Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1882 (Jahrgang 29, nr. 124-147)

1882-06-01 / nr. 124

1882, — Ar. 124. « ha ab (E­ inzelne Praummern Er. in allen Berschleißfofalen.) Budapest, 1. Juni. " — Bis zur Stunde Haben sie die Westmächte nicht höher als bis zu dem Entschlusse aufgeschwungen, einen Kommissär der Pforte nach Aleramdtien zu be­rufen, damit derselbe die Autorität des Sultans, vorläufig moralisch, Fü­r den Khedive einfege und der­ egyptischen Arne in unzweideutiger Weise demonstrire, daß ihr Souverän die Rebellion gegen Tewfiz Pascha nicht billige. Vor einer Woche noch wäre vielleicht mit der Entsendung eines solchen Kommissärs viel, wenn nicht Alles gethan gewesen; heute aber sind die Dinge bereits zu weit vorgeschritten, als daß von derartigen blos moralischen Erefftionsmitteln irgend ein praktischer Erfolg zu erhoffen wäre. Arabi.Bascha macht auch kaum mehr ein Hehl daraus, daß er die Herrschaft des Sultans in so weit amerferne, als sie ihm für die Er­­reichung seiner Zwecke tauglich erscheint. Seine Diktatur zu brengen und Die Armee auf das ihr zusommende Niveau herabzudrü­cen, bedarf es ganz effektiver materieller Kräfte. Mit bloßen Mahnungen wird heute ih­mwerk­ mehr etwas auszurichten sein. Nım wird allseitig erkannt, daß eine militärische Sontervention doch türkische Truppen den einzigen Ausweg aus dem Chaos bildet, die Negierungen Frankreichs und Englands haben sich für dieses Mittel im Prinzip schon längst entschieden, aber bisher i­ noch immer nicht der geringste Schritt zur Realisirung Dieses Planes geschehen. Vorausfegen miühren wir wohl, daß solch eine Aktion nicht ohne die Zustimmung und das Einvernehmen sämstlicher Großmächte begommen werden kann, um so verwunderlicher finden wir es, daß, wie wir mit ziem­­licher Bestimmtheit jagen können, bisher noch fei­nerlei Berschläge in dieser­­ Richtung den Mächten zugegangen sind. Ob nun die Verständigung der Mächte auf direktem Wege, ob sie mit Hilfe einer Botschafter-Konferenz versucht werden wird, sie wird in jedem Falle eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen und wer die Westmächte noch lange zögern, kann es ihnen ergehen, wie es ihnen in der jüngsten Zeit schon widerholt ergangen, daß sie eine an sich vernünftige und Erfolg ver­­sprechende Maßregel durch unwdthiges V­erzetteln exit in einem Momente zur Anwendung bringen, wo die Bedin­­gungen ihrer Wirksamkeit bereits dahin sind. eber die verhängnißvollen Ereignisse in Egypten von 27. and 28. Mai liegt uns ein interessanter Bericht vor, welcher die der Hauptsache nach bekannten Vorgänge durch­ manche nicht unwesentliche Details ergänzt. Danach hätte die am 25. Mai erfolgte Resignation des Ministeriums nicht vermocht, die Sorge und Beunruhigung der europäischen Bevölkerung in Kairo und Alexandrien zu beschwichtigen. Die fremden Kolonien wußten wohl, daß Arabi Pascha seine Rolle nicht ausgespielt habe, und waren auf das Schlimmste gefaßt. Allgemein war man indiguirt über die Aktion der West­­mächte, welche durch das Erscheinen der Flotten nur den einzigen Effekt hervorgerufen hatte, die Armee zu reizen und zu verbittern, ohne eigentlich den Fremden irgend­welchen Schuß zu ge­währen. Denn von Kairo nach Meraudrien it ein weiter Weg und wie die Europäer in den Bereich der Französischen und englischen Panzerfregatten gelangen, konnten sie hun­dertmal maflafiert werden. Die englische Kolonie versam­­melte sie am Samstag bei dem Konsul Coofton und ver­­langte von ihm Berhaltungsmaßregeln für den Fall der Gefahr. Mir. Eooffon sprach vorerst seine persönliche Mei­­nung aus, daß Gefahren für die Envopder vorläufig nicht zu befürchten seien, ließ sich aber später herbei, seinen Landsleuten Nachschläge zu geben, wie sie im Falle der Noth­­ant besten und sichersten Alexandsien und die Kriegsschiffe im dortigen Hafer erreichen könnten. Zu derselben Zeit fand die Versammlung im­ Palaste statt, in welcher die Ankündi­­gung des Khedive, daß er das Oberkommando der Armee übernehme, von dem Obersten mit Beleidigungen ermwrdert wurde. Diese Agitation wurde unterftügt durch die Haltung der Garnison in Merandrien, die womöglic noch heraus­­fordernder als die der Offiziere in Kairo war. Der Gou­verneur von M­erandrien war abwesend, er war von Arabi nach Kairo beschieden worden, der Polizeipräfekt war nicht in der Lage, den Itebellen den