Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1880 (Jahrgang 27, nr. 276-300)

1880-12-01 / nr. 276

Einzelne Nimm­er 3 ff. in allen Berichtesfilofalen.) SERTR sz Der heute vom SFinanzminister eingereichte Budget­­gefeg Enttunrf enthält die folgenden, nach der Erledigung der Budget-Berathung definitiv fetgestellten Ziffern: Ordentliche Aus­gaben 271,018.999 ff., Nedergangs-Ausgaben 1,515.313 fl., Investi­­tions-Ausgaben 14,594.455, außerordentliche gemeinsame Ausgaben 1,990.132 fl. Ordentliche Einnahmen 254,515.796 fl., Uebergangs Einnahmen 9,876.488 fl. ; das Defizit beträgt 24,726.615 fl. Budapest, 1. Dezember. ‚= das DVien wird uns geschrieben, es seien ganz unnöthige Besorgnisse, denen man sich an manchen Orten wegen der noch nicht verfügten Auflösung der Demon­­srationg­­lotte Hilli gebe Die Ordre hiezu werde sicherlich in ganz kurzer Srift erfolgen Wenn manche Blätter die Version Ianeigen, daß England und Rußland für das Beisammen­­bleiben der Flotten agitiven, um die Organisation nöt­igen­­falls für die griechische Frage in Bereitschaft zu haben, so sei darauf zu erwidern, daß fold ein Antrag, wenn er wirtlich auf Tapet gebracht werden sollte kaum irgend­welche Chancen des Erfolges für sich hätte Auch der Umstand, daß Frankreich seinerzeit die Zustim­­a zu der Demonstration vor Dul­igno an die Rechn­­ung knüpfte, daß die gleiche Mafregel auch für Griechen­­land angewendet werde, komme heute nicht mehr in Betracht, da die Verhältnisse und Stimmungen in Frankreich sich seither so geändert haben, daß die Regierung der Nepublis gern an Die damals gestellte Kondition vergißt. Wenn die Mächte des europäischen Konzertes in Einem gleichen Sinnes sind, so sind sie es in dem Verlangen, Die orien­­talisgen Händel und­ vor Allem die griechische Trage vor­­erst ruhen und friedlich überwintern zu lassen. Thatfäch­­sig­­egen wir die Mehrzahl der Mächte in diesem Sinne ihren Einfluß im Athen zur Geltung bringen. Die Pforte würde gut thun, die Awischenzeit zu nüßen, um mit Birchenland zu einer direkten D Verständigung zu ge­langen. Anläufe Hiezu sind bereits gemacht und die Pforte dürfte hoffen, dabei billiger wegzukommen, als wenn sie etwa die guten Dienste der Mächte in Anspruch nähme. Keinesfalls wird vor dem näcsten B­rühjahre Die griechische Frage auf d­ie Tagesordnung gelangen und dag man nicht bis dahin ohne Noth die europäischen Schiffe dem Ungemach der Uebermunterung in einem der adriatischen Häfen ausjegen wird, erscheint evident. ‚ Genau in demselben Sinne äußert sich unser Ber­­line Korrespondent. Derselbe schreibt : © Berlin, 29. November. Mit der ohne erhebliches Blut­­versteßen erfolgten Uebergabe von Dub­igno an die Montenegriner hat die bisher so bedrohlich erscheinende orientalische Frage für die nächte Zukunft durchaus den akuten Charakter verloren. Selbst die griechischen Grenzansprüche geben zur Stunde nir mehr zu ernsten Besorgnissen für die Friedenserhaltung Veranlassung, da sowohl von Agadon wie von St.­Petersburg zur amtlichen Kenntnik gebracht würde, daß Griechenland etwaige kriegerische Abenteuer mit der Pforte für eigene Nehrung und Gefahr zu bestehen haben wiürde. Was aber von Montenegro galt, wird auch von Griechenland gelten müssen, daß für die Befriedigung der mehr oder minder egoisti­gen Forderungen beider Länder nicht erst die Kraft der Großmächte in Kontribution zu feßen sei, sondern daß vielmehr die eigene Kraft anweihen müsse, um der Forderung die Erfüllung zu sichern. 68 unter­­liegt seinem Zweifel, daß die irische Bewegung als eine dem Frieden Europas äußerst zuträgliche Diversion aufzufassen ist, da unter anderen Umständen ein Evnlenten Gladstones in minder tur­bulente Bahnen schwerlich so bald zu erreichen gewesen sein würde, dürft Bismarc selbst soll dies in einem diplomatischen Bespräch neuer­­dings in Friedrichsruhe m­it großer Unurmwindenheit anerkannt und bestätigt haben. Der gleichzeitige Aufenthalt des Heren Grafen Gt. Bal­­lier, Fürsten Hohenlohe und Generals Schweinig auf dem Innenbrigi­­ten Edeljis des Reichskanzlers gewinnt und er diesen Vorauslesun­­gen gerade für die europäische Friedenserhaltung eine ganz beson­­dere Bedeutung. Der Kanzler hat ohne Zweifel Gelegenheit gesucht und gefunden, das tiefe Friedensbedürfnig, von dem namentlich [" Deutschland so erfüllt ist, in den Gesprägen mit seinen diplom­att­­ichen Gästen in ganz besonderen Vordergrund zu stellen und nanten s­­ich Graf St.