wurde. Fam Die erste Botschaft, Graf Zuaffe hege die Absicht, zum S. 19 des Staatsgrundgesehes über Die allgemeinen Rechte der Staatsbürger ein Ausführungsgeieg in Neichsrathe einzubringen, darit den Begriff der Staatssprache durch Die Gejeggebung definiren zu lassen, damit der unleidliche Sprachenstreit für alle Zeiten geschlichtet werde. Uns fehlte der Glaube für diese Botschaft, Dis sie ung jüngst direkt aus Wien neuerdings geworden und wir haben nunmehr seinen Grund, an der Nichtigkeit bessen zu zweifeln, daß Graf Taaffe bestrebt it, jen Systent Der ez tafei ev alt ver . -i-:’ijs--—-’å«’s«!: Zæsxkshlsfxfgksixz·ssl»bkk.,i.s."»»k,.8k.sZEISS«,F)?;kkk.»3k»»xjs.,»33»;;,»,»«g«;3 rci1,als d:e270r lagec111cs solchencvesetzes und MUS- kussion über dassele Dechdunke eines Sprachengesetzes bedeutet in diesem Augenblicke enxreunküthiges Pater-peccavi,de111c entweder ist dastesetzschildlich,weil überflüssig oder die famose Sprk1chsen-Verordnung für die Gerichte war schädlich,weil überflüssig.Verordnung und Gesetz weder einander derogirenmidfüglich werden,die Anbringer der einen wie d es anderekifragen müssen:B.Zoinde1-Lärm? Das it es eben. Ohne zwingende Nothwendigkeit hat Graf Taaffe den Streit unter dem Börkerschaften Oesterreichs entfacht und ohne Noty Bearwirring gebracht in das einzige organische Ganze, denen sich die jerseitige Reichshälfte berühmen konnte: in ihre Beamten Schaft uund Administration, in dfeies Bleibende bei allem Wechsel, das in ftiiemlichen und verhängnigvollen Tagen den Stolz und die Stärke Oesterreichs ausgemacht hat. Botocki und Hohenwart hüteten sich wohl, an diesen Knochenbau des Staates zu rütteln, dem sie wußte, daß der B Zusammensturz D desselben Ales und Daher auch sie unter seinen Zrimmern begraben wurde Mit dem Nuthe De8 D Verzweifelnden wagt Graf Taaffe an das Septe, Wenn es sichlos um die werte Person besehelt Graz fen, um die Begründung seines geschichtlichen Audhmes, un die Erprobung seines noch immer verhülften Systens handeln würde, künnte man es immerhin auch auf Dieseserperinent ankommen lassen. Allein Hier spielen tausend Interessen hinein und da will es uns fast bedürfen, daß die chremmertche Nepitation des österreichischen Ministerpräsidenten eine winzige Nebensache sei und daß es geboten it, sie auch von hier aus auf seine Verirrung aufmerksam zu machen. Wir begreifen unsere österreichischen Kollegen, die mit einer Früundlichkeit, welche nicht mehr blos deutsch, sondern auch langweilig ist, die Angelegenheit der Sprachenverordnung von allen Seiten beleuchten, denn die Sprachenfrage scheint zum Argelpunfte ausersehen zu sein, von welchem aus das gesanmte politische System eine Hinderung erfahren sol. Wir haben niemals die Prätention erhoben, uns in die häuslichen Angelegenheiten Oesterreichs zu mengen, da wir mit dem eigenen reichlich beschäftigt sind; allein die Absichten und Pläne des Grafen Taaffe besigen eine extensive Wirkung, die wir in ihren Ursachen von uns abwehren wollen und werden. Wir sehen dabei völlig ab von der auswärtigen Stellung der Monarchie, die es in diesen gewitterschweren Tagen wohl erheirschen würde, daß im Inern Dieser Neiche ein nach außen stärkender Friede herrsche ; wir veranschlagen blos die Verhältnisse im Zumern und diese allein fordern gebieterisch, daß der status quo in Oesterreich aufrecht bleibe. Es ist ohnehin schon weit genug genommen da drüben, wenn in dem Neiche, das noch heute aus den theresianischen Tendenzen und Schöpfungen