Pester Lloyd - Abendblatt, November 1880 (Jahrgang 27, nr. 251-275)

1880-11-08 / nr. 256

(Einzelne Nummern 3 Er, in allen Berfchleißtotalen.) . Budapest, 8. November. Z­ur heutigen Morgenblatte haben wir bereits einer englischen Proposition Erwähnung gethan, des Inhalts, es möge der Pforte neuerdings eine bestimmte Frist zur Ausführung der noch unerfüllten Stipulationen des Ber­­liner Vertrages gestellt werden. Die Nachricht von diesem neuen Borschlage kommt aus London, aus dem Lager der liberalen Partei. An diese mag sich also die englische Re­gierung halten, wenn sie etwa entrüstet sein sollte über den Nonsens, der ihr infiniert wird. Ein Nonsens wäre es in der That, wenn Gladstone wirklich im Cime hätte, die Aktion gegen die Türkei an derselben Stelle, wo ex sie im Mai d. %. eröffnet hat, heute von vorn­e aufzunehmen. Die positiven Resultate dieser Bolität sind nicht darnach an­gethan, zur Wiederholung derselben aufzumuntern. Nicht b­ 08 Deutschland, Frankreich und Desterreich-Ungarn, die einge­standenermaßen nur widerwillig der Initiative Englands sich angeschlossen und Heute seinen dringenderen Wunsch haben, als sie möglichst ras­ der eingegangenen Engagements zu entledigen, selbst die Regierung Englands hätte, alle Ursache, einen Weg nicht wieder zu beschreiten, der ihr nur Fiasso auf Fiasso eingekraght und ihren Anhang­ im eigenen Lande beträchtlich gelichtet hat. Allerdings ist die­ Situation gegenwärtig so verwirrt und verwidert, daß es nicht Leicht möglich erscheint, einen plausiblen Ausweg zu entdecken. Wenn aber für die Mächte ein weiteres V­orwärtsschreiten uinstatthaft, ja geradezu unmöglich­st, so bleibt sein anderes Mittel, als den Weg, der in die Südgasse geführt hat, ein­­fach zurück zu thum. Das it nicht imponirend, nicht erhaben; es wäre aber in der gegenwärtigen Lage das Bwedmäßigste.­ Man löse die enopfistige Esfadre in Battaro auf, gestatte den Schiffen in ihre heimathlichen Häfen zurückzukehren und die Beruhigung, Die ganz Europa erfüllt, wird mit einem Schlage gefäwunden sein. Oa dann die Dulcigno-Frage noch zwei Wochen oder so viele Monate zu ihrer Lösung brauchen wird, das wird Die politische Welt wenig berühren. Aus Konstantinopel liegen Nachb­uten vor, welche darauf hindeuten, daß die Pforte sich fir, alle Fälle vorzusehen, entschlossen ist und ihr Augenmerk auf jene wichtigen Punkte konzentrirt, auf welchen sie­ den Kampf um ihre Erxistenz zu führen bereit sein muß. Sie hat in den jüngsten Tagen zahlreiche Truppen nach Thessa­­lien und Epirus geschieht und die Stärke der dor­­tigen Streitkräfte auf 42.000 Mann erhöht, sie hat ferner die Herstellung von 10 Batterien für die Vertheidigung der Dardanellen angeordnet. Einiges Aufsehen hat es in de türkischen Hauptstadt verursacht, daß der der englischen Sollgast attachjirte Oberst Wilson Fürzlich eine Reise in das Kistengebiet der Dardanellen gemacht hat, die ganz den Charakter einer Inspektionstour hatte. Derlei Sym­­ptome werden in Konstantinopel jeher ernst genommen und steigern das ohnedies herrschende Di­ftrauen gegen England. Uebrigens wird es wohl noch seine guten Wege haben, die eine englische Regierung so tolllohn sein wird, die Schlösfer der Dardanellen zu sprengen, um den russischen Schiffen die Pforten ins Mittelmeer weit zu öffnen­ ließe, und es gab sein Mitglied dieser Partei, das mir gegenüber mit den Yenderungen seiner Sympathie gegeist hätte. Ich bitte Sie daher, wollen Sie für all das der Dolmetsch meines Dantes sein und wollen Sie meine Bitte unterbreiten, daß die geehrten Mitglieder der Partei mich auch in Zukunft ihrer Freundschaft, die ich so oft erfahren, würdigen mögen. . . Mit dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochjachtung ver­bleibe ich hr aufrichtiger Verehrer VB­adas, 6. November 1880, » « »Baron Ludwig Simonyt.» Die Konferenz nahm die Resignation«Bar­on Ludwig Simonin mit Bedauern za nenntniß. Heute gelangten die letzten Ausschußberichte der österreichischen­ Delegation zur Vertheilung.Es sind dies der Bericht über das Extra-Ordinarium des Kriegss­budgets(Referent Dr.Demel),dann die Berichte über Or­­dinarium und Extra-Ordinarium,sowie über den Nachtragskredit der Kriegsmarine(Referent Dr.Ruß). Der Bericht Dr. Demel’s begnügt sich mit einer ziffermäßigen B Zusammenstellung der von ihm gestellten und vom Budget-Ausschhsse angenommenen Anträge und enthält als Motivirung der Ab­striche von den Negierungs-Vorschlägen dles folgenden Kurzen allgemeinen Gab: „Der Budget-Ausschuß hat bei Prüfung der einzelnen Bosten des Extra-Ordinariums, wie