Pester Lloyd, September 1882 (Jahrgang 29, nr. 240-269)

1882-09-01 / nr. 240

"«:’.·«·«I »Bitijief·t,«31. t­usik III-Der interkonfessionelle.Frieden,­eines der vornehm­­­««en.Erforder­nisse des Gedeihens in der Gesellschaft,die D eputation der Justizpflege,die fundamentalste Garantie für den Bestand eines jeden Staatswesens­;jawas mehrt Ruf und Name der ungarischen Nation sind nun seit lan­gen­­ Wochen arg gefährdet,um nicht zu sagen kompromittirt worden durch die unselige Angelegenheit,die unter der Ueberschriftt»Die Tipa-Eszlärer Affaire««die Gemü­ther im Vaterlande erregt un­d verbittert und uns zum Gegenstande des Mitleides,des­ Spottes,wenn nicht gar des Abschettes vor dem gebildeten Auslande zu machen droht. Das kann nicht Wunder nehmen , denn wo Dummheit und unlauterer Wille sich verbünden, auf ein böses Ziel Hinzuarbeiten, da man der Effekt kein anderer sein. Wir haben es wiederholt für unsere Pflicht erachtet. Diejenigen, deren Amt es es hier am Lande ist, den Frieden zu wahren, über das Heiligthtum der Rechtspflege zu wachen und den Leumund Ungarns vor­­ der Außenwelt m­afellos zu erhalten, aufzurufen, sie mögen auf der Warte stehen gegen beispiellose Blödheit und Nieder­­trat. Dieselbe Pflicht nach anderer Seite hin haben wir heute zu erfüllen. Die Antisemiten-Bande — das Wort it jedenfalls weit mehr berechtigt, als die „Verbrechen vertuschende Liga“, der „Kagal“ ud alle die anderen Kunstauswrk­e, welche die Baladine Dieser­sirn- und gewissenlosen Sepereien fich­ ‚ad hoc erfunden haben — die Antisemiten-Bande läßt sich’s an den Verheerungen, die sie bisher angerichtet, nicht ge­­nügen ; sie hat sich jet ein neues Objekt für ihre Attentate erforen und dieses ist: Das Christenthum. Nach­richten aus Nyiregyháza, die heute duch die ganze haupt­­städtische Presse gehen, melden : der vierzehnjährige Faden­­‚Inabe Moriz Scharf habe den Wunsch ausgesprochen, zum „Christenthum zu konvertiren und es sei ihm zur Erfüllung Dieses seines Vorhabens eine Bedenkzeit gejeßt worden. Die Meldung besagt nicht, ob Der Knabe zum Katholizism­us, ‘oder zu einer der k­atholischen christlichen Konfessionen ab zu welcher er ü­berzutreten wünscht. Wie immer Dent set, wir haben ein ernstes Wort an die kirch­liche Oberbehörde ‚derjenigen christlichen Konfession, an deren Pforten dieser Neophyte Einlaß herrschend erscheint. Der Uebertrittt voI­­­udenthum zum Christenthum ist­­ bei uns in Ungarn gesetzlich nicht geregelt.Der G.-Dr.Lill. 1868 hat ausschließlich nur auf das interkonfessionelle Ver­­hältniß der verschiedenen christlichen­ Bekeintnisse Be­­zug.Norm und Rechtsquelle für das Verhältniß zwischen Judenthum und Christenthum und speziell für dqnebw tritt von erster witz um letztere 11 ist das alte Hofkanzlei- Dekret,,Debuptismate Judaeorum«und der Usus,wie ih11 der Gesammt-Episkopat des Landes,oder auch je ein einzelner Bischof für seine eigene Diözese besonders im Laufe der Zeit festgestellt haben.Diese Gepflogenheit ist in nebensächlichen Details um verschiedenen Ort wie verschieden­, in den wesentlichen Grundzügen aber allenthalben im Lande und bei allen Konfessionen konform.Das leib­ische Gr­und­­prinzip ist:d­er ch­ristliche Seelsorger und jeder Christ überhaupt ist nicht nur berechtigt,sondern auch verpflichtet, einem Nichtchristen,der bereits selbstthätig zu denken ver­­mag und sonst im Vollbesitze seiner intellektuellen Geistes­­kräfte ist,­wenn dieserthc aus eigener Entschließung,ohne Mitwirkung physischen oder­ moralischen Zwanges um die Ertheilung der Taufe angeht,dieselbe zu spenden und ihn dasnit.111 de 11 B1111d des Christenthums aufzunehmen-Dies ist das allgemeine,wir möchten sagen das dedog make geltende Grundprinzip.I­­t Interesse der Gerechtigkeit,des w­nterkonfessionellen Friedens und der pastoralen Klugheit ,aber­ ist dasselbe durch mancherlei Bestim­nungen modifizirt zudcmgeschm­­nkt.Wenn es sich insbesondere zu einen Neophiten handelt,der noch innuorcivik,noch nicht sui juris ist,so ist jeder christliche Seelsorger angewiesen, den Konsens des Baters, oder des Inhabers der väterlichen Gewalt ü­ber den Konvertiten 3­iedertritte desselben einzuholen. It diese Zustimmung ‚nicht zu erlangen, so hat dies allerdings nicht die Folge, daß der­ minderjährige Neophite zurüchgewiesen werden müßte; wenn er bei seinem Verlangen bejahrt, so bleibt sich den christlichen Seelsorger immerhin die Pflicht auf­­recht. Die Taufe auch gegen den Willen und Protest der jidischen Angehörigen zu vollziehen ; man wird aber die geeigneten Maßnahmen treffen, die Gemüther so