Pester Lloyd - Abendblatt, November 1880 (Jahrgang 27, nr. 251-275)
1880-11-02 / nr. 251
1880.—2Tr.251. . - $ in alten Verschleiflnlalen.) 1 Dienstag, 2. November. Budapest, 2. November. — 63 liegt uns zur Stunde noch seine publizistische oder Diplomatie Aenkerung vor, welche gestatten würde, ein Urtheil abzugeben über die Aufnahme, die das neue serbische Ministerium in Serbien selbst und im Auslande findet. Ein mit den serbischen Verhältnissen wohlvertrauter heimischer Politiker versichert uns, daß die neuen zur Regierung berufenen Männer durchwegs erwetthafte Betfänkichkeiten sind, wovon wir mit Befriedigung Notiz nehmen. Im Medrigen müssten wir uns wohl einige Zurückhaltung auferlegen und abwarten, wie sich die merte Regierung unserer Monarchie gegenüber stellen wird. Wir wiederholen, was wir schon früher öfter gesagt haben, daß es uns auf Die Namen Derer, die in Serbien das Ruder führen, ganz und gar nicht ankommt, und daß wir von ihnen nichts fordern und nichts erwarten, als daß sie die Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn in einer den gegenseitigen Rechten und vor Allen in einer den Verträgen entsprechenden Weise gestalten und aufrechterhalten mögen. Dieses Minimum von Ansprücen hat auch Rumänien, Bulgarien und überhaupt jeder Staat zu erheben das Recht ; der Umstand, daß in den Machtverhältnisssen zwi" fen uns und Serbien ein so beträchtlicher, Unterschied obeines falschen " waltet, darf uns nicht veranlassen, um Scheines von Großmuth willen auf die Geltendmachung von Nechten zu bestehen, die wir einer ebenbürtigen Macht gegenüber gewiß nimmer preisgeben würden; denn Necht bleibt Recht, dem Starten und aug dem Schwachen gegenüber. Wenn es richtig tt, daß Für Nikita den Entschluß gefaßt Hat, mitsammt seiner Familie nach Italien zu gehen und dort den Winter zu verbringen, so wirde Dies erweisen, Daß der Beherrsscher Montenegros in der Tugend der Weisheit und der Zurückhaltung, die er seit dem Ausbruch des Oufinje-Konflikts und in allen Stadien desselben wiederholt bethätigt hat, erhebliche Fortschritte macht. Diese Neffe würde aber noch mehr erweifen. Sie würde ziemlich verständlich darthun, daß Fürst Nikita es mit der Lösung der Dulcigne-Afaire nicht allzu eilig hat und diese Wahrnehmung könnte die Mächte immerhin zu der Einsicht bringen, daß sie auch ihrerseits eine Affaire, die sie nur in zweiter Reihe berührt, nicht allzu eilig und nicht allzu eisig nehmen müssen. Wir denken, daß die " schweren Panzerflotten "der europäischen Demonstrationslotte sie unbedenklich dem Dampfer anschließen könnten, welcher den Fürsten Nitita aus der Bucht von atiaro entführt. Wenn Montenegro selbst nicht Miene macht, für seine Ansprüche einzutreten, so entfällt auch für die Mächte die Pflicht hiezu. Faktisch stehen Heute die Dinge so, daß die Hindernisse, die der Austragung der Dulcigno-Affaire im Wege stehen, nicht allein türkischerseits zu suchen sind. Mntenegros Zaghaftigkeit und Aengstlichkeit tragen gut die Hälfte der Shul. Es it möglich, das die militärische Konvention zwischen dem türkisschen und montenegrinischen Bevollmächtigten schon in den nächsten Tagen zu Stande kommmt. , Sst dies geschehen, dann können die Mächte fr figlich aller weiteren Interventionen enthoben erachten. Von mancher Seite it der Gedanke angeregt worden, daß diese Militär-Konvention der Sanktion der Signatarmächte unterbreitet werden solle, doch hat der bezügliche Vorschlag keinen Anklang gefunden. Wozu auch die Verantwortlichkeit der Mächte von neuem vermehren und eine Affaire noch weiter kompliziren, die ohnedies schon bis zum Nebermaz "verwidelt erscheint. s Unterrichtsminister Trefort hat in Angelegenheit der Orrientalischen Hiadentie eine Enquete einberufen, die Mitglieder dieser Enquete sind, nach „Füge. Hirl.“, die nachstehenden: Sardinand Eber, Lunaz Helfy, Graf Arauft Zidhy Broffier Bamberg und Ministerialrath Karl Szá B 05 Das Zlovenber - Avancement gemeinsamen Leeres. Se. Majestät hat ferner emannt:, Su Oberstlieute Yants, im Geeralstabs Korps die Majore: Kamillo Freiherrn Komers von Lindenbach, in: Diensteö-Verwendung in der Triegegeschichtlichen Abtheilung 025. Kriegs-Archivs ; Rudolf Riedl, Winter-Direktor bei der Militär-Mappirung ; Emil Ritter von Burstenberg, Generalstabs-Chef bei der VI. Infanterie-Truppen-Division; Edmund Hoffmeister, Lehrer am Stabsoffizier d-furfe ; Karl Hoch, in Dienstes-Verwendung im Bräfmar-Bureau des Neidig-Kriegs,Ministeriumd, und Alois Holludd, zur Truppendienstleistung