Pester Lloyd, September 1882 (Jahrgang 29, nr. 240-269)

1882-09-11 / nr. 250

1882.sz...«."—25.9« —.. Yvounement für die österr.-ungar.ganarchke Für den«­Bester Lloyd«(Morgen-und Abesndblatt) Erscheint auch Montag Friib und am­ Morgen­ nach eineIn Feiertage.) « Fürstedapestx Ritualkretfendmkgs Gamjshrlzchfl.22.-Vierteljährl.fl.5.50 | Ganzjährl. fl. 24.— vierteljährl, Halpjägrid „ 11.— Monatlich n 2­— | Halbjährt. „ 12.— Monatlich mit feyaraier Fortversendung des Abendblattes .. A. 1.— vierteljährlich megt. Für die M­ufritte Sranenzeitung .­­ . es 6660 gy 8. 99 Man sräm­merirt für Yadaperk in der Administration bes , Yefter Lloyd“, Dorotheagaffe gr. 14, I. Stod, außerhalb Yudapest mittelst Postanweisung dur alle Boflänter. fl. 6.—­n 2.29 Inserate und Einschaltungen für den Offenen Sprehsaaf werden angenommen: B3undapest in der Administration, Dorstheagaffe Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen Heopold Lang Giselaplag Nr. 3; Haasenstein & Vogler, Doro­­theagafse Nr.115 A, W. Goldberger, Doroitya­­utcza 6 (Wurmhof). 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Bestamte Triest 19 fürztymedek­.Verwegen.Dünn­marmeZsk sind bei u 11 slo fl.sokr.,beim Postamdikel 23 Mk.8 Pf.;fü­r die Wiederkande bei uns 19 fl­.50kr».,b.Postamte Dbckbauten 2 Mk.8PY.; & Comp. fr Montenegro u. Serien bei uns 9 fl., bei fäm­­tlichen dortigen Postämtern 7 fl. 15 ku; üc Rußland nur durch die kaiserlich russischen Postämter 27 fl. 50 fl. in Gold pro anno. ür die Schweiz bei uns 10 fl. 50 fl., bei den te­n fl.18kr.-: ‚ . 1 Budapest,10.September. «--Nachdem Engländer undd Egypter zwischen El­­Kebir und Kassas in nunmehr seit nahezu vierzehn Tagen­ auf geringe Entfernung,die Vorposten häufig nur auf Schußweite einander Gewehr bei Fuß entgegengestanden sind,scheint die Aktion jetzt in Fluß kommen zu sollen.Ob das Gefecht bei Kassasin,welches vom 9.d.gemeldet wird, blos eine forch­te Rekognoszirung der Egypter mit dem Zweck an überhaupt nur Fühlung mit dem Feinde zu gewinnen oder ob direkt ein Angriff Arabi’s auf die große Süßwasser-Kanal-Schleuse im Plane lag,ist aus den knapp gefaßten telegraphischen Berichten­ ebenso wenig mit Sicherheit zu entnehmen,als der endliche Ausgang der Affaire,denn Mittags dauerte der Geschützkampf noch fort und General Wolselett wußte damals noch nicht zu sagen,wann er werde mit den Truppen ins Lager zurückkehren­ können.Jedenfalls zeigt der kräftige un­d ausdauernd fortgeführte Vorstoß,daß Arabi seinen Aufmarsch vollendet hat;der Vortheil,der den Engländern aus einer Ueberrumpelung der Egypter inmit­­tels der Arbeiten ih­rer Frontveränderung und Etablirung hätte erwachsen können,ist nun definitiv ver­­paßt.Uebrigens erklärtemch Wolseley,daß er nunmehr fertig,seine ganze Vormarschlinie gehörig installirt und sein Hauptquartier ist die Frist vorgeschoben­ sei.Daraus ist also mit Sicherheit zu schließen­,daß es alsbald zu­ ein­er entscheidenden Aktion kommen werde.Die Haltung der Egyp­­ter un­d ihr Fett er werdet­ als gut,ihre Manöver des Wüstenbodens wegen den sie unter den Fü­ßen hatten,zuvar als langsam in­ der Ausführung,sonst aber als vollkommmen korrekt geschildert.Das mußmas natürlich nur noch mehr in der Anschauung bestärken,der wir vor Kurzem Ausdruck gegeben-daß der Kampf im Tunsilat-Thaleei 11 sehr ernster und hartnäckiger werden dürfte. Die Kommandanten und der Stab des für Egypten designirten türkischen Truppen-Kontingents sind in diesem Augenblick wahrscheinlich schon auf dem Wege nach Kreta, wo die Einschiffung des Expeditionskorts in­­ den nächsten Zügen von Statten gehen soll. Zum Ober-Kommandanten it Derwisch Pascha bestim­mt. Der alte Marschall war zwar vor Kurzem noch in der Gefahr, vor ein Untersuchungs­­gericht zitirt zu werden, weil er beschuldigt war, während seiner Mission in Egypten der Bestechung vom Khedive zugänglich gewesen zu sein umd Die Sache des Lebrern gegen Arabi mit mehr Eifer geführt zu haben, als seiner Voll­­macht entsprach. Sudessen ist es zu einer solchen Unter­­suchung nicht genommen und Derwitch Bafıha hat es ver­­tanden, die