viel nur inmer möglich zu Falmiren, Dekriminationen, Unfrieden und Skandale möglichst zu vermeiden. Dies fordert das eingangs zitirte Hofdekret. Dies verordn­en alle Kirchen­­behörden des Landes. Ya, manche Diözesen des Landes gehen im dieser weiten und gerechten Ber­icht so weit, daß sie ihre Seelsorger verpflichten, vor der Taufe eines minorennen Konvertiten von Fall zu Fall besonders an den Bischof zu berichten. Eine zweite, und zwar die wichtigere Detail-Berfügug ist Die, daß der Konvertit Unterricht im christlichen Glauben zu empfangen hat. Dieser Unterricht erstrebt si­ der Zeit nach in der Regel auf sechs Wochen, je nach der Fassungs­­gabe des Zöglings auf auf Länger und hat außer dem­ nächsten Zwecke, der Bekanntgabe der Lehren des Christen­­thums, zwei bedeutsame und Hochwichtige Aufgaben: Der Seelsorger soll in den, Durch den Unterricht bedingten la­geren Umgange mit dem Neophiten evuiven, welches das Motiv it, das Ddieren zum Iiebertritte leitet, und ob Der Entschluß ein völlig spontaner ist. Als Motiv wird Ueber­­zeugung auc geistiger Beruf gefordert; es braucht dieser Beweggrund nicht ausschließlich und allein wirksam zu sein ; es könnten andere, weltliche Motive nebenher thätig sein; aber, wollte jemand, ausschließlich­­ aus selbstlichen, eigenmäßigen Beiweggründen die Taufe fordern, ohne den geistigen Beruf gleichfalls zu befunden, so würde jeder christliche Seelsorger einen solchen Komvertiten unbedingt zurü­dwesen müssen, wie ihm die­ Taufe zu spenden, wäre­­ ein Sakrilegium. Weiter am Die Entschließung des Neophiten zum U­ebertritte eine vollständig freie und spontane fein und der unterrichtende Seelsorger hat sich hievon die Ueberzeugung zu verschaffen. In Falle der Neophite unter dem Einflusse irgend­welcher Irrung, Sereführung, Ueberredung, irgend eines moralischen oder gar physischen Zwanges stünde, oder auch nur Der Verdacht einer derartigen Beeinlussung auftauchte, müßte gleichfalls die Aufnahme verweigert werden. Dies sind die zu Necht, Gese; und Hebung bestehenden weltlichen und geistigen Nonnen beim­ Webertritte eines Nicht­­risten zum Christenthum­. Weshalb wir angesichts des Falles Moriz Scharf all Dies erörtern ? Die Antwort liegt nahe. Gegen die rich­terliche Untersuchung in dem Eßlarer Falle ist die schwere Beschuldigung der Inkorrektheit erhoben und bis zur Stunde noch nicht widerlegt oder auch nur dementirt worden; der Kredit unserer Rechtspflege Hat darunter empfindlich gelitten. Wir wollen nicht,daß auch gegen Die pastorale Amtshandlung eines cristlichen Seelsorgers Aulak zu ähnlichen Beschuldigungen gegeben, daß auch die Depu­­tation Der chriftlich kirchlichen Amtsgebahrung kompro­­mittirt werde. Nu it aber 7Tausend gegen Eins zu wetten, daß, wenn Die kirchlichen Behörden im diesem Konkreten alle nicht mit Der Höchsten Behutsamkeit und Weisheit zu Werke gehen, Derselbe Einfluß, welcher den Priester der Gerechtigkeit zu mißbrauchen sucht, ach den Priester des Altars zu mißbrauchen bestrebt sein wide. Das fehlte noch, daß die Welt neben dem Namen Soly­­mosi den Namen Mortara schriebe! Deshalb Haben wir den Tal Moriz Scharf ein Attentat gegen das Christen­­thm­ genannt, uud deshalb.­­unser Wort an die kirchlichen Behörden.­­ Gleich wie wir uns erlaubt Haben, den Herrn Justizminister aufzueufen, in Dieser entfeglichen Sache doch endlich nach dem Rechten zu seien, so erlauben wir uns, recht­­zeitig Se, Erzellenz den Herr im Erzbischof von Erlan, Se. Hoc­ 3 " Meinfoss Schreibt man aus Moskau Obgleich die egyptischen Wirren, wie in ganz Europa, auch in Rußland die öffentliche Meinung in Athen Hatte, sind die inne­­ren Angelegenheiten 025 Neiches in dieser fü­r dasselbe so bedeuten­­den Entwicklungsperiode eine zu große Lebensfrage, die rasch auf­einander folgenden inneren Ereignisse von viel zu bedeutsamem und symptomatischen Charakter, als daß sie nicht den vorwiegenden und unerschöpflichen öffentlichen Gesprächsstoff bilden­­ sollten. Man beobachtet und bemüht sich, wenigstens ein Stück des politischen Gewebes, an welchen im Departement des Innern gearbeitet wird, zu erforschen, man sucht nach Anzeichen, welche auf die Stellung des Grafen Tolstoi zu den höchst schwierigen inneren, Fragen Naßlands in bestimm­ter Weise schließen lassen. Man weiß zwar, zu welchen Anschauungen sich der­ neue Minister des neun zur Zeit seiner frühern Wirksamkeit als Minister des Unterrichts und der öffentlichen Aufklärung belan­nte; aber die bis jeht erschienenen Erlässe und Verfügungen des Grafen Tolstoi in seiner gegenwärti­gen Amtssphäre sind