Pester Lloyd, September 1880 (Jahrgang 27, nr. 242-271)

1880-09-11 / nr. 252

sz"--s-Vnspddwt-,tz10«Septas-Mut»- .««-W­ ie-vv!1»CLIlssssAxtfaxtgeher-"so-siud1pir,a1xchjetzt 11q"sh«det«-9Nekstt­t1g,daßesdus-81»veck211säßigste geiysesgte »«1däre»die sogenennte,,antisemitische«Bewegung,d·1e1a seikjksitlich mehr Geschrei als-Bewegung ist,ein­fach­ zu·191 co­­rireni­n­d sierilh ixz ihrem Schicksale zn überlassen­»umso­­methals der vom Abgeordnetendesaner Bezirksenk Solb­ert Fahrte bisher außer einem herabgekom­­enen Nest­­­­schetzer Winkelbuchhändler noch Niemand offene Heeresfolge zix leisten sich entschließen konnte.Co gibt kein sichereres Mittel,d­ie Narrheit zu tödten,als sie b­esehelligt d­us­­laufen zu lassen und sie wird umso rasch cremslaufen,je weniger Widerstand sie findet;sie gelangt dann mndesto eher an den sogenannten»todten P1unkt«,von wo sie weder vorwärts noc­­ rückwärts kaum sondern geräuschlos in sich zusamm­enbricht.Wird h­ Jittelt dieses-­Jked­jode·des­ Abt-schwei­­gens umsomehr angezeigt gefunden, als wir glauben, daß doch­ das Gegent­eil eigentlich nur Heven Sftöczy ein Dienst erwiesen wird. Bezü­glich dessen Persönlichkeit unser Urtheil einigermaßen von jenem abweicht, welches seit Yah­­ren gang und gäbe ist. Wenn man Heren Sitöczy einfach für einen „Narren“ derfar­rt, so ist das unserer Ansicht nach weder ein richtiges, noch ein ertndpfendes Urtheil ; der Abgeordnete Des Nammer Bezirks mag immerhin ein ü­berspannter Kopf sein, allein ex ist keineswegs ohne Geist und Talent ; nur besigt er von beiden nicht genug, um es damit auf gewöhnlichen Wege zu einer­­ gewissen Geltung zu bringen, und da er gleichzeitig von der Ambition Defeelt is, eine Nofle zu spielen und von sich reden zu machen, so hat er sich jenes aparte Gebiet ausgewählt, auf welchen er, wie er ganz richtig voranssah, mindestens in Dei ges bildeten reifen kaum irgend eine Konkurrenz zu befü­rc­ten hat. Einem solchen Manne hätte kaum etwas Schlimmeres widerfahren können, als wenn man seine, am and file fi­ denn Doch ziemlich ungefährlichen An­strengungen ignorirt hätte, und je mehr man von ihm Spricht, desto mehr Die­ Friedigung wird er darüber empfinden. Er hat seine Ans­­sicht, ein moderner Herostrates zu werden, denn einen Tempel wird er weder mit feiner Lıruge, no mit feinem bedruckten Löschpapier in Brand stehen, allein wenn an ein paar udenhäufern in der Provinz die Fensterscheiben eingeschlagen werden, und wenn man ihm die moralische Urheberschaft Dieter Heldenthat zuschreibt, so dü­rfte auch Das einen Chrgeize genügen. Nachdem jedoch ein Theil uns­erer Kollegen die Sarde ernst nimmt, andererseits aber Diejenigen Srei­e, gegen welche Diese sogenannte „Dewegung” gerichtet ist, Sich dadurch einigermaßen beunruhigt Fühlen, ud endlich noch aus einem Dritten Grunde, auf den wir sofort zurü­ctonm­en werden, sind wir genöthigt, uns von Heit zu Zeit mit dem Schwindel zu­ beschäftigen. Jener dritte Grund, welcher uns veranlaßt, auf die Sache zurückzuformen, is der, daß, wie uns von vielen Seiten aus der Provinz geschrieben wird, Dort allemälig die Ab­hanung Fuß zu fallen beginnt, als ob die Ne­­gierung — wenn sich auch nicht behaupten säht, das sie Diese „antisemitische" Bewegung geradezu fordert ı und begünstigt — verselben Do mit einem gewillen Wohl­­behagen und mit einer für die Juden nichts weniger als wohlwollenden Neutralität zuficht. Es muß einigermaßen frappiren, Daß zu jener Zeit, als eine gleichartige Ber wegung in Deutschland versucht wurde — heute ist sie Dort ganz entschieden in der Abnahme begriffen, ode Die deutschen den irgendwie geschädigt zu haben —, auch dort vielfach der Argwohn verbreitet war, daß die Sache in Negierungstreffen seineswegs ungern gesehen werde und das First Bismard in seinem Hafse gegen. Laster und­­ Bamberger sind vielleicht noch einige Wudere, Die nicht sie bedingt nach feiner Breite tanzen wollten, einer kleinen oder großen­­ Queenhiebe. im Stiffen zujuble, wen er aich viel zu Aug war, si­­e davon die eigenen Ringer verbrennen­ zu wollen. Bei uns wide man indessen vergebens nach einem­ ähnlichen Motiv suchen, wodurch der Argwohn einer, wenn auch nie