geringsten Widerstand ent­­gegenzulegen und so war die Bevölk­erung, ohnehin geäng­­stigt genug, der Gnade jedes A­nfalls preisgegeben. Es war eine schredliche Nacht für alle Bewohner Alexan­­driens. Glücklicherweise wurde der Friede nicht gestört. Am nächsten Morgen seggte der Gouverneue von Kairo zurrüc und beachte die Orb­ert. Daß die Truppen nichts unter­­nehmen und sich dazu verd­ränken sollten, die Haltung der Slotten zu beobachten, „zu Kairo nahmen mittlerweile die Ereignisse ihren Fortgang. Es war der Khedive Geburtstag, aber Niemand dachte daran, es hatte sich Jeder mit Wid­­tigerem zu befallen. Die Notabeln und Ulemas waren von den Obersten förmlich gepreßt worden, sich zum Khedive zu begeben und in dringendster Form die Wiederernennung Arabi Pajchas zum­­ Kriegsminister zu verlangen. Anfänglich leistete der Khedive energischen Widerstand, als aber die Neitglieder der Deputat­ion ihm kurzweg mittheilten, daß er nur die Wahl habe zwischen der Abregung und der Wiederberufung Arabs, als sie ihm zählten, daß die Garden vor dem Balaste die Ordre er­­halten, den Shedive nicht aus seinem Hause zu Tafjen, bis er nicht in Die Wiederberufung Arabs gewilligt, da konnte er den Zwange­rold teistiger Argumente nicht länger wider­­stehen und mit den Worten: „Ich beige mich vor dem Willen des Bosfes" signirte er das Dekret, welches Arabi Bajdha zun Kriegsminister machte. Das war das dritte Mal, da der Khedive Arabi Bajdha abgeseht und wieder eingefeßt hat. Mean glaubt, daß Arabi Palha­mi bald selbst in die Lage kommen wird, einzufegen und abzufegen, und daß er mit dem­ Abfegen wahrscheinlich beim Shedive den Anfang machen wird. nilfe obwaltem, wird er, mie erwähnt, nichts gegen Die Srrichtung haben; sollten sich aber solche u wird ex e3 fürs seine Pflicht erachten, dem Hause eingehenden Bericht zu erstatten. Der Interpellant und das Haus nehmen die Antwort jo Kenntniß. Folgt die Tagesordnung: Verhandlung über die Vorlage be­­treffend die Bereinigung der siebenbürgischen Konventual- und Kapitular-Archive mit dem ungarischen Landes-A­rchiv. Graf Johann Ezi­alyo hat nichts gegen das Meritum der Vorlage einzuwenden. Das Bedenken, daß den privaten Körpers­­chaften oder Familien, welche Dokumente in den genannten Archiven reponirt haben, durch die Nedertragung der Archive nach Budapest Mühen und Schwierigkeiten erwachsen könnten,­­ sieht er zwar durc ‚von vom Ausschusse proponirten neuen P­aragraphen beseitigt, ob nach den Privaten eine dreimonatliche Frist zur Nachahm­e ihrer Dokumente gewährt wird. Doch­ möchte er diesen Termin auf sechs Monate erst recht willen. » « Minister-Präsiden­t Tipa erwidert,­er habe dem neuen­ Paragraphen bereitwillig zugestimmt,um die aufgetauchte Besorgniß durch das Gesetz selbst zu zerstretten,doch halte er drei Monate für genügend. Die Vorlage ist ja seit dem Monat März allgemein bek­­annt ; die Interessi­ten haben Zeit genug, ihre Wünsche geltend zur machen. Auch müße man erwägen, daß in der falten Jahreszeit in jenen Archiven nicht gearbeitet werden kann. Die Vorlage wird unverändert angenommen. Folgt die Verhandlung über die Vorlage betreffend den auß­erordentlichen Pazifikationskredit von 21,7 Millionen. Graf Johann Schmidegg entreidelt seine Ansicht, daß die Delegation ihren Kompetenzkreis überschritten habe und sie habe die verlangte Summe vermuthlich nur darum votirt, weil sie darauf rechnen konnte, daß die gutdisziplinirte Majorität Alles gutheißen werde. Was zur Erhaltung der Armee gehört, das hat nach dem Gefege ohne Widerrede ins Geiet eingestellt zu werden. Nun sind aber in dem geforderten Kredit auch Summen enthalten, die Re­vestitionen bedeuten, welche die Delegationen nicht bemwilligen können und solche in einem Lande zu machen, das im Sinne des Berliner Mandats nicht uns gehört, geht denn doch nicht an. Die Vorher­­sagung der Opposition bei der Berathung des 1880er bosnischen Verwaltungsgeseßes, daß die Folge desselben die Erweiterung des K­ompetenzkreises der Delegation sein werde, hat sich, wie die Ereig­­nisse be­weisen, durchaus bewahrheitet. k Redner in der Meinung, daß man eine Ungeselichkeit inar­­titulire und man soll nicht sagen, daß man die Votivung efferttiire, ohne daß sich eine Stimme dagegen erhoben hätte. Graf Egidius Deffewifgy erklärt, daß er während seines dreijährigen Aufenthaltes in Bosnien die dortigen Verhältnisse