Pester Lloyd, September 1883 (Jahrgang 30, nr. 241-269)

1883-09-16 / nr. 255

— . S ··« - —-Buddy,«15.--Septem«be«r. -—-—M·n·tc-w«i­auchs unter allen­ Umständen ani dem GdesaHe festhalten,daß für die Wege,welche die unga­­rische Politik zui­atkdelI­ hat,nur die Gesetze und die s­imere«ssen unseres Landes,die sich ja in allen Fällen mit skeizericher Monarchie decken­ müssen­,maßgebend sein können und daß wir diese Wege nicht verlassen dürfen, gleichviel ob wir dafür außerhalb unserer Grenzen Beifall oder sti­fz fallen findem so ist es doch sicherlich n­icht u1s­­interessmrt,von Zeit zw­it ein wenig Umschau darüber zu halten,1­ie demn die­ wichtigeren Ereignisse,die sich au­f den­ Gebild­e der Sicremskrone abspielen,außerhalb dessel­­ben und insbesondere von­ unseren verehrten Freutcdesc und Verbündeten jenseits der Leitha beurtheilt werden.Es ist dies namentlich im gegenwärtigen Augenblicke angezeigt,da die Vorgänge in Kroatien vorläufig allerdings eine rein interne Angelegenheit Ungarns sind und wie wir zuversicht­­(ig) Hoffen, and fi­e alle Zeit bleiben werden, die Möglich­keit einer gewissen Rückwirkung derselben auf die ge­sammte Monarchie jedoch keineswegs ausgeschlossen er­­scheint. Was nun zunächst die Auffassung von credin­­­ger Seite betrifft, so nehmen wie seinen Austand offen zu erklären, daß wir — so weit es sich um die wirf­­ch maßgebenden Besitizer dieser Nation Handelt — allen Grund haben, mit der Haltung derselben zufrieden zu sein. Bezüglich des Meritums der zwischen Kroatien und Ungarn neuestens aufgetauchten Streitfrage, wir meinen bezüglich der Trage der Wappenschilder, stehen die Ezechen allerdings­­ ziemlich ohne Ausnahme auf Seite der Kroaten , aus en von den Lekteren zu wiederholten Malen zitirten Para­­graphen Des Ausgleichsgeieges wollen auch die Erechen die Bolgerung abfeiten, daß die Kroaten im Rechte, die Ungarn im Unrechte seien und daß es am Trügsten gewesen wäre, En Finanzorgane, welche die so hart befehdeten Wappen- Bilder aushängten, zu desavouiren und die Schilder selbst sofort wieder abnehmen zu lassen.­­Unsere Leer willen, daß wir in der Sache gerade den entgegen­gefegten Standpunkt hinnehmen ; allein wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, daß wir uns Dabei nur auf den Geist, nicht auf den Buch Haben des Ausgleichsgefeges frügen Tünnen, welch Lebterer nicht ausdrücklich für unsere Auffassung spricht, aber freilich auch Für die der Kroaten nicht. Wir sind indessen noch weiter gegangen und haben bereitwillig zugegeben, daß sich über die Angelegenheit reden lasse, daß eine fünfzehnjährige —­ntgegengefechte Braris es immerhin erklürtt mache, wenn man in Kroatien diese aufrecht zu erhalten wünscte, daß die ungarische Negierung entschlossen ist, vor dem geieglichen, parlamentarischen Forum die Ermächtigung zur Aufrecht­­­erhaltung Dieter Brarig zu erwirken, und daß sie für Diese Ermächti­gung auch die Majorität gewinnen werde, da mit Bestummtheit anzunehmen ist, daß der Minister-Präsident von vornherein an die Unterfügung aller Bewer appelliren­ wird bie ihm*und seinen Kollegen das­ Berbleiben im Amte mö­glich machenm wollen Und das wird die Menforität sicherlich wollen! Es ist also eine durchaus nicht unüberbrückb­are Kluft, welche uns selbst bezüglich des Meritums der Streitfrage von den ezehiichen Organen trennt. Dagegen geben auch diese, oder wenigstens der bez­­onnenere Theil derselben und ganz besonders jene, welche mit den leitenden Persönlichkeiten intimere Fühlung haben, ohne Umschweife zu, dab im Momente, als der Vögel sich der Sache bemächtigte, die ungarische Regierung nicht mehr im Stande war, dem Wunsche Kroatiens entgegen zu kommen und daß nun eben nichts mehr übrig bleibt, als die Lösung der Trage auf gefeilten Wege abzuwarten, bis dahin aber die Schilder auf ihrem Plage zu belassen. Im Ganzen ist, wie gesagt, die Auffassung von maßgeben­­durchaus ruhige und trob der natürligen Sympathien, die man dort für die kroatischen Stammesbrüder Hegt, eine für Ungarn wohlwollende, so wie sich auch altenthalden der dringende Wunsch ausspricht, die peinliche Angelegenheit sobald als möglich im gegen­seitigen Einvernehmen der streitenden Theile auf gejeglichen Wege erledigt zu sehen. — — Auch bei einem Theile der österreiiischen „Ver­fassungs-partei” findet die ungarisch-froatische Differenz eine nüchterne, verständige Beurtheilung ; ja es tritt uns sogar, wie wir dies im jüngsten Meorgenblatte erwähnten, von einer Seit, wo man uns bisher am wenigsten