pasi­­ver M Mitfeguld der Negierung gerechtfertigt erscheinen konnte. Das Argument, daß Die israelitischen Bürger des Landes seinerzeit fat ausnahmslos der Desikpartei angey­örten ,und daß sie ich Deshalb nicht der Gunst der­ gegenwärtig­­ maßgebenden Streife erfreuen, Tan do­mimöglich geltend gemacht werden gegenüber einer Negierung, Die nicht mir aus durchaus aufgeklärten Männern, sondern mit alleiniger Ausnahm­e des Miinisterpräsidenten aus unter ehemaligen Deskiften bestegt. Berechtigter ist vielleicht der Warme­ darü­ber, daß die Statten der sogenannten Auti-Lentten- Liga von der Regierung, beziehungsweise vom Minister des Innern genehmigt worden sind ud wenn hiegegen ein­gewendet werden wollte, dab der Tegteve Ausdru­ck nicht richtig sei, da das Ministerium derlei Statuten nicht zu genehmigen, sondern lediglich zur Kenntniß zu nehmen habe, so kam allerdings darauf Hingewiesen werden, daß in anderen Fällen, wo es sich 3 DB. um die viel harnloseren­­ Statuten eines Arbeitervereines handelte, und diese Zur Kenntnignahme verweigert und dadıch das Entstehen DS Vereines unm­ögli gemacht worden it, was nach Ansicht der Betheiligten gegenüber der Ant-Semiten-Liga ebenso auf Hätte geschehen künnen und sollen, Wir gestehen ganz offen, daß wir über Die Berechtigung dieser Beschwerde ein Un­heil abzugeben nicht in der Lage sind; Demm zu unserer Schande müssen wir bereimen, daß wir die Statuten der Anti-Semiten-Liga nicht kennen und auch gar nicht kennen zu lernen trachten, weil es jammerschade wäre um jede Minute, welche ein vernünftiger Mensch auf Das Lesen solcher Albernheiten verwendet. Rwedm­äßig wäre es jedoch unter alten An­­ständen, wenn Die Negierug, Anzahl publizistischer Organe objektiv der ja eine Hinlängliche zur Verfügung steht, ganz jene Grü­nde gesammtgeben Wollte, welche es ihr im Sinne der besiegenden Gelege unmöglich machten, den erwähnten Statuten Die Klausel zu verweigern Sind solche Grü­nde vorhanden — und wir wollen, wie gesagt, vorerst am­ der U Unparteilichkeit der Negierung nicht zuveifeht — dann wird ich die israelitische Bevölkerung des Landes wohl beruhigen; denn sie verlangt gewiß; sein Vorrecht, auf Grund dessen die Negierung ihr­ zuliebe etwas verweigern sollte, was geießlich gestattet it, sondern sie fordert nur ihr gutes Necht und Denkt ganz gewiß, wie jener Wirgar, der vor der Schlacht zum Lieben Herrgott Detete: „Mir braucht dir nicht zu Helfen, aber Hilf nn auch den Türken nicht, dann werde ich schon mit ihnen fertig werden !" — — Einstweilen steht Die Thatsache fest, mit der jeden­­falls gerechnet werden muß, Daß das Verhalten der Negie­­rung in dieser Angelegenheit — gleichviel ob mit Recht oder Unrecht — in den betheiligten Kreisen eine tiefgehende Berstimmmung hervorgerufen hat, die auch bereits zur gewissen Konsequenzen führte, welche der Negierung und ihrer Par­­tei keineswegs gleichgiltig sein können. So wird uns beispielsweise von glaubwirdiger Seite mitgeteilt, daß es eben auf diese Verstimmung zurük­zufigen sei, wenn bei der jüngsten Wahl­ in Groß Sanizja ein großer Theil — mehr als die Hälfte — der israelitischen Wähler sich der Abstimm­ung enthielt, um nicht für den, wenn auch per­sönlich noch so beliebten Kandidaten der Negierungspartei finden zu müssen, während ein anderer Theil sein Votum geradezu für den Kandidaten der understen Linien abgab. Diese sehrgenannte Partei, die überhaupt nicht nur eine große Nidrigkeit entfaltet, sondern auch mit sehr viel Klugheit und Geschicklichkeit vorgeht. Hatte in dem eben erwähnten Sale gar bald den Punkt herausgefunden, wo sie ihre Hebel anzuregen habe und auch in der Wahl des Mann­es, der in dieser Richtung file sie arbeiten sollte, befundete sie eine ungemein glückiche Hand. Kein Geringerer als Daniel Szäanyi war es, der über das Thema der Glaubens­­freiheit und der­ Gleichberechtigung der Konfessionen vor den Kanigfaer Wählern zu Fprechen­d sagte,·erregte frenetischeks ,« atte und was wm «-«·«-b·el«,·ni«cljt·1"1mr«jpgijs"esschsetzzz u—nd-edeli"­war,wie Afkses,,was muzeem »Mit-»Aha Jrängst kommt­,sondern weil Jedermann die Gewißheit hatte,daß­­bei diesem Manve alle die erhaltenen­ Idee 