kennen­­ gelernt habe; er wolle demnach seine Anfigten über die Ursachen der "vorliegenden außerordentlichen Ausgaben darlegen. " Er weiß, man werde dies auf geniinfer Seite ungern hören. Er hat die Unruhen vorausgesehen. Im September hat er prophezeit, daß im "ocsaer Kreise Unruhen drohen, im­ Dezember ging die Prophezeiung in Er­füllung­, er aber mußte seinen Bolzen verlassen. Allgemein herrscht die Ansicht, die Unruhen seien in Folge der Nekrotirungs-Verord­­nung ausgebrochen. Dies sei ein Irrthum, wie die Berichte über die ruhige, glatte Durchführung der Befeutigung in Serajevo, Banjalufa und anderwärts beweisen. Die Unruhen sind auf das Steuersystem und auf das Forst­­gefeg zurüczuführen. Der Landes-Finanzdirektor in Serajevo hat ein Gehalt, wie der ungarische Finanzminister ; 82 Beamte sind bei der­ Landes-Finanzdirektion angestellt. 2 Millionen Gulden ver­­schlingt der ganze Apparat, während im Namen 6 Millionen ein­­gehen. Ein solcher Zustand muß zu Unruhen führen, und als Redner dies prophezeite, hat man ihn für einen Schmalzseher ge­­halten. Der Landes-Finanzdirektor hat seinen Organen die Weisung entheilt, daß die Steuern mit unnerbittlicher­ Strenge einzutreiben seien. Er wird demnach­ wohl berichten können, daß die Steuern gut einfließen, von den Folgen dieses Systems aber wird der amt­­liche Bericht nicht enthalten; allerdings werden diese Folgen im Schoße der Delegationen in Gestalt neuer Kredit-Borlagen sich fühlbar machen. Der Hauptgrund der Unzufriedenheit ist aber das neue Forst­­gefäß. Die Forste in Bosnien sind Staatseigenthum ; demnach hat die Bevölkerung laut türkischen Gefes das Recht, ihren Stolzbedarf aus den Wäldern zu­­ beziehen. Die Begs und Agas haben das Holz zum Bau der Häuser ihrer Pächter gegen ein geringes Entgelt befonden, die armen Leute ganz umsonst. Mit dem neuen Forstgejeg it ein Heer von meist böhmischen Forstbeamten ins Land gekommen, die gegen Trunksucht oder ande­­rer Gründe aus ihrem früheren Dienste vertrieben wurden. Diese Forstbeamten haben dann als Organe der eine greuliche Wirthschaft geführt. Als Beispiel hiefür erzählt Ned­­ner den Fall einer armen Witwe, Der zwei franze Söhne erfroren, weil sie in der rauhen Witterung das Dach ihres Hanfes nicht repa­­riren konnte, indem sie nicht im Stande war, 13 fl. 60 fl. für das nöthige Holz zu erlegen. Und weil Nedner dies meldete, war er nahe Daran, mit dem Serdar Tungus in eine Kategorie eingereiht zu werden. Die Agaz, durch die Hohen Holzpfeife abgeschredt, mei­­gern ich, die Häuser ihrer Pächter repariren zu lassen; den Päch­tern it dies ein Vorwand, den Pacht nicht zu bezahlen — und der Agrarprozeß ist fertig. Noch schlimmere Folgen hat das Vorgehen der Forstorgane in Bezug der „merat”. Diez sind ausgerodete Wälder, die von Ge­meinden als gemeinsame Weidepläne überlassen waren. Die Forst­­ämter haben nun diese Weidepläge unter dem Titel, daß sie als eher­malige Wälder Staatseigenth­um bilden, an einzelne als Aeder hinausgegeben. Demzufolge verweigern die betreffenden Kmet3 den Rat und es entsteht eine Menge von Agrarprozessen. Ueberdies haben die hohen Holztüren die geringe Industrie getödtet, die es früher in Bosnien noch gegeben. Jeden Tausender, der aus den dortigen Wäldern einfließt, werden wir hundertfach zur­ezahlen. Darum möge die Regierung der Reform der bosnischen Administration ihre Aufmerksamkeit zuwenden, font können wir aus Bosnien sein Regiment zurückziehen. Die Reformen in der Admini­­stration werden verläßlichere Hüter der Ordnung sein, als die pro­testirten Befestigungen. Er votirt die Vorlage. : Graf Johann Ezh­afy: Was jegt verlangt wird, das dient zur Vertheidigung und ist Feine Investition. Straßen, damit Die Truppen m­iteinander verkehren können, sind feine Anlagen ; diese Straßen werden feine Kommerzialstragen werden und ihre Errich­tung gehört nicht in den Kreis der administrativen Ausgaben. Die verlangten Summen wurden nicht votirt, weil, wie Graf Schmidegg sagte, die Regierung über eine gutdisziplinirte, gehorsame a verfüge, sondern weil ihre Auffassung vom Gefege diesem entspreche und darum hat die aufgeworfene Kompetenzfrage sein Echo gefunden. Redner empfiehlt die Vorlage zur Annahme. (Lebhafter Beifall.) Graf Ferdinand 3iddy erachtet es nicht blos für opportun, sondern geradezu für geboten, daß die Kompetenzfrage aufgeworfen wurde und