Durch­­ Sympathiebezeigungen für Ungarn verwöhnt hat, ein Wohl­­wollen entgegen, welches sicherlich nur in der richtigen Er­­kenntniß der wahren Natur der Frontischen Bewegung, ihrer eigentlichen Ursachen und fegten Ziele seine Quelle findet. Wir wollen hoffen, daß die Organe, die ich in diesem äußern, die Majorität Der österreichischen Ber­­­Lime Jafjungs-P­artei vertreten und daß es nur eine Minorität sei, welche von allem Anfange einen für Ungarn _ nichts Standpunkt eingenommen her in Dieser Gage weniger als freundlichen­­ hat. Man glaubte auf dieser Seite allerdings, die Sache unendlich pfiffig anzustellen und eine bewundernswerthe Diplomatische Schlauhen­ zu beweisen, während das Manöver in Wirk­lichkeit so plump war, daß wenigstens hierzulande Der­­ Einfaltspinsel noch nicht geboren ist, der sich dadurch Hin­­ters Licht führen ließe. Während man sich so anstellte, als würde man den Ausbruch des Bruderzwistes auf dem Gebiete der Stefanskrone befragen, war man doch kaum im Stande, die Freude darüber auch nur oberflächlich zu bemänteln und während man den Kroaten mit salbungsvollen Worten ins­­ewissen redete, das Kramwallmachen aufzugeben, demonstrirte ihnen ebenso eindringlich, ihnen gegenüber sei und daß sie sich eigentlich nur recht tapfer zu halten brauchen, um die Verlegenheiten Ungarns ins Unendliche zu steigern und eine Lösung auf konstitut­­tionellem Wege nahezu unmöglich zu machen. Dan hatte es nicht vergessen, » Kampf der österreichischen Parteien zu mischen, , widerstanden hat und daß die öffentlige Meinung bei ung, daß Ungarn allen Lodungen, si) in den manubhaft so wenig sie auch mit den Experimenten des Grafen Taaffe , fympathifirt, deumoc) unbefangen genug war uud ijt, ad) dei Deutschen in Oesterreich, oder vielmehr jenen Führern derselben, welche fast mir und) allein Die „Verfassungspartei” ausmachen, manche unangenehme Wahrheit zu sagen und den Nachweis „Malaria dei Föderalisung“ zu erbringen, Daß es größtentheil. Die eigene Schuld dieser Herren war, wenn sie mit ihrem Anhange heute zu der Mlle einer ohnmägtigen Minorität­­ verurteilt sind. Und nun, da, wie man meint, der Zahltag gekommen, wirft man sich in die Brut und ruft triumphirend : Die habe fest auch Ungarn er­griffen ; auch hier rüde Der , General" heran, der seinerzeit auch den österreichischen Ministern als Retter richten ; Koloman Tiga Habe „Dasselbe gethan, was Herbst gethan hat"; die Vorgänge in Ungarn seien „eine nachträgliche Rechtfertigung der deutschen Partei" und wenige Wochen , welch nach Jahren angelangt war.” hätten,genügt, „um Ungarn dahin zu bringen, wo Defter- Es thut uns herzlich . kid, den verehrten Herren, welche so sprechen,­­ die Freude­­ verderben zu müssen, aber ihre Parallele ist, Gott sei ‚ Dant, vom Anfange bis zum Ende falsch. Der wesent­­­­lichste Unterschied it dee — und wir würden Dies­anz besonders Bei Beachtung der Berfaffungspartei hab in Oesterreich eine nicht-Deutsche des Parlaments mit nur möglich, sondern seit Jahren auch faktisch vorhanden it; in Ungarn ist eine nicht-ungarische, oder wenn es den Herz­ ­en beliebt: eine niht-magyarijde Majori tät eine absolutelumö­glichkeit, während #8 in Oesterreich der geschickten Hand des Grafen Taaffe 7 gelungen ist, sogar ohne Verlegung der konstitutionellen Sorm­en­fold eine nichtedeutsche Ma­jorität zu Stande zu bringen. ist in Ungarn rechterdings seine Regierung dient mit welchen Mitteln sie auch arbeiten bat, welcher es, möge, gelingen könnte, einen ungarischen Reichstag mit einer nichte ungarischen Majorität zu Stande zu bringen. Daraus ergibt sich weiter, daß, während in Oesterreich die deutsche Partei nicht nur gegen die slavische kämpft, sondern in die­sem Kampfe auch noch die Regierung gegen sich hat, bei uns zu Lande, wer immer auch am Nuder sein möge. Die ungarische Majorität des Parlaments fits Schulter an Schultier mit der Regierung gegen jeden Uebergriff der nicht-ungarischen Nationalitäten zu sümpfen in der Lage sein wird. Und daraus folgt Daun noch etwas Anderes, nicht minder Wichtiges: daß nämlich unsere Niederlage in einem solchen Kampfe auf verfassungsmäßigem Wege nigtdenE Darvmurg ändern. war Daun Denn Der Parlamentarismus überh­aupt vernich­tet würde. Nun denn, was es heiße, in Ungarn ohne Parlament zu regieren, das hat ja eine achtzehnjährige Erfahrung in so drastischer Weise dargestellt, daß es kaum irgend jemanden nach einer Wiederholung dieses E­xperi­­mentes gelüften könnte, selbst wenn der Schwur des gefrön­­ten Königs