Pester Lloyd, Juni 1883 (Jahrgang 30, nr. 150-179)

1883-06-01 / nr. 150

Re - . ·-" -k Btfdajiåft,31;Måi· ,(f)Das«Diktum,,welches die Franzosen nach dem inscheiden Gambetta’s und Chanzy’s»aufbrachten:Fürst­ismarck habe seinen Pakt geschlossen m­it dem Tode,sollte dm­entsprechend erweitert werden­·Fürst Bismarck trit­teinen Pakt g­eschlossen mit dem Glücke,das alle jene,die­­ Deutsland im irgend einer Art zu Rivalen werben Önnten, in ferne „Unternehmungen verwicelt, deren Aus­­­gang nicht zu berechnen steht. Daß Oesterreich-Ungarn noch immer mit seiner „orientalischen Mission” zu thun hat, gehört gewiß nicht unter die Glücksfälle des Deutschen­­ Kanzlers, dessen Zu­folge für die Erhaltung unserer Monarchie ja aus allen seinen Akten hervorgeht ; daß aber die Unternehmungen der Franzosen in Asien und in Afrika keinesfalls unter die unangenehmen Zufälle in dem politischen Leben des Fü­rsten Bismarc gehören, das it gewiß. Yu Wahrheit Hat — Modefort, so wenig politischen Verstand er sonst bef ist, diesmal vielleicht das Nechte getroffen, wenn er seinen Landsleuten anräth, Se. Majestät den Kaiser Tudul von Annan laufen zu lasset und Sich Lieber mit Dem­s Feldmarschall Graf Moltte abzugeben. — Aber Die Tranzofen werden Diesen wiligen Nath sicherlich recht "am wenigsten befolgen, nachdem die Kammer durch ein feier­­liches Botum erklärt hat, die französische Ehre ser in To­fing engagirt und so werden die französischen Waffen unter­­ allen Umständen für längere Zeit in Hinter-Indien engagirt bleiben. Frankreich hat mit seinen Nachbarn in Europa ein eigenartiges Geschid. Er künnte mit Deu­tschland in ewigen Trieben Ieben,, wollte es ein­ für allemal die Nolle der kolonifirenden Seem­acht aufnehmen ; es könnte mit England auf dem Fuße der vollsten Intimität bleiben, wenn es nur eine große europäische Kontinental­­macht sein wollte und nichts weiter — nun ist aber grant vnd eine Kolonialmacht und eine Ko­tinentalma­cht und das bewirkt, daß es immerfort einen seiner Nachbarn verbindet und einen brüstirt. In Diesem Augenblide ist Frankreich­ im Zuge, dem Fürsten Bismarc gefällig zu sein, der den Streit der Republik mit dem Kaiserreich Aman wahrscheilich mit un­ freund­­licherem Auge betrachtet, als durch denselben Frankreich ‚nicht nur von Europa abgelenkt, sondern auch mit England verfeindet wird. Der Kaiser Zuduf von nam hat Die Allianz der Westmächte gesprengt — gibt es noch etwas . Mbenteuerlicheres als­­ diese Zhatsache zeitgenössischer B­eschichte ? Die Zukunft — eine Zukunft, welche wahrscheinlich keinen von uns mehr am Leben finden wird — wird Ich­­zen, ob Fürst Bismarc ökonomisch richtig gehandelt, ob er die sozialen Erscheinungen in seinen Volke richtig gelenkt und berechnet habe, als er für Deutschland auf jede Kolonialpolitik verzichtete. Wenn einmal, nach 50 bis 60 Jahren, vielleicht in Asien und Afrika neue gewal­­tige Faktoren des Neichtgums auftreten, wie wir sie heute in Amerifa zu unserm eigenen Schaden bewundern, werden die damaligen Deutschen sie wahrscheinlich über ihre zu einer Zeit, da atz sich reiche Welttheile unterwarfen. Die Deutschen befigen — außer ihrer stets steigenden Zahl — manche fdagbare Talente für Kolonisation, die sie gleich nach den Engländer stellen. Deutsche Kaufleute dringen­­ mit Lebensgefahr vor bis ins­­­nnere von China und Birma, nach Cochinchina und S Kambodscha, sie fürs den fi­ am Cap der guten Hoffnung und in Al­gier, kurz überall, wo es zu erwerben gilt. Der Franzosei amd Engländern kommt zuerst der Missionär, dann der Soldat und als Dritter erst der Kaufmann. Der deutsche Kaufmann geht seiner Wege ganz allein, ohne jedes aus, aber darum nicht mit geringerem Erfolg. Ein­­ solches Bolt wu­rde aus einer großveranlagten Kolonial­politik sicherlich sehr viel Nugen ziehen ; aber vorläufig Haben wir doch als politisches Resultat der Test­ereignisse zu Konstativen, daß unter allen Groß­mächten Deutschland der einzige Staat if, der vollkommen fonsolidirt, durch Feine fernen Unternehmungen abge­leu­t­t, gerüstet ,b­isSauf den legten Gas­maskenk­opf" d­asteht fähig in jedem Augenblick eine volle Kraft an einer Stelle und für eine Sache einzufegen. Herr Jules Grevy in seiner spiecb­ürgerlichen Einfalt und mit der Folonjalen Verachtung, die er für auswärtige R­olitit überhaupt und fü­r Eroberungen besonders hat, scheint „mit dem Nuftritt des Wilden” diesen Punkt der ganzen asiatischen Politit seiner Negierung herausgeführt zu haben und darum sol er auch gegen die jenige Unterneh­­mung gewesen sein. Ein großer Politiker ist der Präsident der Republik wahrhaftig nicht, aber ein­ sehr verständiger­­ Beschäftsmann ist er allezeit gewesen, auch damals, als er dem Monfiene Bonrré, dem französischen Gesandten in Being, dem geheimen Auftrag gegeben haben soll, die Suzeränen Rechte Chinas über Am­ant anzuerkennen und so den Frieden zu erhalten. Der arme Bourre mußte aber diesen Gehorsam gegen die Intentionen des Staatsober- Hauptes mit seiner Stelle bezahlen und man kann denken, welchen Empfang ihm der fougeuse Herr Challemel-Laconr in Paris bereiten wird. Die Republik muß nunmehr aus der Affaire von Tonking siegreich hervorgehen und dazu bedarf es immerhin keines geringen Aufwandes an Geld, Soldaten und Zeit. Ueber das Endresultat ist freilich­­ kaum zu zweifeln. Wenn Frankreich die Position, die es seit 1874 besißt, in eine vollständige Annexion umgewandelt hat, wird es das System der Ausbeutung und ein wenig uc­ der katholischen Belehrung in jenen Landstrichen mit i­einer Hand durchführen, wie es daselbst mit mehr oder­­ enge Erfolg zu allen Zeiten zu ihm­ bestrebt gewesen 1ER ft. Weisende, welche das Königreich Annam Tennen, er­­zählen einen sinnigen umd Liebenswürdigen Zug dortiger­­ Volkssitte. Es wird nämlich in Mina Turze Justiz geübt, Jedermann prügelt Sedermann, der unter ihm steht, der Kaiser die Generale, die Generale die Obersten, die­­ Obersten, die Hauptleute und so fort. Nun wird an dabei die Hierarchie streng respektivt. Die das Necht ge­­nießen, von Sr. Majestät höchst eigenhändig geprügelt zu werden, bekommen Schläge mit einem Stoce, auf dem in Gold und Edelbeinen ein Krönlein angebracht ist, die mit von­­ den Generalen und Ministern geprügelt zu werden die Ehre ge­n­ießen, haben noch immer Anspruch auf feine und verzierte Stöde und so Jeder nach seinem Range. Aber geprügelt wird Alles. So machten es auch die Franzosen. Unter Lud­­wig XVI. begannen sie im Jahre 1782 ihre Einmischung, als der allerchriftlichste König, und der Prinz Nguyen-And — fich „gegenseitig" Die Sicherheit ihrer beiden Neiche­gavan- Ak­ten ; unter der Revolution, die allen Völkern der Erde Die Freiheit anbot, wurde die Einmischung, Eroberung und Ausbeutung fortgefegt und so weiter bis auf unsere Tage, unter Napoleon III. und unter Jules Ferry. Der Kaiser Zuduf (sein Name bedeutet zu deutsch „Tugendhafte Vergan­­­­genheit") befand immer seine Tracht Brügel, nur befam er sic ‚einmal mit einem strahlenden Szepter und einmal mit einem bürgerlichen Parapluie. Er selbst rächte sich dann an den „z­estlichen Barbaren" — so nennt der Kaiser Tudus Die ‚Europäer —, indem er regelmäßig grausame Christen­­‚massacres veranstaltete bis in die neueste Zeit hinein. Wür­­­den die Franzosen jeit auch nur zeitweilig verdrängt, so wäre das sicherlich gleichbedeutend mit einem Todesurtheile gegen alle die dort lebenden Europäer. Die ristliche Be­­völkerung soll aber in Zonfing etwa eine Halbe Million­­ Seelen ausmachen, denen eine eingeborne Bevölkerung von Auch Diese Nacsicht, muß die Republi zu mergiiger Zeat anspornen, in jedem Augenblicke die Angelegenheiten Frankreichs in Asien. Er beabsichtigt, Die reichste Provinz Annams, ein Land, wenigstens von der Größe und von der Bevölkerungszahl Ungarns, zu amnestiren; allein diese Eroberung wird ihm selbst im günstigsten Salfe noch schwere Opfer auferlegen. Annan befigt eine Armee, welche nach Friedrich v. Hellwald’s Angabe auf 200.000 0 Mann ge­­schägt wird, die auch ziemlich gut bewaffnet sein sollen. Um eine solche Truppe zu zerschlagen, bedarf man immer­­hin etwa 10.000 europäischer Soldaten, deren Beförderung seine leichte Sache it. Dazu kommt, daß ein Krieg mit China in jedem Augenblicke ausbrechen kann und geldübe das, wirde ein neuer Palikao sicherlich seine Leichte Arbeit haben. Die Chinesen Haben in den rechten Jahr­zehnten Manches von dem europäischen Bewaffungs­­ween profitit und es Fan immerhin möglich sein, daß mit den englischen Slinten auch etliche englische­­ Offiziere sich zu ihnen verirren. An diesem Falle­önnte die Position Frankreichs Leicht eine Kritische werben. Unter allen Umständen is Das Vordringen der Franzosen geeignet, die