Pester Lloyd - Abendblatt, November 1883 (Jahrgang 30, nr. 251-275)

1883-11-21 / nr. 267

—­nisatorischen Normen nach Genesis und Inhalt mit dem Geiste und M Wortlaute des Geieg-Artikels XII : 1876 im Widerspruch stehen, — in Ermägung, daß eine gedeihliche Wirksamkeit der Jächstichen Univer­­sität und ihres Zentralamtes einerseits, solche des, vorfigenden Ne­gierungs-Organes andererseits so lange undenkbar ist, so lange der sächsischen Universität ihr geießlicher Rechtskreis vorenthalten wird, — in Erwägung ferner, daß die auf Herstellung und Erhaltung eines geieglichen Zustandes und auf eine friedliche, ungestörte Entfaltung ihres kulturellen Berufes jederzeit pflichtgetreu bedachte sächsliche Uni­­versität nicht nur ein Interesse daran, sondern auch ein echt dar­auf hat, zu willen, ob die b. Negierung sie in diesem ihrem loyalen Bestreben fünfzighin zu unterfragen gedenkt, — und in Erwägung endlich, daß gerade dem gegenwärtigen Vorfigenden gelegentlich seiner Ernennung von, der Regierung nahest­ehenden Organen der Breife ohne irgend meldes Demeinti eine Mission des Einlenfens in die Bahnen der Geiesmäßigkeit und der Billigkeit nachgerühmt wurde, stelle ich­an den Herrn Vorfigenden die Anfrage: I. Jst in den dem Herrn Borfigenden gelegentlich seines Amtsantrittes von der Hohen Regierung entheilten Instruktionen eine Garantie dafür enthalten, daß die hohe Regierung nunmehr jenem Streben der jäch­­lichen Universität wohlwollend entgegenkommen werde, welches dar­­auf gerichtet ist, dem im G.A XI: 1876 motiviirten Nechtekreis und insbesondere dem aus dem Gigenthum fließenden Verfügungs­­und Bermwaltungsrechte der sächslschen Universität (8­. 3, 5 und 7 8.­A. XII: 1876) an in organisatorischen Statuten Anerkennung und Wirksamkeit zu verschaffen ? und . 11.Falls die bisherige Instruktionen des Herrn·Vorsitzenden hierüber keine verläßliche Orientierung bieten solltem ist·der Herr Vorfigende geneigt, von der hohen N­egierung weitere Weisungen zu w­itten und Die diesbezüglichen Absichten und Entfließungen der­­selben so rechtzeitig der gegenwärtig tagenden fachlichen Universität zur Kenntniß zu bringen, daß diese noch im Verlaufe der gegen­wärtigen Session in der Lage sei, int Kraft eigener Be­­schlüsse eine dem G.­A. XII. 1876 entsprechende statutarische Basis und hiemit die unerläßliche Vorbedingung einer ungestörten und gedeihlichen Wirksamkeit zu schaffen? — Hermannstadt, am 20. November 1885. — Wolf Zay, Abgeordneter der Stadt Kronstadt.“ Obergespan Dr. Moriz v. Brennerberg beantwortete die Interpellation sofort dahin, daß er zwar seine Instruktionen er­­halten habe, dennoch Die Ansicht äußern könne, daß die Regierung nicht abgeneigt sein dürfte, die Verhandlung über die organisatorischen Statute zu gestatten und eventuellen Mo­dlifikationen derselben, soweit dieselben acceptivbar wären, die Genehmigung zu ertheilen ; er seiner­­seits wolle mit Bereitwilligkeit jeden Anlaß ergreifen, der ihm Gelegen­­heit bietet, mitzuwirken und zu vermitteln, daß der gute Einklang nach jeder Richtung hergestellt werde. 3.ay erklärte sich mit der Antwort zufrieden, behielt sich aber vor, eventuell Anträge zu stellen, wenn die an den Personen­wechsel im Präsivium geknüpften Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen sollten. 5 Drei Erlässe des Ministers des Innern, welche das Budget für das Jahr 1883 und Besschlüsse der vorjährigen Universität wurden auf Antrag 3a y­ S mit folgendem Beschluß erledigt: „Die Gene­ralversammlung nimmt die Erlässe unbeschadet der geschäftsordnungs­­mäßigen Erledigung der darin berührten Gegenstände zur Kenntniß und geht zur Tagesordnung über.“ So brachte Dr. Sal Wolff folgenden Antrag ein: „Um mit dem, den Rechtskreis­ und das Verfügungsrecht der säch­­­sischen Universität über ihr Vermögen normirenden XI. Gefeg-Artikel dem Jahre 1876 die im Wege hoher Regierungs-V­erordnungen that­­sächlich zur Anwendung gelernten organisatorischen Bestim­­mungen, nämlich: die­ Geschäftsordnung für die Generalver­­sammlung der sächsischen Universität, die Bestimmungen über den Personalstand die­­Bestellung und Besoldung der Ver­diensteten des­­ Zentral­e Amtes der sächsischen Universität und die Bestim­mungen über die Geschäftsbehandlung und Geschäfts­­‚ ordnung des Zentralamtes der sächsischen Universität in Einklang‘ zu bringen, wird beantragt: Die Löbliche Universität wolle einen Musichup von fünf Mitgliedern mit der Weisung bestellen, je An­­hlnge zu unterbreiten, welche zur Wahrung des Rechtskreises und 5. inssbesondere des Verfügungsrechtes der sächsischen Universität über Ihr Vermögen geeignet sind. — Hermannstadt, 19. November 1883. Dr. Karl Wolff, Universitäts-Deputirter des Hermannstädter Landwahlbezirkes.” Der Antrag wurde sofort als dringlich erklärt,meritorisch­­ verhan­delt und die Weihl des betreffenden­ Ausschusses vorgenommen. Fsu Mitgliedern desselbe x r1 wurde xt Dr.Wolff,Gull,Zay,Arzin­d Bruckner gewählt. ‘ h + + + auf Insurrektion in Berkien, = Aus Sofia, 15. November, geht der , B. R.