Pester Lloyd - Abendblatt, September 1882 (Jahrgang 29, nr. 200-224)

1882-09-11 / nr. 207

" Budapest, 11. September. — Der Kampf bei Raffafin, der die gestern wieder aufgenommen worden, wird wohl bald seine Fortlegung finden und die nächsten Tage dürften wohl Berichte über entscheidende Aktionen bringen. Es ist charakteristisch, daß auch diesmal wieder die Egypter die Initiative ergriffen haben. Die Tendenz ist für genug; sie wollen­ dem General Wolseley nicht Zeit gewähren, sich zu­ sammeln und die­­­erstärkungen, die bereits unterwegs sind, in die alte Organisation einzubeziehen. Der s­chließliche Aus­­gang des Feldzuges kamm wohl nicht zweifelhaft sein. England Hat Netfourceen genug, an Geld, an Schiffen und an Mannschaft, um den Kampf mit Zähig­­keit so lange fortzufegen, bis das Biel erreicht i­st. Auch in Afghanistan und im Zulus Lande ist es den Engländern im Anfange schlimm ergangen; sie haben dennoch ausgeharrt, bis der erlittene Echee gepark­t war. In der­­ egyptischen Kampagne stehen für England weit höhere Interessen auf dem Spiele, als in Afghanistan und am Kap der uten Hoffnung. Die Anstrengung­ der Englän­­er und ihre Ausdauer werden sich auch dem­gemäß er­­höhen. Allein, wenn auch der schließliche Erfolg kaum zweifelhaft sein kann, fo­llt demm Dach Die Ausdauer und Tapferkeit, mit welchen die Armee Arabi’3 den Angriff der Engländer park­t und den Vormarsch des zehnmal besser ausgerüsteten, in allen Küäften des Krieges besser geschulten und erfahrenen Feindes bisher aufgehalten hat, aller Aner­­kennung werte. Es müssen doch ganz tüchtige Leute sein, die einem überlegenen Feinde so zu begegnen wissen, und sie miühten wohl auch von der See, für die sie in Kampf und Tod gehen, ganz und voll erfüllt sein. Was man bis zu dem Ausbruch des Krieges nicht glauben wollte, oder nur zweifelnd anhörte, das hat sich aus den Erfahrungen des Zeltl­­auges als eine evidente Sache ergeben : das Faltum naut­­lich, Daß die nationale Bewegung in Egypten tiefe Wurzeln Hat daß sie nicht blos durch den Ehrgeiz und die Herrschheit Arabi’s geweht worden ist, sondern alle Bolísschichten durchdringt und die Gemiüther mächtig angeregt und aufgerüttert hat. Die Eng- Länder werden auch nach beendetem Feloange mit Dieser Bewegung zu rechnen haben und noch" schwerer, als die Egypter zu besiegen, Dürfte sich die Aiurigabe gestalten, die Egypter zu pazifiziren. Die englischen Regie­rungskreise federten sich dieser Schwierigkeiten wohl bewußt zu sein und ihre Resignation bezüglich der ihnen zugemu­­theten Anmernenspläne dürfte wohl in dieser Er­kenntniß ihren Grund haben. Auch begreift man nun wohl besser von Sinn der Politik, welche die Kooperation der Türken anhilfe ruft. Die Engländer können die Türken als Bundes­­genossen in der Feldschlacht wohl entbehren , aber sie wer­­den ihrer bedürfen bei dem schließlichen V­ersöhnungswerke, für welches die nöthigen Vermittler nicht früh genug acqui­­rirt werden künnen. —— — e ea———.. (Einzelne Nummern 3 brw. in allen Vierfehlerfloralen.) vom Balkon Vageswenigkeiten. Weber den Empfang des Erzherzogs Josef in Vepprini­ wird von dort unterm­ 10.September geschrieben: ·U·m4 Uhr Nachm­ittags fuhr der Zug,der den Erzherzog brachte,in den hübsch dekorirten Bahnhof ein.Nachdem­ der Erzher­­zog,der mit enthusiastischen Eltern Rusen begrüßt wurde,die Mel­­dung des Militärkom­­m­andanten entgegengewomm­en hatte,nahmen die Begrü­ßungen des Weihbischofs Stefan Pribekt un­d des Obergespans Baron Franz Fiath entgegen,dieselben au­sscherz­­liebste erwidern­d 9i1 ist setzte sich der riesige Wagenzug in Bewegung. Im ersten Wagen saß der Bürgermeister Frmtannst,dann folgte die bischöfliche Equipage,w­elcl­e den Erzherzog in sein su­bsteigs­mmnartier,das bischöfliche Palais,brachte.Die Stadt war präch­tig de­­korirt und passirte der Zug zivei Trium­phbogen,deren einer die In­­schrift»Istenk­ozott«,der andere die Inschrift»Magy­i­0kközåjöitel«« trug-Ii­r Palais wurde der Erzherzog von­­ Bischof Sigm­und Kavacs begrü­ßt und in seines A­ppartements geleitet,wobald darauf der Empfang der Behörde ik Idkorporationen erfolgte- Abends gab es Illumination und Fackelzug.Der Erzherzo­g hörte die Rede des Waisenstab­ssessors Daniel Poti­­gracz an,und betonte in seiner Erwiderung seine Treu­e gegen­ Se Majestät und seine Liebe gegen das Vaterland.