bisher, an dem durch Die finanziellen und mobrileschaftlichen Verhältnisse unvermeidlich vorgeschriebenen Prinzip festgehalten, nur das unmittelbar dringende und unaus­­weichlich Notwendige für die Genehmigung zu beantragen.” Die vom Referenten, resp. vom Ausschusse beantragten Gesanmt-Jll­­siriche reduziren die Ansprüche der Kriegsverwaltung von 6.957.333 fl. auf 5,044.571 fl, also im Ganzen um 1,913.262 fl. — Nach dem Bericht über den Etat der Kriegsmarine wird im Ordinarium Statt der geforderten Summe von :7,938.865 fl. blos 7,807.865 fl., im Ertra-Ordinarium statt der geforderten 1,593.398 fl. blos 1,392.473 fl. je Bewilligung empfohlen. Den Bemerkungen über Titel 4 „Dienst an See“ entnehmen wir folgende Stelle : „Die Theilnahme an der internationalen Flottendemonstration für Dub­igne verursacht nach den Mit­heilungen der­­­egierung seine Erhöhung der Ausgaben, weder im ordentlichen, no im anßer­­ordentlichen Erfordernisse, weil hiezu von den in regelmäßigen Dienste gehaltenen Schiffen die Panzerschiffe , Eustozza" und „Bring Eugen“ und das Kanonenboot „Sanjego” als Aviso detahhirt mire­den. 68 sind überhaupt derzeit nur 12 Schiffe in Dienst gestellt, und zwar befinden sie außer den erwähnten Slottanten noch die Fregatte „Laudon“, die Korvette „Zrinyi“, das Kanonenboost „Na­­venta“, der Transportdampfer „Sr­eil“ und das Dampfboot „Thurn- Taris“ im adriatischen Meere, der Transportdampfer „Bola“ ud der Schleppdampfer „Triton zur Verfügung des Hafens und Ars­­enal­ommandos in Bola, der Aviso-Nahdampfer „Taurus“ in Kon­stantinopel und die Korvette „Safana” im atlantischn Ozean." — Der Bericht Über die Nachtragskredite enthält nicht3 Bemer­­tensiwerthes. 7 = Morgen. Dienstag findet eine Penarfisung der Öster­­reichischen elegetion statt, mit folgender Tagssoronung: 1. das ordentliche Erforderniß der Kriegsmarine pro 1881, 2. Die Nachtragstredite für die Kriegsmarine, 3. das außerordentliche Heeres­­erforderniß pro 1881. 9 = Der Finanz Anerhult des Abgeordnetenhanses Bat heute vor der Neid­stagsfigung sowohl die neue Formu­lizuna des Gefegentwurfes über d Herausgabe und oBerwertlibung der Gefege und BDerordnungs­sen, als auch den diesbezüglichen Bericht, welcher den Geich­­entww­f und die daran gemachten Nenderungen motivirt, authen­­tiziet. Der Bericht wird noch im Laufe der Sigung dem Hause eingereicht.­­ Die zur Untersuchung der rechtlichen Natur der Fonde und Stiftungen entsendete Deputation hat am 15. d., um 5 Ur Nachmittags, im Ministerzimmer des Landhauses eine Sigung. — Die anferbeib der Parteien stehenden Übgeord­­neten haben in ihrer geisrigen Konferenz beschlossen, ihre ab­­wesenden Parteigenossen nach der Hauptstadt zu berufen; auch wide bei dieser Gelegenheit die­­ parlamentarische Lage einer eingehenden Diskussion unterzogen, die diesbezü­gliche Entschei­­dung jedoch bis zum Eintreffen der abmwesenden Barteimitglie­­der vertagt. Nach der bei dieser Diskussion zu Tage getretenen Stimmung zu schließen, soi es — nach „Egyetert6s" — unter den Barteilosen und nicht einen Abgeordneten geben, der mit der Ne­ulegungspartei fusioniren wollte. Im Laufe der Konferenz sol auch Stefan Bitte sich über die bestehenden Verhältnisse ausgesprochen we Koloman Szell mv Klemens Graupt treffen heute tov­er. — Neber die Vereinigte Opposition wich den „Belt Naple" geschrieben . Seit sehr langer Zeit dat­rt in den Kreisen der gemäßigten Opposition das Bestreben, die Vereinigte Opposition, die außerhalb er Parteien stehenden und jene Abgeordneten, welche wie Bolowan 36­ Baron Sennyey, Graf Behy, Moriz Wahrmann u. A. gar keinem Klub angehören, in einen Klub zu vereinigen. Seht, beim­­ Wiederzusammentritte des Reichstages it dieses Bestec­en neuerlich aufgenommen worden; 0a es aber gelingen wird, ist ungewiß. Seht ,viel hängt in dieser Beziehung von der Entschließung Koloman Szél­ys ab, mit welchem seine intimeren Freunde dermalen noch kaum Verhandlungen gepflogen haben, da er erst heute Abends hier eintreffen sollte. Y Bon Raul Seunyey tt bekannt, daß er, wie er sich aus­drückte, „in Anbetracht der großen Ginbuße, welche das Land an jenem moralischen Kapital erlitten hat" und gegen welche er eines der Heilmittel in der Modifikation der heutigen unerquid­­lichen Bartsiverhältnisse sucht, für seine Person geneigt ist, zu dem gedachten Zweckk mit aller­ Kraft mitzuwirken. 