eingetheilt beim Genie-fegimente Erzherzog Leopold Str. 2, die drei Logi genannten auf ihren Dienstposten; in der Infanterie und Sägen Truppe: die Majore: Johann Studhlik des Infanterie-Regiments Karl, Arzt von Numänien Nr. 6, in diesem Regimente; Kal. Mild, desnfanterie-Regiments Guy herzog Ludwig Bitter No. 65, in Diesem Regimente ; Johann Spitlaf Eden v. Bahnmehr des Infanterie-Regiments Friedrich Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reiches und Kronprinz von Vreuben Nr. 20, beim Infanterie-Regiment Crzeherzog Heinrich Mr. 515 ferner mit Vorbehalt des Manges für den Major tudowig Gennmotte des Infanterie-Regiments Freiherr v. Noithager Nr. 71; die Majore Johann Yübich, Kommandanten des Feldjäger-Bataillons Nr. 82, in diesem Bataillon ; Julius Nitter v. Nauman desnfanterieräegiments Nitter v. Benedek Nr. 28, beim Infanterie-Regiment Freiherr v. Bieniecki Nr. 36; Nihad Schwingenschlögel, des Infanterie-Regients Michael, Großfürst von Rußland Nr. 26, beim Infanterie- Regiment Wilhelm I, Deutscher Kaiser und König von Preußen N. 34; Franz Ritter Heller v. Hellheim, Kommandanten des Feldjäger-Bataillons Nr. 8, in Diesem Bataillon; Franz Benda, des Infanterie Regiments Freiherr v. Alemann Nr. 43, beim Linfanterie-Regiment Alexander L, Kaiser von Rußland Nr. 2; Hamiljar Freideren de Fin des Tiroler Säger-Regiments Kaiser Sranz Sofer, in diesem Regiment ; Sofef Hauer des Infanterieregiments Freiherr v. Badenj Ne. 9, beim Infanterie-Regiment Freiherr v. Knebel Nr. 765; Jakob Thomasjegovicad de Surfanterie-Regiments Freiherr v. Solesevics Nr. 78, beim Betermars deiner Infanterieregiment Freiherr v. Philippovics Nr. 70; Ferdinand Freiherrn Bräutnerr Thatenburg des Infanterie-Regiments Freiherr v. Alemann Nr. 43, beim Infanterie-Regiment Friedrich Wilhelm Ludwig, Großherzog von Baden Nr. 50; Johann Bauer von Traut, überromplet im Infanteriegiment Erzherzog Karl Galvator Nr. 77, in .Dienstes-Verwendung in der 2. Abtheilung des gemeinsamen Kriegsministeriums, mit Bestaffung in seinem Dienstesverhältnisse;, — Beimih Bábor des Ssnfanterie-Regiments Karl Für von Rumänien Nr. 6, beim Infanterie-Peniment Freiherr v. Scudier Nr. 29; — Alfred Ritter DEIlvert 88 Infanterieregiments Wilhelm II. König der Niederlande Nr. 63, beim Infanterieregiment Freiherr v. Kuffeind Nr. 33; — Wilfried Nittz v. Ritter des Infanterie-Regiments Kaiser Franz Feld Nr. 1, beim Infanterieregiment Konstantin Grofürst von Rußland Nr. 185 — Emnst 594 mebdes des Infanterieregiments Freiherr v. Sigelhofen Ne. 47, in diesem Regiment; — Raul Meiener des Infanterie Regiments. Graf Huyn Nr. 13, in diesem Regiment; — Vinzenz Haß v. Grünmenwaldt de Infant-Negim. Michael Großfirst von Rußland Nr. 26, beim Infanterie-Regimente Alerts, Grobfürst von Rußland Nr. 89; Peter Rittr v. Mihalomski des Infanterieflegiments Freiherr v. Ringelsheim Nr. 30, beim Infanterie Regimente. Graf Gondrecourt Nr. 55; Sofef Wellspacher v. Infanterie-Regiments Karl Alexander, Großherzog von Sachsen Weimar-Eisenachh Nr. 64, in diesem N Regimente; Emerichh Klein des Infanterierflegiments Erzherzog Sigmund Nr. 45, — beim Infanterierdtegimente Moos, Herzog zu Nassau Nr. 15 und deimid Nau B des Infanterierftegiments Karl Alerander, Großherzog von Sachsen-Weimar Eisenachh Nr. 64, — beim Linfanterie-Regimente Kronprinz Erzherzog Rudolf Nr. 19, in der Kavallerie: den Major: Otto, Ritto Görger v. St. Zörgen v3 Husaren Regiments Brinz von Thun und Taris Nr. 3, in Diesem Regimenter — die Majore: Markus v. Ezerlien des Uhlanen-Regiments Kaiser Franzoser Nr. 6 und Leopold Boma des Dragoner fregiments Seide v. Brest Ne 9. — Beide in Den betreffen, hengen, überromptet im Dragoner-Regiment Havit zu Windisch - Gräg Nr. 14 und Kammervorsteher Sr. Tt. E. Hoheit des Hexen enalemenß Bohanır Salator, wit Beloftung in seinem Disnfiesverhältiste : «den Regimenxer 1;Ferdinand Freiherrn v.Menß TEE Hartwig Freiheren v. e ae Werfebe des Uhlanen-Regiments Kaiser Franz Sofer Nr. 4; Ludmwig Ritter Grassl von Nehren 008 Dragoner-Regiments Fürst_von Montenuovo Nr. 10 und Albin Ban Goethemde St Agatha de Dragoner-Regiments Alexander, Prinz von Hessen und bei Rhein Nr. 6, die drei Vorgenannten in den betreffenden "Regimentern, dann Yohann "atf der, überfomptet im Uhlanen-Regiment Fürst zu Schwarzenberg Nr. 2 und zugetheilt dem General-Kavallerie-Inspektor, mit Belastung in seinem Dienstes Verhältnisse. — In der Artillerie : die Mojore: Robert Rittr Stralav. Hohenmwald des Feld- Art-Negrits. Nr. 10, bein Feld-Art.