­Ballier dürfte in seinen nach Paris zu entsendenden Berichten voll auf Ursache gehabt haben, dieser friedlichen Welterzeugung al­leredter Dolmetsch zu dienen. In diesem Augenblicke aber — darin stimmen alle beglaubigten Berichte aus der französisgen Haupt: Stadt überein — ist dort nichts so populär, als eine friedliche Sprache. Die französische Nation hat sich ganz neuerdings in einen Tonchillon von Geschäften in folger Ausdehnung gestürzt, daß der geringste Schwarze Punkt am politisgen Horizont unzweifelhaft höchst verhäng­­nigvolle finanzielle S Katastrophen zeitigen müßte. Hegierende wie Negierte haben also jenseits der Bogesen alle Ursache, die Friedens­­bötechaft aus Friedrichsruhe, welche ihnen direkt durch St.­Valfier und indirekt durch Fürst Hohenlohe zugetragen wird, mit­ innerer Genugthuung zu begrüßen und so kann man getroft an der Jahres­­wende eine allgemeine geistige Obrüftung der Nationen und Diplo­­maten zum Heile Europas konstativen. Heute kommt uns der Artikel des „Roman“ über die Donaufrage zu Gesicht, welcher durch den Ton, den er gegen Oesterreich-Ungarn angeschlagen, eine gewisse Sensation und wohl auch ein gewisses Aergerniß hervor­­gerufen hat. Wir haben den Artikel aufmerksam­­ gelesen und Haben am Ende gefunden, daß es nicht nöthig sei, sich wegen desselben besonders zu eanffiren, selbst dann nicht, wenn derselbe in Der That Die Interpretation des Regie­­ru­ngsgedankens in Bukarest bilden sollte. Wenn „Nonas nal" und die übrigen rumänischen Sourale den ganz ver­­fehrten und falschen Grundton, den sie für ihre Vole mit gewählt haben, festhalten, dann müßten wir, so leid es uns bhäte, die Hoffnung auf eine Verständigung mit ihnen für immer aufgeben. Die Deffamationen des „Homann!“ und anderer Bukarester Lyonınale gipfeln stets in dem Cape, daß Österreich-Ungarn darauf ausgehe, „die Medjte Au: Mäntens mit Füßen zu treten und dessen b­eneinte Sutereffen zu schädigen“. Dergleichen Phrasen mögen gut genug sein, auf eine aufgestachelte Volksmenge animirend zu wirken, aber sie taugen nicht für eine ermste Diskussion eines ganz so Ereten, in Kapitel und paragraphen kategorisirten Themas, so können solche Wendungen wir einmal ernst nehmen­nd erachten es darum kaum fü­r nöthig, nochmals die von Ins Schon einmal formulirte Frage aufzuwerfen, wo in dem ange Avant-projer ein Mutt ist,­­ welcher Den Rechten­nd Sutereffen Numäniens nahe tritt. Wenn man in vlarest Die Aufregung, Die gegenwärtig dort Die Be­nüther zu beherbsegen seint, einigermaßen überwunden haben wird, dann wird man vielleicht auch dort zu­ der Svlenutzung gelangen, daß die Sutereffen Numäniens an der Done mit jenen Oesterreich-Ungarns nahezu identisch sind und das zum wirfsamen Schuge derselben ein inniges Zu­­ammengehen beider Staaten wohl das beste Mittel wäre. Innere Monarchie Hat in den legten Jahren dem Tin­kischen Sürftentgume in allen Angelegenheiten, die dessen Belbseständigkeit und Unabhängigkeit betrafen, so wesentliche, an der Bukarester Regierung wiederholt anerkannte Dienste geleistet, daß der Ausspruch des „Nomanufl", Defter­­eich-Ungar­n wäre den Rumänen , igg högítes Gut wanken”, úr uns nur als Maßstab defsen von Werth ist, wie weit wahıwigige Verblendung Die Feder führen rar. Auch mit­ der behauptung des „Nomanıl“, das Rumänien in fig­ felb u­­nd im Auslande genug starre Stügen zu finden hoffe, in die Macht Desterreich-Ungarns zu überwiegen, wollen wchr nicht streng ins Gericht gehen. Auf eine Brobe wird ( ja Doc) nicht anfommen und der Starke ist verpflichtet, ein Schwachen mitunter einen Ereiten Ausbruch des Ueber­­ufes Hingegen zu lasfen, zumal wen sein Schaden dabei t beflichten. Im Ganzen und Großen möchten wir dem ga­­ raten, sich m­it größeren Eifer dein Studium der Donau-Frage und der Unteressen Rumäniens an diesem Strome hinzugeben; er wird dann selbst zur Ueberzeugung gelangen, daß er all seine Klangreichen und Krafti tragenden Phrasen rein umsonst verschwendet hat. . o Aus dem Deichstage. Bräsident Wechy eröffnet die Sigung des Abgeord­­netenhaufes ® nach 10 Uhr. — Schriftführer: Horváth, Baross, Antal. — Auf den Minister-Fauteuils: Tipo Trefort, Szende, Szapáry Diddödn. Das Brotofol der gestrigen Giung­o w­ird verlesen und authentizirt. Präsident legt mehrere Petitionen vor, darunter die der Staufenburger a. gegen die Konsunkten ein, die an den Finanz Ausschuß geleitet wird. Der Präsidialbericht über die unerledigten Interpellationen, Vorlagen u. |. w. wird zur Kenntniß genommen. Dr. Kornel Emmer legt den Bericht 522 Berifikations- Ausschusses über die im N.