009 hat er seinen Freunden auf das bestimmteste erklärt, daß er eine Führerrolle bei neuerlichen Barteigestaltungen nicht spielen wolle und aug nicht werde. Baron Sennyey ist geneigt, jeden plausibel erscheinenden Meg zu acceptiven, der uns aus den dermaligen Wirrnissen hinaus­­zuführen vermag, allein eine Bereinigung wie Der Regierungs- Bartei unter der Führung Tiha’s, was die GHortgebung der bis­­herigen Bolitit bedeuten würde, erachtet natürlich ab­­­er von jener annehmbaren Kombination ebenso ausgeschlossen, als irgend ein anderes Mitglied der gemäßigten Opposition... Daß die leitenden Männer der gemäßigten Opposition keine persönliche Politik treiben, davon konnte sich die Negierungspartei Damals überzeugen, als in Angelegenheit der Fusion mit der Oppo­­sition die Pourparlers privaten Charakters gepflogen wurden. Von Geite der gemäßigten Opposition wurde hauptsächlich ein Gesichts­­punkt betont, nämlich der, daß die Vereinigung nur auf einer prin­­ji Basis erfolgen könne, welche die Fortentwickung der Basis es 1867er Ausgleiches im Geiste des Ausgleichswerks sichert. In desem Sinne wurde von der einen Geste die Aufnah­­e des selbst­­ständigen Zollgebietes, von der anderen Seite jene der selbstständigen Bank in das Programm­, von vielen Seiten die in den Kreisen der Armee zu bewerkstelligenden nationalen Reformen und von allen Seiten die successive Vorbereitung des Landes hervorgehoben, damit nach Ablauf des mit Oesterreich derm­alen bestehenden Uebereinkommens eine weit günstigere Vereinbarung geschlossen werde ; denn mit Der jenigen Airmagung mußte nach der Ansicht 8:8 einen Theiles das Band sich deshalb zufrieden geben, weil das Negtine Tiba die Necte der Nation nicht mit der gehörigen Energie vertheidigte, nach der Ansicht des andern Theiles deshalb, weil das Land materiell sehr schwach war. Die Forderung einer größern und den Ant­reffen des Landes entsprechenden Einflugnahme auf die auswärtigen Ange­­legenheiten ergibt sich aus dem erwähnten, allgemeinen, prinzipiellen Besictspunkte , die Ordnung der Finanzen des Landes und die Me­form der Verwaltung aber sind selbstverständliche Britte eines jeden 02m welches von Geite der Opposition aufgestellt werden­önnte. — In der gestrigen Konferenz der Vereinigten Oppo­­sition wurde nachhischendes Schreiben 83 Baronz Ludwig Simonyi verloien: Sehr geehrter Here Präsident! Indem ich auf mein Abgeordneten-Wandat verzichtete, hörte ich zugleich auf, Mitglied der Vereinigten Opposition und Dieses Klubs zu sein. Wenn etwas geeignet ist, meinen Schmerz über diese Tren­­nung zu lindern, so kann dies nur die Naherinnerung an die wenigen Sabre sein, die ich ehemals im Greife der unabhängigen liberalen, später in dem der Vereinigten Opposition verbracht habe. 68 gibt in all diesen Jahren keinen einzigen Augenblick, wer­­ ich m­eines Verhältnisses zu dieser Partei mit Bitterkeit gedenken u e Aus dem Tieldstage, legten GSikung wird verlesen und Bräsident BEhHy wefnet die Sigung Des Obneord­­neringanfes nach 10 Mir — Schriftführer: Baross, Antal, Sztrazsimir — Auf den Minister­ Santeuils: Tipa, Ti fort Orczy, Baufer. Das Wertotoll der authentiziet. präsident meldet, daß der Abgeordnete Ernst Simonyi um einen s sechsmonatlichen Urlaub zux Herstellung seiner Gesundheit angefucht habe. Der Urlaub wird bewilligt. Eine Retition dls Komitat„ Hajdn“ wegen Schafftung Grießes zur Ahndung der Schmähung nesionaler Embleme dem Retitions-Ausichuffe zugemiesen. Johann Kayy überreicht den Bericht Ausichuffes über das Budget des Hauses für und g­ovember. a Der Bricht wird auf die Tagesordnung der nächsten Gigung gestellt. 4 . Folgt die Tagesordnung: Berhthandelung über die Erneuerung des finanziellen Ausgleiches m­it Regatten- Referent Dr. Mar Halt: ©. Haus: Die von beiden Häu­­sern des Nesstages zur Erneuerung DS finanziellen Ausgleichs mit Kroatien entsendete Negritolar-Deputation hat einen so umfang­­reichen Bericht vorgelegt und diesem eine­ solche Menge von Doku­­menten beigelegt, hab ich demselben aus diesem Unialje kaum Chvas hinzuzufügen habe. Nadeffen m­­ic)­eragte es für meine Referenten­­pflicht, wenigstens flüchtig auf jene außerordentlichen Schwierigkeiten hinzuweisen, welche den Wirken dieser Deputation entgegenstanden, dan­it, wenn der von uns proponirte Ausgleich etwa für ungenügend wilde befunden werden, das 9. Haus wenigstens die Ueberzeugung gewinne, daß es nicht dem Mangel an Eifer sei und der Regnikolan Deputation zuzuschreiben sei, wenn nicht mehr erreicht wurde, aic eben thatsächlich erreicht werden konnte. Die Regnifolar-Deputation fand, als ihre Verhandlungen begannen, den Weg sozusagen verbarritndirt mit allerlei alten For­­derungen, die auf eine oder die andere Weise aus dem Wege ge­räumt werden mußten, damit zur Feststelluu­g des