-Negrit. Kaiser Franz Zoser Nr. 1; Franz Seyff des Feld-Artilleri-Regiments Freiherr v. Hofmann Hr. 8, in diesem Regiment; — Alois" Ludwig, überromptet im Artillerie-Stabe im Lehrer am Militär-Neulehrer-Institut, auf diesem Dienstposten ; — ferner: mit Vorbehalt des Ranges für den krankheitshalber undienstbaren "Major "Julius Slaup des Artillerie-Stabes, Festungs- Artillerie-Direktor zu Peterwaldeit: die Majore: Karl Ritter v.Czadel des Artillerie-Stabes der 3. Abteilung der I. Sektion im technischen und administrativen Militär Romité, auf diesem Dienstposten; — Anton Bien des melo Artileri-Regiments Mitter v. Hauslab Nr. A; — Budmig Nittv Solol v. Saladol des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 — und Karl Freiherr v. Dumoulin des gel. Artillerie- Regiments _ Erzherzog Johann . Salvator Nr. 1; die drei Dorgeannten in den betreffenden Regimentern ; Alfred Ritter v. Kropatichet des Feld-Artillerie-Regiments Ritter v. Hauslab Nr. 4, Kommandanten der Artillerie-adeten- Schule und Josef Hermann des Artillerie-Stabes, in Dienstes, Verwendung in der 7. Abrtheilung des Reichs-Kriegs-Ministeriums. Beide auf ihren dermaligen Dienstposten. — In der Genie-Waffe : den Major: Hugo Hartmann des Genie-Stabes, zugetheilt dem Genie-Chef beim General-Kommando zu Agranı, auf diesem Dienstposten. 9m Armee-Stande : die Majore : Ferdinand Dietfchy in Dienstesverwendung in der 7. Abtheilung des Neichs-Kriegs-Ministeriums und Philipp Ludwig in Dienstesverwendung im Präsidial-Bureau des Reichs-Krieg Ministeriums. Beide mit Berlasfung auf ihren Dienstposten. (Sortfegung folgt.) Vageswenigkeiten. (Die öfterveihisch - ungarischer o- Ionie für den Kronprinzen) Unser Pariser Korrespondent schreibt uns unterm 29. Oktober:: Eine Gesellschaft von elf Angehörigen der österreichisch-unger vischen Kolonie hatte die Snitiative für die Safzentrung einer Dovation ergriffen, welche dem Kronprinzen und seiner hohen Braut am Tage ihrer Hochzeit dargebracht werden soll. Das Komité erließ in den Somonalen und durche Bolt Einladungen an alle Angehörigen unserer Kolonie zu einer Versammlung, der unter bes rühmter Landsmann Muntácsy sein gastfreies Haus eröffnete und die weitern im allseits bewunderten Wteler des Meisters stattfand. Etwa hundertfünfzig Personen nahen an dieser Versammlung teil, welche sofort den Botschafter Grafen Beust zum Präsidenten und den Grafen Kuefstein und Munfacsy zu Vizepräsidenten mit Akkuamation erwählte und sodann in die Debatte einging, ob zu Ehren des hohen Paares eine Stiftung zu gründen oder demselben ein Geldrent zu überreichen sei. Die Bersammlung entschied ich für das lebtere und für die Vertheilung des eventuellen Webers Thufles an hilfsbedürftige Landsleute. Die Bersammlung beklog ferner, das provisorische Elfer-Komite in ein Definitives zu verswandeln, es zur Verstärkung nach seiner Wahl auf zwanzig Mitglieder zu ermächtigen und dem EZmwanziger-Komite die Gyelutipzgewalt zu übertragen. In diesem Komite befinden sich fhrren ungarischen Verein Herr v. Munfácsy und für die Presse die hiesigen Vertreter der „Neuen Freien Breite“ und des „Beiter Lloyd“. Das Komite, welches im Hause Mimfacsy tagen wird, hat ber [hlossen, ungeräumt an seine Arbeit zu gehen und morgen sehen zur ersten Situng zusammenzutreten. „Bersonalnachricht Minister -präsident Koloman Tiba ist Heute Morgens aus Tofaj in der Hauptstadt eingestroffen. Minister Trefort bei seinen Wählern) Im Nachholange zu unserem Berichte im Morgenblatte geht uns über den Abend des Sonntags noch Solgendes zu: Um 7 Uber Abends begann in der Turnhalle ein Festbanket, welches die Wählerschaft ihrem Abgeordneten zu Ehren veranstaltete. Wieder Hatten sich einige hundert Wähler eingefunden, darunter auch solche, die man stott in den Reihen der Opposition zu sehen gewohnt war und melde heute den Minister zu feiern famen. Here v. Trefort erschien, von lauten Eisens empfangen, um 7, Uhr und kaum hatte er sich niedergelassen, als aug schon das Toastiren anhob. Dr. Mayer lieh Tisfort, den wahrsten Freund des Volkes, hochleben, was der Minister damit beantwortete, daß er sein Glas auf das Wohl aller Bürger Oedenburgs leerte. Dann erhob sich der Abt und Stadtpfarrer Beda, eine hohe, imposante Priestergestalt, um in ebenso eleganter wie ideenreicher Ausführung den Wirtscchaftsbürgern Deodenburgs einen Printspruch zu widmen. Die drei folgenden Toaste, ausgebracht von den Herren v. Tomfiid, Bognár und PBoeda, galten, sämmtlich