“ der Wort- Tanz der zwischen dem bulgar­ischen P­räfekten von Widdin, Imanom,­­und dem bulgarischen Minister-Präsidenten und Minister des Innern, Bankom, anläßlich der eben beendeten Infk­restion in Serbien , gewegselten Depeschen zu. Es ist nur noch zu bemerken, daß der ‚genannte Präfekt, Iwanow, da sich ergeben hat, daß er mit den serbi­­schen MRacitalen Verbindungen unterhielt, seines Amtes enthoben und buch den Er Präfesten von Hasloi in Ost-Numelien, Rainom, erlebt worden it. Wir lassen diese Depeschen im Nachstehenden folgen : An den Minister des Innern in Sophia. Kula, 8 November. Der Bezirk von Zrnarjela in Serbien hat sich gegen die Au­torität erhoben. In Zajesar besteht eine befragenswerthe evolution : "man zählt Todte und Verwundete. Die Offiziere und Mitglieder der Regierung sind verhaftet. Die Bevölkerung flieht und kommt auf "unter Territorium. CS sind Truppen an der Grenze nothwendig. SH bitte um Infteaktionen. Ich begebe mich nach der Grenze. Der präsest: Smanom. An den Minister des Innern in Sophia. Kula, 8. November. Man versichert, dab der Kampf zwischen der serbischen Be­­völkerung und den Truppen bis 5 Uhr Abends gedauert hat. Eine­­ zahlreiche Menge sammelt sich an der Grenze an und wartet das Resultat des Kampfes bei Zajesar ab. Ich frage an, ob ich im Nordfalfe diesen Leuten eine Zuflucht auf unserem Territorium ge­­währen darf. Nach meiner Meinung müßte man an der Grenze mindestens eine Drufina der nationalen Miliz aufstellen, um Plün­­derungen in der Mitte unserer Bevölkerung zuvorzukommen. Ich habe bereits gewisse Maßregeln ergriffen und erwarte Ihre Snitraf­­taten. Der Präfeft: Smanomw. An den Präfekten von Widdin in Kula. · Nehmen Sie die Flüchtlinge auf und werfen Sie ihnen AuF­­ mthaltsorte an.Betreff der Entsendung von Truppezt werde sch­mich mit dem Kriegsminister verständigen.Benachrichtigen Sie mich "ü­ber Alles, was an der Grenze vorgeht. D.Zankow. An den Präfekten von Widdin in Kula. S­ie l­aben nicht 1115 thig,weder die Miliz,noch die Truppen gegen die Flüchtlinge aufzubieten, Die die serbische Grenze über Ichreiten und Die, die ich glaube, auf unser Territorium übertreten, um sich in Sicherheit zu bringen. Wenn aber Leute über die Grenze formen sollten, Die bewaffnet sind, oder auf unserem Territorium Banden organisiren, wollten, so werden Sie die Gifteren­­ entwaffnen und die Legieren unter Polizei-Aufsicht Stellen. Nur im äußersten es werden Sie zur militärischen Gewalt Ihre Zuflucht nehmen, die ihre Lufteuktionen seitens des Kriegsministeriums erhalten wird. Die friedfertigen Flüchtlinge nehmen Sie auf, sorgen Sie für deren Unterkunft und wenn sie bedürftig sind, auch für deren Ernährung unter Rechnungslage für die hiefür gemachten Ausgaben. Was die vorttlichen V­erdreher aus Serbien anlangt, die sich auf unser Territorium flü­chten, so können sich dieselben unter dem Schuße unserer Gefege bei uns aufhalten, wenn sie Dieselben aber nicht ruhig verhalten sollten, so werden Sie dieselben unter polizeiliche Webtermachung Stellen. Mr. 6921. Der Ministr: Dr. Bansam. An den Minister des Inneren, Sophia. Kaula, 9. November. SH Bonnie soeben von der Grenze zurück. Sch hatte Gelegen­­heit, dort mit dem Obersten Yurkovics zusammenzutreffen, der mich bis nach Bijdnar führte Sch hatte mit ihm eine lange Unterredung und erfuhr von ihn, Daß es gestern gelungen sei, Die n­urgirte Bevölkerung zurückzudrängen und ihr die aus Zajcsar gtführte Artillerie-Batterie wieder abzunehmen. Er theilte mir mit, ab gestern und Heute zwischen einem Bataillon regulärer Truppen, die vom General Tihomix befehligt wurden, und der nationalen Miliz bei den Dörfern Krivo-Pir, Lınlomo und Boljevak heftige Kämpfe stattgefunden und daß die Truppen schließlich die Insur­­genten bis über Boljevak hinaus zurückgedrängt­­ haben, so daß die Miliz sich gegenwärtig zwischen zwei Leitern befindet. In selben Augendliche erhielt Oberst Yurkovics die Nachricht, dak der Ditrikt Knjazevat, sich gleichfalls erhoben habe und daß es der Miliz in der Stadt Knjazevat gelungen sei, sich einer Artillerie-Batterie zu bes­­­ächtigen, mit welcher sie auf Zajcsar vormarschirt. — An dem Dittritt von Alerinab, Kreis von Banja, habe sich die Bevölkerung „sestern erhoben, es sei jedoch den Truppen gelungen, sie zur Nieder­­l­egung der Waffen zu zwingen. Allenthalben wird die Miliz von­­ Vertretern der radikalen Partei befehligt: jene von Knjazenag durch­­ Weto Stanishevics, die von Banja durch Michael Didicz, Ne von Boljevas und Krivo-Vir durch den Popen Marinko, die an Leffono durch den montenegrinischen Bopen Lufom und Didm­­o Milenkom. Der Bräselt: Swanom. Der Korrespondent knüpft an diese Sendung noch folgende Mittheilung: „Der Präsident des radikalen Zentral-Bureaus in Belgrad und Chef der serbischen radikalen Partei, Nikolaus Parchie, welcher nach Bulgarien in der Ansicht kam, sich nach Sophia zu begeben, wurde verhaftet und in Schumla interhixt, wo er si unter strenger polizeilicher Aufsicht befindet.” Ferner schreibt man der „Bol. Kore.” aus