nicht von vornherein selbst den Gedanken an eine folge Möglichkeit ausschließen wire. Erwägen wir all das Gesagte, dann müssen wir wohl fragen, ob die von uns gekennzeichnete Haltung eines Theiles der österreichischen Berfaffungspartei gegenüber der ungarisch-kroatischen Differenz aus nur vom Standpunkte jener Partei gerechtfertigt, ob Diese Haltung, von allem Anderen abgesehen, auch nur den Interessen der Partei zu dienen geeignet e­rscheint? Nehmen wir für einen Augen­­blich das Unmögliche als möglich an; regen wir den Fall, es sei von Den Kroaten ernst gemeint, wenn sie sagen, sie hielten unerschütterlich zur habsburgischen Dynastie und zu Desterreich, nur von Ungarn wollten sie nichts wissen und es gelänge ihnen, in­­ diesen Sinne sich von Ungarn Twiz zu reißen und eine unmittelbare Verbindung mit Desterreich, wie sie unter den Absolutismus bestanden, wieder herzustellen. Gibt es nun einen Deutschen mit fünf gesunden Sinnen in Oesterreich, Der von seinem nationalen und politischen Standpunkte aus dies für w­ünschenswerth hielte? Glauben jene Herren, die schon seit Yadhren ohne allen Erfolg — und man kann wohl jagen: selbst ohne Aussicht auf Erfolg mindestens Für Die nächte Zukunft — gegen Diejenigen Slaven sümpfen, die heute schon zu DOesterreich gehören, —­ glauben biese Herren, ihre Kampf werde erleichtert und Die Chancen ihres Sieges würden gesteigert werden, wenn außer den bereits vorhandenen noch ein paar Millionen Slaven zu Desterreich gehören und deren Vertreter im Reichsrathe Bla; neh­­men würden? Würden die wohlhabenderen Provinzen Desterreics — und dahin gehören doch die Deutschen in erster Linie — ein gar so unbändiges Berantgen Dar­­über empfinden, wenn sie aus ihrem Güde auf noch einen nicht geringen Theil der Bedürfnisse einer neu Hinzugekommenen passiven Provinz bestreiten müßten ? Und wenn auf alle diese Fragen nur mit einem entschie­­denen Nein geantwortet werden kann, melden Sinn hat es, wenn von verfassungstreuer Seite mit den Kroaten fofertirt und in ihnen der Glaube wachgerufen wird, Daß die sterreichische Berfaffungspartei für Ungarn nur „H­erzliche” Sympathien habe, freudigen Sym­pathien am Tiefsten den Kroaten zu­­wenden wirde ? Und schließlich, wenn ein Sieg der groß­­froatischen Ambitionen über die verbrieften und beferorenen Rechte Ungarns nur auf den Trümmern Parlamentarismus möglich ist, wie wir Dies oben erörtert haben und wie jeder Kenner der V­erhältnisse ohnemweiters muß, — glauben die Deutschen in Oesterreich, daß, wen der ungarische Parlamentarismus zu Grabe getragen wird, der Österreichishe ihn lange Überleben und daß Die Berfassungspartei dann, sei es auch nur als Dinorität, ihr Gewigt in die Wagschale zu werfen noch weiter in der Lage sein werde?... Es ist indessen möglich — die Schlandeit unberechenbar —, daß es trag aller syrischen Ergüiffe mit den Sympathien für die Kroaten gar nicht so ernst ge­meint ist, daß man nur ein wenig het, um aug in Ungarn die bestimmten „chaotischen Zustände” hervorzurufen und eine freundliche Austragung der Differenzen zwischen Ungarn und Kroatien hintanzuhalten oder mindestens nach Möglichkeit zu verzögern, eingehenf des alten Spruches: der Feind meines Feindes ist mein Freund oder er muß es wenigstens werden, und in der Voraussicht, daß der Dritte, der aus dem Streite der Ungarn und Kroaten Bortheil ziehen werde, die Deutschen in Oesterreich sein künnten. Wir bedauern, und­ diese Hoffnung zerstören zu missen. Daß wir uns in die österreichischen P­arteilämpfe nicht einmischen dürfen und auch nicht einmischen wollen, Haben wie wiederholt erklärt; allein selbst wenn wir es dürften und wollten, so könnten wir es ja eben Dant am allerwenigsten, wenn man die Schwierigkeiten steigert, mit denen wir auf unserem eigenen Gebiete zu kämpfen haben. Zudem sind wir nir „Feinde der Kroaten, also an wicht die Freunde ihrer Feinde, son­dert nur momentan und bezüglich einer einzelnen Frage ihre Gegner, und wir hoffen, Daß die Verständigung zwischen uns umso c­er gelingen werde, je deutlicher auch ansere Freunde in Agram erkennen werden, daß Leute, Die weder ihnen noch uns besonders günstig gesinnt sind, ich ü­ber den zwischen uns ausgebrochenen Streit bereits schadenfroh die Hände reiben. Wir hoffen das­­ umdo zuversichtlicher, als Herr v. Zipa glückicherweise nicht Dr. Herbst ist, als er anch gar seine Anlage hat, es je zu werden und daher auch der Verfassungspartei nicht das Gaudium bereiten wird, von dem­ Shidjale ihres verehrten Führers ereilt