Pester Lloyd - Abendblatt, August 1883 (Jahrgang 30, nr. 175-199)

1883-08-01 / nr. 175

1888, — Au, 175, | anittwod, 1. Inant, | . If-— re Budapest, 1. August. "— Die daforrmäanisschen Phantasien werden mum selbst Den Franzosen zu bunt. Die Rumänen haben gewiß Feine Ursache, si über Mangel an Sympathien auf französischer Seite zu befragen. Um so bemerkenswerther Si es, daß der „Konstitutionnell den großrumänischen Befreitaten, welche neuestens in dem bekannten Plane der Henderung des Königstitels Ansphrnd finden, auf das ent­­regiedenste entgegentritt und den Bukarester Politikern zu Semathe führt, daß der Versuch der Verwirklichung dieses Planes, der im Widerspruche mit den Vorausjegungen stehe, unter denen Europa in die Erhebung Rumäniens zum Königreich unwilligte, einen ah der Großmächte provoziren wü­rde. „Es ist far", schreibt das französische Blatt, „daß eine solche Titeländerung ohne formelle Anerkennung der auswärtigen Mächte Feine Giftigkeit haben kann. Das Gefeg vom 26. März 1881 besagt in seinem ersten Artikel: „Burst Carol nimmt file fi und seine Nachfolger den Titel eines Königs von Rumänien an." Ws Herr Coeresen, der damalige rumänische Minister des Aus­­wärtigen, Dieses Geieg den Mächten notifizirte, um die An­erkennung des neuen Titels anzufachen, schrieb er al­ seine Agenten, das Rumänien s­einerlei Präjudiz bezü­glich der Rechte einer andern Nation herbeizuführen beabsichtige; es habe den Borlag, „eine neue Garantie der Ordnung amd der Stabilität an der untern Donau zu bilden.” Nm int Vertrauen auf diese Versicherungen und gemäß dem Wort­­laute des zitirten Gefeges, der mit diesen Versicherungen übereinstimmt, Haben die Mächte den neuen König von Rumänien ernannt. Die Nadifaten hatten schon zu jener Zeit den Berjuch gemacht, den Titel eines König der Rumänen einzuführen. hr Versuch scheiterte an dem Proteste des Wiener Kabinets. Sie nahmen nm einen neuen Anlauf, Dessen Chancen wir nicht kennen. — Mr zweifelhaft wird jedoch der Kaiser von Oesterreich eine solche Titeländerung verufiren und mir sind überzeugt, daß sich ihm auch die anderen Großmächte anschließen werden. Die ruminische Negierung wü­rde sich daher in einem solchen Falle einem Affront und vielleicht sehr ge­­­ährlichen Eventualitäten ausjegen.” a Unterdessen erhält sie das Gericht, daß die Mächte übereingenommen seien, der Gesandte Numäniens in London sei zu einer Konferenz, welche die Modalitäten der Ratifi­­kation der Donaufrage feststellen wird, einzuladen. Vestätigt fid­ Diese Nachricht, Dann läst fid nicht Länger daran zweifelt, daß Numänien seinen Willen, zu den Konferenzen über die Donaufrage beigezogen zu werden, nachträglich durchgejebt hat, denn schwerlich wire sich die Thätigkeit des rumänischen Gesandten auf die bloße Theilnahme an einer Fornalität beschränken. In Diesem Falle hätte unser Auswärtiges Art entweder den Kü­rzeren gezogen oder sich wieder zu einem­ntgegenkommen verirrt, durch welches seine ganze bisherige Haltung in der vielbesprochenen Aus­gelegenheit alterixt wurde. Doch wollen wir abwarten, bis die Meldung ihre autoritative Bestätigung findet, ehe wir weiter darüber sprechen. Die französische Regierung sett in der Kammer die Eisenbahn-Konventionen durch, und im Senat hat sie die Bestimmungen über die Ge­­­richts-reform, wodurch die Unabhängigkeit der Richter theilweise aufgehoben wird, zum Siege geführt. Der vom Senat angenommene Artikel ist nicht konform mit dem Beschlnsse der Deputirten-Kammer. Nag dem von der legtern genehmigten Entwürfe hätten sämmtliche Richter aus ihren Aemtern entfernt und durch neue exiept werden dürfen, während die von dem Senats-Ausschusse ein­­gebrachte Vorlage nie die Ablegung so vieler Nichter ge­­stattet, als Stellen aufgehoben werden sollen. Das jenige Personal bleibt demnach größtentheils Fortbestehen, mit Aus­nahme der etwa 350 Nichter, die vermöge der Aufhebung ihrer Sike aus ihren Wentern entfernt werden, sowie der­­jenigen, die in ihre Verfegungen nicht willigen und frei­­willig zurücktreten wü­rden. Nichtsdestoweniger stimmen die konservativ-republikanischen Blätter wehmüthige Klagen darü­ber an, daß mut das Prinzip der Unabregbarkeit der Richter zersihrt sei. Insbesondere befragt es das „Journal des Debats", daß der Senat von seinem Nevisions- und VBeto- Nechte seinen Gebrauch gemacht habe. Die Regierung sagt, ‚88 werde in Zukunft in der Magistratur nit Freunde haben ; aber werden die Freunde des Herrn Martinseuillée auch die Freunde seiner