in Verbindung mit derselben die politische Frage, denn nur so konnte die Geiesgebung dazu gelangen, ihre Stimme gegen die finanzielle D­eeinträchtigung duch die Offupation zu erheben. Man mußte die Gelegenheit ergreifen, um vornehmlich auszusprecen, daß das Land nicht weiter in der Lage sei, die Lasten der Offu­­pation in dem bisherigen Make zu tragen. Die Lasten sind so groß, daß man beinahe versucht wäre, die Votk­ung weiterer Summen zu verweigern. Kardinal Haynald wendet sich in seinen Ausführungen, auf die wir noch zuwickommen, hauptsächlich gegen den Grafen Schmidegg, der von einer wohldisziplinirten Majorität gesprochen ; er protestirt gegen solche Ausfälle und gegen Ausdrücke, sie Ungegeh­­lichkeit, die unparlamentarisch sind.­­ 3 Präsident meint, er habe die vom Grafen Schmidegg gebrauchten Worte gehört und sie neuerdings nach den Aufzeich­­nungen der Stenographen gelesen, aber nichts Unparlamentarisches darin gefunden. Mar pflege sich viel härterer Worte in den Parla­­menten zu bedienen. Be · .­Gmechmidng erklärttauch seinersetz,daßchm die Absicht zu beleidigen fern gelegen sei Minister-Präsident Tia polemisirt mut gegen mehrere Bar­­redner, worauf die Vorlage angenommen und die Sitzung nach Bel­eidigung des Grafen Rudolf Zichy als Mitgliedes des Obersten Disziplinargerichtes geschlossen wird. Nr.10,anläßlich seiner nach dem Ergebnisse der Superarbitrirung als invalid erfolgenden Uebernahme in den Ruhestand denållkators- Charakter ad honores mit Nachsicht der Taxe,sowie ferner in An­­erkennung seiner langjährigen­,belobten,besonders leifrigen und erfol­greichen Truppendienstleistung das Militär-Verdien­stkreu­z zu verleihen. Ernennungen­ Béla Mezey, Min.-Rechn.-Offizial II. RI. zum Min.-Nechn.-Offizial I. KI.; Desider Nemeth zum unbesoldeten Rechtsprafti­anten am Preßburger Gerichtshof. Rersional-Nachrichten.) Ministerpräsident Ko­­loman Tipa reist heute Abends nach Wien. — Paul $unfalvy ist — wie wie mit tiefem Bedauern erfahren — an einer Lungen­­entzündung erkrankt. — Ihre Majestät die Königin von Sachsen empfing am Freitag in der 1. Villa zu Strehlen den österreichisc­h-ungarischen Gesandten Freifeern v. Herbert, M­athbfeal und Gemahlin, die auch zu dem Diner ge­­zogen wurden, zu welchem außerdem Staatsm­inister General v. Fabrici geladen worden war. (Edisons elektrische Lampen) sind in den Szilgay’schen Gasthaus-Lokalitäten seit gestern eingeführt. Wir selbst haben uns überzeugt, daß die Lampen ein kräftiges, mildes Licht geben, dabei gar Feine Wärme verbreiten. Eine roh­e Edison’sche Lampe kommt auf 7 Frances zu­ stehen und brennt 800 bis 1000 Stunden, dann bricht sie und muß erregt werden. Das elektrische Licht kommt — nach Angabe des Entrepreneurs Herrn Bustas — auf 30% billiger zu stehen als das Gaslicht. Auch„im Haupt-Telegraphenamte sind diese Lampen eingeführt. Gasexplosion) Der Kaufmann Albert Kún in Kart fenburg it am Pfingstsonntag von einem schweren Unglücksfall heim­­gesucht worden. Im Keller stand ein Gefäß mit sogenannten , trans­ portablen Gas“. Dieses Gefäß war offen vergessen worden, so daß das Gas ausströmte. Al nun Kun am genannten Tage, Morgens 9 Uhr mit der brennenden Kerze in den Keller trat, entzündete sich das Gas und es erfolgte eine Grplosion. Kún erlitt so schwere Brandunwunden, daß an seinem Ank­ammen gezweifelt wird. Polizeinachrichten­ Der Deserteur des 32. Ynf.­­Meg. Wilhelm FreyLlex wurde gestern von der Polizei ausfindig gemacht und der Militärbehörde übergeben. — Der Kommis­sig­­mud Spitenberg des Möbelhändlers Anton Stern wurde wegen eines zum Schaden seinen Chefs begangenen Betrugs verhaf­­tet.­­­— Borgestern wurde in der Károlyigatte ein vier Monate alter Säugling ausgeseßt gefunden. Es ist nun gelungen, die Mutter des Kindes­ in der Person der beschäftigungslosen D­ienstmagd Gtella Szeif zu eruiven. Dieselbe wurde in Haft genommen. (Diebe auf Gastrollen.) Dresdener Blätter melden: Eine vertrauliche Notiz, die der Polizei-Dirersion in Dresden zuge­gangen, kündigt der jährlichen efidenz einen wenig erfreulichen Besuch aus Budapest an. Mach derselben hat sich eine Taschendiebs­­bande, bestehend aus vier Personen, Samuel Stern, Gerson­ Noren­­berg, Wilhelm Reich und Adolf Wertheim­, von dort nach Deutsch­­land auf eine Kunstreise begeben. Die Mitglieder der Bande sollen der Polizei in Hannover, Magdeburg und München bereits bekannt sein, sich im Besige falscher Bässe befinden, in Bahnhöfen und Thea­­tern ihr verbrecherisches Handwerk treiben und es namentlich auf das in Bäder reifende Bublitum abgesehen haben. Sämmtliche Behörden sind auf die Bande bereits aufmerksam gemacht .