Pester Lloyd, Februar 1881 (Jahrgang 28, nr. 31-58)

1881-02-01 / nr. 31

4 verzeihlich Finden, wenn Wir -sp:­»---—­Bud«asplift,Iv31·«staten.er.« = Man wird es vielleicht darauf hinweisen, daß der "Bolten Lloyd" von allen Or­ganen der öffentlichen Mehrung das erste war, welches in der griechischen Stage auf die Chancen eines praktischen modus procedendi in der Form Hingewiesen hat, welche nun von Europa wirklich acceptivt worden zu sein scheint. Wir möchten uns allerdings nicht allzu viel darauf zugute th. Nachdem eine ganze Reihe weitgehender Vorsschläge, nachdem namentlich das Brojett des Schiedsgerichtes an dem­ Widerstande beider streitenden Theile gescheitert war, mußte sich von selbst der Gedanke aufdrängen, ob es nicht das Geradhen tie­fer, auf den Ausgangspunkt der ganzen Aktion, die einfache Form der Meediation, zuviezugreifen. Man stellte sie damit noch wenigstens wieder auf den festem Boden des Vertragsrechtes. Und mar man wieder auf dem Terrain der Mediation angelangt, 10 lag es nicht minder nahe, sie zunächst bei jener Macht zu verfichen, von welcher man zu fordert, welche man zu Opfern zu bestimmen hatte. Treu aller Zusicherungen der Pforte und trog der griechischen Rüstungen liegt der Schwerpunkt Der E­nt­­scheidung Doc immer noch in Konstantinopel. Gewiß­nt es mut — prinzipiell betrachtet — schwieriger, die gewährende Macht zur Erweiterung ihrer Zugeständnisse, als Die em­pfangende zur Genügsamkeit amd bescheidener Hinmahme des zu Erreichenden zu nöthigen. Sollen also die Ver­­andlungen überhaupt zu einem Ziele führen, so wird es nöthig sein, sie­evjt Der Pforte zu versichern, ehe man den Bersuch unterni­mmt, die Frnstlich angeregten Forderungen Griechenlands auf ein bescheidenes und der Sachlage ent­­sprechenderes Ausmaß herabzustimmtes. Einen gesicherten Erfolg wird man sich Freilich auch davon nicht versprechen dürfen. Europa hat seit der Zession Dulcignos viel Zeit verloren und was schlimmer ist, seine Aktion war nicht blos eine unfruchtbare, sondern theilweise auch eine Direkt­schädliche. Der leichte Stimm, mit welchen man die Konferenzlinie Festgestellt, minde fast mir dic­­sen Leichtsinn übertroffen, mit welchen man sie alsbald falten ließ. Vielleicht hatte Griechenland Einiges gethan, um Die­­ Konferenzlinie zu verwirfen, aber sicherlich hatte Die Ti­rtei noch gar nichts Dafır beigetragen, um die Gunst der Beseiti­­gung jener Linie zu verdienen und zu rechtfertigen. Es läßt sich darüber streiten, ob die Konferenz-Entscheid­ung eine biffige und vernünftige war. Die Frage übdelt, ob es wirklich war, die Konferenzlinie so ganz ohne Sang und Klang als eine völlig lebensunfähige und zwedlose zu bestat­­ten, scheint über jeder Streit Hinaus zu sein. Wir sprechen nicht davon, daß Europa seit Monaten nur mehr an­ der Eh­egatterung seiner moralischen Autorität zu arbei­­ten scheint. Entschlüsfe und Gegenentschlüsfe sind ih­n so wohlfeil geworden, wie Brombeeren. Aber wein fontret auf den gegenwärtigen Tall bezogen, muß man sich sagen, daß das Bemühen. Die Konferenz P­rotofolie isn völlig werthlose Stafulatur winzuwandelt, die Mächte des wirksiamsten, ja fast des einzigen Pressionsmittels gegen die Bjorte beraubte. Es war Kurdans Forrest und dem Wesen der Mediation entsprechend, wenn Europa seine Geneigtheit durchbilden ließ, ji zur Revision einer Linie herbeisulaffer, welche es theoretisch als die beste­nd wichtigste ernannt hatte. Dann mußte aber Diese Linie eben theoretisch aufrecht­erhalten werden und Die Pforte mußte die Besorgniß legen, sie in Der einen oder der andern Whase der Verhandlung immer wieder in der Berspektive auftauchen zu sehen. Der feierliche Verzicht auf Die Konferenz-Entscheidung, welchen das Zirkular Bartheleny's de Saint-Hilaire