Pester Lloyd - Abendblatt, November 1881 (Jahrgang 28, nr. 249-273)
1881-11-21 / nr. 265
“ 21881.——M« 265.) (Einzelne Nummern 3 fr. ä in allen Berschleißioalen.) | Montag, 21. November. -....«......’».,«...».·»..«..» .. Budapest,.21.November.Die offizielle Verlautbarung der Ernennung beim Grafen Gustav Kalnoky zum gemeinsamen Minister des Auswärtigen ist bisher nicht erfolgtz sie dürfte wahrscheinlich erst dann stattfinden,wenn der designirte Minister nach der Ueberreichtung des Abberufungsschreibens in Petersburg seiner Funktionen als Botschafter vollständig ledig sein wird.Von dem Eindrucke,den s die Ernennung Kalnoky’s im Auslande hervorruft,kann zur Stunde noch wenig bekannt sein,doch sprechen manche Anzeichen dafür, daß der neue Minister in Berlitt und in Petersburg die beste Aufnahme finden dürfte. HJnd den»Parteiverhältnissen des österreichischen Reichsratshs haben sich in den letzten«—Tagen große u und bedeutsame Wandlungen vollzogen.Als die wichtigste derselben ist die Reorganisation der Verfassungspartei,und die Zusammenfassung der verschiedener Fraktioneni derselben in den einheitlichen Klub, welchem der Name " Bereinigte Vinie" gegeben worden, zu betrachten. Die Wiener "Blätter knüpfen ‚um diese Umgestaltung die Hoffnung auf weittragende politische Erfolge, eine Hoffnung, die wir nicht vollständig zu theilen vermögen ; wir sind aber umso cher bereit, zuzugeben, daß die Art, in welcher die Neuorganisation der Partei vollzogen worden, von großen Geschiche und gutem Zarte zeugt. Die ursprüngliche Idee der Bildung eines deutschen Klubs, die in ihrer Erklusivität die Partei eher geschwächt den gestärkt hätte, erscheint aufgegeben und der Rahmen für die neue Organisation ist so weit gefaßt, daß er allen deutsch-liberalen Elementen, ja allen liberalen Elementen überhaupt, wenn sie nur der Stellung des Deutschthums in Oesterreich gebührende Nacsicht tragen, Raum zur Entfaltung bietet. Daß der Name „Deutscher Klub" vermieden wurde, ist in gewissen Sinne ebenso eng und politisch, als es das ganze Programm und Statut des neuen Klubs ist. Die Bartei, der in der bestenheit , die Negierungsfähigkeit total abgesprochen worden, dar ihre Ungestaltung wenigstens ihren Fremden die Aussicht eröffnet, sie in vielleicht nicht ferner Zeit wieder als regierungsfähig bezeichnen zu können. Mit der Vereinigung der Fraktionen der Linken hat sich gleichzeitig eine Spaltung der Klubs der Rechten vollzogen. Der Hohenwarthe Klub des rechten Zentrums war einigen in der Wolle gefärbten Ultramontanen in Tischlichen Dingen , noch zu lässig und Tau und so haben sie denn unter Der Führung des Fürsten Alfred Liechtenstein und Des Heren Lienbacher ihren eigenen Tlexitalen Klub gebildet. Die neue Wartei zählt zwar kaum zwanzig Mitglieder, ‚da rechnet sie darauf, mit ihren Stimme das Englein an der Waage zwischen der rechten und unten zu bilden und so in der Lage zu sein, der Regierung von Zeit zu Zeit ihre Bedingungen zu stellen. Wesentlicher als all diese Neuorganisationen und Umgestaltungen fällt die Veränderung ins Gewicht, die der jüngste Pairshub in der Physiognomie des Herrenhauses vollzogen hat. Durch die Berufung von 14 neuen Mitgliedern, von welchen auch nicht ein Einziger der Linken Suffurs leisten wird, in die bisherige Majorität des Oberhauses zur Minorität umgewandelt worden und die Regierung des Grafen Taaffe Hat ich nun auch da freie Bahn geschafft. Das österreichische Herrenhaus Hat aufgehört, die Stage " und ‚Hoffnung der zentralistischen Deutsch-Oesterreicher zu sein; die Verfassungspartei des Herrenhauses it Heute nur mehr eine duch Talent und Ansehen hervorragende, aber politisch zur Ohnmacht verurteilte Minorität hat . Der vom Minister-präsidenten eingereichte Gelegenztwurf über die Bededung der Kosten der Komitatsverwendung, der alljährlich bei der Budgetberathung vorgelegt zu werden pflegt, präliminirt Zu dem erwähnten Zweckk den Betrag von 4.600.000 fl. — Sy Angelegenheit der Aufdesserung der Quartier: Banfchalten der Mitglieder der Königl. Gerichtsnäfe erster Instanz, der Bezirksgerichte und Staatsanwalt: fchaften in der Provinz haben bekanntlich die Mitglieder des Szotmarer Gerichtshofs und der dortigen Staatsanwaltschaft an das Abgeordnetenhaus eine Petition gerichtet, welche sämmtlichen Gerichtshöfen und Staatsanwaltschaften des Landes zugesendet