Belgrad, 16. November : Ohne den Ergebnissen der Statarialgerichte vorgreifen zu wollen, läßt sich doch Schon die Behauptung wagen, daß die un­mittelbaren Leiter der Infurrention Die Führer der radikalen Partei waren. Aus dem hiesigen radikalen Zentral-Komite ergingen sämmt­­liche Weisungen, erflossen alle Instruktionen und das Manifest, welches der Erhebung unmittelbar vorausging, it dort verfaßt worden. Die „National-Regierung“, ein Exelativ-Komite, welches aus zwanzig Mitgliedern zu bestehen hatte, war bereits formirt und trat in den ersten Novembertagen in Thätigkeit. Große Mengen von fvitoloten Sahnen, auf denen die Inschrift: „Za narodnu slobodu” („Für die Freiheit des Volkes“) prangte, waren auf verschiedenen Punkten der östlichen Kreise aufgestapelt. Die militärische Organi­­sation war bis in die Details ausgearbeitet. Die Insurgenten waren in Bataillone, Kompagnien, Züge eingetheilt und sämmtliche Kom­­mandanten waren nominirt. Die Abtheilungen rückten auf den Schau­­plab der Unruhen unter V­erantragung von Fahnen und Boran- Schritt eines Trompeters, der alle Signale in militärischer Weise zu geben verstand. Die Befesung der Defilsen von Geftobrodiza. Die Konzentrirung der Banden bei Wratarniga und die von ihnen be­­feste Position von Gramada dokumentiren eine fundige militärissche Leitung. Die Bermuthung, daß wohlgeschulte Kräfte, die Feinesmegs der F­öniglichen Armee angehören, dem Aufstande die militärische Richtung gegeben haben mögen, scheint in diesen Thatsachen ihre Be­­gründung zu finden. · · Werda glaubt,die Zurückweisung der radikalen Allmajorität der Skupstina und der durch die Thatsache dieser Majorität be­­dingten konstitutionellen Folgen habe die Chefs der radikalen­ Partei auf den illegalen Weg gedrängt,rechnet nicht mit der Thatsache,daß die Insurrektion das Werk luniger Vorbereitu­jig war,daß die Vor­­arbeitertäb­eren­ Datums sind als die Wahlen1 und der denselben gefolgte·Minu­te·rnwechsel.Die Un­ersuchung,welche dem Willen des·Konig·sent·sprechen·d,Im Gende der strengsten Unparteilichkeit geleitet wird, wird zweifellos ergeben, daß, wie immer die parlamentarische Situation ji gestaltet hätte, Serbien von der revolutionären Be­wegung nicht verschont geblieben wäre. Die serbische Nation hat seinen Grund zur Unzufriedenheit und das Land sein politisches Motiv zur Grschütterung der aktuellen Bustände. &3 it auch bereits erwiesen, daß Die Bewegung, obschon von den Führern einer Partei des Landes geleitet, nicht von Innen hervorgewachsen sei, sondern von außen hereingetragen wurde. Jene agitatorischen Elemente, welche den Er-Metropoliten Michael vor etwa drei Wochen nach Auitichus entsendeten, die aus dem Fürsten Beter Baragyorgyevics einen Duafi-Prätendenten zu modeln unter­nahmen, eine Rolle, an die der junge Mann bis vor Kurzem nicht im Entferntesten dachte; diese Elemente waren es, welche lange vor den September-Wahlen die Hand an ein Werk legten, das bestimmt war, Serbien aus dem normalen Geleite seiner fortschreitenden kul­turellen und öktonomischen Entwicklung zu drängen. Bon daher empfangen mere Napditalen ihre In­ptration. Die Zulage meisthäti­­ger Unterfrügung und thatsächliche Hilfsmittel zu der Inszenirung der Emente, die, wie es scheint, viel allgemeiner gedacht war und die an der Ergebenheit des serbischen Volkes für den König, sowie an der Treue und Energie seiner Truppen scheiterte. fps­s > Ergestenligkeiten. (Ernennungen.) Mita. b. Entschliegung vom 14. No­­vember wurden ernannt: Im BZipser Diözesan-Kapitel: Diözesan- Erzdechant Karl Birch zum Can­­custos; der Arvaer Erzdechant Ladislaus Liptay zum Diözesan-Erzdechanten; der Liptoer Erz­­dechant Dr. Bal Rihnavpsy zum Arvaer Erzdechanten; der Can. mag. sen. Anton Landinger zum Liptoer­­ Erzdechanten und der Titular-Kanonikus Ferdinand Fertsek zum rechten Can. magister. — Ferner wurden ernannt: Ludwig Gaßner zum Fön. öff. Notar in Titel; Koloman Herpenyti zum Vizenotar am Devaer Gerichtshof; Heinrich Barta zum Vizenotar am Kecske­­meter Bezirksgericht; Johann Sztraftay zum Grundbuchsführer- Adjunkten in Waag Nteustadtl; Franz Tarpay zum Kanzlei- Offizial am Bilaher Gerichtshof; Andor Barna und Alfred Kellner zu Kanzlisten am Stechohleer Gerichtshof. — Der Handelsminister ernannte: I. im Stande des Forstmanipulations­­personals: zu Forstmeistern: Michael Gzaptócza, Gustaw Szepesi und Julius Tomcsäanyiz zu Manipulations- Oberförstern: Ernst Birtner, Michael Mihaalyfi und Raıl S 35 c 8; zum Buchhaltungs-Oberförster: Sigmund Nijfágby; zu Forstbuchhaltern : Johann Faurencz und Emil Kellner; zu S Förstern: Eugen Buza, Gustav Tavti, Georg Grefus, Sodann Esipkay, Karl Ritter, Michael Bercezel, Daniel Konczwald, Johann Dand Santhol, Kai Obwald; zum SHolmagazins-Offizial: Ludwig Fenyves; zu Hörsterz Apiranten: Bella Ercelenygi, Emil Aladics, Sofef Shufer, Werd Dapfy und­ Emil Grziflai; át Forstpraftifanten 1. Kaffe: Anton Magy und Wil­helm Korfta; zu Postprostiianten I. Klafse: Edmund Rignath Tray Gabnay, Aurel Bibel, Sof Sakab, Alexander Bayer, Kornel Lopußdny, Joe Syffely, Nihard Binder und Aladár Huber; II. bei der königlichen Sorft-Inspektion ; zum Unter-Soritinspektor I. Staffe Bela Gy ő­n- 8Y5ffy; zu Unter-Forstinspektoren III. Klaffe Emerich. Gsif, Baron Arthur Feiligsh und Eugen Sendfi; HI. bei der Herarial-Forstbuchhaltung : zum Forst-Nehnungspraktikanten Anton Lonkay; Johann Yehenbty zum Finanzkonzipisten II. Klaffe ; Sof Manuel zum Regnungsoffizal III. Klaffe beim­­ Lugoser Steuer-Inspektorat ; Nikolaus Bort­ha, Mathias Borbély und Bol­an Baló zu Steueramts-Offizialen VI. Staffe in Klausenburg. (Die BFabrissbegünstigungen) im Sinne des G.