Sonne der großherrlichen Gunst sich wieder zuzumenden. Die Engländer sind mit seiner Ernennung ganz einverstanden, sie glauben, daß er der rechte Mann sei, um etwaige Tendenzen der türkischen Truppen, mit der Nebellen zu fraternisiren, rechtzeitig und energisch zu unterdrücken. In noch höherem Maße sind die Engländer befriedigt durch die­­ Ernennung Baker Patchas, eines Engländers, zum Stell­­vertreten und Assistenten des Ober-Kommandanten. Diese Wahl wird in London natürlicherweise als eine sehr glück­­liche betrachtet, denn Baker Pascha befige ein tiefes Urtheil und einen unfehlbaren Takt, er genieße in hohem Maße die Achtung und das Vertrauen des­­ Offizierskorps der tür­­kischen Armee und Habe bei mehr als einer wichtigen Ge­legenheit dargethan, daß er seine Pflichten als Engländer mit seiner Loyalität für den Sultan­­ vollständig vereinigen künne. Es würde nach alldem scheinen, daß England und die Pforte nunmehr Ein Herz und Ein Sinn seien ; aber " die Thatsache besteht denn­­ach, daß der Sultan erst durch­ die stärkten P­ressionen der beiden Said Bajdja, des Gros­vezirs und des Ministers des Auswärtigen. Dazu vermocht werden konnte, sich mit England zu verständigen, und daß unter der türkischen Bevölkerung, die ihre Gefühle noch nicht der Staatsraison zu afkommotiven versteht, ein ganz au­ßer­­ordentlicher Haß gegen die Engländer besteht. Die Gerüchte von einem geheimen Bertragg, den England mit der Pforte betreffs der Fü­nftigen Orga­­nisation Egyptens gleichzeitig mit der militärischen Konven­­tion abgeschlossen haben soll, kehren in den Blättern immer wieder. Der Bariser "Z­imes"-Korrespondent behauptet, daß sehr ernste Politiker, die überdies in der Lage, sehr gut informirt zu sein, an die Existenz des geheimen Vertrages glauben. Die "Zimes" selbst jedoch sind minder leicht­­gläubig und nehmen den „geheimen “Bertrag” nicht all­zu seriös. Das Eityblatt meint, daß allerdings der Abschluß einer derartigen Abmachung nicht unmöglich sei, wiewohl andererseits nichts fü­r die Nothwendigkeit desselben spreche. Kein Bertrag könne die Gegenwart eines türkischen Kontin­­gets in Egypten neutralisiren, denn: Soldaten mit Waffen in den Händen seien eben Thatsachen, während Verträge nur Worte sind. Solch ein Vertrag würde Europa nichts entziehen, worauf es seinen Einfluß geltend zu machen wicht ; er würde vielmehr durch den Bersuch, die Mächte von vornherein auszuschließen, ihre Eifersucht in stärkerem abe erregen. Ein Beitrag mit der Türkei künne _die Wiedereröffnung der orientalischen Frage nur dann verhüten, wenn seine Macht den Wuns­cerna­hat und in diesem Balle verschlage es eben nichts, ob ein Beitrag existier oder nicht. Der einzige plausible Grund, der für das Gerücht spreche, sei der, daß soldh ein geheimer Vertrag den Kreis der Ungeheuerlichkeiten vervollständigen wü­rde, die Gladstone, nachdem er sie in der Opposition bekämpft, sobald er zur Macht gelangt, adoptivt hat. Uebrigens gibt es wohl einen Standpunkt, von dem aus der erwähnte geheime Vertrag weder ungeheuerlich noch alarmirend erscheint. Es ist nän­­lich ganz wohl denkbar, daß die Pforte, bevor sie ihre Bereitw­illigkeit zur militärischen Kooperation in Egypten gegeben, ich darüber vergewissern wollte, welchen Ziele diese Operation zustrebe und ob sie nicht etwa mithelfen solle, Resultate zu erkämpfen, die von ihren Standpunkte nicht wünschensnwerth sein mögen. Dann mag immerhin die englische Regierung ün irgend­einer Form, sei es durch ein Protokoll, sei es duch ein Präliminar-Ablennen, Zisicie­­rungen gegeben haben, welche die Türkei in Diesent Bunfte­n beruhigen konnten. Gegen Vereinbarungen solcher Art wäre wohl von seiner Seite etwas einzuwenden ; allein, wie schon erwähnt, it es bisher in seiner Weise festgestellt, daß Der­artige Abmachungen — von einem förmlichen DBertrag gar nicht zu reden — überhaupt existiren. „Die Delegationen werden unwahrscheinlich erst fir Anfangs November einberufen werden. Hingegen beginnen die in Angelegen­­heit Fiume 3 entsendeten Regnifolav-Deputationen ihre Strungen schon