Nachfolger sein, mich wo sei die Garantie, daß ein anderer Großsiegelbewahrer sich bei den „purificationen“, die sich gewiß wiederholen wider, von derselben Unparteilichkeit werde leiten Lasse er, wie der gegen­­wärtige Justizminister ? Es sei bedauerlich, daß in Zus­­unft eine fundamentale Institution nn no) Durch Die ‚guten Absichten eines einzigen Mannes befehtigt wird. Ob­­wohl der Senat noch etwa zehn Artikel des Magistratur- Neforn-Gefeges zu disfusiven hat, so hofft man doch auf die rasche Erledigung desselben, da selbst Die Bestimmung, daß der­ Kassationshof als­ oberste Auftanz file Die Magistratur zu fungiren Habe, nicht auf Opposition stoßen wird, den. Wenn man nun verlangt, daß die Kirche für sekundäre Kon­­zessionen darauf eingehe, ihre Freiheit verlegt zur­iehen, so heißt das eine enorme Konzession verlangen, ein Zugeständniß von Dingen, welche sie nicht zugestehen han. Das Leuchtet Sedem ein, welcher lei­denschaftslos prüft und Dabei erwägt, daß die Kirche Grundsäte, Meberzeugungen und Aufgaben besist, die wir sie wesentlich sind. Aber man wirft ein, Berlin habe ja die ursprünglichen Fesfeln gelocert, Nom möge ma seine Sartnädigkeit aufgeben, eine partielle Anzeigepflicht konzediren und so seine Sehnsucht nach einer Annähe­­rung betätigen. Man wou­rde auf eine solche­ Aufstellung nicht ver­fallen, wenn man die Dinge ordentlich geprüft­ hätte. Die theilweise zugestandene Anzeigepflicht ist in der That unanwendbar. Wie tan man das übersehen ? Syn der abstrakten Theorie mag die Sache ja thunlich erscheinen, wie so viele andere Dinge, deren besondere Um­­stände und Bedingungen oft erft bei der praktischen Anwendung her­­vortreten. Aber wie dann in Wirklichkeit eine theilweise Anzeigepflicht vernünftiger Weise zugestanden werden ? Diese­m wirde entweder in Bezug auf ihre Ausdehnung oder auf ihre Dauer theilweise et Nunmehr, wie kann man die Anzeige­­pflicht dieser Diözese auferlegen und jener nicht ? Entweder sieht man darin eine Gunst, und weshalb soll diese dann nicht allen Gläubigen derselben Kirche zusommen, allen Gliedern desselben Körpers,­­ sofern nicht einzelne sich der Vergünstigung besonders unmürdig ernriesen haben sollten oder man sieht darin eine Strafe, und aus welchen Gründen sollen dann die Einen davon betroffen werden, die Anderen nicht, weshalb sollen die Einen davon frei bleiben,­­ die Anderen nicht? Und wie könnte der­ Bischof in jedem Falle die Bjarren bez­­eichnen, auf welche diese Maßregel Anwendung finden soll,­ohne sich Gehäfligkeiten, Klagen, Unorödnungen und Berwirrungen aller Art auszulegen, die nicht ganz ohne Grund wären? Wenn es eine fast it, weshalb sollen je nicht alle in gleicher Weise tragen ?­ Wenn es ein Bortheil ist, warum sollen ihn dann nicht Alle genießen ? Und wie tönnte man jene Privilegirte und neue Bedrid­e schaffen gegen­über „gleichen­ Brüdern ohne Brivikegium oder ,ohne Bedri­dung ? Oder sollte, man sie eine Zeit lang, bei den ‚Einen, Die andere Zeit bei Anderen anmenden ? Dann würde die Konfusion wachsen, würden die Streitigkeiten sich mehren, ohne,daß irgend etwas­­ Anderes erst reicht wu­rde, als daß in der anzeigefreien Zeit wieder beseitigt wu­rde, was in der ihr unterwworfenen Zeit geschehen wäre. So würde sich die Geschichte­ der Penelope erneuern, indem man in der Nacht mit der Zerstörung der am Tage volbrachten Arbeit beschäftigt wäre. Die Anzeigepflicht kann also nur vollständig oder gar nicht in Anwendung kommen , sie theilweise anwenden wollen, ist unprak­tisch. Man möchte also, daß Rom als Gegenleistung fü­r Heine und par­­tielle Konzessionen eine sehr große und vollständige Konzession be­­willigte. Aber heißt das pari passu ?­ Wir überlasfen das Lxtheil darüber dem Scharfsinn und der­ Loyalität SYener selbst, welche diesen Gedanken vertheidigten, ohne vorher das immense Mitverhält­­nis der Sache erwogen zu haben. Wenn sich die Sage so verhält, wenn man von dem Heiligen Stuhle das Marimum von dem­ verst langt, was es, wie man annimmt, geben kann, wenn man das als Gegenleistung für das Minimum fordert, was gegeben wird, kann man, da im Exnfte behaupten, daß man mit­einander gleichen Schritt halten wolle? Wir missen nicht, wie man gerechterweise Rom des Mangels an Versöhnlichkeit anklagen, kann, wenn Dieses die gegenseitige Annäherung anders auffaßt und sich zu einem solchen Mißverhältnisse der Konzessionen nicht bereden läßt. Wir sind überzeugt, daß bei Erwägung so evidenter Grü­nde der deutsche Scharfsinn und die deutsche Generosität und Loyalität die Haltung des Heiligen Stuhles mit Billigkeit zu würdigen wissen wird, und zwar um so mehr, als selbst dann, wenn Nom jedem fremden Wunsche nachläute, durch diese unüberlegte und befremdliche Nachgiebigkeit thatsächlich ganz etwas Anderes erreicht wirde, als jener wahre, solide und dauerhafte Friede, der, wie wir glauben, von dem Staate nicht weniger als von der Kirche gewü­nscht und gemollt wird und der m­entale auf dem schwanzenden und sandigen Fun­dament begründet werden kann, auf den ihn, sicher ohne 008 zu be­merken, Der aufbauen wü­rde, welcher das pari passu auf so inforierte Weise auffassen wollte.” 