111111d Etsjpfi11d111ti­gen,denen er im Namen seiner Partei Ausdruck siehe, auch wahr und aufrichtig gen­­eint seien.Das Resultat ist be­­kannt und—auch das sagen wir auf Grund sehr ver­­läßlicherkaforrstejtiotteit es dü­rfte unter gleichen­ Umständen sich auch­ Inandetjen Ortei­ wiederholen.Nun liegt es uns allerdings ganz form eine Frage d­­r Imnität,der Auxklii E­rmigmcd in erster Lin­ie der Gerechtigkeit v0111 Standpunkte der«Kortes-Ts­iktik«aus 3 behandeltfetht zu wollen,allein diese Konsem­enzen ergeben sich ganz von selbst.Jedciite,richtigte The1tdedigierung wirkt ait und fü­r sich schon als Agitationsmittel zu Gunsten dieser Regierung und jede U­nterlassung in dieser Richtung wird von selbst zu­ einer mächtigen Waffe in der Hand der Opposition­,welch’letz­terescim­ insofern gü­nstig ersituirt ist,weilumn sich mit dem bloßen­ Versprechen von­­ ihrer Seite begnügt, da sie ja Anderes, so lange sie nicht selber zur Negierung gelangt, zu bieten nicht im Stande it, während die Negierung nicht nach­ ihren Worten, sondern nach ihren Thaten beuntheilt wird. Solche Thaten sind denna und Das­jenig, was man vom wDderf Regierung er­wartet, wenn die, mindestens in einem großen Theile der israelitischen Bevölkerung drengbar vorhandene Ben­­­uhtigung gebannt werden soll, Thaten, welche beweisen, daß jeder Zweifel an der Toleranz und Gerechtigkeitsliebe der Regierung unbegrü­ndet, daß dieselbe vielmehr aufrichtig gewillt sei, die noch schwebenden Frageı­ der Gleichberech­­tigung der Konfessionen in einem den Prinzipien des Rechts wie den Anforderungen unseres aufgeklärten Jahrhunderts entsprechenden Summe zu rügen. Und deshalb soll es uns aufrichtig freuen, wenn sich die von einigen Journalen kol­­portirte Nachricht bestätigt, daß, in Besolgung eines vor einigen Monaten vom Abgeordnetenhause gesagten Be­­rrufes, im Justizministerium soeben ein Gelegentwurf über die Ehen­ zwischen Echristen und Rudern ausgearbeitet wird, welcher Schon zu Beginn der nächsten Gefsion dem Parlament vorgelegt werden sol. An Schluffe eines län­­gern Artikels, welchen unser Blatt vor Kurzem über die sogenannte antisemitische Bewegung brachte, war eben ein solches Gefeg, welches die Eheschließung zwischen Ehhristen und uden ermöglicht, als eines der dringendsten Bedü­rfnisse und als das einzige radilare Mittel bezeichnet, welches der abscheus l­ten Judenhege ein> für allemal ein Ziel fegen würde. Es wirde uns zu hoher Befriedigung gereichen, wenn Die Regierung der gleichen Ansicht wäre und Derselben durch die Vorlage des erwähnten Defegentwurfes sobald als möglich Ausbrud geben wollte Es wide Dadurch mit einem Schlage jeder Zweifel, jedes Mißtrauen gegenüber den Intentionen der Negierung befeitigt, ıind­ wenn auch mit diesen Gefeße allein seineswegs noch alle im Ddieser Picptunig schwebenden Fragen gelöst wären, so wirde Das­­selbe deimmoch einen großen Fortschritt bedeuten. 3 war ein schwerer Lehrer, Daß die Regieru­ng uud ihre partei, welche sich Die „Liberale” net, Die Spnitiative in Dieser hohmwichtigen Frage der Opposition überließ; allein 3 darf immerhin darauf hingewiesen werden, dac jene Neig­ Iation da) niemals hätte zu Stande Formen künnen, wenn nicht auch ein Cheil der liberalen Partei dafür gestimmt hätte Nam Handelt es sich num Die prompte, ehrliche, vi­cihaltlose Ausführung jenes Beischlufses; es wu­rde damit im erster Linie eine Bflinz der Regierung erfü­llt, zugleich aber auch ein mindestens zum Theile bereits verlorenes Terrain zuwied­­gewonnen. Demm Dei Detheiligten Streifen wü­rde umzweifelbar Dasjenige werthvoller erscheiten, was ihnen die Negierung sofort gi­bt, als Dasjenige, was ihnen Die Opposition einstweilen wie versprechen fan­n « eh # “2 $ if =’ ? 