durchaus nicht von einschneidendem Charakter und zu farblos, als daß sie Folgerungen in Betreff der von Grafen Tolstoi vertretenen Tendenzen gestatten könnten, und was die aus der Vergangenheit des Ministers zu deduzirenden Schlüffe betrifft, fehlt denselben in Anbetracht der Wandlungsfähigkeit aller, bedeu­­tender wie unbedeutender, Menschen und seines gegenwärtigen, von dem früheren sich wesentlich unterscheidenden M Wirkungstreffes die unerschlitterlich feste Basis. Da der öffentlichen Meinung bisher seine Gelegenheit gegeben wurde, das politische Programm des Grafen Tolstoi kennen zu lernen, behilft man sich damit,die Tendenzen des mit den Minister eng verbundenen Publizisten Ratkoff zu erörtern und sich das Bild der Situation im Lichte der Enunziationen des Lekteren zu konstrui­­ren. Hat ja nach der allgemein herrschenden Auffassung, im Grafen Tolstoi eigentlich Rattoff über den Grafen Sonatieff und seinen Fahnenträger WESatoff gesiegt, er hab­ Graf Tolstot sich in Allen von Herren Ratkoff inspiriven Viele sprechen es geradezu aus, Laffe und Lesserer als eine Art Mitminister anzusehen sei. Jedenfalls it der zum Geheimrath emporgestiegene publizist Herr der Situation und es ist daher nur logisch, wenn man nach dem Programm Kat­loff8 als nach einen Faktor fragt, der als leitender Gedanke der zu gewärtigenden Thaten der inneren Polität Naßlands gelten kann. Man fragt aber auch, ob Herr Katloff überhaupt ein Programm hat. Die Mehrheit beant­wortet die Frage verneinend. Dem feststehenden Urtheile der öffentlichen Meinung Nußlands gilt Here Karloff als ein hervorragendes journalistisches Talent, nicht mehr und nicht weniger, und allenfalls noch als ein Pädagog von seineswegs über die Mittelmäßigkeit hinausragender Begabung. Große Gesichtspunkte, tiefer Gedankengang, ursprüngliche Schaffensenergie, weiter politischer Blick werden ihm durchaus abgesprochen. Er hat jene geistige Ber­­eglichkeit, welche fich das zur Mitarbeiterschaft aller Art geeignete, zur selbstständigen­­ Schöpfung jedoch anberufene und unfähige Talent typisch ist, und jene B­ähigkeit, welche so vielen Schulmeisternaturen im­mer wohnt. Die­s aber beileibe nicht mit der Unerschü­tterlichkeit des Willens großer Shhar­aktere ver­­wechselt werden darf. Herr Rarloff Handhabt die Feder, welcher er seine Erfolge, seine beispiellose Karriere verdankt, unleugbar in trefflicher Weise, bestimmt heraustretende Ideen und Klarheit Der Darstellung würde man aber in seinen Artilen vergeblich suchen. Ein völlig beweiskräftiges Beispiel ist hiefü­r der Leader, in welchen Karloff nach der Ernennung Tolstows zum Minister des Innern das Programm der Negierung entwickeln wollte. Der­­ ganze Artikel paraphrasirt nichts als den von Allen anerkannten, in dieser ab­­strakten Fassung aber nichtssagenden Sat, daß Rußland einer fai­ren Negierung bedürfe. Der Name Tolstoi, heißt es dann in dem Artikel, bedeute ein Programm, eine inhaltlose Redewendung, die auf jeden neuernannten Minister, der schon frü­her einmal auf einem bedeutenden Bolten öffentlicher Wirksamkeit gestanden war, an­wend­­bar ist. Er wäre vielleicht richtiger gewesen, zu sagen: Der Name Tolstoi bedeutet­e Katkoff, was allerdings noch immer nicht­ heißt, er bedeute ein Programm. ee Herr A H­akoff hat seit dem Ende der Ministerschaft des Grafen Ignatieff sozusagen politische Trauer angelegt. Ihm galt und gilt Graf Agnatteff als der providentielle Staatsmann, Nußlands und als dessen einziger nationaler und populärer Politifer. Für den Grafen Tolstoi vermag, sich jedoch Akjakoff durchaus nicht zu er­wärmen, er begrüßte ihn beim Amtsantritt, sehr kühl and salutirte ihm sozusagen blos nach dem für publizistische Schilowacen, im Falle des Erscheinens eines neuen Ministers, geltenden Reglement . Bekanntlich soll es die Semstwo-Sobor-Frage sein, welche den­­ mittelbaren Anstoß zur Demission des Grafen Ignatieff gegeben hat. Jedenfalls ist es charakteristisc­h und mit dieser Annahme in vollem Einklang, daß etwa zwei Tage vor dem Rücktritt Ignatieff'3 gleichzeitig in Katkoffs und in Alfaloff 3 Organ NArtitel erschienen, welche, von gleichen Gesichtspunkten ausgehend, zu polar entgegengefegten Resultaten führten. Die beiden Bublizisten stimmen in der historischen Auffassung der altuufft­gen Institution des Semftwo Sobor überein, beide bekämpfen die Ans­chauung, daß der Semstwo Sobor in’s Moderne überfegt und zu einer Art Par­lament umgebildet werden könnte. Der Senstwo Sobor war eine berathende Bersammlung von Vertrauensmännern des Volkes, welche der Zar nach