2 Brenien nd Der Vatikan. Der telegraphisch flizziere Artikel des „Ofservatore Romano" ‚Über die kirchenpolitischen Unterhandlungen zwischen der preußischen Regierung und der Kurie Liegt uns heute im Wortlaut vor, und wir halten denselben fur interessant genug, um ihn in Folgenden wörtlich zu reprod­uziren: „In Deutschland kommt man oft und gern auf die Konzessio­­nen zurück, welche laut der Ansicht Mancher von dem ich. Stuhle als Gegenleistung für die Konzessionen des Staates gemacht werden müßten. Weil der Weg zum Frieden von beiden Theilen gleichen Schrittes zurückgelegt werden müsse, wiederholt man, daß Man nicht­en dürfe , daß es sei, nachden Berlin etwas konzedirt habe, um­ Sache, die Anzeigepflicht zuzugestehen, mit welcher man, um pari passu vorzugehen, die ersten Konzessionen der Regierung beant­­worten müsse. Wir sind weit davon entfernt, die bona fides eines folgen Natsonnements anzuzweifeln; wir sind auch überzeugt, daß die Loyalität der deutschen Staatsmänner das Unzutreffende einer ähnlichen Forderung, Ear erkennen, und thatsächlich eingestehen wird, wen sie nur die Dinge so prüfen, wie sie liegen. Weil wir mir einsehen, daß ich­ zwischen diese richtige Hinsicht nur eine Wolfe geschoben hat, so beeilen mir und unsererseits, Dieselbe zu zerstreuen. ES unterliegt einem Zweifel, daß man die verschiedenen Bedingungen und die verschiedene Natur der beiderseitigen Konzess­sionen nit berückichtigt und daß man folglich Konzessionen eines gewissen­ Grades durch eine Konzession beantwortet wissen möchte, welche viel größer und wichtiger it, als jene, so bak statt des­­ pari passu Schrittes der Staat dich einen Ort allein viel mehr er­­langen wide, als er durch nicht wenige Akte geben könnte. Die Konzessionen der Negierung bestehen aus einer Anzahl nicht zus­­ammenhängender Dinge, welche an sich sein System bilden, nicht ein untheilbares Ganzes sind, noch auch ein wesentliches und konstitutives Element eines Prinzips. Jede derselben kann vereinzelt bestchen, ohne den inneren­­ Organismus des Staates zu berühren. Dar­gegen­­ die Anzeigepflicht etwas Untheilbares, ein ganzes Gyfftent, welche fü­r sich allein so wichtig ist, daß sie sicher alle anderen Kon­­zessionen zusammengenommen überragt oder ihnen Doch wenigstens gleichkommt. Die katholische Kirche bhnt d auch aus der Freiheit in der Aus­wahl und inder­­en in dem Wechsel und in der PDBerießung ihrer Kultusdie­ner, der Organe, denen sie die geistliche Leitung ihrer Gläubigen anvertraut. Diese Freiheit leugnen, einschränken und fesfeln, heißt die­­ Kirche treffen in ihrem Amte, in ihrer Negierung und in der Ent­­festung ihrer Mission. Auf diese Freiheit kann sie nicht verzichten.­­Diese­reiheit ist aber, wenngleich einige Schritte rü­ckmärts geschehen und einige ek­elt geladert worden sind, nicht wieder hergestellt war­­( Berlin, 30. Stil. Drng-Korr) As Charakteri­­stikum für die Haltung des Berliner Hofes und der deutschen Regie­­rung bei den durch die am 5. d. an den Bukarester, österreichisch­­ungarischen Gesandten geeid­ete ru­mänisce Entschuldigungs-Note beigelegten austro-rumänischen Mißhelligkeiten nachfolgender Ball sei Ihnen mitgetheilt, der ant beiten den Titel führte: „Eine Deform­ung mit politischen Hindernissen”. Seit der im vorigen Jahre erfolgten Verlegung des Dirersionsfiges der nachher in rumänischen Staatsbefis übergan­­genen rumänischen Eisenbahnen von Berlin nach Bukarest war für den früheren Berliner rumänischen Kommissär in der Eisenbahn: Angelegenheit, Dr. Jean S­alindero, eine hohe Auszeichnung besti­mmt, welche demselben fü­r die Verdienste, die er sich bei Schlich­­tung Dieser seinerzeit vielbesprochenen Eisenbahn-Angelegenheit — ungeschadet der Interessen seines Landes — durch möglichste Berü­ck­­sichtigung der Rechte und Interessen des in der Sache stark engagir­­ten