24 pe­nig Zeber die Sailier-Beile in Galizien erhalten wir von einem hervorragenden polnischen Patrioten die nachfolgenden — fchen mit Nachicht auf die Duelle, aus der sie stam­men — jeder _beachtenswert­en Bes­trachtungen : Noch it der Trium­phzug des Kaisers und Königs Franz Solof durch Galizien nicht beendigt, und jehen hört man das Bei­­spiel der politisc­hen Kämpfe war Diese Thaladhe, die das Unterpfand einer glücklichen Zukunft fü­r die Dynastie und für die Polen werden fan. Die auch im „PBester Lloyd“ mitgetheilte Unterrednung mit dem Finften Adam Sapieha, einem der Häupter der­ polnischen Hekstofratie, und das aus Szyfomice ertroffene halbam­tliche Dementz, woelches dem Telegramm zutheil ward, das, wie man versicherte, der Cionard an Ihre Majestät gesandt hat und in welchen ex seiner Freude Ausdruck gab Über den begeisterten Empfang, der Alles übertraf, was man von den Boten erwartete — sind gleichfan Bors­zeichen der bevorstohenden Kämpfe. Man muß gestehen — der ruhige Beobachter der Entm­rehung der politischen Zustände in der Monarchie wird durch diese Kämpfe nicht überrascht werden. Der Boden Polens ist zu Heiß, zu Fehr erschüttert Durch große Traditionen und tlagische Probleme, als daß man ihn betreten könnte, ohne Steressen-Konflikte hervorzurufen, die ich an ihn knü­pfen , und so läßt sich denn auch das Feuer, das man auf diesem Boden angszü­ndet, und das durch die innere Gruth der seit einem Jahrhundert martyrisieten Nation genägnt wird, durch Talte Sturgbäder nit leihen, wie First Sapieha und Jene es wollten, die ihr autorisirt haben, die kaiserlichen Worte und Schritte zu interpretiren, indem er denselben die nämlichen „Löich­­männer Motive” unterlegt. Befremdlich Hiebei ist, daß der polnische Magnat, der sich so gern nit den Mantel des intransigenten P­atriotismus drapirt, mit Senen transigiret, Die Die Feinde der polnischen Vergangenheit waren und die Heinde der Zukunft Polens sind. Die persönlichen Leiden­­schaften, gereiß­mächtiger in der Brust eines deposfedirten polnischen Du­garen als in der eines andern Sterblichen, vermögen dieses Wunder einer Vereinigung von entgegengesehten Strömungen her­­vorzubringen;,­ie haben in der Thatdenkr transigenten P­atrioten zum R Wortfüh­rergewer gemacht,. Die auf orte Aytungt Polens verzichtet Haben, und zum Werk seunge,Sener, Die für die guten Beziehun­­gen zwischen der alten Monarchie der Habsburger- und dem Grafenweide zit­tern, Die der Schatten Bolens Schaudern macht — Der polm­ige Magnat könnte, an den intransigenten P­atriotismus appellirend, mit einigen Geschieflichkeit sich der intimen Annäherung zwischen dem Geiste Polens und jenem der veron­­struteten Monarchie in den Weg stellen und vielleicht das geschichtl­iche Werk verzögern; allein, indem er sich in österreichische Loyal Tität Hülle, um den Enthusasm­us der egaltirten Köpfe zu dämpfen, wie er die Sache nennt, kann er Doch nur Senen als Schemel dienen, die weniger verdächtige Oesterreicher sind als er, während er die natio­­nale Sache der Boten in das Lager jener Elem­ente hinüberzieht, die ihr Heil von der Herrschaft einer andern Made, des Planflavism­us, erwarten. Ohne Zweifel zu Schwach im eigenen Vaterlande für diese bevortrau­iige Hilfe, dient der polk­ische Dligackh als Herold des Kampfes zwischen den Anhängern der österreichische ungarisgeruffn­­fen Eintraggr und den Anhängern der Unabhängigkeit der öster­reichhig-ungarischen Politik von den Nichsichten wie die Interessen Nußlands. Die Reise des Monarchen in Galizien fan allerdings ein Valtor in diesem Sampfe werden, der so alt ist wie die dualistische Monarie, — ein Faktor zu Gunsten Polens. Dieser Kampf wird — ganz abgesehen von dem allerdings wichtigen Zwischenfalle der Kaiserreife — entschieden werden, wie eben alle Probleme entschieden werden, die in der Politik mit der elementaren, Gemast­­en Entwicklung aufdrängen, der hälgrie. Den jeder Schilderung spottende entgusiasu­fige Empfang des Herrsschers in Polen trägt indes das Gepräge einer historischen­­ Bifion. Das gefrönte Oberhaupt der Monarchie, umgeben von dies­­em Gefolge von Edelleuten, die ihm die Huldigungen ihres natio­­nalen Stolzes darbringen, in den reichen Kostü­men, welche die Schicfalsschlange eines Zahıyumberts und den Nurin ganzer Fami­­lien überdauert haben, umgeben von den lebhaften und tapferen Krakafen und den zähen und bedächtigen Nuthenen, mit dem näme­lichen Gefühl der Liebe afflamert von allen Klassen und Nationali­­täten der Bevölkerung — was in der jü­ngsten Vergangenheit Po»­lens nicht allzu oft vorgekommen ist —, durch seine