Pester Lloyd, Oktober 1882 (Jahrgang 29, nr. 270-300)

1882-10-09 / nr. 278

Yvonnement für die österr.-ungar.stoikarchke Fürdens,Pefter Lloyd«Morgen-und Abendblatt (Et’schein­t nach Montag Früh und am MorZennach ein ruthiertage.) » 3 Sür Budapest: mit Fortversendung: Ganztábtia ft. ns N dber, fl. 5.50 | Ganzjähet, fl. 24.— ee Batójábru­d­­­, 11.— Monatid­u 2.— | Halbjährl „ 12.— Monatli Inferate und Einschaltungen für den Offenen Sprechsaal werden angenommen: Budapest Beinundzwanzigster Jahrgang. Inferate werden angenommen im Auslande : In Wien: Bei A. Oppelik, Cu­tz­­enbartei Nrr.2; IR. Messe, Seilere in der Administration, Dorotheagaffe Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen Redaktion und Administration fl.6.— | Leopold Lang Giselaplag Nr. 3; n 2.20 | Maasenstein , Vogler, Doroz .­a ff. 1.— vierteljährlich mir. theagafie Nr,1T5 A, V. Goldberger, Doroitya­­utcza 6 (Wurmdof). 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Pottamte Triest 10 fl. 18 kr., x Schweden, 233 DE. s 17.5 für die Niederlande bei uns 10 fl. 50 fl., b. Pottamte Oberhausen 2 Mi. 8 Pi.N­orwegen, Dänemark und Island bei uns 10 fl. 50 fr., beim Postamte Kiel ün Montenegro u. Serbien bei uns 9 fl., bei sämmtlichen dortigen Postämtern 7 fl. 15 fr.; in Rußland nur auch die Kaiserlich russischen Postämter 27 fl. 50 tr. in Gold pro anno­gi­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­e me Budap­est, 3. Oktober. = Die Wahbr-Campagne in Italien is in ganz merkwü­rdiger Weise mit­­ dem Rufe nach „Waffen” eröffnet worden. Man möchte glauben, daß es zu einer Schlacht und nicht zu einer friedlichen Wahl geht. Die OOpposition der Rechten und der Linken hat sich beeilt, in den Wählerversammlungen die Parole: „Armatevi, difen­­detevil" auszugeben und in dieser Art der Friedenskund­­gebung des Minister-Präsidenten Depretis, die heute in Stradella erfolgen sol, zuvorzukommen. Signor Nicotera war es, der Den Zon angeschlagen hat und seine Freunde von der Linken, wie seine Gegner auf der Rechten gingen bereitwillig­­ darauf­­ ein.­­­ „It es denn der Mühe werth, ein einiges Italien geschaffen zu haben — so sagte er unter Anderem —, wenn unser nationales Banner heute nicht mehr gilt, als die weiße Flagge der Bourbonen von Neapel? Wenn ich daran Denke, daß der Name Italiens auswärts nicht so geachtet ist, wie er es verdient, dann er­­bebt mein Herz. Ich verlange, daß die Arm­ee, in welcher unsere Söhne und Brüder dienen, vermehrt werde und daß ‚wir in den Relt einer so mächtigen Marine gelangen, als unsere geographische Lage es erfordert. Diese beiden Biele, eine starre Armee und eine mächtige Marine, sind für mich der Bolarstern, auf welchen mein Blid unverwandt gerichtet it." Mit Genugthring it zu fonstatiren, daß die ministe­­riesen” Blätter beizeiten Diesen Regungen des Chauvi­­nismus entgegentreten. So sagt das „Divitto": „Die Gegner des Ministeriums s­cheinen das M­ilitär-Budget zum Angriffspunkte für die gegenwärtige Wahl- Kampagne er­wählt zu haben. Sie traten ihre Position ‚zu Stärken duch die Voreingenommenheiten, welche Die Ereignisse in Egypten hervorgerufen haben und proflamiren eine Bolität der Kühnheit, zu deren Durchführung sie die Erhöhung des Militärbudgets um 45 Millionen Lire w­ün­­schen. Iit denn der Sturm so nahe? sst vielleicht jener europäische Krieg, den alle Welt vorhersteht, bereits auf dem Bunkte auszubrechen? Wissen in diese­m Punkte Die Deputirten Zerbi, Nicotera und Erispi, welche die Noth­­mendigkeit schleuniger Niftungen predigen, mehr als Die Minister? Könnte solch eine überhaftete Riftung nicht etwa auswärts im Lichte einer Provokation erscheinen ?" Und der „Popolo Romano” sagt: „Armatevi, zu wel­­chem­ Zwede? Etwa die Franzosen aus Tunis Hinaus­­zutreiben oder die