dem Minister-präsidenten Tiba, dem dies auf Antrag des Herrn Emil Zend in folgendem Telegramm mitgetheilt wurde: „Herrin Rolomann Tia, königl. ungar. Minister-prä>sidenten in Gebt! Im Auftrage der Mitglieder der Liberalen Partei Oedenburgs, versammelt bei dem zu Ehren und in Anwesenheit ihres geliebten Abgeordneten, Ministers Trefort, veranstalteten Banlet, beehre ich mich Ew. Erzellenz zur Kenntniß zu bringen, daß auf Ihr Wohl drei Trinkprüche ausgebracht und mit Begetítesrung aufgenommen mwirden. Gleichzeitig erlaube ich mir im Namen der hiesigen liberalen Partei Ew. Erzellenz zu der jüngst erhaltenen a. b. Auszeichnung unsere innigsten Slüdwünsche Darzubringen. Im Huftrage der Oedenburger liberalen Partei, Emil Lend, Präsident.” Nachdem dies erledigt war, geschah, was zu geschehen pflegt, so lange Bankete arrangirt werden — 05 wurde noch stundenlang, bie und da geistreich, gesprochen, bis jedes mehr weniger bedeutende Berdienst seinen Kranz erhalten hatte. Was aber zu den seltensten Ausnahmen gehört, das konnte der fremde mit einigem Gritannen in der Oedenburger Turnhalle wahrnehmen: die Zuhörer lauschten vom ersten bis zum lechten Worte den Nennern mit einer fast religiösen Aufmerksamkeit und einem sichtbaren Vergnügen, dab er Wunder nehmen mußte, wenn der „wilden“ nicht noch mehr losge>lafsen wurden. Den Beschluß wachten einige von Herrn Ignaz Ritter v. Standorfer an den Minister Trefort gerichtete hertzliche Abschiedsworte, worauf Dieter, geleitet von den Essens der Wähler, sie entfernte. — 1. November. Um halb 10 Uhr fuhr der Minister, nachdem er noch vorher eine Deputation der hiesigen Israeliten-Gemeinde empfangen hatte, zum Bahnhofe, wohin ihm eine stattliche Wagenreihe das Geleite gab. Mit Handebrüchen verabschiedete sich Herr v. fvéfort von nn Wählern, unter deren Ehemufen der Zug die Hate verlieh. Gedenktafel für Garay. An dem Geburtshause Garays in Szegfard wird im nächsten Frühjahre eine Gedenktafel angebragt, für welche Karl © 5ch folgende Sufchrift verfertigt hat : „Itt született Garay, fészkéből itt kele szárnyra, Könnyű pacsirta gyanánt égbe röpítni dalát. Hallja egész ország, sörömében feszket a fészek, Mert dala honszeretet, mert dala hő szerelem." (Garay ward hier geboren und flügge ward bhier die Werde, Welche in Fahnen Flug aufwärts geschmettert ihr Lied. Mlle Welt böc und lauscht und ihr Nest erzittert vor Freude, Da von Baterlands lieb’ und von Minne sie sang.*) Aus der Jugendzeit eines ungarischen Geisteshelden. „VD. Lap." erzählen folgende interessante Episode aus dem Leben einer inserer Dahingeschiedenen Größen, der seinen Namen dur feine Romane und unwissenschaftlichen Aberte, sowie durch seine liberalen Bestrebungen und Die segensreichen Srüchte seiner zweimaligen Ministerschaft im Andenken der ungarischen Nation unsterblich gemacgt hat. Zur Zeit, da die nachstehende Episode sich antrug, war er blos ein hoffnungsvoller junger Magnat, der in Wiener und PVerter Salons, namentlich aber in hervorragenden Damenstreifen ein stets gern gesehener Bart war. Da geschah es einmal, daß er für ein schönes, geistvolles und junges Weib der Wiener haute société in heftige Liebe entbrannte. Alle seine Vertrebungen, die Ungebete von der Aufrichtigkeit seiner Leidenschaft so überzeugen, blieben erfolglos ; er erreichte von ihre nichts mehr, als Faire Höflichkeit. Doc trugdieser passive Widerstand nur Ddazu bei, die Leidenschaft des Sünglings auf ein so hohes Maß au fleigern, daß ihm sein Opfer zu groß gemwesen wäre, um ihre Gunst, zu erringen. Eines Morgens vernahm der junge Magnat, das die Dame am nächsten Abend nach Graz zu reisen gedenke ; da faßte er den gewagten Vorlas, sie dahin zu begleiten. Er pußte, daß ihr Diener ein Tränkchen nicht zu verschmähen pflege; diesem ließ er durch seinen eigenen Diener einen Nausch beibringen und seine Lierde nehmen. In diese Lierde gekleidet sehte er sich auf den Kutfehbad ; da es Abend war, konnte die Dame die Verkleidung nicht bemerken. Nach einer Weile ruft die Dame: „Bohannı !