­A. XLIV : 1881 wurden für die Lukasaer Glasfabrik des Felix Bolhain ertheilt. · (Postalisches.)Das Mitrovitzaer Postam­t ift in ärarische Verwaltung übergegangen­.E)ceue Postämter wurden errichtet:in Lukö(Sárofer Kom­itat)underäva-Szt.­­Märtoit(Som­ogyer Komitat). (Se.Majestät d­er König)ist heute MorgenZ mit Separathofzug von Gödöllö in Steixtbrttch ein getroffen und 2011 dort zur Hofjagd gefahren­.Nach der Jagd fährt SerJ Majestät zu Wagen in die Burg, wo morgen, am 22. d., allgemeine Audienz stattfindet. V­om Hofe­ Man berichtet uns aus Wien: Wie ver­­lautet, fallen Ihre Majestät und Erzherzogin Balerie im Laufe der nächsten Mode zu drei- bis viertägigem Aufenthalte in Wien eintreffen. (Sofjagd) Aus Wien wird uns geschrieben: Die erste der diesjährigen großen Treibjagden auf den kaiserlichen Jagdrevieren von a fand geitern statt. Gegen 674­ Uhr Morgens hatten sich im Vestibule des Nordbahnhofes eingefunden: die Erzherzoge Rainer, Johann, Karl Salvator, Franz und Otto, ferner Prinz Philipp von Koburg-Gotha, die Fürsten Friedrich Liechtenstein­berg, der deutssche Botschafter Prinz Neuß, hayn,der belgackte Gefgxidte Graf Jonghe,der dänisce­­ v. Riüv, Ober-Yägermeister Graf Traun-Abensperg, Generalstabs- Che FML. v. Bed, Graf Wolfgang Kinsky, FML. v. Latour. Kurz vor der bestimmten A­bfahrtszeit fuhr Kron­­prinz Rudolf, begleitet vom Obersthofmeister Graf Bombelles am Bahnhof­ Bortale vor und wurde von den Spalier bildenden Herren begrüßt. Die Jagdtheilnehmer langten um 3 Uhr 45 Minuten bei dem Wächterhaufe Nr. 69, auf der Gliede zwischen Göding und Mohates an. Sofort nach der Ankunft wurden die in Bereitschaft gehaltenen Magen bestiegen. Im ersten Wagen saß als Leiter der Jagd Graf Traun, im zweiten hatten der Leonprinz, welcher selbst Eutichirte, plaßgenommen. In langer Reihe folgten die übrigen Wagen. Der Dubnianer Wald war in weniger als 20 Minuten erreicht. Dort hatte mittlerweile ein kleines Herr von Treibern, die eine lange, von reisenden Sägern und Forstbeamten unterbrochene Kette bildeten, Aufstellung genommen. Ein jeder Schüge nahm, seinen früher bestimmten numerirten Stand ein und bald begann der erste Trieb, welcher nahezu zwei Stunden währte und sie gegen das Zhroder Revier 309. Nach Beendigung dieses Triebes begaben sich sänmtliche Schügen in das in einer Waldlichtung auf­­gestellte transportable, mit Sagdemblemen und präparirten Thieren ehr hübsch geschmücte Sagdhaus, wo ein opulentes Sagddejeuner eingenommen wurde. Das zahlreiche Jagdgefolge tampirte angrenzend im Freien. Nach aufgehobener Tafel begann der zweite Trieb, der bis gegen 30­ Uhr währte, worauf die Jagd geschlossen und die Nacfahrt nach Göding angetreten wurde. Bevor Kronprinz Rudolf den Salonmagen bestieg sprach derselbe dem Oberstjägermeister Grafen Traun Danz und Anerkennung für Die besonders gelungene Jagd aus. Das Ergebniß derselben har 10 Stüd Nehwild, 645 Hasen, 206 Fasanen, 272 Rebhühner, 43 Kaninchen, zusammen 1176 Stüd. Die nächste Hofjagd findet am näch­sten Dienstag statt. Sandes-Ausstellung.­ Die Hygienische Sektion der Zandes-Ausstellung hat in einer jüngst abgehaltenen Situng — wie die „Belter med.schir. Breffe” berichtet — die Beischlüffe ihrer Evefativ-Komites verhandelt und zum großen Theile ratifizirt. Im Sinne dieser Beischlüffe w­ird die betreffende Gruppe eine sehr reich­­haltige Ausstellung, veranstalten und namentlich fü­r eine möglichst volltändige Exposition der ungarischen Mineralwässer Sorge tragen ; für Die leiteren soll auch eine eigene Trinkhalfe errichtet werden. Die ungarischen Bäder werden in slexeotropischen Bildern zur Ar­schauung gebracht, au) soll eine Muster-Badeanstalt errichtet und der­­ öffentlichen Bewügung übergeben werden. Zur Bekanntmachung sämmt­­licher Bäder und Mineralmuster Ungarns wird eine in ungarischer, deut­­scher und französischer Sprache zu eh­rende Monographie dienen. Nach den Postulaten der Hygiene sonfteniote Gebäude — Wohnhaus, Schule, »un­d Adolf Auers­; Min­ister-Graf Falken­· Gesandte. Graf Degenfeld und- Ne et Éébzők . ·«"- .-- -7---«.. »N- i- t-« Spitak u.s.w.