seine Kraft zieht, der Begriff der Staatssprache exit festgestellt werden soll! Der Gedanke ist nicht neu; er wurde schon oft angeregt aus den zentrifugalen Kreisen, aber daß er von den Negierenden, von den obersten Repräsentanten der zentripetenten Bestrebungen aufgegriffen werde; das bleibt der traurige Ruhm der Aera Taaffe. In preußischen Landtage leistete einst ein Abgeordneter unter dem Gelächter Europas das geflügelte Wort: Ich fenne die Absichten der Regierung nicht, aber ich mißbillige sie. Eine solche Opposition quand m&me gegen das Sprachengefeß des Grafen Taaffe hat einen guten Sinn, noch ehe man die Grundzüge dieses Gefeßes kennt, denn die Antezedentien desselben gestatten einen Elauen Schluß auf die Tendenz. Diese Opposition durchzuführen überlasfen wir getroff unseren deutsch-österreichischen Kollegen. Alleinesst die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß sie seine Gelegenheit finden werden, dieselbe zu bethätigen, denn ihre entschiedensten Gegner, die heute noch im Lager des Grafen Taaffe sich ‚befinden, «werden dieses Geschäft File fie 4 besorgen. Ein Sprachengejeg, 108 nad) dazu eine Staatssprache Treiven fol, die troß allen Lärmen. Die deutsche wird den Polen, Slovenen und Italienern, vielleicht auch einen Theile der Grechen durchaus nicht gefallen, und schon jeßt verlautet, daß Graf Taaffe lebhafte Besorgnisse hege, Durch welche neue Zugeständnisse er die widerstrebenden Freunde für Dieder gewinnen soll, Die Botenamel, die im Reichsrat vom Sonigreim der Steichberechtigung überfliehen, sind daheim nie Bolen. Ihnen wird Graf Taaffe kaum einen geningend hohen Breis für das Sprachengefäß-Geschäft bezahlen Türmen, ud so sehen wir dem neuerdings, wie dieser Meinister doch jede Handlung seiner Initiative den Stnem im eigenen Hause entfesselt, durch jeden Schritt, den er auf der Bahu der „Betreuung“ vorwärtsthun will, die Zwietracht, ja die Feindseligkeit unter den Nationalitäten verschärft. Bringt Graf Taxaffe sein Sprachengeies im Reichsrat ein, so ist es wahrscheinlich, daß er seine nothdürftig zusammengehaltene Majorität sprengen und damit voraussichtlich die Experimente mit der Koalition aud mit der Neutralität vor eine Krise. Steffen wird. Zudem bedingt die Schaffung eines solchen Sprachengefeges die Annahme Durch Zweidrittel-Majorität, da die Behalfung geändert, beziehungsweise erweitert werden soll. Weder eine solche Majorität aber hat der Minister-Präsident Oesterreichs niemals verfügt, die Abstimmung über das Wehrgefeh ausgenommen, bei welcher die Berfaffungspartei sich noch nicht gefunden, einen Theil ihrer selbst sogar verloren Hatte. Die Wiederholung eines solchen Falles ist, wie wir aus den Ber: Handlungen des böhmischen Landtages erfahren haben, fortan ausgeschlossen, und so mag dem Graf Taaffe zusehen, woher die Zweidritte-Majorität für sein Sprachen gereg geholt werden Fanır. "felt müßte, Herr Preußen umd die Türker, Leber die Berufung deutscher Beamten und Offiziere Konstantinopel Schreiben die „Greugboten“, Denen intime Beziehungen zum Sinien Bismard Anderen : Vor einigen Monaten wendet si der Sultan an die deutsche Regierung und erbittet sich von ihr einige Beamte zur Regelung der tief im Argen liegenden türkischen Finanzwirthhcheit und einige Offiziere zur Beihilfe bei der Reorganisation der osmanischen Truppen. Die Initiative geht also von Stambul und nicht von Berlin aus. Hier findet man sein Bedenken, dem Tunjde des Großherrn zur entsprechen und