Pester Lloyd, Januar 1882 (Jahrgang 29, nr. 1-31)

1882-01-14 / nr. 14

­­x " 1: ° : Mi Abonnement für die öfferr.-unger. Monarchie en „Befiter Lloyd Morgen und Abendblatt­ Surd R­he auch Montag Früh und am Morgen nach einem Feiertage.) gyz 78. Sür Undapest: nit Vofversendung: läbefich fl. 22. Bierteljäger, 8.50 | Ganzjährr. fl. 24.— Bierteljähtl. agrlid an 41.— Fr in Halbläget.­n 12.— Monatlich separater Torversendung des AbendBlattes . , ff. 1.— vierteljährlich mehr. pa te 96­9­9.— 9 Inserate und Einschaltungen für den Offenen Spielsaal werden angenommen: 2indapest Henmundzwanzigster Jahrgang. in der Adm­inifration, Dorotheagafse Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen Leopold Lang; Giselaplag Nr. 3; Haasenstein & Vogler, Doro­theagaffe Nr.11; A.W. Goldberger, Servitenplan 3. Infertionspreis nach aufliegendem Tahif. Unfrankirte Briefe werden nicht anges­­­­­nommen. Redaktion und Administration Dorothengaife Nr. 14, erften Stod, Manuskripte "werden in Keinen Safe zurüngestellt. Einzelne Nummern: & i­ in allen Verschleisslokalen. Saferate werden angenommen im Auslande : In Wien: Bei A. Oppelik, Stu­­­benbastei Nr.2; R. Mosse, Geiler­­stätte Nr. 2; Mansenstein , Vogler, BD­idacfie M Nr.10; A. Niemetz, Ufervorstadt, GSeegasse Nr. 12; Annoncen:Expedition Hein­­rich Schalek, Gen.Ag. von ©. 2. Daube &’Co., K., Wollzeile 12, Wien; — Rotter & die, I, Niemerg, 13. — Paris: Agence Havas, Place de la Bourse, Frankfurt aM. G. IL. Daube dt Comp. Dbennement für dasgngkaud(Morgen-u.Abendblatt). für diexonanzürstenttjümere bei un ösfl.,b.nächsten Postamke takienbei utkstoft.50tv.,b.PostausteinTriefuoft.1.skk.;für Stausss» Bierteljährtich: Fir Denischland: Bei uns mit direk­ter Srenzbandsendung 9 fl.,beim nächsten postamte 13 ME. 76 Bis 17 Frcs. 20 Cent. ; fi 18 reicht bei und 10 f­. 59 fr., bei Havas, Laffite u. Co. in Paris, Place de la Bourse, 28 %1c8.85 €. August Ammel in Straßburg 28 amte in Straßburg BF. 18 Frcd. 75 ©. ; fü­r Großbritann . für Belgien bei uns 10 fl. 50 Tr. b. Postamt Köln 23 M.8 Pf.; für die Verein, Staaten von a eache bei uns 10 fl. 50 fr., b. Postamte in Köln, Bremen u. Hamburg 23 ür die Türkei bei uns 10 fl. 40 fr., bei den daselbst aufgestellten T. £. Postexpeditionen 7 fl. 15 fr.; für Grießenland mit Egypten bei uns 10 Jedes­. Verwegen.Dåuematß und sgt auch beim­ 610fi.501k.,beim Postanwerel für 23 sprec-95C.,sür,5ptmien,xorbsqakbeitknslofl.äokr.,b.Post­ s 23Nd.8 P? -für die Schweizl sei uns10fl·501r.,bei det kostömtern’ enbeiutts10fl.50­r.,b.Postamte in KölnTsLIM­­Mk·8Pf.; ft.wie-»b-PostamteTriestwflekt.: Pf.;fü­r diegiederkandebeiuttsIofl.50kr.,b.Postamte Oberkaufetts Mk-8Pf.; fiskrznontemqwuzersikn beiu­ösfl.,bei säm­­tlichendonsjc 11 Poständ­er 117fl.EIN fur Inkkanditur durch die kaiserlich russischen Postämteer LZolr.in Goldprosum­. I Pestokhloyd­.W »JMit 16.Jännerlsst beginnt ein neues Abonnement b­esuchen deshalb unsere geehrten p·t.auswärtigen Abonnenten,­­deren­ Pränumeration mit 15.d.M.abläuft,dieselbe rechtzeitig vnneuöxy zu wollem damit einer geregelten und ununterbrochenen Expedition entsprochen werden könne. Tsz De Pränumerations-Bedingungen sind an der Seite un­­seres Blattes zu ersehen. „Die Administration des „Xefler Lloyd“. Bodenberidt der Yindapefter Effektenbörfe. SD. Eine aufregende Woche it an dem Pariser Markte vorübergegangen, in welcher der Prozeß eingeleitet wurde, dessen Durchführung seit längerer Zeit von Faltblütigen und objektiven D­eurtheilern der Situation, unbefiimmert um die sonstigen Vor­gänge in Aussicht gestellt worden war. Die Hochkurse der ephemeren Effekten wurden rafixt, die Unhaltbarkeit der dortigen Zustände wird nur von Seren nicht anerkannt, die, gleich dem Krieger mitten im­­ Schlachtgetümmel, si­e eine Rechenschaft zu geben vermögen über die ‚Erfgeinungen der sie umgebenden Welt. Der Markt für