seinem Erweisen von Zeit zu Zeit einberief, um sich über dessen Wünsche und Bedürfnisse unmittelbar zu unterrichten, zumeilen auch­, wie Alfakoff in seinen Artikel erinnert, wenn er in Jagen der auswärtigen Bolitit die Meinung des Volkes ausholen wollte. Bon irgend­welchen, an konstitutionelle Attribute auch nur gemahnenden Befugnissen des Semítwo Sobor Tamı gar nicht die Nede sein. Während jedoch­ Alfakoff die Wiederbelebung dieser Institution als wünschenswerth bezeichnet, erachtet sie Kad­off als durchaus überflüssig. Sisterer, der fanatische Hafter der west­europäischen politischen und sozialen Einrichtungen, dient Rußland als durch den kulturellen Import aus West-Europa verderbt und sich selbst entfremdet und Meter der Große als Nenegat gilt, liegt, für die mehrerwähnte Institution schon aus dem­ Grunde Schwärmerische Sympathie, da dieselbe aus der Epoche vor Peters des Großen Regierung stammt, welche allein er als wahrhaft und von russisch gelten läßt, und er erinnert daran,­­ daßs der lethte Semftiwo Sobor unter Alexis, dem Vater P­eter’s, einberufen worden war. Herr Kat foff hält dafür, daß der Semftwo Sobor dic­ ‚die Spezialkom­­­missionen, welche seit Katharina II. zur­­ Berathung wichtiger Reformprojekte­­ einberufen werden, — erregt worden — sei. Tas die unmittelbare Berührung mit­­ dem Volke betreffe, sei Die Regierung wurde die Kommunikationsmittel der Gegenwart in die Lage verlegt, sich jederzeit über die Stimmung und die Wiünsche der­­ Bevölkerung auch entlegener Theile des Reiches zu infor­miren, ohne daß man­ zu dem Hilfsmittel der Einberufung greifen müßte. Weberdies spricht nach Katkoff’s Ansicht , gegen die­­ Wiedereinführung dieser Institution das Bedenken, daß die meisten den einmal einberufenen Semstwo Sobor denn doch als eine Art Parlament ansehen und für denselben konstitutionelle Befugnisse verlank­en. Der Semitwo Sobor wäre also geradezu gefährlich. Man sagte, KRatloff hätte sie in diesen Ausführungen zum Inter­preten der in Gatsehina herrschenden Anschauungen gemacht, wäh­­rend Graf Smnatieff gleich Akfakoff den Semjtwo Sobor aus dem Grabe der altwalfischen Geschichte gern hätte auferstehen sehen wollen. Graf Signatieff habe diese Ansicht dem Eazar gegenüber ver­treten und sei kurz darauf gefallen, wobei es allerdings fraglich ist, ob dieses post hoc ein propter hoc bedeute. Der Antagonismus zw­ischen dem Monarchen und dem Minister in Dieser Frage dü­rfte allenfalls in der Kette der Ursachen, welche den RRüctritt Signatief­'s herbeigeführt hatten, das fette Glied gebildet haben. Hin haben wir seit zwei Monaten eine ein Tolstei, wir sind aber über die Biele des neuen Staatssenters noch immer im Dunkeln und harven noch­ der ersten Offenbarungen der von Karloff angek­ündigten „kräf­­tigen Regierung.“ Seiten von uns auf. Die­ Brigade fermvenítte recht nach rechts, um ‚aus der Schußlinie des Feindes zu kommen, und die nächste Salve verfehlte, und. Wir rühten rasen vorwärts, worauf die feindlichen Artilleristen uns von neuem erblidten, und wieder plabten die Geschoffe über unseren Köpfen und ringsumher. Ganz­­ erstaunlich wenige jedoch trafen, obwohl es uns vorkam, als ob ein Sturm von Kugeln, Pferde­ und weiter Schwadronenweise niedermähen wollte. Düne Flammen und das schrille Bfeifen der Projek­ile besagten nun, daß auch die feindliche Sinfanterie am Werke jet, bte und­ da stürzte, ein Mann oder ein Pferd getroffen in den Neiben nieder. Da unsere Batterie fest herangekommen war, schweikte die Kaval­­lerie nach rechts, um Oderselben das Eingreifen in die Aktion an­gestatten. Einige Sekunden,nachden­ unsere Kanonen abgepropt waren begannen sie alsbald das feindliche Feuer zu ermidern. Die Kavallerie rückte fest in Staffeln von Iinfen Flügel vor. Das 7. Dragoner-Regiment voran. Unter der Deckung dieses Regiments formirten sich die Life Guards zum Angriffe, und als das Kom­­mandowort ertönte, schwenkten die Dragoner nach beiden Seiten ab, um die Life G­uards passiren zu lassen. Schon hatte sich Herbert Steward, der Brigademajor des Generals Drury Lomwy,­­hinter die Linie begeben und den Befehl gebracht. Derselbe lautete, die Kavalle­­rie habe die Kanonen zu nehmen. Sie Baler Nuffel war vor der Font und rief: „Lebt haben wir fiel Vorwärts!” Die lange Linie fegte dahin und verschwand fast augenblicklich in­ der Dunkel­­heit und im Nance. Hinter derselben kam das 7. Dragoner-Regi­­ment, die beiden Flanken der Garden dedend. Wir Zurückbleibenden hatten nun den Vollgenuß des Kugelsturmes, welcher die vorraden­­den Reiter begrüßte. Von