Mitte Oktober.” In derselben Rubrik bespricht Esernatonyg auch den „begeister­­ten Empfang”, der den Herren $3töc3Yy und Ó­noby gelegent­­lich ihrer Dachfahrt duch Preßburg dort „von mehr als 300 Menschen” bereitet wurde. „­3 Scheint, daß es in Preßburg „mehr als 300 Menschen” gibt, die Feine „Universität“, sondern eine Elementarfejule brachten, um daselbst Unterricht über freiheitliche Rechtsgleichheit und Brüder-­lischkeit und aus dem ABE des wahren Christenthums zu erhal­­ten, damit sie auch im heiligen Nnterelle des Forttritts ihrer Nation gebildet, nüchtern und mit wahrer Nächstenliebe sprechen und leben sollen. Uebrigens finde ich es sehr natürlich, daß, um die Ana=­baptisten der antisemitischen Naserei im Bahnhofe zu alklaniren, sich „mehr als 300 Menschen“ in einer Stadt fanden, die vor nicht langer Zeit auch zur Kajolivung der Heber des Schulvereins einen denkwürdigen Verbhluk faffen konnte. Dennoch aber it zu hoffen, daß der übrige Theil Preßburgs sich weder Dud Die Heer) des Schilvereins, noch, durch Die des Antisemitismus in einen­ schlechten oder dummen Ruf wird bringen lassen. Preßburg­­ hat eine ed­e Aufgabe, von deren Erfüllung es sich, namentlich zu Gunsten roher und unkluger Machenschaften, keine einzige Minute lang abwendig machen lassen darf. Diese edle Aufgabe besteht eben darin, sich zu­ be­­eilen, ungarisch zu werden, ohne jedes fernere Zögern­ und Zaudern. Denn nur so fan es dem Baterlande zum Zrommen und zur­ Ehre gereichen.” neten, entweder ihre früheren Ansichten vorderrufen oder aber der Bereinigten Linken den Rüden wehren müssen, hat man zugleich eine förmliche Barteikrise hervorgerufen. Durch die Heße gegen Walters- Ticchen­ wird die Mißstimmung jener drei unzufriedenen Abgeordneten- Gruppen nur gefördert, denn weder die wirklichen Liberalen noch die konservativen Elem­ente der Linken vermögen sie zu billigen. In Diesen Kreisen bereicht die Ansicht, daß, wenn die Agitatoren, die ‚unter stillschweigender Billigung der Parteiführer Waltersliec­en in aller und möglicher Weise verfolgen, die Hälfte der Mühe verwen­­­det hätten, um einmal den Herrn v. Schönerer aus dem Sattel zu ‚heben, der Partei damit nach oben und unten ein un­verhältnißmäßig­­ größerer Dienst ertwiesen worden wäre,­­ = Luidwig Edernatony fett in , Nemzet" die Rubrik „Roväs” fort, unter welchem Titel er seine feineren Beiträge im „Sllener” veröffentlicht hatte. Der heutige „Roväs“ enthält folgende beimek­enswerthe Information :­­ „Die Ernennung der neunen Winister wird wahrscheinlich noch in diesem Monat erfolgen. Es ist anzunehmen, daß der Mini­ster-präsident Sr. Majestät die betreffende vorläufige Unterbreitung­­ Ion damals machte, als er über Wien nach Ostende reiste. Nun wird er­ auf Grundlage der Fünfglicgen Ermägtigung von bestimmte Anträge stellen.“ den Betreffen­ —zu Wien, 9. September. Drig-Korr) Den Führen der Vereinigten Linken muß es nacgesagt­ werden, daß sie si nicht so leicht aus ihrer Ruhe aufschreden. lafsem. Seit Wochen tobt ein erbitterter Kampf an der ganzen Peripherie der Partei, die verfassungstreuen Digane flaspiren sich­ förmlich gegenseitig, aber Herbst pflanzt in Mendrath­s Kohl, Chlumecky badet in Aufsee, Sturm macht Landpartien in Mähren, Tomaspuf­­ ist in Czernomwiß als Rechtsvertreter bei mehreren Prozessen engagirt und nur Herr Josef Kopp hat seine politische Thätigkeit bereit im Landes-Aus­­schusse mit einer brillanten Nede über das Thema eröffnet, ob man Nadfhac­en auch czechisch Nadfehach schreiben dürfe. Die Führer überlasfen das Terrain ganz und gar dem politischen Nachmwuche und war man früher gewöhnt von Herbst oder Plener die Losung zu empfangen, so sind es heuer die Herren Obentraut, Wiesenburg und Foregger, welche den Ton angeben. Darf es unter solchen Umständen Wunder nehmen, wenn die Desorganisation immer m­eiter um sich greift, wenn die ruhigen, gemäßigten Elemente theils­­ mahnend ihre Stimmen erheben, theils fi von dem politischen Schauplage ganz zurückziehen. Der Terrorismus, der andererseits angewendet wird, um die Partei wenigstens bis zum