Werth- Effekten ist aber den gleichen weirthschaftlichen Gelegen unterworfen wie jeder andere Markt, und wenn verschiedene Einflüsse die immediate­­ Sühnung einer Verlegung dieser Gerete verhindern, tritt doch mit­­ der Zeit die Folge des Fehltrittes ein. Seit geraumer Zeit ist den Märkten von Paris her zu viel zugemuthet worden; die Agiotage schuf fiktive MWerthe und entfachte die Spielmuth. Mitten in dieser­­ Zeit der Agiotage haben die vornehmlichsten Ursachen, denen die Be- A wm 4­4­6 za ne­mals anna BV... flüssige Kapital hatte Beschäftigung gefunden ; die flottanten Baarmittel "Verthewerten sie unter dem Druce von Ereignissen, die auf die wirts­­chaftliche Weitergestaltung Europas in ihrer vollen Bedeutung noch nicht erfaßt sind. Durch die verthewerte Zinsrate ließen sich jedoch Gründer und Agrotenre in ihrer Arbeit nicht hemmen und exsl jept wird man nach Veröffentlichung der statistischen Daten gewahr, in welchen Dimensionen sich diese Thätigkeit während der zweiten Hälfte des Jahres bewegt hatte, und man darf sich wahrhaftig wundern, daß nicht schon früher ein Nachschlag eingetreten ist. Die kontinentalen Börsen wurden schon vor Monaten von einem Gefühle der Sorge beichlichen angesichts des Treibens auf dem Pariser Markte und wenn 8 an Manchen ungerechtfertigt erschien, daß sich die Hebungen für die Eine ängstigten, dürfte dennoch der Verlauf der Ereignisse Yenen Net geben, die versolglich zur rechten Zeit das Haus bestellt und ihre Engagements gelöst haben. Wie hoch man auch­ die Aufnahme- Tähigkeit und die Widerstandskrafe des französischen Kapitals schägen mag, kann es heute nicht mehr zweifelhaft sein, daß an den fr­anz­ö­sischen Plägen der Tag der Abrechnung entweder bereits ange­­­brochen ist oder unmittelbar bevorsteht, die dortige Spekulation ist in den Liquidationen der legten Monate in ihren Ressourcen ungemein geschmälert, sie muß ihre Position aufgeben, wenn sie die vollkommene Entnüchterung nicht mit den enormen B Verlusten bezahlen will. Daß die Verhältnisse so und nicht anders liegen, beweist die Thatsache, daß "heute nicht mehr das Gebahren einer Gruppe im Vordergrunde der Diskussion steht — es erscheint dasselbe nur als ein Theil des Ganzen — sondern daß die Folgen einer, wenn auch­ kurzen Epoche der dem faktischen P Bedürfnisse nicht entsprechenden Gründungen erwogen werden. Die Spekulation bei uns hat frühzeitig begonnen, den über­flüssigen Ballast von sich zu werfen, sie ist ziemlich frei von Engage­­ments und es ist bei uns, troß der zahlreichen Verbindungen, die wir mit dem französischen Kapital im Verlaufe der beiden vorhergegange­­nen Jahre angeknüpft haben, keine­ sehr tiefgehende Wirkung eines eventuellen Debacles an den französischen Plägen zu befü­rh­ten. Wenn nun doch in der abgelaufenen Woche eine energische Contre­­bewegung gegen die leitenden Spekulationspapiere eingetreten ist, haben wir die Begründung hiefür, abgesehen von dem politischen Momente, den Besorgnissen über die eventuelle Ausdehnung der Be­­wegung in den dalmatinischen Bergen, vornehmlich in zwei Umständen zu suchen; die Börse sagt sich mit Recht, daß die Newten-Konversion insolange ruhen müsse, als sie die Verhältnisse nicht geklärt, die Stimmung sich nicht vollkommen und allgemein beruhigt habe, andererseits ist mit der wesentlichen Kursherablegung der lestenden Bankaktien das allgemeine Kurs-Niveau herabgedrückt und damit ausgesprochen, daß die Situation sich für die Spekulations-Effekten einigermaßen geändert habe. Die Gontremine hat wohl auch zu dem bedeutenden Rückgange beigetragen, sie hat aber durch ihre wiederholt ausgeführten Deckungskäufe partiellen Erholungen Raum geschaffen und den Rückgang minder empfindlich gestaltet. — Ob nun die Baiffe ein Ende gefunden hat, lautet die Frage der interefsirten Kreise; ihre Beantwortung ist von dem Verlaufe der