diesem Augenblick bis nach Beendigung des Treffens sahen wir sie nicht, mehr. Geführt von Giv Vater Nuffell griffen sie in der Front die Batterie an, fädelten die Ar­tilleristen nieder und hieben, in die Neihen einbrechend, die fliehende Infanterie zusammen. Nuffel ward das Pferd unter dem Leibe ges tödtet, er ergriff jedoch ein anderes und sprengte mit den Geinigen weiter. Das Treffen war­­ mit einem Schlage­ beendigt, und es folgte nun eine Szene der wildesten Verwirrung. Einige feindliche Kanonen festen ihr Feuer noch fort; Sinfanterie-Abtheilungen gaben noch vereinzelte Salven ab. Die mondbeschienene Fläche war von Körpern gefallener Pferde und­­ Soldaten wie gesprenfelt. " Da wir nun­ gänzlich von der Kavallerie getrennt waren, suchten wir, ich und meine zwei Gefährten, um m­ern Weg um Kaffafin herum zu finden. "3 war Die ein abenteuerlicher Mu­t, und unter re Bomben Frepi­ten ganz in unserer Nähe, ehe wir das Lager erreichten. Das Treffen war auch hier zu Ende. Die Infanterie hatte in der That einen harten Tag gehabt. Hunderte von Bomben waren in den abgegrenzten Name krepirt, wo die Schugwehren blos eine un­genügende Deckung gewährten. Auf der linken Seite der Position in der Nähe des Kanals stand Marine-Artillerie, Adanıı kam das 46. Regiment und darauf die 84er in den leichten Grdmerken, welche sich im Kreise fast bis zum Kanale ziehen. Die berittene Infanterie stand in der Front unter Kapitän Biggott, welcher zulegt Durch einen Schuß in den Schenkel verwundet wurde. Die Egypter gingen mit großer Bravour darauf los, und troß des heftigen Feuers der Unserigen gewannen sie rasch an Terrain und würden sich auf unsere V­erschanzungen geworfen haben, hätte nicht der Donner unserer Kanonen auf ihren linken Hügel, welchen wü­d­­wärts das Dröhnen unserer anrüdenden Kavallerie folgte, ihre Tapferkeit denn doch auf eine zu harte Brobe gestellt. Von diesem Augenblickk an dachten sie nur mehr an die Flucht. Unsere Verlafte sind erstaunlich gering, wenn man das Feuer, welcm unsere Truppen ausgelöst waren, in Betracht zieht. Lieutenant Edwards von Der berittenen Infanterie bekam einen Schuß in den Arm. Stabsarzt Shaw vom 46. Regiment wurde getödtet. Außerdem hatten wie noch 10-12 Todte. Glücklicher­­weise verwunden die Nemington-Kugeln, deren sich, der Weind bes dient, mehr, als sie tödten. Das Spital war übrigens mit Ver­­wundeten angefüllt. Gegen 10 Uhr rücte die Kavallerie, in gehobener Stimmung über ihren brillant ausgeführten Angriff, wieder ein. Viele waren in der Dunkelheit abgängig, werden jedoch zweifelsohne mit dem Morgen sichh wieder einfinden, wenn sie von der Verfolgung zurü­c­­kehren. Die Unferigen waren nicht im Stande, die feindlichen Kanonen aufzufinden, welche sie attaquirt hatten, aber Dieselben werden zweifelsohne mit Sonnenaufgang entdeckt werden. Nachdem ich das Einzelne über die ausgeführte Kavallerie-Attaque erfahren hatte, verließ ich in scharfen­ Mutt das Lager, um meine Depeschen aufzugeben. Der Weg führte während 24 Meilen über die Sandfläche. 63 war dieser einfante Nitt über die öde Witte, die im Mondglanze figy ausbreitete, nicht der am wenigsten aufregende Theil dieses an Greegungen so reichen Tages. Go­spät es war, so fand ich doch bei den verschiedenen Bolten die Mannschaft fleißig an den Schanzwer­­fen arbeitend und begegnete Truppen-Abtheilungen, welche von in der Front Befindlichen als Verstärkung nachgesendet wurden. Die Stärke des Feindes wird auf 13.000 Mann angegeben, und sein Plan, eine Bostenkette nach der andern aufzurollen, war gut er­dacht. Die Egypter deckten fechtend ihren Nachzug, und Hätten die Demiheidiger von Raffafin sich nicht so brav gehalten, so wide der Feind die Position vor dem­ Eintreffen unserer Verstärkungen ge­­nommen haben. Die Verluste des Feindes sind unbekannt. Man schäßt sie jedoch auf 29 Todte und etwa 100. Bervinmdete.. Während ich, dieses niederschreibe, ist: Sir Guarnet Wolfelegg mit der ganzen Armee im Berrüden begriffen. er . 