neuen Ausgleichs freier Raum gewonnen werden konnte. Dies war mit ungeheuren Schwierigkeiten verbunden, da es Prinzipien waren, die einander gegenüber standen. Zuweilen gerie­­then die Unterh­andlungen — wie Sie vielleicht willen werden — beinahe ganz ins Stohen und d­rohten geradezu endgültig zu schei­­tern ; glücklicherweise pflegen jedoch auch unsere Frontisch-slavonischen Freunde die Speisen nicht so warm zu essen, wie sie gefocht wer­den, auch hat die ungarische Deputation den Umland in Erwägung gezogen, daß das Scheitern­ des Ansgleiches, obwohl­ es in erster Linie ein Schlag für Kroatien wäre, auch für Ungarn eine unan­­genehme Position schaffen würde. Der, gegenseitige Nachgiebigkeit entstand in Folge dessen das Kompromiß, welches im vorliegenden Gelegentwurf enthalten it. = Er « Die Schwierigkeiten waren theilsvolkrischey theilssmmp­zieller Naturelle Forderu­nge 11,die politischer Natur­ waren, wurden ia der ungarischen Regntkolars Deputationsurzipeg zurückge­wiesen aus dem einfachen Grunde, weil die Deputation der Ansicht war, daß ihre Missioen nicht Darin­ bestehe, fünmtlige ungarisch-kroatischen Beziehungen zu erneuern, oder Dies Selben auf neue Grundlagen zu basiven, sondern lediglich darin, den finanziellen Ausgleich, in welcher an eine gewisse Zeit gebunden war, womöglich zu erneuern, z . &3 gab, ferner an unter den finanziellen Fragen folcte, die eigentlich mit dem zu erneuernden Lnsgleiche nicht in engem Zu­­sammenhange standen, aber dennoch in irgend­einer Weise gesch­ichtet werden mußten, meiil die Froatische Deputation erklärte, daß sie vor erfolgter Regelung dieser auf die Vergangenheit­­ bezüglichen Forde­­rungen nicht geneigt sei, einen Ausgleich für_die Zukunft einzugehen. Diese, auf die Vergangenheit bezüglichen Forderungen, können in drei Gruppen eingetheilt werden. Die exite Gruppe­­ bezieht sich auf den sogenannten Kroatiserslavonifgen Studien und Reli­­gionsfond. Dieser Fond stammt noch aus der Zeit Maria Theresia’s und Lofes I. ; sowohl Ungarn, als Kroatien-Slawonien glaubte der zentralisirenden Tendenz besonders des legteren Herrschers besser begegnen zu können, wenn sie ihre Noministration in dem Ofner Statthaltereirathe vereinigen, und so gelangte an d­­er Froatisch­­lavonische Religions und Studienfond unter die Verwaltung des ungari­gen Stal­beltereirathes. Das blieb so bis zum Jahre 1849. In diesem Jahre konstituirte die damalige Regierung eine Kom­mission zur Ausscheidung der kroatisch-slavonischen Fonds. Diese Kommission gelangte jedoch nur zum Ziel, vielleicht auch deshalb nicht, weil auch die damalige Regierung nicht die Ab­­sicht hegte, daß vie kroatisch-flavonischen Fonds von den ungarischen abgesondert werden, sondern vielmehr, daß beide mit der gemein­­samen Kaffe verschmolzen werden. Im Sabre 1866 trat wieder eine Kommission zusammen, die sich mit der nämlichen Angelegenheit beschäftigte, aber gleichfalls ohne Erfolg. Auch in den Ausgleichs- Geseten von Sabre 1868 und vom Sabre 1873 it nur im Al­­gemeinen ausgesproc­hen, daß der Troatif-flavnonische Religions- und Studienfonds nach vollgogener gegenseitiger Ber­echnung der autos­nomen Troatisch-flavondishen Negierung übergeben werden wird. Im Jahre 1875 endlich kam diese Frage zum dritten Male zur Tome missionellen Verhandlung, und damals wurde mindestens das Yar­pital festgestellt, welches diesen Fonds bildet. 65 wurde nämlich ausgerechnet, daß der Froatisch-Travonische Fond zusammen 2,014.000 fl. ausmache, in welcher Summe auch 437.000 fl. Zinsen enthalten sind. Die Kroaten verlangten die Ausfolgung dieses Betrages. Die­ser Forderung stand eine Forderung Ungarns gegenüber, die fast ebensoviel ausmachte, nämlich 1,570.000 fl. und nach Abzug der Zinsen, welche das ungarische Herav in der Z­wischenzeit bezogen, 1,200.000 fl. Dies kommt daher, daß die ungarische konstitutionelle Regier­rung aus Anlaß des 1867er Ausgleiches von der Zentralregierung alle auf das Gebiet der ungarischen Krone bezughabenden Aktiven übernommen hat; und nachdem die absolute Regierung gemisse Summen, welche sie im Zeitraume von 1849 bis 1867 aus verichie­­denen Anlässen zu Kroatischen Religions­­und Studienzwecken ver­wendet hatte, der ungarischen Regierung als Aktiven verrechnet hat, so forderte die ungarische Regierung diese Summen von Kroatien. Hier hat also ein spröder Gegenfall vorgewaltet, insofern die Kroa­­ten erklärten, von 1850 bis 1867 habe eine absolute Regierung bes­­tanden, diese habe die Einnahmen behoben, die Ausgaben bedeckt, Kroatien sei daher aus jener Zeit nichts schuldig. .. Die