—Am Samsta­g begannen die Honved-Manöver,denen der Erzherzog voxi­ bis 12 Uhr Vormittags am­ße beiwohnte.Nachmittags gab Bischof Kovacs dem­­ erlauchten Gäste zu Ehren ein Banket,bei welcher Ge­­legenheit der Erzherzog den ihm geltenden Toast des Bischofs m­­it einem­ Trinkspruch auf den ungarischen Klerus erwiderte,welche­e­­geisterung für das Vaterland sind für die Honved­ Armee erweckt. Die Bevölkeruug begrüßte den Erzherzog,sooft sie seiner ansichtig wird,mit den begeistertsten Akklamationen (J­ 5kai und die Szekler.)Vor Kurzem ging du­rch die Blätter die Anekdote,daß die guten Szekler von Nagijs Borosni­ ö Morinbkai anläßlich seiner vorjährigen Sieben­­­bürger Reise,vond die rechtsam­­keit des Dichters entzückt,diesen zu ihrem Geistlichen­ wählen wollten u­nd dieses ihr Vorhaben­ auch au­s­­gefü­hrt hätten,wären sie nicht von einem Gutsbesitzer darau­f au­f­­­m­erksam­ gemacht worden,daßidkai eine solche Wahl wohl nicht annehmen könnte.A­if diese Anekdote bezieht sich ein längeres­­ Schreiben,welch­es der Borosn­yöer Gutsbesitzer Georg Konczan ausrichtet und in dem der vollgiftige Beweis erbracht wird,daß die 1600 Einwohner von Nagi­-Borosnyö,die sämmtlich des Schreibens und Lesenskundig sind und von denen sehr viele auch höhere Stu­­dien­ gemacht haben­,intelligent geriug sind,um einen Unterschied zwischen einem­ Abgeordneten und einem­ Geistlichen zu machen.Der beste Beweis,daß Nagy Borosnyö Jökai nicist zum Geistlichen wählen­ wollten,liege wohl dam­it,daß Jökai im­ Namen der Nagy-Borosnyöer eben von dem jugendlichen Geistlichen des Ortes begrünzt wurde,wor­­aus hervorgeht,daß der Ort eben damals mit einem Seelsorger schon versehen war.Als Maßstab für die hohe Intelligenz des Ortes wird schließlich der U­mstand angeführt,daß eine ungarische Theater-Gesell­­schaft heuer zwei Mon­ate lang in Borosnych sich aufhielt und vor­­treffliche Geschäfte m­achte Das Schreiben­ schließt m­it folgenden Worten­:,,In­ Budapest schreibt und erzählt man sich von den Szek­­lern viel ungereimtes Zeug.Die Blätter hätten nun die Pflicht,zu verhindern­,daß Skribler ein Bolk verspotten,das weder an Patrio­­tismus,noch an­ Intelligenz und Fleiß hin­terein­einandern Volks­­stamm­­ Ungarn­s zurücksteht.Moriz Jökai hat dies Volk gesehen.Er möge gegenü­ber den Spöttern die Wahrheit bezeugen.«Nun­ wir glauben,daß dieser Appell an­ Jökai zumindesten gegenstandslos ist.Schichter,der das Szekler Volk in so vielen seiner Dichtungen verherrlicht hat u­n­d der zu Helden zweier seiner bedeutendsten Schöpfungen,die lange vor seiner letzten Siebenbü­rger Reise entstan­­den sind,eben Szekler gewählt hat,er hat es gewiß nicht nothwendig, seine Achtung vor dem­ Szekler Volke noch besonders zw affichiren und dasselbe gegen einen kleinen,vielleicht gar nicht einmal böswillig gem­einten Spaß zu­ vertheidigen.Und wir können unsererseits die biederen­ Szekler desse1«1 versichern­,daß es ihnen in der Achtuung der gebildetejc Welt nicht das Min­deste geschadet hätte,wenn eine oder die andere ihrer Ortschaften in der That die Absicht gehabt hätte, Morsinökai zu ihrem Seelsorger zu bestellen.Un­d selbst die voll­­zogene Wahl hätte­ dem Rufe des intelligenten,tapferen rundfleiszigen Szeklervolkes ni­cht den geringsten Abbruch gethan. (Ferdinand v.Lesseps)hat vor wenigen­ Tagen denifeiteinigers­,m­it Paisisiveiletiden­ Ex-Khedive Ismail Pascha im,,Gran­dHot­el«""iB­esuch abgestattet.Wie,,Gil Blas«erfü­hrt, sagte er bei dieser gei­lich­ zu seinem­ alten Freunde und Gönn­er: »Ein Hoheit mögen mir gestatten,Ihnen zu erklären,daßJhr Ab­­gang von Egypten das größte Unglück gewesen ist,welches­ dieses schöne Land freffen konnte.Ihr Abgan­g,richtiger Ihre Absetzung,u denn Sie Haben nur gezwungen Egypten verlassen. Wer immer zu diesem in jedem Betracht so unpolitischen und bedauerlichen Akte bei­­getragen, hat sich jmmwer gegen die Zivilisation vergangen. Ich muß hinzufügen, daß Sie Ihrem Sohne eine außerordentlich vortheilhafte Lage hinterlassen haben; aber er hat dieselbe nicht nur nicht zu vers­terb­en gewußt, sondern sie Durch eigene Schuld gänzlich verdorben." An Svetozar Miletic 3) sind besorgnißerregende Symptome von eittes Krankheit wahrgenommen worden. Wie man dem , B. Naple" aus Neuras telegraphirt, leidet der greise Abge­­ordnete sehen längere Zeit an