­­Landes-Finanzdirektion·"«s . Aus dem Hreichstage. Präsident Judex em­ise Georg v. Mailath eröffet die heutige Sigung des Oberhauses um 11 Uhr Vormittags. — Schriftführer Baron Nudnnyanpgly und Baron Nyáry. — Auf der Ministerbank: Minister-präsident Tipa, Finanzminister Szänpáry, Minister a latere Baron Béla Drczy3y und Unter­­richtsminister Trefort. Ber Medergang zur Tagesordnung beantwortet Kultus- und U­nterrichtsminister Trefort die neuliche­nterpellation des Grafen Johann Ezi­aty beriffs Wiedererrichtung des Kaihaner Konvitts Der Minister sagt, er habe im Prinzip nichts gegen die Wiedererrichtung dieses Konvitts, in welcher Beziehung auch viele Munizipien en den Reichstag petitionirt haben, das er aber nicht übernommen hat. Er wird die Fundationen durch seine Rechtskonsulenten prüfen lassen und das Gebäude durch Kommissäre untersuchen lassen, um zu­ eruiven, ob das Konvikt dort wieder untergebracht werden könne. Wenn seine finanziellen Hundert Tagesweuigkeiten. Vetleibungen­ Se. Majestät der König verlieh , in Anerkennung der Verdienste während einer mehr als 40jährigen firchlichen Wirksamkeit und auf dem Gebiete der öffentlichen Angebe­­enheiten dem Titular-Brobst und römisch-katholischen Blatzer von Nagyfalı Emerich Hiroff-Szi­aczky den Orden der Giser­­nen Krone III. Klasse tarfrei ; dem Konfistorial-Reisiger und römisch­­katholischen Pfarrer von Nagy-Berezna Anton Rapp das Ritter­­kreuz des Franz­osen-Ordens ; an den Asperior der priv. öster­­reichischen Staats-Eisenbahn-Gesellschaft Isidor Littmann für Verdienste, die sich derselbe während des vorjährigen Frühjahrs- Hochwassers erworben, das Ritterkreuz des Franz Foref-Özdeng , dem­ Lehrer an der staatlichen Lehrer-Präparandie in Arad Anton Ur =­begyi, sowie dem griech.lath. Schullehrer von Nagy Szöllös Peter Jzay und dem reform. Schull­ehrer von Báta Michael Győry im Anerkennung langer und erfolgreicher Dienste auf dem ai des Volksunterrichts, das silberne Berotenftírenz mit Der vone. . (Aus dem Armee-Berordnungsb­latte.­) Sc.Majestät hat beschlonen die Uebernahme des Obersten Ferdii­nand Laugen des Arm­eestan­des,Platzkomm­andantenrst Krakart, auf sein Ansuchen in den wohlverdienten Ruhestand au­zuordnen und anzubefehlen daß demselben bei diesen­ Alealsein Anerkenntung sei­­ner langjährigen und pflichtgetreuen Dremtleistung der Ausdruck der a.k.Zufriedenheit bekanntgegeben,werden ferner zu ernengelnden Oberstlieutenant Josef Gerstenbrandt,des bestanden­en Militärs Bauverwaltungs-Offizierskorps,Militäeraudirektor in Triest,bei gleic­­zeitiger Uebersetzung in den Armeestand,zum Platz­­kom­mandanten in Krakau­,und den Oberstlioutonant Albert Edlett v.Hirsch,des Geniestabes,zugetheilt dem Geniechcjbemb­energie­kommando zu Lemberg,zum Militär Baudirektor in Triest;­die Vormerkung der nach benannten Hauptleikte erster Klasse fü­r Maxors- Lokal-Anstellungen anzu und neml und zwar­ f Josef(s)stät«b­er. Joha­ ani1:1a,Anton RauschFerden und Ceany Josef Schüssel,Josef·Mi­richelshofer;dannpe111·39a1tptxua117c erster Klasse Anton Waurisch,des Festuns HMhio vpp Vatillons Gerichtshalle. gu der Banknotenfälschungs-Hffekre Koloman Kerekes und Genossen fand heute die Schlußverhandlung vor dem Budapester E. Strafgerichte statt. CS präfi­irte Gerichtsrath Frenreiß, Botanten: die Rider Sárfőzy und Biza­­glich, Staatsanwalt Koffuthany, P Vertheidiger: Dr. Alex. Baiß, Dr. Mangold und Dr. Wellig. Es ersceinen als angeklagt: K­oloman Kerefcs, zu B3farno geboren, 24 Jahre alt, reformirt, unverheirathet, Bauzeichner, unbescholtenen Vorlebens, wegen der Verbrechen der Münzfähigung und Verkehrsregung; Ottilie Doncset, zu Csepp geboren, 33 J­ahre alt, unverheirathet, Rächferin, unbem­ol­enen Vorlebens, wegen Mitschuld an den obbe­­zeichneten Verbrechen, und Koloman Benepoitti, zu Nagy Szlabos geboren, 34 Jahre alt, unverheirathet, Gerber, megen Dieb­­stahl, bereits in Wien bestraft, megen Ber­ehlsregung und Berjucjs der Verfertigung falscher Münze. In Bezug auf Ladislaus Be­­­nedikti wurde das weitere Verfahren wegen dessen am 21. De­­zember v. a. im Inquisitenspital erfolgten