wurde und welcher neuestens auch die Mitglieder des Preßburger Gerichtshofs, er und der dortigen Staatsanwaltschaft beigetreten sind. Die Petition gipfelt in dem Verlangen, daß die Duartier- Baushalen der Mitglieder der Provinzgerichte und Staatsanwaltschaften jenen der Justizbeamten gleicher Kategorie in der Hauptstadt gleichgestellt werden mögen. Aus den Motiven ist Folgendes hervorzuheben : « ,Die Justizbeamten Ungarns sind im»Vergleich zu·jenen anderer Länder materiell am ungünstigsten fit»mit.Die Bestimmungen des G.A.XXXI1:1871 über die Regulirung der Stammgehälter des Personals der fünfgl. Gerichtshöfe erster Istanz, der Bezirkzerichte und Staatsanwaltschaften trehen weder mit der höhern Beweisung und dem verantwortungsschweren Berufe der betreffenden Justizbeamten, noch mit den allgemeinen wirthschaftlichen Zuständen im richtigen Verhältnisse. Die Justizbeamten sind kaum im Stande, aus den im zitirten Gefeg-Artikel festgestellten Stammbehältern ihre Familien zu erhalten. Dies gilt besonders für Preßburg, wo die Mreise der Lebensmittel höher sind als in der Hauptstadt. Die gefeslsch Firirten Quartier-Panfchalien sind in gar feiner Proportion zu den M Wohnungs-Verhältnissen in den größeren Städten des Landes. Kein Justizbeamter in der Provinz vermag für das ihm zugemessene Duartier-Pauschal eine standesgemäße Wohnung zu bekommen. An der Petition wird dann darauf hingewiesen, daß auch hinsichtlich der Offiziers-Duartier- Paushalten eine Neuregulirung fs als nothwendig erwiesen. Aus dieser Neuregulirung geht hervor, daß für die bescheidene Wohnung eines mit Familie gesegneten Beamten in Preburg, durchschnittlich 423 fl. zu bezahlen sind. Es wird ferner darauf hingewiesen, daß der Kommunikations-Minister vom 1. Jänner [. 3. angefangen die Duartier-Baufhalien sämmtlicher in Preßburg wohnhaften ungarischen Staatsbahn-Beamten erhöht hat. Unter solchen Umfständen wird Ledermann begreifen, daß das fr die Justiz Beamten in der Provinz betroffene Duartier-Baufchal, dessen Marimum 200 fl. ‚beträgt, nicht ausreichend ist. Diese Beamten leiten Noth, ein großer Theil derselben geräth in Schulden. Demgemäß bitten die Retenten, daß die Duartier-Baufhhalien der in der Provinz wohnhaften Mitglieder der Gerichtshöfe erster Auftanz, der V Bezirksgerichte und der Staatsanwaltschaften jenen der hauptstädtischen uftize Beamten gleichgestellt werden. 3 » » e. . Aus den Reichstage. Das AbgeordnetenHans nahm heute seine Berathungen wieder auf. Präsident Pächy eröffnet die Sitztngtm 11»Uk«r.—Schriftführer:P6chy,Tibad,Duka.—Aufdere Minister-Fauteuils: TipmPq»u»ler,Bedekovics,Träfort,Kemäth. Koskafs dennoch habe zuvörderst demg.Hause eine bettrübende Mittheilung zu machen Der Abgeordnete des Wahlbezirkes St.Johann,Béla Lukácsy,ist mit Tod abgegangen.Der Verstorbene gehörte dem 12»?1»bgeordnetenhause seit dem Jahre 1872 an und zählte zu»den flebigsteik und geachtetsten Mitgliedern des Hauses. Ich glaube die Gefühle des g·Hauses zxxverdolmetschen,wenn ich beantrage,daß das Axxdenken des Verblichenen im Protokoll vereinigt werde. (Allgemeine Zustimmung.) Präsident meldet ferner, daß Andor Beöthy, Abgeordneter des Bezirkes B.Ujfalu, sein Mandat niedergelegt habe. — Der Präsident hat die Neuwahlen bereits ausgeschrieben. Folgende Abgeordneten haben ihre Mandate eingereicht: Valentin Bathó, Udvard; Baron Georg Bánffy Szilágy: Somlyó; Koloman Emify, Sepsi-Szent-György; Alexander Darday, Nagy Enyed; Christof Gusbeth, Kronstadt II. ; Albert Németh, D-Becsez Girgil Szilágyi, Szekly Udvarbely; Michael Ziilingiy, Bétés-Esaba; Jan Chorim, Balja; David Yartas, Zala-Egerieg; Alexander Kördfi, Debreczin III.; Aurel Särtögy, Karczag. W le diese Mandate werden dem Deriftrations - Ausschusse zugewiesen. Präsident legt eine Zuschrift des Minister-Präsident»e1»1vor, In welcher dieser bekanntgibt,daß Ihre Majestät die Königin die Glückwünsche des Hauses anläßlich besah-Namensfestes huldvoll zur Kenntniß genommen habe-Wird zur Kenntniß genommen. Vråsident legt feiner eine Zuschrift des Ministers Präsidenten vor, in welcher Dan bekannt gibt, daß Se. faif. und apost. kön. Majestät mit a. b. Entschließung vom 29. Oktober die Adresse des Abgeordnetenhauses zur angenehmen Kenntniß genommen habe. — Wird zur erfreulichen Kenntniß genommen. Endlich legt Präsident eine Zuschrift des Minister-Präsidenten