-Szalontaer Bezirk erfolgte Wahl de Abgeordneten Ladislaus Fönagy vor ; derselbe wird mit dreißige tägigem Vorbehalt für verifizier erklärt und in die VI. Sektion eingereiht. Ferdinand Szedersényi urgirt die Vorlage des Berichtes des Betitiong-Auss­chusses über die Erlauer Fahnen-Affaire. Dr. Thomas Weste erwidert als Referent des genannten Ausschuffes, es walte seine Verzögerung ob; der Ausschuß habe die Angelegenheit seinerseits berathen und habe fest vom Ministerium die Vorlage der Alten und Aufklärungen verlangt. Er sei in den Ausschuß ein Ministrialrath entsendet und man werde die An­­gelegenheit Schon am Samstag durchberathen können. (Zustimmung.) Soft Wendaraf meint, die Vorlage des Berichtes solle und könne Jon em Montag erfolgen. Präsidentt:Er werde sich mit dem Obmann des Auss­­chusses ins Einvernehmen setzem ein besonderer Beschlußserfolgl nicht erforderlich(Zustim­mung.) Jkkx InkorpellationZ-B11che ist eine Anfrage Albert Bödogh’s an den Minister des Innern in Angelegenheit der Petition der Kreis-und Gemeinwesterzte enthalten­. Folgt die Tagesordnung:die Berathung über den Etat des Honvariy Ministerium­s wird fortgesesh Veim Titellll«Rekrutirungskosten«lenkt Göza Liika die Aufmerksamkeit des Ministers auf die Mißbräuche bei decikritis rung und urgirt deren Abstellung;ferner stellt er den­ Antrag­ die Kosten­ für die Rekrutirung in Kroatien auf 5000 fl.zs.croduziren­­—Mitfisier SzesTDc erwähert kurz hinsichtlich des ersteren Punktes­, das Nöthigemeldegeschehem während Pkinistestreisichjt Tissa bezüiztjlich des Antrages darauf hinweist,es sei ummöglich),ilmann nehmen,da ixk dem erstjiänust fanktionirten Ausgleich­ bezüglich der Rekrutierungskosten das frü­here Verhältnis­ festgestellt ist. ,t Der Antrag wird abgelehnt und der Titel unverändert vom­ Akt dem Titel«Tr­uppen«spricht Koloman Trmly Er muß trotz aller gester 21 erwärmten Mängel die taktischen Erfolge freudig konstasir mircicl­e die Hunvedschaft an dit Tag gelegt hat. Er kommt nun auf den Mangel an Offizieren in der­ Honde- Arm­tee zu sprechen­ Auch der Minister empfindet diesen Mangel, aber er kannch dem best­ehenden Wehrsystem 112 wit helfen­,bei der Revision desselbe 11——sagte gefternder Minister—wirde einig­ernmelehelf­­ sn könne21.Redicer hat die betreffende Vorlage gelesen und knüpft seh-:geringe Hoffiiniszen an»dji.ssclde in dieser Richtung-Damm findet er dethiutsch Erxitißt’H,daßxkin­e Kadetckis Schule errichtet werde."sehrnxotivirt.Beicinifr Mobilisirung wurde fisk-der Mangel mt Offizsicien­-fchkfi'1t.)l«klarIrfachc11,dakmrmdgc vers-Ministerfich beeil­md sgm Hause eine Vorlage über die Errich­­tung einer Kadetens Schule zu unterbreit­x. f Bezüglich der­ Hoxivad-Kavallerie Vater einige Bemerkunchx zumach­·n-Dieschaffe hat sich ausgezeichnet bei den CJxeilåser Manönernl­atsis:b sogar der russische Militärsthkak ist sehr rü­hmend ü­berdieses Kriegsraktiert.Ungarnthtehe­:ein ausgezeichnetes ZJEA-s terial an Reiter­n und Pferdek.Darum ist es I unsere Pflicht diese Waffengattung bestens zu pflegen. Bei ms­st sie aber i Bezug auf den Stand zu wenig entwickelt worden; 49, reinertive 50 63- fadronen sind­en wenig; im V­erhältnisse zu unserer Honved-Infan­­terie müßten wir mindestens 80 Eskadronen haben. Dies gestattet uns wohl unsere Finanzlage nicht, aber das gegenwärtige Ver­­hältn könnte da einigermaßen verbessert werden, umso mehr, als der Mangel an Offizieren bei der Kavallerie sich weniger fühlbar magt, als bei der­ Infanterie. Vom Birement spregend, billigt Nedner die Errichtung der Daraken-Lager auf dem Wege von Ersparungen und wie er kein Freund des Vizemenis ist, wäre er stets bereit, für ähnliche Inve­­stitionen die Kosten zu votiven. Ihn beruhigt die gestrige Antwort 9­8 Ministers, das die Kosten des Fünfkirchner Baraden-Lagers bei den Bequartierungs- und Dislotations-Auslagen und nur bei den Kosten für die Truppen erspart wurden. Hoffentlich wird er auf heuer bei diesem Titel Ersparungen machen und dieselben zur