Ablebens, in Bezug auf Frau Ladislaus Benedikfti, Frau Johann Krey, Karl KRerefes, Gabriel Friedmann und Charlotte Grün in Ermanglung von Beweisen eingestellt. Koloman Kerefes wurde im Jahre 1873 von der An­lage der Anfertigung falscher 100- und 10-Gulden-Wpansnoten, sorwie von 50­ G­ulden-Staatsnoten mittelst rechtskräftigen Urtheils wegen ungenügender Beweise freigesprochen. Im Jahre 1879 wegen Anfer­­tigung falscher Zehn-Gulden-Joten abermals in Anklagestand verseßt, wurde die neuerliche Aufnahme der bereits bdurch freisprechendes Urtheil erledigten Fälsschungs-Affaire angeordnet, und in zwei In­­stanzen wurde Keretes auch zu­ fünfährigem Zuchthaus ver­­urtheilt, jedoch durch­ die Königl. Kurie wieder freigesprocen. Nunmehr jedoch wurde diese Angelegenheit zum dritten Male aufgenommen, weil gelegentlich eines neuen Sälschungsfalles, in welchen die genannten Wirtangeklagten als Mitiepuldige vorkommen, jene Zehn-Gulden-Blatte, welche als corpus delicti zu den früheren Fälschungsfällen gehört, bei einem der jenigen Mitangeklagten Des Keretes gefunden wurde, und der Angeklagte Benedikti auch sonstige bezüglich der vorigen gegen Keretes erhobenen Anklagen gravirende Aussagen­­ abgegeben hatte. Koloman Keretes hat sich außerdem wegen Anfertigung der in Gemeinschaft mit den Angeklagten in Um­lauf gelegten 100-Gulden-Falsifikate zu verantworten.­­ Bezüglich Ottilie Doncset’s wtry die Anklage durch die gravirendes Llussage Benediktt’s und denlxantanderjvtejen,«daszDJO genannte als Konkubine des Kerpkes mit diesemrnge1n ex31schaft­­lichem Haushalt lebte,von den Färs­chungen­ gen­aue Kenntnis hatte undkm dem Erlös aus den Falsifikat etx partizipirte.Kolomem Bene­­dikti ist jener von dit drei Angeklagten,welcher in vollem Maße seine Schuld eingestanden hat.· . · Präsidentt Frenrfekß schildert die Wai­dlun­ge11d·teses Strafprozesses und produzert die cokpomuexkcci,welche ob ihr xkr präzisenzspandzeichnung Aussehen unter dexk Richtern und·Vertl­»ei­­digern erregen:6Hundert-Gulden-Noten,von denenzryet faktisch ausgegeben waren­,währen­d Asbei»den vier anderen beimblogest Versuche blieb,un­d die Skizze einer Hundert-Gulden-Note. Das Spezialverhör begitt mit mit der»Vernehm­un­g»Bene­­­dikti’s.Dieser erklärt,daß sämmtliche vorliegenden Falprikate,von denen er eines faktisch in Miskolcz verausgabte,durch Kessekcsan gefertigt und ihm in Budapest übergeben wurden,die betthtkvort gefundene Skizze eines Hundert-Guidons Falsifikats habe er selbst au­s dem Fenster pausirt. · Beltepikti erzählt n 1111,er habe acht Jahr unt der Doncsek ixn Konkubinat gelebt;als er Athen zurückkam, woselbst er drei Monate abgesessen hatte,fand er beidcho Irk­csek den Kerekes,von welchen die Doncsek ihm satherset soeben vor d­er Untersuchungs­haft entlassen worden,da er wegen­ Banknotenfälschung angeklagt,jedoch freigespocchen wurde­.Die Don­­cseklagte ihm akch,daß Kerekes Falsifikate anzufertigen ver­stehe.Es gelang Benedikti,beim statistischen Bureau als Diur­mt eine Anstellung zu erhalten­,die ersten Klfl.,welche er als Gage erhielt,brachte er der DonescL diese wechselte eine(alte)Zehn- Gulde szzte eim und Kerekes fertigte nach­ dieser mehrere Falsifikate an,­welche die Donesch ihm auch zeigte.Kerekes führte Benedikti später in mehrere Orte,woser oft Benedikti auch die Falsifikate eimwech­selte.Später fertigte Kerekes 50sfl.-und zuletzt 100-fl.-ilraten an. Die Falfifitate verstecte Kerefes in das Bügeleisen. Zulest wurde es von den Beiden, Kereles und der Doncset, nach Mistolcz gesendet, um 100-fl.-Salfifitate einzutauschen. Bräs.: Wie viel Falfifitate haben Sie mitgenommen ? Benedikti: Sechs Stüd, vier verbrannte ich jedoch. Bräf: Warum ? Benedikti: Ich Hatte Nachts einen Streit mit der Dondsef, mich in meiner Aufregung nahm ich vier Zalfifitate aus dem Bügeleisen und verbrannte dieselben. Der Fleischhauer A­c ő deponirt, im November vorigen Jahr­­es habe eines Abends ein junger Mann eine (alte) 10V-Guldens 9ote bei ihn gewechselt. Da Ács einige Zweifel über die Echtheit hegte, frug er nach der Provenienz des Hunderters. Der junge Mann sagte, er komme vom Baumeister Feliti und heiße Bo­bla. Huf Ács? Berlangen schrieb der junge Mann Ddiese beiden Namen auf die 100-Gulden-Ntote, welche Ács sodann mnwechselte. Bei dem Unterfuichungsrichter hat Ács diesen jungen Darm in dem Angeklag­­ten Rexefes erkannt. „ Der Präsident Tonsteller, daß die Schitt-Zadverständigen die auf dem von Acs dem Gerichte übergebenen Falsifitate befindlichen Narren Febti und Bobula als von Keretes herrührend erklärt haben. Ács erkennt unter den vier nun vorgeführten, einander ie sich ähnlich sehenden Häftlingen den Angeklagten Keretes als den bewußten jungen Mann. Ebenso erkennen denselben die Schwerter des Beschädigten Mola Acs ı und der Gehilfe Joan Schlesin­­ger, welche damals im Fleischerladen anwesend waren. Dem Lechtern kam damals das auf der Hundertgulden-Pfote befindliche Grün als zu glänzend vor.