Melancholie. Dr Aladár Rözsahegyi, der bekanntlig von der ungarischen Regierung als deren Ko­mmisssär zur Hygienischen Ausstellung nach Berlin entsendet wurde, gedenkt bis zum Jänner nächsten Jahres dort zu verweilen. Nachdem seine Mission durch den Brand der Ausstellung gegenstandslos geworden war, gestattete ihm die deutsche Regierung mit ehrender Zuvorkommenheit den Eintritt in das Neid­egesundheitsamt, woselbst ex dermalen in der Wetiologie der epidemischen Krankheiten arbeitet und an der Berliner Thierarz­­neischule Borlefungen über die Krankheiten der Hausthiere hört. Minister Tréfort hat, wie wir hören, Dr. Nözjahegyi beauftragt, zum Gebrauch­ der ungarischen Regierung ein Memorandum über Medizinalverwaltung auszuarbeiten. Aus Bukarest­ wird uns berichtet: Der österreichisch­­ungarische Gesandte in­ Bukarest, Baron Ernst Mayr,­ wird am 20. d. M. von seinem Urlaub hieher zurückehren. — Was die in Bukarest lebenden Ungarn so lange vergeblich urgirten, ist endlich zur That geworden. Auf dem Gesandtschaftsgebäude it neuestens neben der deutschen Aufschrift auch die ungarische zu lesen. Nun ist zu wünschen, daß die dualistische Gestaltung der Monarchie auch in dem Wappen Ausdruck finde. — Auf Requisition des königlich unga­­rischen Landesvertheidigungs-Ministers wird mit jenen Ungarn, die vor dem­ Jahre 1867 hieher ausgewandert sind, ohne ihrer Militärpflicht zu genügen, Protokoll aufgenommen. Anshesythely­ wird berietet: Ams.d.hat uns·einen ernannter Stadtpfarrer undssiahöter Abt,Se.Ehrr·würden Michael Ambru·H,sein Amt angetreten­.Um 90·hr·zelebrirte er unter gr·oßer·Assistenz eine Messe,nach der Messchielter seine Antrittspredigt,in·welcher er daran erin­nerte, dass er·schon­ vor 26 Jahren,zur Zeit der großen Cholera,von dieser Kanzel das Wort des Her­rns­ verkündete.Der neue Pfarrer hat in Keßbhely eine sehr sympathische Aufnahme gefunden. Der hauptstädtisch­e(Verh­altu­ngs­ thip­­schup)hielt heute unter dem Präsidium des Obers Bürgermeisters Rath eine Sitzung.Der Verlauf derselben war folgen­der:Es wurden zun­ächst zwei Erlässe des Handelsministers,die Kreirung der volkswirthschaftlichen Referenten betreffend,ver­­lesen und zur Kenntniß genom­me­n.Fü­r den hauptstädtischeie­r­­waltu­ngs-Au­ssch­u­ss1v wurde,wie bereits gemeldet worden ist,das E­ Mitglied der Budapester Handels-und Gewerbekammer Herr Pau­l Laczenbach­er ernannt,wogegen,dem­ Gesetze zufolge,der Postdirektor auszutreten hat Axt-Herrn Leopol Zobel,Post­­direktor der Hauptstadt,welc­her aus diesem Anlasse ein Abschieds­­schreiben an den Ausschuß richtete,wird eine anerkennende Zuschrift gesendet werden.Zugleich­ wählte der Ausschuß­ an Stelle Zobel’s zum ordentlichen Mitgliede der hauptstädtischen Disziplinar- Kommission den Steuer-In­spektor Ferdinand Exnerz.Nach Erledigung der Präsidial-Einläufe folgten die Berichte der Fachrefferenten. Der Bericht des Bürgermeisters enthielt nichts, was nicht bereits bekannt geworden ist. Aus dem Berichte der Ober- Stadthauptmannschaft ist zu entnehmen, daß aus Anlaß des legten Duartal3_ nicht_ weniger als 73.857 Wohnungsunwed­el angemeldet worden sind. Die Zahl der polizeilich Dezersvten betrug im Monat August 1191. — Aus Anlaß des Stener-Insperiorat3-Berichtes rate Repräsentant Gustav Fu­ch­s seine bekannte Interpellation über die neuen Formulare der Hauszin3-Fassio­­nen ein. Nedner bemängelte vornehmlich die Forderung, daß die Hausbessser auch die Ausgaben für Wasserleitung und Be­leuchtung zu fah­ven hätten, was mit dem Gewebe, welches sub titule Nebengebühren 6% des Hauszinses Fonzedive, nicht im Gin lange stehe. Der Steuer­ änspeitor Ferdinand Erner erwiderte, daß die neuen Formulare eine mehr logische Anordnung besäßen, als die früheren: Die Einbenennung der Ausgaben sei die Steuer­verwaltung zu fordern berechtigt, da das Gefek die Ermächti­­gung ertheile, alle Daten zu verlangen, die zur DBemessung 065 Steuertages nothwendig erschienen. Was ferner die 6% betrifft, die das­­ Gefeh für Nebengebühren bewillige, so sei es ein Irrthum, anzunehmen, daß d­ieser Wertentrag unter allen Umständen zu gelten habe. Nach dem Gewebe könne nur Die faktische Ausgabe angerechnet werden und die 6% bezeich­­neten nur Die Grenze, über welche nicht hinausgegangen werden könnte. An diese Gaanziation knü­pfte sich eine­ längere P Diskussion, an