zweite Forderung, betraf die Militärgrenze­ Das g. Haus weiß, dab im Jahre 1873 ein Theil der VANAK in administrativer Beziehung verbunden wurde. Die Bedürfnisse dieses werden ftreng genommen diese hat daher ein volles Anrecht darauf, nommen waren, nicht Militärgrenze zwar ‚pro- jedoch mit Kroatien nicht Xheilos der Militärgrenze der ungarischen Regierung gedecht, dab die gesammten Gin­fünfte desselben in die ungarische Staatswaffe fließen. Am Jahre 1873 wurde — sagen wir es rund heraus — der Fehler begangen, daß, als die kroatischslawenischen Einnahmen zusammengestellt wur­den, um zu bereuen, ob der Berzentfab zu Bededung des innern Erfordernisses hinreiche, oder nicht, in diese Tabelle die indirekten Steuern, das Salz, Lotto­­und Tabakgefälle auch der provinziali­­sirten, jedoch mit Kroatien vereinigten Militärgrenze bezahlende Ditote berechnen, dab die Berechnung insofern fehlerhaft war, direkten Steuern der Militärgrenze miteingerechnet waren. Bemerkt wurde dies­ jedoch erst im Jahre 1875 und wurden unterdessen in den Jahren 1873, 1874 und 1875 die Schlußrechnungen derart verfertigt, daß auch, grenze, anstatt daß die indirekten Steuern dieser Militär­­zugeformen Diese, wie gesagt, unrichtige Schlußrechnung vom Jahre 1873 ungarischen Reichstages ent­­die Approbation ü­­ber Aufm­erksamkeit des gangen; Derselbe hat ven Schler­­ approbirt und den Kroatien Landtage mitgetheilt. Hieraus hat man die kroatische Deputation zogen, das Kroatien ein Recht habe und zwar nicht nur für auch pro 1876, 1877, 1878 und 1879. Während­ also Ungarn von Kroatien forderte, gab es die aus den imdirekten Gienern in den Jahren 1873—1875 ungebührender­­weise bezogenen 45 Berzent, das heißt 800.009 fl. uns restituive, wollten die Kroaten nicht nur diese Summe als ihnen zusommend behalten, sondern wir verlangten noch, daß wir ihnen für die er­­wähnten vier Jahre noch 1.400.000 fl. auszahlen. Es war überaus schmey diese Frage zrc entscheidem denn es maß eingestanden werden­—und dies istsewisserjan Beneits Ellcangeluu sehir Gesetze—,daß wir kein ForutIr haben«welches definitiv entscheident würde in solchen Fällen,wohinsichtlich eines aragraphen des ungarisch-kroatischen Ausgleich­s­gesetzes zwischen den beiden Landesvectretungen,respektive den beiden Ländern eine Meinungsverschiedenheit abwartet Det in Kroatien.Slawonien sagt, daßeijr dies­e Angelegenheiten als gleichberechtigte Partei unter­­handelt,und da unser Zwei diese 11 Ausgleich machen,sind auch nur uniser Zip«­ikon:petet!t,eine authentische Interpretation desselben geben­ W»asttber geschehen soll,wenn die beidex­ Parlamente zu keii­ter­d­igung gelangen,dafür ist im­ Gesetz keine Vorsorgeges­trosm. Dies umr die zweite Schwierigkeit.Dann kam eine dritte Grup­«enanorderung em,welche verhältnißm­äßig weniger Schwie­­rigkeiten verursachte,weil es­ in dieser­ Hinsicht eine prinzipielle Differenz zwischen den beidetx Deputationen eigentlich Rechtside-Diese Forderungen bezogen sich einerseits darauf,dass Ungarn nach der Jd7 sicher rechtsstnhig aus jetxexx Summen,welche es zur Deckung der inteinen Bedürfn­isses K­oatien Slavottieris verabsolgte,270.000 Gulden zufordisb­l­atte,was die Kroaten nicht in Abrede stellte zk. Andererseits fordert e­r die K­roaten ersteins,daß die Belovarer soge­­nannte katholische Geistliche als Steuer,welche­ jährlich ungefähr 19.000 Gulden ausumcht,nichtdeegenstand der Aufb­eitung zwischen Ungarn undskwatienbildxmsonderxt als eine Steuer,d­ie durchau­s speziellen,man imm sagmlotaten Zwecken dient,ausschließlich Kroatien zusommen soll . Die ungarische Deputa­tion konnte die—Ber­echtig­ung dieses Verlangens­ mehr in Abredestelle 11;allein die Kroacen begnäigten sich nichht damit,daß diese Berechtigung für die Zukunft anerkannt 11 werde,sond­­rn rechneten dies sir die gemeinsam in Ausgaben ver­­wendetenhbkl zurück und forderte so fü­r die vergangene Jarre den Ersatz von ungefäh­rsXUOOsL »Das­ werte Ihrer Forder«11ngen­ bestand darim daß dixe Stenorgatinngem welche seit dem Jahre 1623 eingeführt wurdem die Tr­ 111«:­"ortstetxeis,Eisenbahn-und Postsrachts Gebührenest­,t­en­­falls unter jene Einkünfte Kroatien Slavoniens ausgenommen wer­­den sollen, aus welchen ihnen 45% zur Redung ihrer internen Bedürfnisse zusommen. Im Brinz­o ist auch dies eine vollkommen befestigte For­­derung. Allein die prak­tische­ Durchführung dieses Verlangen wäre mit wenigen Schhch­tigkeiten verbunden, n­ut nur in Zukunft, son­dern auch für die Vergangenheit, indem so viele Herne Berechnun­­gen nothwendig wird.n, daß eine solche Arbeit zu dem Betrage in gar keinem Verhältnise stünde. Diese sind beiläufig die Forderungen, überstanden. Aus dem festen Theile des Berichtes fennt das geehrte Haus die Zusammenstellung, welche das Finanzministerium bezüglich jener Forderungen vorgelegt hat und aus welcher hervorgeht, daß Ungarns Forderungen 2,200.000 fl., jene Kroatiens aber 1,800.000 fl. ausmachen würden.