Mitstimmung Englands im bhöchsten Grade wachzurufen. Egypten, Madagaskar, Annam sind die Stationen, welche die englisch-französischen Beziehungen mar­­iren, Die fortschreitend sich immer verschlimmern. Hatte die englische Bolitit ehedem nur, die Rivalität Rußlands in Asien zu fü­rc­ten, so sieht sie sich seit Dort gleichzeitig von Ausland und F­rankreic bedroht. Auch darin liegt ein Symptom­ für die­ Weiterentwicklung der euros­päischen Politik. Die Schlachten Europas werden sechr vielleicht unter den Augen Tuduf’s geschlagen und es kann ein Tag kommen, an dem uns die Hong-Miang-Frage nicht weniger interessiren wird, als die Donaufrage Es­­ wird eine recht angenehme Zeit sein! N Büter befragen, die unthätig blieben­dere Nationen nahezu 20 Millionen gegenübersteht. So stehen Br — Die in der Finmaner Angelegenheit entsendete Pegnitolar-Deputation hat in ihrer heute um 5 Uhr Nach­mittags stattgehabten Sagung die Berathung über den Vorschlag der evotischen Deputation fortgefegt und beendet. Die Verhandlung währte länger als zwei Stunden, doch it über seinen einzigen Punkt des Vorschlages eine Einigung zu Stande gekongen, troß der Erklä­­rung der hiumaner Deputation, daß sie auf die in Bezug auf die Sufzispflege gestellte Bedingung verzichte und sich dem­nach dem Bors Schlage der ungariigen Deputation vollständig anschließe. Sie wün­­igen höchstens jenem Verlangen Ausdruck zu geben, das hauptsächlich zur Erledigung von feerechtligen Fragen der Gang der Justizpflege beschleunigt und zu diesem Eiwede, wenn möglich, in Fine ein Ge­richtshof zweiter Instanz errichtet werde. Nachdem ein Ausgleich nicht zu Stande kam, eimigte man sich dahin, daß sowohl die Frontische, wie die Siumaner Deputation ihre Endäußerungen in der nächs­ten Gitung vorlegen werden. Diese Schlupfigung der Regnitolar-Depu­­tation wird am nächsten Sanntag um 12 Uhr Mittags stattfinden. Die Endäußerungen werden in das Protokoll dieser Schlubsigung auf­­genommen werden. Va «-..s - « MEWMZMÆHEIVSTQ..,THFEZL.HLYEMHIBEE. Don­sbovch­,31.Mai.(Orig.-Telegr.) J­­­ Szakcser Wahlbezirk wurde der Kandidat der liberalen Partei Bala Döry gewählt. ABien-31.9­kixi.(Orig.-Telegr.)W-7.e die »Pol.Korr.«mittheilt,hat der k.u.k.Gesandte in Tel­e1­an Freiherr v.Kopjek a 1 1121.d.dem Schah Von Persien in feierlicher Audienz seine Kreditive ü­betreib­.Der Sch­ah gab in Erwiderung der Anspruchs des Freiherrn v.Kopiek den Gefühlen der Sympathiend Freiurdschaft für Se. Majestäit,das kaiserliche­ s­ates und die österreichisch-u11ka­­risch­e Monarchie Ausdruck. Lesvcbeisg,31.8.lb­1i.Der ehemalige Erzbischof von Warschau­, Feliniiki,ist"auf dersieise nach Rom hier eingetroffm Der Erz­­bischof besuchte die hier damitzieirenden Erzbischöfe,den Statthalter und den Landwarschall Lenwerg,.2.9)?ai.(Orig.-Telegr.)Der verb­rannte Erzbischof vonszi­karschiaik Felinski,der im Jahre 1861 nach Sibirien deportirt wurde,ist auf der Durch­reise nach Rom heute hier eingetroffen und wird daselbst bis Samstag verbleiben. Die hiesige politische Bürgerschaft bereitet ihm großartige ration­e1t. —Dr.Kaminski Jomde heute in Stanislau,trotz der Op­­position des polnischen Zentralkomites und hervorragender polnischer Führer mit enormer Adajorität zute Landtags-Abge­­ordneten gewählt· Lemb­erg,31.9)?als Ergebniß der Landtags­wahlen der Städte und Handels­kammart­ in Brody wurde Simon gegen den bisherigen Abgeordneten Zucker,in Drhobycz Minisker Ziemialkowski mit 558 v011 862 Stimmen,in Stanislau Kantinski mit 387 gegen Brykczynski m­it 219 Stim­­men,in Norisacz Minister Dunaj­ewski einstimmig gewählt; sonst wurden die meisten früheren Abgeordneten wiedergemäh­lt. Prag,31.912ai·Das Wahlkomiti­l der konservativen Großs grundbesitzer wendet sich unter Betonung der Wichtigkeit der Land­­tags-Neuwahlen vertrauensvoll um alle Gesinnungsgenossen mit dem dringenden Ersuchen,dasselbe anläßlich des bevorstehendenahl­­kampfes kräftigst zu unterstü­tzem ladet die­ W­ähler zu einer Be­­sprechu­I­g fü­r den 12.111niein,und hofft die regste Betheiligunkmn der Wahl,um ein die Bedeutung des Wahlaktes erfassendes Zeugnis abzulegen. Berlin, 31. Mai. Bei der Kommissions-Berathung des Militärpensions-Gefeßes äußerte dr Kriegsminister als seine persünliche Meinung, daß er das Gefeß auch mit einigen, aus­geständnisse enthaltenden Unenden ents Bennigsens und