Bariser Media- Riquidation abhängig. Gelingt es, über dieselbe Hinweg zu kommen, dann wird si unter Markt erholen, denn ex hat voll­ommen freie Hand, ex­it entlastet und vermag einer Hauffe entgegenzukommen. Unser totaler Markt war für die speziellen Plabpapiere recht günstig gestimmt. Für diese Wert­e sind die internationalen Ber­­­ Hältnisse ohne Einfluß; für dieselben entscheidet Lediglich der Ge­schäftsgang und die Dividenden, über welche die günstigsten Mel­­­­dungen vorliegen. Die Konferenz über die Fusion der Mühlen wurde von der Börse vollständig ignorirt, man war sofort über die Bedeutungslo­­sigkeit des Projektes im Klaren. Nachstehend geben wir die Kurs-Fluktuationen der wichtigeren Effekten seit Schluß der Borwode : » » 558.— 559— . — 8.— Wiener Börsenware. Originalbericht des „Reiter 21095“­­ ; in Dez, Düniter, in De Alumni belenéltt au kek SE Eee den festländischen Börsen mit lebhafter Erbitterung geführt worden sind. Die Kontremine, lange genug in den Hintergrund gedrängt und zum Schweigen verurtheilt, führt das große Wort und Niemand wagt es, ihr entgegen zu treten. » Dastr eben so in Paris der Fall,tp1e in Frankfurt,Berlin und Wien und Niemand kann mit Bestimmtheit angeben,wann dieser Zustand sein Ende erreichen­ wird.· » Es sind dies, was speziell die Wiener Börse anbelangt, ganz eigenthümtliche Verhältnisse, eine Ersceinung, wie sie zu den Gelten­­heiten, zu den Abnormitäten gehört. Keine oder minime Engagements, reine Geldknappheit, geschweige denn ein Geldmangel, ungesch­wächte Fertigkeit des Anlagemarktes, namentlich der Menten und doch eine 10 einschneidende Barfse! gretlich) die Erklärung für diese Abnormität braucht man nicht lange, zu suchen. Sie liegt in der Situation der P­ariser Börse. Die Pariser Börse ist ernstlich frank. Die Krankheit hat zu wiederholten Malen ihren Charakter gemechselt; erst das Bild eines akuten Leidens bietend, welches jeder bald zu einer Krise führen mußte, stellten sich bei Oderselden alsbald wieder die Symptome eines schleichenden­ Uebel ein, welches langsam aber stetig an dem Matt der Kurfe­ dort, und allerorten zehrte. Erst in den sechten Tagen hat die Krankheit wieder einen akuten Charakter angenommen und die ernsteren Vorgänge, die in den jüngsten Tagen sich in Lyon und Paris abgespielt, sollten fast das Eintreten der Krise als unmittelbar bevorstehend erwarten Yaffen. Und merkwürdigerweise war es gerade seine erste Gruppe, von welcher der Anstoß zur Panik ausging. CS ist ja ein öffent­­liches Geheimmniß, daß die getäuschten Erwartungen der Gruppe der Banque de Lyon et de Loire in Bezug auf die Konzessionirung der maritimen Kreditbank den Ausgangspunkt bilden für die Devoute des P­ariser Plabes, eine Devoute, von der freilich in­erter Linie nur die Titres der genannten Bank betroffen wurden. Die aber naturgemäß auch auf den gesammten Gijektenmarkt der Pariser Börse eine empfindliche Wirkung ausübte.­­ Daß dieser Zmwischenfall an fie wohl nicht jenen nachhaltigen Eindruck, da verheerenden Gifeit hätte üben können, wenn er nicht durch andere Unstände jehindirt und verstärtt worden wäre, it­emib. Es sind dies Umstände, si welche die Börsen und nament­­lich der Pariser Plan Höchst empfindlich sind, es immer waren und stets sein werden. Man hatte gemäß das Dinüterium Gambetta nicht mit sonderlichen Sympathien begrüßt, sondern die Bildung des Kabinett als ein fast accomph eingenom­men, mit dem man sich abfinden müsse. Man war einigermachen beruhigt, doch die Kollegen des Herrn­­ Gambetta Jedem, der es hören wollte, versicherten, es habe mit den finanziellen Plänen, die man dem Kabinet zuschrieb, vor­­läufig wenigstend seine guten Wege. Nun hört man plöslisch, daß das Kindlein, genannt Kabinet Sambetta, schon wenige Wochen nach es Geburt am Leben bedroht sei und die ohnehin ängstliche Orfe steht wieder vor einem a­nheimlichen Flaggretchen. Die un­günstigen Verhältnisse des französischen und englischen Geldatak­tes waren duchaus nicht danach angethan, um den peinlichen Eindruck der angeführten Momente zu mildern und so­ wird die Pariser Börse dem Abgrund einer Linie zugedrängt.