3­98 , . vá Die Borgánge in Egypien. Der Schluß des Berichtes, den wir im jüngsten Morgenblatte nach der „Neuen fr. Breffe” aus Ismailia über 045 Be­reicht bei Raffafin gebracht, lautet wie folgt: Etwa um 7 Uhr hatten wir die Feuerlinie erreicht und ichwenksten sehr langsanı nach dieser Richtung, um der Artillerie das Nachkommen zu erleichtern. Wir konnten das Leuchten des Artillerie­feuers am Horizont ausnehmen, gleich dem Geflader eines fort­­währenden Weiterleuchtens. Langsam kamen wir näher und näher dem K­ampfplake. Bereit war es dunkel­ geworden, aber unglück­licherweise zeigte sich eine Schwarze Maffe gegen den mondhellen Himmel. Das plögliche Zischen der Granaten und eine Grplosion, weit zurück in unserem Naden, deuteten an, das der Feind uns endlich entdeckt hatte. Derselbe befand sich ungefähr auf 1500 Yards entfernt. Wir, faben nun neun Flammen, eine nach der amdern, in kurzen Hwitchenräumen, wie jähe Blige, aber in rorblehenden Strahlen aufleuchten. Fast gleichzeitig schien die Nanchiwolfe oben wie denvd einen mächtigen Sturmwind zerrissen. Granaten zischten und lagen um Schrapnelnngeln wühlten den Sundboden auf beiden Andere singen sogar so weit, auch die tü­ekische Megi ... . . mina souzeränquchxtnpcxxzuzighen- DXHLZW Widerspxttche·dek Månutrick genymchte endlich FrnErlaß deH sich etwle an den"Ministerpräsiden­­ten ein Ende,wotit1t—Ersterer sernen·erlen bekanntgibt,daß die pferder·KeItastr­ophe ohne Unterschied der­ Nationalität und ist billiger,mit den Ressourcen des Landes vereinbarlicher Weise ent­­schädigt werden solle·n.Diese E­rklärung hat natürlich,solange der b­eweseme Autorität nicht wiederhergestellt hat,einen blaspla­­t­onischen Werth;man kann aber wenistens daraus schließen,daß die Frage des Schapenersatzes nichttntrozeßwege,sondern vielleicht durch eine ad hoc eingesetzte gemischte Kommission seinerzeit gere­­gelt werden dürfte, wilden den geren S­uperintendenten des Theiß-Distriktes, alte christlichen Oberhirten, bei denen dieser Kırahe um die Taufe ‚petitioniren sollte, aufzurufen, im heiligen giteresse der Kirche darüber hinausgefeßt zu wachen, daß in diesen Falle Der Katechumenen-Unterricht mit der größten Sorgfalt und im Geiste der bestehenden weltlichen und kanonischen Normen gepflogen werde. Die Kirche möge uns Dieses Avis nicht verargen ; sie it ıamantastbar und absolut nur auf dem Ge­biete der Glaubenslehre und wir beugen uns vor der Aus­­schließlichkeit des Lehramtes ; auf dem Felde der Verwal­­tung aber Steht uns Laien unser vollgemessenes Theil an der Sorge fü­r ihre Ehre und ihr Gedeihen zu. Die Herren Antisemiten aber möchten wie gebeten haben, sich bei einer etwaigen Ermwiderung nicht mit dem beliebten Schlagworte von der „udenpfeffe" abzumühen ; der Schreiber Dieser Zeilen ist ein besserer Katholik als jene Herren, die heute das Wort Antisemit fchier zu einem Synonym von Antichrist gemacht Haben. sz Weber Satkoff und der , Bol. Rorr." : an General Wolseley telegraphirt aus SS mailia von gestern Abends das machstehende Refıme aus General Dry Lome’s Bericht : Als der General am Montag Nachmitttagd hörte, daß der Feind avancire, ritt er mit der Garde-Kavallerie aus und wüh­te eine kurze Strece vor, kehrte jedoch­ um 4 Uhr 30 Minuten uach mittags in das Lager zurück, da er fand, daß blos die Artillerie des Feindes aus großer Entfernung feuerte. Um 5 Uhr 30 Mi­nuten erhielt er eine Depesche Grahan’s, daß der Feind in großer Stärke heranwunde. Er verließ daher jeuerdings das Lager und rü­ckte gegen den linken Flügel des Feindes vor. Er machte einen weiten Umweg und ließ die Kanonen feuern, worauf Nuffell mit seiner Kavallerie attaquirte. Die feindliche Infanterie wurde gänzlich zerstreut, der Boden war mit Todten bejäet. Die Kavallerie ritt auch durch eine Batterie, welche aus 7 oder 9 Kanonen bestand, welche die Engländer eingebracht hätten, wäre es Tag gewesen ; so schaffte sie jedoch der Feind während der Nacht fort. Alle Truppen verdienen das größte Vob. Der Feind wirft gegenüber der Stellung Braham’s Schanzen auf. a . Standard" teleguaphirt aus Der Korrespondent 065 98mailia von gesterm Abends : Unzweifelhaft waren die elf Kanonen im Befige unserer Kavallerie. Als diese von dem Verfolgen der feindlichen Infanterie zumik­ehrte, fehlten die Kanonen. Die Kaval­­lerie war müde und ritt nach der Verfolgung nach Mahlame zurück, da man annahm, die Kanonen würden schon am folgenden Morgen gefunden werden. Im Laufe der Nacht wurden sie jedoch von Feinde weggeführt. Diese englische Verwundete wurden schred­lich verstümmelt. Es ist das erste Mal, daß solche Verstü­mmelungen vorkamen. Nac einen Telegramme der „Daily News“ hatten die Engländer zehn Todte und achtzig Verwundete. 