welcher sich der Borfigende, ferner die beiden Vize-Bü­rger­meister Gerlóczy und Kada und Die Stadtrepräsentanten Dr. Gombár und Fuchs beiheiligten und in deren Verlaufe dem Herrn Stener­ nspektor nachgewiesen ward, daß die Bogen in der That unverständlich und sogar positiv mangelhaft seien, indem seine einzige Rubrik vorhanden ist, in welcher auf die Hauszing­­freuzer und Kehricht ausfuhr, zusammen 3­, 9%, Rücsicht genommen wäre, so daß das Publitum ganz desorientivt it. Dr Steuerinspek­tor erwiderte. Diese 5*%0% sollten in jedem Falle in Rücksicht genommen werden, ob nun die Fatiwenden dies in Betracht gezogen oder doch die neue Einrichtung beirrt, dies unterlassen hätten; all würden dort, wo Die Nebengebüh­ren mit dem Mietdzinje in einer Summe zusammengefaßt fatirt worden sind die faftischen Ausgaben abgerechnet werden Auf Antrag des Vize­bürgermeisters Ge­rlöczy wird das Publi­­kum duch Plakate von dieser Erklärung des Steuerispektors in Kenntniß gerecht werden. Ferner wurde mit BZustimmung des Steuer-Äsnspektors bestimmt, daß der Termin für die Ein­­weihung der Passionsbogen bis zum 23. Sep­­tember d. 5. verlängert werde. Vize-Bürgermeister Gerlóczy forderte, er solle in Berücksichtigung dejjen, daß das Publikum durch die neue Einrichtung in Verwirrung sei, bei vorkommenden Irr­­thümern eine mildere Praxis beobachtet werden — eine For­­derung, welcher der Steuer - Unipertor Rechnung tragen zu wollen erklärte. Der Vorfigende Ober-Bürgermeistr Narth gab unter allgemeiner Zustimmung der Ansicht Ausdruck, daß für die Zukunft (für heuer sei es leider schon spät!) unter Mitwirkung der Organe der Finanzverwaltung, der Kommune und des Verwaltungs­­Ausschusses ein neues, einfaches, leicht verständliches, widerspruch­­freie und den Bestimmungen wie den­ntentionen des Gefäßes angepaßtes Fasltons-Formular festzustellen und zu diesen Behufe an den Finanzminister eine Repräsentation zu richten wäre. Der Antrag wurde angenommen. Meiler erwiderte auf eine Anfrage Anton Zichy’s der Steuer-Inspektor, daß der Haus­eigenthümger im Falle einer von Amts wegen erfolgten Erhöhung des einberannten Hauszinses in jedem Sale vorher Hievon verständigt werden müsse und daß ferner gegen die irrthümliche Befteiterung steuerfreier Objekte die Neklama­­tion an seine Frist gebunden ist. — Die übrigen Berichte der Famreferenten wurden glatt erledigt. (Der Hauptstädtische Verein) hält morgen, am 12. d., Nachmittags 5 Uhr im Konferenzsaale des alten Otuvs­­hauses Bersammlung. (Ueber einen räthfeldhaften Vorfall) der sich in den legten Tagen in Broßnist (Mähren) zugetragen und daselbst große Sensation erregt hat, wird uns von dort unter 9. d. berichtet : Am Dienstag, 4. d., Langte in unserer Stadt mit dem ge­mischten Zuge aus Prag eine junge, in gesegneten Umfständen be­­findliche Dame an, an deren hiesigen Aufenthalt sich eine ganze Kette wäthselhafter Begebenheiten knüpft, die um die Bersen der Fremden einen mysteriösen Nebel gewoben haben, welcher Groß aller Anstren­­gungen der Behörden bislang nicht zerstreut zu werden verm­ochte. Die Unbekannte wurde sofort, nachdem sie den Waggon verlassen, auf dem Bahnhofe von Krämpfen befallen und stürzte ohnmächtig zusammen. Man trug sie in das Hotel „zu den drei Königen“, wo sie bald darauf das Bewußtsein wiedererlangte und angab, daß sie dem Hotelier nicht lange zur Last zu fallen gedenke, ihre Schwester werde mit dem nächsten Zuge eintreffen und ihr Geld mitbringen, worauf sie sofort nach Brünn weiterreisen wolle. Smdessen Der nächte Zug kam und die Schwester der Fremden befand sich nicht unter den Basjagieren, wie sie denn auch bis zur Stunde nicht an­­gekommen ist. Unterdessen hatte die Fremde wiederholte Krampf­anfälle, die mit solcher Heftigkeit auftraten, daß der Hotelier, um ihr Leben besorgt, sie um ihr Nationale befragte. Sie nannte den Nam­en eines Brünner Lederhändlers, dessen Gattin sie zu fein behauptete. Der Hotelier, Herr Bednar, beeilte sich, an die ihm von Dev Batientin mitgetheilte Roverse ein Telegramm abzusenden, in welchem er den Lederhändler benachrichtigte, daß dessen Frau in Lebensgefahr feiwebe. Stunde um Stunde verrann nach Absendung des Telegramms, doch es tam seine Antwort. Als Herr Bednat dies der Patientin vorhielt, revozixte sie ihre früheren Angaben und erklärte, sie sei aus Ungarn