Engländer aus Egypten oder wie Don Quixote Krieg gegen alle Welt zu machen und noch einige Staaten darüber ? Dir endetevi, gegen wen? Welcher Staat bedroht unsere Einigkeit und Unabhängigkeit ?" Der „Po­­polo Romano” beweist zugleich, daß Italien im Punkte seiner Vertheidigungskräfte nicht zu sparsa­n sei. Das Kriegs­­budget Italiens beziffert sich gegenwärtig auf 306 Millionen Franc per annum, oder 50 Perzent der gesammten Staats­­­ ausgaben, inbegriffen die Kosten der öffentlichen Bauten mó nur die Zinsen der Staatsschuld und die Eisenbahn- Subventionen ausgeschlossen. Seit dem Amtsantritte des gegenwärtigen Ministeriums sind die Auslagen für Die Armee allein von 200 Millionen auf 249­ Millionen und die Ausgaben für die Marine von 46 auf 57 Millionen Francs per annum angewachsen. Das spricht doch gewiß nicht für eine Vernachlässigung der Heeresmacht, für sträfliche Sparsamkeit und ummübes K­raufern, wie die Vertreter der Opposition es der Regierung öfter vorhalten. Wir fir unser Theil fünuen wohl nichts D Besseres thun, als den Ausfüh­­rungen der italienischen Negierungspresse vollkommen bei pflichten. Uns braucht es nicht anzufechten, wenn Die Italiener ide Geld auf Waffen und Panzerschiffe ver­­wenden, un so weniger, als wir nicht glauben, Daß die sterreichisch - ungarische Monarchie si­eiedurch im Mindesten bedroht Fühlen müßte; aber wir fit den die Argumentation de „Diritto” und „Bopolo N Ro­­mano" an sich weit raisonnabler als das Kriegsgeschrei, das die Signori Nicotera, Erispi, Alignente von der Linken und Signor Audini von der Rechten austimmen. Wir bitten diese unsere Meinung um so viehaltsloser zum Ausdruck bringen, als wir niemals dem Beispiele deutscher Blätter uns angeschlossen und die gegenwärtigen V­ertheidigungskräfte S­taliens geringm­­äßig beurtheilt haben. Wir sind weit ent­­fernt davon, so weit zu gehen wie die englischen Blätter, welche den Italienern Vorlesungen über Operiamfen­ und eine gute Finanzwirthschaft ertheilen, wir geben vielmehr vollständig zu, daß es das ausschließliche Recht der italieni­­schen Wähler ist, doch das Medium ihrer Deputirten und ihrer ie die Vertheidigungskräfte des Landes zu Wasser und zu Lande so großartig und kortspielig wie es ihnen nur immer beliebt einzurichten. Allein, damit das Ausland nicht dahin komme, solche überhastete Rüstungen, wie das „Diritto” sagt, im Lichte einer Provokation zu betrachten, dazu it vor Allem nöthig, daß ein gewisser Theil der italienischen P­resse jener zweifelhaften Bolitis entsage, welche noch nicht aufgehört hat, nach des Nachbars Belig zu schielen. Was wüßt es, wenn ein italienisches Blatt — wir denken hiebei durchaus nicht an ein Organ der „orredenta? “ in den Stärksten Aus­brüchen alle Beschwörung­ und Bomben-Attentate verdammt und Dabei Doch, wenn auch er in der Form einer Warnung, eine sehr anziehende Schilderung von den Bielen gibt, die der Irredenta vorschweben. Auf seinem Gebiete mag Italien schalten und walten, wie es ihm beliebt ; seine Wölfer in ihrer Gestammtheit müssen sic n­ur daran gewöhnen, [fremde Gebiete so zu respek­tiven, wie j­ie wänischen Daß ihr Besiß von anderen Staaten geachtet werde. Ein­künftige italienische Negierung­­— so drücen sich die „Zimes" aus ---- wird es vielleicht jeher zu bedauern haben, daß den Kindern recht gelehrt wird, Istrien und Tirol, Korfila und Nizza, das Tessin und Malta als integrirende Scheile des Königreichs Italien anzusehen. Kerner veröffentlicht das Amtsblatt die folgende a. h. Entschließung. Auf Vorschlag Meines ungarischen Ministers um seine Person verleihe Sch­­arfrei dem Generalmajor und Staatssekretär des ung­a­­rischen Landesvert­eidigungs-Ministeriums Baron Géza Fejérs­vary de Romló3-Kerektes, in Anerkennung seiner eifrigen und ersprießlichen Dienste, das Komthurkreuz Meines St.