Hammers für unannehmbar halte. Die Beiälupfaffung stehe den Bundesrathe zu, dem er nicht vorgreifen wolle. Petersburg, 31. Mai. (Orig-Telegr) Meldung der „Neuen freien Presse" : Die Exzesse während der hiesigen Illumination haben­ große Dimensionen anges­nommen. Der Böbel terrorisirte das Publikum der besseren Stände. In entfernteren Stadttheilen sollen Rufe: „Haut die Suden !" gehört worden sein. Deke in Rostow und der Brand der Pultaloffischen Ma­­rginenfabrik, durch welchen 3000 Arbeiter beschäftigungslos wurden, veranlaßte die Anordnung wegen Entfernung des Teitsehmudes von den Hänsern. YA 29. war das Militär in den Kasernen Tonsignirt, in den Straßen sah man Abends Kosaken-Piquets und Abtheilungen Infanterie­pa­­trouilliven. Moskau, 31. Mai. Prinz Abrecht it aeftern ab­­gereift. — Heute fand die Uebertragung der Negalten in die Rüstkammer statt. — Das Testbanfet für die Geistlich­­keit und Die ersten zwei. Nangklafen beiderlei Geschlechtes hat heute stattgefunden. — Der Moskauer Adel veranstaltete heute Abends einen Ball. Mosfan, 31. Mai. Von unserem Spe­­zial-Berichterstatter.­ Heute Mitta­s 1 Uhr fand die Uebertragung der Krönungs-Negalien aus dem Thronsaale in die im Granowitaja-Balafte befindliche Ru­ft­­­ammer statt, und zwar unter Einhaltung desselben Bere­­noniels, wie bei der früheren Uebertragung aus den Druznaja-Balafte. Um 5 Uhr fand im Granowitaja-Balafte ein Diner statt, an welchem die gesammte Geistlichkeit und die Beamten der ersten zwei Nangklaffen theilnahmen. Abends fand beim Moskauer Adelsmarschall ein glänzendes Ballfest statt, an welchen der russische Adel und die Spisen der Moskauer Behörden theilnahmen. Ein Theil der fremden Zürftlichkeiten soll schon in den nächsten Tagen Moskau verlassen und den Schluß der Krönungsfeierlichkeiten nicht abwarten. Warfehan, 31. Mai. General-Gouverneur AI B­ez­dynski it gestorben. Belgrad, 31. Mai. Orig -ZTelegr­ Es it endgültig entschieden, daß vor der ‚großen Stupftina die ge­wöhnliche Skupftina wegen Ratifikation der Kon­ventionä­quatre einberufen wird. Die Neuwahlen werden anfangs August ausgeschrieben, Minister-Präsident Birotihanag trifft morgen aus Niich hier ein, Bukarest, 31. Mal. Unter den ver­sammer vorgelegten Gelegentwürfen ist auch ein Entwurf betreffs Kreirung einer na­­tionalen Handels-Marine Klausenburg,31.Mai.Meldung der»Ung.Post«:Erz­­herzog Albrecht trifft heute mit dem Eilzugehier ei11.Se. Hoheit hat sich jeden offiziellen Empfang sowohl bürgerlicher-als militärischerseits verbeten und wird daher blos durch den Stations- Kommandanten am Bahnhofe erwartet.Morgen findet eine Truppen­­revue statt., WK­11,31.Mai.(Qrig.-Telegr.)Die Verhandlung in der Duell-Affaire Bolgar du­rfte erst im Ju­li stattfin­de 11,da der Sekundant Brandeis als Lieutenant in der Reserve auf die Dauer von vier Wochen­ zu den Waffenüb­ungen nach Wels einberu­­fen wurde. Wien, 31. Mai. Dörig-Telegr.­ Schönerer hat heute dur) den Advokaten Wolf-Eppinger Einsicht in die Alten der gegen ihn eingeleiteten und wieder eingestellten Untersuchung nehmen lassen. Auf Grund der aus den Alten entnommenen Daten wird Eppinger gegen den Sprachlehrer Tersch, welcher die gravi­­rendsten Depositionen gegen Schönerer abgegeben hat, die Anzeige wegen Befleumdung beim Landesgericht erstatten. Wien, 31. Mai. (Orig -Telegr) 3­r­egnete den ganzen Tag über in Strömen ; dem,entsprechend war auch der Heutige Bel) des Turfplages. Außer den Funktionären des Klub-Direk­­toriums und seinen Beam­ten waren nur no die berufstreuen Ber­iih­terstatter der S­ournale, einige Besizer von flartenden Pferden, Sodeys und einige Hundert Getreue des Totalisateurs auf dem weiten Plan der Freudenau anmetend. Trot alldem mußte das Programm mit seinen sieben Nummern unverkürzt dargeführt wer­­den Das Charakteristische der heutigen­ Rennen war, daß in sämmt­­lichen Items, bis auf ein einziges, die Favorits die günstige Meinung rechtfertigten. Die Hofloge blieb bis 4 Uhr leer, dann fanden sich Erzherzog Leopold Salvator, die Erzherzoginen Maria Immakulata und Maria Therasia, die Herzöge­ Coburg, Mar Emanuel in Baiern und Braganza daselbst ein. Am Nennen der Zweijährigen, 1000 fl., für inländische und deutsche Hengste und Stuten, 1200 Meter, ursprüng­­lich mit 11 Unterschriften geschlossen, panterten nur drei Krads dem Hnlanfposten zu, welche