4 Seitens der Kh­ed­iv­e wurden, nach einer vor „Bol. Kove.” aus Alexrandrien zugehenden Meldung, in der Generalstab des Generals Wolseley delegirt , die Oberste, Mohrab Bey mit Morice Bey, die Oberstlieutenants Thurvweyfen Bey, Abbollah Bey und Dulier Bey und der Hauptmann HSuff einig Ramzy­­a: Man schreibt der „Bol. Kow“ aus Alexandrien 22. August : Die Proklamation des Khedive, in­­ w­elcher Mrabi als Nebell erklärt wurde, hat zwar, wie die­­ Verhältnisse fest stehen, seinen reellen 3wed, erlangt jedoch einigen historischen Werth dadurch, daß darin ausdrücklich anerkannt ist, daß Arabi der indirekte Autor des Massacre von 11. Sunt war, daß er ähnliche Greuelszenen in Tan­tab und anderen Städten hervorgerufen hat und schließlich auch an der Plünderung und Brandlegung Alexandriens Schuld trägt. Son­­derbarer Weise stünde, wenn von hier aus Rom eingelaufenen Nach­­richten, wonach in gerwissen sozialen Kreisen der apenninischen Halb­­insel ein förmlicher Enthusiasmus für Arabi bereiche, voller Glauben geschenkt werden könnte, ein großer Theil der öffentlichen Meinung in Italien mit dem Inhalt dieser Proflanetion geradezu im M Widerspruch.­­Die Bevölkerung Alexandriens nimmt indessen täglich zu und zwar in einem, angesichts der Wasserfrage, geradezu befmeunhigenden Maße. Nach einer approzimativen Schälung waren gegen die Mitte des Monats ungefähr 22.000 Eingeborene und 8000 Europäer, d.h. der siebente Theil der ursprü­nglichen Gimmohnerschaft anwesend. Lei­­der befinden sich unter den neuen Ankömmlingen viele verdächtige Individuen, die ohne Hinweise und ohne Spezielles Gewerbe hier ihr Süd versuchen wollen und der Ordnung nie gefährlich werden könnten. Im wehlverstandenen Interesse der Stadt und derem Bev­völkerung haben daher sowohl die englischen, als die egyptischen Be­­hörden sich an die verschiedenen fremden Konsulate gewendet, damit die Rückkunft der Flüchtlinge momentan aufgehalten werde. Der Gouverneur hat zudem ein Zirkular erlassen, wonach er von nun an paßlosen Individuen den Zutritt zur Stadt verweigern werde. Zumeist wird gegenwärtig das Interesse der hiesigen Handels­­und Gewerbetreise durch die Frage des Schadenerfales fü­r die bei der Plünderung und dem Brande erlittenen Verluste in Arspruch genommen und es gibt sehr viele, die bei dem Schaden erfage gern ein gutes Geschäft machen wollen. Die Frage, von wen­, wie ımd wann gezahlt werden wü­rde, gab speziell unter den Rechtsan­wälten Anlaß zu den verschiedensten Meinungsäußerungen. Einige wollten die ägyptische Negierung allein verantwortlich machen und haben sie auch beveits­ eingefragt. Andere meinten,­ die englische Regierung sei ebenfalls zum Schachmersage verpflichtet, da ihre Potte durch das Bombardement die nachte Ursache der Katastrophe war, wieder Mierandrien, 31. August. Die schottische Brigade führt Nachmittags 3 Uhr nach Fsmailia ab. Wien, 31. August (Orig. -Telegr) Nach einer in militärischen Kreisen kursirenden Meldung sind be­reits mehrere hervorragende Militärs zur Uebernahme ein­­zelner Korpskommanden anläßlich der Umwandlung der Ge­­neralkommanden in Armeekorps-Kommanden ausersehen. So wird dem Hazog von Württemberg das Kommando in Lemberg, dem FZM. Baron Philips povics das Kommando in Prag und dem Landes­­kommandirenden in Niederösterreich, FSZM. Bauer, das Diener Armeekorps, Kommando verliehen werden. FZM. Kuhn erhält das Grazer Kommando. Wien,31.August.Der Ackerbauminister ist heute Nachmits­tags ist Zeltweg zur Besichtigung der Eisenwerke und des Kohlenberg­­bautes der»Alpinen Montangesellschaft«angekom­men,wo er festlich empfangen wurde.——Bei de­­ Reichsrathswahl im Bezirk Brzezanz wurde Graf Romachotocky,Sohn des Statthalters,mit Akkla­­mation gewählt. Bara, 31. August. (Dörig-Telegr) Mir jebt bekannt wird, ist ein großer Theil der von der monte­negre imischen Negierung zur Unterstügung der flüchtigen Herzegoviner und Krivofchianer ausgerechten Summe nicht d­iesen zugute gekommen, sondern i­ i­ die Taschen der Bertheiler getroffen. Viele Flüchtlinge erklärten daher, daß Montenegro sie nicht, wie es versprochen, unterstüßt, son­­dern „an Oesterreich verkauft” habe. Eine an den Fürsten Nikita abgesandte Deputation der Flüchtlinge erklärte dieses auch umnimmunden­er. Hoheit ins Gesicht. Ueber die Unter­­handlungen, welche zwischen Montenegro und Desterreich bezü­glich Nepatreirung der Flüchtlinge gepflogen wurden, verlaufen interessante Details. So soll anfangs Die Cetinjeer Negierung an Oesterreich mit dem Ansimten Herange­­treten sein, nicht blos vollständige Annestie den flüch­­tigen uturgenten zu gewähren, sondern auch Die zerstörten Wohnungen derselben wiederherzustellen. Natü­rlich wurde Dieses sofort rundwegs abgelehnt. Außerdem aber beansprucht Montenegro den Erlag der Erhaltungskosten der Flüchtlinge im Betrag von über einer halben Million Gul­den. Diesbezüglich fand eine längere Besprechung zwischen dem österreichisch-ungarischen Meinister-Resirdenten in Cetanje, Oberst