-Stefans- Oridens, Nadmer, 5. Oktober 1882. Franz Josef m. p. Baron Béla Drezy m. p. = In Reichstage wird demnacht das allerhöchste Handschrei­­ben betreffend die Einberufung der Delegationen nach Buda­pest für den 25. Oktober publizier werden, worauf sodann in beiden Häusern die Wahlen der Delegations-Mitglieder erfolgen. Im Ab­­geordnetenhause werden in die Delegation alle diesmal vier Mit­­glieder der gemäßigten Opposition gewählt werden. —= Nn der heute Nachmittag um 6 Uhr unter dem Borfiße­r Gustav Bizsolyis stattgehabten Konferenz der reichstägigen libes der Abgeordnetenhausf­­­reien­partei wurde der, auf die Wahl­funktionäre bezügliche Vorschlag der Kandidations­kommission angez­nommen. Wie die „Ung. Bot” seinerzeit schon berichtete, besteht die vorgenommene Wenderung nur, darin, daß blos vnücksichtlich der rasa­nt gewordenen Stellen eine Kandidation erfolgte, sonst blieb die Liste unverändert. · Präsident Viziolyi unterbreitete der Konferenz zw­ei Schreiben,deren eines die gemäßigte Opposition,das andere die UnabhängigkeitsPartei an die liberale Partei gerichtet hat.Im­ ersteren­ wird die Partei davon verständigt,daß die gem­äßigte Opposition­ Franz·Fe·nyvessy zum Schriftführerkandid er triekbe, im letzteren wird die liberale Partei von­ Seite der Unabhängigkeits- Partei ersucht,ihr·de11 bisherigen Schriftführer postend­ belassen, oder darein zuwilligen,daßseine 7.Schriftführerstelle systemisirt werde. Die Konferenz beschloß,diesbezüglich­ nur dann eine Entscheidung zu treffen,wennkhetresss dieser Angelegen­heit das Haus einen Verschluß gefaßt haben wird.F­ür diesmal jedoch wird die Partei gemäß der bis­­herigen Gepflogenheit für den Kandidaten der gemäßigten Opposition ihre Stimme abgeben. Alexander Hegedüs senkt die Aufmerksam­keit der Negie­­rung auf die Millenniums-Feierlichkeiten und ersucht dieselbe, sich mit der Frage der Ausführungs-Modalitäten eingehend zu beschäftigen und marás den Reitpunkt der Feier rechtzeitig sehlüffig werden zu wollen. Minister Trefort billigt es, daß diese Frage aufgeworfen wurde und verspricht, diese­ Angelegenheit mit seinen Minister­­en schon demnächhst zu besprechen. Hierauf wurde die Sigung geschlossen. . = Die gemtudigte Opposition beschloß heute, die Defi­­guirung der P­artei-Mitglieder für die Ausschüsse des Hauses am Montag, vorzunehmen. ‚= Die Unabhängigkeits-Partei hat in ihrer heute vorm­ittags stattgehabten Konferenz die in die Ausfhüsfe des Hauses zu entsendenden­­ Partei-Mitglieder designirt. Sodann wurde Der P­artei-Präsident mittelst Beschlusses damit betraut, im Hause den Minister-Präsidenten darüber zu befragen, welche Reform Entwürfe derselbe während der Session zur Verhandlung zu bringen und in welcher Reihenfolge er dieselben in Verhandlung nehmen zu lassen gedenke. · =Jn·Vertretung der ungarischen Regierung haben sich heute Abmds Seknqnsrath Varon Angreansky,Min­isterials Sekretär Mihálovics und Obers Zolldirektor·Turóczynaciwin begeben,um and·enntorgen dort beginnenden Berathungen per österreichisch ungarischen Zollkonferenz b­ei­zu­ nehmer·1.Ausschließ­­lichen Gegenstan­d dieser Berathung entbeidet die endgültige Feststellung des alphabetisch­en Waarenverzeichnisses. — Das Amtsblatt veröffentlicht heute „Die "folgenden ab. Handschreibchen: «­“­, I Lieber Baron Dr­egy! Auf Vorschlag Meines ungarischen Minister-präsidenten enthebe Ich Sie hiemit von der provisorischen Leitung der Angelegenheiten Meines ungarischen Landesvertheidigungs- Ministeriums. " Mürzfeg, 4. Oktober 1882. Fraanoscamps Kolomnan Tißam­p. II, Lieber Graf Ráday! Auf Borschlag Meines ungarischen Minister-Präsidenten ernenne Ich Sie hiemit zu Meinem ungarischen Landesvertheidigungs-Minister und verleihe Ihnen zugleich taxfrei die Würde eines wirklichen geheimen Rathes. Mürzsteg, 4 Oktober 1882, . Franz Josef m. p. Koloman TZipam.p­nt - Fels-gr.Yeperchend.,,Yester-sl«oyd.