vor, mit welcer dieser die Vorlage des Ministeriums, betreffend die 1880er Schlußrechnungen übersendet. Wird dem Schlußrechnungs- Ausschusse gunse bieten, präsident legt die während der Serien eingelaufenen Gesuche vor. Dieselben werden dem Petitions-Ausschusse zugewiesen. Handelsminister Baroff Kement überreicht einen Gegebentwurf über die provisorische Regelung der Handelsbeziehungen mit PR — Wird dem volkswirthschaftlichen Ausschusse zurgewiesen. Minister-Präsident Tia überreicht einen Gefegentwurf über die Kosten der Koministration der Waisen- und Vormundschafts- Behörden der Komitate pro 1382. — Wird dem Verwaltungs-Aus- Schusse zugewiesen. » » » Josef Engelmayer überreicht dem Bericht des Justiz-Ausschusses über den Gesetzentwktrf betreffend die Erstreckung des G.A.LXIV:1880.—Die Vorlage wird für Donnerstag auf die Tagesordnung gesetzt. » Eugen(Pöcht überreicht den Bericht des Verwaltungs-Ausschusses über die Gesetzentwürfe betreffend die«SJ-Sekti sikation»der Grenzkotter einiger Jurisdiktionsgebiete und betreffend die Vereinigung der»Komitate Abaxcjmijkxnrnm Der äkiisfezezs x bittelt die Verscchte mit Umgehung derwetxioneicanf die Lagenordnung zuetzen, den für Donnerstag auf die Tageso- Präsidenten ponirt hier auf-d.» gegenstand vorliegt,die nächste merst JeSiszuz xgmn nächsten Donnerstang am Mittwochuml!«gezdexussewise eine Sitzung zuhaltetk,damit evenmell Ausskizuszbexåchte eingeteult werden könnte 11. (Zustimmung·) Schluß der Sitzung um MEhr-I1:Js!js?.i21.xite::. cikesksizrkzkijsrathungs—Die Redaktion des»Es-meI----issssks«giskiisferschiittextK und p voydem Ablebetx ihres iltsiscen und hochverdienten Mitarbeiters, des Schriftstellers DaADOLPDUX Mitglied dekliskaluch-gesellschaft-ms.w. der gestern Früh um 52 Uhr nach längerem Leide 11i1n59. Jahres eines im Dienste der Wissenschaft verbrachten Lebens entschlafen isL Die sterbliche Hülle unseres verewigten Freundes wird Dienstag,der 122.d.M.,Im 10 Utngormittags vom Trauerhatse(11,Kettenbrückengasse Nr.2)nachdem ist. «Friedhöfe an der Kerepeferstraße geleitet werden· H Budapest,am 21.November 1881.. zucdescincrdschrt | Tagegneuigkehkeit. (Das kronprinzliche Paar)ist heute Vormittagsumfuhr 13 Minuten über Szolnok und Hatvart in Gödöllö angelangt Heute Abends um 8 Uhr reist der Kronprinz mit seiner Gemahlin von Gödöllö nachf Wien.Erzherzog Friedrich und Herzog Philipp von Koburg haben die Reise direkt nach Wien fortgesetzt. (Dr.Adolf Dux.)Sämmtliche Blätter widmett unserem dahingegangenen Kollegen die wärmsten Nachrufezalle hebeln sie namentlich das ersprießliche Wirken Aolf Dux7 als Mittlers zwischen der ungarischen Schriftstellerwelt und dem Auslande hervor und konstativen die großen kundbleibenden Verdienste,die unser Freund sich um die ungarische Nation erworben hat.Der Familie kommen von alleresten Kundgebungen auf richtiger Theilnahme zu. (Die Hauptstädtische Finanz- Kommission) nahm in ihrer heutigen Sigung den bekannten Beriht der gemischten Kommission über die Zession des Beleuchtungs- Vertrages entgegen. — Bei§4(vor dem Falle der Erfindung einer neuen Beleuchtungsmethode)stellte»Repräsentant Roth den Antrag,daß es gestattet« sein, solle, nicht nur 20% der Straßenlaternen, sondern auch die gleiche Anzahl Privatflammer zu Bersuchszwecken heranzuziehen. Dagegen bemerkte Repräsentant Busbad, was das Net der Privaten schon heute ein unbeschränktes sei. Insofern nicht öffentliches Territorium zu Leitungszwecken bewüßt werde, könne man Egon heute nicht allein in jedem Hause, sondern in jeder Häuserzeile einer ganzen Straße mit elektrischem oder einem anderen Lichte bes leuchten, ohne daß die Gasgesellsshaft dagegen Einsprache erheben dürfte. Oeffentliches Territorium kann für Privat-Leitungen allerdings in den ersten zehn Jahren des Vertrages nicht werden; allein das hat seine in Anspruch enommen Begründung, aufden nämlich als damit der Gasgesellschaft das im ersten Vertrage zugestandene Recht, für immerwährende Zeiten öffentliches Territorium ohne jedwedes " Entgelt benügen zu Düren, abgekauft worden ist. Repräsentant ©. Fuchs in der Ansicht, daß, wenn der Antrag Räth’s acceptirt würde, das Recht der Privatkonsumenten eher beschränkt als erweitert würde. Repräsentant Baron Kohmeister fragt, wie praktisch viel Auswahl der 20 % Privatflammen erfolgen solle? Wer solle Der Begünstigung der