­­ Da­ die Wiener Börse unter folgen V­erhältnissen gleichfalls ein ergiebiges Operationsfeld für die Kontzentine war, ist nach dem Gejagten wohl begreiflich. Die Hiesige Spekulation, gewohnt, in gläubiger Andanz nach Paris und Berlin zu bilden, konnte sich durch die von dort alltäglich Hiehergelangenden Hiobsposten nichts weniger al enconvagixt fühlen.­­ Dazu kommt, daß auch die innere Lage sein befriedigendes Bild gewährt. Die ursprünglich als harmlos geschilderten Vorgänge in den Bocche stellen sc­ nachgerade als etwas besorgnißerregend dar und Die Regimenter, welche eines nach dem andern Marschbereitschaft nach Dalmatien und der Herzegovina er­­halten, sind eben so viele Dolchstiche, welche dem­ Nefte ver Zumerji­t, den etwa Die Spekulation sich noch bewahrt hätte, vollends den Garaus geben. Die Börse weiß aus Erfahrung, melde Kompfila­­tionen jede noch so unbedeutende Affaire, wenn sie zufällig im Süden oder Stüpdosten der Monarchie spielt, in ihrem Schoße bergen fand, und sie gibt sich in dieser Richtung auch heute wieder Besorgnissen hin, welche mit Argumenten nicht enth­äftet werden können. Kanıt es da W­under nehmen, wenn die Coldrenten-Konversion fast ein apoz­teypher Begriff geworden it? Kann es Wunder nehmen, wenn das Rothichild-Konsortium sich ganz im Hintergrunde hält und die Beiset­zung der Börsenverhältnisse abwartet, bis es wieder in Ak­ion tritt? Freilich warten die Börsen ihrerseits wieder auf die Initiative de Rothichild-Konsortiums und es liegt da eigentlich ein circulus vitio­­sus vor. Vielleicht wird man schließlich doch aus demselben einen Ausweg finden. Vorläufig aber ist die Situation eine sehr unerbau­­liche, wenn auch­ speziell für die Wiener Börse eine Katastrophe nicht zu befürh­ten ist. Da­ das anlagefugende Kapital gegenüber dem allgemeinen Belfimismus nicht die Flucht ergreift und daß die An­lagewerthe von dem allgemeinen Rückgange nicht betroffen wurden, d­en Lichtpunkt in dem Bilde, welches die D­örsenlage uns Heute anbietet­ könnten ; zum Glück werden aber nicht ü­berall die gleichen Ansichten über den Werth und die Bedeutung des Handels und der Vermittlung gehegt. Zu der Einbuße, welche der Handel durch die Ungunst der Ver­­hältnisse erleidet, gesellt sich die mangelhafte Rücksichtnahme seitens der Staatlichen Faktoren. Der so verpönte Handel hat, und darauf möchten wir bei dieser Gelegenheit besonders aufmerksam machen, bei uns seit Jahrzehnten Außerordentliches geleistet ; er hat unseren Nahprodukten den Weg nach dem Auslande gebahnt, hat die Schwie­­rigkeiten besiegt, die sich dem Ablase derselben entgegen stellten, unseren Kredit und unser Unsehen gehoben ; er hat gleichzeitig im Lande selbst für die Schaffung von Institutionen gewirkt und bestän­­dig Sorge getragen, deren Vorhandensein gegenwärtig der alleinige Schuß gegen Erdrückung duch fremde Konkurrenz it. Die Schaffung der Mühlenindustrie und der Entrepots, in deren legterem Interesse der Herr Handelsminister ein so hartes Mitheil über den Vermittler, amtlich und von höchster staatlicher Stelle ausspricht, sind die beredtesten Zeugen für das ersprießliche Wirken des ungarischen Kaufmannsstandes. Leider sind bei uns stetig Schlagworte maßgebend, denen zu Liebe die ungeheuerlichsten Dinge geschehen können; dem Schlagworte von der „Annäherung der Produzenten und Konsumenten“ ist es zu danken, daß der Herr Handelsminister, die Aufgaben des , Vermittlers" gering- Thäsend, das landwirthschaftliche Publikum in dieser Weise daran­­geb­t. Wir haben es nicht nöthig, die thatsächlichen Wirkungen der vermittelnden Hölle