gebürtig, ein Lieb­­haber, dessen gegenwärtige Adresse ihr unbekannt, habe sie aus dem Elternhause gelobt und dann schmählich verlassen." Ssndefsen, diese Angaben erwiesen sich in der Folge ebenso unverläßlich, wie die früheren. Denn fon am selben Tage widerrief sie alles bisher über ihre Verson Gejagte, indem sie dem Hotelier mittheilte, dab ihr ‚hinein Name Elie Simacsef laute, jedoch nur, um später der Iran des Hoteliers zu benennen, daß sie eigentlich Ella Buddy heiße. So gab sie jede Stunde einen andern Namen und Zuständigkeitsort an. Her Bednar fdichte so viele Telegramme ab, als sie Fa­miliennamen und Drtfehaften nannte, allein von seiner Geite f an Antwort. Am 6. b. verschlimmerte sich ihre Baustand der­maßen, daß Herr Bednar drei Merzte zum Skonfilium über die Krankheit der Patientin berief; auch die Doktoren fragten sie um ihren Namen und jedem derselben flüstert­e sie einen andern Namen ins Ohr. Die ewigen Lügen der Unbekannten veranlaßten endlich den Hotelier, die Sintervention der Solal-Behörde anzurufen und es erschien am 8. d. ein Sekretär des Bürgermeisters mit den Ärzte Dr. Schön bei der räthselhaften Kranken, um mit ihr ein Protokoll aufzunehmen. Sie gab diesmal an, Eli Sinacsef zu heißen und aus Roz­hoDdez bei Brünn gebürtig zu sein, wo ihr Vater Kurfschmied sei. Gleichzeitig übergab sie einen goldenen Ring, ihr einziges und unwerthvollstes Gut — wie sie sagte — dem Hotelier als Andenken und bat ihn, noch dieses legte Mal ein Telegramm an ihren Vater, den Kursc­hmied Sodann Sinacsef in Rozhorez abzu­­senden ; ihr Vater — so meinte sie — werde sich ihrer exrbarmen und sie nicht so elendiglich sterben haffen. Das Telegramm wurde abgescheicht und Die telegraphische Antwort im vor­­bezahlt. Etliche Stunden­päter langte folgende Antwort ein: „Bednar „Hotel‚ Könige‘ Wdreffat unauffindbar zein Mann solchen Namens hat hierüber h­aupt nie ernftirt.” Nun begann die allge­meine Theilnahme, die sich in der Bevölkerung vom Anbeginn für die Patientin Fund gab, dem Werger darüber zu weichen, daß eine durchaus unbekannte Werfen die Leute, die sie in ihrer Krankheit barmherzig pflegen und die wärmste Theilnahme für ihr Geschte bez funden, schon seit Tagen in unerhörter Weise belügt. CS wurde noch ein fetter Versuch gemacht, den Schleier des Geheimnisses, in den sich dieses Weib gehüllt, zu lüften. Es begab sich ein Priester an ihr­ Kranzenbett, der ihr zum Herzen sprach und ihr darlegte, wie unschriftlich und undankbar sie handle, indem sie alle Welt be­­fügt. Es nütze Nichts, sie blieb dabei, daß ihr Vater dort wohne und so heiße, wie sie angegeben. Nach diesem Testen gescheiterten Bersuche wurde die Unbekannte heute Nachmittags um 3 Uhr unter polizeilicher Aufsicht nach Dölmag überführt und Daselbst dem Krankenhause übergeben.”) (Selbstmord) Am 8. d. um halb 9 Uhr Abends erschoß sich in der sogenannten Gendarmerie-Kaserne in Triest mittelst eines ärarischen Ge­wehres ein Korporal des 44. Infanterie-­Regiments und blieb, da der Schuß ins Herz traf, auf der Stelle todt. Der Korporal ist ein Ungar und von sehr vermögenden Gütern. Grund des Selbstmordes sollen traurige, seine Schwester betreffende Nach­richten aus der Heimath gebesen sein. Bevor er zum Gelbitmorde Schritt, schrieb er Briefe an seinen Kompagnie-Kommandanten, an seine Eltern und Verwandten, denen­ er mittheilte, daß er nicht m­ehr leben wolle und seine Schwester die Schuld trage, wenn er so jung aus dem Leben scheiden, mü­sse. Landesverweisung Claude Morel3) Der französische Journalist Claude Morel wurde bekanntlic vom hiesigen Gerichtshofe wegen Expressung, begangen an der Ungar, Hypothenbant, zu einjähriger Zuchthausstrafe veruniteilt. Da man das Strafjahr Morel’3 am 26. o. abläuft, so hat die Direktion der genannten Bank das Ministerium des Innern angefacht, die Ober- Stadthauptmannschaft anzumeisen, daß dieses gemeingefährliche ini­dividuum, das aus Oesterreich und Serbien wegen ähnlicher Ver­­brechen bereits ausge­wiesen worden, sofort nach seiner Enthaftung des Landes verwiesen und an die Landesgrenze esfortigt werde. Das Ministerium des Innern dürfte diesem Ansuchen willfahren. Von einem schönen Ast von Toleranz­ wird uns aus Tipa-Noff gemeldet : Vor Kurzem starb hier Herr Sosef Singer, Wächter 068 Gutshöfigers Nikolaus v. Puky, ein allgemein b hochgeachteter