neuen Beleuchtung theilhaft werden und mer sol davon ausgeschlossen sein ? Repräsentant Stern glaubt, daß Nath’s Antrag in Erwägung gezogen werden könnte, wenn man,tabula, rasa vor sich hätte und es sich nur darum Sannelte, „einen neuen Vertrag, abzuschließen. Allein das sei nicht der Tal. Wir stehen einem rechtsverbindlichen Vertrage gegenüber und benühen nur die gute Gelegenheit des Resiswechsels, um evident tügliche und aug erreichbare Konzessionen zu erwirken. Auf steriles Gebiet dürfen wir uns nicht begeben, wollen wir anders nicht visiiren, daß aus der Uebertragung des Vertrags an eine selbstständige Budapester Gesellschaft überhaupt Jei 1 aller aus der Natur der Uebertragung fließenden moralischen und materiellen Vortheile verlustig gehen. Noch sprachen hierauf die Herren geh. Rath Karl Barady, Szitäanyi, Hari, Fenyvessy und Bousbac, welcher hervorhob, daß der Antrag Rath’s darauf hinauslaufe, die betriebsmäthige Beleuchtung der Gasgesellschaft innerhalb der Tontraktlichen Zeit aus der Hand zu nehmen, worauf jedoch keine Gesellschaft einzugehen vermöge. Der Antrag NRäth’3 wurde hierauf abgelehnt, nichts werde und daß wir damit . Bei §. 5 wurde unter Anderem die Abänderung vereinbart, daß die Gesellschaft, wenn der Vertrag mit der Stadt nicht mehr erneuert würde und die Gesellschaft in Folge anderweitiger allgemeiner Anwendung eines neuen Beleuchtungsmittels nicht in der Lage wäre, den Betrieb des Gaswerkes ohne Verlust fernerhin fortzulegen, die Gasabgabe nicht plöslich einstellen dürfe, sondern die Einstellung drei Monate früher öffentlich bekanntzugeben. Habe, damit die Privaten, welche noch mit Gas beleuchten, Vorsorge treffen künnen. Repräsentant Szarnasfy wünscht den Zeitraum der Kündigung von drei auf 148 Monate verlängert zu sehen. Die Kommilston fand jedoch Antrag Breußners, das drei Monate vollkommen genügend seien, wenn nur die Einstellung nicht im Winter erfolgen dürfte ein Beschluß, dem als noch vortheilhafter auch der Antragsteller Herr Szarvally beitrat. — Die übrigen sehr zahlreichen und mitunter einschneidenden Modifikationen, welche bei diesem Punkte vorgeschlagen wurden, fanden allgemeine Zustimmung ; bies bezüglich der Art und Weise der Zusammenstellung der der Kommune vorzulegenden Bilanz wurde noch hinzugefügt, daß der un ba8recht vorbehalten bleiben solle, diese Bilanz zu prüfen. . Beim § 20 wurde bezüglich der Gasuhren hinzugefebt, daß die Füllung derselben mit Wasser, beziehungsweise die Manipulation fünfzighin ausschließlich auch Organe der Gesellschaft zu erfolgen habe und daß somit auch die Gesellschaft für die richtige Manipulation und deren Konsequenzen verantwortlich zu halten sei. Die Konventionalstrafe wurde zum Schuße des Publikums bis zu 100 fl. in jeden einzelnen Falle festgestellt. Bezüglich der Whren selbst wurde Constatirt, daß dieselben an sich gut seien und daß die Klagen wegen Mehrkonsums u. dergl. ausschließlich der uwandelbaen Behandlung der Uhren beigemessen werden müsse. Die Erhöhung der Kaution von 100.000 fl. auf 500.000 fl. wurde genehmigt. Außer der vorstehenden Angelegenheit kamen noch einige Gegenstände von untergeordnetem Belange zur Verhandlung. Hervorzuheben i der Bericht Über die Verpachtung der städtischen Adelgründe und ein Gesuß des Klosters der Barmherzigen Schwestern, die Erlassung von 68 fl. städtischer Umschreibgebühr betreffend. Das Resultat der Verpachtungs-Lizitation (23 fl. 83 Er. jährlicher Pachtzins per Hoch) wurde zur Kenntniß genommen und Die ‚Bitte um Scraffung der Umschreibgebühr in der üblichen Form bemilligt. (Der Cercle frangais) arrangirt am Dienstag Abends um 8 Uhr zu Ehren des bien meilenden französischen Publizisten Mario Broth ein mit einem Konzert verbundenes Bantet, an welchem auch Gäste gern gesehen werden. Karten, das Couvert zu 2 fl, sind am 21. und 22. b. Vormittags von 8 bis 12 Uhr im Cercle frangais (Harish-VBazar) erhältlich. 3 (Polizeinachrichten) Aus dem Maschinenhause der Lögrady’schen Buchbrucerei (Balatingasse 7) wurden in der Nacht auf den 19. d. verschiedene Requisiten und Maschinen-Bestandtheile gestohlen. — Auf dem Straßenpflaster vor dem Hause Nr. 36 der Rolfstheatergasse wurde gestern ein ungefähr zwei Monate altes Mädchen, in ärmliche Lumpen gehüllt, aufgefunden; das arme Mürmeen wurde dem Kinder-Asyl übergeben. (Von der Landstraße)Der Mamsergeselle Ludwig Jäkics aus Rendek wurde in der Neihe der Gemeinde Kethely(Oedenburger Komitat)todt aufgefunden.Er hatte zwei Revolverkugel zum Leibe und scheint das Opfer votz Raubmördern geworden zu sein».