des Kaufmannes, die bei uns seine andere ist, wie in den übrigen Ländern, darzustellen; wir haben nicht erst zu beweisen, daß sich der Produzent nicht dem Preisdruce, der Konsument nicht der plöglichen Preishinausregung gegenüber befindet, denn es ist “b­­ekannt Anh Muadıftn mh namanhlıaha (Ka nat ama sara im ihrer­­ Preisbestimmung abhängig sind von Angebot und Nachfrage, und Daß sich) diese Yeuteren für die Masfen­­artikel mie Getreide, Wolle, Häute, Sprit, Del und Manufakte nicht nach den Kofalen, sondern nach den Verhältnissen des­­Weltmark­tes regeln. Der Herr Minister fest beim Vermittler den Abgang der Solidität, die Sucht nach plumpfter Webervertheilung voraus und glaubt, daß der Produzent, der täglich aus Zeitungen und amtlichen telegraphischen Meldungen die Preisflustuationen der hauptsächlichsten Produkte erfährt, sich diese Webervortheilungen ge­­fallen läßt. Unter Kaufmannstand könnte sic fäglich Hinwegfegen über dieses eigenthümliche Rundschreiben des Herrn Ministers und er würde dies auch thun, wenn nicht aus demselben zu lesen wäre, welche falsche Auffassung fiber ihn an jener Stelle einfü­xt und propa­­girt wird, deren hauptsächlichster Beruf es sein sollte, den Handel zu fügen und zu fördern. Unser Kaufmannsland hätte seinen Grund zur Erregung, wenn er nicht aus dem Erlasse e­rführe, daß der Handels­­minister einen Widerstreit der Interessen zwischen Produzenten, Kon­­sumenten und Vermittlern proklamiet, wenn nicht ersichtlich würde, daß der Handelsminister Die Entrepots, ein Unternehmen, welches im gleichwert­igen Interesse der Produktion und des Handels geschaffen wurde, als ein Mittel bezeichnet, um den unnüten Bermittler Toszumelden, denn nur das Lagerhaus und Die das­­selbe manipulirende Gesellchaft sind — nach der ministeriellen Über­­schauung — für die Produzenten allein seligmachend. Bei aller Werth­­slütung der Hauptstädtischen Cntrepots und bei allem Vertrauen, welches wir der dieselben manipulirenden Gesellschaft entgegenbringen, stehen wir doch nicht an es auszusprechen, Daß wir es für eine furcht­­bare Schädigung des Handels erachten müssen, wenn der bip festbestehende Kommissionsh­andel durch 808 Monopol einer Unternehmung er­bprüht würde Das Entrepot-Unternehmen Tann ge­deihen bei dem­­Bestande des BZwischenhandels, gegen wels­chen eine Hete nicht begründet ist und es wird prosperiren, al wenn dasselbe nicht im Erläffen empfohlen würde, deren Glatthaftigkeit gegenüber einer auf Gewinn basirten Gesellschaft in solcher Form sehr zweifelhaft erscheint, aber eine ganze Klasse unserer Staatsbürger, die für die materielle Wohlfahrt des Landes in ihrem Kreise gleich wohlthuend mit allen anderen Klaffen wirft und schafft, deren Steuerleistung ebenbürtig ist der Leistung anderer, deren Bestand ebenso wichtig und zweidienlich ist, fir das Ganze wie der jeder anderen, zu Fränsen und herabzufegen, das scheint uns denn doch nicht in dem Berufe unseres Handelsamtes zu liegen. Wir halten auch bis auf Weiteres an dem Glauben fest, daß Herr Baron Kemény, der schon vielfache Bennweise einer aufgeklärten, unbefangenen Anschauungsweise gegeben, in diesem alle — ohne irgend eine übelwollende A­bsicht — im Drange der Geschäfte eine recht unglückkich gewählte Wendung des ihm vorgelegten Konzeptes doch seine Unterschrift sanktionirt hat und daß die vorstehenden Zeilen genügen werden, um eine nachträgliche Erklärung zu ver­­anlassen, welche die in den betreffenden Kreisen herrschende, durchaus berechtigte Aufregung zu beschwichtigen geeignet ist. Die Adria- ungarische Seeschiff- Tablert-Aktiengesellschaft hat für Sprit in ganzen Wagenladungen ab ungarischen Bahnstationen bis Mar­­­seille in Bordeaux, welche Häfen von den Dampfern der Gesellschaft allmonatlich berührt­ werden . Direkte Ueberwahns­­täbe erstellt, welche es unserer Spiritus-Industrie möglich­ machen, der norddeutschen Konkurrenz auf diesen Plägen mit Erfolg entgegen­­zutreten. Der Dampfer „Stefanie“, der " Adria", der in Fiume regel­­fertig ist, hat eine nicht unansehnliche Sendung Sprit für Bar­­celona an Bord. Auch in Hinkunft werden die Dampfer der Gesellschaft Spanische Häfen anlaufen, wenn ein entsprechendes Duantum an Frachtgütern für einen solchen Hafen angemeldet wird. Lipis-Balrazer Sparfasfe und Kom­­merzialbanf. Aus Balracz (Slavonien) berichtet man, die Subskription auf die Aktien der kürzlich dort eröffneten Lipil-Baltraczer Sparkasse und Kommerztalbant habe einen so ani­­mirten Verlauf genommen, daß die Dirersion der Anstalt die sofor­­tige Bolleinzahlung beschloß, um eine zweite Emission behufs Er­­höhung des ursprünglich mit 40.000 Gulden bemessenen Stamm-­kapitals auf 100.000 Gulden vornehmen zu können Ungarische Montanfusion. Man schreibt der „St. fr. Br." aus Budapest : „Die Ungarische Landesbank hat mit den Großaktionären 08 Kronstädter Bergbau­ und Hütten-Aktien­­vereins, welcher seinen Git in Wien hat, ein Bräliminar­leberein­­kommen abgeschlossen, wonach die Werte dieser Gesellschaft von der des Handelsministers hat nicht verfehlt, im Kreise der Hauptstädtischen­­, s Diese ENesultat it das Erebieiß emer von langer Hand mit an Vermittlern in keinem Metge der kommerziellen Thätigkeit vor­:« « I­n außerordentlic­­em Geschick und großartigen Mitteln vorbereiteten Aktion,bei welch­er Rothschild,Baring und Soubeyran gemein­sam vorgegangen sind.Der Zweck dieser Aktion ist aber nicht eine kleine Eifersucht gegen die Parvenus der Pariser Börse, sondern vielmehr der, das Terrain für neust­er Geldsüste zu ebnen. Sie haben fürzlid auszugámetfe ein Schreiben veröffent­­licht, welches Die „Times“ von b hervorragender Geste er­alten hat. Der Inhalt Dieses Briefes war, daß die französische Regierung, wenn sie daran denken wolle, die Fünfperzentige zu konvertiren, vor Affem sich mit der Haute banque, speziell dem Haute Rothb­ild verbinden müsse, um mit deren Hilfe und der Unterftügung der­­­­ tbe­­ És 8 IVA U­ngarischen Landesbank um den Kaufpreis von vier Millionen Gul­­den erworben werden sollen. Der Abschluß des definitiven Vertrags it an eine Bedingung geknüpft, welche mit dem Plane der Luıde 3­ baut, die anderen Werke desselben Reviers gleichfalls zu erwerben, im Zusammenhang steht. Allem Anscheine nach sollen alle diese Werke in die ungarische Montanfusion einbezogen werden.” Rothschild in Baris) Man schreibt der „Wiener Allgemeinen Zeitung” aus Baris unterm 11. D. M.: „In meinem legten Briefe Habe ich erwähnt, daß nit allein die ganze alte Haute banque sid) vollkommen von der wilden Spekulation in Suez, Union 2c, zurückgezogen habe, sondern auch nur vereinzelte Agents de Change wo die Vermittlung von Geschäften in derlei Werthen besorgen, som wie daß es dieser Korporation gelungen sei, ihre ganze Klientel aus ihren bezüglichen Engagements hinauszudrängen. | pa Divertions-Sigung wurden an 42 Parteien Darlehen im bekannt: Karl Müller, prot. Handelsfirma in Oeden­­burg; Adolf Hanke, nichtprot. Gemischtwaarenhändler in Wien ; Hermann veslauer Kirshner in Neufab; Hofei­ge in Jägerndorf; Nudwolf Nofenthal, Kaufmann in sit-NaLos; Tobias Neber, prot. Handelsfirma, Deatchinen- Rapierfabrik in Hall; Melchior Scholler, Ledergerber in Kropp; Franz Höfel u. Johann Rasberger sel. Witwe, prot. Handelsfirma in Rufstein; Mar Kraug i Komorn. . » Störfe- und Landeiswarfh­eifen. Das handelsministerielle Zirkular in A­ngelegenh­eit der Entrepot.) In unserem jüngsten Morgenblatte haben wir von dem Nundschreiben des Dan­delsministers Akt genommen, mit welchem derselbe im Wege der land­­wirthsschaftlichen Vereine die Benügung der Entrepots und Lager­­häuser dem landwirthsschaftlichen Publikum empfiehlt. Dieser erlaß Kaufmannschaft gerechtes Aufsehen zu erregen, denn