Ausbruc gege­­ben, hat diese Besorgung gesü­ndlich beseitigt. Allein er hat damit auch thatsächlich Europa jede Waffe entwindelt. Gewalt gegen die Ziviel soll nicht angewendet werden und die einzige moralische Basis fü­r ein Diplomatisches Eingrei­­fen der Mächte ist gleichfalls zerstört ; es bleibt also Eu­ropa in der That nichts mehr als das Arsenal der abgewüsten, von der Türkei grü­ndlich gesannter und geshndlich ver­­achtete Mittel der­ Einzelmahnung und der Tolfeftiven . Vorstellungen, der­ idartischen Noten und der zahmen ti -mata, Die sich selbst widerrufen: Die Note Barthelemy de Saint-Hilaires war an die Adresse Griechenlands gerich­­tet, in Wirklichkeit wars die Türkei, welche von ihrem Ruhalte Nugen gezogen hat. Webergroße Hoffnungen lassen sie also, wie gesagt, an die bevorstehenden Verhandlungen nicht ni­pfen. Dem weit es her denklich war, der Pforte die volle Freiheit ihrer Mition zuric­­zugeben und es als definitiv hingestelltes Bericitt Europas zu einem werthlosen Prozessgüterb­lut abzuschwächen, so war es vielleicht nicht minder bedenklich, den Hoffnungen des griechisgen Boltes mit einer Schroffheit entgegenzutreten­, die jedenfalls in grellem Widersprü­che zu der Haltung stand, die man seit zwei Jahren diesen Hoffnuungen gegen­­über angenommen hatte. Es ist wahr, die Gefahr der Frieden­­­stürung ging jegt von Griechenland aus. Es Torte mit vollen Nechte geltend gemacht werden, daß Griechenland weder während des Krieges, noch nach demselben seine Forderung dich irgend eine große nationale That legitim­rt hatte, unnd daß es, da es Alles von der Git Europas empfängt, auch das Aus­­maß Dieser Grunst Copa überlassen müsse. Es ist aber nicht zu übersehen, daß Europa sich zum Meitschuldigen der Auf­regung und der Leidenschaften gemacht hat, welche heute Griechenland beherrschen. Juden Europa plöglich,­ fast ohne Ankündigung und Niedergang, mit rauher und gewalt­­thätiger Hand alle kü­nstlich aufgerufenen belferlichen Hoffinungen niederzuhalten begann, ließ­­ es si­ in ‚ein Experiment es, dessen Endresultat auch. Heute noch für gesichertes ist. ES it möglich, Daß die Unterwerfung unter die Matorität Europas den Sieg davonträgt, und gewiß würde­n diese Chance an Wahrscheinlichkeit gewinnen, wer die Mächte den Griechen ein Halbswegs be­­friedigendes Komprom­ß zu bieten vermöchten. Allein es it nicht m­inder möglich, daß mar dadımrdy das griechische Bolt zu Entschließungen Der Berzweiflung­ treibt und daß man den Strieg, den man auszuschlieen gewill war, Dadurch erst recht provoziet hat. Nicht in dem objektiven Moment, daß die­ Meächte von einer Entscheidung zurücgekommten sind, Die nur als eine voreilige und wunüberlegte betrachtet werden kan, liegen Die Gefahren des Augenblices, sondern in der subjektiven Mitwirkuungen dieses neuen europäischen Beischlusses auf Die beiden streitenden Theile, ebenfalls wird sie also Europa auf fehlwierige Ver­­­handlungen gefaßt machen mü­ssen. Andererseits wird man diese Verhandlungen doch­ nicht als völlig aussichtslose be­­trachten dürfen. Darin, dass sie zunächst als forınlose N­ego­­ziationen begonnnen werden sollen, wird man wen­igstens eine gewisse Chance für ihr gelingen erblichen Dü­rfen. Denn in der That hat Dasjenige, wovon man sich, bezüglich der Einwirkung, seit dem Murpik­ular Lord Gremmille's den meisten Erfolg versprochen hatte: Das­­möglichst ge­­sclofsene ud imponirende Auftreten Europas, Der Suche nach Die meisten Schwierigkeiten geschaffen. Die Pfarter­­politik war immer fremden Einflüssen zugänglich, wir wissen aber seinen Sal, im welchen dies der Ge­sammierm­ng Europas gewesen wäre. Zur Gegentheit, stets war Die Pforte bereit, in einer einheitlichen Aktion Europas das zu erbliden, was man in