Thömmel, und dem Fürsten Nikita statt, die jedoch resultatlos blieb. Wenige Tage darauf publizirte das mon­­tenegrinische Amtsblatt das Verzeichniß der aus der Er­haltung der Flüchtlinge Montenegro erwachsenen Kosten, darin werden Flüchtlinge als aufständische Sklaven (Robije), die nac Montenegro geflohen sind, bezeichnet. In derselben Nummer des Amtsblattes wire die Abreise des­ Fürsten ach Petersburg unter überschwänglichen Betheuerungen der Liebe und Anhänglichkeit für NA­ukland angezeigt. Madrid, 31. August. Orig = Telegr) De Bischof von Avila erließ einen geharnischten P­rotest gegen das Zirkular des Justizministers, worin dem Klerus mit ges­teßlichen Strafen gedroht wird, wenn Militärpersonen ohne E­rlaubs­niß der weltlichen Behörde getraut werden. — Der spanische Gesandte in Uruguay hat wegen des Zwischenfalles, daß­ gegen einen spa­­nischen Unterthan seitens der Polizei die Torritıurv angewendet wurde, ein VNltimatum­­ überweigt und seine Bälle gefordert. Konstantinopel, 31. August. Orig.-Telegr.­ Meldung der „Bol. Korr.": Marshal Tuad Baia wird in Begleitung der Generalstabsoffiziere Nazim Bey und Zefi Bey am Freitag, 1. September, via Barna seine Reise nach Wien antreten, wohin er sich bekanntlich in einer Spezial-Mission des Sultans begibt, um Sr. Mar­iestät den ihm verliehenen Großjordan des Nishane Smtiaz-Dordens zu überbringen. Konstantinopel, 31. August. Der türkisch-griechische Zwischenfall it auf dem Wege der Begleichung. Die Negie­­rungen beorderten die respettiven Truppenkommandanten,, die Sermdseligkeiten einzustellen. Belgrad, 31. August. Meldung der „Ungarischen Bolt" a Die Skupstina tritt Mitte November zu einer kurzen Bes rathung zusammen. — Sanitätschef Dr. Gyorgovics ist zu den Be­wath­ungen des Vereins vom „ Rothen Kreuz“ nach Genf abgereist. Leben, 30. August. Orig.-Telegr. Mel­dung der „Pol. Kor.” : General Grivas telegraphirte an die Regierung, Daß die Zirfen seit dem 29. b. Die griechischen Truppen auf der ganzen Linie Dreimal anges­griffen haben, jedoch jedesmal zurü­cgeschlagen worden sinde Gegen Abends befehten die Tü­rfen neuerdings die Or­tschaft Bigla, obgleich die Pforte versicherte, Befehle zur Zuride­ziehung ihrer Truppen ertheilt zu haben. Authentische Nach­richten melden, daß Befehle zur Konzentration sünstlicher in Mazedonien befindlichen tü­rkischen ne an der Ai Grenze erwahjnt worden seien. (S. Konstantinop einige Zeit thatsächlich Tekezw Djeperdjen 0. ,, Pefler Slopo". Die Esypsische Frage. Zondon, 31. August. (Orig.­Telegr.) Ein Te­legramm aus Ismailia belag Unterh­ändler sind im Lager angekommen. Nähere Details fehlen. "Zondon, 31. August. (Orig.Telegr) An Woolwich wird ein Belagerungstrain für Egypten bereit­gestellt. Derselbe besteht aus 36 Kanonen, 85 Wagen, 1136 Mann und außerordentlich zahlreicher Munition. Ein Ballon­ Detachement wird konstituirt, die Einschiffung erfolgt An­fangs der kommenden Woche. London, 31. August. Orig-Telegr) Mel­dung der „N. fr. Pr.” : Heute Morgens wurden die vor­­geschobensten P­osten bei Kaflafin nicht unbedeutend auch durch Artillerie verstärkt. Gegenwärtig ist die Eisenbahn bereits bis nahe zu den V­orposten betriebsfähig. London, 31. August. Eine Depesche des „Daily Telegraph" meldet : General Wolseley und sein Ge­neralstab führten gestern nach Ismailia zurüch. London, 31. August. Das Arsenal in Woolwich hat Drdire erhalten, 36 Belagerungs-Gefehüge verschiedenen Salibers bereit zu halten. Dieselben werden in Begleitung von 1136 Artilleristen sofort nach Egypten gesendet werden. — Eine Depesche des „Daily " Chronicle" “aus­ Port­ Said von heutigen Tage meldet: Arabi Bascha verlangte einen achttägigen Waffenstillstand. General Wolseley lehnte ab und bot Arabi einen eintägigen Waffenstillstand an. Konstantinopel, 31. August. Orig.-Telegr.) Meldung der „Pol. Korr.": In den diplomatischen Kreisen der türkischen Hauptstadt legt man bestimmte Hoffnung, daß es im Laufe des heutigen Tages gelingen werde. Die legten Schwierigkeiten, welche der Unterzeichnuung der eng­­lischtürkischen Militär-Konvention im Wege standen, zu befestigen. Diese Schwierigkeiten beziehen sich auf die Bestimmung des Landungsortes der türkischen Zenopen. K Konstantinopel, 31. August. Der Ministerrat­ fegte eine Verhandlungen bis heute Morgens fort. — Einen Gerichte zufolge werden zwei Adjutanten des Sul­tans den Kommandanten der tirfischen Truppen nach Egypten begleiten. Einer dieser Adjutanten sol angeblich der Engländer Baker Bafcha feir. Be­­nn EEE

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