—sollen theils durch die entsprechenden Pläne,theils durch kleine Modelle repräsentirt sein,während ein thatsächlich zu er­­bauendes Cottages Spital sowohl als Ausstellungs-Objekt dienen,als auch für den Sanitätsdienst auf dem­ Ausstellungsplatze eingerichtet sein wird.Ueber all diese Punnkte wurde stellenweise eine lebhafte Diskussion gefü­hrt,an der sich die Ministerialräthe Grüß,Mark11sovsky und Schnierer und die Doktoren Bökai,Löw-Müller­ und Schwimmer betheiligten­.Der von Prof.Lumniczer prä­­sidirten Sitzung wohnte auch der Staatssekretär Matlekovics bei;die Mittheilung des Präsidenten,daß Prof.Fodor auf seine Stelle als Vizepreises resignire,wurde mit Bedauern zur Kennntnisz genommen und der Präsident ermächtigt,seinen persönlichen­ Einfluß aufzubieten,um­ den ausgezeichneten Hygieniker zum Verhalten auf seinem Posten zu bestimmen.Schließlich beantrigt Fiministerialrath Schnierer eine Propaganda unter den Aerzten des­ Landes,daß sie speziell fü­r Ausstellungszwecke bei den ungarischen Instrumenten­­machern größere Bestellungen machen sollen. (Für den erblindeten Lehrer Leimdörfer) sind bei uns ferner eingegangen-Sammlu­n­g des EnL Eichenwald in Csacza,Samuel Roth2fl--Neuwirth,Janetz,Roth,Eicl­er1­­wald,Dr.Hübsch,Langfelder,En1.Eichenwald,Lehrer Eichenwald, Kukuk,LAl­ramm,A·Altmann,HEichenwald,Haitha1111,L·Eichen­­wald,je1fl.,18Spenderä50kr.=9fl.,zusammme1125ff.un­d von einem Unbekannteniandapest 25fl.,in Sum­neöO fl.,die wirderbestim­mung zu fü­hren (Die Einbrecherbande,)welche die Sicherheit der Hauptstadt beinahe den ganzen Sommer hindurch gefährdete, befindet sich nach langwierigen Recherchen endlich bereits in den Häns­den der Polizei. Da die meisten der von den V­erhafteten begangenen Einbruchsdiebstähle in der Sofefstadt verü­bt wurden, leitete die Stadthauptmannschaft dieses Bezirkes die Untersuchung. Mitglieder der Bande sind: der 24jährige Tiflergehilfe Sofef Neuma­yer, der unter den Namen Horváth Zölzi, Bad Yolzi, German­ Yólzi die frechsten Ginbruchsdiebstähle leitete und als Hauptthäter an denselben teilnahm. Dexselbe wurde im Monate Juni als der Theilnahme am Freund’schen Ginbruchsdiebstall in der Theresienstadt ver­­dächtig in Haft genommen, mußte jedoch­ Traufheitshalber im Spital im Arbeitshause gepflegt werden, von wo er sich mittelst eines Striches des Nachts vom Fenster herabließ und entfloh. Seit dieser Zeit konnte der Gauner nirgends erub­t wer­­den, bis es endlich gelang, ihn vorige Woche in Haft zu nehmen. Seine Gefährten sind der 3Sjährige Fakbinder Ludwig Minto und dessen Frau geb. Marie Neumayer Rudolf Ste­fanovits alias Johann Giervenka, der bereits 3 Jahre im Zuchthaus verbracht hat. Außer den Genannten wurden verhaftet: die A1jährige Magdalena Siegner, die Geliebte Neumayer’s, die Wälkherinen Frau Johann Räatonyi geb. Agnes Ferencz und Alvisia Ballas, welche Neumayer bei der Flucht aus dem Spitale behilflich waren. Auch zwei Hehler wurden im Laufe der Untersuchung eruivt, Zalodb Boliber und der 6jährige Agent Hermann F­rommer, der früher Branntweink­häufer war. Ersterer wurde vorläufig auf freien Fuß gestellt. AL­s­erbrechens- Urheber war auch Elias Laufer alias Henke in Haft genommen, später jedoch­ gegen Gutstehung auf freien Fuß gerecht worden ; von diesen Laufer soll der Plan zum Freund’schen Einbruchsdiebstahl her­­rühren. Aus den mit Diesen Leuten vorgenommenen Verhören geht Hervor, daß Dieselben an zehn Einbruchsdiebstählen bethei­­ligt sind und zwar: bei Wilhelm Freund, Radialstrage Nr. 50, bei der Greifferin Sophie Baranek in Neupest, bei dem Kleiderhändler Johann Wagner, Vellderstrage 29, bei dem Oberstallm­eister Anton Habermayer auf der äußern Revepeferstraße, bei dem Spezereihändler Franz Leuer, Tompagaffe 34, bei dem Spezereihändler Ladislaus Beledilasua, Feuerwehrgaffe 78, bei der Spezereihändlerin Sohanıta Boliger, Schwalbengaffe 25, bei dem Greisler Sofef Schwarz, Save­­gasfe 11, bei der Greislerin Anna Rinta Levay, Sonnengaffe 21, und bei dem Pfandleiher Moviz Belag. An einem Einbruch nahmen stets in 2 bis 3 theil, doch bei allen war Neumayer der Hauptthäter und Arrangeur. Unter den fatfirten gestohlenen Sachen gibt es eine große Menge Tabak und Zigarren und 250 verschiedene Werthpapiere und Coupons. Die Untersagung ist nun vollkommen beentigt und die Häftlinge werden noch heute unter Starker Bedeckung ins Fortuna Gebäude überführt werden. M­ehfelfälschung­ Andre Lammerschmied, der Wärtier der Universität, präsentirte gesteen mehreren Beamten des Justizministeriums am gestrigen Tage_ fällig gewordene Accepte im Gesammtbetrage von 2641 fl. behufs Einlösung ; die betreffenden Beamten leugneten jedoch alle insgesammt die Echtheit ihrer Lenter- Schrift auf den Wechsen und erklärten die lekteren für galfififate. Wie fs herausgestellt hat, sind die Unterschriften thatsächlich ohne Ausnahme gefälscht. Die Hünigung verübte ein vormaliger Amts­­diener im Justizministerium. Namens Ladislau­s Magyar, der die Resepte dem beschädigten P­ortier Hammerschmied, der ähnliche Geldgeschäfte zu machen pflegt, behufs Gsfomptirung präsentirt hatte. Magyar wurde geitern Abends ausfindig gemacht und verhaftet. Er gibt an, das von Hammerschmied behobene Geld in der Lotterie ver­­spielt zu haben, und gesteht, daß er nach und nach 2000 fl. vom Bortier erhalten habe, den er zur Reckung einen Wechsel über 