deutschen Kapıtala erworben hatte, vom Deutschen Kaiser vert­rieben werden sollte. Auch sollte diese Auszeichnung als Anerkennung dafür gelten, daß Calindero gleich dem derzeitigen rumänischen Mini­­ster des Meußers Dimitru Sturdza in Gemeinschaft mit den Leitern der hiesigen Diskonto-Gesellschaft eifrigst bestrebt war, die Handelsbeziehungen zwischen Rumänien und Deutschland zu erst weitern und zu festigen. Demzufolge wurde Herrn Dr. Calindero­fon während seiner hiesigen Yhrunwesenheit manche Bevorzugung und Höflichkeitsbezeigung zu heil und fühlte sich selbst der greise Deutsche Kaiser gelegentlich des Rundganges der Maje­­stäten bei S Hoffestlichkeiten des Deftern, veranlagt, seinen „Monsieur Calindéro" ostentativ mit Huldvollen Ansprachen auszuzeichnen, wobei allerdings auch in Betracht zu ziehen wäre, das Galindero auch bei seinem König und bei der in Deutschland lebenden fürstlichen Familie der rumänischen Majestät in hoher Gunst steht, gingen nach der nur vorigen Jahre erfolgten Rückkehr. Calindero’s nach Bukarest Monate, ohne daß von der bestimmt in Aussicht ge­­nommenen Dek­rivung desselben etwas verlautete; zur Zeit der vor fünf Monaten in London zusammengetretenen Donau-Konferenz konnte man überhaupt glauben, diese Dekorivung sei deutscherseits aufgegeben und als Schreiber dieses vor ungefähr sechs Wochen mit einer wohlunterrichteten Persönlichkeit über diese Angelegenheit zu sprechen kam, da­ wurde ihm die Deutliche­ Auskunft zutheil, daß hier: ALles3 ver­mieden­ werde, WASSER Wien als eine­ Bevorzugung der Rumä­­nen aufgefaßt werden könnte,... Kaum aber war der durch den famosen Herrn Gradisteanu produzirte Zwischenfall beigelegt, da sonnte man auch wieder nach langer, sehr langer Zeit über diese Dekorirung einige Andeutungen hören, welchen dann auch Diefelde besteht in dem Keonenorden 2. Klasse mit dem Stern, welchen der Deutsche Kaiser Herrn Galindero verliehen hat. Derselbe ist, wie es heißt, von der ihm gewordenen immerhin nicht alltäglichen Auszeichnung bereits verständigt, in alserregter Zeit die Dekorwung selbst folgte. ne, Trug alldem verl­or Petersburg, 28. Juli. Das offiziöse Blatt „St. Peter­­burgsk­a Wjedomosti” widmet der Lage der orthodoxen Kirche in Oesterreich-Ungarn, Serbien, Bosnien und der Herzegovina, Bul­­garien, Ost-Numelien und Miazedonien einen langen Artikel : „Wir haben schon einige Male,“ schreibt das genannte Watt unter Anderem wörtlich, „ü­ber die traurige Lage der orthodoren Kirche außerhalb Rußland, namentlich aber in Desterreich- Ungarn und auf der Balian-Halbinsel gesprochen. 60 lange noch der Karloinger Barriach Raiacstics das Haupt der Dorthodoren in Desterreich war, war die Lage der orthodoxen Kirche, obwohl dieselbe beständig mit ihren Gegnern rann, weit besser als die gegenwärtige, weil sie sich in ihrer Reinheit erhielt und nicht um einen Schritt von den Kanons der orthodoxen Kirche ü­berhaupt ab» wich). Die Kirche wurde von der Synode der Karloviser Barb­achats nach den Satungen des kirchlich-nationalen SKongresses geleitet. Es blühte die Kirche, es blühten auch­ die Schulanstalten, welche von den nationalen Fonds erhalten wurden. Das orthodore Bolt fühlte sich glücklich und bewahrte enge Bande mit seinen anderen Glaubens­­genossen, und die Feinde der Ortholoogie konnten dieselbe keineswegs schmäh­en. So war es auch unter dem Metropoliten Mashirer vich und unter dem Patriarchen Svacsioptics. Alles hat sie aber geändert, seitdem Angyelics Patriarch geworden ist, unter dem bereits alle Traditionen der berühmten Zeiten des Patriarchen M­alacsiecs der Vergessenheit preisgegeben wurden. Das reine orthodoxe religiöse Gefühl hat begonnen zur schrwinden und die orthodoxe Kirche hat angefangen, si der un­­ga­rnschen Negierung politischer Ziele wegen dienstbar zu machen. In Serbien hat, wie bekannt, beinahe eine Härxesie pl ab­­gegriffen, und der legale Metropolit­mus außerhalb seiner Metropole leben, in welcher eine nicht kanonische Hierarchie fehaltet und waltet, die­­ eher alles Andere nur nicht orthodor ist. Je k Su Bosnien und der Herzegowina mußte sich der ökumenische Patriarch in Anbetracht vor Zeitforderungen und gegenwärtigen Verhältnissen mit der Trennung dieser Metropolie von der großen ökumenischen Kirche einverstanden ertleuen und dem österreichischen Kaiser die Ernennung des Sarajevoer Metropoliten und anderer ortho dBärer Bischöfe Bosniens und der Herzegovina überlassen. Die kirchlichen Angelegenheiten sind dort in einer Reorganisirung begriffen und es findet ein heftiger Kampf mit der katholischen und protestantischen Propaganda, mit welchen indessen Metropolit Sawa Koffanovics ringe, flat.