—Am Morgen de 515.d.verbreitete sich in Villany die Nachricht,daß auf einetztxm Viragoser Hokter gehörenden Wiese auf dem Ihrwege nach Pocsa circa 600 Schrctte vom Bahngeleise entfernt zwei Serben Namens Aragyonics Rado und Lukas Radovan in leblosem Zustande gefunden wurden.Die beiden Leichen waren arg zugerichtet,die Köpfe waren durch Axthiebe gespalten und an den Körper 11 wurde 11 auch Schußwuttchen entdeckt.Nachdem die Erschlagenen als gefährliche,schon oft abgestrafte Individuen bekannt waren,liegt die Annexhoce nahe,daß sie AmIertoga in Streit gerathen sind und sich gegenseitig den Gavans machten. (Theater-Eröffnung in Gzegled) Am 26. 5. findet in Gzegled die feierliche Eröffnung des dortigen ständigen Theaters statt. Nach der Eröffnungsvorstellung findet im „Nepkör“ ein Ball, im großen Gasthause aber ein Banket statt. Mitgeburt) In Szamos-Ujvaar kam ein Kind todt zur Welt, das einen förmlichen Sams:Kopf mit vier Augen, zwei Nasen und zwei Mundöffnungen hatte. B Zur Binnenwasfer-Affaire in Torontal.) Aus Hasfeld wird uns unterm 20. d. M. Folgendes geschrieben : Eine wunderbare Geschichte ganz eigener Art, diese liebe Geschichte der VBinnenwasser im nordwestlichen Theile des Torentaler Romitats. Während man in anderen Gegenden des Romitats, wenn es sich nöthig erwiesen, sogar mit Bradium dem Gehege Geltung zu verschaffen raußte, scheint er mit den Höchst drohenden Hochwassern in den Territorien von Groß-Kifinda, Ki3-Droß, Maffort, Szt.-Hubern, Charleville Szenetour, Obtern und Banat-Kkomlós, einen Hafen sonderbarer Art zu haben. Seit dem ersten Urwaben des Frühlings sind viele Tausende von Soden des Fruchtbarsten Aderbodens, unabsehbare Flächen mit Steuern schwerbelasteter Felder von immensen Wasser- Authen bedeckt; seit vielen Monaten it jede Kommunikation fast „absolut unmöglich geworden, wenn man nir waghalsige Kahnfahrten Berfehr nennen will; jn fett Monaten erleiden sogar die Gebäude dieser Orrfschaften namhaften Schaden und sind Delegirungen des armen Voltes an der Tagesordnung: von einem Refloimwerden ist aber unbegreiflicherweise noch immer seine Rede. Gewaltthätigkeiten, Balgereien und Prügeleien, Sturmläuten, der Ausmark ganzer Gemeinden gegen ganze Gemeinden, ja sogar Todtichlag wiederholen sich, und noch immer sein Anzeichen deffen, daß an die Stelle dieser wirklich erichiedlichen Baustände geregelte treten sollten. Nach unendlichen Opfern an Zeit, Mühe und Geld entsschied endlich Die für und gegen bestürnte Regierung für das Schleifen der widerrechtlich erbauten Dänme, und die gewaltigen Stuben, welche bereits den Wohlstand vieler braver Landleute und Grundbesißer vernichteten, sollten ihren „natürlichen“ Ablauf erhalten. Und als sich seine Spur dessen zeigte, daß dieser Entscheidung auch die Durchführung folgen werde, waren bereits Hunderte erbitterter Bauern bereit, mit Gewalt den Durchstich zu veranlassen. Durch besonnene Vertrauensmänner abgehalten, ließ sie das hartbetroffene Bolt nur mit Mühe von dem einmal gefaßten Entspruß abhalten, und fiest man der, Entscheidung des energischen und in dem Rufe eines gerechtig festliebenden Beamten Stehenden Vizegespans des Komitatsz, Herrn Bela v. fallián, vertrauensvoll entgegen, der am.21. 9. M. auf Grid " eingehender Autopsie nach dem Begehen der gemaltsam aufgerichteten Dänme die Schleifung derselben anordnen und damit auch die schon seit Monaten völlig gestörte Kommunikation herstellen wird. Die Lage des armen, unglücklichen Volkes ist eine jammervolle, und die rasche Abhilfe umso mehr erwünscht, weil die Umgehung des bereits unter Zahl 32.627 ertrasfenen und auch rechtskräftig gewordenen ministeriellen, Xerscheides die bereits hochgehende Erbitterung der so empfindlich geschädigten Gemeinden nur noch mehr erhöhen möchte. Die omniche Lage ist besonders durch den Umstand so sehr akut geworden, daß der bezogene Bescheid bereits am 3. November herabgelangte, die Durchführung desselben aber bis heute noch nur angehofft wird. (Eine Gemeinde eregquirt.) Längst geschah es, daß gegen die Gemeinde Obad (Temeser Komitat) eine Crelation wegen einer Schuldforderung von 253 fl. 6 fl. vorgenommen