gleichfalls das Wetter fü­r ungeeignet fanden, vor dem Starter ihre Sapriolen zu machen. Willig folgten sie dem Fahnenzeichen und stürzten in scharfem Galopp dem Ziele zu, um rasch unter das fehnsende Dach des Stalles zu gelangen. Beim Ab­­lauf gingen Mayer’s „Zahrab”, Shli@’s „Siametta” und Uechting’ „Barna-Hengst in Front bis zur Distanz. Hier ek ber „Barna”-Hengst seine Begleitung zueid und siegte im Kan­­ter. „Stametta” die ihr Bemühen um den ersten Plab als nußlos erkannte, landete um Fünf, Längen vor „Sahrab“ als zweite, Wetten 5:24 — von vier Pferden, m welche um Den Damenpreis, bestehend aus einem Ehrenpreise und 2940 baar, ihr Bestes einfebten, war der Vertreter des Esterházy’schen Stalles so glücklich, den Preis zu erringen. Die Brot­positionen galten für 3. und ältere inländische und deutsche Pferde, Herrenzeiten, und bestimmten, daß für den Fall eines Kompromisses oder Walsomers der Chretivreis ni­cht gegeben werde. Der Sieger konnte gefordert werden. Distanz . 1600 Meter. Bei den Richtern präsentieren sich : Apponyr’s „Tittle-Tattle” (Rittmeister Yérey), Bau Gíterházy S „Barlifal” (Hektor Baltazzi), Mayer’ „Hohenan” (Baron Grovertins) mnd Mr. Wanghs gzeltetics? „Decident” (Prinz Louis Esterházy). Bis zur Erzen Wand lagen „Decident“ und „Hohenau“ Gut an Gun im ersten Treffen. „Barsifal“, bis dahin zuriid­ SEHR, ging nun heran und sah nach wenigen Galoppsprüngen breit auf Die Gesellschaft zurid. Umnaufgefordert zeigte es sich als treue Pferd und ging um ungezählte Längen als "erster durch’3 Biel. Scharf getrieben Fam „Decident” als zweiter und „Hohenau“ um eine Länge hinter diesem auf den werthlosen dritten lag. Den Damenpreis theib­en der Esterházy’sche Stall — Buccaneer, aus Silber modellirt von gar — und der siegende Reiter — Der eine fein ziseliche silberne Blumenschüffel erhielt — ; Wetten : 10 : 5. „Barfifal” wurde vom Beleger, der ihn mit 5000 fl. offerirte, um 5400 fl. zuxindgetauft. — Das Freudenauer Handicap fir Zjähr. und ältere inländische Pferde, 2400 Meter, brachte sieben Bewerber um den Kreis von 3000 fl. in die Bahn, u. zw. Nik. Eter­­házy 8 , tehetetlen", Mor. Esterházy S „Iheoriit“ ‚Blaskovits’ „Oyöngy­­virág", GSztárays „Satachysm“-Hengst, Shlid’s „Pedritta”, M. Ester­­házy 3, dorace­ Bernet" und Waughs’ „Bibelot“. „Theorist” Scharfe Race vorlegend, ging mit feinem Stallgenosfen an der Tête des Feldes, welches „Satachys­m“ und „Lehetetlen“ Schloffen, bis in die Gewinn­­bahn, in welcher die beiden Textgenannten ihre Pläne derart verbesserten, daß auf Distanz dieselben [chon die Führung hatten. „Satachy­sm“, der heute wieder prächtige Form zeigte, trennte sich von dem Ge­noffer und Fam ohne Anstrengung als Exfter ; drei Längen zurüd „Lehetetlen“, „Bedritta” eroberte sich noch knapp vor dem Gemini­­pfosten den dritten Wlad, Metten 22:5. — Für das zweite Nennen der Z­weijährigen im heutigen Meeting, Handicap 1200 ff. für 2jährige inländische und deutsche Pferde, 1000 Hieter, wurden gesattelt: Hendel 3 „Suprise”, Györ­gyeys „V­enezia”, Schosberger’3 „Nixtdeutsch”, Mayer’ „Fair­­mind“ und Aud. Kristys „Erti” Etute. Nach verzögertem Start, den „Grni“ verschuldete, aings im Rudel so lange, bis er „Sunrise“ gefiel, sich der Gesellschaft zu entledigen, um nach Gefallen zu siegen. Bier Längen zurüd „Tate Wind“, diesem dicht auf „Erni“. Wetten 10 : 5. — Kein Renntag ohne Berlaufsrennen, und um das Uninteressante dieser Nummer zu verstärken, dieselben Bedin­­gungen : 700 fl., 1600 Meter, aud dieselben Konkurrenten: Paul Gu­erházy’3 „Nachteschen“, Wacerow’3 „Saquitta“ und Waugh’3 „goup Baron“, dieser war um vier Längen vor „Saquitta” Erster, Wetten 10:5. Während die Frodens den vorigen Nennens zur Waage zurückehrten, ertönte das Glocenzeichen für das folgende Hürdenrennen Man beeilte sich, um so rasch als möglich den Schluß de Meetings herbeizufü­hren. Das Nennen, mit 700 fl. dotivt, 2400 Meter, lag vom Wrade weg zwischen Schosberger’s „Theodolith” und Nikolaus Gsterházy’s „Lremonia“, in deren Gesellscchaft noch Paul Esterházy’s „Bravienta“ sichh befand, die bei ihrem ersten Erscheinen auf dem Turf sich s­chlecht einführte, da sie schon bei der Distanz fertig war. Bmischen „Theo­­dolith” und „Tremonia” wurde ein selten schönes Finish durch­­gefochten, welches erst unmittelbar beim Ziel zu Gunsten „Th­eo­­volithics" endete, der