“­­ Nachdem das Blatt auch­ die orthodoxe Kirche in Bulgarien, Ost-Numelien und Mazedonien einer ähnlichen Besprechung unter­zogen, fährt es fort: im „Die katholische Propaganda unter den Brotestorate Desierz­reichs und Frankreichs und unter verstärkter Mitwirkung des Papstes Leo XIII. selbst hat noch nie so viel Lebenskraft, an den Tag gelegt, wie heutzutage. Aus Bufarelt wirkt der katholische Bischof auf seine Agenten an der Donau, in Sistowo, Auftihos, Tultiga Haben sich seit der Zeit des Ministeriums BZankoff-Karameloff in olge, des Zankes dieser beiden Andersgläubigen Propaganden und Agitationen festgelest. Im südlichen Bulgarien agitirt der dorthin aus Oesterreich eingewanderte Bischof Hippinger fühn und offen and hofft, die Bulgaren frü­her in den Schoß der römisch-katholischen Kirche hineinzuführen, als der Ausgleich des bulgarischen Crarchen mit dem­ Patriarchen zu Stande komm­t. Der VBapst stiftet dort seine katholische Hierarchie, bestimmt Gutbischöfe und Bischöfe aus den Bulgaren und bezeugt der flavischen Nationalität seine Sympathie, indem er den Tag der ersten Lehrer der­ Slaven, der Heiligen Kyrill und Methaudius, Feierlich begehen läht, nachdem er dieselben den Heiligen der römisch-katholischen Kirche beigezählt und erlaubt hat, Predigten und Metten in bulgarischer Sprache abzuhalten...” Nac der Aufzählung einer Reihe ähnlicher Beweise der katho­­lischen Propaganda in den übrigen Ländern der­ Ballan-Halbinsel und en in Bosnien und der Herzegovina, s­chließt der Artikel wörtlich: « . . Neiches in Albanien »Die Okkupation Bosiziens und der Herzegovina durch Oester­­reich und die Agitatimchcefes katholischett» und das fortwährende StrebeIt nach de­n BafstschardarstxaL) Salonichiukid der Einfluß Oesterreichs in Mazedonien gleichzeitig von Solun,Mitwvitza und Albanien aus­—allesDas bedroht die Orthodoxie vor­ allen­ Seite stindemormen und gemarterte­r Mazedonien.In Anbetracht einer so schwierten Lage der orthodoxen Kirche kann man nur den bulgarischen Hatrioterc, und Exarchen Einigung mit der ökumenischen Kirchen­ an­­schen­,was das erste Mittel zur Beschützung der kirch­lichett u­nd nationalen Selbstständigkeit des bulgarischen Volkes ist und sein wird.Heutzutage darf man diese wichtige Frge nicht außer Acht lasfen." an Er­de. ». Setn d­­urch Gage­s­enigkeiten. (Professor PaIel Schumacher)Mit inniger Theilnahme lesen wir in amerikanischen Blättern,daßeist alter Freund und Mitarbeiter unseres Blattes Prof­ Pau­l Schu­­macher am 1122.Mai in San Antonio in Mexiko das Zeitlicl2e ge­­segnet hat.Prof.Schumacher war ein gebürtiger Wacser,der, nachdem er seine Studien­ hier und in Wien absolvirt hatte,als 23jähriger Jü­n­glin­g nach Amerika ging,wo er sich bald einen guten Namen als OJTineraloge und Archäolog machte und eine Anstellung in dem Smithsonian Institute fand.Auf seinen Studienreis­en ge­­langte erirunter weiter nach dem Westen,wo er auch seinen­ Haus­­stand grü­ndete.Er starb im 41.Lebensjahre als Direktor u­n­d Miteigenthümer der Kupfergruben der San Antonio-und Pablo- Compagnie,aufrichtig betrauert von all denen,die ihm im Leben nahe gestanden.Prof.Schumacher war ein­ Bruder des Vajaer Postmeisters Friedr.Schumacher und hat in unserem Blatte in den siebziger Jahren», mehrere werthvolle Beiträge veröffen­tlicht. DIE-D­­(Den Sprin­gbrust N­etc auf dem Iinplatze)gedenkt die Vaterländische­ Sparkasse,welche dieses monumentale Werk auf ihre Kosten aufführen läßt,s am Steremstage der Hauptstadt zu übergeben.An den Bauleiter ist der diesfällige Auftrag bereits ergangen­.Die Absicht ist unschwer durchführbar,da das obere Doppelbeckerk,die Frauengestalten der TheifeL Drau und Save,sowie die Figur der Donau bereits aufgestellt sind.Nur noch das Amteb­ecken,sowie die Asphhlt-und Aufschüttungs-Urbeiten harrett ihrer Vollendung. «--­­— (Die Tragödie eines Kindes­)In Groß­­wardeitz hat sich dieser Tage ein dreizehnjähriges Mädchen er­­tränkt;dasselbe hatte vor Kurzem seine Mutter verloren,welche aus Gram über den Selbstmord ihres Gatten(Wilhelm­ Fucc­s)ge­­storben­ war.Das im größten­ Elend zurückgelassene doppelt ver­­waiste Mädchen suchte nun in seiner Verzweiflung seine Zuflucht in» Mit Recht bemerkt»Szabadság«,daß die­ Gesellschaft Sch­ikld trägt­ in dem Sechstmord dieses Kin­des,das man­ den Fluthen der Körös, den Furien der­ Verzweiflung überließ,ohne den geringsten Versuch zu machen,dasselbe für das Leben h­erhalten« (Polizeinachrichten.)Der Kellner Alexan­der Her­­zog erhielt voI­eii­enthaften­rden,auf dem Oktong-Platz Nr.64 gelegenen Wirthshause eine Hunderter-Note behufs Auswertung, ging aber mit dem Geld­ durch­—Dem Kaufmann D.Fug Hertz wurde seine goldene Uhr gezogen;merkwürdigerweise wider­­fährt ihm dieses U­nglück diese Woche­ schon zum zwecken Mal,denn vor einigen Taen entwendete man ihm»im Corso eine silberne Taschenuuhr.