“ Der Pseudo-Bediente springt vom Bad herab, tritt am Lampe hin: „Befehlen 2" Die Dame blicht ihn an, exfonnt ihn und sagt— ihre Neberraschung verheimlichend — gleich giltigen Tones: „Hänge mir den MinteF um“ Unterwegs — und damals gab es noch Feine Eisenbahnen — gab sie ihm wiederholt ähnliche Aufträge, ohne ihren Gemüthszustand auch nur doch das leiseste Lächeln zu verrathen. In Graz angelangt, ließ sie ihn, nachdem sie ein wenig ausgeruht, zu sieberscheiden: „Johann — sagte sie — unterwegs ‚war ich mit Ihnen seineswegs zufrieden, und da ich nicht gerillt bin, mich Shrethalber weiter zu ärgern, so entlasse ich Sie. Binnen einer halben Stunde verlassen Sie das Haus — hierer Monatsgehalt.” Er konnte nicht anders, als das Geld annehmen und sich entfernen. Tags darauf begegnete die Dame dem romantischen Süngling in einer Soirke. „Ach, Sie sind in Graz, Baron ?" fragte sie mit scheindbarem Gestaunen. Der" Here Baron stammelte verlegen einige Worte ;: am folgenden Tage hatte er Graz verlassen., Dieser Episode dürfte es zum Theile zuzuschreiben sein, daß er in späteren Jahren eine so Hohe Meinung von den Frauen hatte. (Gin Sohn Bens) Der 60 Jahre alte Sohn Ben’s, der im fernen Rußland unter einem fremden Namen in bescheidenen Verhältnissen lebt und der am 11. Oktober von dem Denkal gehört, das man seinem Vater in Maros-Bajarhely errichten sollte, hat an Herrn Ludwig Szadeczíy ein Schreiben gevirtet, das in Maros-Bajárhely erst am 27. v. M. anlangte. Dasselbe lautet : ,,Erstbeute erfahre ich zufällig von der Feier,Welche man in Ungarn gelegentlich der Errichtung eines Monuments zu Ehren meines Vaters,des Generals Bem,in Ungarn veranstaltet-Daich nicht persönlich an der Fizier theilnehmen kann,wende ic mich an Sie mit der Bitte,iit mementhunen und in dem unserer ganzen Familie dem sehr geehrten Komitäm einen täefsten Dank für die Theilnahme,Anerkenunt und Pietät auszudrücken welche es für das Andenken meines Vaters durch die Errichtung eines seine Verdienste verewigenden Monumentes bekundet-Ich bedauer e lkbhaft,daß ich dieser Triumphfeiertneires Vaters nicht persönlich beiwohnen und daß ich den Zoll kindlicher Dankbarkeit für dch Verstorbenen dort nicht abtragen kann-da ich durch Gewalt meinem Vaterlande entriffen, gezwungen bin, fern von demselben, meine Abstammung verhehlend, mein Leben zu fristen. : Doch wollte ich mich wenigstens im Gifte den Feiernden an" Schließen, damit auch meine Stimme im allgemeinen Chorus " gehört werde und daß ich auf dem glänzenden Altar, den man dem Andenken meines B Vaters errichtet, Das Opfer meines Wankes für jene niederlege, die sich zu fold einer schönen That begeistern konnten und die das wahre Virdienst zu Schagen willen. Ehre und Ruhm d Seien, melde so edel fühlen, daß sie Selbstverleugnung und Heldenthaten solcher Anerkennung theilhaftig werden lassen.“ Militär-Seelenamt Heute Früh 9 Uhr fand, wie alljährlich, in der Garnisonsliche in der Ofner Festung ein feierliches Seelenamt für die eingeschiedenen Militärpersonen statt, an dem von jedem Truppenkörper eine Abtheilung, wie auch sämmtliche dienstfreien Offiziere der Garnison theilnahmen. (Das Leichenbegängniß) De an Blutvergiftung verstorbenen Mediziners Alexander Königsberger hat am Sonntag Nachmittags aus der anatomischen Abtheilung der Klinik auf der Melderstraße stattgefunden. Ueber 500 Mediziner mit der Schwarzumflorten Fahne des Medizinisgen Hilfsvereins waren erschienen, um dem Todten die lette Ehre zu geben. In der Borhalle der Klinik hielt Prediger Dr. Samuel Kohn eine Trauerrede in ungarischer Sprache. Die Verwandten und Freunde des Verewigten hatten auf den Sarg Kränze niedergelegt, außerdem hatten auch der „Somogyer Klub“ und der Hilfsverein der Mediziner Kränze gespendet. Nach der Trauerrede Dr. Kohn’s hielt der einjährige Mediziner Samuel Rossenfeld dem Verstorbenen einen warnen Nachruf. Am offenen Grabe sprach noch ein Kollege des Verstorbenen, der Mediziner des zweiten Jahrganges Berczeller, warm gefühlte Worte der Trauer. Ungarisches Pferdematerial zu militärischen BDerjuahszm weden) Im Monate März laufenden Jahres erhielt DOberlieutenant v. Schmithansen den Befehl, am 1. April mit 100 ungarischen Pferden, die ihm direkt vom Asientplage Budapest zugesandt wurden und die zu zwei Drittel aus halbabgerichteten, sogenannten „angerittenen” Pferden bestanden, mit „unfermer” Mannschaft und vier Offizieren in Bruch a. d. Leitha das Lager zu beziehen, und den Berfuh zu machen, binnen acht Wochen diese Abteilung krieggmäßig auszubilden. Der Berfuh gelang über Erwarten und unsere Pferde bestanden die Brobe bei dieser ganz außerordentlichen Leistung so glänzend, daß Se. Majestät der König den Kommandanten auf der Stelle zum Rittmeister ernannte. Dieses günstige Resultat betwog die Kriegsverwaltung, einen zweiten ähnlichen Bereich zu machen, und zwar durch Aufhtelung und Ausbildung einer netehtan, abermals unter Kommando des nunmehrigen Rittmeisters v. Schmidhausen