·« Wien-S.Oktober.(Orig.-Telegr«.)ist Betreff der Debatte des Wiener Gemeinderathes über den famosen Paragraph der städtischen Hypothekenbank, wonach von derselben ungarische Staatswerthe nicht belehnt werden,verlauten noch nachstehen­de Details:Ge­­meinderath Lerchenthal hatte in einer Rede nur die Frage aufgeworfen,ob die städtische Hypothekettbaxik unga­­rische Staats­werthe belehnen solle,ohne den Antrag,den er schriftlich überreicht hatte,mündlich zu begründen.Dem­­gemäß wurde der Antrag in derchatte nicht dis­­kutirt.Bei der Abstimmmng ü­bersah der Vorsitzen­e Bize-Bürgermeister Dr­.Prix den Antrag absichtlich, Ivoraquerdientthr die Abstimmmung ü­ber seinen Antrag reklam­ierte,nachdem die Debatte bereits geschlossen war. Dann erst wurde über den Antrag Lerchenthals abgestimmt ohne Debatte»und derselbe von­ dem sozusagen über­­stempelten­ Gemeinderathe angenommen. Prag,8.Oktober.Bürgermeister Czerny legte heute den Eid in die Hände des Statthalter­s ab.Auf die Begrüßungsrede des Letztern antwortete der Bürgermeister,er hoffe,Prag werde ni­cht der Kampfplatz,sondern der Ort zur Vereinigung für beide­ Landes­­stämme bei Erreichung aller edlen Ziele sein,versicherte sodann,er werde im Geiste der Gerechtigkeit und nationalen Verträglic­hkeit mit Rücksicht gegen beide Stämme des Amtes walten. Triest,8.Oktober.(Orig.-Telegr.)Der beim Bomben- Attentat vom 2.August verwundete Veteran Michael Gaspa­­rich erhielt von Sr.Majestät eine lebenslängliche Jahresrente von­ 400 Gulden. Gasparich wird binnen Kurzem aus dem Spital ent­­lassen werden. Trient, 8. Oktober. Der Statthalter reiste nach Galliano und Noveredo ab, wo der Lermobach ausgetreten und neuerliche Bes­schädigungen anzurichten droht. Mont, 8. Oktober. (Orig -Telegr) Am Regierungs­­treffen hat es unangenehm berührt, daß die zu den Manövern nach Deutschland entsendeten Offiziere diesmal vom Deutschen Kaiser nicht befüh­rt wurden. London, 3. Oktober. Orig-Telegr.) Aus Konstantinopel wird gemeldet, der Sultan Habe vor, den von den Engländern für die Reorganisirung der egyptischen Armee in Aussicht genommenen Bafer Bajda seines Ranges zu entheben und ihm seine Ordensdekorationen zu entziehen. Die egyptischen Steuereingänge sind pärlich, doc hofft man, daß der Coupon der unifizirten Staats­­schuld bezahlt wird. Wegen der Gewaltszenen in Tan­­tale sind 115 Personen verhaftet worden. Petersburg, 8. Oktober. Das „Journal de St. Peters­­bourg” erklärt die Gerüchte, nach welchem China mit den anläßlich der Netrozession Kuldihas festgelegten Entschädigungszahlungen vollstän­­dig wäre, fü­r unwichtig. Der Staatsfchas in Beling habe die BZah­­lungen auf das pünktlichste an jedem Fälligkeits-Termine geleistet. Konstantinopel, 3. Oktober. Dorig.-Telegr.­ Die Pforte zieht ein Truppenkorps in Beiforah zusammen, um dasselbe nac­hremen, wo der Aufstand sich immer mehr ausbreitet, werfen zu können. Wie verlautet, wird der Sultan fordern, daß Die wider egyptische Rebellen gefällten 7 Todesurtheile gemäß den Ferman von 1867 ihm zur Sanktion unterbreitet werden. An der Grenze gegen Abessynien werden 5000 Mann regulärer Truppen den Garnisonsdienst versehen. Konstantinopel, 3. Oktober. Die Pforte versprach Konduriotis, dem türkischen Kommandante­r an der Grenze hinsichtlich der Uebergabe der vier strittigen Punkte heute oder morgen Snfteaktionen zu senden. — Der Großscherif von Mekka, Refil-Dune, ist heute Abends mit Lebib Efendi auf der Yacht , 3zzedin" abgereist. Lebib Efendi überbringt den Installations-Ferman Refil-Dune’s,­­ Belgrad, 3. Oktober. Drig.-Telegr.