—Der 16jährige Schneidergeh­osse Leopold Diamant­­stein verständigte vor einigen Tagen einen seiner V­erwandten von seiner Absicht,sich in die Donau zu stü­rzen.Da Dimantstein seit diesecistkeist Lebenszeichne von sich gegeben hat er aller War­scheinlichkeit nach sein Vorhaben ausgefü­hrt­——Der Tag­löhner Josef Esenger wurde dabei betrete­t,als er dem Maschinenschlosser «·Adolf Hammer­schmid5fl.cms der Tasche entwendete und wurde demzufolge verhaftet· Soldaten und FärberJJn Stuhluketfzen­burg herrscht seit einigetraschen-große Spannun­g»«zwischen den Soldaten und den Färbergehilfen. An Sonn- und Feiertagen macht diese Spannung fie in blutigen Rauferzeffen Luft. Man daselbst nachgerade daran gewöhnt, Färbergesehen begegnet, Blut fließen mü­ffe. Am 4 .. « hat sich ein Soldat einem vorigen Sonntag haben die beiden feindlichen Parteien förmliche Gefechte geliefert. Die Dispositionen der Soldaten lauteten, sich in­ seine Schlachten ein­zulassen dort, mo der Gegner in größeren Massen auftritt, ihn ame­efehoren zu lassen, dagegen aber aggressiv aufzutreten überall, mo, der x · numerisch schwächer zeigt. So berichten Die dortigen Blätter über ein­­ausend Einzelgefechte, die in den Garsen und öffentlichen Gärten der Stadt geliefert wurden. Volles Lob gebührt der Militärbehörde, welche auf die erste Runde von den Nussschrei­­tungen die ergedigenden Soldaten durch Militärpatrouillen verhaften und, nachden die Straßen gesänbert waren, “die Dhove der Kaserne sperren ließ, damit sein Soldat Die Gaffe betrete. Die Soldaten, einmal drinn in der Kampfluft, wollten — wie „Szekesf­­és vidéke“ meldet — die Kasernenthore stü­rmen. Ihr Kommandant, Oberst­­Lieutenant Ob Lidah, sagte sie jedoch mit gegogenem Säbel zu wütd, und ist es besonders vor Energie Dieses Stabsoffisters zu danken, daß die Stadt von weiteren blutigen Erzeisen verschont blieb. Hoffentl­ich wird es den einträchtigen­ Bulanzensmitten der Zivil- und Militärbehörden gelingen, in Zukunft die Wiederholung­­ solcher be­dauerlicher Brzeffe hintanzuhalten. Ein Schuß.­ Der Tolosuner Wirthchafts: Beamte Berne­had Schwarz inspiziere jüngst die seiner Aufsicht unterstehende Outsparzerle; bei diesem Anlasse sah er im Lause eines Feldhegers zwei Lammfelle zum Teich­en ausgebreitet liegen. Auf Befragen gab der Feldheger an, er habe die beiden Lämmer abgestochen, weil sie frant waren. Schwarz gab zur Antwort, die Sache komme ihm ver­­dächtig vor und er werde sie dem­ Güter­inspektor anzeigen. Da ris der Seldheger seine mit Sehrotlörnern geladene Flinte von der Schulter und feuerte auf Schwarz einen , wer verlegt. Den Thäter hat die Behörde verhaftet. Hinrichtungen.­ Für heute Morgens Te Uhr war die Hinrichtung de Raubmörders Georg Rupt in Großwar­dein angeordnet. Nut ist folgenden Verbrechens geständig: An 15. Juni 1882 legte sie Nußt mit zwei Komplizen in der Nähe des neben der Szelelyhider Landstraße befindlichen Csifös-See auf die Lauer, um Neifende auszurauben. Ihrer eigenen Aussage nach haben die TIhäter fon viermal ihr Glück versucht, jedoch nur dieser Angriff gelang ihnen. Es kam nämlich­ der Pferdehändler Zosef Szetely des eges und ein wohlgezielter Schuß aus dem Gewehre Rußt’s traf Szetely mitten ins Herz, so daß er sofort todt war. Ein Pferde­­­händler, der zufällig des Weges fand, wurde tödtlich verwundet. Das geraubte Geld, 327 fL., theilten die Naubmörder. Nußt war seiner That geständig und hoffte, nachdem er bei Gelegenheit der am 21. August abgehaltenen Schlußverhandlung zum Tode verurtheilt wurde, bis zum rechten Augenblick, daß sein Urtheil in zweiter oder dritter Instanz wenigstens in lebenslänglichen Kerler abgeändert werde, zu welcher Strafe seine beiden Komplizen verurtheilt wurden. Er war 32 Jahre alt, römisch-katholiseh, verheirathet, Vater zweier Kinder und bisher ubeanstandet. — Morgen, Donnerstag, wird in Debreczin die Hinrichtung des K­orporals Ludwig TEIUS vom 39. I­ffanterie-Regim­ent stattfinden. Derselbe hat am 5. Juni I. Fu sein Gewehr auf seinen Kompagnie-Kommandanten Hauptmann Sole­ Zeiterer abgefeuert, ohne denselben zu treffen. Im Sinne der­ militärischen Gefege wurde er hiefür kriegsgerichtlich zum Tode verz­­urtheilt. Das Todesurtheil wurde dem Delinquenten gestern Morgens an Fehis hörte dasselbe händeringend an. Nach der Mitheilss­ublifation wurde er aus der Armee ausgestoßen und sodann in die vmenländerzelte überführt, wo er sich bis zur MWrtheitsvollstehung aufhalten wird. » ·.