Pester Lloyd, Mai 1883 (Jahrgang 30, nr. 120-149)

1883-05-28 / nr. 146

v- xlsonnement für die österr.iungnt. MUM- 77 für den»Pefter Lloyd«(Mor­gen-und Abendblatt) Erscheint auch Montag Früh und am Morgen nach erstem Feiertage.­ | Mail Foftversendung: Salbjährlich „ 11.— Donatlich n Bm Halbjährt. 18.— Monatla­gy­atz | Ba EEE 977 ff. 1.— vierterjäßrlich Htefr. Mit segatater FeAversentung des AsenpBlastes .­­Zstt dieseaflcitte Bienenzeitung« HEFT I«,,e.— » ... ae Man präm­merirt für Kudapef in der Administration des „Sofler Lloys“, Torotheagefie BE N. 14, I. Sted, außerhalb Furapest mittelst Postanweisung duch alle Rofämter. 5 - " --, de EG­­’ «.i­n« »was-e­­dauzjsykridhsi 322 kVierfajabrk.fu«-o Sanzjaher. fl. 2.— Biertelfährt. fl. 6.— " 2.20 Seferate and Einschaltungen für den Offenen­­ Sprechsaal werden angenom­men: Budapest Breifsigster Inhranng, Redaktion und Administratiou Suferate werden angenommen im Auslande . In Wien: Bei A. 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Postamte Oberhausen 23 ME. 8 Rf.7 für Montenegro u. Serbien bei ung 9 fl., bei sämmtlichen dortigen Postämtern 7 fl. 15 fl. ; Zußfand nur duch die kaiserlich vufsischen Postämter 27 fl. 50 fl. in Gold pro anno, 8 Pf.; für b. t mesz sn Ludapest, 27. Mai. | — Die jüngsten Nachrichten aus Bukarest bestätigen, dab die rumänische Regierung die Einladung um Beitritte zu den Beischlüssen der Londoner Konferenz, se seitens des Kabinets von St. Games vor nahezu drei Monaten an sie gerichtet worden, demnächst in ablehnender Weise beantworten werde. Die Thronrede des Königs Carol vom 22. 0. ,eß eine solche Wendung mit Sicherheit vor­­hersehen. Wie uns aus Bukarest mitgetheilt wird, hat die rumänische Regierung bis in die jüngste Zeit sich an die Hoffnung geflammert, daß eine neue Donau-Konferenz unter der Theilnah­me Rumäniens zusammentreten und die Be­schlü­sfe der Londoner Konferenz überprüfen und amendiren werde. Sie mußte jedoch die schmerzliche Erfahrung machen, daß dieser Plan absolut seine Chancen hat. Am wenigsten konnte Oesterreich-Ungarn die Neigung fühlen, auf diese Fee näher einzugehen und damit selbst das Wenige in Frage zur stellen, was in London zur Lösung der Donau-Frage geschehen und was nunmehr für die Dauer von 21 Jahren als die unanfecht­­bare Rechtsquelle aller auf die Donau Schifffahrt bezü­g­­lichen internationalen Verhältnisse zu gelten hat. Wenn nicht die Unterschrift des Grafen Károlyi auf dem Londoner Bräl­minar-Vertrage der österreichisch-ungarischen Monarchie eine derartige Abirrung unmöglich gemacht hätte, so würde die Rünksichtnahme auf ihre Interessen ihr eine solche Hal­­tung unter allen Um­ständen verboten haben. Die Frage, ob Rumänien dem­ Londoner Vertrag sich anschließen wird, mag für die Durchführung dieses Vertrages von einigen Belang sein, sie ist jedoch ganz und gar irrelevant für die Sittigkeit und Kraft Dieses Vertrages, der durch die Nulifikation­ seitens der Signatare des Ber­­liner Friedens zu einem Theile des allgemein­ anerkannten europäischen Rechtes erhoben wird. — Das heutige Amtsblatt publizirt folgende a. b. Ent­­schliegung : Auf Vorschlag Meines ungarischen Ministers an Meine Berson verleihe Ich dem Präsidenten des A­bgeordnetenhauses des Neichetages Thomas v. Vechy, in Anerkennung seiner Verdienste auf den Gebiete der öffentlichen Angelegenheiten, tatfrei Meinen Orden der Eisernen Krone erster Klasse Schönbrunn, 25. Mai 1883. . Franz Josef m. p. Baron Béla Dvczy m.p. a 2 nee ent = ee SIBERER Gelegv, Deperchen a. „Beier Toya", Die Brännngasfeier in Muoskau, Telegramm unseres Spezialkorrespondenten) : Moskau, 27. Mai. Mit all der sinnberühenden Pracht und dem unge­­wöhnlichen Pompe, welcher seit jeher das umerläßliche Nequifit der feierlichen Krönung des DVeherrschers aller Menken bildete, hat auch heute in der altehrwü­rdigen Uspensti-­Himmelfahrts-­Kathedrale die Krönung des Ezars Alexander II. und seinerbemah Lin stattgefunden.