Beginne der nächsten Neichsrath­- Campagne beisammen zu halten, kann ephemere Erfolge aufweisen, gewiß aber nie den Mangel an Mederzeugung, den Glauben in den Sieg der Sache, erregen. Man täuscht si­ehr, wenn man glaubt, Baron Walters firhen allein schwinge die Fahne des Aufruhrs gegen die Bartei und der Bruderkrieg im Lager der Ber­einigten Linken drehe sich blos um seine Bersen. Die Mißstimmung, die Unzufriedenheit hat viel größere Kreise erfaßt und wäre nicht dieses verunglücte Experiment mit der deutschen Bollspartei da­­zwischen gekommen, der Zerlegungs­prozeß der Opposition hätte ganz andere Dimensionen angenom­men. Die Unzufriedenen. im Lager der­ Linken Waffen sich im drei Kategorien theifen ; die Einen finden den Einfluß der Deutscböhnen zu dominimirend und klagen ebenso über die wirthschaftliche Bem­acht­eiligung der anderen Länder, wie über die Permanenz der nationalen Streitigkeiten in Böhnen, die Anderen Hagen darüber, daß die Vereinigte Linke viel zu wenig den Wünsten der Bevölkerung nach Liberalen geform­en Rechnung trage, während endlich eine dritte Gruppe von Abgeord­­neten es wieder mit ihrer konservativen Anfeh­nung unvereinbar Hält, die Dinge zum Aeußersten zu treiben und den Widerstand gegen die Regierung auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens zu verpflanzen. Diese Unzufriedenen haben in einer mehr weniger entschiedenen Meise wiederholt ihre Ansichten geäußert, und die Führer der Ver­­einigten Linken wissen sehr wohl, daß ihnen die fünftige Campagne ebenso eine Reihe von Mandaten foften werde, wie die verflossene, und daß namentlich die Beratdung über die Gemwerbe-Novelle leicht zu der Klippe werden kann, an der das ohnehin vielfach jede Schiff ihrer Partei ganz zerschellen muß. Um nun wenigstens theilsweise der allgemeinen Desertion vorzubeugen, wurde der Beschluß gefaßt, an Baron Waltersflcchen insofern ein Krempel zu statuiren, als die Be­­völkerung selbst ihn desavouiren sollte, die Parteiblätter aber beauf­­tragt wurden, ihn in der schonungslosesten Weise anzugreifen. Diemit sollte erstens den Zweifelhaften der Beweis geliefert werden, daß die deutsch-liberale Bevölkerung blos und einzig in der „Vereinigten Linken“ ihren Hort und ihre Zukunft erblicht, fün’s Zweite aber jedes Schredensregiment inauguriet werden, das die Deutschhöhnen ihren flavischen Landsleuten abgegubt haben und das auch nicht die per­­sönlige Infultirung des politischen Gegners perhorreszirt. Der Schreden vor den Wählern und der Schreden vor der Breite sollte den Wanfelmüthigen in alle Glieder fahren, — und an Walters­­flic­en die neue Prozedur zum ersten Male in Anwendung zu bringen, war den Herren umso erwünschten, als ja eben dieser Abgeordnete stets auf das entschiedenste das deutschböhmische Monopol be­­kän­pfte. Herr v. Chlumec­y regte sich ins­besondere ins Zeug, um die Broffribhrung Walterskichen’s durchzufegen und es heißt, daß er auch an den famosen Streiche des Yudenburger Bürgermeisters seinen Antheil habe. Sei es dem so oder nicht, der Plan der poli­­tischen Terroristen glühte nur zum Theile. Die deutschnationale Breife erfüllte wohl ihre Pflicht und entsprach den Höch­gespannten Erwartungen, aber die Wähler wollten sie durchaus nicht erhalten, ja heute, drei Wochen nach der Manifestation des Judenburger . Ge­meinderathes hat Feine andere Stadt des Wahlbezirk 065 Barona Waltersleb­en, nich­tvon der fabelhaftesten Agitationen gegen diesen Parlamentarier ausgesprochen; von einem Theile der Wähler ist ihm sogar Vertrauen votivt worden. Das hindert die Herren der Böhme nicht, das Experiment lebt an einem andern Orte zu Der fuhen — in Graz Die Herren Graf Attens, Dr. Portugal, Baron Zihod, Dr. Swoboda und Koepercy haben eine Erklärung veröffentlicht, in welcher sie die forcerte deutsche und fortschrittliche Gesinnung des Barons Walteräffchen betonen. Da Graf Altens als Herrenhausmitglied ganz­ Abgeordneter Zichod als Vertreter der Grazer Handelskammer halb unfaßbar it, so richtete man alle Pfeile gegen den Abgeordneten Vertugall, einen Mann, der was