wurde, ohne daß das hiebei amtlich vorgehende Gaakovaer königliche Bezirksgericht hievon die obere Behörde verständigt hätte. Bei der Exekution wurden die Gemeinde-Wertheimkasse, zwei Gemeinde-Stiere und die Feuerspiige gepfändet und zweifelsohne wäre das Gemeinde- Eigenthum aug um einen Spottpreis lizitirt worden, wenn der Stuhlrichter nicht auf privatem Wege von der Vornahme der Exolution noch rechtzeitig Kenntniß erhalten und das nöthige Geld nicht aufgetrieben hätte. Nachdem nun die Gemeinde sehr leicht einen großen Schaden hätte erleiden können, hat sich der Temeser Vizegespan für sich an den Minister des Innern mit der Bitte gemeldet, er möge beim Justizminister dahin wirken, daß die Königlichen Gerichte angemieten werden, in Zukunft von solchen Erolationen, die gegen eine Gemeinde als Körperschaft geführt werden, auch Die oberen Behörden rechtzeitig zu verständigen. Meber einen all unerhörter Brutalität wird der "N. Temesv. 3ta." berichtet : In der Gemeinde Beregßö (Temeser Komitat) hat am Sonntag, 12. d., der dortige Safaile Moyke Ponya seinen Knecht Mila Trailla, einen ALdjährigen Burschen, der Unterschlagung eines Geldbetrages von 20 ff. verdächtigt. Auf die Unschuldsbetheuerung des Verdächtigten pachten Moybe Bonya und sein Sohn den Burschen, banden ihn mit einem Stride, hängten ihn an einem Nagel der Zimmerdede bei den Füßen auf und tieben mit einem eingeweichten Strich auf den Rüden und Körper des Aufgehängten zwei Stunden hindurch derart ein, daß der ganze Körper einer blutigen Maffe gli), worauf sie ihn losbanden. Des andern Morgens 5 Uhr ward der arme halb todte Burde neuerdings gebunden, auf die Erde geworfen, worauf Annusla, die Tochter des Moybe V Bonya auf der Brust des Burfchen mit den Füßen herumtrat, während Moybe Bonya die Beine und Kniee desselben mit einem Knittel blutig schlug. Hierauf lösten sie den Stric, worauf es dem Burfchen gelang, sich gegen 8 Uhr Morgens zu seinem Bruder zu retten. Um 10 Uhr wurde der Bursche auf Befehl des Richters in die Wohnung seines Dienstgebers geschleppt, mo derselbe unter Mitwirkung des Kleinrichters abermals gebunden und an einer ihm um den Hals geworfenen Schlinge auf einem im Deckengehälse angebrachten Nagel aufgehängt wurde, wo man ihn bis zum Bewußt loswerden hängen ließ. Bei der Prozedur des Aufhängens wirkte der Dienstherr insofern mit, als er den Burfchen mittelst einer Zange, die in der Unterlippe de Opfers eingeflemmt war, hinaufziehen half. Hierauf wurde der Bursche in bewußtlosem Zustande in das Gemeindehaus getragen, wo er bis 10 Uhr Abends im Arrest blieb, w worauf vier Gemeindewächter in das Lokal traten, den Burschen auszogen und in die Gemeindestube trugen ; dort ergriff ihn einer Arm und die nacte Brust an den mittlerweile glühend gemachten Öfen derart an, daß das Fleisch rauchte und diese Körpertheile mit tiefen Brandmunden bedeckt wurden, worauf der Bursche angezogen und mwieder in den Arrest geworfen wurde. — Dies ist der erste Alt. — Nun kommt der zweite! — Der Bruder des Burschen ging noch am Montag zum Ortsnotar, Namens Nadnyanczu, um die Freigebung seines mißhandelten Bruders zu erbitten, was jedoch der saubere Notar verweigerte; im Gegentheil trug er dem anmesenden Nichter auf, wenn der genannte Bruder nor einmal käme, denselben einzusperren und in kurze Eisen zu fließen. Als der Bruder des anderen Tages zu gleichem Bemede wiederkam, um die Freigebung seines halbtodten Bruders zu erflehen, ward er nach des Notars MWeifung in Eisen Furz geschlossen. Dieser Mann war am Montag, noch bevor er eingesperrt ward, nach Szafalhäga um den dortigen Arzt geritten, welcher jedoch erst am Mittwoch Mittags nach Bereg be kam, wo er den mißhandelten Burschen zwar besichtigte, denselben jedoch der nöthigen ärztlichen Hilfe nicht theilhaftig werden ließ. Am Mittwoch Mittags wurden sodann beide eingesperrten Brüder ihrer Haft entlassen. Gegen die Beregkaer Kannibalen wurde die Strafanzeige erstattet. » (Selbstdenunziation.)Großes Aufsehen erregten Rechtsanwälte,des Justizrahrs Heilborn.Derselbe meldete sich nämlich am Dienstag Nachmittags bei dem Untersuchungsrichter, der Wächter Namens Jovan Juarku und drückte ihm den rechtem Berlin die Selbstdenunziation eines der ältesten und angesehensten Landesgerichtsraths Yohl und bat denselben um Verhaftung, da er sich der Unterschlagung