­­Umgeben von den frem­den Würsten, Botschaftern, Gesandten und Diplomaten, dann den Ver­­tretern aller Provinzen und Stände seines ungeheuren Reiches Hat sich Alexander I., der im seiner P­erson Die oberste weltliche mit der höchsten geistlichen Wü­rde vereint, die Krone Katharina’s der Großen selbst aufs Haupt gefegt und dann seine Gemahlin Mariafheodoromwmna selbst gefrönt De historische At, der da vollzogen wurde, gewinnt ein erhöhtes Interesse, wenn man sich vergegenwärtigt, daß es mehr als zwei Jahre bedurfte, ehe­ der Ezar daran gehen konnte, durch den feierlichen Alt der Krönung an formal das Erbe seines unglü­klichen Vaters anzutreten, der im Jahre 1856 genau an derselben Stelle der Uspengji- Kathedrale in die Krone aufs Haupt gesecht. Die Stadt Moskau und ihre Bewohner nannten heute seine Nachtruhe. In den Abendstunden des geistigen Tages hörte der fleömende Negen auf, der unter den prachtvollen Dekorationen greif­­lich gewirthschaftet hatte, und eine m­­mente Volksmenge zog durch die traßen. Alle Gotteshäuser, in denen während der ganzen Nacht Gebete fü­r das Wohl des Grafs und seine Familie abgehalten w­urden, waren gedrängt voll und es tötete troß der großen Anzahl von Kirchen, über die Moskau verfügt, große Mühe, in eine dersel­­ben Ciutvitt zu erfangen. Der start entwickelte religiöse Sinn der tiefstishen Bevölkerung ist fest aus Anlaß der Krönungsfeierlichkeiten noch vielfach erhöht. Von der ersten Morgenstunde des heutigen Tages angefangen strömten die unabsehbaren Volksmasfen dem Zentrum der Stadt, dem­ Kreml, zu. Bei dessen Mauern jedoch muß Halt gemacht werden, denn der Eintritt in das I­nnere des weitläufigen Balasttempleres, der eine Stadt fü­r ich bildet, ist nur gegen Verweisung einer Cinlapfarte gestattet, uud der baue guter See Kind fehl, der sich eine solche Karte zu verschaffen wußte; und bdiese Karte berechtigte nur zur Be Rökigung des Kröduungszuges, seineswegs aber zum Betreten x Kathedrale, in welcher der Krönungsakt vor sich geht. Der Kreml selbst gleicht einem riesigen­­ Heerlager. Im dichten Kolonnen filfen is Truppen aller Waffengattungen, die schon um Mitternacht ihre Zäge bezogen haben. Auf dem ganzen Weg, welchen der Zug zu passiren hat, bilden Palast-Grenadiere . Goalier. Der freie Nauen hoi­chen den auf dem inneren Kremlplage aufgestellten vier Tribü­nen war von Angehörigen der untersten Stände und von Bauern erfüllt, welche Einlaßkarten erhalten hatten. Nachdem alle mit Karten ver­­sehenen P­ersonen Pla gefunden hatten, ließ der Polizeiminister Kosloff auch, den größten Theil des die Kremlmauern belagert hal­tenden Publikums ein. Durch drei Thore wurden von je fünf zu fünf Minuten jedesmal etwa 2600 bis 3000 Personen in den äußeren Kremlplag eingelassen und das Gros konzentrirte sich auf dem gro­­ßen Platz vor dem Swan Weltkit. Nach einer Stunde waren etwa 80.000 Menschen innerhalb des Kremls anmwesend. Auf den Tribü­nen erregten die größte Aufmerksamkeit die Vertreter der asiatischen Völ­­kerschaften in ihren prastjtragenden Kostü­men. Die Astaten wurden als Heiden nicht in die Kirche zugelassen. Mit dem Schlage der siebenten Stunde, erdröhnten 21 Kano­­nenschüffe und die große Glocke der Uspenski-Kathedrale verkündete der Bevölkerung den Beginn der Feier. Die großen Tribü­nen uns mittelbar an dem Hauptportale der Krönungstiscche füllten sich mit vornehmen, meist der Damenunwelt angehörendem Publikum. Sinzreis fchen ist es halb acht Uhr geworden und die an dem Krönungszuge *heilnehmenden beginnen­­g zu versammeln. Gleichzeitig beginnt die Auffahrt des diplomatischen Korps vor der Mspenski-Kathedrale, in welcher schon um 6­hr Morgens der Gottesdienst begonnen hatte. Vier Chevalier-Offiziere postirten sich mit gezücktem Palast an den Stufen des aus Elfenbein geschnigten byzantinischen Throns, der Swan » III. zugleich mit dem Reichsadler von seiner Gemahlin Ophie, der legten Erbin der Paläologe, als Mitgift zugebracht wurde. D­wei Infanterie-Unteroffiziere hielten am Eingange der Kirche mit Gewehr und bedecktem Haupte Wacht. 5. Mag Beendigung des Frühgottesdienstes in der Kathedrale erschien der Großfürst-Thronfolger, em­pfangen von der gesammten Geistlichkeit im großen Ornate. Ihm voran [chritten zwei Zeremonien­­meister, o­­hne die fremden Fürstlichkeiten mit ihren Gärten. Sie­­ nahmen an der rechten Seite des Thrones­­ab. Dann je sich der Krönungszug, der sich in den inneren Appartements es Kreml geordnet hatte, in Bewegung. Der Bug wurde duch eine Abtheilung Chevaliergarde eröffnet, dann kamen die Vertreter der Landgemeinden, die Vertreter der Städte, die Deputation­­ Finnlands, die Gouvernements-P­räsidenten, die Moskauer Kauf­­mannschaft, das Handels, Verkehrs, Kleinbürger- und Stadtamt Moskaus, die Vertreter der Gerichte und unter Moskaus, die Deputationen der­ Kojaken-Rtegimenter: mit ihren Hetmanen, Die Gouvernements-Adelsmarschälle, die General-Gouverneuve, die Mi­­niflee und die Generalität. Den Bug beschlossen Chevaliergarden.