Konstantinopel als europäische Bevormumdung bezeichnet­­­et Attentat auf ihre Selbstständigkeit, ihre souveräne Unabhängigkeit und die Frei­­heit ihrer Entschießungen. Will man daher zu positiven gelangen, so wird sich Die Enzeichrung als das vortheil­­haftere Mittel empfehlen. Ach da ist es schwer, Die Vforte vor der Uneigenmü­tigkeit des betreffenden Nathes zu über­­zeugen­. Aber das enopäische Konzert­ betrachtet sie jedenfalls von vornher als eine einheitliche und zu ihrer Schädigung verschworne Nacht. Die freie individuelle Diskussion, wege wa jegt an die Stelle der ursprünglich in Anssccht genommenen W Botschafter-Konferenz zu fegen "scheint, ist also Lebterer unzweifelhaft vorzuziehen.­­­ Allerdings ist das Aflompagnement des von Griechen­­­land heriübertönenden S Kriegslärm­es wenig geeignet. Die Friedenstöne dieser Diskussion zu verstärken­­st ein bef­­riedigendes Ergebniß der Verhandlungen wird man über­haupt erst glauben können, wenn beide Theile sich zur Ab»­ristung entschließen. Das tun freilich nur dann geschehen, wenn eine nicht allzu eifeitige Komprom­ßlinie­ ermittelt worden ist. D Vielleicht ist das nicht schlechthin womöglich. Die Hoffnungen auf Janina scheint Griecheinland nach­ dem Birkulare Barthelemy de Saint-Hilaire fallen gelassen zu habe, andererseits hat die Pforte wenigstens in offiziöser For die Belfion Larisfas zugestanden. Das ist allerdings noch­ nicht die Verständigung selbst, allein Der erste Anfang dafur. Hätte Europa nicht frü­her schon so viel unnöthige Energie vergeudet, so künfte jegt ein Diktatorisches Wort den Erfolg file sich haben. So wie die Dinge Liegen, ist freilich Alles zweifelhaft. Die Autorität Eu­ropas ist verbraucht und ein Surrogat dafür hat ich bis zur Stimme nicht gefunden. Heute besteh­t das europäische Konzert TET mehr im Sinne einer Macht, die den A­usbruch des Krieges verhindern kann, sondern hbödhstens im Sinne einer Mat dier­ynzmintolinn­en und seine Nichwirkung auf europäische Fragen und Verhältnisse vielleicht auszuschließen vermag.­­­­­­­­­­­­­ Dem­ Ausweis über die Brutto-Einnahmen und Ausgaben der ungarischen Staatswasjen in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember. Einnahmen: 69631 (+ 698.215) BZusammen 55558500 Außerdem Landesvorihälfe auf Grund des G.­A. III und IV : 1880 und für die durch das Agramer Erdbeben Ver­­nglucten. ne ea . 1281309 (— 1281309 zusammen 56840110 — 2793135) Diesem Ausweise fügt das Finanzministerium läuterungen an: Gegenüber den Einnahmen im IV. Duactal des Jahres 1879 it das Grgebniß im IV. Quartal des Jahres 1880 günstiger , bei diversen Steuern um 6.476.980 fl. 84 Er, bei den Konrjuniteusen um 475.277 fl. 43 Er, bei den Konsumitener- Nestitutionen um 269.598 fl. 50 Er, bei den Stempeln um 255.316 fl. 51, fr., bei den Nechtsgebü­hren um 794.306 fl. 79%, Er., bei der Taxen um 4871 Fl. 38 Er, bei der Wunzienig im BOL fl. 14 Er., bei der Straßen, Bri­den- und Fähren-Maut) um 779 fl. 51 Er, bei den Staatsforsten um 337.061 fl..40 fr., bei den Bergwerken und Münzen un 175.338 fl. 26 °, fr., bei der Staatsdradfeier um 144.342 (­. 40 fr., bei den Staatsgebäuden um 31.205 fl. 71% Er., bei dem Neinerträgnisse der Staatseisenbahnen und Fabriken um 952.022 fl. 63 fl., bei dem m­obilen Staatsvermögen , um 49.647 fl. folgende Er­­­­ i 7) Die in Klammern befindlichen Ziffern bezeichnen das gün­­stigere (--) oder ungünstigere (—) Ergebniß der­ Einnahmen und Ausgaben des Toten Duartals 1880 im Vergleich mit den Resul­­taten des legten Quartals 1879. Bei den Einnahmen bezeichnet also das (+) eine Mehr - Entnahme, bei den Ausgaben dagegen eine Rinder - Ausgabe 14 = 2 £r., bei den verschiedenen Einnahmen um 248.522 fl. 34 fr., bei den Staatsperfhüften um 323.278 fl. 93 fl., bei den Uebergangs- Einnahmen un 116.969 fl. 51%, Er., bei den Einkünften aus der Weinzehent-Ablösung um 64.607 fl. 95 kr., bei den Einkünften aus dem Berlofungs-Anlehen um 101.327 fl. 65%. fv., bei den Staats­­gestüten um 5086 fl. 62%, fv., bei dem Postgefälle um 152,837­­ ft. 68%, fr, bei den Dormänen-Verläufen um 497.755 ff. 71 ke, zusammen um 11,467.983 ff. 98 ff. S Hiezu kommt noch der neue Ginnahme-Titel, nämlich: die Zinsen- und Kapitals-Tilgungsrate nach­ den auf Grund des ©.