Mann, der sich in der ganzen Ungegend aufrichtiger Sympathien er­­freute. Bei seinen Leichenbegängnisse hielt der hiesige evangelische Geistliche Nikolaus Tóth eine e­rgreifende Rede. Der Leichenfeier haben die Gutsbefiter Graf Walded, Barczay, Borbély, Magyary u. A. ferner das­­ Beamtenpersonal des hiesigen Tabak Einlösungs- und Gebühren-Bemessungsamtes angewohnt. Am Grabe, bevor der Sarg hinabgelassen wurde, spielte eine Zigeuner- Kapelle das Lieblingslied des Berblichenen, eine altungarische melan­­cholische Weise, Die, bei fold traurigem Anlasse vorgetragen, alle Unmefenden zu Thränen rührte. ·· (Fün­f Menschen verbrannt.)Im Dorfe Simr des Veßpråm­er Kom­itatsbi­nd)an einem der letzten Tage des August durch die Unvorsichtigkeit eines Knaben Feu­er au­s,welches binnen wenigen Stunden 6 Häuser sammt Wirthschaftsgebäuden und Getr­eide- Vorräthen verzeh­rte.Leider­ kamen dabei auch mehrere Menschen um’s Leben-Eine Bäuerin,die sich au­s dem­ brennenden Hause nicht retten konnte,kroch­ mit ihren zwei Kindern in den Ofen.Dort fand m­an alle Drei erstickt.Eine andere Bäuerin kroch unter das Bett und erstickte daselbst.Einer dritten Bäuerin­ entzündeten sich die Kleideraneide;sie erlitt schwe­re­ Brandwunden,an welchen sie nach kurzer Zeit starb.Solesen1vkrun­,,Egyet E­rtes«. (Mord aus gekränkter Eitelkeit.)Ma1i schreibt der,,Pr-Zeit.««mis Galgöcz vom­ z.d.M.:Gestern saßen beim Lakacser Dorfschulm­eister·und Organisten Welsitz der dortige Kirchendien­er und andere Dorfnotabilitäten gem­ü­thlich beim Weitre,als der Kirchendiener,in·l­etterer Lanne,die Funktionen des Herrn Organisten eines­ argen Kritik unterzog und dem­selben totale Unfähigkeit vorwarf.Welsitz gerieth hierdurch so sehr in Zorn,dass er sein Jagdgewehr zur Hand nahm und ohne daß die Anwesenden es mehr verhindern konnten,auf den Kirchendiener eine Kugel ab­­feuerte,welche diesen in die Brustgegend traf.Der Kirchendiener sank tödtlich getroffen nieder und nach einigen Sekunden gab er seinen Geist auf.Welsitz wurde sofort verhaftet und du­rch die r­iesi­­gen Panduren von Lakåcshielt er eskortirt,w­o er einstive ih­n­ im Stadtgefängnisse untergebracht wurde. Die T­hränen eines Ministers.­ Bel­iebige Hinesische Minister des Auswärtigen, Lizhong-Tzang, ist ein eifriger Gründer und einer der Hauptaktionäre der 1872 von englischen und cinesischen Kapitalisten gegrüümdeten chinesischen Dampfschifffahrt- Gesellschaft. Set möchte er gern wieder die Konzession zu einem großen chinesischen Eisenbahn-Nebe erlangen, wovon jedoch die Kaiserin-Regentin nichts wissen mag. Der Minister hat sich daher mit einem darauf bezüglichen Memorandum an den jungen Kaiser Danger fit gewendet, in welchem es nach der „Belinger Zeitung“ heißt: „Wie oft, wenn ich in der Nacht vom Fenster meines Schlaf­­zimmm­ers den gestirnten Himmel betrachte und mich so an die Biligten erinnere, die ich gegen Em. Majestät, den Cohn­es Himmels, habe, muß ich bittere Thränen weinen, weil ich fürchte, daß wir Chinesen, da wir Die Vertheidigung unseres Reid­es noch nicht so vervolk­ommnmet haben, wie es die moderne Kriegskunst er­­fordert, eines Tages von den Europäern werden erdrosselt werden. Majestät! Beeilen wir uns daher, unser Reich baldigst zu feiner bessern Vertheidigung mit einem großen Eisenbahn-Niege zu ver­sehen und möge. dessen Bau der Leitung Ihres getreuen Dieners anvertraut werden.“ wärdige Zustan­d des Moriz Scharf sichnx wenig vo·nj·ener Haft·unterscheidet,in der unbe­greiflicher Weise so lan­ge gehal­t[e’ wur werden. Ich leugne nicht,daß der Antisemitismus existirt,jedoch­ in der Masse des­ Volkes,denn das Volk glaubt nicht an rituellen Mord,wiesel­ r es auch gehetzt wird;hätte es daran glaubt,so wü­rde es die Juden sch­on längst todtgeschlagen habe­­n wa nicht,daß demnächst die Oteihe auch an andere Mädche kommen werde Es ist also ein leeres Gerede,wen m­­an sagt,­ werde ein Aufruhr stattfinden,wenn m­an nicht wenigstens eine Juden aufdenkt,­hege das feste Vertrauen,daß die Hetzereien, wie bisher,auch fernerhin keinen Erfolg haben­ werden. »­­Untersuchungsrichter Bary hat,wie man sagt,in Eßlärche» 45 Menschen zithrt.Es ist ein Wunder,daß man nicht nach Jahr verlangt,nn von M.