­ Die Königin und der Kronprinz sind mit den Ministern, den Gesandten und einer zahlreichen Gesellschaft per Dampfschiff nach Semendria gefahren. — Gestern wurde die Telegraphen-Konvention zwischen Serbien und Bulgarien unterzeichnet. Belgrad, 8. Oktober. Meldung der "Ung. Bolt": Das Amtsblatt veröffentlicht das 143 Paragraphen umfassende Konsular­­statut. Dasselbe tritt am 1./13. Oktober in Kraft. Rairo, 8. Oktober. Der Ministerrath beschloß, die Defrete aufzuheben welche die Militär­partei erließ und in welchen den­­ Offi­­zieren höhere Lagen bewilligt und die Pensionen in abnormer Weise eingetheilt wurden. Debrecezin, 8. Oktober. Drig.-Telegr) Der zweite Nenntag verlief mit folgenden Resultaten : Um den Preis der Stadt Debreczin ging Graf E. Batthhyany — Nik. Blaskovics’ „Briczi“ allein über die Bahn. — Im Kleinen Handicap siegte Graf Yoh. Sztäray’s­ „Ki3- baba" leicht mit einer Länge, Baron Sig. Uechtriß’ „Baronet Sarolta" wurde zweites Pferd. — Den Staatspreis gewann Graf Soh. Sztáranys „Balaton nach Kampf mit Halslänge, Graf Nic­sterházy’s „Lehetetlen” wurde zweites Pferd. — Im Trostrennen gewann Graf Nik. Esterházy’s „Sybarit“ nach Kampf mit Halblänge, Baron Sig. Wechtrig’ „Kontremine”, Stute, wurde zweites Pferd. Graz, 8. Oktober. Drig-Telegr) Der Arbeiter­führer Raller-Reinthal, von dem es hieß, daß er einen Selbstmord begangen, it nicht todt, sondern fitt seit 29. September beim hiesigen Bezirksgericht eine Strafe ab und soll morgen aus der Haft entlassen werden. Die Polizei hielt ihn für vermißt. Erst in Folge von Zeitungsnachrichten über den Selbstm­ord desselben klärte der Bezirksrichter das Mißverständnis auf. Kaller-Rheinthal trägt ei seit einem Jahre mit Selbstm­ordgedanken. Briefe mit der Mo­­tivirung des Selbstmordes Lagen in seinem Koffer vor. Bei seinen Haftantritt äußerte Kaller-Neinthal mündlich Selbstmordpläne, ver­­schob aber deren Ausführung; durch ein Mitverständniß eines seiner Freunde sind jedoch die Briefe an ihre Adressen gelangt. Gyula, 5. Oktober. Orig. -Telegr.) Die hiesige land­wirthschaftliche Ausstellung wurde heute Vormittags für den Abt Gönboőecs mit einer geistvollen, jeher beifällig aufgenommenen Nede eröffnet. Anwesend war ein zahlreiches, sehr intelligentes Publi­­kum, darunter der Obergespan, die Grafen Wendheim und Almagfy, Präsident Mofvy u. A. Breite erhielten: Nikolaus eher, Koczó, Nöd, Abt Göndöcs, Baltó, Brogle, Szabados, FE, Karácsonyi, £utács, Graf Koloman Anaffy, Szendffy, Bergmayer. Wien, 8 Oktober. (Drig. - Telegr.) Getreide PBrivat­verkehr Weizen per Herbst fl. 9.67 bis fl. 9.72, per Frühjahr fl. 9.78 bis fl 9.82, Noggen per Herbst fl. 7.50 bis fl. 7.35, per Frühjahr fl.7.55 bis fl. 7.69, Hafer per Herbst fl. 6.45 bis fl. 6.50, per Frü­hjahr fl. 6.63 bis fl. 6.65, Mais per Mai-Suni fl. 8.15 bis fl. 8.25, per August-September fl. 6.17 bis 51.06.20, . Wiener Börsenbericht. Original-Telegramm des „Reiter Lloyd"­ — 8. Oktober. Die Sonntagsbörse zeigte sie verstim­mt, da aus Mem­­mert ein neuerlicher Rückgang des Mechtellurfes gemeldet wurde und ausländische Notigungen die Spekulation in dem Bestreben bestärkten, umfangreiche Realisirungen vorzunehmen. Weiterwiegend gefragt waren lediglich einige Industriepapiere und Transportwerk­e, für die spezielle­ Kunstteigerungsgründe geltend gemacht werden sollten. Das Geschäft war gering. Kredit-Ak­ien notizten 8313.90 bis 8313.40, Ungarische Kreditbank-Aktien 303.25 bis 302.90, Unionbank 123.80 bis 123.70, Bankverein 117.90 bis 117.70, Staatsbahn 346.25 bis 345.80, Zombarden 143.90 bis 143.60, Clbethal-Bahn 243.— bis 242.50, Nordbahn 2827 bis 2825, Lloyd-Altien­ 671, Dampfschiff- Aftien 603 bis 601, Raskau-Oderberger Bahn 148 bis 148.25, Transyay 231.80 bis 232.25, Alpine 83.75 bis 85.