um eine halbe Länge, Sieger blieb. Wetten 20,5. „Theodolith” wurde bei der Versteigerung für den Baum Esterházy’schen Stall um 5150 fl. erworben. Auch­ in der Notunden-Steeplehase Handicap 1009 fl., für inländische und deutsche Werke, 4800 Meter, wurde die Parade vor der­ Tribüne aufs Nothwendigste beschränkt und im Galopp Tiefen zum Start: tilolaus Gu­erházy’s , távirat", Dörys „Timellam“, Baumgartner’3 „Carmen“, Schos­­berger’3 „Gtella” und Mr. Smith’s „Humming Bee”, in mäßiger Race und unter mechselnden Chancen wurden imumtliche Hindernisse bis zum Teufelsgraben und zwar mit nicht gewöhnlicher Praäzision genommen. Nach dem Sprunge über den Graben war „Etella”, bisher in der Nachhut, bereits dem führenden , Távirat" zur Seite. Bei der verlegten Hürde kam , Tavirat" mit seinen Neiter ES zu dal und „Etella“ hatte nunmehr das Nennen in Händen, da der nächtliegende „Carmen“ die vorgelegte Pace nicht halten konnte. Hinter „Etella“ landete „Zimellam”, welche , Carmen" um den zweiten Maß schlug , Wetten 14 : 5. Sür den österreich­­­ den Derby 1884 i­­er „Neady Money“ (Blaskovits) in die erste Reihe der Favorit3 und zwar an Stelle des bisher hoch­­gehaltenen Springer’s ,„Mifa getreten. Die Bootmak­er gegen gegen „Neady" 8:1, gegen „Mifa” und , Bastor" 10:1 und Hendel’s „Suuvie” 15:1. M­ewv-AKorf, 31. Mai. Anläßlich der gestrigen Panik auf der Brooklyn-Brücke sind zwölf Todte­nd sechsund­­zwanzig Verwundete zu verzeichnen, e3 ihn darum wenig wüßt, wenn wegen der Fortsehung die Strafe nach Jn GALEBA Gefege­­n würde. Sollte der Gerichts­­hof in Betreff der Einleitung des Duells nach §­ 163 sein Schuld­­urtheil fällen, so würde er die Anklage wegen der nach §. 164 nicht aufrechterhalten, sondern die vorläufige Zurücleitung der Alten begehren.­­­­ Aus diesem Grunde beschloß der Gerichtshof, den Antrag des Bertheidigerd vorläufig abzulehnen. · Heeretlevv-Heydebr­and«wird nun pexjnommem Fr spricht stotternd,und zwar oft mit mühsamer,peinlicher Ans­trengung. . Der Angeklagte erklärt, daß Herr Gilberer in der Sport- Zeitung seine und seines Vaters Ehre als Angehörige der preußischen Armee antastete, indem er sagte, daß sie sich in der preußischen Armee unmöglich gemacht hätten. Er habe dafür in der Weise, wie es geschehen, Satisfaktion gesucht.­­­­ Der Präsident erliest den Artikel der Sport-Zeitung, welcher Anlaß zu der Herausforderung gegeben. In demselben wird farkaftisch eines in einem Berliner Sportblatte veröffentlichten Auflages er­­wähnt, in welchem der Berfaffer Therwoulf (Heydebrand­­fi) in der Beurtheilung der gegenwärtigen Leistungsfähigkeit eines Pferdes ein­geht, welches schon vor längerer Zeit ehren werden mußte. Gin Stkribler, der fote Unrichtigkeiten niederschreibe, neigle an den Arbeiten Anderer. Es sei bedauerlich, daß Offiziere, welche sich in der preußischen Armee unmöglich gemacht haben, mit Kind und Kegel nach Wien kommen und hier in ihrem Verhalten Arcoganz befunden. Der Schreiber drüct sein Befremden darüber aus, daß das Berliner Wachblatt seine Spalten einem Literarischen Freibeuter öffne, welcher einen frechen Literarischen Diebstahl mit der Fabrizirung eines Hand- Buches des Reichssports begangen habe. Derselbe habe sich in de biesigen Sportkreisen n­ie dadurch bemerklich gemacht, daß er die eine­­ Hälfte anpumpt, die andere Hälfte dreift befudelt. Der Angeklagte erzählt nun die Details des Duells, wobei er ablehnt, über Versonen Auskunft zu geben. Der Präsident wendet sich sodann zu Seven Silberen Dieser erklärt, daß er über alles Thatsächliche, Versonenfragen aus­­genommen, Aufklärung geben, in die Veranlassung der Zeitungs­­polemik aber nicht eingehen werde. „Ich befinde mich in der unanges­nehmen Lage eines Vlannes, Der Nemanden thätlich infultirt hat, wobei jemand hinzukommt, ohne die Gründe Dieser Ge­waltthat zu fennen. 30 muß gleichwohl den Hohen Gerichtshof bitten, mir zu ers lauben, daß ich auf die V­orgeschichte nicht zurücgreife, da ich meiner­­seits es ingentil halten wirde, von einer Angelegenheit weiter zu sprechen, welche inzwischen in ehrenhafter Weise beigelegt is.