­­ R 2 ő Rerefes, min vernommen, beharrt nichtsdestoweniger bei seinem bisherigen vollkommenen Leugnen. Der Gerichtshof befehliegt nun, mit Benügung einer­­ soeben abgegebenen Aussage Benedifti’S während 963 Berlaures der Schluß­­verhandlung eine Ergänzung der Untersuchung vorzunehmen. Benedikti hatte nämlich angegeben, daß er in Gesellschaft­­ Koloman Keretes in die Gärtnergasse ging, wo er eine ihm­­ Keretes übergebene alte Zehn-Gulden-Note in einer Schärfe aus­wechselte. Diese Note soll falsch gewesen sein. Außerdem gab Venedikti an, daß Keretes auch falsche Fünfzig Gulden-Noten angefertigt habe, von meiden ein Stü­c bei eine Seh­er in der Sofefigarre ausgegeben worden wäre. Nachdem die Untersuchung auf diese Nig1ne11te sich nicht er­streckt hätterI­rde nunmehr Untersuch­ungsxst der Drill bean­tragt mmt Benedikti die oben bezeichneten zwei Orte aufzwfachen un die eventuell zu erub­enden corpom delistkUnd-Zeu­gen"Nachm­ittag zxer Schlußverhandlungs mitzubringen und dem Gerichtshosmü­lichen Bericht zu erstatten. Keretes beharrt nach wie vor kein Leugnen; er mil sein Alibi hinsichtlich des Abends, an welchem beim Fleischhaue: Ra­cz die 100-f[.-Stute eingew­echselt wurde, beweisen. Der Zeuge Karl H3figa, welcher bei seinem Schwage Chathay (bei diesem will Kerefes am Abend des 1. Novem­beroefen sein) wohnte, will jedoch an jenem Abend nicht zuhause ge­wesen sein. . Kerefes (mit verzweifelter Geste): Dann soll man mir gleich aufdenten ! 5 BP­rä­f. : Wozu diese Berzmeifung? — Keretes: W­it B­athay, dessen Frau und Mutter ? das sind meine Zeugen Präf.: Dieselben konnten nicht aufgefunden werden. Der anwesende Polizei-Kommissär Mathias Drill, melde Chathay seint, wird beauftragt, zur nachmittägigen Vortregun der Schlußverhandlung die hier genannten drei Zeugen mitzubringen Die nun vernommene Angeklagte Doncset erklärt, Ben­dikti habe nachdem er neun Jahre mit ihr gelebt hatte, sie verlafs im Mai vorigen Jahre tam Kerefes zu ihr wohnen, ‚allein exit, August begann ihr „Verhältniß“ zu Keretes. Venedikti habe i Ninge und Uhren mitgenommen und deshalb wollte sie ihm anfang seine Effekten nicht herausgeben, er wohnte mit ihr und Keretes zusammen; die gegen sie belastenden Aussagen Benedifti’­ werdei von der Doncset vollkommen in Abrede gestellt. Kerekes habe be ihr nichts gefälscht­­, in ihrer Wohnung hatte auch ein Gerichtswo ein Zimmer, und dieser passirte ters das Zimmer, in welchen 8 £ er wohnte.­­ 3 ‚Prof.: Wovon lebten dann Sie und Kereles? — Don cset: Er zeichnete, ich nähte, wir haben ja so wenig gebraucht. Die Doncsef gibt noch an, Benedittt und Keretes seien ette ander feind gebesen. Bräf.: Deshalb, weil der jüngere Keretes bei Ihnen ältern Beneditti verdrängt hätte? — Doncsef: Ya Keretes — gibt die Donczef an — sei zuerst als fremde „Bettgeher“ zu ihr gekommen ; er malte sie und ein bei ihr wohn­haftes Mädchen , als Benedikti später von Wien kam, wurde auch­­ mit Keretes befannt. Weiteres im Morgenblatte. : Der gestal­lerte Schafpelz.Man sollte nicht glaubt welche Mü­he und pekuniären Aufwand unsere Justiz daranges hat,­um dem slowakischen Taglöhner Josef Glinka,welcher vo zwei Jahren hier seinen Schafpelz vermißte,Genugthuung zugeb und den»des Diebstahls beinzichtigten Kaknemden Johann Sol­«to zu überführen.Die Untersuchung währte,da sie erst heute, Schlußverhandlun­g«kam,wie man sieht,zwei Jahre,zweiander:» Kampraden des Bestohlenen wurden als Zeugen au­s dem Zizafek Komitat nach Budapest zitirt und heute auf ihre Aussagen beerdet. Der­ Angeklagte schwur hoch und t heuer,er sei unschuldig. Präs­.Die Zeugen habe­ ruhetaub­Iten einen Schaspek«­­gesehen,als Sie zum Bahnhof gingen,um nachhaufe»zu fahren..—« Angekl.:Das war mein eigener,ich kann es beweisen.« ·Präs.:Mit welchen Zeu­gen?