«. (Italien­ische Manöver.)Die groszen militäri­­schen Manöver,welche alljährlich gegen Ende August stattfinden­, werden dieses Mal auf der Ebene zwischen Piacenza und Alessandria,­ welche den Schauplatz aller italienischen Kämpfe der Vergangenheit bildete, abgehalten werden. Den Mittelpunkt der Operationen will Boghera bilden. Der König wird den Mandvern, wie in der Regel, auch in diesem Sabre beiwohnen und anläßlich vexselben zwei große Nevven, die eine in der Stadt Voghera, die andere in der Umgebung derselben abhalten. Anirishhe Kolonisationen. Der frühere Cou­verneur von Archangelsk, General Baranoff, hatte seinerzeit die Stage der Kolonisirung von­ mehreren fast ganz unbewohnten Steinen des Gouvernements Archangelsk angeregt und gleichzeitig vorgeschlagen, den Kolonisten eine vierzigjährige vollständige Steuer­­freiheit einzuräumen. Der Vorschlag, der damals ad acta gelegt wurde, ist nun wieder hervorgeholt worden und scheint diesmal mehr Aussicht auf Realisirung zu haben. « (Die E­pidemie in Egypten.)Bekenntlich hat Professor Paftentr die Absch­ickun­g­ ein­er wissenschaftlichen Expekse­dition nach Egypten zum Studium der Cholera beantragt und das " Barkament hat hierüir 50.000 Francs bewilligt.. Professor Paftene äußert sich mut im , Boltaire" über die Aufgabe dieser Expedition folgendermaßen $ : "­« Z , « TAkbo"is,26.Julk MeinHerH Mein Kollege und Freund Paul Berff schrie kürzlich ü­ber mich:»Die Kühnheit Pasteur’s zu bekräftigen,sah­ TM er die Betweise in der Han­d hat,gleichb­ur seiner Betrgftlichkeit,"Ich? lange er die Erfahrung1ucht hi­ft er sich hgt.«Darin finde ich mi gaitzi­iedergegeben­.Es wäre mir uns möglich,·ü­ber die Cholera eine Artikel zuschreibekt.Warum­«habe ich»indessen nicht gezögert,"­vom« Ministerium die Abscheckung einer Mission zum Studium der sn dieser schrecklichen­ Sexliche»zutverlangen­?Weil seit der letzten­ s Cholera-Epidem­ie die Wissenschaft einen großen­ Fortschritt in Betre­f­b der anstehenden Krankheiten gemacht hat. Alle diese Krankheiten, d Gegenstand eingehenden Studiums gewesen, haben jie­den Viologiste als das Produkt eines milroffoptischen Gebildes dar­gestellt, das sich im Körper des Menschen oder der Thiere entr­icket und daselbst meistens tödtliche Verheerungen anrichtet. Alle Symptome der Krankheit, alle Ursachen des Todes sind geradeaus abhängig vor der physiologischen Eigenschaft der Microben. Man war noch ver Kurzent von der Feststellung dieser Ideen weit entfernt. Während der Cholera-Epidemie des Jahres 1866/67, in Paris, da der neue Fortschritt noch nicht für die Wissenschaft ges­­ichert war, hatte mein berühmter Meister Dumas eine Kom­­mission zusammengelebt, deren Mitglied ich war neben Claude­ Bernard und Semi La­inte-Glaire-Deville. Wir haben einige Studien dieser Krankheit versucht, und wir thaten­ es mit den Seen, die durch den damaligen Stand der Wissenschaft angeregt werden konnten. Ich sehe mich noch mit Dumas und­ Deville auf dem­ Giebel des Lam­boister-Spitals über einen Saale von GSholevarranten. Wir haben eine Deffnung an einen der Venti­­lations-Sanäle, die mit dem Saale in­­ Verbindung standen, an­gebracht. An diese Deffnung brachten wir eine von einem Kühl­­mittel u umgebene Glasröhre an, und durch eine Ventilator drängten­­ mir in dieselbe so viel al möglich von der Luft­ aus dem Saale. Vin Laboratorium verlangte Dumas von uns, durch chemische Analyse das Blut der Cholerakranten zu findiren. Claude Bernard bezeichnete uns das Unterefse, welches die Untersuchung des wmineralischen Öles normalen Blute haben könne.