-M. XX . 1880 aus dem Theiß- amd Szegediner A­nsehens Fond verabfolgten Darlehen = 181.864 fl. 32 fr., das Einnahmen-Blus beträgt demnach 11,649.848 fl. 30 fr. Dei den übrigen Einnahme-Titeln beträgt das Minus 1,223.467 fl. 76 fr., das Netto-Ergebnis ist daher im Ganzen günstiger um 10,426.380 fl. 54 fr. Der bei dem Tabakgefälle sich zeigende Nidhgang von 223.706 fl. 77 fv. viidet daher, daß für den Export, im Diaklid auf die schlechte Fechtung des Jahres 1879, im­ Vergleich zum Borjahre um 458.649 ff. weniger Nohtabaf zum Verkauf gelangte. . Ohne dieses Minus wü­rde das Einnahmen-Plus 234.883 ft. ausmachen, welchen. Blus das Ausgaben-Blus von 630.125 fl. 37"/a fv. gegenübersteht, welches daher rührt, daß für die Taleak­­einlösung im Snlande in Folge der weichen Ernte im Jahre 1880 in den Monaten November unnd Dezember größere Beträge an­gewiesen wurden. — Der Tabakverlauf im Snlande hat im legten Dntarial um 15.000 ff. abgenommen. Dem bei dem Lotto-Gefälle auftretenden Entnahmen- Minus von 121.320 ff. 4 fr. liegt ein Ausgaben Minus von 64.042 fl. 69 fr. gegenüber. Dem bei­ dem Salzgefälle Minus von 205.657 fl. 14 Er. Steht ein 32.535 fl. 634­ fr. gegenüber. Dem bei der Staatsgrütern auftretenden Einnahmen- Minus von 490.790 fl. 76 Ér. steht ein Ausgaben Minus von 157.296 fl. 942 fl. gegenüber. Dem bei den Telegraphen, auftretenden Einnahmen- Minus von 86.312 fl. endlich steht ein W Ausgaben- Minus von 18.310 ff. 46!­. fl. gegenüber. Die Ausgaben sind im Ganzen höher um 2,795.146 fl. 30 Er. Zieht man hievon jene zurückzuzahlenden Staatsvorschüste ab, welche auf Grund der G.A. III und IV. 1880 zur Ans­affun­g von Santlern und zur Unterftügung der durch das Erdbeben Be­­schädigten in Agyam und Umgebung in Anhoffung der Genehmigung er Legislative im Ganzen mit 1,281.309 fl. 83 fl. verabfolgt war­­en, 47 fl auftretenden Einnahnen- Ausgaben-Minus von 10 find die Ausgaben im Ganzen nur höher um 1,513.836 fl.­­ In­ diesem Phts ist ein neuer Ausgabeposten enthalten,näm­­lich die Zinsen-und Kapitalstillungsrate«auf das Theiß-indeze­­gediner Anlehen mit 317.564 fl. 86 fl. Ein größeres Ausgabenplus zeigt sich bei den Eisenbahn­­zinsen-Garantien 627.818 fl. 224, Írv., welches Blus­theild aus den Zinsen der auf Grund des G.­U. XI. 1876 emittir­­ten 11.191.600 fl. Eisenbahninvestitions-Obligationen, theils baz did) entstanden ist, Daß der Nordostbahn zum Begleich ihrer aus früheren Jahren stam­menden Forderungen 100.000 ff. angemiesen wurden. Dem bei den Staatsforsten einverslickte 11 Ausgaben- Plus von 278.983fl.92kr.steht ein Einnahmen-Phiva 337.061 fl 40 fr. gegenüber. 5 Das bei dem Kommunikations-Ministerium erweisliche Ausgaben-P­lus von 909.055 fl. 59 fr. findet seine Er­­lärung in dem Verbrauch der für Investitionen bewilligten Nach­­tragskredite, und zwar, auf Grund des &­U. XXXII . 1880 für die Stamosthal-Bahn, auf Grund des G.