und unter schwierigeren Verhältnissen al das Werftemal. Die Zahl der Pferde wurde von 100 auf 150 erhöht und bestehen dieselben Durchhenwegs aus rohen Nemonten minderer Dualität; die Mannschaft aus Neferoisten und zwar solchen, welche sich bereits im dritten Jahre in der Neferve befinden, also die in ihrer Präsenz-Dienstzeit angeeignete Praxis wohl ziemlich verloren haben dürften; endlich wurde wieder die Zeit des Haarwechsels für Die Uebungsdauer gewählt. Zu den UÜebungen sind 32 Kavallerieoffiziere als Zuseher permanent kormandirt und bilden diese in ihrer Zusammenstellung ein Bild, welches lebhaft an Wallenstein’s Lager erinnert. Neben Hußaren, Dragonern und Uhlanen des gemeinsamen Heeres sieht man da Honvéds, berittene Landesfragen der cisleithanischen Landwehr u. s. w. in buntem Gemisch. Auch diesmal hat Schmishausen seine Eskadron bereits „aus dem Groben herausgearbeitet“ und dürfte mindestens dieselben Resultate wie mit der ersten erzielen. Gelingt nun aber auch dieses Experiment, so wäre vielleicht der Schlüssel zu einem bisher ungelösten Näthsel gefunden, nämlich Kavallerie-Abtheilungen im Kriegsfalle — aber auch nur im Kriegsfalle — in der funzen Zeit von vier bis seds Moden für die Dienstes-Aufgaben der Divisions- und Grab3- Kavallerie heranzubilden. Die hauptsächische Finanzfommifssion verhandelte Heute über folgende Angelegenheiten: Das ständige Subfonite hatte den Auftrag erhalten, Vorschläge hinsichtlich der Verwerbung des alten Wettrennpfanes zu erstatten. Nachdem für militärische Uebungen bereits 434 Koh zur Disposition gestellt wurden und eine weitere Ausdehnung, 025 Uebungsterrain, aus mehrfachen Gründen unthunlich erscheint, spricht sich das Komitd entschieden dagegen aus, daß dieser Grundsampfer dem Militaiv-Aerar überlassen werde, sondern es wird empfohlen, das in Nede stehende Terrain in Parzellen von 3 bis 5 Roh zu zerlegen und Dieselben als Wiesen zu verpachten. Die Kommission acceptivt Diese Vortläge mit der enschrädlichen Bestimmung, die Ofenübung des em Wiesengrundes als Weidepfad Tontraftlich auszuschließen. — An der Gyömröder ftraße in Steinbruch sol eine Boltsshhule erbaut werden. Die VII. Magistrats-Sekttion berichtet, daß eine entsprechende sädtische Baustelle in dieser Gegend nicht vorhanden sei, daß jedoch das Szabólde Grumdstüc, welces zum Preise von 700 ff. offerirt worden, für den in’s Auge gefaßten Zweck geeignet wäre. Die Kommission beschloß (gegen das Separatvotum der Repräsentanten Adolf Stern und Dr. Schwarz) das Grundstück anzulaufen,im Hinblick auf den Stand des nächstjährigen Budgets aber den Bau der Schule nie in dem Falle zu proponiren, wenn das Haus, in welchem jeßt die Schule "untergebracht it, zu günstigen Berdingungen nicht gepachtet werden könnte. — Die Finanz-Konmission wurde zur Begutachtung des Entwurfes eines Statuto für Die Raffengebahrung des Waffenamtes aufgefordert. Nachdem indessen eine Reform 025 Rassenwesens in naher Aussicht steht, wird beschlossen, die Verhandlung der Angelegenheit in der Schwebe zu halten und von den Gründen der Verzögerung an den Minister des Annern Bericht zu erilatten. — Seitens des Magistrats Hatte die Sinanziommissten Borschläge rücksichtlich der Berwertung Der Christinnenstädter Arena zu erstatten. CS wird beschlossen, das Gebäude noch ein Jahe lang zu erhalten und wenn es bis dahin als Theater nicht benügt werden sollte, zu demoliven. — Dem Käufer eines städtischen Hauses in Ofen (Sofef Gibel) wird bewilligt, den Rauffilling, gegen 6% BZinfen, in taten abzutragen. — Um die Einlage der städtischen Gelder bei den Geldinstituten zu kontrollren, wurden gewisse Normen vereinbart und den Instituten zur Darnachachtung zur Kenntniß gebracht. Seitens der Direktion der Ersten vaterländischen Sparkasse wide nun aufmerksam gemacht, daß die strike Nüchsichtnahme auf alle einzelnen Bedingungen den Geschäftsgang der Kafse erschweren würde, abgesehen davon, daß eine so geartete Nüchfichtnahme auch den Statuten der Sparkafse nicht entspräche. Die Kommission, zur Berichterstatung aufgefordert, findet jedoch, daß Die erhobenen Bedenken auf einer mitverständlichen Auffassung der an die Sparkafsen gerichteten Zuschrift beruhe, und es wird beschlossen, die Gifte vaterl. Sparkasse, der Sachlage entsprechend, aufzuklären. — Wegen Verwerthung eines Grundstückes nächst der Croß’scen Zementfabrik in der Neustift wird ein Komite, bestehend aus den Repräsentanten Gustav Fuchs, Franz Dázyman, Johann Lindenbach und dem Vorstande