2009 fl. gab, welcher jedoch seinen Werth hat, da Magyar gar sein Vermögen besigt. Auch die Fäalichung der Unterschriften gesteht er ein. Die Frau Magyar’ deponirte, ihr Mann Habe von dem vielen Gelde seiner Familie nur 300 fl. zukommen lassen, das Wehzige habe er verpraßt. Magyar war 13 Jahre lang im Ministerium als Amtsdiener angestellt, während welcher Zeit daselbst mehrfache Dieb­­stähle vorgefommen sei sollen. Ein Schuß durch das Fenster­ Gestern Abends um 6%, Uhr wurde ein Fenster des Klosters der Englischen Fräulein von einer Kugel durchbohrt, melde ohne jemanden zu beschädigen, im Sommern des betreffenden Saales zu Boden fiel. Aus der Rich­tung der Löcher, die das Geschoß in die Fenster bohrte, dürfte Der Schuß von einem gegenüber dem Kloster in der Mü­llergasse gele­­genen Haufe gekommen sein. Da die Absicht eines Attentats so gut wie ausgeschlossen erscheint, so dürfte lediglich ein bübischer Spaß oder Unachtsamkeit bei harmlosen Schiefübungen mit einem Zimmer­­gewehr vorliegen. Die Polizei hat übrigens die Untersuchung an­geordnet. Selbstmörder. Der Abjährige Taglöhner Andreas Buflovich hat sich gestern an dem Zaune des­ Hofmagazins Ne. 1 im ungarischen Staatsbahnhofe erhenzt.­­— Der Wirthschafts­­beamte Alexander Ditrovics wollte in der verfroffenen Nacht von der Kettenbrüde in die Donau springen, die Ausführung seines Vorhabens wurde jedoch durch einen Konstabler verhindert. Betrogene Csángó. In der Gemeinde Klézfe (Moldau), wo 16 ungarische Familien wohnen, erschien jüngst ein ungarischer Herr, der die armen Gsänge damit beihörte, daß Seder von ihnen, der nach Ungarn zurückwandert, zehn Sec Feld zuge­riefen erhalte. Die ESangó schenkten den ‚Vorspiegelungen dieses Heren Glauben, Ließen ihre Namen zusammenschreiben und gaben ihm schließlich für seine Mitbewaltung nach je einem Koch erhofften Bodens einen Franc. Auf dieselbe Weise soll dieser Betrüger auch die Csängó der Nachbarortschaften beh­ört und sich einige Tausend Brands erworben haben. So meldet „Bud. Hirl." Ans Nyivegyháza­ wird uns unter Heutige berichtet: Ein gestern herabgelangtes A Reskript des Ministers des Innern mißbilligt den von Alexander Fräter appel­­lerten Beschluß des Komitats-Munizipalausschusses, durch­ welchen der Angriff, den der D­ertheidiger Dr. Heumann während des ipa­thlärer Strafprozesses wider den Komitats-Beamtenkörper gerichtet hat, verurtheilt wurde. Beim Altar gestorben.) Gestern Morgens wurde der im 74. Lebensjahre stehende flavische Prediger des Preßburger Franziskanerkonvents, P. Barnabas Ruzfilef, während er eben die b. Messe las, vom Schlag getroffen und blieb sofort todt. Der Verstorbene war bereit früher mehrmals vom Schlage gerührt, er­­holte sich jedoch jedesmal. Wegen seiner Seelengüte genoß er allge­meiner. Beliebtheit. Hohmaffer­ Die „Nar. Nov." bringen neuerlich be­dauerliche Nachrichten über die Verheerungen, welche die Save an den Uferschusdämmen und an den nächst derselben gelegenen Feldern und Wiesen angerichtet. Diesen Nachrichten­­ zufolge hat sich die Sage bei Gäste über den Damm ergoffen und die Wiesen überschwemmt. Die Bevölkerung von Letina Gornja it Tag und Nacht bei den Arbeiten am Uferflugdamme beschäftigt, um einen Durchbruch zu verhindern. Nichtsdestoweniger hat das Element den Damm bei der dortigen, aus Ziegelwerk hergestellten Wehre durchgebrochen und die Felder überschwemmt, deren Winterfaaten hiedurch vollständig zu­­grunde gerichtet wurden. Aber auch das Dorf Letina schwebt in gro­­ßer Gefahr, weil alle Häuser im Wasser stehen und wenn dies noch einige Tage andauert, werden mehrere derselben vor dem Verfalle nicht zu fügen sein. Das Bauam­t von Betvinja hat S­ngenieure dorthin abgesendet, welche das Rettungswerk leiten. In der Si­jeker Pizegespanschaft hat die Save ungeheure Verheerungen angerichtet, weil sie die Straße, die­ Brüche und den Damm näcjít Bratecko fort­geschwenkt und sich über die Felder ergossen hat. Gusce und Gigoc schweben in großer Gefahr­ von den Gemäcjern, welche aus dem Lonjssopolje der Save zuströmen. In Caprag und Galoovo stehen die Häuser unter Wasser. Den größten Schaden wird die Weber­schwemmung in­ den Ortschaften Muzd­ovek­, Suvaj, Cigoe, Bratecko, Lonja anrichten. Diese Ortschaften hatten auch­ von der Weber iüwem­mung im Mai viel zu leiden gehabt. ·-« , v « . | Gericht-hasse. Die Ofner Mord-Assaire.Einige Minuten nach 10 Uhr­ trat der Senat in den Saal und unter ziemlicher zahlreichen zumeist aus höheren Richtern und Advokaten Aupditoriums, im Namen Seiner Majestät des Königs! Die Budapester Königl. Tafel hat in der Straffahhe der der Verbrechen des Landes, Mordes, Diebstahls und der der Hehlerei angeklagten Baul Spänta und Genossen am heutigen Tage folgendes Urtheil gefällt : Bezüglich Bobann gálaV8 Hat die kön. Tafel das Urtheil I. Instanz unberührt gelassen ; hingegen mußte der übrige Theil des erstgerichtlichen Urtheils von amtswegen revidirt werden. Inbelangend Raul Spanka und Michael Bitely wurde das Urtheil des Gerichtshofes bezüglich der Schuldfrage und der Strafe bestätigt und wird die Todesstrafe in Sinne de §. 