die Definitionen, welche in dem ministeriellen Aftenstüde von der Thätigkeit des Han­dels und des Vermittlers gegeben werden, klingen so eigenthümtlich, so unmodern und so unbegründet, daß man sich wohl wundern darf, Hehnlichem bei uns noch zu begegnen. I­ministeriellen Rundschrei­­ben erscheint der „überflüssige Vermittler — in diesen Falle der Zwischenhändler oder Kommissionshändleer — als ein Individuum hingestellt, „welches den Preis des Produktes gegenüber dem Exzell­­en­ger drückt, und ihn steigert gegenüber dem Konsfumenten, welches den Tal der Hauptuugen gegenüber den Produzenten in die ste­ht.” Unseres Grab­ens ist bei uns ein Meberfluß an Kaufleuten, handen ; wir wissen vielmehr, daß seit Jahren der Handel — die Anzahl der Vermittler und Vermittlungen — in Getreide, Wolle, Häuten und den übrigen Rohprodukten in geradezu ersschrechendem Maße abgenom­men hat. minister von dem Werth der V­ermittlerarbeit entwickelt, allgemeine Geltung erlangen, dann milden wir und bald einem Zustande Würde die Theorie, welche der Herr Handels­­nähern, in welchem Produzent und Konsument ungestört, durch „überflüssige Vermittler” mit­einander in Berührung kommen .. m a. a Hefdofisberichte. Budapest, 13. Sinner. Witterung: heiter. Therm­ometer — 10 ° © Barometer 7755 Mm. Warterstand zunehmend. Bei vorwiegend nordwestlichen und nördlichen starken Winden hat die Temperatur abgenommen ; der Luftdruck hat sich erhöht. Das Wetter ist im Südwesten ziemlich heiler, im Nordosten war bei ve­ränder­­licher Umwelzung stellenweise wenig Schnee; in Käsmar und Szolnof war Sturm. — &3 ist im Allgemeinen ziemlich heitere Witterung mit nächtlichen Frost zu erwarten. Effettengeschäft. Die Börse war heute etwas mr­z­ter, ungeachtet der matten Haltung aus­wärtiger Pläge. Der Bev br in Sperulationspapieren und Menten gestaltete sich recht belangreich und waren K­ursi­mwartungen in Defterreichifige Kredit in Folge Zahlungstokungen und Grefuttong - Verkäufen abnorn. Unter diesen­ B Verhältnissen erlitten auch einige Lokalpapiere größere Kurseinbußen, Baluten und Devisen etwas matter. An der DVorbörse eröffneten Oesterreichische Kredit zu 325.—, erholten sich auf 8328.30, ermatteten wieder auf 327, Ungarische Kredit festen 824 ein, stiegen auf 326­­., 4%ige ungarische Gold-Rente zu 88.30 bis 88.40 getauft, blieb 88.40 6., 5 ige ungarische Rapier- Rente zu 88.40, Ungarische Estompte- und Wechlerbant zu 11750 geschlossen. An der Mittagsbörse begannen Defterr. Kredit zu 326, erholten sie auf 327.50, um mit 327 G. zu schließen, Ungarische Kredit zu 824 gem­acht, blieben 324 G. Von Solal-Banfen wurden Estompte- und Wechslerbant zu 117—116.50 getauft, schloffen,­­ 116.50 ©&., Bester Kommerzial zu 653, Ungarische Sypothetenbank zu 127.50, Bankverein zu 118%, Gewerbebanf zu 203 getauft. 4%ige Golo-Rente zu 88.35—83.25 gemacht, blieb 88.40 6., 5%ige­­ V­apier-Rente zu 88.35—88.25 getauft, blieben gleichfalls 88.40 6. Von sonstigen Werthen fanden in Verkehr: Eige Stadt­­gemeinde-Anleihe zu 99.50, Straßenbahn zu 448, Ftanklin zu 146, Ganzische Eisengießerei zu­ 695, Drafce’iche Ziegelei zu 164—163, Schlie’iche Eisengießerei zu 244, Steinbrucher Ziegelei zu 275—283, 51/oige Bodenkredit-Instituts-Pfandbriefe zu 102, NordostbahnPrioris­täten zu 92.60. · ··· An der Abendbörse griff auf der ganzanxine eine kräftige Erholung Platz,anfangs schwankend,stiegen dann die Kurse bei den Rechtaktien Fontimui­lich, Oesterreichische Kredit Aktien festen 327 ein, stiegen bis 329, ermatteten wieder bis 326.50, stiegen neuerdings bis 332.60, schließen 331.40, Unga­­rische Kreditbank Aktien von 326.50 bis 330.50 bezahlt. Ungar. Ssfomptebani zu 116.50—117.75 getauft. Ungar rished perzentige Gold-Rente stieg von 88.40-88.80. Getreidegeschäft Termine. Zur Notigung ge­langte ein Schluß Banater-Mais per Mai-Sumi zu fl. 725. Stimmung