Ent­­wirfung der Kavallerie verwenden. Im DHindrid auf die Umgestaltung der Gewehre für eine Tragkraft auf 2090 Schritt müsse man auch an die Bestimmung der Mitrailleufen denken, die doch nur auf 600 Schritte tragen. Ihnen bleibt nur mehr eine Verwendung im Gebirgspäffen. Ungarn hat nicht so viele Gebirgspäfle und auch da wü­rden einige Schrapnel­­oder Kartätschen Batterien bessere Dienste leisten. Worum sollen die Kosten für die Konservierung der Mitrailensen, da nicht einmal die Mannschaft mehr in der Bedienung derselben eingeübt wird. 68 műre besser, die Kosten für die Mitraillenfen zur Anschaffung einiger Batterien, die Kosten der Erhaltung aber für die Entwicklung der Kavallerie zu verwenden. Er räth dem Minister, die Mitrailleuten feldet gegen Berkuft den Montenegrinern, den Albanesen oder den­­ Trödlern als altes Eisen zu verkaufen; das wäre noch besser, als 40.000 Gulden jährlic zur Konserviung dieser Meschinen zu verwenden. Der Titel wird vottık. Nach einer kurzen Auseinanderlesung über das Honved-Asy! zwischen Suftao MeVAE und Emerih I­ovát beim Posten „Sub­­vention des Honved Unterstü­gungs-V­ereins“ werden sämmtliche vet­lichen Boten ohne Diskussion bewilligt. ER Nun wird der Gesehentwurf über die provisoriige Modifik­­­tion des 8. 6 G.A. XXVII : 1880 (Mil­itärbefreiungs- Taxe) vorgenommen. Blasins Orban: Wenn man an das Gesete noch so sehr herumkleistert, es wird darum nicht besser; ex lehnt die Modifice­­tionsvorlage ab. « Mosugron hat nichts so sehr gegen 1 die Vorlage,als g e­­xWIdiesf Instruktionen bezü­glich­ der Ausfi­fpzxmg des exget1tliche­k Gescn­gs einzumenden;er fü­hrt mehrere Beispiele in dieser Bes­ziehung an. · Finanzminister Graszavarik Es handelt sich nicht um Schafong des Gesetzes über die Iftilikiirs Tnxc,noch um dessen Aus­­fü­hr­ung,sondern einfach darnnh die eingefloffehe Summe heiter­ür einen anderenschreck,zur Deckung des Defizits zu vertwenden;er bittet, die Vorlage anzunehmen. a Gabriel Haron will den Betrag in seinem Bivade ette ziehen. Ludwig Mocdary: 63 hat noch seine Steuer gegeben, die so verwindigt worden wäre, wie Diese, weil sie eben die ärmste M­affe trifft. Der aus Der Gtener einfließende Betrag wird nur darum zu anderen Zwecke verwendet, weil Oesterreich es will. Das nenn man bei ung Barität. Wenn das Ministerum nur das ge­ringste Gefühl hätte für die Wü­rde Ungarns, Hätte es unterlassen, eine solche­vorlage einzubringen. Das Haus wird hefinntlich einen offenen Sinn dafür Haben und den Gefsgentwins ablehnen. (Zuflime­mung auf der äußersten Linken.) Der Sefesentwins wid mit 133 gegen 99 Stimmen als Basis der Spezialdebatte angenommen. Si­cher leitern wird die Vorlage unverändert angenom­men. Das Haus zieht fegt den Bericht des Finanz­ausruffes ü­ber das in Schwebe gebliebene Kapitel IV des Budgets, „Gemeinsame Ausgaben“, in Verhandlung Der Berict wird von der Majorität angenomm­en. Da nunmehr alle in Schwebe gebliebenen Bolten des Geietes erledigt sind, fest Finanzminister Graf Szapáry von Finanıg fest Entwurf pro 1831 vor. — Dirselbe wird dem Finanz-Ausschuss zugewiesen. folgt die Verhandlung über den Grießentwurf betreffend den Bau eines ständigen Landhauses.­­ Referent Stefan Naroshfy empfiehlt die Vorlage zur Aus­nahme. Koronian Thaly: Das gegenwärtige Landhaus ist noch ein Starkes Gebäude und auch das Oberhaus wird den Saal im Mu­seui, wo es seine Sigungen h­ält,­ weiter­­ bewüben können. Bei wir uns Demnach nicht unserer ungünstigen Finanzlage brauchten allzu sehr zu beeilen, einen kostspieligen Bau zu unternehmen. Sollte aber das Haus den Gelegentwurf im Allgemeinen doch annehmen, so wird Nedner in Bezug auf den Plan, wo das Landhaus erbaut werden soll, in der Spezialdebatte eine Modifikation einbringen, die ex fcehon fest motiviren will. In dem Motivenberichte sind Lauter solche Baugründe auf­gezählt, die mehr kosten würden, als der Schopperplat, wo die Re­­gierung den Bau des Landhauses projektirt, aber von billigeren Baugründen weiß der Bericht nicht3 zu sagen. Und doch weiß Ned­­ner einen solchen, das ist der Galzyplag. Derselbe ist Eigentum des Staates, hat einen Flächenraum von 3000 Quadratklafter, das aufzuführende­­ Gebäude würde eine Fagade von 40 Klafter haben. Nedner hat mit Sachmännern gesprochen, die ihm sagten, dab auf diesem Blake ein für beide Häuser des Reichstages