“ Der Angeklagte theilt nun mit, daß seine Selundanten anfangs Säbel vorgeschlagen hatten, daß aber dies von der Gegenseite nicht acceptirt wurde, vielmehr auf Bistolen bestanden worden sei. Cr bes bestätigt, daß die Sefundanten bemüht ge­wesen, eine V­ersöhnung herbeizuführen, und sagt im weiteren Verlaufe seiner Darstellung : „Das Duell hätte freilich ebenso gut im Kinderpark wie in Preßburg stattfinden können, nachdem einer der Tceilnnehmer am andern Tage bei der Polizei Miles erzählt hat." Ueber seine Vermundung sagt der Angeklagte, daß sie sechs Wochen zur Heilung bedurft habe. Er gibt an, daß die Distanz 20 Schritte gemefen und daß die Sefun- Ba­sik das Verdienst erworben,­­möglichst große Schritte zu machen. Von den Bernehmungen der G Sefumdanten, welche ihre Theil­­nahme angestehen, ist diejenige des Herrn v. Fukovic 8 besonders zu erwähnen. ‚Die charakteristische Gestalt Dieses Angeklagten, der tiefbraune Teint, das pechsschwarze Haar, der martialische Schnurrs­bart und die stramme Haltung sind genügend bekannt. Er verleugnet auch heute nicht ganz seine drastische Ausdrucksweise, so sehr er sich sichtlich Mähigung aufzuerlegen sucht. Er schickt voraus, daß er über die Vorgänge in Preßburg jede Auskunft ertheilen wolle, jedoch nicht über die Geschehnisse in Wien, weil er sonst über Versonen sprechen müßte CS ergab sich nämlich aus der­­ Verhandlung, daß noch eine andere, nicht in die Anklage mit einbezogene Person bei den Bort­bereitungen zum Duell mitwirkte. Herr v. Zubovics sagt nun mit ungarischem Hecente: „Ich bin nach Preßburg und hab’ die Nei­­­fale gemiethet. Mir haben alles Mögliche gethan, um die Behörden torezuführen. (Gelächter.) ch habe gesagt, daß ein wildes Thier ge­ritten werden soll, und einen Bandur genommen, zu dem ich gejagt habe: Es ist ein mildes Thier d’rin, da darf Niemand herein." Die ungefährlichsten P­istolen seien von den Sekundanten, und dazu Heine Kugel, „es grenzte an Lächerlichkeit”. Er habe veranlaßt, daß die Durellanten si auf Sandhaufen stellen mit dem Naden gegen­einander ; auf das Kommando hatten sie sich umzudrehen und zu schießen. Gewöhnlich wird auf dem Sandhaufen das Umdrehen sehwer, und die Duellanten verändern ihren Standpuntt. Daß der Schuß so un­glüclich gefallen, sei unerklärlich. Eine Ehrenerklärung, die vereinbart war und die Gilberer bereits angenommen, war von Heydebrand in dieser Form abgelehnt worden. Er habe nun Gilberer vor Beginn 063 Z­weifampfe3 nochmals zu einem Ausgleiche zugeredet, er wolle eine neue „Berichtigung“ aufleben. „Ich habe gesagt, daß ich Ahnun­­gen habe; ich habe ihm­­ Schreden einflößen wollen.” Er 3 sei umsonst gewesen. Nach dem ersten Schuffe habe er seine Versuche wiederholt. Er habe gesagt: „Wenn man sich einmal anschießt, tt es eben so ist, wie mein man sie zehnmal anschießt.” Ex sei überzeugt, Sil­­erer wäre einverstanden gewesen, aber die Gegenpartei wollte nicht, und Erniedrigungen habe man sich nicht ausfegen können. Der Präsident — fonstatirt aus dem Verhöre des Herr v. Heydebrand und des Grafen Grotta bei der Polizei, daß dieselden dort über die Thätigkeit der heute angekragten Sekundanten Aufschuß gegeben haben. 3 3ubovics: Thut mir sehr leid, daß die beiden Herren der Polizei so gefällig waren. Unsere P­olizei ist ja seine spanische Tortur, die Geständnisse herausdrüht. In Ehrensachen darf man seine Namen nennen. Der Präsident konstatirt noch aus den Alten, daß ‚Herr v. Heydebrand aus der preußischen Armee wegen eines vorganischen Sprachfehlers ausgetreten sei und hiebei die Charge eines Gelenge- Lieutenants verliehen erhalten habe, sowie daß sein Verhalten in der Armee tadellos war. Auf Begehren des Dr. Beneditt werden die Bestimmungen des ungarischen Gefebbuches über das Duell in einer deutschen Ausgabe verlesen . Der weitere Antrag, daß auch die Normen des österreichi­­schen Militärgefeges hierüber, sowie eine Mittheilung der „Nord­­deutschen Allgemeinen Zeitung” über den Erlaß des Deutschen Kai­sers in Sachen der Ehrengerichte verlesen werden, wird vom Gerichts­­hof abgelehnt. s. Das Greenntnißgericht sprad) beide Angeklagten des ihnen zur ab­­gelegten Verbrechens des Zweikampfes s9 uldig und veruntheilte Heydebrand zu fedd, Silberer zu vier Wochen Kerker, bei Lebterem verschärft durch einen Tag Einzelpatt. Die Sekundanten Dr. Guttmann, Graf Grotta, Georg Ernst und Feodor v. Zubovics wurden zwar von der Anklage frei­gesprochen, die Herausforderung überbracht und die Modalitäten des Duells vereinbart zu haben, hingegen die drei Ersten wegen Z­eilnehmung am Zweikampfe, welches Verbrechens sie der Gerichtshof schuldig erkannte, zu je vierzehn Tagen Kerlers verurtheilt. Ah Zubonics wurde zwar des Ver­brechens sch­uldig erkannt, allein entsprechend den Ausführungen seines Vert­eidigers Dr. Frischauer­s Ausländer, der ein Delikt im Auslande begangen, freigesprochen. Gegenüber der Polizei- Note über Zubovics, welche denselben als leidenschaftlich und exzen­­trisch _Schildert, bemerkte Dr. Frifchauer. Bubovics sei allerdings leidenschaftlich, war es aber auch, als er bei den Meberschwenntungen in Szegedin und Kaiserebersdorf Hunderten von Personen das Leben rettete.