­­ an dem Zuge befanden sich nebst den Großfürsten und den Groß­­fürstinen auch Erzherzog Karl Ludwig mit seiner Gemahlin, der Erzherzogin Maria Theresia. Der Erzherzog trug die xuffische Uniform mit dem Andreas-Orden, die Erzherzogin einen manteau det cour aus rothen Satin-Ducheffe, Devant und Taille aus schwerem weißen Atlas mit point d’Alengon, darmwischen reiche Stichereien in Silberrosen und Nosenlaub, vorn ein großes Bouquet aus weiken entifolien, vier Neihen haselnußgroße Brillant­livieren und fuchsinrothe Federn, auf dem Haupt ein prachtvolles Diadem aus Brillanten mit lang herabwallendem Silberschleier und rothen und weißen Federn. In der Kirche saß die Erzherzogin neben 8. P­rinzessin von Edinburg und unmittelbar hinter dem Thron­­folger. Nun folgte das Kaiserpaar unter den von 32 General- Adjutanten getragenen rotbrannitenen, goldgest­chten Brachtbaldachin ; der Kaiser trug die Marshallsuniform mit dem " Andreas-Orden angürtet: Der Kaiser, schien ungewöhnlich ernst.. Die Kaiserin trug ein sehr tiefdekolletivtes Kleid aus Silberbronat mit ungeheuerer Schleppe, 008 Haar in lange Boden aufgelöst, von denen ein Theil nach vorm, der andere nach ruhmwärts ging. Die hohe PR sah ungemein aufgeregt aus: Hinter dem Kaiserpaar schritten die ofchargen. .­­ Als die Spitze dessaneZ den Krenc­ verließ,begann­en sämmt­­liche­ Glocken der Krönungsstadt zu läuten,und langsam bewegte sich der unposante prachtstrotzende Zug vom Palais gegen die Uspenski- Kathedrale.Dort war die gesammte Geistlichkeit mit dem Mem­poli­­tete Isidor von Novogorod im der Spitze bis an das große Kirchen­­portal entgegengekommen und beräucherte und besprengte die Schwelle unt Trimm­atz und mit Weihwasser. Alsdxquiestäten am Eingang der Kirche erschienen waren, hielt Schetropolit Joatmikous von Moskau eine kurze Ansprache, in welcher er den Kaiser i­it Namen des heiligen Bischofs Peters des Wunderthäters begrüßte.Nach Beendigung der Ansprache bot der Metapolit vonsikowgorod dem Kaiserpaar das Kreuz dar.Nun betrat umn sichk55·9)2in tcten das hohe Paa­r die Kirche. a er= tönte der herrliche Psahon des königlichen Sängers: „Bon­­nade und Recht will ich singen“, und bis zu Beendigung des Gesanges betete das Kaiserpaar vor den Bildern des Heilands, Immanuel’s, und der Mu­ttergottes von Wladimir. Die Uspenski­-Kathedrale,wo die Krönung sich voll­­zieht.Uts die ältesten und berühmteste der fünf im Kreml selbst befindlichen Kirchen,sie wurde unteraanUI. gegen En­de des XF­’.Jahrhunderts von dem Baumeister Fioraventi iustologna erbaut Die Kirche bildet nahezue ein Viereck;ihre gi«ofte 11 Mauern streben mit stolzem Schwinge gerade empor,vier insgeheuerhthurmdicke Pfeiler tragen­ die Hauptkuppe,die nach arktischem Stylequf einem glattanachesitztt und von vier kleineren Kuppelnthtgebentsh Diese einfache Anordnung macht einen groß­­atjtigen Csmdxyck und die massiven Pfeiler geben ohne Schwerfällig­­keit dec­kSk()»cnedck Kirche einen starken Halt und eine außerordent­­liclhe Festage·kt.Da annere der Kirche ist ganz mit Bildern auf Geldgx undm byzantinischem Style bedeckt.Selbst die Pfeiler sind mit Bilderreiher zuuummden,wie die Säuche der egyptischen Tempel mb­aläste.Es gibt nichts Fr­ippantcres,als diese Dekoration,in der Tausende von Bildkapsen wie eine stumme Menschenmenge den ZiefdichI­erunxgebety auf und ab an den Wänden oder in Reihen wieuthertruge,von­ den­ Wölblingen1deuppeln herab­­sehend,·eine Dekor­ation aus Menschengestalten in un­­beweglich zetztGemüste·Das schwache gut vertheilte Tageslicht erhöht noch den gehein mißvollen Eint­rick-Dietkonostase,eine hohe Penne ilivan·d vontüttholderreihen,übereinander,die aussieht wie die Facude eines Goldpalastes,blendet das Auge durch ihr­e fabelhafte Pracht.Durch die Ausschnitte der goldenen Wand scheinen die bramen Gesichter und Hände der Madonnenmtheiligen her­­vor.In ihren Strahlenkronen blitzen Edelsteine und die besonders verehrten Bildt habentzoch Brustkreuze und Halsbänder von Dia:tur·1·c­e·n,Saphirem Rubinen,Sucaraghett,Amethystem Perlen und Turkesen.In kostbaren Schreinen sind sonst die Reliquien der Kathedrale verwahrt,die heute alle in der Nähe des Thrones auf­­gestellt wurden,darunter die heilige Jungfrau von Wladimir,ein dem Evangelisten Lukas zugeschriebenes Bild­ Ein ungeheuerer silberner Kronleuchter von in Arbeit mit 46 Armen hängt von der Hauptkuppel herunter. 