genug großes Gebäude aufgeführt werden kann. Der Blat liegt in der Nähe der Innern Stadt und hat auch sonstige Vorzüge, so die Nähe des monumentalen en u. |. w. Minister-präsident Tiga wirft einen kurzen Nachblick auf die Genesis des vorjährigen Dreischlusses, betreffend den Bau eines stän­­digen Landhauses. Allerdings sei das gegenwärtige Landhaus noch nicht baufällig; auch wird das Oberhaus, solange es nötdig ist, auf den Saal im Museum zählen können, nachdem das Museum ein Landesgebäude ist. Allein, man muß berücksichtigen, daß der Bau eines großen Landhauses lange Zeit erfordern wird. Medner meint, es werden 7—8 Jahre vergehen, bis die Gesäßgebung in das neue Haus einziehen kan. Man w­ulb daher rechtzeitig versorgen und nicht warten, bis 008 gegenwärtige Landhaus nicht mehr verwendbar sein wird. In allen Fällen würde legteres kostspielige Adaptirungen er­­beiicten, womit man nur so viel erreichen wü­rde, daß das jedenfalls d­ie Gebäude um wenige Jahre länger bewüst werden­önnte. Redner kommt nun auf die Frage des Bauplanes zu sprechen. Shaly hat den Salzplat in Vorschlag gebracht und diesen Bors­flag zunäcst mit Gründen der Wohlfeilheit motiviert. Redner glaubt, Thaly täusche ic. Denn wann der Salzplag dem Staate gehört, so aegert auch der Schopperplag dem Staate, biete aber außerdem Wortheile, welche ihn viel geeigneter erscheinen lassen, als den­ Galzplat. Legterer Play ist vom Zentrum der Stadt allzu weit entfernt. Selbst wenn man ebenso große und nicht t­einere lage in Borschlag zu bringen wüßte, als der Schopperplas, so wide doch festerem der Vorzug gebühren, weil dort eine bessere Einthei­­lung möglich ist und das Landhaus nicht eingepfercht Hünde, was das Schicksal der meisten unserer öffentlichen Gebäude it. Was endlich die Kosten betrifft, wird Jederman­n, der die Erpropriations-Verhandlungen in der Hauptstadt fennt, dem Redner darin Mecht geben miüssen, daß an jedem Punkte der Hauptstadt die Gründe und Häuser um 25% im Breite Steigen werden, sobald es befannt würde, daß dort das Landhaus erbaut wird. 65 liegt auch im­ Snteresse der Hauptstadt, daß da L­and­haus auf dem Schopperplag erbaut werde, denn die Hauptstadt muß sich naturgemäß donauaufwärts­ entwickeln und daß der Land­­hausbau die Entwickung der Umgebung mächtig fördern werde, sei unzweifelhaft. Schließlich sei zu erwägen, daß die durch die Donau- Negatirung an der obern Donauzeile gewonnenen Gründe Glanzz­­vermögen bilden, und daß die­se Gründe durch­ die Nähe des Land­­hauses bedeutend an Werth gewinnen werden, was wieder dem Staate zugute kommt.­­ Nach Alldem empfiehlt der Minister-präsident din Befeh- Die in der Spesialdsbatte entwarf zur Annahne. Vorlage mich angenommen, stellt Roleman THrlty zu §. 1 einen, seinen früheren Ausführungen entsprechenden Abänderungs-Antrag des Zuhalts, das Landhaus sei nur auf dem Schopperplase, sondern auf dem erwähnten Blade zu kaum. — Das Amendement wird nach den Grimwendungen des Minister-präsidenten abgelehnt und der Gefegentwing unverändert acceptirt. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Bericht des voll­wirthchaftlichen Ausfgunes über die Petition des Stuhlweißenburgz landwirthschaftlichen Kongresses und der Gefeg­­entwurf betreffend die Gelbstgilfsvereine zur Berathung. Die zum Schluffe gestellte Interpellation Albert BHdogH’S lautet: Beabsichtigt der Herr Minister 025 Sauern Einsichtlich der in der Eingabe der Gemeinde- und Kreisärzte bezeichneten Angelegen­­heiten, nämlich in Betreff der Fertstellung des Gehaltsminimums und dessen Ausfolgung aus einer öffentlichen Kasse möglichst und zu verfü­gen ? . Diantszipellation wird dem Minlister zugestellt und die »Sitz-Augustf LJalDZ Uhr geschlossem . Morgen gelangt der FHHFJI $19 e MH 285 rn Bande. Deer Sioyd- und Börfen-Geßände, Der am A. Dezem­ber­ 1889 fällige halbjährige 5 °%,ige Zinsen-Esupon Ser. 22 ber Lioyde und Börsen-Gebündes Obligationen im Betrage von fl. 2.39 per Stüd, ferner die am 39. Listenz über 1SSB varlosten 200 Stüc dieser Obligationen im vollen Steinwerthe von Fl. BED 5. JB. per Stud werden bei der Safe der Wester Rivyd : Gesellschaft (Donau: fenns, Handelsstand 3 - Sekände 1. Grof) jeden Wochentag von £ 9—2 Uhr Mittags eingeisst, Budapest, am 39. N­ovember 1880. Das Bans-Komite, REF Die Coupons müssen von einer erithimesisch geordneten