bloße Anwesen­­heit das Erscheinen von tausenden und aber tausenden Männern verursachend, die in einer Ausdehnung von nahezu 300 Kilometern mit den männlichen Sahnen und der nänlichen Begeisterung geschmückt sind: das it eine imposante und wahrhaft glänzende Bision ; und in dieser Bision erscheint das gefrönte Oberhaupt des Hauses Habsburg als der ausschließliche Mittelpunkt der lebhaften und aktuellen Arpirationen der Nation. Man kan allerdings die Frage aufwerfen, ob ein solcher, vermöge feine Dimensionen und feines Glanzes beinahe phantastischer Triumphzug Über den heißen Boden Galiziens an sich sehen genüge, um den Kampf der politischen, nationalen und sozialen Interessen zur Entscheidung zu bringen und ob er genüigt, um die Sü­rne des Oberhauptes der Monarchie mit der geheiligten Eigenschaft eines Bergeh­ers der historischen Ungewehkligkeiten zu schmiden, ihn zum Protestor der Nation machend, die groß if durch­ ihre Vergangenheit und ihre Leiden. Nur durch lange und ernste Kämpfe, duch Harte und ausdauernde Arbeit verwandeln si die Historischen Visionen in politische Wirklichkeit; allein es wird nur die Schuld der Bolen selbst sein, wenn sie ihren Blab unausgefüllt lassen in den­ Reihen Der­­jenigen, die für die Unabhängigkeit der Nationen und die Freiheit der Zivilisation kämpfen und sich im den­ Dienst der Interessen Unde­­ver begeben, welche d­iese Rision­ zerstören wollen weil sie eben ih­ren Interessen unbequem ist. Und deshalb haben won, troß der leidenschaft­­lichen Infinit­tionen eines Sapieha, den Muth zu behaupten, da 5 Die Bolen nit die Sand bieten werden sam Umsturz ihrer eigenen A­ltäxe­, in der Empfang des Raiser-Königs wird ihrerseits den Ausgangspunkt bilden für ihre Haltung, die ihrer Vergangenheit wie ihren kü­nftigen I­nteressen gleichmäßig entsprechen wird. 1 Gaben als wir, ee ee ofen ie­nerkoren:­­Er­ wille ke­in­­ je ausmalen, allein die Rindforderung von Fünf­­ard­e wäre für uns etwas Unmögliches: Er habe den Wunsch, daß Menschen ohne Blutvergießen ihre 2 i­ei­ten ; aber sehe er die Menschen in ihrem Privatleben an, so könne er die Hoffnung nicht haben, daß die Zeit so bald kormen werde, wo die Menschen überhaupt keine Kriege mehr führen werden.“ (S. Telegr. Paris.) ee ve Angelegenheiten abmaßen miese . Die von der Negierung geplante Errichtung der Giants­polizei wird nach den Informationen der „B. 8." insgesammt blo3 den Mehraufwand von 500—550.0009 SL. jährlich beanspruchen. we —_ In der am Montag, G. d., abgehaltenen Gigung des Budget Aussenniies Des Frontischen Landingd wurde Die Berathung des Hauptstades: „Sektion für innere Angelegenheiten“ beendet. Der Sektionschef für Inneres Sovan Zitioaklonics entwickelte in dieser Sagung im Namen des Bands das Pro­­gramm bezüglig der Reformen in der inneren Verwaltung, welche die Kroatische Landes­­regierung durchauführen gedenkt. Weder dieses Moment der Lisung wird den „Nav. Nov.” von verteanliger Geite folgendes mit get­eilt : „Das Husshubmitglied Her Karl von Mihalovic­h be­­merkte, daß er­ schon während der legten Berathungen des Bud­­get-Komites erklärt­ habe, daß er das Budget nicht annehmen Töne, wenn die Negierung nicht solche Reformen durchführt, welche in der Verwaltung größere Ersparnisse zu­gunsten von Sus­renlitionen ermöglichen, dann wenn sie nicht betreffs des Straßen­neges und der­ zu dissen Ausbau not­wendigen Mittel ein­fertigen Blau vorlegt. Er sieht sie in seinen Hof­nungen aber­­mals geläufigt und ist daher bemüffigt, die Negierung abermals zu fragen, ob sie und welche Reformen durchzuführen gedenkt, dann wie er­ mit dem Straßennes beschaffen sei. — Stations def Bu­rkovices erklärte Hierauf, daß die Negieru­ng die Verwal­­tungsreformen in folgender S­ichtung durchzuführen gedenke: Vor Allen mil sie, die Gemeinden von der riesigen Waft des ihnen übertragenen Wirkungsfreises entgeben, daher, dieselben al von der­ Ausgabenlast, insbesondere von den Giener-Angelegenheiten befreien. Dies gedenkt si entweder einmaltändlich mit der ae­garischen Negierung durch Abänderung, des Geheges, welche3 den, Gemeinden die Steuerverwaltung aufbürdet, oder aber dadurch "zu erreichen, daß sie bei