1 phantasttischen Rahmen die glänzende Gesellschaft hinein, die Dh dent. feierlichen Akte hier eingefunden Hatte und im lautloser Stille verharrte, und man kann ich­ ungefähr eine Vorstellung von dem Bilde machen, das sich hier darbot. U­nd nun Deute anan fich in Diesen . In der Mitte der Kathedrale,zwischen den vier großen Pilaster1­,s welch­e die Kuppel tragen,war eine etwa ein Meter hohe Estrade errichtet.Ein­ breiter Treppengang mit elf Stufen führt auf dieselbe u und ringsum die Estrade zieht ein reich vergoldetes Geb­­äu­de,­1 währen­d der ganze erhöhte Platz mit schwerem hochrothen Samnit bedeckt ist.Ueber der Estrade schtrebt ein kostbare­»Wal­­dachin au­s purpurrothem Sch­nit,­reich mit Gold und Strangfedern geschmückt Unter demselben befinden sich die beiden Thronfener rechtspergwße Thron des­ Kaisers,links der etwas niedrigere der Kaiserin,der von dertt Czareit Michael Fedorowitsch herrührt.Neben dem großeh Kroneliege­ eanfsam­nt bedeckten Tischen die Kron­­regalkette An allen vier Seitenwänden det kaut­O0 Menschen fassendensischc­es uttd etwa 1e Meter­ hohe Tribünen für die kaiser­­liche Fam­ilie,die auswärtigen Fü­rstlichkeiten,das diplomatische Korps sin­d die wenigen zur Krönung zugelassenen Journalisten er­­richtet,unz der Raum vor dem Allerheiligsten ist frei.Die Tribünen sowohl wie der ganze Fußbodendekathedrale sind mit rothem Tusche bedeckt. Das·s·?aiferx­aar·bestieg dies ber der Estrada auf welcher die Tritron segelfich befinden.Die Geistlichkeit,voran die zwölf russi­­schekt Hierarchen,»gruppirte sich zwischen dem Thron und dem Aller­­leiligsten,und die Chorsänger stimmten den Psalm­»Erbarmne dich,­­err!«­an.Nunnm­ehr stieg·der Metropolithicor vom Nowgorod, ein kleiner alter Mann mit eingefalsenem, fahlem Gesichte und fur­zen, zugefpisten, schütterem grauem Bärtchen, langsam die Stufen 008 sammtbedecten Anıbon Hinan, stellte sich dem Kaiser gegenü­ber, um­ aus­ dessen eigenem Munde das rechtgläubige Bekenntniß seines Glaubens zu vernehmen, ehe er zur Krönung sehreitet. „Wie glaubst Du ?* — fragte der Metropolit, indem er dem Graf gleichzeifig ein Buch­­ überreichte — und mit [auter Baver Stimme sprach der Kaiser das Glaubensbekenntniß­ der orthodoxen Katholischen Kirche: „Die Gnade des heiligen Geistes sei mit Dir!" sagte nun der Metropolit dem fürstlichen Befenner und führte zu den übrigen Geistlichen zu­m­. Zwölf an der Zahl, nach dem Vorbilde­ der Mpostel, zelebrirten sie zwischen dem Throne und dem Vitar ein feierliches­­ „Veni crea­­tor” als Vorbereitung auf die Krönung. Der Protodhafon sprach im Namen der Kirche ein Gebet, in welchen er Gottes Segen zu der bevorstehenden Krönung erflehte und welches er mit den Worten des Heilandes schloß : „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes it!“ Die drei Metropoliten von Nowigorod, Moskau und Kiew bestiegen nach der Verkü­ndigung des Evangeliums Die Stufen des Throne und es begann die Bekleidung des Herrschers mit den Insign­en der höchsten indischen Macht. Der Kaiser legte die goldene Kette des Heiligen Andreas- Ordens ab, überreichte sie einem Assistenten und befahl diesem, ihn mit der Brophyra, den kaiserlichen Krönungs­­mantel, und der Brillantkette des Andreas-Ordens zu befreiden. Sobald der Kaiser den Purpurmantel angelegt­ hatte, beugte er fromm das Haupt, um den Segen des Metropoliten von Normgorod zu empfangen. » Der Metropolit legte ihn­ die Hände aus und sprich ein Ge­­bet,in welchem er den Czar der Czarem der einst seinen Knecht Da­­vid durch den Propheten Samuel erwählt er zum König seines Volkes salb­te,bittet,daß er seinen Knecht,den Alleinherrscher R11ß- Knäz segnet und erleuchte,als Beschützer der heiligen orthodoxen u­­e. Darauf befahl der Kaiser, ihm die Krone zu weichen. Der Metropolit