S Konsignation, deren blanquet an obbezeichnetem Duxie erhältlich ist, begleitet sein. "IE Vagesweuigkeiten. (Auszeichnung) Ge. Majestät hat, wie das heutige Amtsblatt meldet, mit allerhöchster Entspriefung vom 25. Novem­­ber d. h$. dem Betriebsdirektor der ungarischen Linien der Südbahn- Gesellgaft, fin. Nat Marm­ilian Bram, in Anerkennung seiner um die Förderung der Verkehrs -Interessen erworbenen Verdienste, den? Ogden Der Gifernien: Krone IE Klafe taxfrei verliehen. ‚Zitelverleihbung.) Se. Majestät der König hat dem Säulinspektor des Honter Komitats Bertrand Blachy den Titel eines Fön. Nathes tarfrei verliehen. ‚Spenden­ Der König spendete für die heb­. Kirchen­gemeinde in Keleczony zu Kiehenbau-gneden 200 ff., für die röm.zdath. Kirchengemeinde in Maczincecz zum Ankauf einer Orgel 109 ff. Stand der Treforfcheine) Das Amtsblatt publi­­zirt heute den Stand der Treforfcheine zu Ende Oktober 1380, der­selbe betrug in AppointS zu 100, 1090 und 10,000 fl. 21,945.900 fl. Die Beriei­ung im Monat Oktober betrug 593.700 fl. Zum Graner Obergespan sol — nach , Egyetértés" — der Graner Bürgermeister Karl Balkovics ernannt werden. Balkovics war in der Sachsen 1848-1349 Regie­­rungskommissär, 1860 aber Vizegespan des erwähnten Komitats. Professor Karl Kerkfapoly) Die Mach­richt, als ob der gewesene Finanzminister Karl Kerkapoly gegen­­wärtig an einem größern, unsere allgemeine finanzielle Lage dar­­stellenden Werke arbeit würde, entspricht — nach „Egyet.” — nur zum Theile der Wahrheit. Brofessor Kerkapoly arbeitet zwar, wie er Dies seinerzeit der nationalökonomischen Gestion der Akademie der Wissenschaften mitgetheilt, an einem Werke, da­ besagt sich dasselbe nicht mit der finanziellen Lage, im Allgemeinen, Sondern speziel mit der Frage der Veräußerung der Staats­güter Das Werk wäre vielleicht erst später erschienen, doc wurde seine Vollendung dur dhen U­mstand beschleunigt, daß der Gefäßentwurf betreffend den Staatsgüterverkauf dem Hause bereits vorgelegt ist. Wie das genannte Blatt mittheilt, billigt fertapoly in diesem­ Werke den Verkauf der Staatsgüter. Doch billigt er iyunux unter gewissen Bedingungen, namentlich aber unter der Bedingung, daß der Staat durch den Verfauf jene Macht nicht verliere, welche doch den Befig­nisfer­enter sich gegenwärtig in seinen Händen Tanzen« triet ; überhaupt beleuchtet Serrapoly die Frage sowohl vom finan­­zielen, als auch vom politischen Gesichtspunkte. In fachmännischen Sreifen sieht man dem Urtheile Dieses Staatsmannes mit großem Interesse entgegen. Stabsoffiziers-Kurs­ Ende dieser Mode beginnen im Stabsoffiziers-Kurs in Wien unter Borsig des FR. Freiferen v. Sovanovicus die Schlußprüfungen. Am 15. Dezember wird sodann der Kurs geschlossen und die denselben fre­­quentirenden Hauptleute und Rittmeister laden zu ihren Truppen­ fördern ein. Mit Reujahe 1881 beginnt ein neuer Kurs, zu welchen die Einberufungen — achtzig Hauptleute der Infanterie, Jäger, Pionniere und Nittmeister der Kavallerie mit dem­ Nauge vom Mai und November 1875 — bereits ergangen sind. Dieser neue Kurs wird bis Mitte September 1881 dauern. Von da ab wird der Stabsoffiziers- Kuna ein ganzjähriger sein und fiele mit 1. Oktober begiimen. „Die Steuern und die Wohlthätigkeit” wurde von Der gestrige Bortrag Paul Tencervs­ über das Thema, dem im Hauptstädtischen­ Imdustrie-Klino zahlreich versammelten Publikum sehr beifällig aufgenommen. Der vortragende ‚Fonf tatixte zunäcst die ganz ungeheuere Zunahme der Steuerlasten im rechten Doyennium und erzählte zum Charakteristik unserer heutigen Bustände , eine Anekdote aus den fünfziger Jahren, es habe ein allgemein als wohlhabender Mann geltender Bürger beim­ Steueramts-Borstande wegen der auf ihn bemessenen allzu hohen Steuersumme Befejmerde geführt; der Borstand erinnerte ihn an die ganz respertablen Summen, die er meist seinem komfortablen Haushalte jährlich zu humanitären BZmweden verwende, und erklärte, wer die M Wohlthätigkeit so großartig betreiben k­önne, der miüsse auch demgemäß besteuert werden. Der beschwerdeführende Bürger aber sol hierauf geantwortet haben: „Stimmt Allee, was Sie sagen, aber warten Sie nur, was da herauskommt !" In der That, wenn die hauptstädtische Bürgerschaft, melde ja der Hauptfattor der Mohlthätigkeit sei, ihren Pflichten gegenüber dem Staate nachkommen