zu werden. Damit also gar sein Zweifel bestehe, wollen wir es noch einmal klar und bestim­mt aussprechen unter voller Garantie dafür, daß uns meine ungarische Partei desavouiren werde: in die inneren Kämpfe der österreichischen Parteien, so lange Dies selben die Sphäre unserer echte und Spätereffen nicht tan giren, fiiden wir uns nicht ; wir sind in dieser Beziehung Niemandens Bundesgenossen, so wie wir anc, wo es ich um innere Angelegenheiten Ungarns Handelt, auswärts der, hal fid na Be 2­zi niemals Bundesgenossen suchen, sondern im Gegentheile jede fremde Einmischung entschieden zurüchweisen wü­rden. Ungarn fará da se. Auf Den Yubel- oder Weheruf eber — je nach: will — „SKoloman fika fet dem wman’L eben nehmen rathlos", antiworten wir den für ihn und für uns so wohlwollend gesinnten Herren von der Verfassungspartei mit den Worten, die ein ungarischer Minister einmal an einen Mann richtete, der eben Durch Den Titel eines „königlichen Nathes" ausgezeichnet worden war und Skrupel darüber äußerte, ob er auch den Ohbsiegen­­heiten dieser Würde zu entsprechen im Stande sein werde: „Seien Sie beruhigt — von Zhumen wird der König reimen Rath verlangen.” Der tzehischer Seite eine , man außfehln —, , Majorität wie ohnmächtig Ungarnr ährend sie ihre des ungarischen garische­n­ eben‘ | : | Aus Agrant wird dem , Nemzet" unter Heutigem ge­ meldet : Die Jägertruppe, welche die Gegenden um Maja Hlasnic und Maligradac vorhsteeifte, hat zweiundvierzig be­waffnete Bauern nach Glina esfortigt, welche Häuser Der mol­vt mich an der Ermordung Gavrilovics, sowie an der Mithandlung des Vorstandes I und des Notar Me Tintor tilos theilgenommen hatten. Ferner wrden v­ierundz­wanf­zig Maligradacer Insassen verhaftet, die der Plün­­derung und Brandstiftung verdägtig sind. Die Bauern ziehen plün­­dernd und Brand stiftend von Dorf zu Dorf, verwüsten die Wirthg­­häuser und Läden und mißhandeln jeden, der nicht mit ihnen hal­­ten will ; selbst die Weiber und Kinder werden nicht geschont. Zur k der verfroffenen Nacht wollten­ sie Glina überfallen, doch wurde der "Anschlag durch die Wachsamkeit der Bürgerschaft und des Militärs vereitelt. (©. Zelsgr) 7 ·. | glei — —.«s’4 -" O.., --EMd-MM-MM-Wons­. —­eitung am 14. September. — f­nd Eröffnung der .eitung für den Präsidenten Graf Szápáry und Authentisation des Protokolls wird die Debatte über die Tarife des Eisegger Kreises fortgesebt. . Gretozar Kuffevits ist überzeugt, daß das Bolt in Ela­vonien die Lasten nicht werde ertragen können. Die Tarife für die MWäber werden in seiner Ligung der Kreis-Kommission in der jenigen Höhe den Mitgliedern vorgelegt. Er bittet, die Tarife in der von der Kreis-Kommission im Einvernehmen mit den Negie­­rungsorganen festgestellten Höhe anzunehmen und die Waldtarife außerdem um 20% zu reduziren. Sollte dieser Vorschlag nicht accep­­tirt werden, so möge man den Antrag Du­halovics’ acceptiren. Sek­tonsrath Nikolaus Fejer: E53 wird den amtlichen Or­­ganen vorgeworfen, daß sie zu verschiedenen Zeiten verschiedene Ta­­rife festgestellt haben. Diese Thatsache fennt jedermann. Im Jahre 1879 wurde ein Tarif angefertigt, nachdem Dieser durcberat­en war, wurde im Jahre 1880 ein neuer ausgearbeitet und auf Grund spä­­tern Studiums wieder ein neuer, welcher der Wirklichkeit mehr ent­­sprach und die Proportion zwischen den einzelnen Kreisen besser ans­prüche. Allein es erkläirte sein Tarif, den im Jahre 1880 eine Kreis-Kommission berathen hätte, denn in diesem Jahre hielt seine Kommision eine Gigung CS wurde in der rechten Gi­bung erwähnt, daß das Bula-Inundationsgebiet als besonderer Klafferungsrayon genommen werde. Theoretisch it die begreiflich, allein es bestanden zwei Schwierigkeiten. Man kann selbst Heute noch nicht bestimmen, wa dieses Sulumdationsgebiet aufhört und sonnte Died natürlich noch weniger im Jahre 1878. Andererseits it es prakitisch nicht möglich, eine Gemeinde in zwei Klafferungsrayons zu reihen, wie Dies hier verlangt wurde. Man sagt, das Provi­­sorium sei als Basis des Skatasters 5 genommen worden; dies ist nicht richtig, da sowohl die Tarife, als das Endresultat vom Pro­­visorium abweichen. Auch die Behauptung sieht nicht, daß Die Gemeindewälder überall in die I. Klasse gereift wurden. Unter 529 Gemeinden war dies nur bei 27 der Ball. Gegenüber Der Behauptung Kufferich’, daß der vorliegende Tarif in der Kreis­­kommission nicht berathen worden sei, weist Redner darauf hin, daß er selbst zugegen war, al ein Mitglied beantragte, welcher Theil des