­U. XXXIX , 1880 für den Bau der Durais und der Brüde in Szegedin, auf Grund des die Donaunregulirungs-Arbeiten und endlich der Vorarbeiten zum Bau der Budapest-Semliner für die Kosten Bahn. Das bei dem Landelsministerium sich zeigende Y­usgaben-Blus von 262.094 fl. 919. Er­ findet seine Erklärung in dem Verbrauch der pro 1880 Für volkswirt­schaftliche Zwecke und Investitionen bewilligten größeren Kredite. er Das bei dem Kultus und Unterrichts-Mini­sterium sich zeigende Ausgaben-P­lus von 799.012 fl. 50%, fv­­st nur ein scheinbares, denn die Ausgaben dieses Ministeriums vom Monat Jänner bis Ende September 1880 machen 3,304.793 fl. 33%, fv.; dazu kommen die Ausgaben im IV. Quartal mit 895.509 fl. 32 fv. die gesammt + Ausgaben betragen somit 4,200.307 fl. 70%, fr. gegenüber einem Netto-Präliminare von 4.109.348. Die bei den übrigen Titeln sichtbaren Abweichungen rühren von den regelmäßigen Slustuationen der einzelnen Dwartals-Er­geb­­nisse der­ allein, erfahrungsgemäß gleichen diese zum Sjahresschluß sic) aus, indem diese administrativen Ausgaben nur im Hahnen des Budgets geschehen. Fönnen. Wenn von den obigen Eimmahmen-Plus mit­ 10,426.380 ff. 54 fr. das vom 1. Jänner bis Ende September 1880 sich zeigende Einnahmen- Minus iie Betrage von 2,267.524 fl. 25 (fr. abgezogen wird, so macht das Eimmahmenplus im Jahre 1880 8,158.856 fl. 234, fr. Dem Steht gegenüber: ein Ausgabenplus vom 1. Jänner bis Ende Septem­ber 1880 im Betrage von 1,883.217 fl. 86 fr. und im IV. Quartal von 2,795.146 ff. 80 fr.; somit ist die Bilanz der Gebahrung vom 1. Jänner bis 31. Dezember 1830 im Vergleich zur Bilanz des Vorjahres günstiger in 3,480.492 ff. 121, fr. Si­ dieser legten Summe i­ auch der Gewinn enthalten, welcher aus der Verwerth­ung jener im Nominalwerthe 11,191.600 ff. betragenden Obligationen dem Staate gutgeschrieben ist, welche für die auf Grund der Gef. Art. XLI, 1875 und XI: 1876 den Bin fengarantie genießenden Eifenbahnen zu Imvestitionszwecken gerwährten Borichstiffe und Darlehen im Betrage von 8,553.978 fl. 20 fl. erzielt reden. N­u ir stellen im Nachstehenden die Ergebnisse der 4 Duartale des verfloffenen Jahres zusam­men, aus denen man ein Bild der Gesammtgebührung erhält. ES betrugen Die Bezüglich der direkten Steuern möchten wir indessen hervorheben, daß die eigentliche diverte Steuer pro 1880 laut Budget nne. 83,964.530 fl. ausmacht, da für Betrugszinsen und Steuer-Eintreibungsgebühren, sowie fir Nüchk­inde 3,700.000 fl. prälmintet wurden, so daß die eingegangene Summe eigentlich um 873.964 fl. das Prälininave übersteigt. Auch die übrigen von uns angeführten hauptsächlichsten Cimahntepositionen erreichen ent­­weder nahezu die Höhe des Präliminaves oder übersteigen dasselbe, und erscheint es Jona außer allen Zweifel, da­ der Neh­mungs­­abschfuß fü­r das abgelaufene Jahr in seinen Ginnahne-Resultaten das Budget-Brah­ninave übersteigen wird. Sowohl der Ausweis für das legte Quartal, als auch das Gesammtresultat machen einen sehr guten Bindend; der lebte Duartals-Hinweis ist geradezu Der günstigste, welcher seit Sabre zur Veröffentlichung gelangt. Es erweist: sich jeuerdings, Daß einerseits im Volle das Blichtgefühl gegen den Staat, welches in­ der Abtragung der Steuern zum Anscheine gelangt, bedeutend gewachsen it mich noch fort, während im Wachen begriffen it, und daß einerseits in den Staats­­budgets Die MNeellität unvergleichlich zugenommen hat. Brotischen Vrealiminare und fasttichen Itesultaten sind die Differenzen ver­­schwunden. Die einst in­folge fanguinischer Budgetivung Unlak zu öfteren und bitteren Gattänfchengen gegeben Haben, man merkt, daß die Erfahrungen langer Sabre von unserer obersten Finanzv­ewal­­tung benütt werden. Gnpdlich können wir er nicht unterdrücken aus­­zusprechen, daß in diesen Giererleistungen und Ergebnissen der Simansgedahrung sich die Spuren einer langsamen wirthschaftlichen Kräftigung des Landes zeigen. Die wohl­ zu beachten sind, da ohne eine joe Erstarkung der Steuerkraft eine ähnliche Leistu­ng gar nicht denkbar wäre, dienen, von fifastischen Gelüsten, die bei uns die Finanzverwaltung mehr als gebü­hrlich beherrschen, neue Nahrung zu geben, es műve im Gegentheife Blicht, Die Resserung zu fordern, Die amaterielle Lettungsfähigkeit zu heben und erst dann wieder an die Opfer­­willigkeit zu appelliren, wen außerordentliche Ereignisse Högste tür ausweichlige Forderungen an das Staatsganze stellen. Dieses Symptom der Befseiung soll aber nicht dazu­­ G.