of, bleiben ihr kaum die Mittel, ihren bisherigen außerordentlichen MWohlthätigkeitssinn auch fürder zu bethätigen. It der Obulus, den die Bürger als Beitrag zu den MWohlthätigkeits-Vereinen — es gibt deren 109 in Budapest und fast jeder Bürger gehört wenigstens einem derselben an — Leu­ten, auch noch so gering, als monatlich ein ganz nettes Sümmchen, und es steht zu befürchten, ocs unter solchen materiellen Umständen der Wohlthätigkeitsfinn aus der Bevölkerung fermwinden werde. Um dies zu verhindern, beantragte der Vortragende, Die Bufion der gleiche Ziele anstrebenden Wohlthätigkeit3-Bereine, damit die Reaktion der Steuerlasten auf das humanitäre Wirken paralyge firt werde. 3 Der Aktum­b derőgdgriftsteller und Künst[er) hält am 5. Dezember, Nachmittags 3 Uhr, eine Generalversamm­­lung, deren Gegenstand die Vorlage der genehmigten neuen Statuten Be­treiwahl der Funktionäre, sowie des Ausschuisses bilden werden Die Witwe Tompas­ sol, wie „F. 2." melden, an die Adresse des Dichters Zosef Lévay ein versiegeltes Badet hinterlassen haben, welches nach ihrem Tode nun eröffnet­­ wer­­den wird. („Mukänyi“ im Bolfsth­eater) Zu Gunsten der Agramer Berunglücken werden die Mitglieder des National­theaters am 7. Dezember im Bolfstheater „Mukänyi“ bei mäßig erhöhten Sitpreifen aufführen. Zu Gunsten der Xgramer­ veranstaltet der Ge­sangverein „Pesti nemzeti dalkör“ am 7. Dezember im Brunfsaale des „Grand Hotel Hungaria" einen Gesang­ und Musil-Abend. Aus Gefälligkeit werden mitwirken: PFräufein Irene Nobl, die Herren Zosef Erney, Josef Bloch und August Nangenberger. Karten sind in vorhinein zu lösen bei den Firmen: Titeln u. Vegh, Füge pet Ferengz, Georg Károlyi, Gustav Bat, Mayer u. ©. (vormals Szenmel u. Mayer), Tabordkly u. Baridı. (eine h­ochherzige Stiftung) Die Witwe Albert Nadanyis geb. Käcılia OLaß, hat ihre in Langfalva gelegene Billa mit zwei Weingärten und sieben Joch Adergrund — in Gesammtwerthe von selbstaufend Gulden — dem Landes­industrieverein zu dem Zwecke gescjenkt, da das Extr­am­p der Stiftung zur Förderung der Industrie verwendet werde. Die Stiftungsurkunde wurde geilen unterfertigt. (Polizeinachrichten.)Ders1jährige Matwse Josef Rohrmayer fiel von der Landlungsbrü­cke der Donau Dampfi­schifffahrt-Gesellschaft in der xc Moment­e in die Donau,als »Debreczen«eben anlegen wollte und wurde pou dmk genamnten Dampfe­r zu­ Tode geqrietscht.Der u­nglücklich­e Staxbaus dam Wige ins Nochusspital.—D­em Studenten AlgunderJ Ligs wurden gesternab­scinb­ohmung,Grünebahagabe Nr.25 cm mit Pelz gesijtterter Visiter rockt und ein Ueberziel­er gestol­le1­. (Erdbebe 11.)Li­cs Mar1itaros-Sziget wird ausgeschrieben:Am Sonntag,28.v.,tvirsche hier und auf der seine halbe Stunde entfernten Grödel’5ch­en­ Dampfsäge UmsUhesOMis unten Frsiheit 110—11­’Sekunde xxanhaltende­?Erdbeben­ mit mäßis gen Schwat­kungen beobachtet«Auchn dar hiebei ein,entfernte­n Don­­nerähnlich ästrol­en hörbar.Die Richtung der Erdbeweg­ung ging von Süd nach Nord. Ein Notär furrentirt­ Dr Csemender Breiz­­notär Alois Kolbsh­it im Dionat. Di­oser nach Beri­bung mehrfacher Betrügereien und nach wiederholten Abbrach der Amtsgewalt von seinem Wohnorte flüchtig geworden. Kelbie, ein 42 Jahre alter, schlant gewachsener, blonde ann, wird fu ventutt, Zum Raubmord von Kaltenbrunn­ mich nachträglich" mitgetheilt: Der Raubmörser Dana Bajard fi­tt 17.­Slapve alt und fand bei einem Kaltenbrunner Bauer im Dienste, der nit weit vom Dite, wo der entjeßlige Mord vollführt wurde, wohnt. Sein Betragen ließ in seinem Dienstgeren niemals die Bermü­hung rege werden, DAß er 03 nit einen J­ungen zu thun habe, der zu einer solchen grauen Thar bereit wäre. Bajar Bót war arbeitsam und ruhigen Ömüths und i­­blog in­ Tegter Belt durch schlechte Kameraden verdorben­ worden. Die Ausführung des Bau­mordes arfhag auf solche Weise, dab Bajarkh­ nach eingenommenem geührtnd fch zu der in der Küche am Boden Hinauf befindlichen, führenden Leiter Schlich, dieselbe Hinaufflomm und abwartete, bis die Binzwin Sloboda in die Su­che ging. Der­ daheimgebliebene sechs­­jährige Knabe erklärte, als er Bajarsít von Kalten erbrechen sah, er werde „es seiner Mutter sagen“. Hierauf ftürztee­­x Mörder auf den Snaben los und drohte, er werde ihn erstehen, wenn er der Hutter von dem Vorgefallenen Gtwa3 fegt. Trotdem blieb der Suabe