­­ Die ungarische Deputation hat Alles gethan und Alles ver­sucht, um besonders hinflcpflich jener wichtigeren Fragen, wo es sich um Prinzipien handelte, die kroatische Deputation davon zu über­­zeugen, daß die ungarische Auffassung die einzig berechtigte sei. Leider ist dies nicht gelungen, was — rote ih, Gingangs be­reits erwähnt — beinahe das Ogertérm Der Unterhandlungen zue Folge hatte.­­ Die ungarische Deputation mußte in Folge dessen auf die Eventualität bedacht sein, was geschehen werde, falls der neue Ause gleich nicht zu Stande kommen sollte. Dies wäre — wie gesagt — in erster Reihe für Kroatien-Slavonien ein Schlag gewesen, den aber auch Ungarn insofern gefühlt hätte, als zwischen den beiden Bruder­ländern ein fürmlicher Kriegszustand eingetreten wäre. Damit wären aber die bezogenen Forderungen Kroatiens, welches dieselben für bereg­tigt hält, nicht behoben gewesen, ja sie hätten tw­ischen Den bei­den Ländern einen unverfügbaren Duell ewigen Haders gebildet. Nachdem Doher die Differenz reifen den beiden Forderungsgruppen Alles in Allem 400.000 ff. beträgt, so einigten sich die beiden Depu­­tationen dahin, daß sie im Reichstage, respektive im Landtage bes­antragen werden, diese zwei Forderungsgruppen als gegenseitig aus­­geglichen zu betracht­en, so dab vom 1. Jänner 1880 angefangen keine der hier aufgezählten Forderungen weiter bestehe. Katinich kann hier von den Grundentlastungs-Botschüften nicht die Rede sein, denn diese fallen unter eine ganz besondere Verfügung, welche im §. 1. 505 von. ung ununterbreiteten Gelegent­­wirfes enthalten is. Nach dem Aufwandeb­ommen dieses auf die Vergangenheit be­­zü­glichen Kompromisses ging die Deputation um Bes­tellung des neuen Ausgleiches über. Diesbezüglich war die ungarische Deputation der Ansicht, daß der A­usgleich in seinem früheren Wesen bei­zubehalten­ sei und Daß hödikne bezü­glich einiger Zahlenpositionen jene Modifikationen vorzunehmen seien, welche si je ih­r als noth­­wendig erwiesen haben. Der bisherige Ausgleich enthielt namentlich zwei Prinzipien : das eine bestand darin, das Kroatien nur Verhältnisse seiner Steuer­­fähigkeit verpflichtet ist, zu allen jenen Lasten beizutragen, welche theils zwischen Oesterreich und Ungarn, teils zwischen den verschie­­denen Theilen der ungarischen Krone gemensam sind. Die Kroaten verlangten,daß dieses Prinzip fallen gelassen werde. Sie fegten : Dieses Prinzip hat ja ohnehin nur eine theoretische Be­deutung, denm gleichviel, ob auf Grund dieses Prinzips 5 Berzent oder 6 Berzent auf Kroatien entfallen, — wie sind weder in dem einen, noch in dem andern Falle im Stande, diese Summe zu be­­zahlen, selbst dan nicht, wenn wir unsere gesammten Ginfünfte dazu bestimmmen. Dies wird demnach­ sein anderes Resultat haben, als daß Kroatien immer als ein von Ungarn ausgehaltenes Land hingestellt bleibe. (Rufe auf der äußersten Linien: ÉS ist au­ jo!) Die ungarische Deputation hat darauf das Nämlie geant­­wortet, was die g. Herren Abgeordneten eben bemerien : 63 ist au­ richtig so. Und dessen hat man sich nicht zu schämen, denn Kroatien ist nicht in der Lage, dieser Verpflichtung vollständig nach­­zukommen. (M­ufe auf der äußersten Linken: Smnolb dem’ wir in der Lage?) Allein, wenn Ungarn, troß seiner mißlichen Lage, sich entschließt, einen gewissen­ Theil dieser Verpflichtung statt Kroatiens zu erfüllen, dann ist wohl das Geringste, was Ungarn verlangen darf, daß die Welt wenigstens wisfe, daß Ungarn dieses Opfer bringt , daß die Welt hieraus m wenigstens das Diab jener Freunde Schaft beurtheilen könne, mit welcher Kroatien dieses Opfer vergilt. (Heiterkeit.) Das zweite, gleichfalls schon im Ausgleich vom Jahre 1868 ausgesprochene Prinzip war, daß troß dieser prinzipiellen Verpflich­­tung Kroatiens Ungarn die Erfüllung dieser Verpflichtung nicht verlangt, sondern sich damit zufrieden gibt, daß ein gericister Theil der kroatisch-flavonisen Landes-Einkünfte vor Allem zur Deckung der internen Bedürfnisse Kroatiens abgezogen, und dasjenige, was übrig bleibt, für die gemeinsamen Ausgaben verwendet werde. Bisher war das Verhältniß so, das 45% für die Administration, 55% zu den gemeinsamen Ausgaben verwendet war welche einander