empfiehlt zunächst der Bjorte einen höheren rheinischen Beamten von der Administration, Herrn Wettendorf, der mit guten finanziellen Eigenschaften ungewöhnliche Sprachhemmling verbindet und, wie sein Aufrüden zum Major in der Landwehr Schließen läßt, auch eine gewisse militärische Tüchtigket besigt. Derselbe begibt sic nach Konstantinopel, stellt sich vor, gefällt und wird mit einen stattlichen Gehalt und einer Schönen Wohnung im fatserlichen Schlosse Dolmabagdide — wie es Scheint — als Unter-Staatssekretär im türkischen Strangministerium engagirt. Er kehrt nach Deutschland zurück, hält sich ein paar Tage in Berlin auf und begiöst sich dann, ohne den Reichskanzler gesprochen zu haben, nach der Rheinprovinz, um sich unter den dortigen Beamten seines Faches einige Gehilien zur Erfüllung seiner Aufgabe zu suchen. Denn die Engländer diese einfachen Vorgänge mit Mißtrauen betrachten und wenn ihre Breffe davon so viel Aufhebens machte, das Lord Granville genöthigt war, im Parlament darüber beruhtigende Berfngerungen zu geben, so ist das einigermaßen erklärlic. Man betragtet nun einmal in England die Beihilfe von britischen Kräften bei der Neugestaltung de osmanischen Reiches als Monopol. Wenn man auf in Deutigland Wunder was in der Angeregennheit erblicken oder ahnen wollte, so war das die reine Thoheit. Die Abtretung des deren Wettendorf und anderer Beamten war nichts als ein Reihen 0-6 Mahlwollens der deutschen Regierung gegenüber der tirkischen, welches auch die österreichisch-ungarische beseelt, und der Wirufih 23, die Pforte nach den legten Brüfungen und Berlusten mit der Zeit wieder erstarken und so zu einer der Bürgigaften 028 Weltfriedens heranmwachsen zu sehen, dessen Sicherung gegen das auf der Balkan-Halbinsel g jährlich um fi greifende Slavandım das einzige Ziel und Interesse der deutschen und der Österreichischen Bolittität. Die Verhandlungen über jene Abtretungen fanden in S Konstantinopel Teinesmwegs im Geheimen statt. De N « eenendeutschetagridt, dab die Bforte aud oe 3 ° Tal syn unzryatilyen Ungehegeitgstten ZU erdaten wine, ii aus der Umgebung des Neidekanzlers zu nehmen wäre, war Lächerlichkeit hundstägligen Kalibers. Der Eintritt dextiser Beamten und Offiziere im türkische Dienste war ebenso wenig etwas Ungewöhnliches, wie die Erlernung, dab englische, französische und italienische Offiziere und Administrativ- Beamten fettsahrzehgten Thon der Pforte ihre Fähigkeiten zu Busung, stellten. Schon vor mehr als dreißig Jahren begab sich ein Einzahl preußischer Offiziere und Unteroffiziere mit Erlaubniß ihrer Regierung in türkische Dienste, und die gute Organisation 08 Heves dr Vierte nach preußischen Mutter ist größtentheils ihr ert. Wir meiten von ihren nur Blum Baia, der gegenwärtig als Chef der türkischen Genietruppen fungirt. Seitdem sind wiederholt preußische Offiziere, theils für immer, theils provisorise, in Die türkische Armee eingetreten. Nicht minder ist dies von Seite englischer geschehen, wobei wir, nur an Baker Baicha und den Arrival Hobart Halda, sole daran erinnern, daß ein Theil der Gendarmerie in Kleinasien unter den Befehlen von Engländern liegt. ‚ Uebrigens ist noch nichts davon bekannt, daß imitfere Negierung fest in ähnlicher Weise, mi: sie dem Sultan einige von ihren Btoilbeamten zu überlaffen gewillt ist, auch sich bereit erklärt habe, tur Dffisiere abzurtreten, geschweige denn, daß sie geneigt sei, ihn „Ömeralstabs-Offiziere“ zu leihen oder sonstwie zu überlaffen. Denn