dabei, „es, wenn sie heimgenommen, der Mutter an Jagen“, worauf dann Wajatzki die Drohung zur That werden ließ. Von den 11 Messerstichen traf das Opfer ein zwei Gentimeter tiefer Stich in die Schläfe, ein anderer drei Gentimeter tiefer Stoß in der Hals­­gegend [inf nom kinn. Diese Stiche duchschnitten wichtige Blut­geräte und sind Die gefährlichsten, da absolut tödtlich waren sie nicht und hätte der Tod des Steinen vielleicht nicht erfolgen müssen, wenn die Mutter nicht so lange ausgebliesen und rechtzeitig Hilfe gekommen wäre. Bajarkfi begab sich nach dr Schredensthat von Kaltenbrunn nag Stampfen, wo er jede gut peilte und es auch an Getränk nicht fehlen ließ, und von dort an einem seiner Bege wandten nach Rozorno, wo 19n geftern Bormittags­— wir wie ges meidet — ein Bandur ernirte und gefangen nahm. Geftern Mag mittags fand­ die Senirung des Opfers statt. Mit der Untersuchung der Afaire ist der Gerichtsrath August Gottl betraut. (Gattenmord und Ge­ldfsmord.) Wiener Blätter berichten von geftevn : Ein shandervolles Bexbrechen spielte sich gefteen um Die fehste Abendstunde im dritten Veriefe auf offener Straße ab. Ein Maurergehilfe, Namens Franz Hehberger, hat seine Gattin Durch Revolverschüffe geröchtet und Dana seinem Leben selbst ein Ende ge­mart. Die Details v3 Familiendramas sind folgende: Franz Nehberger, zu Krafsfa in Mähren gebürtig, 35 Sahre alt, verehe­­lichte er Mitte der siebziger Jahre mit der damals 25 Jahre alten Marie Hofbauer, Toter 505 Hauptpoliers beim Bau der £. £. Hof­museen, Sofef Hofbauer. A­us dieser Ehe ftammen zwei Kinder, Leopoldine, kaum ein Fagg alt. Eine weitere Vermehrung der Familie fand in nächster Zeit in Aussicht. In Folge eines rheumatischen Leidens in den Händen kommte Stanz Nehberger seit längerer Zeit bereits sein Handwerk nicht betreiben und die war die Veranlassung, daß e3 zwischen dem Chor­paar oft zu Zmwilligkeiten Tanz. Die stete damit endeten, daß Frau Nehberger nach erlittenen Mishhandelungen sich zurückziehen mußte. Am vorigen Donnerstag erschien der oder erwähnte Haupts­polier auf dem Polizei-Sommissariat auf der Landstraße und führte Klage gegen seinen Schwiegersohn. Polizei-Sommissär Geber lud Rehberger vor und in Gegenwart der Gattin des Lesteren gab er ihn einen Verweis. Der Polizei-Ko­mmissär erklärte ferner, daß er, falls sie die Häuslichen Szenen wiederholen sollten, genötigt sein werde, anderweitig vorzugehen. Nehber der feinen aufgeregten Bestand und eine Unerträglichkeit mit seinem körperlichen Leiden, das ihm die Möglichkeit nehme, für seine Fam­ilie zu Sorgen, ents­chuldigte, versprach erennüthig, jene ran von nun ab besser behan­­deln zu wollen. Scheinbar ausgefögent, verliefen die Skelente das Amtsid­al und begaben sich in ihre Wohnung, melde ich im Laufe Nr. 7 der Klimischgasse im dritten Bezirk befindet.­­ Vorgestern kam es aber wieder zwischen Mann und Stau zu heftigen Auftritten, und gestern vormittags eilte Marie N­ehberger abermals auf das P­olizei-Kommissariat und bat um Intevention. ‘Bob­er-Kommissär Heber nahm and­ gel­tern die Klage entgegen und beeilte si, Dem Wunsche der Gran Nehme zu tragen, zumal die Beichwerdsführe­­rin erklärte, daß der GBeiffeszustand ihres Mannes seit Sonntag fein normaler zu fen Scheine. Ein Amtsdiener, der mit einer Boos­ladung in das Haus Nr. 7 der Klimi­haaife g­fhidt wurde, fand den Gesuchten nicht mehr anwesend. Dexjelbe hatte unmittelbar nach der Entfernung seins Weides Die Wohnung verlassen und war tagsüber nicht mehr savüdgeredet. Abends um halb 6 Uhr erschien die Zehberger wieder bei der Polizeibehörde und meldete, Daß fich igr Gatte in einem Kaffeehaufe auf dem Pem­mer Mr. 28 befinde. Ein Amtsdiener begab sich über erhaltenen Auftrag in das bezeichnete Lokal auf dem Rennweg. Doch vor seinem Erscheinen war der fragliche Maurer fortgegangen. Tran Hehberger, welche den Amtsdiener, Kappel mit Namen, bes­gleitet hatte, meinte, der Gesuchte müsse sich in die Wohnung bes geben haben und forderte den Amtsdiener auf, ihr dahin zu folgen. Als Beide vor­ dem Hausthor anlangten, stürzte Hehberger aus demselben Heraus und als ihn die Frau erlebete, rief sie dem Amtsdiener zu: „Da kommt es gerade!" Herr Kappel Hieß die wiederkehrende Auslage geben diese Beiträge doc Marie, 3 Jahre alt und 7

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