wnverändert vndig. Wolfe. Bort-Elizabeth, 17. Dezember. Mir berichteten zulegt am 12. November. Seitdem empfangene Tele­gramme haben leider nicht die Erwartungen bestätigt, welche man hier und in Europa auf höhere Breite während der Londoner No­­vember-Auktionen hegte. I­n Folge spekilativer Nachfrage fliegen Preise vor der Eröffnung hier etwas, da hielt sich der festere Ton nur finze Zeit und mit Ausnahme­ einiger bevorzugten Sorten, wie länger ausgemachtener und kürzlich auch blauer Grease-Wollen, blieb unter Markt flau und ohne Anregung. Mangel an BVerschiffungs- Gelegenheit und damit verbundene hohe Trachten und knappes Geld übten naturgemäß einen Deprimirenden fi neuer Wollen sind seit Kımzem recht bedeutend und es freut uns fonstativen zu können, daß die ungewaschenen, welche wie gewöhnlich zuerst hereinkommen, in jeder Beziehung sehr selten ausfallen; die Wollen sind weit weniger mit Fehlern behaftet, als in der vorigen Saison, ja dieselben sind meistens sogar frei von Saat. Dürfen wir den Berichten aus dem Sinnern glauben, so haben wir in diesem Jahre aus manchen Distrikten eine Minderproduktion zu erwarten. — Snowwhites: Die Auswahl während des legten Monats war anhaltend gering, doch werden jebt die Vorräthe nach und nach etwas zunehmen, nur in beten, Ertrafuper ist äußerst wenig zu erwarten, da die meisten gutnaturigen und fehlerfreien Loofe im Schweiß verschifft werden. Von Miittelqualitäten stehen reichliche Zufuhren zu erwarten, doch werden dieselben,­­nach den legten Ankünften zu untheilen, mehr oder weniger sc­hweißig, wenn auch font ziemlich fehlerfrei ausfallen. In Free State Scouted i it noch einige alte Waare am Markt, ohne jedoch Beachtung zu finden, da Eigner sich vorläufig wo nicht in die jenigen niedri­­gen europäisgen Preise fügen wollen. — Bon Fleeces tam bis so weit wenig herein, Borräthe nehmen, aber täglich zu und wird die Auswahl in Kurzem reichlich­ sein. Schnittspartien wurden mit 8 °, bis 9'­, d. bezahlt und wilden. Superior Loose verkommen 10 d. bis 10%, d. per Bio. realijixen. Grease Die in unserm lechten Bericht gemeldete gute Frage für N­ordamerika hält an und sind Breite successive in die Höhe gegangen. Wir notiven wir schwere Viktoria Weit und ähnliche Wollen 7 d. und U. d. per Bfd.; besonders schöne Loofe von hohem Rendiment halten bis zu­ 9 d. und sind ebenfalls für den Norden Englands und den Kontinent gefragt. Leichte bläuliche Wollen sind reichlich vertreten und fanden in Folge der guten Dualität größere Umjäbe für Beschiffung fett. In einzelnen Fällen mußten Käufer Te­d. anlegen, doch haben sich Preise für 40 %ige Wollen seitdem auf 7 d. bis 71, a. gesielt. Frachten waren festhin recht fest; wir notiven heute: "/a d., §/, d. und a d. und 10% per Pfd. nach London und Han­burg für Scouveds, Yleeces und Grease und werden fi diese Raten auch wohl vorläufig halten. Für Liverpool wurde der Schooner „Reindeer” 233 Tonen gechartert. Borstenvieh. Steinbruch, 13. Jänner. Oxing-Telegr) Bericht der Borstenstiehbhändler- Hallein re Das Geschäft verlief bedeutungslos. — Wir notizen: Ungarische alte fijwere 56—57 Er., junge schmere 58—59 fr., dto. mittel- Schwere 57—58 fr., Bauernmwaare jihmered 41—56 fr., mittel­­schwere 53 14.—55 fr., leihte 53—54 fr. Rumäaniide dar­­fonger jümere — kr. tranfito, mittlere 57—58 fr. tranfito, leichte 55 °/,—56 fr. tranfito. Stahel fchwere 52—53 fr. trans fito, leichte 651—52 fr. tranfito. Serbische fehmwere 59.— fr. tranfito, mittelfepwere 57—58 fr. Fr. tranfito, leichte 54—55 fr. trans fito. — Die Preise sind nach Abzug von 45 Kilogr. per 4% in Kilo­­gramm zu verstehen. Bei jenen serbischen und et S Schweinen, welche transito verkauft wurden, werden dem Käufer fl. in Gold per Paar vergütet. Bei (Guftav Ebell u. Co) Einfluß aus. Anh­nfte Gute Durch 3

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