96 © t.-G. rücsichtlich Dieser Beiden als Gesammtstrafe bestimmt, u. zwar fol dieselbe zuerst an Bitely, dann an Spanka vollzogen werden, worbei bemerkt wird, daß gegen die beiden DObengenannten eine Nebenstrafe nicht festgestellt werden konnte. · Anbetungeithobann Berecz,gegen­ den dkeilinklage aus Anstiftung zum Mord und Raub lautet,wird·dass.lrtheil erster In­stanz abgeändert und wird derselbe der Verbrechtestheilnehmung­­ als Ver­brechenshelfer an Mord und Raub nach den 88. 278,344 und punkt 29e38.69 schuldig gesprochen. Bezüglich des Diebstahls bei Dr. Schwarzer wird das Urtheil erster Instanz rücksichtlich der Strafbarkeit Berecz bestätigst. Zu­­folge dessen mußte auch die im eustgerichtlichen Urtheil bestimmte Strafe abgeändert werden und wird Johann Berecz im Sinne der SS. 278, 344, 370, 371 und mit Nachsicht auf die SS 72, Punkt 3 des S. 66, 69, 96, 354 und 373 zu fünfzehn Jahren Zuchthaus als Gesammtstrafe, die Untersuchungshaft nicht mit eingerech­­net, ferner zu 19 Jahren Amtsverlust und zum Verlust der poli­tischen Rechte verurtheilt. Auch die Bestimmung betreffend den Schadenerlag wird abgeändert, indem Berecz vom Erlag der Kosten des Strafverfahrens freigesprochen wird, ferner wird der private beschädigte Dr. Schwarzer mit seinen Ansprüchen gegen Berecz auf den Zivilrechtsweg verwiesen. I Uebrigen wird das Urtheil erster Instanz bestätigt. Da bezüglich der corpora delicti im exftgerichtlichen Urtheil seine Verfügung enthalten ist, so wird hiemit angeordnet, daß Dit Schnüre, der Spagat und das Messer gerichtlich Fonfiszirt und zu dem im Gewebe vorgeschriebenen Zmede verwendet werden sollen. Die übrigen Gegenstände, welche bei Ausführung der Handlung nicht bewußt wurden oder aber nicht das Eigentum Spanta’s bil­den, sind den Eigenthümern zurückzustellen. Motive Das Wirheil erster I­nstanz mußte theil von amtswegen vert« dick werden, da es sich hier um einen Fall handelt, in welchem St­­and seines Lebens beraubt, wurde; theils mußte dies in Folge Appellation geschehen. Was Spania und Pu­sly­ betrifft, hat der tön. Staatsanwalt gegen dieselben in erster Reihe die Anklage erhoben, daß sie in der Nacht vom 23. auf den 29. März 1883 den Judex Curiae Georg v. Mailath mit Borbedadt getödtet, haben, ferner, daß sie mehrere Sahrriffe, welche das Eigenthum Mailath’s bildeten, sich bei dieser Gelegenheit widerrechtlich angeeignet­ haben. Die kön. Tafel hat nun auf Grund des gesam­mten Materials der Untersu­­chung den U­nstand, daß Georg v. Mailath getödtet wurde und dab bei dieser Gelegenheit Fahenisse entwendet wurden, fir e­rwiesen angenommen ;­­ ebenso nahen sie als erwiesen an, daß Raul GSpántfa und Michael Bitély diese That verübt haben. Dies wird auch doch die Aussage der Beiden — wenn auch diese Aussagen theilweise von einander abweichen, — so wie auch durch das Gesamm­tmate­­rial der Untersuchung erzielen. Namentlich lautet die Aussage Gpantas dahin, daß er im Verein mit Pitély ins Schlafzimmer Mailath’3 gedrungen sei mit der Absicht, Lekieren seines Lebens und seiner Bank­haft zur berauben. · Das Gutachterx der fachverstäntdige xxAexztekonstatush daß der Tod Mailath­’­3d111ck)Erstickung eingetreten sec und«daß so:wohl d­ie Strangulirung des Halses als auch das Hineinstecken des Knebels in den Mund­ jede dieser Manipulationen an sich—den Todhe1­s beiführen 1n21 ßtert.Das Hineinstecken des Knebels konnte jedoch von einem Menschen allein nicht ausgefü­hrt werden­,daher nach der Ü­berzeugung der kön.Tafel vorher gewisse vorbereitende Handlun­­gen und bei Ausführung der That eine gewisse Hilfeleistung gewesen sein mußte In gleichen Weise verhält es sich mit der Strangulirung Nach dem Vorhergeganget­en kann somit die That nicht dem Zufalle,son­der­ 11 der Absicht zugeschrieben werden.Nachdem nunm­chr das Fakmm selbst als erwiesen angenommen wurde,so mußte unter­­sucht werden,ob die That im vorhine­inbedacht und überlegt war. Die 1511.Tafel h­at auch diesen Umstand als­ erwiesen angenom­men; denn hiefür sprechen die vorbereitenden Han­dlu­ngetn und die Mittel­­deerkzeuge,welche bei Ausführung der That benu­tzt wurden, ferner die Art der Ausführung.Mailath konnte nämlich nach den Daten der U­ntersuchungslos einmal aufschreien und trotzdem viele Personen in der Nachbarschaft1 wohnen,hörte doch Niemand diesen I­Ufschrei.sTsiir den­ Vorsxdacht spricht ferner auch der Umstand,daß die That nicht in der Weise geschehen kon­nte und geschehen ist,wie die Angeklagten behaupten-Spdnka sagt nämlich,daß sie zuerst die Schreibtischlade öffnen,beziehungsweise aufsprengen wollten und daß sie in dem Falle,wenn ihnen dies gelungen wäre,dem Mail­itbmchl ans Leben gegangen wären.Mit dem vorgefundenen speerartige­­ Stück Eisen hätte der Schreibtisch leicht gesprengt werden k­ö­nnen, doch sind von einem Versuche des gewaltsamen Oeffnens­ keine Spu­­ren zu finden.Pitely behauptet wieder­,daß es beabsichtigt gewesen­ sei,die Wertheimkasse zu öffnen.Auch dies erscheint unmöglich,denn der hiedurch verursachte Lärm wäre in der Nachbarschaft jedenfalls vernehmbar gewesen.