­A. XL : 1880 für Einnahmen Ausgaben I... Ottartal ur el 740,603. 444 ....716,958.132 1 Duartalee 120% ie fl. 50,349.204 ‘+. 53,659.099 His Duattal= ser . fl. 59,603.570 11..2.19.12.0.892 ; IV. Diatal . . fl. 79,255.884 fl. 56,840.110 Totale . . fl. 228,862102 fl. 267,185.103 € s beziffert sich sonach das Lastemäßige Grfahrungs- Defizit auf fl. 38,323.061. Aus der Reihe der Einnahmeposten heben wir die ttcchstehenden w­ichtigen heraus und vergleichen Dieselben mit den betreffenden Zif­­fern des Budgets: He a Br Er: 1 · » Vori«.d’es-"sdgepn·teåi« Gustav VizsolyI stattgehabten Konferenz delf let = In der heute Abends unter des Reichstages wurden­ zupörderst­­ die auf Die 89, 15, 49, 64, 85 87, 92, 127, 210, 212 amb. 214 des Konfu a eleme Ent­­wurfes bezüglichen Modifikationen in Verhandlung genommen. Minister Baulex motivirte eingehend die Feststellungen des JustizAusschusses und empfahl die Annahme derselben. Die Kon­ferenz genehmigt die Modifikationen, macht aber aus der Annahme derselben seine Parteifrage. — Sodann wurden Die Berichte des Immunitäts-Ausschusses über die Immunitäts-Angel l>genheiten Emerich Szalays und Géza Mocsáry S in BVBerhandlchung genommen. Meferent Oliver Szlávy legte den Gang der Ver­­handlungen im Ausschusse detaillirt dar und motivirte die Anträge desselben. Die Konferenz genehmigte diese Anträge, aber wieder, ohne aus der Ar­nahme derselben eine Parteifrage zu machen. Damit war die Konferenz zu Ende. . = Unter dem Titel: „Serbien und bringt das Wifties’sche Organ „Sitol” einen gegen Oesterreich: Ungarn sehr feindlichen Mrtikel, in dem es heißt: Oesterreich-U­ngarn wolle neue Provinzen gewinnen; das Grunde­prinzip der nationalen Politik sei die Untrennbarkeit Serbiens von Rußland und der feste Glaube an den mächtigen russischen Bruder; wer diese nationale serbische Politik nicht befolgt, sei ein Verräther Der serbischen Nation. seine Bolitis“ Gelegt. Deperdien d. „Befter Lloyd“. Seichenbegangung des Kardinals Siutscher. Re­fire wer Original-Telegramm des „Befter Lloyd“­ Wien, 31. Jänner. , —. Umgeben von all dem sinnberührenden Schaugepränge, wie es die Kirche zu Ehren ihrer höchsten Wü­rdenträger entfaltet, wurde heute Nachmittags die irdische Hülle des Kardinal-Fürsterzbischofs Kutschler zu Grabe getragen. Die allgemeine Verehrung und Achtung, welche sich der ver­­storbene Kirchenfürst durch sein schlichtes Wesen, sein reiches Willen und durch sein segensreiches Wirken für Kirche und Staat in den höchsten Kreisen ebenso sehr wie beim Volke erworben, manifestirte­tig bei der heutigen Trauerfeier. Die ersten kirb­lichen und welt­lichen Wü­rdenträger. Die hervorragendsten Vertreter der Willenschaft, Aristokratie und Diplomatie begleiteten die Leiche des Oberhirten der Wiener Erzdiözese zur lechten Ruhestätte. Von allen Seiten des e­rzbischöflichen Palais, mit s owarzem Tuche ausgeschlagen war, von der Domliche und ‚Eichen der inneren Stadt, forwie. der Vorstädte, wallten „tagen­ber Trauerfahnen nieder ; die Geschäfts-Loyalitäten um die Metropolitan­­ischen :Balatte starte sich zu sein. sich hier A Pol voillenlos; die Trauer-Draperien, ein von Tausenden Kerzen und um auch unter den nahe Domfirhe war mit einem Trauerbaldachin Bild­­altäre waren mit schwarzem Tuch) verdeckt und Banutelli und salais. Boi dem Menge, die afsistirenden­ Geistlichen, in den Dom zum Hochaltar, schlangen ich die beiden Hausgeistlichen und die gesammmte Dienerschaft von den­­ Verblichenen unter Thränen Abschied genommen hatte, erfolgte die erste Einsegnung. "Der Sarg wurde hierauf von 12 Bediensteten der­­ im aller gelegenen Theile der Nothentyh­eimstraße wurden bereits in den Miittagsstunden geschloffen und allenthalben Trauerflaggen aufgezogen. Das Hauptportal Der drapitt. 