soviel Wohlkv wollen sie auf der Pforte entgegenträgt, und wie sehr je auch im Einvernehmen mit Oesterreich-Ungarn ein baldiges Erstarten derselbin wünschen muß, die Haltung der Türken ist gegenwärtig nicht Dazu geeignet, ihnen irgendwosische militärische Unteritügung direkt oder imdirekt angedeiden zu lassen. Das erste und oberste Veitreben des Reichskanzlers ist Erhaltung des Weltfriedens. Dorfelde sollte duch den Berliner Kongreß, der den Vertrag von San Stefano in eine für Europa erträgliche Form brachte, auf feste Süße, gestellt werden. Die Konferenz, welche die türkisch-griechhische Grenze regelte, diente dem gleichen Zweckk. Die Pforte verlor dadurch an Land und Leuten, gewann aber, wenn sie sich fügte, den guten Willen der Mächte, sie bei Erhaltung des immerhin noch sehr ansehnlichen und lebensfähigen Bettes nach Möglichkeit zu unterstügen. Sie fügte sich nicht, versuchte in Albanien Montenegro gegenüber Winfelzige und wird vermuthlich auf Die Kollektiv-Note in Betreff Griehhenlands ausweichend oder, falls sie in die ihr empfohlene Abtretung willigt, mit dem Hintergedanken antworten, den si zur Okkupation des ihnen zugesprochenen Gebietes anfchielenden Griechen sich die von ihr aufgestachelten und bewaffneten Arnauten entgegentreten zu lassen, also gegen den Beschluß der Großmächte imdiveft Krieg zu fabeten. Jedenfalls wird sie die Angelegenheit, mit der Hoffnung , interim aliquid fit, vieleicht haben’s die übrigen Mächte nicht eilig, vielleicht trennen sie sich demnächst in ihren Anschauungen und Ente Schlüifen, und wir kommen um die Sache herum, zu verschleppen trachten. Das würde aber Sehr unflug sein. Nicht blos \ Cladstone, fordern alle Mächte minfhen die endliche Ausführung der Berliner Belchfüffe "von 1878 ab 1880, und aie verlangen, daß die Pforte im Interesse des Öfterens Die ihre zugemetheten Opfer bald und vollständig bringe. Das Medr Europas auf Frieden geht unter allen Umständen dem echte der Türken auf einige epirotische und thessalische Städte und Landschaften vor, zumal die Griechen keine Slaven sind und den Belleitäten des Slaventdunms auf der Balian-Halbinsel diametral entgegengefegte Interessen haben. Die Türkei wird demzufolge preußische Offiziere so lange nicht bekommmen, als sie sich den Winschen der Mächte nicht willfährig zeigt. Damit hängt die Stellung zusammen, welche die deutsche Regierung, immer im Einklang mit der sie verbündeten österreichischungarischen, den Vorschlägen gegenüber einnimmt, die Pforte zur Erfüllung der griechischen Ansprüche im Nothfalle zu zwingen. Man weiß, daß Here Gladitone zu diesem Zweckk eine Flotten-Demonstration angeregt hat. Die stets weitblidende Weisheit gemisser Breßorgane hat diesen Gedanken bereits in einem Bombardement Konstantinopels gipfeln sehen — warum nicht? Das Schauspiel braucht nicht erfläclich zu sein, denn es ist malerisch und unstreitig sensationell. Aber bleiben wir bei der Gladstonscshen Flotten- Demonstration vor den Dardanellen oder an den Küsten des Adriatischen und Ionischen Meeres, so müßte sie eine solche sein, an der sich alle in Berlin vertreten gewesenen Mächte betheiligten, und eine solche Verheiligung ist — wir schöpfen aus guter Duelle — wo nicht, völlig gesichert. Frankreich zwar hat es, nachdem es eine Zeit lang nicht geneigt gewesen, auf 008 Projekt einzugehen, mit demselben im Prinzip einverstanden erklärt. Rußland und Italien haben ss in ähnlicher Weise ausgesprochen. Oesterreich-Ungar und Deutschland