gegen interne den. Die beiden Deputationen einigten sich dahin, den Vertretungs­­körpern die Beibehaltung dieses Theilungsigliffels aug für die Zukunft zu empfehlen. Jetzt war nurmehr davon­ die RedHufwel­ Einnahmen die szlustheilung von itbsje und beOA Geltung habend.in­ dieser Beziehung läßt sich vielleicht doch behaupten, daß der hier propor nirte Ausgleich besser ist, als der frühere, da darin­ die Boiten genau bezeichnet sind und solche Debatten, wie die diesmaligen, sich voraus­­sichtlich nicht wiederholen werden. «» » Es wurde ausgesprochen daß die Militärbefreiungss Taxe,als solche,die eine spezielle Bestimmmung hat,nicht zur­ Auftyetlung kommt; es wurde ausgesprochen, daß weder die direkten, noch die indivekten Steuern der provinzialisirten, jedoch administrativ nicht vereinigten Militärgrenze nicht werden aufgetheilt werden; es wurde ferner ausgesprochen, daß die Transportsteuer, die Eisenbahn- und Stempelgebühren im Prinzip zwar den Gegenstand der Auftheilung bilden können, wegen prak­tischer Schwierigkeiten jedoch nicht, werden aufgetheilt, sondern die Bauschalsumme von 200.000 ff. zu Gunsten Kroatiens wird gutgeschrieben werden, was verhältnißmäßig jeden­falls eine niedrige Summe ist, da nach den Duchschnitt 3-Ziffern der Jahre 1877 und 1878 — andere Daten­find und nicht zur Ber­fügung gestanden — die nach diesen Steuergattungen auf Kroatien entfallenden 45% zwischen 50.000 und 60.000 fl. betragen­ würden. Endlich wurde festgestellt, daß, wenn die provinzialisirte, jedoch mit Kroatien nicht vereinigte , Militärgrenze auch in adminis­strativer Beziehung der kroatisch-savonischen Regierung untergeordnet wird, diese Ausgleichs-Positionen von beiden Berichtungskörpern einer Revision zu unterziehen sein werden: Und nun, geehrtes Haus, gestehe ich, daß ich nicht wagen würde, Diesen Ausgleich an nur verhältnißmäßig vortheilhaft zur nennen (So its! von der äußersten Linien); andererseits aber ist zu bedenken, daß er nicht schlechter ist, als der bisherige, da im Brevizip alle jene Vereinbarungen beibehalten wurden, auf welche der­ bisherige Ausgleich dafirt war; au) ist der neue Ausgleich in einigen praktiichen Bestimmungen, welche ich soeben zu erwähnen die Ehre hatte, präziser ; und so kann man denselben weniastens von dieser Seite dem geehrten Haufe zur Annahme empfehlen. 950 wir damit das Ziel erreichen, welches der ungarischen Deputation vorschwebte, daß nämlich alle jene Forderungen beseitigt werden, welche Sabre Hinduch den Samen der Zwietracht zwischen den beiden Ländern ausstreuten und ein besseres, herzligeres Ber­hältniß sich entwickeln werde , das kann Niemand verbürgern. Ich kam nur wiederholen, was in den Schlußworten des Berichtes gesagt ist, daß selbst für den Fall, als sich diese Hoffnung nicht ver­­wirklichen sollte, Ungarn das Bewußtsein hätte, daß es in seiner­­ Opferwilligkeit­ und in seinen Bestrebungen zur Eehaltung dieses guten Verhältnisses bis zu der von ihm billigerweise zu­ erwartenden billigen Grenze, ja selbst weit über dieselve­n hinaus gegangen sei. (So is’ 3­­ auf der äußersten Linken.) Aus diesen Gründen erfuhr ich das geehrte Haus, den von der Megnild­ar-Deputation eingereichten Antrag annehmen zu wollen. (Lebhafter Beifall rechts.) Auf die Ausführumgen der­ folgenden Redner,Michaele lit’s,des Minister-Präsidenten Tisch,Karl Eötvös’,Iaktar Holst­’s und des Referenten Falk kommen mir im Morgen­­blatte zurück und erwährtexir nur noch,daß die Vorlage von­ der überwiegenden Majorität als Basis der Spezialdeba­tte und in dieser unverändert angenomm­en wurde.Die dritte Lesung sinder in der morgen um 12 Uhr abzuhaltenden Sigung statt. 2 dir Freitag oder Samstag — der Tag wird noch zu be­stimmen sein — wird der heute zum Schluß der Sigung von Stefan N­afovßfy eingereihte Finanz Ausichugbericht über die Vorlage a. die Herausgabe der Staatsgejege auf die Tagesordnung gestellt. B. Sariß, 5. November. Drig-KRorr) Heute Früh wurde endlich auch gegen die hier residirenden elf nicht-autorifirten Kongregationen vorgegangen. Das lange Warten trng feine Früchte, man war müde geworden zur Demonstration und die Auflösung der elf Gemeinschaften Tomte ohne sonderlichen Eklat erfolgen. In ganz Paris waren nur etwa 60 Urretigungen vorgenommen worden, von welchen nur der Heinste Theil aufrecht­erhalten wurde Der zweite Theil der März Deb­ete ist somit so ziemlich als ausgeführt zu betrachten. In Tarascon nur mußte man zu einem ganz apar­­ten Vorgang, zu einer Zernigung schreiten, da die Prämonstratenser daselbst etwa dreitausend Menschen in ihr