beschuldigen müsse. Auf die eingehendsten Fragen des im höchsten Maße erstaunten Richters erklärte der Selbstdenungrant weiter, daß er seit Jahren ein Miündelvermögen verwalte, mit welchem er unglückliche Häuserspekulation betrieben habe und dabei in eine so große finanzielle Deroute genommen sei, daß er bisher nur mühsam ein Lo nach dem andern pitasa habe, um frühere Löcher zuzustopfen. Da ihm nun fest aber sein Gewissen keine Muhe mehr lasse und sein Inneres ihm gebiete. Durch eine klare Darlegung der Sage vor dem Richter zu versuchen, seine verloren gegangene Nähe wieder zu gewinnen, so stellte er sich dem Untersuchungsrichter zur Verfügung.Der alte Herr, das Oberhaupt einer sehr zahlreichen Familie, der in den Kreisen seiner Kollegen als gut fituit galt, ist denn auch roiklicg in Haft genommen worden. Wie das „Berliner Tagblatt“ mittheilt, beabsichtigen seine Kollegen, die Kaution aufzubringen, um die G Entlasfung aus der Haft zu erwirken. » Herichtshafle. Gattenmord. Komorn, 19. November. In der Nacht des 18. April. 3. wurde in Nagy-Tany (Komorner Komitat) der wohlhabende Schafhirt Johann Méháros in seinem Schafstalle todt gefunden. Die gerichtliche Obduktion führte zu Tage, daß hier ein Mord verübt worden sei und der Verdacht lenkte sich gegen die Frau des Ermordeten Therese Farfas. E38 wurde fonstatirt, daß dieselbe seit mehreren Jahren mit dem in Bana mohnhaften jungen Hirten Stefan REdL ein Liebesverhältniß unterhalte, daß sie denselben acht Tage vor der Katastrophe in seinem Wohnorte aufgesucht Habe, mit demselben nach Naab gereist sei, dort Pulver und Schrot einfaufte und daß sie am Morgen nach der blutigen That eine Bistole, welche sie in ihrem Bette verstect hatte, ihrem Bruder Johann Farkas behufs Aufbewahrung übergeben habe. Auch zeigten ichn ihren Kleidern Blutspuren. Als positiver Zeuge trat gegen Therese Farkas der Bursche Joh. Földes auf, der aussagte, daß dieselbe ihm 30 Schafe und einen Wienentorb dafür versprochen habe, daß er vor der Thür des Stalles Wade stehe, bis der Mord verübt sein werde, ein Geschäft, welches er laut seiner eigenen Aussage auch übernahm und getreulich ausführte. Die Angeklagten leugnet das ihr imputirte Verbrechen, gestand aber ein, daß sie bei St Ned! einige Tage früher war, mit ihm nach Raab reiste, dort Pulver und Schrot einfaufte und am Tage nach der blutigen That ihren Liebhaber von der Ermordung ihres Gatten verständigte. Die Angeklagte t eine nicht unschöne Frau und Mutter eines Kindes im Alter von 1’, Jahren. »» » Die Schlußverhandlung in dieser Angelegenheit fand vor dem königl.Gerichtshof ein KomorIium«und 18.d.statt»und wurde die Angeklagte nach Anhörung des Strafantrages des königL Staatssanwaltes Dr-Desider Kossär und des Plaidoyers des Advokatest Ortz Y»lmäz Bäto mit Kontorn zuma wahren Zuchthems vers urtheilt. ,Der Staatsanwalttird die Angeklagte appellirtenz Staatsanwalt und Vertheidiger.Berlin».»18.November.Cin Renkontre zwischen Stcatsanwalt I und Vertheidigter gab gestern dem Gerichtshof der zweiten Strafkammer des hiessan Landgerichtsl zu einer langdauernden Berathung Veranlassung. Als der Gerichtshof in einer Anklagesache»wegen Verbreitung u.N- sittlicher Schriften zur Publikation des Urtheils aus dem Berathunngzimmer in den Sitzungssaal zurückkehrte,erbat sich der Staatsanwalt zu etwa folgenden Bemerkungen das Wort : Während der Berathung des Gerichtshofes unterhielt sich der Vertheidiger mit den Angeklagten, und zwar nicht bloß mit dem von ihm vertretenen, sondern auch mit einem andern. ch untersagte ihm dies, wozu ich als einziger Vertreter der Staatsgewalt, welchem die Disziplinargewalt über Die Angeklagten zusteht, mich für berechtigt erachte. Der Herr Vertheidiger antwortete : , 34 bin es, Herr Staatsanwalt.” Ich entgegnete, daß auß erst meiner Anordnung zu fügen habe, da ich sonst meine Disziplinargewalt nicht ausüben könne. Der Herr Vertheidiger erklärte mir darauf, daß ich ihm gar nichts zu sagen hätte, und viel dem Gerichtdiener zu: „Holen Sie mal den Herrn Präsidenten herein ! Alsdann wandte si der Herr Bertheidiger mit den Worten fort: „Ich werde mich mit Ihnen nicht weiter auseinandersehen, das muß ein Ende nehmen“ 2ch beantrage, den Herrn Bertheidiger hiefür in eine Ungebühr-Strafe von fünfzig Mark zu nehmen. Der Bertheidiger nahm hierauf das Wort zu folgender