waren bis auf Die legte Zeit nicht geroillt, an der, wenn seine Landungstruppen eingeschiffte und im schlimmsten Falle auf türkischem Boden ausgeschifft werden, ziemlich harmlosen Demonstration theilzunehmen, sind aber jechr bereit, unter Umständen, d. h. wenn alle Mächte über die Modalitäten des Unternehmens zu einem vollständigen Hinverständniß gelangen sollten, was noch im weiten Felde i, je eins von ihren Kriegsschiffen zu der kombinirten Flotte stoßen zu lassen, aber nur, „um ihre Flagge zu zeigen“, also nun pro forma und ohne zu weitergehenden Operationen entschlossel zu sein, wag man befamtlich nachsagt, unter . Die Niederlage der Engländ" BEE BREE 7 Rondon, 29. Juli. Die fürchterliche Katastrophe, welche die bluligen Waffen neuerdings in Afghanistan betreffen, hat in gay Cirgland die größte Volinzung und Aufregung verursacht, umso mehr, als man durch die vor einigen Tagen erfolgte Einfegung und Anerkennung des neuen Enirs Abdurrahman Khan den afghanischen Yotchenfall als gänzlich beendigt ansah. Die erste Mittheilung über das Waffenunglück wirde dem Unterhause vom Minister wie Indien, Marquis von Hartington, oir der geslvigen Nachmittagsfisung gemacht. Der Minister sagte: „Ich bedauere, mittheilen zu müren, daß ich heute Morgens Sachrichten sehr ernster Art aus Indien empfangen habe. So erhielt heute Frith folgendes Telegrafon von Dem Gouverneme von Bombay: „Primvole telegraphirt Heute aus Kandahar : Furchtbare Katastrophe. Die Schweitmacht ,des Generals Burromit vernichtet. Wir ziehen uns in die Citadelle (von Kandahar) zurück., General Phayre wurde auf telegraphischen Wege angavieren, mit allen Truppen, die er aufbringen könne, nach Kandahar zu mar ihren. Truppen werden in Chuman zusammengezogen.“ Hier endet die Depesche. 354 habe nach Simla telegraphirt, eine weitere Brigade zu entsenden, wenn Dies mothiwendig sein sollte.“ Kurz vor der Aufhebung der Sing machte der Minster, wie Indien weitere Mittheilungen Über die Vorfälle bei Kandaidar Er sagte: · «Soweit ich im Staxt de gewchmes ziiernzxtieku»——obmohc mein:Information nicht scln genannst—w 1rdteBrihade·u11teu dm Befehledesczener als But vom LOLD bis TIOOOWT mm starkn·nd umfaßtcinter Andermein britisches Mik111terie7ächgi211c11t und»cul Bakteriexciten der Artillerie.Ich bin außer Stands-gegenträktigstt sag-mtun-stark die Str simmth unter General Primroseius kam dnharist,aber,geschwäi it wie sie ist durch das Detachwent unter deuthommando von General Binww,dürfte sie nicht stärker als 1700b 26VIUOMJW seiILZil der Zeit,Ioo die Streitkraft des Generals Binww angegriffen wurde,waren Befehle ertheilt worden, die Garnison in Kandahar durch Truppenujxij FikerqlPhayyc zu verstärken.Wenn diese Bereinigung bei«o;1"i’jt:lhgt·ist,«Dürfte die Streitmacht die von mir angesgebene c stärkzx wahrscheinlich übersteigen-JCTJhakce heuteE)"Zucl111ittag«sztvekweite-Fanselgraffierte empfingen.Eint«:s vom Vizekönig lautet wie folgt:«»GenerakBnrww ist von EyubFidan eine ernstesjiederlage bei gel1ra:k)»tru01"dexc.Er hat seiIe Kankonmmmtsverk.1s10111:udsic·0111di7sttadekse zitrüickgezogen WirschkebknBerstärkunng mvzor,von denen etlch schon unterwegs sind,und wirr schicken ansehnlich kjIvckterg Borsten fangen von Judicn ab.Es dürfte nothwendig skjigere Einsezidung von Truppen aus England,die für die diesjährigxexlersatzs Regkmenter bestimt sind,zumutizipiren.