­Sziget bis nach Tokaj oder noch weiterhin alle Juden­ vernehmen zu können. «. Da die Untersuchung in einer solchen Weise geführt wist weiß ich nicht,ob das Justizministerium es nicht bald für anger halten­ wird,die in der Person des Untersuchungsrichters notwn­dige Veränderung eintreten zu lassen wie dies schon m­it der Persom des Staatsanwalts geschehen ist.Denn dieser Untersuchungs-»Act­­wird,wie er die Sache fü­hrt,diese entweder niemals zum Abschir bringen,oder sie wird zum großen Schaden des Kredits unsere Rechtspflege lächerlich oder skandalös werden Noch einer andere;’ sung ist denkbar,und zwar die,daß der neue Staatsanwaltspoli­tistirung der auf einer irrigen­ Grundlage begonnenen Untersuch beantragt worauf die geme­nwärtig Verhafteten auf freien Fußsgesetz bezü­glich der Umstände des V­erschwindens der Esther Solymofi­al eine neue Untersuchung eingeleitet wu­rde. Dber­ Staatsanwalt Kozma und Gerichtspräsident R niff sind gestern Abends aus Tipa-Ehlar nach Nyiregyhaza­zur gelehrt. Der Ober-Staatsanwalt hat sich an Ort und Stelle von Unwahrscheinlichkeit vieler Behauptungen Ueberzeugung verschafft. Spitzter unmöglich,drag Mori; Scharf durch da Schlüffelloh das gesehen haben kann mase erzählt. Der Ober-Staatsanwalt und der Gerichtspräsident haben diesbezü­glich viele V­ersuche angestellt. Die Synagoge befindet sich einem gänzlich Dhevaltirten­ Zustand. Die Juden versammelten sich massenhaft um den Ober-Staatsanwalt, Männer und Frauen weh­aagten. Die Herren Kozma und Korniss richteten an die Juden ruhigende Worte und versprachen die thunliche Erledigung die Angelegenheit. 3 Bary erklärt, am Montag nach Nyiregyháza zurückfehren un am Dienstag die Untersuchung beendigen zu wollen. Staatsan­twalt Havasivirdm­orgen­(Montag)die Angeklagte vernehmen,die­ sich darü­ber beschweren,daß sie Bary mißhan­·­­habe.N­ach der­ Behauptung des Bitien habe ihn­ Bary an de Haaren­ gezerrt un­d ihn mehrmals ins Gesicht geschlagen.Wenn­­das bewahrheitet,was gegen­ Barii vorgebracht wird,­so wirdd Staatsanwaltschaft bem­üssigt sein,gegen­ diesen im Sinne des Ges­­etzes die Klage zu erheben­. Zur Tifa-Ehlärer Affaire schreibt der Spezial-Berichterstatter des , Nemzet" : Man publiziet sei in den Blättern die Aussagen des Morz Scharf mit wörtigen Zitaten, welche Aussagen doch nur aus den Untersuchungs-Alten geschöpft sein können. Eine­ Sache ist sehr interessant in diesen Mittheilungen. Bisher hat es immer ge­­heißen, daß die Ermordung der Eisher Solymost des Abends ge­­schah; jecht wieder soll Moriz Scharf ausgesagt haben, daß, sie Mittags gefeiegen sei. Und trog dem gerathen Manche ins Deltchm, wenn man ihnen davon spricht, daß Moriz Scharf untersucht wer­­den müßte. Und doch darf dies nicht unterlassen werden. Es gibt seinen Gerichtshof, der dies nicht anordnen würde. · ·· Der Widerspruch in den Aussagen des Moriz scharf ist klar-Weit Iimannun die Frage aus wirst,..ob sich­·ein Ar­zt find·en werde,der sich zu­ einer solchen Rolle hergibt?",so··ist das·Terroris­­mus.Jawohl,man will in dieser Sache von ge­wisser Seite Terro­­rismu­s üben.Aber diesem­ Terrorismus m­ü­ssen wir endlich die Stirnbieten.Jene wollen um jeden Preis·den iirituellen­ Mord be­­weisen und wachen eifersüchtig über ihrem einzigen Werkzeug Moriz Scharf.Wir hingegen behaupten,daß es ein­en rituellen Mord nich­ gibt,daß Moriz Scharf ein­ unzuverlässiger Junge ist und darf mi ihnen aus den Händen geno­mmen werden muß,nicht­—wie sie behaupten­,um ihn zuri­rü­cknahme seiner Austeige zu bewegem sondern damit sei d­er standeskräfte geprüft und die den Aussagen vorausgegangenen Umstände untersuch­t werden. Ein Hauptstädtisches Sourral hat aug erzählt, wie der Berichterstatter des „Nemzet” den Moriz Scharf ausgefragt hat, aber die Mitteilung war übertrieben und entstellt. Bizegespan Zoltan war es, der die Fragen an den Knaben richtete, auch jene Frage, ob er nach Budapest gehen möchte? — Oa der Kastellan ihn streng behandle ? diese Frage hat Niemand an ihn gerichtet. Er war au­­f ein­ Grund dazu vorhanden, den der Berichterstatter des , Nentzer" sah ganz deutlich, daß man den Knaben gut behauple. Nichtsdestoweniger ist der Berichterstatter nach wie vor überzeugt, Daß auch Der gegen­­*­ Nach einem uns vorliegenden offiziellen Telegramm, welches die genaue Personsbeschreibung enthält, ist die hier erwähnte Frauens­­person ihrer Angabe und ihrem Aussehen nach etwa 25 Jahre alt; sie Spricht gut, böhmisch und nur gebrochen deutsch, it von mittter­­en hat schhwarze Haare und schwarze starte Nigenbrauen. . Ned. Gerichtshalke.»