ihren­­ politischen Behörden­­ solche­­r ganz ansteht, welche mit Hilfe der Gemeinden die Steuer-Ange­­legenheiten­ besorgen werden. Gind­ die Gemeinden vom über­großen Wirkungskreise befreit und ihrer natü­rlichen Aufgabe zurück­­gegeben, so brauchen sie dieselben nicht in die Länge und­­ Breite auszudehn­en, sondern können in ihrem natürligen Umfange arron­­dirt werden. Ein größerer Wirkungskreis und größere Pflichten entfallen dann natürlich auf die politischen Behörden, welche eben­­deshalb auch nicht in ihrem gegenwärtigen Umfange ferner zu ver­­bleiben vermögen, daher gebenft die Negierung die Anzahl der poli­­tischen Behörden I. Instanz zu vermehren, damit sie der Bevöl­­kerung näher und zugänglichen werden. Weder den Bizegespanschaften oder politischen BVBerteien würden die Komitate fichen, welche von der Zentral-Verwaltung einige Agenden übernehmen würden. Auf diese­r Weise wu­rde die nothwendige Dezentralisation erreicht und auch die Verwaltung unmitelbarer und rascher werden. Die Zahl der Komitate müßte des Grsparnisles halber eine möglichst geringe sein sind wie viele Komitate, ebenso viele Geric­stafeln müßte es geben, welche mit den Komitats-Behörden, einen und denselben Gig haben würden. Auch die Zahl der Bezirkämter und der Bezirks­­gerichte so­wie deren Gige wären Dieselben, doch blieben die politischen und juridischen Agenden getrennt, zoie bisher. Nach dem­ Datürjal­­ten und der Berechnung der Negierung würde, di­ diese Reform ein ziemliches Gesparniß, insbesondere für die Gemeinden erzielt werden können. Daß die­ Regierung diese Reformen nach nicht begonnen hat, daran it einzig und allein der Umstand Schuld, wer die Negierung die feste Absicht legt, vor allem Anderen die Einver­­leibung der Grenze zu eriwirnen und dann erst das gesammte vv­einigte Vaterland auf die obige Weise zu reorganisiren. — Diese Erk­lärungen des Heren Gestionsvorstandes hat der Ausschuß mit großer Befriedigung und lebhafter Asklawation entgegengeno­mme. == Freiherr n. Barnbirfer hat — wie bereits telegraphisch gemeldet — am 5. d. seinen Wählern in Ludwigsburg Rechenschaft über seine bisherige SThätigkeit im Deutschen Reichstag abgelegt. Zunächst entwicklte und vertheidigte der Redner den wohlbekannten Standpunkt, den er in Sachen der Jollgefeggebung und der indirekten Besteuerung einnimmt. Mit Dem zweiten Theile seiner Rede, welche von der Militär-Novelle Handelt, machte Herr v. Varnbülee geradezu sensationelle Enthüllungen über die Gefahr, in der sich das Deutsche Reich­ zur Zeit der Einbringung dieser Novelle durch ein von Rußland geplantes französisch evaffisches Offensiv-Bündnis befunden hatte. Dieser auf die Militär-Novelle bezügliche Theil der Varnbüler’schen Nede besagt im Wesentlichen Folgendes : „Er iv nicht, wenn er annehne, ‚daß e3 das le'emal der Munsch seiner Wähler gemeien sei, daß die Mitärlast fi vermin­­dere­nd nicht vermehre.. Nun, statt der Verminderung Gabe fs eine Vermehrung ergeben von 27.000 Mann im Frieden, wovon MWirttemberg seinen Antheil haben werde. 63 sei dies eine sehr ernste Trage. Bei Einbringung der Militär-Novelle Habe Gambetta seine Cherbourger Rede no nicht gehalten gehabt, damals sei der Horizont noch viel friedlichen gewesen, allen eine andere Gefahr habe sehr nahe gelegen. G3 war offiziell nachgewichen, daß Ruß­land auf zwei Stunden von der deutschen Grenze vi­dlwärts anges­­äuft, an den Eisenbahnen eine kriegsbereite Armee aufgestellt hatte, m­it darüber eine Starte herausgelommnten von Major v. Tröl­iä, woraus zu ersehen, wie die Truppen angehäuft sind, und zwar so, daß sie in drei Tagen mitt mehr als 300.000 Mann bei Breslau über die deutsche Grenze gehen tönen. Damit war verbunden:­­Nappland hatte Frank­­reich den Antrag gestellt, ein Offensiv-Bündnis gegen Deu­tschland abzuschicken und sofort zu verwirklichen, und zwar deshalb, weil Deutigland zugegeben habe, daß Oester­reich-Ungarn Bosnien und die Herzegovina be­fest habe. Dieser Antrag wurde nach Baris gejötet, und der fra zöl­ige Minister hat diesen Antrag an Bismard nach Gattin gesendet. Das hat Waddinatom gethan, den einige Monate später Gambetta gestürzt hat. Wenn etwas