deutschnationale Anschauung anbelangt, nicht weit hinter dem Ritter v. Schönerer zurückgeht. Aber er hatte sich gegen den großen Plan versündigt, in das System der politischen Vergewaltigung ein Lo geschlagen und so soll nun dennächst seine Yustifizieung in einer Wählerversammlung stattfinden. Ob indes die Grazer so einhellig in das Horn der Vereinigten Linken stoßen werden, it noch sehr fraglich. Sollte aber an Bortugall wirklich dem neuen Gößen der Solidarität geopfert werden, so dürfte den Parteihäf­tern doch hier der andere Arbeit erwachsen. Die Initiative zu der Erklärung der Herren , Attem3 und Genosfen ging, wie wir aus verläßlicher Duelle erfahren, von dem Grafen Wurmbrand aus und jener Ver­­an­mlung im Monat April im Hause des Dr. Vortugall, in welcher Baron Waltersficchen sein Programm vorlegte, das einstimmig Billi­­gung fand, wohnten nicht nur die Difsidenten, sondern auch einige Abgeordnete der Vereinigten Linken bei. Indem man nun die Affaire Maltersficchen so zugefolgt hat, daß diese fortsehrittlichen Abgevxd­ ‚Heimkehr der Gfieaner. Dehende Fahnen in dem­ Gaffen Dfens, nach den Brüden und Propellern treibende Menschenströme in den Waffen des linken Donau ‚Ufers,­unter singendem Spiel ausrüdende Veteranen haben roie „drüben sündeten heute Morgens, daß dem freudevollen Augenblick, auf welchen sich die ganze Hauptstadt schon seit Wochen vorbereitet hatte, daß dem Moment der Wiederkehr unseres Hausregiments nur noch wenige Stunden im Wege standen. Wenige Stunden, die sich aber zu einer Gwigfeit hinausdehnten für Solche, denen ein warmes, lichendes­ Herz sehnsuchtsvoll entgegenschlug von den Schiffen, auf welchen unsere Grteaner den trägen Strom herabschwarmen ; und doppelt qualvoll waren diese Stunden für die ungezählten und uns zählbaren Tausende von Menschen, welche, spottend der Sonnerdibe und dem­ großen Gedränge tragend, beide Donau-Ufer bestanden und hite und Durst und die Ausbrüche polizeilicher Sanftmnuth geduldig erzeugen, um­ ihren heimkehrenden Brüdern ein herzliches Willkor­­men zuzurufen oder auch nur zuzumrinken. Sinteressant war das Bild, welches die wogende Menschenmasse am rechten Ufer bot. Da gab es nicht Hauptstädter allein, sondern auch Männer und Weiber aus den Dorffgarten um Ofen. Da fehaute eine Schlanke Serbendivn2 im­ Bun­­ten Sonntagsstaate in neugieriger Erwartung stromaufwärts, der Margaretheninsel­ Spite geollend, die ihr die Aussicht verstellte und den Augenblick verzögerte, wo sie des Nemorquem­s ansichtig werden konnte, der gar nicht ahnte, welche leeere Fracht er in dem hübschen auf seinem Hoden trug. Und züchtige St.-Endrier Burfchen Mädchen aus den heutigen Dörfern standen daneben, die sentzend wohl, aber nach deutscher Art geduldig warteten, um den heim­­fehrenden Schag umarmen zu künnen. Auch Dorf-Musikkapellen aus dem Gebirge fanden sich ein, nicht ahnend, daß die mächtigsten Töne ihres Brummmbaffes und ihrer dröhnenden Banken ungehört verschwinden werden in dem Säbelb­all taufender Kehlen. Alte Mü­tterchen wilden sich Freudenthränen aus den Augen, deren Mangel an Sehkraft sie durch Die ewige Trage, ob die Schiffe wohl Schon kommen, zu erregen suchten. So funterhimt mögte Der Menschensteam in den ersten Morgenstunden auf dem Dfner Ufer; um bald 11 Uhr erst begann die Ordnung sich aus dem Chaos herauszulösen. Auf dem Bombenplag wurde das Publikum ducch BVolizisten zurückgedrängt und der ganze Blat mittelst Kordonstangen abgesperrt. Iam­itten des freien Raumes stellten die Mitglieder des Sejtkonitsg,­ die roth-weiß-grüne Armschleifen als Distinktionszeichen zeigen und die Generalität mit dem dienstfreien Offizierskorps sid auf. Um 11 Uhr fam Se. Exzellenz der kommandierende General Baron Edelsheim-Gyulai famnt Suite, und bald darauf auch Chev-Bürgermeister Karl Rath und Bürgermeister-Stellvertreter Gerlóczy angefahren. Kurz vor 12 Uhr wurden an der oberen Seite der Margaretheninsel zwei Dampfer figtbar; ein Ungeduldiger aus dem Publikum rief , Eljen" und , Eljen" wider ballte es von Tausenden Lippen auf beiden Ufern. Der Hubel war ein