—, Nima-Muränger 130 bis 131.50, Papier-Nente 76.80 bis 76.82, A%ige ungarische Gold-Nente 87.47 bis 87.42, Kreuz-Lose 12.55, Reichsmark 58.40 bis 58.37, Türtenlose 29.10. Um 12 Alte Schleifen: Oesterreichische Kredit-Aktien 318.50, Ungar. Kreditbank 303.—, Anglobank 126.20, Staats­­bahn 345.80, Glbethal-Bahn 242.50, Trammay 231.75, Alpine 84.80, Rapier-Rente 76.77, AHige ungarische Gold-Rente 87.42, BZwanzig-Franczitüdte 9.47. Nachmittags fand sein Privatverlehr Statt Tagesweuigkeiten, TagesKalender. — Montag, 9. Oktober. — K­atholiken und Protestanten: Griechen: Kodiat. — Juden: Abrahant. — «Das Abgeordnetenhaus hält um 10 Vormittags öffent­­liche Sitzu 11 g. Willhelm Bibliothek von f­—­1 Uhr. AkademiesBibliothek vo123——7Uhr. UniversitätssBibliothek v0113—711hr. Botanischer Garten(Uell­erstraße):·von 8­·15«1mdvon 2—7Uhr.1111Winter von 7­4UhrNachmittags mit Ausnahme der Sonn­-un­dFeiertage. · ORargardthennfelLokalschiffe stündlich von und nach allen Stationen. Thiergarten: Dionyd. — Den ganzen Tag über geöffnet. (Ernennungen) Crnst Bitner zum Konsul und Geschäftsträger beim Generalkonsulat zu Petersburg. — Alexander Die­rath zum Mitglied der ständigen Forst-Prüfungs-Kom­­mission. Auszeichnung­ Mit a. b. Entschliefung vom 2. Ok­tober wurde dem an Emanuel HIRE in Habprunta für aus Anlaß eines Brandes an den Tag gelegtes aufopferndes Benehmen das silberne Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. Deffentlicher Dank­ Der Minister für Kultus und Unterricht Spricht dem Bischof von Kaskau, Dr. Konstantin Shhuster, melcher zu Eperies eine mit einem Mädchenerziehungs- Institut, einer Kleinkinderbewahr-Anstalt und einer Cröche verbundene achtklassige v.­a. höhere Mädchenschule gründete, sie vollständig aus­­stattete und so der Leitung der Englischen Fräulein unterstellte — Dant und Anerkennung aus. ende des Königs) Fir Kezdi-Sutasfalva 100 fl. (Aus­weis über den Stand der Schwebenden Staatsschuld.) Laut Ausweises der Kommisstion zur Kontrole der Schwebenden Staatsschuld waren mit Ende Oktober b. 9. in 1-fl.-Noten 67,734.488 fl., in 5-fl.-Noten 102,492.095 fl., in 50-fl.-Noten 167,972.700 fl., zusammen 338.199.283 fl. An Salinen- Scheinen waren 73,799.392 fl. 50 kr. in Umlauf. die r-t Gemeinde Ihre Majestät die Königin h ist heute vor mittags um 11 Uhr 5 Minuten mittelst Separat-Hofzuges aus Gőz­döllő hier angelangt ; in Begleitung der hohen Frau befanden sich Ihre Hoheit die Erzherzogn Marie Balerie, der Oberst­­hofmeister Ihrer Majestät Baron No­pc­sa und Fl. Yda v. F­e­renczy. Das Gefolge bestand aus vier Hoflalaien. Ihre Majestät und die jugendliche E­rzherzogin erfreuen sich Beide des blühendsten Aussehens ; die Königin trug eine graue N­eiferobe und einen schwar­­zen Hut mit Federschmuch. Erzherzogin Marie Valerie hatte ein­e Gamois-farbige Neifetoilette angeregt. Die Hohen Herrschaften wurden auf dem Bahnhofe von dem daselbst anmwefenden Bublitum auf das ehrfurchtevollste begrüßt und fuhren sammt Gefolge vom Bahnhofe direkt in das Dfner Gebirge, wo sie bis vier Uhr verweilten. Um fünf Uhr reisten die Königin und die Erzherzogin mit Baron No­p­­csa und Fıl.v.Fyerenczy nah Gödöllő zurid.­­ (Conradgridten) Man berichtet uns aus Wien: Zu Ehren der Anwesenheit der fürstlichen Jagdgäste fand heute V­ormite­tags 11 Uhr im Palais Erzherzog Karl Ludwig ein Dejeuner statt. — Prinz Wilhelm besuchte heute die internationale Kunstausstellung. — Heute Vormittags stattete König Albert dem­ König Milan einen Besuch ab. Bald darauf erschien Sr. Majestät der K­aiser und König zu einer dreiviertelstündigen Bifite. König Milan erwiderte Nachmit­­tags den Besuch Sr. Majestät in der Hofburg und den Besuch des Königs Albert in Schönbrunn. Heute Nachmitags um 4 Uhr fand in Schönbrunn ein Familiendiner