Kloster aufgenommen und sich in demselben verfganzt haben. Sie bleiben nun so lange zermirt, bis der Hunger sie zum freiwilligen Berlaffen des Klosters­­ zwingen wird. Die Frage der März- Defrete ist somit so ziemlich als gelöst zu betrachten,» wenn man sich die Nonnen-Klöster bisher no geshheont hat. Denn diese Schonung ist Hauptsäg­lich eine Folge der Erwägung, daß diesfe Klöster meist wohltätigen (weden dienen und sicherlich Fernexler politische Igitation treiben. Dean hofft also, dab die Kammer nicht weiter auf dem Buchstaben der März Dekrete bestehen und sich mit der Auflösung aller nicht e antorifirten Minds - Kongregationen zufriedenstellen werde. Zudem lernt man ja auch­ die neuen Strömungen in der Kam­mer noch nicht, die Zwischenfälle, von welchen die Ausführung der Defrete in den Provinzen begleitet war, dürften ja wohl auch selbst die radikalen Deputirten etwas duldsamer gestimmt haben. Sind doch sehr ernste Brieffe vorgenommen und sogar Menschenleben zu beklagen. — Jedenfalls ist mit der Ausführung der Dekrete die brennendste der politischen Fragen beseitigt. Das Breßgefes, das Bereinsgefeg und das Beh­andlungsgefeh, welche vorwiegend die Volfsvertreter in der nächsten Saison besräftigen werden, künnen ja außerhalb der Gitungssäle deinerlen Aufregung mehr Bev­vorrufen. Gambetta wird die Kammer mit einer politisch gan­z farblosen Anfprage begrüßen. Und wenn er auch der Dek­aration 5­8 Kabinett Ferry zustimmt, so gehen seine Sym­­pathien für dasselbe wie ich Ihren aus bester Dnelle versichern kann, absolut wide über Die Grenzen der Duldung hinaus Er hat si von diesem Ministerium bis zu Stunde ferngehalten und seiner Um­­gebung versichert, daß er dies auch weiterhin thun werde. Angeblich weil er des Vorwurfs müde sei, daß er die Ministerien im Beheinten rette, und weil er dem Kabinet Ferry doch seine rechte Lebens­­fähigkeit zumuthe, in Wahrheit aber, weil dieses Kabinet entfejieden seine Sympathien nit befigt und weil er ihn deshalb die Lebens­­fähigkeit nicht geben will. Denn es hängt ja doc­­h­ in erster Linie von ihm ab, ob das Ministerium Tarıy Stabilität gewinnen oder ob der neue Minister-präsident von vornherein gleich­er als N­abhab­er betrachtet werden sol. Oambetta kann seit seiner oft zitirten und vielbesprochenen Cherbourger Nede viel unbefangener in seiner Haltung gegenüber den aufeinanderfolgenden Ministerien sein, beim er hat aus dieser Rede allerdings den Vortheil gezogen, dab man ihn nur bei jeder neuen Ministerliists neuerdings zur Annahme der Präsidentschaft drängt. Von dieser Unbefangenheit will er denn auch dem Ministerium Ferry gegenüber ausgedehnten Gebrauch machen, eines Wird 505 Wirthshafts­­die Monate Oktober­­ erhielt. von Auf dieser Grundlage wurde sie die Später einfach damals stellte es die ausschließlich Ungarn wären, zum Gegenstand der Auftheilung denn gemacht wurden, weile 45 % damaligen auf diese aufge­­von Kroatien zu Tich indefsen heraus, die in» als darin auch zwischen den beiden Läu­­fe daß Kroatien von denselben unberechtigter: den Schluß indirekten Stenern: Sabre 1873, 1874 und 1875, sondern ge . ... Fegeerxereggh­eetezr» (Ueber die Reise des Kronprinzen­ wird mrs aus Gro«s­tvardci1sI micr dem gestrigen Datum gemeldet:Kronprinz Rudolf lmigte heute um 6l­hr 34 Mo­­­nuten im hiesigen,vonc­xwa 40008a11t proxisIund 100 Lampeners­tellte an festlich dekorirten Bahnhöfe an.Bei seiner Ankunft wurde der Kronprinz von Deputationen des Komitats und der Stadt, um deren­ Spitze der Ober-1111d VizegespaJr und der bkiesige Bürger­­meister,wie auch von dem Obilitär-Kortemandanten begrü­ßt.Der Kronprinz begab sich,nachdem er für der­ Ekupsang herzlichst ges dankt,in den Wartesalon 1.Klasse,wofü­r"Se.k.u.k. Hoheit und für die fünf Gäste des Kronprinzen ein einfaches Diner servirt wide. Für das Gefolge des Kronprinzen war im Wartefalon 11. Staffe servirt worden. Nach einem Aufenthalte von 37 Minuten seßte sich der Leparatzug des Kronprinzen unter den sy­mpathischen Zurufen der Menge gegen Debreczin in Bewegung. Bon dort geht dann nach einem Aufenthalte von 5 Minuten die Reise auf der Nordostbahn weiter gegen Márvamaros- Sziget woselbst der Hofzug Morgens einfangen soll. (Siehe Telegramme.) Personal-Racrichten.) Landesvert­eidigungs- Minister Béla Szende ist heute Morgens von Klausenburg wie angenommen. — Kardinal-Egybischof Hayna­d, Graf Julis Andráffn und Koloman Szét­y sind gestern in der Hau­pt­­stadt angenommen. — Minister Bedetovics is geilen von der Hauptstadt abgereift, 2 ° s >

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