« Ich besitze auch ein weiteres Telegrann von dem Gouverneur von Bombay in Erwiderung auf eine Auflage,der indischen Regierung solche Verstärkungen seine Regierung in dem gegenwärtigens.Icothfallesz liefern im Stande sein würde.Besagt,er mürde es übernehmen drei Batterien Artillerie,ein britisches Kavallerie-Regiment,Sirthalbes Regiment eingebornerl Resterey zweidimenter europäischer Infanterie und sechs eingebogene Infanterie-Regimet der 311 liefern.General Phuyxe WEAMPOIVLT »Trimmer von der StreitkraftVnrrnst langenann dahar am Einzelheitenfehde noch,aber Eyub Klem’s Streitmacht war stärker,als geglaubtt wurde,und bestand aus eOOO9.1tat·1111111·d369131 bedienten Kanonen·Phayre hat sich mit Primrose verständigt.Die Deålte sind jetzt zerschnitten.Generalhayreunde Oberst Sandeman beabsichtgem sich im Volans Passe zu konzentriert." Die aufgeriebene Brigade unter General Burrow war aus folgenden Truppentheilen zusammengefegt: 2 Batterien reitende Arstillerie, das 8. Bombayer Kavallerieregiment, das 3. Scinde-Regiment, 2 Kompagnien Sappeure, 6 Kompagnien des 66. Infanterie Regiments (14 Offiziere und 470 Mann zählend), das 1. und 80. eingeborene Sinfanterie-Regiment. Die Gesammitűrte der Brigade wird auf ca. 2700 Mann vefhäßt. . Das Nenteride Bureau veröffentlicht über die Nie Be General Burrow aus Simla folgende Depesche vom else „General Burrow hat Schwere Berküfte erlitten, und seine Streitmacht wurde zersprengt, zur Flucht gezwungen und von dem Feinde auf drei Meilen verfolgt. Sie ziehe sich um in Teimmern nach Kandahar zurüid. Zwei Kanonen gingen verloren. General Bhayre hat Befehle erhalten, seine Streitmacht zu konzentriren und zur Unterftügung des General Primrose unverzüglich nach Kandahar vorzurüden. Seine Kommunikations-Linie mit Indien wird durch die Truppen aus Bombay und Bengalen, denen Befehle zugegangen sind, ohne Verzug abzumarschiven, gestürzt werden.” Dem „ Standard” wird unter dem 28. d. aus Romebay gemeldet: Die Nachrichten aus Kandahar haben in ganz Indien ungeheures Aufstehen — um nicht Bestürzung zu jagen — erregt, und erscheint der Schlag um so schwerer, aber durchanz unerwartet gekommen ist. Man hatte so ganz und gar nicht daran gezweifelt, daß General Burrows Truppen, welche aus drei Infanterien und eben so vieln Savallerie-Regimentern bestanden, vollständig im Srande sein würden, Eyub Khans 12.000 Mann irregulären Truppen in der Kandahar-Ebene die Sorge zu bieten, daß man auch nicht den Schatten einer Befürchtung für dieselben hegte. Das Kurze Telegramm, welches deren erdrüdende Niederlage oder — wie es hieß — Vernichtung meldete, hat ganz Andie erschüttert. Der Bizekönig berief sofort nach Empfang des Unglücks von der Botschaft einen Konfeil. Obgleich Hoffnungen vorhanden sind, hat ımefere Berluste übertrieben waren, erhalten spätere Telegramme Doc nichts, was unsere Hoffnungen ermutdigen konnte. Daß ein betträchtlicher Theil der Infanterie entkam, ist auch zweifelhaft. Der Konseil telegraphirte sofort an den hiesigen Gouverneur um die Liste der verfügbaren Truppen, ud c8 it ein alüdlicer Zufall, daß vor einer Woche auf die Nachricht von der Desertion von Infanterie Truppen eine ansehnliche Truppenmacht vorgeschoben wurde. Die größten Befürchtungen werden gegenwärtig für die Sicherheit Randahars gehegt. Der Verlust dieser Stadt würde ein schwerer Schlag für uns, ein screclches Unglück für die Gimmwohner der Stadt je, da Sie sicherlich als Strafe für den freundlichen Empfang unserer Truppen von den Truppen Eyub Khanz geplündert würden. Aus Kabul vernimmt man, daßs bezüglich der