statt, welchen der Kaiser-König, König Albert, Prinz Wilhelm und die Hier weilenden Mitglieder­­ des Kaiserhauses anwohnten. An dem morgigen Caladiner daselbst wird auch König Milan theilnehmen. — Heute um 2 Uhr Nachmit­­tag i­st das Kronprinzenpaar nach Prag abgereist. Zum Abschied waren Prinz Wilhelm von Preußen in österreichischer Uniform und Erzherzog Albrecht ersehtenen. Der Abschied des Kronprinzen vom Prinzen Wilhelm war ein überaus herzlicher. Beide Prinzen umarm­ten und Eüßten einander wiederholt. Prinz Leopold von Baiern ist gleich­­zeitig mit den Kronprinzenpaar nach Prag gereist. — Heute Abends um 8 Uhr ist König Albert von Sachsen mit Gefolge nach Dresden abgereist. "Ein offizieller Abschied ist auf Wunsch des Königs unter­­blieben. Fünf Minuten vor Abgang des Zuges erschien der König an der Seite­ des Kaiser-Königs in der Hof-Equipage. Der Kaiser-König trug die Obersten-Uniform­ seines Regiments, der König ein Zivil Held. Beide Monarchen Füßten einander dreimal, worauf der König den Salonwagen bestieg, — Prinz Wilhelm gehet morgen Abends um 8 Uhr nach Berlin zurück. — König Georg von Griechen­­land ist heute Abends im strengsten Integnito in Wien eingetroffen, die der offizielle Empfang unterblieb, nur der griechische Gesandte Fürst Pofilanti und der dänische Gesandte Klaer waren zum Empfange anwesend. Mit dem gleichen Zuge wie König Georg ist auch Erz­­herzog Ludwvig Viktor in Wien angekommen. (Der Unterrichtsminister) besichtigte gestern im Nationalmuseum die gegenwärtig dort untergebrachte archäo­­logice Sammlung des Frl. Sophie v. forma Frl. v. forma hatte sämmtliche Bestandtheile dieser Kollektion in dem Hunyader Komitat gesammelt und hat legtere vor Kurzem in Frankfurt anläß­­lich des dort abgehaltenen anthropologischen Kongresses den Beifall sämstlicher Kenner, unter denen sich al Schliemann bes­tand, errungen. Von den ausländischen Gelehrten wurde auch die anfallende Wehnlichkeit der Hunyader mit den trojanischen Funden fonstativt. Das Gedächtniß des heil. F­ranz von ATi­ wurde heute in der Diner Kapuziner-Kirch­e durch ein folernes Hochamt gefeiert, welches der Ordenzprovinzial nebst zahl­­reicher Assistenz zelebrirte. Die Festpredigt hielt Dr. Wolafta; die eloquenten Ausführungen des trefflichen Kanzelredners wirkten sichtlich erhebend auf das zahlreich versammelte andächtige Publikum. Die Kirche prangte aus Anlaß der Glimmerungsfeier in festlichem Schunde. Graf Ladislaus Berchtold,­ der Präsident der Neutraer Landwirthschaftlichen Ausstellung, hielt zur Eröffnung derselben, worüber wir im Mor­genblatte bereits ausführlich berichtet, folgende beifällig aufgenommene Ansprache : „Beehrte Landwirthel im ganzen Lande hat auf wirthschaft­­lichen Gebiete eine Bewegung begonnen, als wir zum Bemwußtsein gelangten, daß die Entwiclung unserer Landwirthschaft und I­n­dustrie zur Lebensfrage geworden ist, wenn mir durch die unter­ländische Konkurrenz nicht erdrückt werden sollen; von diesem Ge­­danken duchdrungen, erkannte es der landwirthschaftliche Verein des N­eutraco Komitat für seine Pflicht, das Gebiet der Thätigkeit zu betreten und einen Derfuch zu unternehmen, um das Interesse des landwirthschaftlichen Bublikums zu erweden und ih­n durch Beran­staltung einer Produkten und Gewerbe-Ausstellung die Mittel zu bieten, mit den wirthschaftlichen Verhältnissen des Komitats bekannt­­ zu werden, durch die Beobachtung und Beurtheilung der ausgestellten Gegenstände aber zu guter Nachahmung und wenn möglich zu besserer Herstellung anzueifern. Daß der landwirthschaftliche Verein in diese Ausstellung auch die Komitats-Industrie einbezog., veshah aus dem Grunde, weil er der Meberzeugung ist, daß Landwirt­i­haft und Me­dustrie sie nur vereint entwickeln können und wenn dieser umnser exiter Versuch nicht jene Stufe, der Volk­ommenheit erreichte, welche wir gewünscht hätten, so hoffe ich, doch, daß, er wenigstens für Die Zukunft als Aneiferung dienen wird, und indem ic) den geehrten Ausstellern sowie den geehrten Vesuchern für ihr zahlreiches a den Dant ausspreche, exklave ic) die Anstellung für eröffnet.