alten und welcher des neuen Tarif angenommen werden solle. Wenn man solche Anträge stellt, dann muß wohl der Tarif berathen worden sein. Er vertheidigt nun den Tarif, der für den Effegger Kreis festgestellt wurde. Der Boden bes­iegten sei einer der besten in Ungarn, so daß, man auf jenen erster Kaffe nach der­ Kepsernte Mais pflanzt und nachdem dieser im­ Herbst geerntet worden, Getreide ausfält. Ein solcher Boden muß doch irgend ein Erträgniß geben. Nebner geht sodann zur Besprechung des Tarifs für die Wälder über, die er im Allgemeinen nicht für zu hoch hält; wurden Wälder ohne gehörige Rücksichtnahme auf die Verwer­fungsverhält­­nisse Haffirt, so kann dies bei der Reklamation in Betracht gezogen werden. Aul Mihalovics: Ueberall, wo eine Gemeinde Mälder best, wurden diese in die erste Klaffe gereiht. Der Bemerkung gegenüber, daßs die Wälder in Slavonien niedriger aufgenommen wären als anderwärts, erwähnt er, daß in dem­ benachbarten Finnf­­firdjner Kreife die 7. und 8. Klaffe des zweiten Nayons mit 20 fr. aufgenommen ist, im Effegger Kreise jedoch von 1 fl. 80 fl. bis 29 fl. und von 1 fl. bis 16 fl. Weiter bemerkt Redner, daß man, sowie dies auch heuer der Fall war, nur dann nach dem Neps Mais anbaute, wenn der erstere zu Grunde gegangen sei. Graf Ferdinand ZihY Fehrt nach einigen einleitenden Ber­gerfungen zur Frage der Wälder zurück. Er habe eine Reduktion des Erträgnisses um 5% beantragt, weil er die fir billig hielt und dies vollsimirthschaftlich für das ganze Land ersprießlich sein künne. Dies versuche er hier auf 3 neue. 3 währe sie ihre Wirkung des netten Gefeges erst recht sich daher auch auf Solche, des alten Katasters in Betracht gezogen werden müssen. Ein zweites Motiv ist, daß in Ungarn an manchen Orten die V­erwerthung der Wälder ehedem viel schmerer war als jei, doch war öieselbe immer auf kleineren Gebieten dennoch möglich. I­n Kroatien wurde die Verwerthung der Wälder in den legten ab­­zehnten durch die Kommunikations-Verhältnisse nicht nur ermöglicht, sondern auch lukrativ. In Folge dessen wurden gane Flächen ab­­geflocht, und zwar unter dem früheren Kataster. Man kann daher auf diese abgefischten Flächen fest seine Nachsicht nehmen, sondern muß dieselben auf Grund des neuen Katasters besteuern, so als ob dieselben im ordentlichen Turnus abgeholt worden wären, wenn gleich zu viel geschlagen wurde. (So ist) Diese ge­he hierin vollkommen unschuldig sind. Weshalb er die Idee einer pro­­portionellen Perzentualreduk­tion wieder auftirft. Er möchte Eichen und Fichten ausgenommen wtssen, wenn in der fraglichen Gegend es nicht gerade diese Wälder wären, die als adgeftodt auf der Basis Und doch dad von mehreren Seiten betont­­ wi­rde, und das darin besteht, daß dies bei Kreisen von geringerem Erträgnisse schwer anwendbar sein wird. Er beantragt, daß bei Gebieten, welche weniger als 25 Kreuzer tragen, mo daher die Re­duktion seinen ganzen Kremer resultiren würde, die Differenzen unter einem Kreuzer nicht berücsichtigt werden sollen. £ Albert Bed­e fonstatirt, daß nicht nur für die Eisegger, son­dern auch für die gesan­mten Wälder Kroatiens, Slavoniens und der Mirlitärgrenze die Tarife den Verhältnissen entsprechend gründ­­lich zusammengestellt wurden. Er halte dieselben für niedrig. Wenn man gegen die Niedrigkeit irgendwelcher Tarife Einwand erheben könnte, so wären es die des Erfenger Kreises, welche nicht nur mit den ungarischen, sondern auch mit den Agramer und Grenzwälder- Tarifen verglichen zu gering sind. (Zustimmung.) Nicht nur unga­­rische, sondern auch kroatische Experten, die auf dem Gebiete der Waldm­irthsschaft ausgezeichnete Kenntnisse hefiten, seien derselben Ansicht. Dieselben geben zu, daß die Tarife im Gijegger Kreise ver­gleichweise niedrig sind. Doch motiviren sie das damit, daß Dieser Kreis bei der Verführung seiner Produkte mit größeren Schwierig­­keiten, als die genannten anderen Reife zu kämpfen haben. Man könne also gegen die Niedrigkeit der Efsegger Tarife seine Einwei­­hung erheben. In diesem Kreise gibt es die meisten Eichen, diesel­­ben betragen 60% der übrigen Länder, imt Fünfitoc­ner und Agrar mer Kreis beträgt dieses Berzent blos 40, in der Militärgrenze 1058-25. Es kann also der Tariftag für Effegg nicht so Hoch sein, als gefragt wird. Der Tariftag von 3 fl. und 3 fl. 60 fl. kann schon deshalb nicht zu hoch sein, weil der sektere Sat im Effegger Bezirke blos 116 hoch trifft, der 3-fl-Tarif aber von den 53.000 So des Balpóer Bezirkes blos deren 716. Auf den