brachte sie auf einem Sammelkisfen herbei und der Alleinberrfhher feste sie sich aufs Haupt, während der Metropolit dazu den Segen sprach im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und die mysftische Be­­deutung der Krone also erläuterte: Dieser sichtbare und vergäng­­liche Schmuc Deines Hauptes it ein Sinnbild heifen, daß Dich Christus, der König der Ehren, selbst durch seinen Segen unsichtbar trant zum­­ Haupte des großen wuffischen Neiches. Darauf bot der Metropolit dem Kaiser Szepter und N­eichsapfel mit der gleichen Auslegung ihrer Bedeutung. , timm Szepter und Reichsapfel als sichtbare Zeichen der A­lleinherrschaft, die Dir vom Höchsten verliehen ist über sein Bolt, es zu regieren und in allen Dingen zu fördern und ihm wohlzuthun !" Der Kaiser nahm in die rechte Hand das Szepter, in die linfe Hand den N­eichsapfel und bekleidet mit allen Ansignien seiner Machtseptefing Czar Alexan­­der II. auf den Thron. Bald jedoch legte er Szepter und Reichsapfel beiseite und ließ seine Gemahlin vor den Thron treten, welche vor ihm auf ein purpursamtenes, goldverbrämtes Kiffen niederfniete. Der Kaiser nahm­ die glänzende Krone vom Haupte, der vührte damit die Stirne seiner Gemahlin und feßte ihr dann die kleinere Krone aufs Haupt. Die Kaiserin I fich den Purpurmantel umhängen und begab, si hierauf, nachdem sich das Kaiserpaar auf das herlichste gefüht, zu­ ihrem Thronfeffel.. Der Kaiser aber ergriff, aufs neue Gzepter und eichsapfel und unter dem­­ Donner der Geschübe und den Geläute der­­ Gloden des Kreml, rief der Proto­diafon den vollständigen Titel des Gelbst­bereicher3 aller Reussen aus. Die­se Verkündigung dauerte nur­ wenige Minuten. Der Chor stimmte hierauf das Lied "Muogaja Lita" (langes Leben) an. Während Diele Gesanges wurde das Kaiserpaar vom der Geistlichkeit und den Familien­­mitgliedern beglückwünscht. Vorerst kam der Großfürst- T­hronfolger Nik­laus und Prinzessinkenin, welche den kaiserlichen Eltern die Hand, dann laut vernehmlich den Mund Füßten. Dann kam Erzherzogin Maria Theresia, welche die Kaiserin auf den Mund füßte und sich vor dem Kaiser weimal tief verneigte. Der Kaiser erhob sich, verbeugte sich gleich fate zweimal sehr tief vor der Erzherzogin. Es kamen dann die Großfürstinen an die Reihe, welche der Kaiserin, Hand und Mund, und dem Kaiser die Hand füßten. Erzherzog Karl Ludwig büßte der Kaiserin die Hand und weihte dann dem Kaiser die Rechte, welche D dieser res­chüttelte. Gleiches­ b­aten die auswärtigen­­ Fürstlich­sg kamen die Großfürsten, welche der Kaiser in die Hand, en Kaiser Mund und Hand Tüten. Die Krönung war vorüber. Der Donner der Geschüße verstummte, aufs neue entstand tiefe Stille. Der Kaiser legte Szepter­­ und Neichsapfel zur Seite, nur die Krone behielt er auf dem Haupte und allein auf dem Ambon Inieend, während die Versammlung stand, sprach er mit lauter Stimme ein Gebet für sein Bolt Um 1 Uhr Nachmittags war die Krönungszeremonie beendet. Der Krönungszug begab sich noch vom Uspenski-Thor um den Iwan-Welisi-Thurm über den äußeren Kremlplag zur Archangel-Kathe­­drale. Der Säbel des hier angesammelten Volkes war unbeschreiblich, er übertönte den Donner der Geschüse. An der Archangel-Kathedrale verrichtete das Kaiserpaar an den Gräbern seiner hier liegenden Ahnen Gebete und begab sich dann in die Verkündigungs-Kathedrale. Nun bewegte sich der Zug wieder in den Kreml-Palast. Vom Andreassaale aus zeigte sich das Kaiserpaar dem Rolfe, dessen enthusiastische Zus­tufe es mit drei Verbeugungen erwiderte. Der Hof kehrte dann in die inneren Gemächer zurück. Ihr Berichterstatter konnte den Krönungsakt von einem beque­­men Blate in der Mspenski-Kathedrale beobachten. Es ist das extre­­mal, daß Journalisten offiziellen Zutritt zur Grafenkrönung erhielten ; der Kaiser selbst Hatte angeordnet, daß von jedem Neidge ein Journalist zugezogen werde. Für Oesterreich-Ungarn fiel die Wahl auf mir,­­ verdanfe die­sen energischen Bemühungen des Liebens unwirdigen Preßleiters Staatsrath Waganoff, der überhaupt den Berichterstattern ihr schwieriges Amt möglichst erleichterte. Nachdem das Kaiserpaar kurze Zeit gerastet, hatte,­­begab es sich in den Granitsaal zur Tafel. Der Finanzminister überreichte Krönungs-Dentmünzen, welche unter den Unmefenden