frühzeitiger ; jene zwei Schiffe waren blos die Dampfer „Minerva“ und " Győr", an deren Bord die Veteranen-Vereine " Baldócsy" und „Koburg“ dem Regiment entgegengefahren waren, um den heim­­kahrenden Soldaten im Namen der Bevölkerung ein Willkonmen zu­zurufen und die Regimentsfahne mit Blumen zu bek­änzen. Um 12­­­ Uhr passirten die Schiffe, welche das Regiment brachten, unter der Margarethen Brüde; der Jubel, der sich in diesem Moment erhob, Läßt sich nicht beschreiben. Ein zehntausend­­stim­miger Fremdenschrei tönte den Kommenden entgegen, und als ob die Zurufe die Begeistterung nicht treu genug verdolmetscht hätten, wurde, um den Enthusiasmus auch sichtbar auszudrücken, aus den Tenstern mit Tüchern gewinft und wurden das Ufer entlang Hum­derte von Fahnen geschwenkt. Unter foldjent Freudenjubel Hatten die Schiffe sich dem Landungsplage genähert. Der erste, der das Schiff verließ, war der Regiments-Kommandant D Oberst Baron Nehbac, gefolgt von seinem Adjutanten. Der Landes-Kom­­mandirende, an seiner Seite die beiden Bürgermeister, schritt ihn entgegen und der Oberst meldete Sr. Erzellenz den Stand des Regiments. Sr. Exzellenz befahl hierauf, daß dasselbe auf dem Bombenplag sich in entwickelter Linie formire. Während der Ausführung dieses Befehls wurden die einzelnen Kompagnien, als sie von Ditai auf den Bombenplan traten, mit stürmischen Berufen be­­grüßt. Als die von dem kommandirenden General anbefohlene For­mation eingenomm­en war, kon­mandirte Oberst Baron Rehdbach die Ehrenbezeigung; die Truppe präsentirte das Gewehr und die Musik­apelle intonirte die Voltshymme, während der Oberst dem Baron Edelsheim-Gyulai die vorschriftsmäßige Mel­­dung erstattete. Se. Exzellenz der Kommandirende General ,ek hierauf die Offiziere des Regiments vor die Mitte der Front herausz treten, um den Herren den Bürgermeister-Stellvertreter Heren Karl Gerlóczy vorzustellen, welche Lesterer folgende Ansprache hielt: Hofverehrter Herr Oberst, sehr verehrte Herren, theure Brü­­der und Freunde ! ! 2 Die Bürgerschaft der Hauptstadt hat mit Freude die Nachricht begrüßt, daß das 32. Iinfanterie-Regim­ent, das sich zum größten Theil aus Budapester Kindern bekenn­et, Fünfzighin beständig in unserer­ gelischten Hauptstadt garnisoniren solle. Das 32.IN­fanterie-Regione 11thg beit witjnmner dar1n1t·Stolz das unferige genannt. Mit Stolz nicht allein darum, weil und Bande der Vermandtschaft und Freundschaft mit dem tapfern Regi­­ment verknüpfen, sondern auch darum, weil die Fahne dieses aus­­gezeichneten Trippenkörpers von kriegerischem Ruhme hell umstrahlt, seine Gefjichte eine sehöne ist und weil seine Söhne immerdar­um entwegt treu zu König und Vaterland fanden. So! Der sehnlichst erwartete Moment der Nackehr in die Heimath­aft gefongen, und unsere Mitbürger hier wollen durch ihr massen­­haftes Erfeheinen Ausdruch leihen der reinen Wende und zugleich auch ihrer hohen Achtung, ihrer Sympathie für Sie, und mir ward die auszeichnende Ehre zu Theil, Ihnen im Namen meiner Mit­­bürger und des Hauptstädtischen Munizipiums ein kurzes, aber vom Herzen kommendes Willkommen­ zurufen zu können. Mögen Sie sich hier­ zuhause so glücklich und zufrieden fühlen, daß nie der Wunsch rege werde in ihnen, fort von hier ziehen zu wollen­­­­den Fall ausgenommen, daß die Heilige Pflicht gegen König und Vaterland Sie auf’3_ Held der Thaten ber zuft und wir zu Odut und Schirm Ihres tapfern Armes bedürften. Hoch unser liebes Hausregim­ent! Nachdem der Beifallssturm, der diesen Worten folgte, sich gelegt hatte, ergriff Ober-Bürgermeister Rath das Wort zu fol­gender Ansprach : Meine Herren! Aus innigsten Herzen theile ich die Gefühle, welchen soeben mein V­orredner Anspruch verliehen. Mit freudiger Begeisterung begrüße ich das Regiment, welches immerdar so gläns­zende Beweise seiner Treue für unseren erhabenen König und seiner Zapferkeil geliefert hat. Die Bevölkerung der Hauptstadt wird stets stolz sein auf dieses Regiment, dessen brave Soldaten sich nun nach mehr als einem halben Jahrhundert auf heimatlih­en Boden befin­­den. Ich begrüße Sie