—Angekl.:91 ist Jesus Maria und allen Heiligen. Nicht so sehr diese Berufung auf folgte Eaffische Entlastungs­­zeugen wie der Mangel an belastenden Zeugen verhalf dem Sol­top zur Freisprechung. Er weinte darob Thränen des Dantes Eine eben­so freudige Stimmung bemächtigte fi­des Bestohlene und der Zeugen, als ihnen vom Gerichtshof Neifelpefen und Diäten — für florartige Bauern gewiß noch nicht dagewesene Emolumen — zur Auszahlung angemiesen­­ wurden.. « So komm­t der Sch­afpelz des Glinka dem Justizärar auf«msh· alsöOszustehm Digbstal­l.Der geg­esene Ministerialbeamte Desider B­olka, welcher,wieIi jmgst mitgebhertt,zum Schaden der Schwæstertk Wein­eh zweier Fräuleim die­ er häufig besuchte,ein Sparkassebuch"mf Weh fitt entmendete,w­ 1rde heute zu sechs Monaten Kerketvey uret. weh « EEE ász ÖN a Fetegtn Yepeschettd..,Yesterd­e­y- Wien,1.Juni.Schürstbischof volk Breslau 1.Herze legte danach in die Hände des Kaisers unter Intervention des Ktl­tusministers ab. Zara, 1. Juni. Orig -Telegr) Nach zwölfstündiger Seefahrt langte die Gesellschaft des Ungarischen Ingenieur- im Arcitettenvereins heute nach Mitternacht auf dem Dampfer „Ferdi­­nando Massimiliano“ in Zara an. Die See war während der Fahrt ruhig und das Wetter heiter; an Bord blieb Alles wohlauf. Her Früh Abfahrt nach Fiume. Zar­!,1.Juni.Meldung der,,Budapester Korresponden Nach zwölfstündige Fahrt bei ausgezeichnetem Wetter­langte »Ferdinando Massimiliano«mit den Mitgliedern des Ingenieur-­ Architektenvereins um Mitternacht hier eil1.Die Ankunft des Schiffes war für 10 Uhr avisirt gewesen­,Hunderte von Einwohnern Zar harrten aber auch bis Mitternacht aus,um die Gäste zu erwarten welche sympathisch em­pfangen wurden.Morgens besichtigten dieR fenden das interessante Städten, durchwanderten die engen Gaffer, welche, da gerade Wochenmarkt gehalten­ wurde, stark belebt waren, so daß reichlich Gelegenheit geboten war, das dalmatinische Bol­leben, die Tragten und Typen seiner Bewohner zu studiren.­­ rechte Freude hatten Die hieher mobilisirten Sanitätstruppen unte Heren Dr. Bäncslay, größtent­eils ungarische Kinder, als sie die Garage der Heimat­ hörten. Um 8 Uhr wurde die Riedreife angetreten, Abends Ankunft in Fiume und sofort Weiterfahrt in Budapest. ( Berlin, 1. Juni. Orig. -ZTelegr.) Der Stand­­punkt Deutschlands und Oesterreich-Ungarns in­ der egy­pischen Frage wird dahin prägzifiet, daß diese beiden Mit äugerste Zurückhaltung anstreben und die Anerkennung egyptischen Frage als europäische seitens der Wejt nach erhoffen. Paris, 1. Juni. Nachrichten der „Agence Havas aus London von­ Geftrigen“ besagen: Wie versichert wi hat die Pforte den Kabineten von Paris und London uod nicht offiziell die Entsendung eines Kommissärs vorgeschlas­sen, sondern sie blos offiziös von der Absicht, einen frle­chen Kommissär abzufehiden, verständigt. Es it ein lebhaf­ter Meinungsaustausch über Diese Entsendung, die Befugni des Kommissärs und den genauen Umfang seiner Műji im Zuge. Zwischen Frankreich, England und den übrig Mächten herrscht fortwährend volles Einverständniß. Paris, 1. Juni. „Agence Havas" bestätigt, da Frankreich in der egyptischen Frage eine Botschafter Konferenz in Konstantinopel vorschlug und England den Votschlag anna. Die Einberufu­gen gehen wahrscheinlich denten. De Zusammentritt der Konferenz du­rfte schon in dem nächstem Tagen stattfinden. M­­­otiv,1.Juni.»Agenzia Stefani«erklärt diea Berlin datirte Nachricht der , Times", es sei die Rede da­von, daß Italien als Mandatar Europas in Egypt intervehiren solle und daß Deutschland sich zu diesem Ber­schlage gü­nstig verhalte, als jeder Begründung entbehren Zonden, 1. Zimi. „Times” erfahren, gestern Hat Frankreich dem englischen Kabinet eine Konferenz der Botz­schafter in Konstantinopel zur Lösung der egyptischen Trage, auf Grundlage des Status quo, proponitt. England habe den Botschlag acceptirt und eingewilligt, denselben der Großmächten und der Tü­rkei anzuem­pfehlen. — Die Kan­flotte in Plymouth erhielt Befehl, Heute nach Gibralta auszulaufen, wo ihrer weitere Befehle waren. In Devo­port werden Schiffe ausgerftet, welche als Wahlschiffe iim Suezkanal dienen sollen. London, 1. Juni. Der gestrige Kabinetsrath bes­­chäftigte si mit Egypten, Gramville hatte später es lange Unterredung mit Dem deutschen Botschafter Grafe Münster, f

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