vertheilt wurden. Nachdem hierauf die Speisen — Barfchfish und Kartoffelsuppe mit gedämpften WBirogen, Stier und Salbabraten, Sulze, Brathuhn, Wild, Spargel, Grüge und Eis — aufgetragen waren, legte der Kaiser die Negalien ab. Der Metropolit von Now­­gorod segnete das Mahl. Das Kaiserpaar Baer den ersten , während die übrigen Anwesenden standen. Nach beendetem Mahle zehrten a Majestäten in die inneren Gemächer zurück. M­it Einbruch der Dunkelheit begann die Illumena­­tion der Stadt. új — Depejdjen des „Korrespondenz-Bureau”. — zu die ARüdstände tr Nüdkehr derselben. te 3 iter die Grlaubniß der NRüdkehr für angenen Flüchtlinge und Theilnehmer ton, denen bisher der Aufenthalt in der­en Gouvernementsstädten, sowie den Eintritt in war. Außerdem verkündet das Manifest für gener­ierbrechen theilweise Ammestie, ausgeschlossen wrorder, Hauber und Brandstifter. Das Boot belagerte massenhaft die Redaktion glotale Katkoff’3_ behufs Erlangung eines Exemplars des Manifestes. Auf allen Gesichtern zeigt sich eine ‚freudige Stim­­mung. Es berrieht allgemeiner Säbel. · Petersburg,27.Mai.Anläßlich der Krönungsfeier bringen sämmtliche Blätter dem Feste angemessene Artikel Das­ Journal de St.-Petersbourg«sagt­»Die engen·Bande, Welche das rusise Volk mit dem Monarchen verbinden,seien da­­durch,begklkn­det,aß das russische Volk den Kaiser nicht allein als staatliches,sondern au­ch als geistliches Oberhaupt betrachtep Keine Untreuen und keine verbrecherischen Versuche vermögen diei Bande zu logern,welche die Basis bilden für die Kraft Rußlands unsin­­nern und für die Achtun,welch­e Rußland seitens des Auslandes genießt­!«Das Journal is­t überzeugt, daß das Gelübde, welches der le im früheren Manifeste ablegte, sich nämlich dem Glück und Ruhne Rußlands, sowie dem Dienste der Wahrheit und der Wohl­­fahrt des Volkes zu widmen, in Erfüllung gehen, werde. 5 Petersburg, 27. Mai, 17­. Uhr Nachmittags. Nach einer soeben eingetroffenen Meldung aus Moskau, wonach die Krönungs- Zeremonie vollzogen ist, erschallt in sämmtlichen hiesigen Kirchen Glockengeläute. Der aus diesem Anlasse abgehaltene Gottesdienst ist in allen Kirchen zahlreich­­ besucht. Auf dem Plage bei der Staats- Kirche oe glänzende Barade statt.. Die Stadt selbs i it in allen ihren Theilen festlich gesc­hmüct. Nachmittags wird auf dem Marsfelde ein großes Boltsfest abgehalten. Für den Abend werden behufs glänzender Elumination der Stadt die umfangreichsten Vor­­bereitungen getroffen. I -- Berlin, 27. Mai. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung erblickt in der­ Moskauer Krönungs-Zeremonie den­­ Wendepunkt in den Geschichen des rufsischen Reiches und sagt : „Der zu Moskau feierlich gesalbte und gekrönte Selbstherrscher aller Reuffen it im russischen Volfsbewußtsein gleichbedeutend mit der Verkörperung aller göttlichen und menschlichen Autorität in der Person des Monarchen, — eine Auffassung, welche der Sache des Friedens, der Geieglichkeit und der staatlichen Ordnung mächtigen Borjehub leistet. Nubland fest und dauernd mit dieser Sache ver­­bunden zu sehen, ist der aufrichtigste Wunsch Aller, die es mit feiner und mit der Zukunft des Welttheiles ehrlich meinen. An diesem Sinne wenigstens richtet das deutsche Bolt heute seinen Eid nach der Krönungsstadt im fernen Osten. Möchte doch Die Moskauer Feier zum Ausgangspunkt der neuen Aera, des Wölferglackes und des Wölferfriedens sich gestalten !" wurde Niviere gerattet und De Vilers tödl lich ver­wundet. Der gesammte Verlust beträgt 26 Todte und 51 Verwundete. Die in­ ihre Stellungen zurückgekehrten Truppen offusiven noch immer die französischen Ländereien und die Bagode. Fregatten-Kapitän Morel Beaulieu hat gegen­wärtig den Befehl in Hanoi übernommen, und wurden dahin mit verschiedenen Dispos­siblen Schiffen aus Saigon und mittelst Handelsschiffen von Co dindina zahlreiche V­erstärkungen entsendet. Baret wird das Obers­­ommando über das Tontingiche Expeditions-Korps übernehmen. Die „Volta“, welche diese Nachrichten nach Saigon brachte, ist am 26. mit Verstärkungen wieder abgegangen.”