“ Dr Sulvns Wlaffics­ eines der begabtesten Mitglieder der jüngeren juristischen Generation, hat ein Effai über die rechtliche Natur der Geldstrafe erscheinen lassen. 63 ist dies ein Separat-Midrud aus dem " jogtudományi Közlöny" und wurde anläßlich des Juristentages geschrieben. Das Werkchen ist reich an geistvollen Apergus und gibt­ Yenaniß von einem scharfen Distinktionsvermögen und einer nicht gewöhnlichen Belesen­­heit des Autors. Die Betöfi-Gesellschaft­ hielt Heute Bor:­mittags in Anwesenheit ihrer zahlreichen jugendlichen Klientel unter Borfis Sofef Komócsys eine Süßung. An derselben berichtete der Sekretär Sz­ana vor Allem über folgende Laufende Ange­ legenheiten : Dr. Bubenis, hat seine zur Enthi­lung­ des Betőfi-Donu­­ments erschienene Betöfi-Studie eingesendet, desgleichen der namhafte Ebräiszt Simon Bader ein Exemplar seiner hebräischen Betöft- Ueberseßungen. (Lebhafter Beifall.) Der Redakteur des , Egyetértés",­­ Ludwig ESapolsky, ist der Gesellschaft mit 100 fl. als Gründer beigetreten. Hierauf hielt Vadar György einen Vortrag unter dem Titel: „Unsere Ahnen als Somm­enanbeter.“ Vortragender sucht in einer gehaltvollen und in der Zorn vortrefflichen Arbeit den Vemeis zu erbringen, daß die Urreligion der Magyaren, seine Moral, son­dern eine Natur-Religion war. Sie beteten­ einfach die Natur an und es ist daher anzunehmen, daß auch die Sonne Gegenstand ihrer religiösen Verehrung war. Es ist nachweisbar, daß sie dem Pewer­­gotte Opfer darbragten und wird auch Heute noch Told ein Opfers­hügel Feuerhügel genannt. Unter den dem Sonnenkultus gemeihten Gegenständen spielen das weiße Nok und der Apfel eine große Rolle. Als Beleg für seine Ausstellungen beruft sig, der Vortragende auf Volkslieder, Märchen und die Boltstradition, in dem­en sich An­fänge an den alten Kultus erhalten haben. Das Auditorium nah die treffliche Darbietung mit großen Beifall auf. Nachdem hierauf Komöcsy in seiner wirkungsvollen Weise die Ballade Emil Abrányis „Der Berg und der König“ zum Vortrag gebracht, las Kovuel Abranyi jun. eine ergreifende Erzählung : „Gyermeksirás az éjszakában" (Nächtliches Kinderweinen), welche die Tragik einer Familie, in der der Wahnsinn zuhaufe ist, und den Seelenzustand eines Mitgliedes dieser Fam­ilie, das einst Zeuge der Ermordung eines Kindes durch seinen wehnsinnigen Vater gewesen, zum Gegenstande bat. · SER ·Zum Schlussejas Ludwig Bartók eii­es semer Karpathen­­gedichte unter den Titel:»Adobogorce.« Use­ lehrte Gesellschaften.­Die II.Klasse der Ungarischen Akademie der Wissenschaften hält am 9.d.M­ um 51 ihr Nachmittag seine Sitzung mit folgendem Programm:Ignaz Waiß als Gast»Die Werke des italienischen Malers Mazolino­«; Friedrich Pesty produzirt den J.I.Band von Ferdinand Knauzs ,,Monumenta ecclesiae Strigoniensis«;Heinrich Finaly «Gewichte und Maße im Alterthum«,Entscheidung bezüglich des Lavay’schen Preises.­—Der Landesverein für Anthropologie und Archäologie hält a­n 10.d.M.seine erste Sitzu­n­g nach den Ferien mit folgendem Program­m Dr.Robert Fröhlich,,Das Castrum von Aquincum«;Dr.Alexandciärki«Der Awarenring in Szt- Anna«;F­­ranz Pulizky»Die archäologische Aussstellung desin Gömörer Kom­itats.« »(Als Su­bpetrtioika des Honvédsuntesö­stutzungs-Vereins)sind­ wie«Nemzet«erfährt,für das Jahr 1883 ist das Budget des Honvad-Ministers,statt der bisherigen, 45.000fl.,70000fb eingestellt .

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