2 Schon in den Vormittagsstunden boten der Stefansplag und die angrenzenden Straßen ein lebhaftes 17%, Uhr erjepten der fondazirende päpstliche erzbischof­­Leiche zur Besichtigung ausgestellt war. Alle Die, welche herbeigeströut waren, um den todten Kirchenfürsten noch einmal zu sehen, verblieben gleich in der Nähe der Domkirche. Zeugen der Leichenfeier von Stunde zu Stunde schwoll die Menge an und es drängte sie auf dem Kleinen Teile der Innern Stadt, welche der Trauerzug pafsirte, eine nach Tausenden zählende Dentschenmalle. Es war ein wirres Gemisch von Leuten aus allen Schichten der Gesellschaft, eine auf und niedermogende, undich­dringliche wieder­­holtenm walen das Spalier, welches die ausgerüd­en Militär-Abtheibun­­gen bildeten, durchbreh und von zu aufgebotenen Sicherheits­organen nur mit Mühe in Ordnung gehalten werden konnte. Welche Szenen der unermeßlichen, Kopf an Kopf gedrängten Menge, bei welcher Frauen und Mädchen das größte Kontingent teilten, abspielten, läßt sich nicht schildern. Wer eingefeilt war in dieser lebendigen Mauer, der war sir für befand. .. Gegen 1% Uhr begann die Auffahrt der Traergäste vor dem Riesenportale des Domes, dessen Inneres die zu der ernsten Trauer­feier passende düstere Ausscheidung trug. Die Haupt und Seiten­­die Todtenkreuze auf­­gestellt. Das Presbyterium war auf allen Seiten schmalz ausgeschla­­gen und aue um die Nebenpfeiler des Mittelschiffes Dieses farbendü­stere Bild breitete sich Gasflanmmen ausgeströmtes glänzen­­des Licht, das im Verein mit der Trauer-Dekoration und den alterst grauen Mauern eine ergreifende Wirkung im Beichauer hervorrief. Um Nantins begleitet vom­ Dontfapitel und der­er ein Trauer-Drnal anlegte. Sodann verließ die gesamnte Geistlichkeit in Re­fuge die Domkirche und begab sich ins erzbispöfliche nach dem­­ 9­ . Selb­ent­­bestattungs-Berens „Bietät” gehoben und­ in das Beftibul­ onab­­getragen, wo fi) unterdejien dev Tvanerzug im dev füngften Morgenblatte) bereits signalisirten Were form­irt hatte. Hinter dem Sarge sah man einen mit­ Kränzen förmlich vdr­­ladenen Wagen ; diesem folgte ein Hausoffizier, welcher die Ordeng. Insignien des verblichenen Kardinal auf einem rerhlammteneıt, Schwarsumflotten Kiffen trug. Um Leidtragende folgten hierauf der fürsterzbischöfliche Konsistorial-Sekretär, der ein langjähriger persön­­licher Freund des Kardinals war, ferner S Konsistorialrate Kaidl und der Heremoniav Seidl. Zu beiden Seiten des Sarges fehlitten zwölf Geistliche in vollem Ornat, bremmende Fabeln tragend. Den Zug beschlossen sechs M­itglieder der Studentenschaft „Autria“ und die Übrigen Sommitäten, welche vor der Einsegnung im Palais er­­schienen waren. Nachdem der Sarg aus den Palais getragen worden war, löste sich der Zug unter dem Geläute der Öloden sämmtlicher Kir­­chen Wiens in Bewegung. Wo vieser vorbei fan, präsentirte das Militär. Ir gleicher Zeit wurde auch das Oberst Hofmeisteramt telegraphisch in Kenntuig gelegt, worauf der Hof die Burg verließ und den noch im Umzug um den Stefansplag begriffenen Zug am Riesenportale erwartete. Nachdem der Kondul­ den Hundes­gang um den Gtefanschont vollendet hatte, hielt er an dem­ Haupt N und begab sie nach vollzogener zweiter Einregnung in die nepe.