und heiße Sie willlonnten im Namen der hauptstädti­gen Sucisdiktiont­­ Oberst Baron Medbadh sprach hierauf in ungarischer Sprache wie folgt: Im Namen des Regiments sage ich Ihnen Allen Dank für die begeisterte Aufnahme, die Sie und bereiteten. Gestatten Sie mir, da ich der ungarischen Sprache nicht vollkommen mächtig bin, den Gefühlen der Dankbarkeit in deutscher Sprache Ausdruck zu geben. (In deutscher Sprache fortfahrend .) Der herzliche Empfang, dessen wir theilhaftig geworden, hat uns auf das freudigste überrascht. Es sind mm mehr als 50 Jahre­ vertroffen, seit dieses Regiment unter Kommando des Obersten Rapp von Budapest nach dem damaligen Königreich Neapel aus­ 309 ; und ich fühle mich­ glücklich, diesen Truppenkörper nun wieder seiner Heimath zugeführt zu haben. Ich bin überzeugt, daß das gute Einvernehmen, welches zwischen der­ Hauptstädtischen Bevölkerung und den Neferve-Kommando auch bisher bestanden hat, in Zukunft sich noch zu engerer Freundschaft gestalten wird. Und wenn die Zeit kommen sollte, daß wir von Sr. Majestät unseren erhabenen M­on­­archen­ und vom B Vaterlande zu tapferer Waffenthat berufen würden, seien Sie überzeugt, daß wir auch dann Uns als wü­rdige Söhne Dieser Hauptstadt e­rweisen werden. Die Tapferkeit und Vaterlands­­hinter den Soldatentugenden anderer Truppenkörper zurü­dbleiben. Nochmals unsern betten Dant für Ihre Liebenswidige, freundliche Aufnahme. “siehe unsere ® RegimentS wird nie . Nachdem die Worte de­s bersten und der Beifall des Publi­­kums verklungen waren, wurden den Offizieren des Regiments von zarten Damenbänden Blumensträuße übergeben und ein scjöner Kranz an die Regimentsfahne geheftet. Se. Exzellenz der fomman­­dirende General gab hierauf Dxdre zur Defilivung. Das Regiment ging in Marschformation über, defiliete in Doppelreihen-Kolom­ent unter den Klängen eines ungarischen Marsches an Sr. Erzellenz und den beiden Bürgermeistern vorüber. Und begeisterter und lauter als zuvor erhoben sich die Eljenrufe des Bublitums als es die stattlichen Reihen der Efteaner im strammten Marsche und fetzengerader Hal­tung defiliven sah. Die allgemeine Freude theilte si auch den Sol­daten mit, denen diese Freude galt; allein troß bew­eites der Dis­­ziplin, welche ihre Zungen in Schmeigen gebannt hielt, wußte ihre Begeisterung Fi­­doc­ Ausdruch zu verschaffen in den freudigen Biken ihrer Augen und in dem fröhlichen Kopfnaden, mit welchen die Soldaten ihre Belannten, die sie in der Menge erspäht, be­grüßten. Das Regiment rückte vom Bombenplak direk­ nach seinen Ubifationen , b­. zw. das zweite Bataillon in Die Hafen-, die übrigen zwei Bataillone in die Ferdinands-Kaserne, wo bereits weichgedechte Tilde der Mannschaft harrten. Daß das Regiment auch auf dem­ Mege nach den Kasernen Gegenstand Herzlicher Opationen war, braucht wohl kaum erst erwähnt zu werden. Gegen vier Iche rechte sich die Mannschaft zu Tisch, i das fröhliche Mahl, das ihr die opferwillige Veröskerung bereitet hat, zu genießen. Die Mannschaft erhielt Gulyäsfleisch, Topfenmehlspeise, Käse, Wein und Zigarren. Während der Diahlzeit spielten in den Kasernen Militär Musik­es pellen auf.­­ Der Stand des Regiments beträgt 719 Mann Nach der Mahlzeit machten die Angehörigen der Heimgefehrten von der mit Zustimmung des Landeskommandirenden ertheilten Erlaubniß des Regiments­ Kommandanten, die Freunde und Verwandten in den Kasernen berugdgen zu dürfen, Gebrauch). In Weiten wurde dem Regiments-­­ommandanten Baron Nehbac von den Veteranen, die dem Regiment dahin entgegen­­gefahren waren, ein von dem Niedermeister Galacz verfertigter, practvoller Kulacs (Holsflafee) überreicht, welcher mit echtem Tolajer Wein gefüllt war; der Oberst leerte ein Glas des festlichen Weines auf das Gedeihen der ungarischen Nation, + 9 a Aus dem­ Bruker Laser. — 8. September.) x. y. Zum ersten Male it im Defterreich eine vollstäm­m­ige Landwehr- Truppen- Division (ie XXI.) Fongentriot. Aehnlich wie im Borjahre gelegentlich der Ma­­növer bei Miskolccz zwei Honvod-Divisionen im Korpsverbande zu Aktion gelangten, sollte die