­­ Der Marineminister beauftragte telegraphisch den Gouverneur von Cochindina, in dem an die Truppen im­ an die Schiffsdivision zu erlassenden Tages­­befehle folgende Depesche zu veröffentlichen: „Die Kammer votivte einstimmig den Kredit für Tonjing. Frankreich wird seine ruhmreichen Kinder rächen.” Admiral Courbet hat den Befehl erhalten, mit einer aus zwei Panzer-Fregatten und einem Kreuzer bestehenden Division in die inbifeh-chinesischen Gewässer abzugeben. 3 "Maris, 27. Mai. Orsg.-Telegr) Meldung der „Neuen freien “­resse. Die Nachricht vom Tode des Kommandanten Niviere erregte großes Aufsehen in der Kammer. Das Haus war dicht belegt. Die Minister waren sehr­ ernst gestimmt, der Marineminister befand sich in großer Aufregung. Unter allgemeiner Umnges­chuld wurde die Affaire Tonfing aufges­tufen. Berichterstatter Blancfub­é meinte, nach der Mittheilung, welche die Negierung erhalten, bleibe nichts Anderes übrig, als das vom Senat geändert Gefek betreffend die Expedition nach Tonfing­ral) anzunehmen. (Große, anhaltende Bewegung.) Mit leiser Stimme liest der Marineminister die Depesche, die er heute vom Admiral Meyer erhalten und die gestern 5 Uhr Abends in Saigon aufgegeben worden. Bei einem uns gläflichen Ausfalle aus Hanoi wurde Kom­mandant Niviette getödtet, der zweite Kom­­mandant tödtlich verwundet, 14 Mann sind gefallen, 2 verwundet. Der Minister fügt hinzu: Ad­­miral Meyer stellte Entrugtruppen für die Armee, die seit acht Bogen eingeschlossen war. General Bouet wird das höhere militärische Kommando übernehmen, außerdem bringt das Transportschiff „Biene rois” 450 Mann Bek­lärtung. Die Regierung bittet, unter solchen Umständen um die rasche Annahme des vom Genate geänderten Gefeges. (Lärm rechts, Bewegung im ganzen Hause.) ,­­· George Perrin(äußerste Löne):Diese traurigen Nachrichten ändern die L­age aller jener Kollegen,welche den Kredit verweigern wollten-Wir haben jetzt nicht mehr die frühere Frechekt der Aktion, eine strenge Pflicht ist uns auferlegt,die Pflicht bedrängten Fratts­tofen zu Hilfe zu kommen.(Stürmischer­ Beifall.)Wir müssen den getödteten Kommandanten Rivière,diesen ausgeseidhnetsten aller Haufe.) Bonapartist Haentienz (schreiend): Der Minister hatte sein einziges Wort für­ unsere getödteten Soldaten, das ist eine Schande! (Widerspruch und Beifall.) ? ,»s. Sch dAFgeordneter Tenor(herausfordernd):Wer spricht hier vort ane Offiziere, rächen.­­­Wiederholter stürmischer Beifall im ganzen Georg Perrin:Man kann dem Minister sein SchweiQ welches ein Ergebnis seiner hintürlichen Erregung ist,nich­t zum Vor­­wurfmachen,——er hat thöre Elogen genu­g gemacht zu wieder­­holten·Malen.Jetzt mü­ser1 die Operatonen mit Weisheitssuns Energie gemacht werden leider haben mir die Ereignisse früher­»an­­gegeben(Murren im Zenteuszstufe rechts u­nd auf der äußerste an dem Ja!Ja!).Die Expedition nistt weniger einfach,als man geglaubt,aber jetzt heißt es,den Soldaten und den­­ Franzosen überhaupt in jenen Ländern muß geholfen werden«,daher wird jeder Franzose_ den Kredit­­ gewähren. (Wiederholter Beifall, Bonapartist Delafosfe,besteigt,die Tribü­ne. (Rufe: stimmen ) Ich muß erklären, daß ich mich der Ausführung Per anschließe. (Unterbrechung : Sit ganz unnöthig !) Redner macht wieder« hoh­e Versuche zu sprechen, wird aber durch Lärm gehindert. ·« Präsident Briffon­­ mit starrer Stimme ins Haus rufen Was bewilligt werden soll, wird „gegeben aus | Verwunderun . Die·elflen,«de·nk dröhmender Beifall)­e e írd a sazrásik Delafoire: 3 bedauere nur, daß die Regierung den Vertrag des Besandten Bourrais mit China nicht ratifizirte, bennt ich erbriefe hierin die Ursache des Echecs, den man heute beflagk (Lärm­) wu­rR. Der Kredit wurde sodann einstimmig mit 507 Stimmen bemilligt. Die Bewegung jebte ih in den Gouloirs fort. Der Marineminister fehk­te sofort_ Deperchen, welche den Befehl zur raschen Abreise der nach Tonking bestimmter Truppen geben. ··· · ·­­Rivière war ist in Paris geboren.18343 trat er in·das­ Schiffsscitcle ein,1870 war er Fregatten-Kapitän,1879 Schiffs-­« kapitän.Riviere schrieb auch Novellen,unter anzderen:·,,Mouth­e·­­d’Albertine Renouf“,dann Studien über die Marine, Louis XV. und „Saledonische Novellen.” Auch verfaßte er ein Stück für die Comedie Française. Die Journale heben hervor, daß Mi­ndre stets ein Gegner der Expedition gewesen sei, der er zum Opfer gefallen. London, 26. Mai. (Nachts) Nach einer Depesche der „Times“ soll der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zw­ischen F­rankfreich und China in Folge der Tonking-Frage uns mittelbar bevorstehen. Der französische Gesandte in Peking soll nächje­stens seine Päsfe erhalten und der Gesandte von China in Paris die seinigen fordern. Die Bestätigung dieser Meldung aus Paris liegt noch nicht vor. Be London, 27. Mai. Nach einer Meldung der „Office Reuter“ aus Simla­nd­ der Major Baring bei der Uebernahme seiner Funktionen in Ägypten, als der Nachfolger Malet’s, den Rang eines Gesandten mit dem Gehalt eines Bottchafters erhalten. 