des dritten Bezirkes, entsendet. — Der Bau eines Kanals aus dem Stadthause in Altofen wurde als dringlich bezeichnet und zur baldigen Ausführung empfohlen. — Zum Schlusse legte der Ober-Buchhalter den Ausweich über Die feuchtbringend angelegten städtischen Gelder vor; derfelde wird dem aus Sontrole dieser Gelder bestehenden Sublemie überwiesen. (Die philologische Gesellsshhaft hält am 3. d. Nachmittags 5 Uhr ihre ordentliche Monatsfssung, Tagesordnung: 1. Die Saturnalien von Dr. Hana Kont; 2. Sauffures Theorie der Lautlehre von Em Finacyy Die ungarisch gegeologische Gesellíschaft hält am 3. d., Nachmittags 5 Uhr, im Akademie-Palais ihre ordentliche Fachsitzung. Gegenstände der Vorträge sind: 1. Brof, Dr. Jot Szabó: Vorschlag über die Unifikation der geologische Nomenklatur. 2. Franz Schafarzik: Ueber die legteren Grderschütterungen in Ungarn. Nach der Fachsigung findet eine Ausz Ichußfigung statt. ja Buchbruder und Schriftfeger) ein unter dem Präfidium A. Shilingers . stehendes Komite hat betweils Einhaltung des im Jahre 1872 zwischen Prinzipalen und Schilfen vereinbarten Tarife an die Ersteren folgendes Zirkulars werfende „Sw. Wohlgeboren! In Ausführung des Beschlusses der am 10. Oktober 1. 3. abgehaltenen allgemeinen Buchbruder-Bekammung, in welcher ein Komité betraut wurde, betreffs Regelung des im Jahre 1872 zwischen Prinzipalen und Gehilfen, vereinbartenarifes Schritte einzuleiten, welcher Tarif gegenwärtig nicht eingehalten wird, was sowohl für Prinzipale wie für Gehilfen v gleich ungünstigen Folgen begleitet ist, nachdem erstens diedurch der von jedem reellen Geschäfte verpönten Schlugkonkurrenz Borshub geleistet wird und zweitens die Gehilfen, was Entlohnung ihrer Arbeitskraft anbelangt, für vogelfrei erklärt werden — erlaubt sich das unterzeichnete Komite die höfliche Anfrage zu stellen, ob Ew. Wohlg. geneigt wären, zur Erreichung eines geregelten Lohnverhältniss mit einer von Geste der Gehilfen demnäch mit zu wählenden Kommission in Unterhandlung zu treten. In angenehmer Erwartung Ihrer günstig lautenden Antwort zeichnet: Das Komite. Zutriften werden unter der Adresse „U. Shrlinger, Aeufere Trommelgasse 33“ erbeten.“ — Wie mitgetheilt wird, beabsichtigt das Komite, im Osteresfe seiner Forderungen eventuell auch einen partiellen zu inszeniren. s - (Die Budapester Gold-,Silber-und«unten-»Arbeiter)hielten gestern Nachmittag-Z im sogenannten Beriefung des Berichtes richtete Der Präsident an die Aufforderung, an ihren Forderungen festzuhalten , vom Komité schon unterstützt werden.Eine zu Gunsten der Arbeitsloseneingclgliche Sammlung ergab 4 fl.80k1s.Hernach legter ausländischer Arbeiter in seinemimd im Namen seiner Kollegen Protest eintgegent das von den Chefs verbreitete Gerücht,daß die wenigen Ausländer in Budapest eine Strikeorgamisirenmo denn gerade die ausländischen Arbeiter seien die am bestenibesten.Nachdem der Protest zu Protokoll gewomnen worden, schloß der Präsident die Sitzung. (Selbstmord.)Bei kern NachmittagslUhr begab sich dem,« in der Rosengasse Nr.80 wohnhafte Schuhmacher August Popelk in das zweite Zimmer seiner Wohnung und feuerte aus einemfläufig Scvolvor einen Schuß gegenseinigerzah.Popelka ftieh sie Aufschrei zboden und war sofort eine Lerche.Darauf d Detonation der bei erteeilten Familienmgehöricht Popelka ist Vater vom zweimumündigen Kindern—bot sich einerschuttern«der A,th!"« dar.Popelk-31az.;,in der rechten Hand den Revolver krampfhaft hqlk teud,regungslogantBodejt-Neben der Leiche des Ermordet mly auch ein Brief,in welchem Popelka Abschied von den nunnchr« verwaisten Kinder«inxmnt1 und als Motiv des Selbstutordesäxt gabz« daß er zztviel Schulden habe und trotz fleißigsten Arbeitens sichnicht auf den HätIdeck der Wucherer befreien könne.Popelka istau Tyrnau gebürtig,44 Jahre alt.Seine Leiche wurde zur ärztlich deuction ins Rochusspital überführt. (Die Szegediner Zitadelle)1 wird dem Munizipiumj der Stadt Szegedin am ILd.Vormittagsl111)rübergebe1t werden.Die feierliche Uebergabe wird durch den k.Kmumisscn sv"o"lle zogetciverdolt,1velcher zu diesem Akte das städtische Munizipim die Militärbehörde und die Finanzdirektion eingeladen hat. (Todesfall.)Der Direktor der Hemannstädter KJM Hebamme isterfraustaly Dr.Lukas OJkikulicz,ist vorges Nachts gestorben. (JournalistensDuelU Zwischen dem Redg tem-dess,,Ellenzåk,Nikolaus Barta und Kaeräkessy Redakteur des»Kelet«,fand gestern in Klau«senburg SCibel-Dr cll statt,welches damit endete,daß Bäkessy an KopLB undsjkacken und Bartth an derOand verwundet wurde(Das Eisenbah1k-1nglück in Belgien.