· ·· ·· Alle die Armstände,ferner die Art,wie die That ausgefü­hrt wurde,lassen die Einmendung,daß die Thijter Mailåth nicht tödten wollten­,da sie das Messer nicht benützten,nunfällig erscheinem denn das Messer wurde aus dem Grunde nicht benützt,damit die Spuren verm­ieden werden,welche ihnen beim Blutvergießen leicht zum Ver­­räther werden konnten. · Textwesentlichsten Beweis aber bildet die Aussage Spanka’s, denn nach seiner Behauptung war unter ihnen verabredet, daß, wenn nöthig, der Judex Curiae getödtet werden soll, dennach hat die Fechtung für einen Fall jedenfalls bestimmt in Aussicht genommen. PViteiy sagt zwar diesbezüglich anders aus, denn er leugnet, das im voraus von einer Tödtung die Mede gebesen sei. Dem­gegenüber steht jedoch das Faktum, das der Wille bereits früher bestanden hat, die That zu verüben, und zwar mit Hilfe jenes Dritten, von dem später die Rede sein soll. · · · Es entsteht nunmehr die Frage,ob durch eine derxrrtege Fest­­stellung des Thatbestan­des der Begriff des Karpeskanszeden könne. Entgegen der Argumentation der V­ertheidigung, mwonach ohne planmäßiges Vorgehen und ohne Nederregung ein Mord nicht ver­­übt werden konnte, geht die­sen- Tafel von der Ueberzeugung aus, daß der im voraus bedachte Vorfas nach §­ 278 ff auch auf zwei verschiedene Verbrechenshandlungen richten könne. In Folge delsen erblickt sie im vorliegen Falle von Thatbestand des Mordes Herges­­tellt, und weil Beide, Spanta und Pitely, bei Ausführung der That zusammen gewirkt haben, so wurden sie als Thätergenossen schuldig gesprochen. Da ferner als fonstatirt angenommen werden konnte, daß die Entwendung der Fahrniffe mit Anwendung von Gewalt erfolgte, so­ wurde auch der Thatbestand des Verbrechens des Naubes nach $. 314 (t.-©. Lonstatirt. Raul Spanfa wurde überdies im erstgerichtlichen Untheile des Verbrechens des Diebstahls bei Dr. Schwarzer schuldig gesprochen, was von der Fön. Tafel aus den Motiven des ersten Urtheils bestätigt wird. Nachdem somitl hier eine materielle Versprechenskon­kurrenz vorliegt,da im Sinne unseres Strafgesetzes auch die VersbrecyercdeH OJZordes und Raabes eine Konkurrenz bi·ldi’U­ demzufolgenmßte WEI)§­96:St.-G.im vorliegen­den­ Falle ein­e Gesam­nxtstrafe·ange­­wextdettverdett,schott deshalb,weil die Todesstrafe die·Gk-1k·«uumtsz strafe11icl)iaussch­ließt.N11r im Falle einer Geldstrafe wird·die Ge­­samntstrafe und dem Gesetze nicht a11ge1p211y2t.v­orliegenden Falle schreibt das Gesetz als Gesammtstrafe dur To­­desstrafe vor,daher diese­ die Todesstrafe nämlich—sowoh­l bezüglich Paul Spii­1ka’s als auchsJiich­ael Pit­ åly’s ausgesprochen werden·mußte. Die Vertheidigung erhob ferner die Emwenduthaß im Urtheile erster Instanz,bezüglich der Vollstreckung der Todesstrafe eine gewisse Reihenfolge festgestellt wurde,welche im Gesetze nicht begründet erscheine;allein auch die kön.Tafel setzthiebe­ eine ge­­wisse Reihenfolge fest,wie dies nach der bisherigen­ strafrechtlichen Praxis in Geltig war,da weder noch­ nuch das­ Strafgesetzbuch selbst,die hieraxisbezugnehmende Justiam­nisterial-Verordn11u­cg oder das Normativ über das Strafverfahren h­ieran etwas ändern.Wohl aber hat diekönI Tafel in der Reihenfolge,welche der Gerichtshof bestimmt­ hat,eine Änderung vorgenom­men.Diesen­ Tafel konnte nämlich nich unberücksichtigt lassen daß Speinka es war,den Pitely als Verbrechensgenossen angeworben und ihn zur Ausfü­hrung der That angefeuert und Hinunter­ that Spånka war sonach der geistige Hebelzlrralitsfi­hr 2111g der That,der bei dieser Gelegenheit sich auch altz der hartnäckigste und beharrlichste Verbrech­er zeigte.In Folge dessen wurde bestimmt,daß die Todesstrafe zuerst au Piten,dann an Spånka vollstreckt werden soll.Daß iI­­ erst gerichtlichen Urtheile keine Nebenstrafen bestimmt wurden,wird minder kön.Tafelguts geheißen.Da jedoch diesbezüglich interstenl­rtheile die Motive fehlen­,so wird hiemit von der köw Tafel ausgesproch­en­,·der ß nach Punkts des§.57St.-G­ die Nebenstreife bei Bemessung der Triebheizstrafe (auf das Verbrechen nach§.278 St.-G.)ausgeschlossen ereme. Anbelangend Johann Bereez,wurde derselbe vom königlichen Staatsanwalt angeklagt, daß er in dem vorhin erwähnten alle ver Anstifter gewesen sei, daß er Späanfa und Bitély zur Ausführung der That bewogen habe. Der fün. Staatsanwalt kragte ihn nicht als einen der Thäter an,­­obwohl der Verdacht anfangs vorlag, da er selbst an der Ermordung theilgenommen habe. Spanta und Pitely stellten indes diesen Umstand in ihren Aussagen entschieden in Abrede und auch die fünf Tafel nahm Dies nicht als erwiesen an, eben­so wenig wie den Umstand, daß Berecz der Anstifter gemesen sei und daß er Spanka und Bitély zur Ausführung der Verbrechens­handlung bezogen Habe. Obwohl nun die­sen. Tafel von der das fi) heute eingefunden, Wrtheil: Dr. Bajtan das folgende Spannung verkündete beftehenden MBrűfident des EN

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