Einwand, daß man beim Gichenwald 2—300 Sabre lang warten mü­sse, bemerkt Pechner, daß die Gichen des Eisegger Kreises in 125—150 Sabren jene Stärke erreichen,­­ bei welcher sie zu den werthvollsten Fabrikaten, zu den französischen Dauben verwendet werden können. Binnen dreihundert Sabren können also zwei Turnuffe geschlagen werden. Daher können jene Eichenwälder, beide in den Tariffagen 2 fl. 20 fr. oder wie in Balph in jenen von 1 fl. 48 fr. aufgenommen werden, ganz gut bestehen. Bezüglich der Verwerthungs-Berhältnisse bemerkt Hiedner, daß schon in den sechziger Jahren die Ausnäsung jener Wälder begann und daß zugleich Innvestitionen zu Gunsten jener Wälder er­folgten. Bekanntlich eriftirt für die Greugwälder allein ein Investi­­tionsfond von 30 Millionen und wenn in der Grenze die Kommuni­­kationsverhältnisse ar­­beiten und die Wälder verwert­bar werden, so wird sich auch der Waldmertd im Gifegger Kreise heben. (So its!) Wuberden­ sind die Wasserwege zu berücksichtigen. I­n den Bezirken, welche unmittelbar an Gifegg grenzen, sind nicht nur Die Dran und die Save, sondern auch andere Flü­sse fahrbar und an manchen Stellen legt das Dampfschiff hart am Hogsdlag an. Wenn man daher in der Grenze. Das Ho gut verkaufen kann, 10 wird auch das Effegger Hof besser vermelddet werden. Es ist bekannt, dass der Bedarf an Eichenholz fi in ganz Europa steigert, und dab es nirgends solche Eichen­­vorräthe wie in Kroatien und Slavonien gibt. Wenn daher die Eichenwälder irgendwo die Tarife vertragen, so ist Dies gewiß im Eisegger Kreis der Fall, wo also an allerminigsten von einer Reduktion die Nede fein fan. Die Berzentual-Meduktion könne ganz und gar nit angewendet werden. Wenn irgendwo ein Irrthum unterlief, so Zone dies nur bei der Klassifizieung geschehen und folge Fehler können durch­­­sank­t werden.Iu dies imt Bei-Use kö­nte auchesprochen werden,daß in Kroatien bezü­glich­ B1cc­e-11- wälder und jener Eichen-und Fichtenwälder,in welchen die B­iche nicht als üntergeordnete Holzgattung vorkommt,die Kommission anläßlich individueller Reklanationen möglichst Rücksicht darauf­­.. .. .. » « Ba­sel! nehme, daß dieselben, wenn sie eventuell in eine höhere Skala ran­­girt wurden, in eine niedrigere verseßt werden mögen, womit jeden berichtiaten Bunfcie Genüge gethan wäre. Fran Audnyaußfy erklärt, daß dieselben Motive, melde der Pinisherialvaih "Bede und Sil­ionscath Fejér geltend gemacht, die Siedener­ Kommissten bei Leitstellung ihres Glaborates geleitet haben. Auch wurden Kahmänner vernommen und wurde auf die richtige Klassifizieung Nachsicht genom­nten. Aug das Mitglied der Landes-Kommission Mihalopics, der gestern über diesen Gegenstand gesprochen, behauptete nicht, daß in Eisegg eine strenge Klassifizirung vorgenommen worden wäre, ja er erklärte, daß das innere Verhältniß vollkommen sei und er machte nur gegen die Tarife seine Grimwendung, melde übrigens Nedner d­urchaus nicht Hoch findet bezüglig der Neerfelder, und z­war aus dem Grunde, weil wenn die einzelnen Bezirke der an diesen Kreis angrenzenden reife mit demselben verglichn werden, so stellt es sich heraus, daß Zombor mit 5 fl. 74 kr., Kula mit 9 fl. 22 Er, Balanta mit 10 fl. 46 fr. und sogar Dárda 8 fl. 23 fr. aufgenom­men er­­scheint, während für Effegg 6 fl. 89 Ev. bestimmt erscheinen. Bezüglich der Verkehrsmittel erwähnte Redner, daß dort die Semlim-NRunaer und Mitroviczaer Linien seien, durch welche Kroatien-Slawonien mit der ganzen Welt in direkte Verbindung gebracht werden wird. In Slawonien wachen überdies alle mögligen Produkte, was auch der Umstand bemeist, daß in Barcs ein Lagerhaus sich befindet, von wo die Produkte nach allen Richtungen trans­­portirt werden. Bezüglich der Wälder will ih Nedner nicht äußern, da Dieselben den Gegenstand der Erörterungen der Bachverständigen bildeten. E83 wurde wiederholt betont, daß die aus dieser Arbeit resultirende Steuer so Hoch sein werde, daß, die Grundbesiger dieses Kreises nicht im Stande sein werden. Die Nebner ist überzeugt, daß zwischen dem Sabre 3 selbe zu entrichten. | . würde die dem Uebel abhelfen, zugeben Die individuelle Nellamation Befferung ver gu 1853 und dem Sabre 2858 eine 'beträchtli stände und ein wesentlicher Fortschritt im tigen nen­­ eingetreten ist. Die Erfahrung­­ ehrt, daß nach dem auf Grund der Arbeit des ersten Bropiforiums berechneten einerträgnisse der Effegger Kreis 1,095.254 fl. Steuer gezahlt hat. Laut diesem Ausweise wird der Kreis zahlen 1,068.994 fl Sohin wurde die Steuer des ganzen Effegger Kreises um nicht ganz 271.000 fl. erhöht und wenn in Betracht gezogen wird, daß in­folge der einzelnen Reklamationen die hie und da auftauchenden Fehler berichtigt und Reduktionen er­­folgen werden, so wird dort die Steuer geringer werden, als sie bisher war, während im Budapester Kreise die fünfzige Steuer um 568.828 f­., im Simskirchener Kreise um 590.292 im Grein­­amangerer um 730.179 ff. mehr betragen wird. Er schließt, inden er der Weberzeugung Ausdruck verleiht, daß die auf Grund dieser Arbeit auszumerfende Steuer Feinerwegs unerträglich sein werde, weshalb er die Arbeit der Siebener-Kommission zur Annahme empfiehlt.