Yngelegenheiten im Chuzni bereits Dermwiclungen vorliegen, und kann sein Zweifel darüber obhalten, daß die Nachricht von der Niederlage einen großen Einfluß auf die Lage in Kabul ausüben muß. Man hält es für sicher, da die Haltung Eyub’s den Bisher gehegten Entsolgt, Abdurrapın an sich selber zu überlassen und ihm nur eine Geldbewilligung zu gewähren, modifisirt und die Rärmung verzögert werden mll. Militärs erscheint die ganze Angelegenheit bisher unerklärlich. General Burrow hatte vor zwei Tagen gemeldet, daß er sein Lager in eine defensive Stellung bringen werde, und widerspricht es allen Schädungen der Widerstandskraft britischer Truppen, daß drei Regimenter britischer Infanterie dur eine Anzahl afghan nischer Irregulärer aus einer selbst gewählten und zweifelsohne mit Sturmgräben umgebenen Stellung getrieben werden künnen. Außer der Infanterie 3 Kavallerie nebst den 1500 Mann Meuterei des Bali, welche bei der Meuterei von dessen Infanterie Die Tree hielten. Die unter Equbd stehenden Truppen werden einschließlich der Ghazi-Bauern auf 12.000 bis 13.000 Mann geirägt. Dieselben besaßen 36 Kanonen gegen unsere sechs. Vom Bali, melder, den lebten Berichten zufolge, im britischen Lager Ih befunden hatte, fehlt jedwede Nachricht. Zahlreiche Versprengte waren in Kandahar eine getroffen, die die legten Telegramme der unterdessen zerstörten Linie meldeten ; eines dieser Telegramme meldet, daß ein Rest der Truppen entkommen. Die Thatsache, daß der Verlust von zwei Kanonen besonders gemeldet wurde, berechtigt zu der Hoffnung, daß die anderen vier Kanonen und ein Theil der Truppen wenigstens im Stande waren, sich vom Schlachtfelde zurückzuziehen. Die Telegraphen Linie it zerstört worden, und dürfen mit uns auf die Nachricht gefaßt machen, daß das ganze Land von Kandahar bis Bihin gegen uns im Aufstande ist. . Die in Kandahar liegenden Truppen werden auf 2000 Mann mit zwei Batterien Artillerie geschägt. General Bhayre mit Ber ftärfungen sollte nahe zur Hand sein. Die bereits von Scinde ab» berufenen Truppen wurden heute telegraphisch beordert, vasch möge nicht vorzurücken. Man glaubt, daß in Madras neue Truppen geworben werden dürften. Einstimmig beweicht die Ansicht, daß es absolut nothwendig sei, die unseren Waffen beigebrachte Scharte vollständig auszulegen. Den legten Nachrichten zufolge befand sich General Burrom am Helmind und Eyub Khan mit 4000 Reitern und 4000 GhHazig nebst Mannschaften, die zu ihm gestoßen waren, in Hyderabad am östlichen Ufer. General Burrom, welcher zu jener Zeit einen nächtlichen Angriff der Teuppen Eyub’S befürchtete und seine Stellung befestigen wollte, verlegte sein Lager und brachte seine Vorräthe, vermundeten und Bagagethiere in einem Stadel unter. Die Machricht von dem Unfalle, melcher die Truppen des Generals Burrow getroffen, wurde sofort auf telegraphischem Wege der Königin gemeldet und den „Dorse Guards“ und der Admiralität mitgetheilt. 2 Wien, 31. Juli. Orig.-Telegr) Ministerpräsident Taaffe und Statthalter Graf Potochál der bei fandafar besaß General Burrow drei Regimenter 4 " Be Gelege. Depesiden d. „Xeiler Stop“. Wien, 31. Juli. Orig.-Telegr.) In diplomatischen Kreisen verlautet, daß Die identische Note betreffs der montenegrinischen Frage in nüchter, Mode der Pforte überreicht wird. Es wird selbst die Möglichkeit distutirt, Daß re vte,falls sie das Arrangement bei ich Dulcignos annimmt, an der ttendemonstration an der albane,den Küste mit zwei Schiffen partisch. A [d vi vi