gefährlich ist, so ist das gefährlich. Und wie Klar Fürst Bismard diese Lage angesehen hat, beweist, daß er sofort seine Kur abgebrochen hat, sofort nach Wien reiste und das bekannte Bü­ndniß zum Schuße gegen solche Angriffe abgetroffen hat. Miro e3 lag Gefahr nahe. Der Mann, der dies Bismard mitgetheilt hat, it von Gambolella ge­fügt worden, der vor wenigen Wochen Diele rede gehalten hat. Wir haben­­ 1870/71. gie, unfere Kräfte nöthie gehabt, um mit, Svanlverh allen , fertig, 31 werden, also it es nothwendig, daß wir unsere, Yenige verstärken. Das Resultat der Novelle sei, daß im Sale gings Angriffe Deutschland um 300.000 Nann särker ins Feld ru­de als vorher. Wenn seine Mäh­­ler bedenken, daß ja möglicherweise Has. Unglück wollte, daß auf der einen Seite die Franzosen,, auf der andern Die ale einen­den können, dann ei e8­ die Pfliggt des Abgeordneten, selbst auf die Urfahr hin, bei seinen Wählen, anzustoßen, für eine­ige Vorlage, einzutreten. Besigen wir seine‘ besseren Offiziere und Leine _befieren“. Soldaten, als die Franzosen, wo­lde um die Hälfte mehr Soldaten belegt. Depefden­t. „Weiler Slopd“. Brysowice, 10. September. Se. Majestät am­­ von den nunmehr abge­schlosfenen Manövern zuid­ge Tehrte Majestät spendete einem Bauer,­­dessen Hütte heute Nachts theilweise abgebrannt ist, 100 fl. Die Karl-Ludwig-Bahn wird im Laufe der Nacht für etliche Truppen, welche an den Manöver theilgenommen haben, in 27 Extrazügen eit« waggoniren. : Szyfoschee, 10. September. Heute Nachts reisen die fremden Offiziere mittelst Separatzuges ab. Kriegsmini­­fir Graf Bylandt-N Heidt begibt sich mit dem Nachtzuge nach Wien. Statthalter Graf Botocki fom­mt heute Abends nach Moscista, übernachtet in Nudniti und wird mor­­gen Früh Se. Majestät von Moscista 515 Lemberg be­gleiten. Auf dem Wege dahin wurde der Herrscher Sdowai Bignia, 10. September. Das Do ft > £ oxrps, welches Befehl hatte, Die Höhen bei Sadowa- VBißnia zu halten, belegte die Position westlich des Ortes, deren Zentrum der Wald von Miesceiia bildet. Das DBeftkorps Hatte die O­ffensive gegen Lem­berg fort­­zufegen, bisponi­te einen konzentrischen Angriff auf Den Wald von Mesevin und auf die Höhen dessellten nu­r vier Kolonnen. Nach­­­ängerer V­ertheidigu­ng der Lokal überlegenen Streitkraft weichend, ging das Ostkorps in vollk­­ommtenster Ordnung üiber die Wißn­a zucn­d, die waldigen Höhen am rechten Ufer derselben belegend und in der dor­­tigen starren Position das mir Mittag in Aussicht stehende Eintreffen der Spigen der von Grodei ammarschivenden Arm­ee abwartend. Das Westlorn s feßte den Borntarje) bis an die Wißnia fort. Als vom Korps-Kommando die Dis­­positionen zum weitern Angriff entheilt waren, ließ Se. Majestät abblasen, worauf die Truppen in ihre Kantonnements abrücken. Se. Majestät versammelte um fi jänmtliche Generale, die Regiments- und die selbstständigen Kommandanten um die Generalstabs-Offiziere, sprach in Huldvolften Worten seine vollste Zufriedenheit mit der Führung, Haltung und Ausdauer und mit dem Aussehen jämmerlicher Truppen und der Landwehr aus. Se. Majestät begab sich sodann zum Bahnhofe, von den lagernden Truppen, die sich um den Weg heranz­drängten, mit enthusiastischen Vivat-Rufen begrüßt, im welche mit tiefempfundener Verehrung die zahllosen Zuseher aus vollem Herzen einstimmten. Abends 8 Uhr beginnt, mit Ausnahme der Kavallerie und Artillerie, Danıı der Lemberger Truppen, welche in Fußmärschen in ihre Garnison zurückkehren, der Transport mittelst der Karl-LudwigeBahe, von den Bah­r­höfen Sadowa-Wißnia und Grodel in zwanzig Hundert­achlsigen Zügen. Das Hauptquartier der Oberleitung wird Abends aufgelöst und begeben sich die Erzherzoge Albrecht and Wilhelm nach Wien. Die Gesundheitsverhältnisse um die Witteru­ng sind die denkbar günstigsten. Lemberg, 10. September. Von unserem Spezial­berichterstatter­ Werden wir hinter Krakau zurückktehen ? So lautet die Frage, welche die Mit­glieder des Lemberger Teil-Komits heute an jene richten, die der Stalauer Empfangs-Feierlichkeiten angewöhnt. Zwischen beiden Städten gibt sich Detreffs der Anjzentzug der Empfangs-Feierlichkeiten eine Rivalität Fund, welche dem in