Entgegnung : „Ich vertheidige mich nicht, sondern im Klage den Herren Staatsanwalt an. Wichtig ist, daß ich dem Staatsanwalt zugerufen habe : Ich erkenne Ihnen die Disziplinargewalt mir gegenüber nicht zu, , da dieselbe nur, dem ‚Präsidenten zusteht! Ich windizrre mir dadet, mit den Angeklagten zu sprechen, auch wenn ich Einen davon nicht vertheidigen sollte, dieser hatte aber nur Zwischenbemerkungen gemacht. Ich bitte, e3 als eine Angehörigkeit des Herrn Etatsanwalts zu rügen, daß er mich in dieser brassen Weite unterbrochen hat.” — Der Gerichtshof beschlok nach sehr langer Berathung, den Antrag des Staatsanwalt als unbegründet zurückzumessen. E3 Liege für den Herrn Staatsanwalt seine Veranlassung vor, den Berthelr Diger zurechtweisen zu wollen. Sollten in Abwesenheit des Gerichtes bhofe3 Unordnungen vorkommen, so sei die Befeitigung derselben lediglich‘ Sache des Borfigenden, dem sofort Anzeige davon zu machen sei. Felegnpepeschend..,Yester Lloyd“, Marosvifárhely, 21. November. Meldung der , Ungar. Bot”: Beim hiesigen Empfang ereignete sich ein bedauerlicher Unfall. Vor dem Stadthause wurden die Pferde des gräflich Teleti’schen Gespannz schen, der Wagen zerbrach, Graf Teleti mußte schnell von demselben herunterspringen, während Kronprinz Rudolf das Bolt bat, mit den Elsen-Rufen inmezuhalten, um die Thiere nicht vollends wild zu machen. Da Kronprinzesfin Stefanie fi unmehr fühlte, ließ Graf Teleki schnell weiterfahren. Obergespan BELdY beruhigte indes bald ihre f. u. k. Hoheiten, da der Unfall seine weiteren Folgen hatte. Die bisherige Untersuchung ergab, daß mit Ausnahme eines Weibes Niemand verlegt wurde. Kronprinz Rudolf ordnete sofort an, daß von dem Unfalle ein ausführlicher telegraphischer Bericht nach Gödöllő gesendet werden möge. Hierauf wurden die verschiedenen Deputationen empfangen: Kronprinzessin Stefanie fonvertirte längere Zeit mit der Gräfin Natalia Nemes: Béldy; Kronprinz Rudolf empfing die zum Empfang in nationaler Gala erschienen Magnaten, hierauf wurde die Deputation des Frauenvereins, die unter Führung der Komtesse Louie Bethlen erschien, empfangen, du z wel Lebtere der Kronprinzessin ein practvolles Bouquet überreicht wurde, für welche Aufmerksamkeit ihre f. u. E. Hoheit freundlich dankte. Dem Kronprinzen wurde dur den Führer der städtischen Deputation, Bürgermeister Kovács, ein Pracht-Album mit der Nebelschrift , Görgény és vidéke" (Görgény und dessen Umgebung), überreicht, welches gelungene Skizzen der ganzen Gegend, von der Hand des Professors Nemes, enthält. Nachdem Kronprinz Rudolf der Deputation für das Schöne Gejhent gedankt, begaben si Ihre Hoheiten auf den Berren, wo der Ertra-Hofzug bereit stand. In Begleitung ihres Tr. u. E. Hoheiten befanden sich Erzherzog Freiedrich, der Herzog von Koburg, die Flügeladjutanten Grafen Nostiz und Mittrovußfy, Grafen Bálffy, Hofrath Dr. Wiederhofer und das Dienstpersonal. Die Grafen 90908 Wilczer und Waldstein sind schon früher abgereist. Dr. Wiederhofer wurde ins Coupe der Kronprinzessin berufen, kam aber nach kurzer Zeit zurüc mit der Meldung, daß Ihre E. u. Tt. Hoheit blos des Unfalles wegen ein wenig erregt sei, im Uebrigen aber sich wohl befinde. Kronprinz N Rudolf verfügte sich noch mehrere Male ins Coupe der Kranzprinzessin und trug dem am Perron vermeilenden Obergespan BELdY wiederholt auf, nach Gödöllő einen ausführlichen Bericht zu senden. Unter den nicht enden unwollenden Elsen-Rufen des nach Tausenden zählenden Bublikums ging der Zug um 6 Uhr 10 Minuten ab. In Klausenburg, wo der Zug 24 Minuten anhält, werden die hohen Herrschaften vom General-Direktor der E. ung. Staatsbahnen Ludwig Tolnay begrüßt. Nenfas, 21. November. Meldung der „Ungarischen Bolt“: Der Königliche Kommissär für den serbischen Kirchenkongreß Eduard v. E3eh wird am Donnerstag hier eintreffen und am Freitag Jihnag Karlovis begeben. Die Miletics-Partei beschloß, gegen die Präsidentschaft des Bischofs Angyelics im Kirchenkongreß zu protestiren. Wien, 21. November. (Orig. -Telegr.) Graf Kálnoty wurde heute Vormittags zehn Uhr in längerer Audienz von St. Majestät empfangen. Wien, 21. November. Orig -TelegrTME. Erzherzog Fahmann Salvator, Kommandant der 25. Truppen-Division in Wien, soll schon mit dem nächsten Armee-Verordnungsblatte zum Kommandanten des Stab3« 'DOffiziers-Kurses an Stelle des nach Dalmatien -