« Affaire Eugen­ Heinrich.Das Budapester königlich« Strafgerich­t hat anläßlich der vom­­ Ziettungshauss Bereits gegen Eiine Heinrichs eingereichten Klage gegen­ dachrmögen des Letztern die Beschlag« nahmemngeordnet.Dieselbe wurde unter Intervention des­ Anwalthsåe 9iettunshaus-Vereins,Dr.Ludwig Revaigesternssfdeygsohnutk des Beschuldigten durchgeführt Es wurden 1097 ft.in Ein-,Gu« Noten und einige Möbel gepfändet Untersuchungsrichter Sardi­­hat in der Affaire heute den Baron Bela Asel vernommen­. .. IMM-Yepeschen­—d..,’gl9ester Morde« Die EgyptosetseJrage London,11.September(Orig.-Teleg­on Alexandrien rief der Regierungsvorschlag­­zu­g"li­ 1)der Entschäldigung große Enttäuschung hervor.Le ungerecht wird betrachtet,daß wegen­ Verlu­stes von Juwel und Kunstgegenständen keine Forderungen angemeldet wer­den dürfen. London, 11. September. Der „Observer” melde aus Rafjajin, 10. 5. : Außer den Truppen Arabi’ machten gestern auch 1500 Mann, welche aus Laluhis duch die Witte marschirten, einen Angriff auf Die rechte Flanfe der Engländer, wurden aber zuen­dgewiesen und dich Kavakterie in die Flucht geschlagen, welche ein Geldsitt und eine grüne Standarte erbeutete. Der Berhaft des Feindes ist sehr groß. Konstantinopel, 10. September. Betreffs des Schwebe befindlichen II. Artikels der Militär-Ko­vention wurde Lord Dufferin dahin inftrniet, Die For­derung der Pforte, daß die Ausschiffung der türkischen Truppen in Bort-Said erfolge, abzulehnen ; tt. England hatt nämlich beantragt, die türkischen Truppen sollen in Bort. Said die Bezeichnung des Landungspunktes nach erfolgten Einvernehmen der englischen und tirkischen Kommandanten abwarten, welche Fastung die englische Regierung an­rechthält. M Alexandrien, 11. September. Gestern sind in aus Kafr-el-Devar geflüchtete Offiziere Arabi’3 bei Der englischen Vorposten eingetroffen, welche aussagten, daß sich in ® meist alte sch­wächliche von denen Viele gewillt sind, si­ch Leute, befinden, daß sie aber gewaltsan zu Khedive zu unterwerfen, gehalten werden. »In Kafr-el-Devar nur 6000 Mann,­­ Klagenfurt, 11. September. Se. Majestät wohnte Abend dem vom Landes-Ausschusse veranstalteten efte auf dem M­örthe See an. Auf der Hinfahrt nach Pörtschach verließ Se. Majestät den Wagen, um auf dem Stationsplage von Krumpendorf die Huldige der erschienenen Gemeindevertretung, Geistlichkeit, Schuljugend , Feuerwehr Huldwolfft entgegenzunehmen. In Pörtschach erwartet Fürst Orsini Rosenberg den König, führte denselben, persönli­chen Wagen senkend, zur Villa Nr. 3. Am Wege dahin wurde­­ Majestät bei der Triumphpforte von der Gemeindevertretung feierlich begrüßt; dieselbe Begrüßung wiederholte der Landes: Ausschuß bei der festlich geschmücten Billa Nr. 3. Mitglie desselben begleiteten den König zu dem vom Ing­furter Männergesang-Berein errichteten Herbel-Monumente, welches der Monarch besichtigte. Bei fortschreitender Dunkelheit nahm d­ie Majestät in dem am See-Ufer errichteten Pavillon Bla und sah mi ficptlichem Wohlgefallen dem bunten Treiben zu, welches sich nunmehr auf dem See entfaltete. Die glänzend beleuchteten Boote zogen am Pavillon vorbei und erzielten durch ihre stets wechselnde Gruppirung eine reizende Wirkung. Der Klagenfurter Männergesang­ner hielt gegenüber dem Papillon, sang die Wolfshymme, in welche das Publikum weihevoll einstimmte und exzelutivte sodann melodiereich Kärntner Lieder. Auf allen umliegenden Höhen flan­mten Freudenfeuer auf, während alle umliegenden Gebäude plöglich in bengalischer Beleuch­­tung erglängten, und zahllos aufsteigende Raketengarben dem Sternen­himmel Konkurrenz zu machen schienen. Geradezu bezaubernd­e die Wirkung der Licht-Effekte auf dem unteren Seeboden. Um 8 Uhr trat der König unter tausendfachen Hoch-Rufen der Rev­ierung die Radfahrt nach Klagenfurt an, welche Radfahrt sich 3 würdigen Schluffe des Festes gestaltete. Der Hofzug paffirte nun gefegt Schaaren von zu beiden Seiten des Bahnkörpers aufgestellten und den vorüberfahrenden Monarchen aus lebhafterle afflamirenden Landleuten, während die an der Strecke gelegenen Häuser und Billen I eine fortgesetzte Reihe von Beleuchtungs-Effekten ergaben-III Klagsalk

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