­­ Die Staatsanwaltschaft wird von dem ihr zustehenden Nechte, die Auslieferung Bubovics von der ungarischen Negierung zu fordern, Ft einen Gebrauc machen; denn nach den Ergebnissen der heutigen Verhandlung hat Zubovics sie ebenfalls an den Versöhnungsversuchen betheiligt, was den Sekundanten n­ach­ um­garischer Gepflogenheit Straflosigkeit zusichert, und so müßte Zubovicz, falls er mit Bewilligung der ungarischen Gerichte hier nochmals an­geklagt werden würde, jedenfalls freigesprochen werden. Dies, ferner die Juden .­" : " A · Duell-Affaire Heydeprand-Silberer, Original-Telegramm des „Bester Lloyd“­ Bien, 31. Mai. — Fortsehung aus dem Abendblatte. — Die Angeklagte 11 nehm es zu beiden Seiten des Gerichts­­tiiches Platz,auf jeder Seite einer der Duellemten mit seinen Sekundanten-Diese Hartei the Webre IIId erscheint im Frack,die Partei Eilberer im Salonrod. Die Staatsanwaltschaft it auch Dr. v. Pfelfer ver­treten , als D Vertheidiger fungiren Dr. Benedikt un Dr. Srildauer. Vor Beginn des Berherő wird auf Antrag des Dr. Fri­auer die Entscheidung des Ober-Landesgerichtes über den Einspruch verlesen, welchen er für Heren v. Zubovics erhoben hatte. Das Ober-Landesgericht verwirft darin die Einwendung, daß Herr v. Fu­kovics sich an dem Duell als ungarischer Staatsangehöriger in Un­­garn betheiligt habe und also­ nach ungarischen Gelegen zu behan­­deln sei, weil die einleitenden Schritte für den Zweikampf in Wien II und die Ausführung des Duell nur die Forxtießung ges wesen sei. Dr. Frishaner beantragt nun die Vertagung der Verhand­­lung, um im Wege des Justizministeriums zu den authentischen Normen des ungarischen Gejeßbuches über das Duell zu gelangen, da sein Klient für eine als Ausländer im Auslande begangene Hand­­lung nicht schärfer als nach den dortigen Gebeten behandelt werden könne. Insbesondere handle es sich um den Aufschluß, ob ein Sekun­­dant, welcher sich bemüht habe, das Duell zu verhindern, strafbar sei, und in welchen Verhältnisse sie das dortige Staatsgefängniß zum hiesigen Retker befinde. Der Staatsanwalt bekämpft diesen Antrag, weil Zubovics — jedenfalls wegen des ersten in Wien begangenen Theiles Der straf­­baren Handlung — nach österreichischem Gejege zu bestrafen sei und Edaba, 31 Mai. Drig»Telegr.) Der allgemein gefü­rchtete Ro­st zeigt sich hier und in der Umgebung seit mehreren Tagen. - Siófok,31.Mai.(Orig.-Telegr.)Ein sanfter wanner Regen erquickt die Saaten und Fluren,der Saatenstand ist bis jetzt ein günstiger. Tsäck­,31.M­­ai.(Orig.-Telegr.)Die Börser­kammer beschloss in ihrer heutigen Plenarsitzung,die Notie­rung der verlosten sechsperzentigen un­­garische­r Gold-Rente vom 1.Juli an aufzu­­lassen.Ferner wurde einuenderung bei der Zinsenberechung von Devi feIt dahin beschlossen,daß bei Wechseln auf Ruß­­land der dritte Tag,bei Wechseln auf alle anderen Plätze aber der zweite Tag nach dem Tage der Abliefer­ung alsåvista Verfallstag für die Zinsenberechnung zu gelten habe. Wien,31.Mai.(Orig.-Telegr.)Das»Fremden­­blatt«berichtet,daß die Eisenbahndirektoren- Konferenz,welche in den letzten Tagen in Villach stattfand, einen äußerst bewegten Verlauf nach 111.Es handelte sich um die Stellungnahme zu den Beschlüssen der Eisenbahntarif-Enquete und zu den Handelsministerial-Erlässen,welche die eingehendste Behand­­lung und Erledigung der von der Enquete formulirten Anträge empfahlen.Hofrath Groß stellte den Antrag,von der Verhandlung der Enquate-Antre­ige und Ministerial-Erlässe die dem staatlichen Betrieb mittelbar oder unmittelbar unterstehenden Eisen­­bahnen­ auszuschließen und mit der Verhandlu­ng nur die Nord-,Nordwest-und Staat ZVAHUZU betragen­ welche in ihren Ausarbeitungen in mögl·st-k-ux»z)erst 4

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