« Kleber das bereits telegraphisch gemeldete große Eisenbahnglüz zwischen Lüttich und Oersme bringt das Jextextal „Meuse” folgend nähere Details: He „Das füchterfige Unglück hat sich am Mittwoch, 27. v. M Abends auf der Eisenbahnstrecke zwischen Lüttich und Tongern, 00 richtiger zwischen den Stationen Herstal und Milmorte ereign Belanntly - fenst fi) die Linie von der Station Viers sehr frei herab. Zwölf Lastwagen, welche sich auf dem dortigen Bagno befanden, wöllten in Belge des Zerreißens der Anhängelette in schwindelerregender Schnelligkeit den Abhang hinab. Diese enorme Dafje, deren Kraft duch die Geschreindigkeit verhundertfacht wurde, begegnete um 8 Uhr 14 Minuten Abends dem von Litti Buillemens abgegangenen Personenzug Nr. 10. Der Stoß un furchtbar und ertönte wie eine Kanonensalve, so daß er auf ei enorme Distanz gehört wurde. Der ganze Ballagier- Train, Ausnahme von zwei Wagen, wurde zermalmt. Er bildete nur nie einen ungeheuren Trümmerhaufen, aus dem klägliches Geschrei erfol. Die Adminisivations-Beamten und eine große Anzahl von Personen eilten an den Dext des Unglückes und begannen soglei mit dem Wegräumen des Schuttes, um die Todien und Verwundeten hervorzuziehen. Man fand die Leichen des Zugführers, 028 Kondulteurs, des Maschinisten, des Heizers und von siechs Neffen der im Ganzen von zehn Personen. Die Wegräumung des Schutes im Augenblice, als der erste Bericht von dem Anglüc eintraf, wo nicht vollendet und es steht zu befürchten, daß die Anzahl der B wunbdeten eine sehr große fer.“ Bé A » Am Alferseesentage, Der gefteen Naymittags auf der Kerepeferstraße Aufstellung genommen, dem bot sich der interessante Anblick eines sicherlich zehnfach gesteigerten Menschen- und Wagenverkrefrs dar. Wie rajen Hogen Equipagen, Mieth- und Gesellschaftswagen vorbei; IHwa werfe jagten die Straßenbahnwagen hintereinander Hin und brottoits waren von einem Ende bis zum anderen Schwarz atzusehen von der Unmenge von Baflanten, die auf denselben die einen und demselben Ziel. Dem $erepejer Sriedhofe, zuftren Hatte man aber die Gegend in der Nähe der Gasanstalt erreicht, so meinte man sich auf einer großen Kirmeß zu befinden. Da st md Bude an Bude, so weit das Auge reichte, da boten ambulante Ber Läufer Allerleifel, was zur Sillung von Hunger und Dieft nöthig, ist, hie und da begegnete man auch Berlaufsständen, mit Kränze behangen, mehr minder kunstlosen Kränzen aus Niedgras, grünen Papier oder Glasperlen, "die aber alle insgesammt an den Tagen Bedeutung und Bestimmung erinnerten. War man dann schließlich — post multa discrimias rerum — halb getragen, halb gehoben, in den Friedhof gelangt, von dessen Eingang das Trotteswort: „Feltámadunk" von Weiten Schon entgegenmintt, so bot sich Einen auvörderst, der Anblick einer Menschenmenge dar, so groß a Bahl, wie man sie auf einem Raume recht selten anzutreffe Gelegenheit hat. Man übertreibt nicht, wenn man amnimmt, dabei zu gleicher Zeit stets viele Zehntausende von Menschen auf der weiten Naume befunden haben. Im All hatte Th der durch 005 Eingangsthor eingedrungene Menscenstrom auf den vielen Stra und Gallen der Todtenstadt in ebenso viele Flüsse und Bäche verteilt, die sich bis in die entlegensten Partien dieses um camposanto erstrecten und an den von prunkvollen Grüften gebeten Avenues frömte es kaum massenhafter vorbei, als an stillen, Heinen Gräben der armen Leute, mo freilich keine pundjtzvollen Kränze und seine bunten Laternen Zeugniß von der Le Sener ablegten, die unter diesen schlidsten Grabeshügeln theure Farmilienglieder ruhend reiffen, mo aber die Thräne kaum wenig aufthig and fan weniger sehmerzlich rinnt, als über den [ol spieligen, von Marmorgebilden überragten Driften. .— Nxxr in jener Gegend der Todesstadt,wo Jenebesgrabe liegen,die kein Leichtmcht der zur ewigen Ruhe geleitet,da,hat,k.s selbst der Allerseelentag die dem Orte so angenessene Tod 2m»ll 1kicht gestörk,isrd als sich auf dem Weiten Raume des Abends Schatten niedersenkten, die bald von zehn und über zehntaufenden Lichtern fortgebannt waren, da fiel ein Wiederschein dieser pietättvollen Illumination wohl auch auf die namenlosen Gräber, je ähnlich, deren Anblick einem deutsch österreichischen Dichter (Albre Graf Widenburg) die nachfolgenden stimmungsvollen Sirophn eingab: Tief im Schatten alter Nüstern Starren Srenze hier am diltern Uferrand, Aber seine Epitaphe Sagen ung, wer unten Schleier gübt im Sand. : SER; den »