eingangs erwähnte Landwehr-Division bei den für heuer projektirt gewesenen großen Schlußmanövern­­ ein­getheilt werden und war man militärischerseits auf den naheliegenden Bergteich ziemlich gespannt. Aus gemigsan bekannten Gründen wurden die Manöver jedoch fil­irt und sind alle Steckungen des ge­­meinsam­en Heeres mit fettem August zu Ende. Bei der Landwehr fallen dagegen die durch das Geseh bes­tim­mten Waffen-gebungen in die eben ablaufende Periode und wurden, da die Mittel für eine größere Konzentrirung bewilligt waren, alle betreffs derselben gegebenen organisatorischen und ad­mi­­nistrativen Anordnungen aufrecht­erhalten, während sich naturgemäß der Charakter der Uebungen ändern mußte An Stelle der Verwendung der Landwehr - Truppen Division im Korpsver­­bande, gelangt eine andere wichtige VArfgabe zur Lösung, Deren Dachführung im Friechen mw Sehe Selten ermöglicht it. Es handelt sich um die Schulung solcher Truppen für den heeren Verband, deren eigenartige Ergängung ihre sofortige DBerwen­­­dung in der Front, ohne diese Vorbereitung, zum­­­ mindesten bedenklich erscheinen läßt. Binter einer kurzen gegebenen Fri muß der angegebene BZwed erreicht werden. Hiefür das entsprechendste Programm aufzustellen, soll nun praktisch versucht werden und diirften sich die erzielten Resultate dieser so interessanten als wichtigen Studie mit unso größerer Biregfehaft Für den Erfolg im eventuellen E­rnft­­fall einwenden Lassen, als bei Konzentrierung der hier lagernden Land­­wehr-Divistion sowohl in Bezug auf die den Kriegsstand fast erreichende Stärke als an betreffs des die Radies füllenden­­ Menschen­­materials und vieler anderer, bei einer Mobilisieung fühlbar wer­­dender Faktoren dem Ernstfalle jede nahe Verhältnisse bestegen. Die prinzielle Bedeutung der berührten Aufgabe erklärt es wohl, daß mit ihrer Durchführung Se. Majestät den Minister für Landesvertheidigung, Generalmajor Grafen Welfershbeimb betraute, indem derselbe zum Kommandanten der Landwehr-Truppen- Division ernannt wurde, welche­ letete, die so wichtigen Üebungen durchm­acht. Schon der Transport per Bahn entsprach dem Exrnftfalle, indem die Truppen am­ 6., 7. Tage nach ihrer Ausristung aus ihren Kadre- Stationen abrückten, und in neun Militärzügen, weich die Ver­­bindungsbahnen bemühten, am Sam­stag und Sonntag Vormittags per Staatsbahn ohne die geringste Verspätung in Brad eintrafen. CS it dies bei dem jebigen immensen Getreide-Verkehr in der That eine sehr anerkennenswerthe Leistung der Staatsbahn, deren Bruder Linie b[o3 eingeleitig it und einen ziemlich lebhaften normalen P­assagier-, und Flachenverkehr hat. Die Auswaggonivung erfolgte rasch — in 8 bis 12 Minuten — und hatte man Gelegenheit zu sehr interessanten Beobachtungen in Bezug auf die Eigenthü­mlichkeiten unserer anderen Alpenföhne. 63 sind nämlich die Landwehr-Schügenbataillone aus Wien, Komenburg, St.Pölten, Krems, Linz, Wels, Salzburg, Wiener, Neusadt, Graz, Leoben, Eifls, Marburg, Klagenfurt und Billa hier , versammelt und formiren dieselben, der Organisation des Heeres und dem taftischen Verbande entsprechend, vier Regimenter, welche Die DOberste v. Hartmann,­ Gaupp und Freiherr Berlin, dann Oberstlieutenant B­e­d fomm­andiren, während die 43. Bri­­gade Oberst v. Wurm­b, die 44. Doberst Kuttig befehligt. Zugetheilt sind ferner 2 Eskadronen des 8. Dragoner-Regiments unter Major Zainer und die IH. Batterie-Division des 10. Ar­­tillerie-Regiments unter Major Zatzıner, dann die 3. Sanitäts- Astheilung. Auch der Stab der Division ist vollzählig mit Ordonnanz- Offizieren dotiet und fungirt als Generalstabs-Chef Hauptmann Hoffer, als Chef des Sanitätswesens Stabsarzt Dr. Bar­­ber und als Chef der Administration Intendant v. Welsd und ist noch als Schiedsrichter Oberst Succomaty zugetheilt. Die Regimenter haben die Fyftenmäßigen Bionnier- und Delef­­firten-Abtheilungen aufgestellt, die Regiments-, Bataillons-Adjutanten . und­ Stabshornisten sind beritten gemacht und sind bei den Kom. 3) Dud) Naumatangel verspätet,

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