­­ · · Karl Mihalovics richtet·an die·Eingeweihten die Frage,2 wie es dem­ komme,daß sie jetzt weniger Steuerzahlem währen­d die EinkomnIwei 1-Sätze·xiiti10—2(·)-2-2bis·BOØho herauf­­genommen wurden Dies sei ein unerklärlicheciderspruch. · Referent Fran­z Rupnyänßkyz macht darauf·aus1·werksam, daß Herr Mihalovics ause meizt ganz·andernBu·b­ezittreInFole dessen auch das Resultat verschiedent sehAus·d­esemGr11­ k dehne das 9. Kommissionsmitglied auch die Daten nicht gefunden, wonach auf Grund des fest berechneten Reinerträgnisses die Steuer trogdem Kleiner wird. · ·· · Mihalovics:Es wird so sein,wie es mit dem Tariff der Fall walt. · · · Sektionsrath Nikolaus Fejon Gerade so wie mit dem Tarife.Es wurden nämlich stets zweckentsprechen­dere·Tarifetests gestellt und so geschah es auch hier.Man wird nachJnnmnandern Schlüssel zahlen un­d da wird die Basis größer und die Steuer trotzs­dem kleiner sein können.· ··· · Präsident Graf Julius Szapäry leißt über die vers­­chiedenen Anträge abstimmen. Die Kommission läßt den Vertag­ungs- Antrag fallen,demgemäß die·Tarife·zu­:neuerlich­es­gutachtung früher der Kreiskommission miterheilt werden solen. Sodann folgt der Tarif der Aderfelder im­ Effegger Kreise · Svetozar Kussovics beantrag·t die Fe­­ststellung bei­ Tarka in der Weise,wie die Kreiskommission dies bestimmt hat( Sektionsrats)Nikolaus­ Feer erwähnt,daß in·ander·sen Kreisen die Tarife angenommen wurdeny später habe man jedoch eine 10——15-%-ige Herabminderung verlangt.·Im Essegge·1-Kreise wurds aber der Tarif um circa 10% herabgemindert, womit man sich nicht einverstanden erklären konnte.­­ Die Kommission acceptirte hierauf bezü­glich der Aeder, Gärten, M­iesen, Weingärten, Hutweiden und Röhrichte die Tarif-Anträge der Siebener-Kommission.­­Fortlegung folgt.­ Das Lutherfest in Miltenberg. Bittenberg, 13. September. Bei der Besichtigung der Lutherhalle nahm der Kronprins des Deutschen Reiches nach der Begrüßung duch den Präsidenten von Diesz zu einer Ansprache das Wort. Der Kronprinz sagte: „Nachdem ich eben in ernster Sammlung am Grabe unseres großen Reformators gemernt, hetrete ich nunmehr die Stätte, in welcher der­ glaubensstarfe Mann in wastloser Arbeit die Wege suchte, auf denen er freudigen Mythes vorwärts schritt zu seiner großen weltgeschichtlichen That. · Beauftragt,Se.Majestät bei dem heutigen Festgottesdienste zuvertrete11,soll es in Luther«s·Wohnhaus­ mei11Erstes sein.·die Worte zu verlesen welche der Kaiser und König aus Anlaß dieser Feier an mich erlassen hat. In den Tagen vom 12.bis 14.September dieses Jahrses soll in Wittenberg eine Lutherfeier abgehalten werden,welche durch das Herannahen des vierhundertjährigen­ Gedächtnißtages von Luther’s­­­Geburt veranlaßt ist.Die an Mich gerichtete Bitte,persönlich dabei zu erscheinen,habe ich nicht gewähren können.Ich empfinde aber als evangelischer Ch­rist und als oberster Inhaber des Kirchen- Regiments lebhafte Theilnahme für jede derartige Fei­er,bei welcher das evangelische Beke­it m­­iß ungeschwächter­ Ausdruck findet-Auch würdigen:’­ch soll auf den reichen Segen,welcher für unsere theuere evangelische Kirche davon ausgehen kann,daß ihre Glieder aller Orte­s an das große Er-be und die edlen Gü­ter erinnert werden, welche Gott der Herr durch die Reformation uns bescheert hat. Zumal in Wittenberg,den­­ nächsten Schauplatz von Luther’s ge­­waltigem und gesegnetethirken,möchte­ ich bei solcherxt Feste nicht unvertreten sein,umsoweniger,als dasselbe über den Rahm­en einer bfp. lokalen eier Hinausragt. Demzufolge will SH Em. Kaiser­­lichen und Königlichen Hoheit und Liebden: Meine­ Vertretung bei dem­ bezüglichen Festgottesdienst Hieduch übertragen. Zu Gott dem Herrn aber flehe Ich, daß die bevorstehenden Lutherfeste geweichen mögen zur Wesung und Vertiefung evangelischer Frömmigkeit, zur es guter Sitte und zur Befestigung