­­ Mie haben die Dinge heute gewechselt. Wo ist der Physiolog welcher, um das Miefen der Ehol zu finden, sich solchen Untersuchungen hingeben wird ? Was gegen­­­w­ärtig für die Wissenschaft nothivendig erscheint, ist die Forschung' nag der Ursache, der Sende. Denn der gegenwärtige Zustand unseres Willens gebietet alle Aufmerksamkeit auf das mögli­chsein eines unendlich kleinen Wesens im Blute oder in einem Organe, dessen Natur und Eigen­­schaft wahrscheinlich von allen Eigenthümlichkeiten der Cholera, so­­wohl von­ den Krankheits-Erscheinungen, wie von dem Mieren der Verbreitung Kunde geben. Die Weltstellung der­ Griftenz Dieter Microber würde die ganze Frage beherrschen, die zu treffenden­ Machregeln zur Aufhaltung des Möbels in seinem Lauf bestimmen und vielleicht zu neuen therapeu­tischen Mitteln­ anregen. : x Baftteun daß dort, wo­­ mente des Blutes durch Vergleichung mit dem Gab: Schub ab. Schwarz wurde SER A­on "­­ RE Gelegt. Reperdjet­a, „Bepter Tao, Erdbeben auf Ischia. Neapel, 31. Juli, Abends. Meldung der „Wiener Allgemei­­nen Zeitung” : Ich habe heute X­i­ch ja zum zweiten Male besucht und­ kann nur sagen, daß der Eindruck, den ich empfangen habe, nochh fürchterlicher war als der von gestern. Gestern glaubte ich auf einem Schlachtfeld zu sein, wo­ gekämpft wird, heute auf einen Reihenfeld. De­r Evafuirung der Verwundeten und Geretteten in Gafamicciola­tt beendet. Die Fremden, die nicht nach der Insel gehören, sind bereits alle nach Neapel geschafft, die Eingeborenen, soweit sie nicht nach Neapel woll­­ten, wurden nach Fedhta und Forio gebracht. Die Verwunde­ten sind alle nach Neapel transportirt worden, weil in Ischia eine Möglichkeit ordentlicher Behandlung exristert. Auf der Insel ist die große Sorge die Beerdigun der Todten. 63 werden ununterbrochen neue Leichen­ ge­funden, manchmal familienweise. Heute Morgens­tam­m­er, vichtspersonal von Neapel, und man hat versucht, die Kadaver zu identifiziren, aber er erwies sich als ganz unmotig­lich Grstens war ein großer Theil ,don in Fäufnip übergegangen, zii­ttens aber war Niemand da, der­ die Todten rannte. Man ging nach der ersten halben Stunde äußerst summarisch ans Wald. M . feerte einfach die Taschen der Todten aus und legte Alles,­­ was­­ die fch Taschentücher um das Gesicht handel funden murde, auf kleine Häufchen,:: Uhren, Ketten, Hinge, Brief­taschen, Biju­efaxten u.­­. w. Die Schreiber machten kurze Notizen und Prozedur wird die förmlichen Brotokoll­aufnahmen vertreten müssen. . Da 3—4000 ° Leichen angeb gefunden sein sollen, so kann nicht anders vorgegangen werden. " Die Ausgrabungen­ dauern ununterbrochen: fort min! 8 sind neben den Soldaten auf Zivilarbeiter be­schäftigt. Die Hotels sind ziemlich geleert, dagegen is man i unteren Theile.des Ortes, dem einzigen, wo die Käufer dich Fammen stehen und förmliche Straßen existiren, noch nicht weit ges­tommen. Dort sind die Häuser sozusagen gegen­einander oder über­einandergefallen, nut, wie im oberen Theile in sich eingeluufen Der obere Theil der Ha­fer und die Dächer liegen in der Mitte der Straße, in Folge dessen haben sich Berg­ gebildet, über die man unwegklettern muß Das if Lebensgefährlich, da die Maff­a Ma leicht ins Amntfhen kommen. Unter Diesen Hügel und Haufen von Stein und Ho Liegen zweifelsohne noch zahlreiche Leichen, aber es wird nicht BR bald möglich sein, sie hervorzuschaffen, 8 ist noch ein Trost, sich jagen zu können, Daß hoffentlich Feine Lebenden mehr unter den Trümmern sind. Nach folchen man mit Lebensgefahr geforieht. Die ganze Nacht ist, trogdenm 05 geregnet hat, mit Fabeln gearbeitet worden, so gut es ging, und wo das Letferte Geräusch vernommen wurde, it man mit wahrer Todesverachtung eingedrungen.­­ Mehrere Soldaten sind ernstlich verwundet worden, man spricht sogar von­­ tödteten. (Einer amtlichen Meldung zufolge sind drei GSob­­er­te x Aa Ginstürze bei den Rettungsarbeiten getödtet worden. nm. Ned.­­ Im Laufe des Vormittags haben die Massen beerd,i­,’ gungen begonnen,wobei die an eben gebliebenen W­elt­­­geistlichen und einige Patrez Franziskaner·dxe.» Leichen einsegneten.Der Bischof warn­t witd·a,der Schlag hatthn. gerührt.Der Pfar­rer von Cas·amtcctolatsttodt,« sein Leichnam ward gefunden-Die Beerdigungen verfolgen der zum geringsten Theile auf det Friedhöf emfo·nderntnsgroße Gruben,von denen jed·e300·bis500 K»­adaver fassen soll. Soldaten tragen die Leichen, die ohne Sä­rge bel­erdigt werden. Jede Schichte wird mit­ ungelösch­tem Kalt beworfen, und etwa drei dub Erde darauf geworfen, dann wird eine neue Shichte Tochter Darauf gelegt. Die Todten sind zu weit fürchterlich verstümmelt. Sehr vielen fehlt der Kopf oder ist derselbe wenigstens zershmek­tert. Der Geruch ist ein fücc­terlicher, da viele Leichen troß der Kürze der Beit schon in Bermejung übergegangen sind. Sch­ah viele Soldaten,­­ Diese kad b:­­ es - x

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