7­er Belgrad, 27. Mai. Meldung der „Ung. Pot" Minister Freiherr von Teichenberg verließ heute Belgrad, um seine Missionsreise fortzulegen. 000 Washington, 27. Mai. Nach den hier eingegangenen Mai richten bestimmt der Friedensvertrag zwischen Chili und Peru, ‚daß Tarapaca an Chili abgetreten wird und daß jener Staat, welcher schließlich Tacua und Arica erhält, 10.000.000 Dollars zu­ bezah­­len bat. eiten. ‚ich vermuthete, Mecht­­ ·---: Prag, 27. Mai. Orig.» Telegr.) Die Ernennung des Fürsten Georg LobEomwilg zum Landmarschall von Böhmen gilt als beschlossene Thatsache. Derselbe wird dem­zufolge sein Reichsraths­­mandat niederlegen. Stanislaw, 27. Mai. Orig.» Telegr.) In der heute hier stattgehabten Stark besuchten Wählerversammlung wurde die Landtags-Kandidatur des Großgrundbesigers Bryscezynski, Groß des Druckes des Zentral-Wahlkomites, perhorreszirt und Die Kandidatur Dr Raminski’s mit em­nenter Majori­­tät unterstüßt. Die Wahl Kaminstris zum Landtags Abgeordneten erscheint gesichert. Zara, 27. Mai. Gestern Nachmittags machte Erzherzog Rainer eine Rundfahrt in der inneren Bucht Cattaros und wurde von der eingetroffenen englischen Mittel­meer-ESfadre mittelst Naaen- Salutes und unter Klängen der österreichischen Boltshymne seitens aller Schiffe begrüßt. Hierauf begab sich Se. Hoheit an Bord des „Andreas Hofer“ zum Diner, zu welchen die Spisen der Behörden und der Admiral sammt den Stäben der englischen Cesfadre bei­­gezogen wurden. ·· · Paris,27.·Mai.Eine Depesche aus Sargott meldet vom­ 26. Mai:­­ „Kapitän Rivière hielt es für noth­wendig, mit 400 Mann und einem Detachement der Landungs-Kompagnien eine Nerognos­­zirung auszuführen. Die Truppen wurden in einer Entfernung , von 4 Kilometern von Hanoi, durch zahlreiche Streitkräfte überfallen und mußten sie nach Hanoi zurückziehen. Bei dem Nachzuge «­­Szatmár-Okermeti,27.Mai.Meldung der»Ung. Bolt" . Zum Kurator des Nemetier reformirten Kirchendistrikts wurde Minister-Präsident Koloman v. Tiba gewählt; dessen Gegen- Kandidat Johann Bályi blieb in der Minorität. Groß-Becskerck,27.Mai.Meldungdek.,ung.Pk-st."«­. Die rapidsteigende Tem­es hat bei Medves(Temese­r Komitat)" ihre Dämme am linken Ufer durchbrochen.Die ausgetretenen Fluchetzis dringen gegen die Ortschaften Gaád,Csávos,Gyer,Togyer,Surjazj und Boka(Torontaler Komitat)vor,mehrere Tausend Joch Saatet­z­felder sind schon unter­ Waffen Zur Verhinderung der Weiterverbreis­tung der Inundation­ wurden in Csåvos Notddämme aufgeführt, wozu die Arbeitskräfte aus mehreren Gemeinden aufgeboten wuchert­. Esakova,27.Mai.Meldung der,,Ungarischen Post'«:Bei Mazedonia fiel der Wasserstand der TemezumulCntä· 100 Arbeiter aus Csakova und 100 aus Gilad wurden von den­ Dämmen wieder heimgesendet. « .«« Wim,27.Mai.(O­rig.-Telegr.)Se.-Majestät jcs hat heute Nachmittags der Witwe des Judex Curiae Georg. v. Mailäth im „Hotel Meisl u. Schaden”, woselbst Ivan v. Mailáth sicht gestern einlogirt hat, einen Besuch abgestattet. Se. Majestät fuhe in offener Hofequipage in Begleitung des Flügel-Adjutanten Grafen Rosenberg an dem Hotel vor, wo er von zwei Söhnen der Jan v. Mailäth empfangen und über die blumengeschmücte Treppe zu den Zimmern der Witwe geleitet wurde. Se. Majestät begrüßte die une glückliche Frau und deren Tochter Charlotte auf das herzlichste und­ sprag den Familien-Mitgliedern aus Anlaß des fehmeren Verluste den sie erlitten, sein aufrichtigstes Beileid aus. Nach einem Aufen­thalte von 10 Minuten verließ Ge. Majestät das Hotel. I­hre Majestät begibt sich am sommtenden Sonntag nach Feldafing, verbleibt dort bis zum 18. Juni und reist dann zu sechsmwöchentlichem Aufente­ halt wag­lich. . 5 .,« .«-.,""-s» « .-«»«

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