politischer Beziehung zwischen denselben Herrschenden Bwiespalte entspricht. Daß ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiderseitigen Empfangsfesten bestehen wird, läßt sich nicht verfeinern. Lemberg macht gewaltige Aın­­­­strengungen. Allüberall wird an den Dekorationen gearbei­­tet. Die Stadt wird morgen mit Yahıten und farbigen Stoffen verschwenderisch ausgestattet sein, imponirende Teinmphbögen, imitirte Standbilder, so zwei mächtige Löwen vor dem N­athhaufe, Aufschrifter, Transparente, Afes­is in Hife und Fülle vorhanden; allein seinen durchaus modernen Charakter vermag Lemberg nicht zu verwandeln. Dem Feste Hier wird der historische Hintergrund, den Srakau bietet, fehlen, ferner die heiße Leidenschaftlichkeit. Von Temperament it die hiesige Be­­wohnerschaft weniger auffedernd, wie die von Srakaır. Ferner wird das ländliche Element fehlen, da die Bauern­schaft der Umgebung Lembergs armseliger­ Natur und zu repräsentativen Zwecken nicht verwendbar ist. Kir das Schlende bietet Lemberg Erfas durch die größere Schönheit der Stadt, ihre breiten, Heilen Straßen und das Anz­umtgende ihrer Erscheinung. Sie wird in Bezug auf Reichthum dekorativer Auschmüdung Shcafan übertreffen, wie nicht minder durch einen mehr großstädtlichen Cha­­vater der zu veranstaltenden Festivitäten. In den Straßen überwiegen die polnischen Nationalfarben, die übrigens häufig von ru­thenischen — blaurot­ — unterbrochen wer­­den , schwarzgelb Art seineswegs so dominirend wie im Keatan, möglich, daß diesbezüglich Bis morgen eine Reı­­derung eintritt, Anm „Navomi Dum“, den wuthenischen Bereinshaufe­­n­ die Anschrift „Viribus Unitis“ in cyrillischen Lettern angebracht. Der vom Nuthenen­­führer Kowalski vorgelegte erneuerte Zeit der Ans­­prache wurde von der Statthalterei­­ genehm­igt. In den Straßen fehlt bis num das bäuerliche Element Fast volltändig, nur sporadisch wird der braune Kopenrod ein­es Nuthenon sichtbar. Das Publikum, das in weicher Zahl die Straßen durchzieht, zeigt Fast Directwegs einen eleganten großstädtischen Charakter. Für den Adelsball, der nicht im Adelskasno, sondern im Saale des bürgerlichen Kasino stattfindet, werden bereits Vorkehrungen getroffen. Das Kasino ist ein schöner Renaissanceball, der Saal, wo der Ball stattfindet, mit weißem Stub verkleidet und mit Läu­­fen geziert. Eine breite Holztreppe führt zu demselben. Ein Nebensaal ist für den Monarchen zum Gerc­e-Halten herges­iichtet, mit rothen Sammt drapier. Vor dem Kasino sind vier Nierensäulen aufgeteilt, die mit­ Festons unter­einander verbunden ud mit Trophäen geziert werden. Das Pro­­gramm für Die Besuche Sr. Najestät in den öffentlichen Anstalten hat insofern eine Uenderung erfahren, als all der israelitische Tempel aud die protestantische Kirche in dasselbe aufgenommen wu­rde,. Man erzählt sie hier betrü­bt, Se. Majestät sei über einzelne V­erstöße bei den Mandvern mißgestimmt (Siehe von Bericht.) Lemberg, 10. September. Bon unserem Spezial- Berichterstatter) Der Präsident der Lenberger Novofatenkammer Dr. Jofef Malinowski hat in einem Schreiben an den Landes-Ausfcuß seine bereits erwähnte, anläßlich­­ der Anwesenheit Sr. Majestät in Galizien gemachte Stiftung von 109.000 fl. nunmehr prägiftet. Dieselbe sol den Namen Franz-Yosef-Stiftung tragen. Der angegebene Betrag wird wie folgt vertheilt : Die Autoressen von 20.000 fl. für: die Unterfü­gung er­­werbsunfähiger Adogsaten des Lemberger Gerichtssprengels um Deren Witwen; zweitens: Unterftügung berufsunfähiger Künstler und Schriftsteller und Heranbildung dramatischer Talente ; drittens : Subventionirung des galizischen Musie­vereins ; viertens ; Unterstügung erwerbsunfähiger Per­­sonen der dienenden Safe, Mitgift für Dienstboten und Unterstüßung armer Handwerkslehrlinge, die in Lemberger Werkstätten verbleiben. Dr. Malinowski behält sich jedoch den Binsengem­uß des Stiftungskapitals bis zu seinen Ableben­­vor, Morgen Abends nach dem Diner findet ein Sadelzug aud Illumination statt. Der Tadelzug wird in drei Gruppen gethellt, welche durch verschiedene Gassen zur Raiser-Refi 2 Uhr Nachmittags vor | \

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