des Friedens in unserey tliche ! Schloß Babelsberg, 25. August 18583. Wilhelm. An­f inniger Weise sind in diesen Räumen aus den Tagen der Reformation Andenken aller Art vereinigt, deren Vermehrung und Bev­ollständigung ich glücklichen Fortgang münsche. Denn ich kann nicht oft und nicht lebhaft genug an die Segnungen erinnert werden, welche es dem Manne verdankt, dessen Name diese Halle trägt. Wer gedachte nicht hier und heute heffen, was Martin Luther’s Geist und Wirken auf mehr als einem Gebiete deutschnationalen Lebens für uns erworben hat?! ... Möge diese seinem Gedächtniß ge­widmete Feier uns eine heilige Mahnung sein, die hohen Güter, melde die Reformation und gewonnen, mit demselben Muthe und in demselben Geiste zu behaup­­ten, mit dem sie einst errungen worden sind! Möge sie insbesondere uns in dem Entschluffe befestigen, allzeit einzutreten für unser evangelisches Befenntnig und mit ihm für Gewissensfreiheit und Dul­dung ! Und mögen wir stets dessen eingedent bleiben, daß die Kraft und das Miefen des Protestantismus nicht in Buchstaben be­­ruht und nicht in starrer Form, sondern in dem zugleich lebendi­­gen je demüthigen Streben nach der Erkenntniß gristlicher Wahrheit ! In diesem Sinne begrüße ich den heutigen und die noch­fol­genden Luthertage mit dem innigsten Wunsche, daß sie beitragen mögen, unser protestantisches Bewußtsein zu stärken, unsere deutsche evangelische Kirche vor Zwietracht zu bewahren und ihren Frieden fest und dauernd zu begründen.” Der Kaiserliche Erlaß und die Worte des Kronprinzen mach­ten auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruch, der sie dur­ Die game Stadt verbreitete, als die Vorgänge in der Lutherhalle befamit wurden­ . Mag Übreife des Kronprinzen wurde heute Nachmittags die kirchliche Festverhandlung der Lutherfeier abgehalten. Das Präsidium bilden der Regierungs-P­räsident von Magdeburg Herr v. Wedell, die beiden Generalsuperintendenten der Provinz Sachsen Dr. Möller und Dr. Schulge, Bürgermeister Schild und Superintendent Nitschet aus Wittenberg, Ober-Ber­waltungsgerichtsratH v. Meyeren aus Berlin, professor grid aus Leipzig und Herr v. Gramm aus Braun­­sch­weig. Nach einer erbaulichen Ansprache des Generalsuperintenden­ten Dr. Möller wurden halbsü­ndige Vorträge gehalten. Generalsuper­­intendent der Kurmark Dr. Kögel und Konsistorialrath Dibelius behandelten Luther’s chritliche Verfünklichkeit, im rechtfertigenden Glauben gegrü­ndet, Professor Köstlin und Geheimrath Schrader aus aus Halle Luther als Kirchen- und Schulreformator, endlich nach einer Festmotette Herr v. Kleist-Negum Luthers Stellung zu den Gottesordnungen Ehe und Staat. Durch Formvollendung und die Kunst des Vortrages zeichnete sich­ die Hede des Ober-Hofpredigers Kögel aus. Soeben beginnt das Festmahl; am Abend findet Sum­mation der Stadt Wittenberg statt. Telegr, Depeschen 9. „Belter Zlaya“, Die Vorgänge in Beoatien, Hgram, 15. September. Orig-Telegr.­ Di bisher getroffenen militärischen Dispo­siti­onen scheinen vollk­ummen austrei­­bend,um die aufrüh­rerische Bewegung zu bemeistern. Seit zwei Tagen konmmen keine wei­­teren bedrohligen Meldungen und beschränken Sich Die amtlichen Berichte auf Die Konstatirung der wohl od immer vorhandenen „Aufgeregtheit“. Für Heute und morgen waren Hier neue Unruhen angesagt. An den Straßen­­eden war mittelst Buchbrudersch­wärze geschrieben : „Keine Ruhe so lange die Schilder oben sind!” Indessen wurden solche Denßregeln getroffen, daß ein ernstlicher Zuntuli faun denkbar it. Sämmtliche Straßen sind theils vom Militär befegt, theils ziehen starre Patrouillen durch die­­selben. Nachdem die aufrührerische Bewegung dennächst wollten menschri­cht sein dü­rfte, beschäftigt man ich Hier ernstlich mit der Frage: „Was mut ?" „Bozor” führt in seinem heutigen Artikel aus, daß es fü­r Ungarn sein konstitk­tionelles Mittel gebe, um aus der Sadgasse herauszukommen. Miskatonics schreibt in der „Drau“: „Wir befüch­ten die jetige Lage des Landes werde weder in Budapest noch in Agrany richtig beurtheilt. Dort glaubt man Alles gethan zu haben, wenn man vom unngarischen Reichstage die­­ Ermächtigung erreicht, das Wappen herunterzunehm­en, oder wenn wan leichtsinniger Weise er:­kläxt, nicht Die Ungerechtigkeit von ungarischer Seite, sondern die Schlechte an der N­ationalpartei Dane die Bauern-Ntevolten Menntgein sei. Möge man fi Soc fo Taufhängen, nicht hin­ge­it der appenabnahme in Agyam wird der­ Self nicht

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