­­ Der Fichhliche Ast wurde vom Nuntius Banutelli unter Assistenz des Klosterneuburger Prälaten Fröscel vor­genommen. Unter den Briestern, welche der Einjegnung anmahnten, befanden sich der Miechitaristen-Erzbischof Bolagi, die Bischöfe von Linz, Königgraf und St. Pölten, der Prälat von Heiligenkreuz u. U. Auf dem Gage, den ein schwarzfamntenes, goldgestichtes Tuch bedeckte, lagen Hirtenstab, Meßbuch, Kelch und sonstige bischöf­­liche Insignien des Verstorbenen. Zu beiden Seiten des Ganges gingen Spr­ester mit Wachsfadeln, an welchen das Mappen des Kardinals befestigt war. Syn Dome hatten sich eingefunden; die Erzherzoge Karl Ludwig, Ludwig Viktor, Albrecht, Wilhelm, Karl Sal­­vator, Hammer, Sigism­und, Prinz von Koburg, der Herzog von Sachsen- Weimar, fünmtliche Miniter, der­­ Präsident des Herrenhauses Trauttmansdorff, mit dem Vizepräsidenten Yiristen Schönburg, viele Bairs, der ’präsident des Abgeordnetenhames Graf Coroninu, zahl­­reiche Abgeordnete, Bü­rgermeister Newald, die Statthalter Boffinger und PBretis, Bolizer-Brätivent Mare, Rektor Lorenz,­­Landmarigall DBaroıı Felder ı und Delegirte sämmtlicher Konfessionen. . Bor dem Done erwarteten der Landeskommandirende M­arck­sted mit der Generalität, die obersten Hofwürdenträger: Hunyady, Hohenlohe, Greimeville, Zaxtsch, Thurn-Taxis und die Kapitäne der Garden die Ankunft St. Majestät und des Hofes. Um 2 Uhr fuhr Se. Wixgeität in Marsal­s-Uniforn, begleitet von jenen General­adjutanten, vor und wurde beim Viesenchor von Weihbischof Angerer empfangen, der dem Monarchen das Aspergium weigte und ihn in die Kirche geleitete, wo Ge­ Wlajeftät in das Oratorium 08 Apostel-Chores trat. Daselbst hatten sich vor­­her die Erzlherzöge versamm­elt. Am Apostel-Chor stand die Gruft, welche die Leiche des Kardinals aufnehmen sollte, geöffnet. Diefelie befindet sich unterhalb des Belinka­rfensters im rechten Winkel der Kapelle und wird den neuesten Dispositionen zufolge die bleibende Grabstätte des Kardinals­ bilden. Wenige Minuten vor halb drei Ude war der Leigenzug beim Niesenthor angelangt. Hier wurde er vont.­m Weihbischof Angerer mit großer Aisiten, empfangen. Die Geistlichkeit, die den Zug eröffnete, trat in die Kirche und nahm in einer Pete vor dem M­ilitär Aufstellung; die geistlichen Wü­rden­­träger und die Sxauergäste fepritten, bis vor den Hochaltar. Unter Traunerfanfaren und während der Chor Slagelieder sang, wurde der Sarg in die Eire bis vor den Hochaltar getragen, wo er auf ein P­osta­­ment gestellt wurde, welches acht brennende, in silbernen Kandelabernn befindliche Kerzen aufgaben. Der Nuntius, die Bischöfe, Die infulicten Hechte und Domherren l psten einen Kreis um den Sarg, während die Sänger das „Libera” anstimm­ten. Nach Abfingung desselben und Abhaltung von k­irchlichen Todtengebeten nah­m der ınntis noha­mals eine Einregumg vor. Dann wurde der Sarg wieder gehoben und unter Vorantritt des kirchlichen Konduktes aus dem Hauptcor­devans zue Grabstätte in den Apostel-Chor getragen. Nachdem der Sarg wieder gebracht worden war, verließ der Herrscher, welcher der Iranerfeie­rl­egleit stehend angewohnt, uater V­orantwitt des Weih­­bischofs und geleitet von den Erzherzogen, Generalen und Hochvir­­den­trägern die Strecke. Legt nahm man die Insignien, die Kränze und das Bahrtuch vom Sarge und senkte Ddiesen in die Gruft. Der Sturntins Sprach noch ein kurzes Gebet und schüttete mit einem silber­­nen Spaten etwas Erde auf den Sarg. Dan­n wurden säm­melige Kränze in die Gruft hinabgelassen, der erste vom Muntius selbst. Damit war Die Trauerfeier zu Ende Die Schli wurde der U 005 Dombaumeisters Schmidt der SUNG gut und frü­her noch in den dem Sterbehaufe die Menge, da bis 11 Uhr Ueber begab sich. Hier wurde im Trauersaale der­ Sarg, dessen Beftibul die die nächsten er mußte thun, was die Umgebung mö­­ geihloffen, A 3

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